UFA-Revue 11/2010

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PFLANZENBAU tur einen passenden Dünger (Tabelle). Speziell ist zu beachten, dass auch Spurenelemente den Volldüngern beigemischt sind. Spurenelemente wie Schwefel, Bor, Mangan und Magnesium können den Ertrag entscheidend beeinflussen. Oft sind diese Elemente im Mangel ohne dass es bei den Kulturen schon sichtbare Mangelerscheinungen anzeigt. In speziellen Böden (z. B. hoher pH) müssen bestimmte Nährstoffe (Bor, Mangan) übers Blatt nachgedüngt werden.

Betriebszweiggemeinschaft Wahlen-Hodel Die beiden Betriebe von Niklaus und Verena Wahlen (20 ha mit Milchviehzucht, Futterweizen, Wintergerste, Kunstwiese und Weide) und von Peter und Anne Hodel (19 ha, mit Milchviehhaltung, Futterweizen, Kunstwiese, Weide und Spezialkulturen) haben mit ihren Kulturen Kartoffeln und Zuckerrüben eine Betriebszweiggemeinschaft gegründet. Im nachfolgenden Interview geben die beiden Betriebsleiter Auskunft über ihre Düngestrategien. UFA-Revue: In welchen Kulturen setzen Sie Volldünger ein? Niklaus Wahlen, Peter Hodel: Bei den Kartoffeln setzen wir «Landor Spezial» ergänzt mit Patent Kali und Bor Ammonsalpeter ein (alle Vorsaat). Bei den Zuckerrüben nehmen wir den RübenPeter Hodel dünger (Vorsaat) ergänzt mit Bor Ammonsalpeter (Kopfgabe). Die Spargeln und Blumen düngen wir mit Terbona und auf der Weide setzen wir Nitroplus (Frühjahr) und Ammonsalpeter (regelmässige Gaben durch die Saison) ein.

Niklaus Wahlen

Warum setzen Sie in diesen Kulturen Volldünger ein? Während der Kartoffelpflanzung im Frühjahr wird die komplette Düngergabe vor der Saat gedüngt. Dies ist organisatorisch und arbeitstechnisch einfacher. Mit «Landor Spezial» sind alle Nährstoffe in einer Gabe über die ganze Fläche verteilt. «Landor Spezial» ist chlorfrei und durch die wasserlöslichen Nährstoffe sind sie rasch bei der Knolle verfügbar. Bei den Zuckerrüben kommen dank dem Rübendünger neben den Hauptnährstoffen auch Spurennährstoffe zur Pflanze, dies bewirkt eine schnelle Jugendentwicklung und steigert den Zuckergehalt deutlich. Auf den steilen Flächen der Weiden, müssen wir den Dünger von Hand streuen. Es ist kein maschineller Hofdünger oder Mineraldüngereinsatz möglich. Es ist daher praktisch, wenn nur ein Dünger gestreut werden muss, um den Hofdünger zu ersetzen. Im Frühjahr düngen wird die ganze Fläche mit Nitroplus, um die rasche Entwicklung zu fördern und um einen stabilen Bestand als ausgewogene Nahrung, inklusiv Magnesium, Schwefel und Natrium zu erreichen. Da unsere Spezialkulturen (Spargeln, Blumen) nur kleine Gaben benötigen, ist es genauer und einfacher wenn alle Nährstoffe in einem Durchgang ausgebracht werden.

NPK-Dünger enthalten Stickstoff, Phosphor, Kali und die wichtigen Spurenelemente in einem für die Pflanzen richtigen Verhältnis.

Schnelle Verfügbarkeit – rasches Auflaufen Bei den Volldüngern liegen die Nährstoffe in wasserlöslicher Form vor. Sie sind somit für die Pflanzen sehr schnell verfügbar. Dies ist wichtig, um den Pflanzen im Frühling in kalten Böden die benötigten Nährstoffe zur Verfügung zu stellen. Insbesondere bei Frühlingskulturen (z.B. Sommergetreide, Kartoffeln, Zuckerrüben oder Mais) ist das für eine schnelle Jugendentwicklung entscheidend. UFA-REVUE · 11 2010

Erkennen Sie diese Vorteile im Bestand? Ja, in intensiven Kulturen merkt man, dass auf der ganzen Fläche alle Nährstoffe inklusive Spurenelemente gedüngt wurden. Vor allem beim Kartoffelgraben sind ausgeglichene Erträge innerhalb eines Feldes gut zu erkennen. Durch die breite und ausgeglichene Ernährung steigen die Erträge. Rasche Jugendentwicklung und robuste Pflanzen sind der Grundstein für eine erfolgreiche Saison. Werden sie auch in Zukunft auf Volldünger setzen? Ja, vor allem bei Kartoffeln und Zuckerrüben sind wir vom Erfolg mit Volldüngern überzeugt. Auch im Frühjahr wollen wir nicht auf die rasche und langfristige Wirkung verzichten. Weiter freuen wir uns auf die neue Formulierung von «Nitrophos Rapid» (20.10.0 plus 3 Mg, 6 S), um in den kalireichen Weiden noch gezielter düngen zu können.

Auch wirtschaftlich sinnvoll Dank dem Einsparen von Überfahrten und der einfacheren Logistik ist ein Volldünger auch wirtschaftlich sinnvoll. Maschinenkosten, Arbeitskosten und Treibstoffverbrauch können gesenkt werden. Dies ist jedoch abhängig vom Betriebstyp und von der Auswahl des verwendeten NPK-Düngers. 䡵

Autoren Walter von Flüe, Landor Beratungsdienst, 4127 Birsfelden. Michael Hodel ist Praktikant bei Landor. Gratis-Beratungstelefon & 0800 80 99 60, www.landor.ch info@landor.ch

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