SPENDENECHO Nr. 3 2009

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August

SPENDENECHO

LEBENFÜRALLE Indien Spendenaufruf: Leben unter der Armutsgrenze während des Wirtschaftsbooms  Seite 4 Kenia Nachhaltige Hilfe durch eine Unterwasserpumpe, Schulungen und Saatgut  Seite 6 Sri Lanka Dank Mikrofinanzprogramm zu beruflichem Erfolg und finanzieller Unabhängigkeit  Seite 8 Sudan Die schwierige Rückkehr in eine vom Bürgerkrieg zerstörte Heimat  Seite 10 Ein Tag im Leben von G.H. Sumithra  Seite 12

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Nr. 3 2009


Liebe Spenderinnen und Spender Nicht nur unser 20-jähriges Jubiläum, auch die Wirtschaftskrise hat uns dazu bewogen, uns neu zu positionieren. Wir haben immer hervorgehoben, dass wir ohne unsere Spenderinnen und Spender niemals erfolgreich sein könnten, niemals den vielen Menschen in Not adäquat helfen könnten. Deshalb war es uns auch ein grosses Anliegen, dass unser neuer Marktauftritt vor allem Ihnen zu Gute kommt: Mit klaren Botschaften und übersichtlicher Gliederung der Inhalte, sowie mehr Transparenz – nicht nur auf der visuellen, sondern auch auf der organisatorischen Ebene. Es ist mir deshalb eine grosse Freude, Ihnen unsere neue Zeitung SPENDENECHO zu präsentieren. Sie beinhaltet zum einen den Spendenaufruf für unser Krankenhaus in Sakraili, Indien. Die Anzahl derer, die unsere Hilfe erbitten, wächst mit jedem Tag. Der Ansturm ist kaum noch zu bewältigen. Wir benötigen deshalb dringend finanzielle Unterstützung für die Beschaffung neuer Apparaturen sowie die Aufrechterhaltung und den Ausbau unserer Dienstleistungen. Ich habe das Leid der Kranken mit eigenen Augen gesehen. Ihre Situation ist erschreckend und schockiert mich noch heute. Ich bitte Sie daher dringend um Ihre Hilfe: Spenden Sie! Unser SPENDENECHO wird Sie regelmässig über den Stand der Dinge dreier aktueller Projekte informieren. Uns ist wichtig, dass Sie, liebe Spenderinnen und Spender, jederzeit wissen, was wir dank Ihrer finanziellen Unterstützung erreicht haben. Ich lade Sie deshalb herzlich dazu ein, nachzulesen, was Ihre wertvolle Unterstützung im Süd-Sudan, in Kenia und in Sri Lanka bereits bewirkt hat. Unsere Rubrik, in der ein Projektteilnehmer seine Erfahrungen schildert, wurde beibehalten. Dieses Mal erzählt G.H. Sumithra von ihren Erfahrungen und Erfolgen. Sie dürfen gespannt sein! Ich hoffe, dass Ihnen die diversen Neuerungen dabei helfen werden, sich ein noch besseres Bild der Situation in den von uns unterstützten Ländern zu machen. Ich hoffe auch, dass Sie die folgenden Informationen und Bilder noch mehr zu einer Spende inspirieren werden. Egal ob in Indien, im Süd-Sudan, in Kenia oder in Sri Lanka: Überzeugen Sie sich von unserer Arbeit und unterstützen Sie uns bei unserem Vorhaben den Menschen den Weg in eine selbstbestimmte Zukunft zu ebnen. Als Dankeschön für die langjährige Zusammenarbeit überreiche ich Ihnen für Ihre Organisation diese Post-it ® Haftnotizen mit unserem neuen Logo. Wir danken der 3M Schweiz AG an dieser Stelle für das freundliche Sponsoring.

Herzliche Grüsse

Dr. med. Ales Tilen Präsident LEBEN FÜR ALLE

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Impressum SPENDENECHO  erscheint 4 x pro Jahr Herausgeber­  Leben für Alle Auflage  90 000 Redaktion  Leben für Alle Texte  Fabienne Fini, Zürich Fotos  Schwarzweissbilder: Nico Schaerer, Zürich Farbbilder: Leben für Alle Gestaltung  Samo Stahler, Zürich Druck  Bechtle Verlag & Druck, Esslingen Verpackung und Personalisierung  Druckerei Kyburz, Dielsdorf Adresse  Amtsstrasse 3, 8610 Uster Tel. + 41 43 399 0701, Fax + 41 43 399 0103 info @ lfa.ch, www.lfa.ch Unsere Hauszeitung SPENDENECHO dient der Information unserer Spenderinnen und Spender über die Arbeit unserer Organisation. Ein Abonnement kostet 5 Franken pro Jahr.

