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Thomas Di Pauli: Von Kaltern in die NHL

Eishockey

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Als NHL-Fans ist es für Südtiroler nahezu unumgänglich, sich regelmäßig die Nächte um die Ohren zu schlagen, um die Spiele in der besten Eishockey-Liga der Welt am Fernseher live zu verfolgen. Thomas Di Pauli ging es da nicht anders. „Ich bin nachts oft bis 1.30 Uhr aufgeblieben, um Sidney Crosby anzuschauen“, erzählte der Kalterer. Immer dann, wenn er den Superstar der Pittsburgh Penguins aus dem fernen Südtirol bestaunte, träumte Di Pauli, irgendwann selbst in der NHL zu spielen. Am 4. Januar 2020 ging dieser Traum in Erfüllung. Als erster Südtiroler überhaupt bestritt der Angreifer ein NHL-Spiel – und das auch noch im Team von Crosby, den Pittsburgh Penguins. Di Pauli kam bei Pittsburghs 3:2-Sieg nach Verlängerung bei den Montreal Canadiens zum Einsatz. „Mein Kindheitstraum ist in Erfüllung gegangen“, sagte er nach seinem Debüt.

Di Pauli wurde 1994 in Kaltern geboren. Im Alter von drei Jahren begann er zusammen mit seinem älteren Bruder Theo Eishockey zu spielen. „In Kaltern zu spielen und zu trainieren hat mir die beste Gelegenheit geboten, mich als Eishockeyspieler weiterzuentwickeln. Ich habe sehr gute Erinnerungen an Kaltern“, erzählte er der Südtiroler Tageszeitung. Als Zwölfjähriger wusste er bereits, dass er Eishockeyprofi werden wollte. Da traf es sich gut, dass sein Bruder Theo von einem nordamerikanischen TalentScout nach Chicago gelotst wurde und Thomas zusammen mit seiner Mutter, die aus den USA stammt, und der Schwester Sandra im Sommer 2006 mit in die USA zog. Sein Vater Alexander blieb in Südtirol – und Thomas kam in Chicago ebenfalls bei einem Eishockeyklub unter. Er entwickelte sich sportlich so gut, dass er 2012 von den Washington Capitals gedraftet wurde. 2016 unterschrieb er dann bei den Penguins. Da er immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen hatte, dauerte es bis zu jenem 4. Januar 2020, bis er zu seinem NHL-Debüt kam.

Seine Südtiroler Heimat hat Di Pauli nicht vergessen, auch wenn er es nur selten schaffte, zurückzukehren. „Ich vermisse Kaltern“, sagte er. „Es ist schön in den USA – aber eben ganz anders.“ Sein Tipp an alle jungen Südtiroler Eishockeyspieler, die davon träumen, was er geschafft hat, lautet: gesundes Essen und ausreichend Schlaf. „Die besten Spieler der Welt halten sehr strenge Diäten ein und haben einen strengen Schlafplan“, erzählte er. Hin und wieder darf es sich aber auch ein Eishockeyprofi kulinarisch gut gehen lassen. Oder zumindest in Erinnerungen schwelgen. Den Dolomiten verriet Di Pauli nach seinem NHL-Debüt, dass ihm am meisten das Wiener Schnitzel in der Kalterer Eisbar fehle.

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