Rücktritte
Vier Eishockey-Größen gehen in „Pension“ Im Jahr 2020 haben sich gleich vier große Namen aus dem Südtiroler Eishockey verabschiedet. Armin Helfer, Thomas Spinell, Ingemar Gruber und Flavio Faggioni haben die heimische Hockey-Sze-
ne seit dem Jahrtausendwechsel geprägt wie nur wenige andere – nun haben sie ihre Schlittschuhe alle an den Nagel gehängt. Grund genug, um ihre Karrieren noch einmal Revue passieren zu lassen.
Foto: Optic Rapid
Armin Helfer, Pusterer Legende
Armin Helfer
Thomas Spinell
Armin Helfer ist im Laufe seiner Karriere viel herumgekommen. So spielte er unter anderem für den HC Mailand, für den HC Innsbruck, dann in der Schweiz für den HC Thurgau und nicht zu vergessen für den HC Pustertal, seinen Heimat- und Herzensverein. Am erfolgreichsten war er mit dem HC Mailand. 2001 wechselte er als damals 21-Jähriger in die Stadt der Mode und feierte in sechs Jahren sage und schreibe 14 Titel (5 Mal Italienmeister, 5 Mal Supercup-Sieger und 4 Mal Italienpokalsieger). Danach zog es ihn zuerst nach Innsbruck in die damalige EBEL, dann nach Thurgau in die zweite Schweizer Liga. Dort verweilte er für jeweils eine Saison, ehe er zum HC Pustertal zurückkehrte. Im schwarz-gelben Trikot stieg Helfer zum KultSpieler auf. Die Pusterer Eishockey-Mentalität lebt er wie kein Zweiter, schließlich war er für ein knappes Jahrzehnt auch Kapitän der Cracks aus dem Rienzstadion. Im Trikot der italienischen Nationalmannschaft knackte Helfer um zwei Spiele nicht das Jubiläum. 98 Mal stand er für die Azzurri auf dem Eis, war bei 19 Weltmeisterschaften dabei. Außerdem nahm er auch an den Olympischen Spielen 2006 in Turin teil.
Thomas Spinell macht in Topform Schluss
Foto: Max Pattis
Das Karriereende von Thomas Spinell kam etwas überraschend, schließlich war der Rittner Flügelflitzer zum Zeitpunkt seines Rücktritts mit seinen 29 Jahren noch im besten Sportler-Alter. Für die Rittner Buam ist sein Rückzug ein herber Verlust. Spinell hat schließlich in 557 Spielen satte 310 Scorerpunkte für die Mannschaft vom Hochplateau gesammelt. Doch dem Rechtsflügel ist die Motivation ausgegangen, als gelernter Maler ist er außerdem auch am Bau gefordert. Spitzensport und Arbeit unter einen Hut zu bekommen, ist nicht so einfach.
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SPORT 2020