NUTZTIERE Silage heikel Wenn genügend Wiesenfläche zur Verfügung steht, wird vor der Verfütterung von Gras-, Mais- oder Biertrebersilage abgeraten. Silage belastet den Magen-Darm-Trakt der Ziegen stark. Bereits kleinere Qualitätsfehler können zu Listeriose oder Vergiftung führen. Auch negative Auswirkungen auf die Käseherstellung kommen vor.
tigkeitsdauer steigt der Nährstoffbedarf dann wieder an, da 85 % des Geburtsgewichtes des Lammes in den beiden letzten Trächtigkeitsmonaten gebildet werden.
Faustregel für Kraftfuttereinsatz Als Faustregel für den Kraftfuttereinsatz gilt: Pro Kilogramm Milch das Kraftfutter um 400 g anheben oder senken. Kraftfuttermengen ab 400 g sind auf zwei bis drei Gaben pro Tag zu verteilen, um eine Pansenübersäuerung zu vermeiden. Sichtblenden ermöglichen es auch rangniederen Tieren, beliebte Futtermittel in Ruhe aufzunehmen.
Hanspeter Koch mit der Ziege Ronja, die bereits zahlreiche Miss-Titel an Zuchtschauen gewonnen hat.
Engagement für ein Nischenprodukt «Milch und Käse von Ziegen sind gefragt», weiss Hanspeter Koch, der auf 6 ha Pachtland in Mosnang (SG) 80 Milchziegen hält. «Meine Vision ist es, einmal von der Ziegenmilchproduktion leben zu können», erklärt der passionierte Züchter. Mit diesem Ziel ist viel Einsatz verbunden. Denn Ziegenmilch ist ein Nischenmarkt, der sich noch im Aufbau befindet. Täglich steht Hanspeter Koch um 4.15 Uhr auf, um seine Tiere zu melken, bevor er einer Anstellung im Tiefbau nachgeht. Als Präsident des Vereins Ziegenfreunde ist es ihm wichtig, die Vorteile von Ziegenmilch wie natürliche Produktion, gute Verdaulichkeit und den hohen Gesundheitswert an Geissenschauen einem breiten Publikum zu vermitteln. Seine Appenzeller Ziegen, eine Zweinutzungsrasse, geben durchschnittlich 600 kg Milch pro Laktation, einige Tiere erreichen gar 1000 kg. Die Winterration besteht aus jungem Dürrfutter, Maiswürfeln und UFA-Leistungsfutter, das 14 Tage vor dem Ablammen langsam angefüttert wird. Nachdem einmal im Frühling unkonstante Milchleistungen und gesundheitliche Probleme aufgetaucht waren, kontaktierte Hanspeter Koch den UFA-Beratungsdienst. Aufgrund zu hoher Harnstoffwerte erhöhte man den Energiegehalt in der Ration. Jetzt können die Ziegen ihr Leistungspotenzial wieder voll ausschöpfen. Neben Ganztagesweide und etwas Heu vor dem Melken erhalten sie im Frühling ausgeglichenes UFA-Leistungsfutter sowie das Lebendhefenpräparat UFA Alkamix im selbstgebauten Melkstand. UFA-Energiekonzentrat deckt den erhöhten Energiebedarf von Tieren mit besonders hoher Leistung zu Laktationsbeginn. Übers ganze Jahr sichern UFA-Lecksteine die ausreichende Mineralund Viehsalzversorgung. Einmal hat Hanspeter Koch beobachtet, dass Ziegen die Haare hinter den Ohren ausfielen. Eine Haaranalyse diagnostizierte einen Zinkmangel. Mit zinkhaltiger Leckschale UFA 999 (20 kg) oder Cake bloc ovina lässt sich ein solches Manko vermeiden.
UFA-REVUE · 11 2010
Mineralstoff- und Wasserversorgung Ab dem vierten Trächtigkeitsmonat und während der Laktation vermag das Mineralstoffangebot aus dem Grundfutter den Bedarf von Ziegen nicht mehr zu decken. Einen besonders hohen Bedarf haben gestresste und kranke Tiere. 20 bis 40 g Mineralsalz pro Tag und Ziege – beispielsweise UFA 998 mit Biotin und Selen – stellen die bedarfsgerechte Versorgung sicher. Biotin ist ein Vitamin, welches die Klauen stärkt. Selen sorgt für eine gute Fruchtbarkeit und verhindert Muskelstörungen.
Praktisch verabreichen lässt sich Mineral- und Viehsalz mit Einrichtungen wie dem UFA-MicroFeeder, der vor Regen und Verschmutzung schützt. Am besten werden zwei Drittel Mineralsalz mit einem Drittel Viehsalz vermischt. Das günstigste, aber nicht weniger wichtige Futtermittel ist Wasser. Ziegen haben je nach Grundfutter einen Trinkwasserbedarf von rund 2 l je Kilogramm aufgenommene TS.
Fazit Wegen mässiger Dürrfutterqualität kommt einer gezielten Ergänzungsfütterung dieses Jahr eine besondere Bedeutung zu. Ziegenrassen mit hoher Milchleistung bedürfen vor allem in der Startphase einer hohen Nährstoffkonzentration. Nicht zu vernachlässigen ist die Mineralsalzversorgung gegen Ende der Trächtigkeit und während der Laktation. Fütterungsfehler begünstigen neben tiefen Milchleistungen und -gehalten auch Erkrankungen wie Toxikose und Listeriose. 䡵
Autor Hanspeter Geisser, UFA-Beratungsdienst, 9501 Wil Unter www.ufa.ch finden Sie umfassende Tipps rund um die Ziegenfütterung. Oder fragen Sie Ihren UFA-Berater.
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