12 | 4. Gehen, sprechen, selber machen …
Das kann ich schon alleine – verlass mich nicht Zwischen Geborgenheit und Selbständigkeit ... „Selber!“, ruft der kleine Julian und steckt mutig die Hand in den Hasenkäfig, um den kleinen Hasen zu füttern. Er hält die Karotte ganz fest in der Hand und beobachtet neugierig, wie der Hase daran knabbert. Als dieser plötzlich schnell hin- und her hüpft, erschrickt Julian und nimmt schnell die Hand von seiner Mami. „Na, mein Schatz, bist du jetzt erschrocken?“, fragt sie ihn. Julian nickt und hält die Karotte gleich wieder in den Käfig hinein, diesmal ein bisschen weniger weit. Im zweiten Lebensjahr vergrößert sich der Spielraum Ihres Kindes. Seine Beine bringen es nun immer
schneller dorthin, wo es hin möchte. Mit seinen Worten kann es sich immer verständlicher machen. Und es kann seine Wünsche meist schon sehr deutlich zeigen: mit Worten und Gesten. Die Selbständigkeit des Kindes entwickelt sich in vielen kleinen Trennungsschritten, schon Babys fordern Freiraum ein. Eltern können die Selbständigkeitsentwicklung ihres Kindes mit der Einstellung unterstützen: Ich traue dir zu, dass du vieles aus eigener Kraft meisterst. Und ich bin da, wenn’s nicht klappen sollte und du Hilfe oder Trost brauchst. „Klar kannst du die Treppe hinuntergehen – notfalls helfe ich dir.“ „Versuch doch, ob du den großen Kübel voller Sand alleine tragen kannst – wenn’s nicht klappt, kannst du ja ein bisschen Sand herausnehmen …“. Gleichzeitig ist der Wunsch des