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Spendenaufruf  Indien

Leben unter der Armutsgrenze während des Wirtschaftsbooms Ort  Sakraili, Bundesstaat Bihar Schwerpunktthemen  Betreuung, Erziehung, Gesundheitswesen Projektdauer  seit 1998 Projektleiter vor Ort  Dr. Chahtahu Lal Sah (  46 Mitarbeiter und davon 100 % Einheimische )

India

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Indien ist einer der grossen Sieger der Globalisierung. Das Brutto-Inlandprodukt ist in den letzten Jahren stetig gewachsen. Blickt man hingegen auf Bihar, zeigt sich ein anderes Bild: Krankheiten, die man in den Städten problemlos behandelt, führen hier noch immer zum Tod. Viele Kinder sterben, bevor sie überhaupt das Licht der Welt erblicken.

Bihar ist in vielen Aspekten unrühmlich für eine aufstrebende Wirtschaftsnation: 40 % der über 96 Millionen Menschen leben unter der Armutsgrenze. Sie leiden an Unterernährung und verschiedensten Krankheiten. Eine hohe Analphabetismus-Rate und Kinderarbeit sind weitere Faktoren, die der Entwicklung hinderlich sind. Wie schlecht es um die Gesundheit der Bewohner in Bihar steht, hat uns zutiefst erschüttert und schockiert. Deswegen haben wir in Sakraili ein Krankenhaus mit integrier­tem Forschungszentrum errichtet. Dank LEBEN FÜR ALLE müssen die Betroffenen nun keine kilometerlangen Fussmärsche mehr auf sich nehmen, um einen Arzt aufzusuchen. Die Behandlung der Patienten ist entweder kostenlos oder wird durch Subventionen finanziert, denn jeder Mensch hat das Recht auf medizini­sche Versorgung. Diese Unterstützung stösst auf grossen Anklang: Seit dem 1. Januar 2009 haben wir bereits mehr als 4000 Patienten betreut. Das Krankenhaus braucht jedoch unbe­dingt moderne Apparaturen, wie beispielsweise ein Sauerstoffgerät (  CHF 3095.– ) oder einen Defibrillator ( CHF 10 714.– ). Auch ein Ambulanz­wagen muss angeschafft werden ( mind. CHF 11 905.– ). Gesamthaft belaufen sich die dringend benötigten Investitionen auf die Summe von CHF 78 000.–. Wenn wir diesen Betrag aufbringen, ist die Fortführung unserer Tätigkeiten gesichert! Und: Nur mit zusätzlicher Unterstützung ist die Implementierung weiterer Projekte möglich! Zur Senkung der Sterberate von Müttern und Kindern bei der Geburt, muss

zwingend eine Gynäkologie-Station eröffnet werden. Des Weiteren möchten wir in mehrjährigen Kursen medizinisches Personal ausbilden. So können wir sicherstellen, dass sich die Betroffenen zukünftig auf ihre eigenen Ärzte, Krankenschwestern, Physiotherapeuten, etc. verlassen können. Die vermeintlich gute wirtschaftliche Lage Indiens macht es LEBEN FÜR ALLE aber sehr schwer, Unterstützung für dieses Projekt zu erhalten. Wir wenden uns deshalb an Sie, liebe Spenderinnen und Spender: Helfen Sie uns dabei, unsere Arbeit erfolgreich fortzuführen! Wir dürfen nicht den gleichen Fehler begehen wie die indische Regierung, wir dürfen nicht wegschauen! Lassen Sie sich bitte nicht vom vordergründigen Reichtum des Landes blenden: Die Menschen in Sakraili, Bihar, brauchen uns nicht weniger, als an all den anderen Orten, wo LEBEN FÜR ALLE in Ihrem Namen aktiv ist!

