NUTZTIERE
Bedarf ist leistungsabhängig PHOSPHOR nimmt im Körper von Milchkühen eine wichtige Funktion ein. Je höher die Leistung, desto mehr steigt auch der Bedarf. Ein Phosphormangel tritt dann auf, wenn die Versorgung über längere Zeit nicht stimmt. Als indirekte Folge können Stoffwechsel- und Fruchtbarkeitsstörungen auftreten.
Hansueli Rüegsegger
Für Wiederkäuer ist Phosphor eines der wichtigsten Mengenelemente. Der grösste Anteil des Körperphosphors befindet sich im Knochensystem.
Grundfutter sind phosphorarm
Hanspeter Erni
Die meisten Grundfutter wie etwa Maisprodukte oder Dürrfutter sind relativ arm an Phosphor. Entsprechend muss dieses Mengenelement zugefüttert werden. Die Milchkuh hat, je nach Milchleistung, einen Bedarf von 3.5 bis 4 g Phosphor je Kilogramm Trockensubstanz-Aufnahme. Da Phosphor im Pansen eine zentrale Bedeutung einnimmt, liegt der Bedarf bei Höchstleistungen noch höher.
MINEX
Jahre ans
Jörg Hottinger setzt beim Mineralsalz auf gute Fressbarkeit und Staubfreiheit Seit es Minex gibt, verfüttert der Betrieb Hottinger dieses Mineralsalz. «Unsere Kühe fressen Minex bestens, zudem ist es dank Expandierung staubfrei», nennt Jörg Hottinger seine Produktewahl-Kriterien. In Samstagern (ZH) bewirtschaftet der auch ausserhalb der Landwirtschaft vielseitig engagierte Betriebsleiter zusammen mit seiner Frau Priska eine Nutzfläche von 35 ha mit 50 Brown Swiss Kühen, die pro Laktation 7200 kg Milch produzieren. Die Futterration besteht im Winter aus rund 45 % Dürrfutter, 45 % Grassilage und 10 % Maissilage. Zur dürrfutterreichen und damit eher phosphorarmen Ration passt Minex 973 ideal. Pro Kuh und Tag werden während der Winterfütterung durchschnittlich 120 g dieses phosphorbetonten Mineralsalzes über die Kraftfutterstation verabreicht – auch weil die Wiesen vor allem mit kalireicher Rindviehgülle gedüngt werden. Minex lässt sich problemlos über die Abrufstation verabreichen. Dank seinem guten Geschmack wird es bestens weggeschleckt. In der Startphase erhalten Jörg Hottingers Kühe das hierzu konzipierte Minex 972. Die gewählte Mineralstoff-Fütterungsstrategie bewährt sich. «Meine Kühe sind gesund, fruchtbar und Stoffwechselstörungen oder Klauenprobleme treten selten auf», bestätigt Jörg Hottinger.
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Einfluss auf Fruchtbarkeit? Im Körper dient Phosphor als Baustein der Knochen und Zähne. Leidet die Kuh an einem Phosphormangel, kann dies zu Knochenweiche führen. Die Pansenfunktion ist vermindert, was Stoffwechselstörungen mit sich zieht. Auf die Fruchtbarkeit hat ein Phosphormangel keinen direkten Einfluss. Jedoch führt er zu einer geringeren Futteraufnahme. Mangelt es der Kuh dann an Energie, können Störungen wie Brunstlosigkeit oder stille Brunst auftreten. Speicher in der Galtzeit füllen Phosphormangel zeigt sich in der Regel erst nach einer längeren Dauer der Unterversorgung und ebenso lang dauert es, bis die Kuh ihre Speicher wieder aufgefüllt hat. Die Galtzeit bietet Gelegenheit, temporäre Mineralstoffmängel, die während der Laktation auftraten, zu korrigieren.
Phosphor-Infusion? Was aber ist, wenn bei einer Kuh ein Phosphormangel diagnostiziert wird? Kurzfristig kann eine Infusion von Phosphor nützlich sein. Die Phosphor-Infusion hilft aber nicht, einen starken Phosphormangel nachhaltig zu beheben. Kalzium-Phosphor-Verhältnis Zu verhindern gilt es eine Überversorgung mit Phosphor. Besonders bei einem engen Kalzium-Phosphor-Verhältnis kann es bei zu hohem Phosphorangebot zu Problemen im Kalziumstoffwechsel kommen. Stimmt das Kalzium-Phosphor-Verhältnis, wird überschüssiger Phosphor ausgeschieden. Fehlt es den Kühen an Phosphor, nehmen sie auch das Kalzium schlecht auf. 䡵
Jörg Hottinger füttert Minex 973, das einen erhöhten Phosphorgehalt aufweist.
Autoren Hansueli Rüegsegger, Ressortleiter Milchvieh, UFA AG, 3360 Herzogenbuchsee. Hanspeter Erni, Milchviehspezialist im UFA-Beratungsdienst, 6210 Sursee. www.ufa.ch
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10 2011 · UFA-REVUE