Bereits mit einer Spende von CHF 20.– geben Sie 20 Personen die Möglichkeit, sich medizinisch versorgen zu lassen. CHF 50.– kommen den Kosten für einen kleinen chirurgischen Eingriff gleich. Eine Endoskopie zur Untersuchung des Magen-Darm Traktes, der Lunge und der Gebärmutter sowie die daran anschliessende Behandlung lassen sich schon mit CHF 100.– finanzieren.

Chefarzt Dr. Krishnan bei einer seiner vielzähligen Operationen.

Die Apotheke im Spital in Indien, teilweise werden noch Naturheilprodukte verwendet

Unser Stiftungsratspräsident Dr. med. Ales Tilen bei der Arbeit im Labor des Spitals. Bei seinen Reisen nach Indien hilft er immer mit.

Das Spital im Frühling 2009 links vom Gebäude soll die Gynäkologie Station entstehen.

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Projektbericht  Kenia

Nachhaltige Hilfe durch eine Unterwasserpumpe, Schulungen und Saatgut Ort  Lokichoggio Schwerpunktthemen  Betreuung, Resozialisierung Projektdauer  seit 2005 Projektleiter vor Ort  Alfred Ejem ( 3 Mitarbeiter, davon 100 % Einheimische ) Projektpartner  AMURT ( Schweiz )

Kenia

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Menschen, die an sich glauben, können zuvor Unvorstellbares erreichen. Die Frauen von Lokichoggio, Kenia, sind ein gutes Beispiel dafür. In nur drei Monaten haben sie es geschafft, ihrem Leben eine neue und erfolgreiche Perspektive zu geben.

Kenia rangiert auf Platz 149 der weltweit 179 Entwicklungsländer. Die Bewohner des Landes leiden unter Armut und Krankheiten und haben kaum Zugang zu Bildung, medizinischer Versorgung oder anderen öffentlichen Einrichtungen. Besonderns prekär ist die Situation in Lokichoggio im Norden des Landes, wo lang anhaltende Dürrephasen, eine hohe Analphabetismusrate, wenig Infrastruktur und viele grassierende Krankheiten die Entwicklung der Region zusätzlich verunmöglichen. LEBEN FÜR ALLE hat sich deshalb dazu entschieden, das bereits im Sudan erfolgreiche Landwirtschafts-Projekt auch in Kenia zu implementieren. Landwirtschaftliche Produktivität soll dazu beitragen, dass die Betroffenen sich und ihre Familien zukünftig selbst versorgen können. Unser deklariertes Ziel ist dabei, die Zahl der vom Hunger Betroffenen um 30 % zu senken. Seit April dieses Jahres konnten wir bereits diese Erfolge verbuchen: Ackerbau funktioniert nur, wenn genügend Wasser vorhanden ist. Deshalb haben wir eine Unterwasserpumpe installiert. Diese generiert aus dem bereits bestehenden Bohr­loch 1700 Liter Wasser pro Stunde. Wenn genügend Sonnenlicht vorhanden ist, können die beiden Wasser-Tanks ( à je 5000 Liter ) in fünf Stunden gefüllt werden. Die 220 Frauen, die an unserem Projekt teilnehmen, wurden durch unsere hoch qualifizierten Mitarbeiter geschult. Sie wissen nun, wann welche Gemüse und Getreide am besten gedeihen und wie sie diese anpflanzen müssen. Die Teilnehmerinnen kultivieren bereits

das fruchtbare Land rund um das Bohrloch. Kohl, Zwiebeln, Auberginen und Bohnen werden ebenso angebaut wie dürre-resistente Getreide ( Mais und Hirse ). Damit die vielen Einnahmen aus dem Verkauf der gepflanzten Produkte gesichert sind, werden sie auf einem eigens dafür eröffneten Bank-Konto bei der Kenya Commercial Bank ( KCB ) deponiert. Des Weiteren haben sich die Frauen zu einer Aktiengesellschaft zusammengeschlossen. Tatkräftige Unterstützung erhalten sie dabei sowohl von LEBEN FÜR ALLE wie auch von den zuständigen Behörden. Das grosse Interesse der Frauen an diesem Projekt teilzunehmen, ihre neu entdeckte Lebensfreude, sowie ihr wachsendes Selbstvertrauen zeigen: Unsere Hilfe motiviert die Teilnehmerinnen aktiv zu werden und ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen. Sie können nun selbst zu einer nachhaltigen Verbesserung ihrer Situation beitragen. Ohne Ihre Hilfe, liebe Spender­innen und Spender, wäre all dies unmöglich gewesen. Wir möchten uns herzlich bei Ihnen für Ihre Unterstützung bedanken! Mit Ihrer Hilfe werden wir unser deklariertes Ziel erreichen!

Für Ihre Spende verwenden Sie bitte den beigelegten Blanko-Einzahlungsschein und tragen Sie die Konto Nummer des entsprechenden Projektes ein ( Kenia: 01 -35952-9 ). So können wir sicherstellen, dass Ihre wertvolle Spende dem richtigen Projekt zugeordnet werden kann.

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Bohnensetzlinge auf unserer Projektfarm und im Hintergrund wachsen auch bereits die ersten Maisstauden.

Die ersten Tomaten auf unserer Demofarm spriessen bereits.

Turkana Frau mit traditionellem Halsschmuck und der typischen Frisur für den Völkerstamm. Sie ist eine Teilnehmerin unseres Landwirtschaft-Projektes.


Projektbericht  Sri Lanka

Dank Mikrofinanzprogramm zu beruflichem Erfolg und finanzieller Unabhängigkeit Ort  Galle Schwerpunktthemen  Betreuung, Resozialisierung Projektdauer  seit Dezember 2004 Projektleiter vor Ort  Chamila Livera ( 1 0 Mitarbeiter, davon 80 % Einheimische ) Projektpartner  USAID, Geneva Global Inc., UNOCHA, Schweizer Botschaft, Consortium of Humanitarian Organisations ( C HA ), AMURT ( International )

Sri Lanka

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Viele Menschen in Sri Lanka haben sich auch vier Jahre nach der verheerenden Naturkatastrophe noch keine neue Lebensgrundlage erarbeiten können. Dank dem nachweislich erfolgreichen und von unseren Experten eng begleiteten Mikrofinanzprogramm, erhalten diese Betroffenen eine neue Perspektive.

Zwei zentrale Elemente charakterisieren unser Projekt in Sri Lanka: Die intensive Schulung der Projektteilnehmerinnen durch unsere hoch qualifizierten Mitarbeiter und die Ausstattung mit Arbeitsutensilien. Die Unterrichts-Klassen bestehen aus jeweils 80 Frauen. Sie sind entweder allein stehend, verwitwet, leiden an einer körperlichen Behinderung oder leben unter der Armutsgrenze. Wir bieten Kurse in den Bereichen Stricken, Nähen und Verarbeitung von Spitze und Kokosfasern an. Zudem vermitteln unsere Experten Wissen darüber, wie die Frauen ihre eigenen kleinen Firmen gründen und führen müssen, um nachhaltig Erfolg zu haben. Diesen Kurs besuchen momentan 100 Teilnehmerinnen. Insgesamt nehmen somit 420 Frauen an unserem Projekt teil. Betrug die Quote der neu gegründeten Kleinbetriebe im Februar dieses Jahres noch 20 %, ist sie bis Mai auf 42 % angestiegen. Die Teilnehmerinnen haben sich zu vier Genossenschaften formiert. Sie bestehen aus bis zu 157 Mitgliedern ( Stand 31. Mai 2009 ) und setzten in den vergangenen drei Monaten je bis zu CHF 1000.– um. Bedenkt man, dass das Pro-Kopf Einkommen Sri Lankas bei ca. CHF 1400.– pro Jahr liegt, und 41.6 % der Bevölkerung weniger als CHF 2.– pro Tag zur Verfügung stehen, wird der immense Erfolg dieses Projekts deutlich sichtbar. Mit Japan entwickelte sich eine enge Geschäftsbeziehung: Die Produkte unserer Teilnehmerinnen konnten an Messen präsentiert und dann erfolgreich auf dem dortigen Markt abgesetzt werden. Diese Zusammenarbeit wird

in Zukunft noch mehr gefördert. In den nächsten drei Monaten sollen zudem Synergien mit anderen Unternehmen aus den Bereichen Verkauf und Marketing hergestellt werden. Unsere Experten werden den Teilnehmerinnen des Weiteren Informationen darüber geben, welche Möglichkeiten es gibt das Ersparte effizient einzusetzen und wie man neue finanzielle Mittel beschaffen kann. Wir möchten Ihnen, liebe Spenderinnen und Spender, an dieser Stelle im Namen unserer Geschäftsfrauen aus Sri Lanka herzlich für Ihr Vertrauen und Ihre Unterstützung danken. Nur mit Ihrer Hilfe konnte diese Erfolgsgeschichte überhaupt erst geschrieben werden! Vergessen Sie nicht: Von Ihrer Unterstützung profitieren nicht nur die direkten Teilnehmerinnen unseres Projekts. Vielmehr haben Sie auch deren Familien und somit insgesamt 1680 Menschen geholfen! Stehen Sie den Betroffenen in Sri Lanka weiter zur Seite und seien Sie Teil dieser erfolgsgekrönten Geschichte!

Für Ihre Spende verwenden Sie bitte den beigelegten Blanko-Einzahlungsschein und tragen Sie die Konto Nummer des entsprechenden Projektes ein ( Sri Lanka: 01-35526-7 ). So können wir sicherstellen, dass Ihre wert­volle Spende dem richtigen Projekt zugeordnet werden kann.

Kissenbezüge werden von unserer Teilnehmerin am Mikrofinanzprogramm für den Markt hergestellt.

Einer unserer Fachspezialisten unterrichtet die Teilnehmerinnen des Mikrofinanzprogramms in unserer Schule in Galle.

Eine fertiggestellte Zierdecke von einer Teilnehmerin geklöppelt.

Sri Lanka Festival in Japan Unser Messestand am Sri Lanka Festival in Japan.

Eine Absolventin unseres Mikrofinanzprojektes bekommt ihre zugeteilten Utensilien ausgehändigt: Singer-Nähmaschine, dazugehöriger Tisch und Garn zum verarbeiten. 9


Projektbericht  Süd-Sudan

Die schwierige Rückkehr in eine vom Bürgerkrieg zerstörte Heimat Ort  Bahr el Ghazal Schwerpunktthemen  Betreuung, Erziehung, Gesundheitswesen, Resozialisierung Projektdauer  seit 1998 Projektleiter vor Ort  Julius Coredo ( 90 Mitarbeiter, davon 50 % Einheimische ) Projektpartner  UNICEF, WFP, UN-CHF, EU, JICA, USAID ( durch CARE International ), CASS, SRRC, AMURT ( International )

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Bahr el Ghazal ( Süd-Sudan ) war während 20 Jahren Schauplatz eines blutigen Bürgerkrieges, der über 2 Millionen Menschenleben forderte. Viele der über 4 Millionen Flüchtlinge kehrten seit dem offiziellen Friedensabkommen 2005 hoffnungsvoll in ihre Dörfer zurück – und standen vor dem Nichts.

Der Krieg hat seine Spuren hinterlassen: Die Landwirtschaft sowie die Infrastruktur wurden grösstenteils zerstört, die Nahrungsmittel­ reserven sind gering. Unsere Unterstützung wird aufgrund der herrschenden Missstände in vielen Bereichen benötigt. LEBEN FÜR ALLE betreibt deshalb seit 1998 verschiedene Projekte, die zusammen die nachhaltige Entwick­ lung der Region zum Ziel haben: Im Bereich der Nahrungssicherung kommt unser bereits bewährtes LandwirtschaftsProgramm zum Zuge. 348 Frauen haben sich zu 13 Gruppen zusammengeschlossen. Auf 67.2 Hektaren pflanzen sie, nach eingehender Schulung durch unsere Experten und der Ausstattung mit modernen Arbeitsgeräten, verschiedene Produkte, wie beispielsweise Hirse und Mais an. Ziel ist die Produktion von 144 Tonnen Getreide für die lokale Bevölkerung. Aus Uganda wurden Frucht-Setzlinge ( Ananas, Mango, Orangen, Bananen, etc. ) bestellt, die schon bald gepflanzt werden können. In den nächsten drei Jahren sollen insgesamt 60 neue Schulungszentren entstehen. So können wir vielen weiteren Frauen die Möglichkeit geben sich aktiv an der Produktion landwirtschaftlicher Güter zu beteiligen und zur dringend benötigten Versorgung der Menschen im Süd-Sudan beitragen. Die Implementierung von MikrokreditProgrammen hat zum Ziel die Gründung neuer Unternehmen und somit die Wirtschaft zu fördern. Diese Unterstützung stösst auf grossen Anklang: 60 Frauen-Gruppen haben sich um einen Kredit beworben. Deren 20 wurden, nach

eingehender Prüfung der Konzepte, akzeptiert. Zwischen Februar und Juni dieses Jahres haben wir 15 Formationen bereits fundiertes Wissen über Themen wie erfolgreiche Geschäftsführung, den Aufbau von Kleinunternehmen, sowie Spar- und Kreditmöglichkeiten vermittelt. 14 Gruppen wurden bereits Kredite im Gesamtumfang von CHF 26 000.– gewährt. Die enge Zusammenarbeit mit unseren zuständigen Funktionären vor Ort stellt dabei einerseits sicher, dass die Frauen bei Fragen jederzeit einen Ansprechpartner haben. Andererseits können wir auf diese Weise auch den Einsatz unserer bereitgestellten finanziellen Mittel kontrollieren und Missbrauch vorbeugen. Wir danken Ihnen dafür, dass Sie die Menschen im Süd-Sudan nicht vergessen haben. Der Krieg mag zwar offiziell zu Ende sein, die Not der Menschen geht hingegen weiter. Die schrecklichen Ereignisse der letzten Jahre können wir leider nicht ungeschehen machen. Wir können jedoch die Zukunft nachhaltig positiv beeinflussen – gemeinsam mit Ihnen, liebe Spenderinnen und Spender!

Für Ihre Spende verwenden Sie bitte den beigelegten Blanko-Einzahlungsschein und tragen Sie die Konto Nummer des entsprechenden Projektes ein ( Süd-Sudan: 01-37372-7 ). So können wir sicherstellen, dass Ihre wertvolle Spende dem richtigen Projekt zugeordnet werden kann.

Ausbildungszentrum Kuom North kurz vor dem Abschluss der Bauarbeiten.

Teilnehmerin unseres Landwirtschaftsprojekts beim Pflanzen von Auberginensetzlingen.

Gruppenfoto der Abschlussklasse Mikrokreditprogramm Frühling 2009.

Erdnussfeld auf unserer Farm im Süd-Sudan

Absolventin des Mikrokreditprogrammes 2008 in ihrem kleinen Verkaufsladen.

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Ein Tag im Leben von G.H. Sumithra Ein Nähkurs und Arbeitsutensilien standen am Beginn der Erfolgsgeschichte von G.H. Sumithra. In nur drei Jahren ist aus einer armen Frau, die für sich und ihre Familie keine Zukunft mehr gesehen hat, nun eine erfolgreiche Geschäftsfrau geworden. Mein Name ist G.H. Sumithra und ich bin 50 Jahre alt. 2005 hat mir LEBEN FÜR ALLE die Möglichkeit gegeben einen Nähkurs zu absolvieren. Ich habe dort meine Fähigkeiten vertiefen und neue Techniken erlernen können. Zusätzlich erhielt ich, die für das Handwerk nötigen Arbeits­ utensilien, wie beispielsweise eine Nähmaschine. Heute, vier Jahre später, leite ich meine eigene kleine Firma mit drei Angestellten. Wir stellen unter anderem Moskitonetze, Frauen- und Kinderkleider, Bett- und Kissenbezüge, sowie Vorhänge her. Meine Produkte verkaufe ich, neben dem lokalen Markt, auch an Messen und Ausstellungen in Japan. LEBEN FÜR ALLE hat mich in all den Jahren stets unterstützt: Ich bin nicht mehr nur Näherin, sondern Geschäftsfrau. Mein monatliches Netto­einkommen beläuft sich auf CHF 1 10.–. Ich schätze auch sehr, dass sie uns selbständig arbeitenden Frauen dabei geholfen haben, uns zu Genossenschaften zusammenzuschliessen. So können wir hoffentlich dazu beitragen, dass unser Dorf ebenso von unserem Erfolg und Fortschritt profitiert. Ich würde mir wünschen, dass unsere Genossenschaft Arbeitsutensilien zu tiefen Preisen an weitere Frauen abgeben könnte. Ich möchte mein Glück mit ihnen teilen und ihnen zu einer erfolgreichen, besseren und schöneren Zukunft verhelfen. So, wie es LEBEN FÜR ALLE auch für mich getan hat.

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