Feldsamenkatalog 2016

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B -Stufe 3

Artenreiche Heuwiesen ufasamen.ch

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Anbautipp Saatzeit von artenreichen Blumenwiesen (Heuwiesen) Die beste Saatzeit für artenreiche Wiesen beginnt im Frühling mit der Hauptblüte des Löwenzahnes (oder mit dem Laubaustrieb der Rotbuche) und endet im Vorsommer, etwa Mitte Juni. Neuansaaten, die schon im März in einen kalten Boden ausgesät werden, verunkrauten meistens sehr stark. Die Wildblumensamen bleiben auf dem Saatbett liegen, bis sich der Boden auf etwa 8 °C erwärmt hat. Verschiedene Unkräuter keimen schon bei tieferen Temperaturen und bedecken die ganze Fläche, bevor der erste WiesenSalbei zu wachsen beginnt… Warum man nicht «Äugstlen» sollte In den Heuwiesen, die im August oder September ausgesät werden, keimen die Gräsersamen der Mischung schnell aus und laufen im Nachsommer zügig auf. Sie wachsen und bestocken. Die ausgesäten Blumen keimen viel langsamer. Sie gehen ganz klein in den Winter. Oftmals wintern sie sogar wieder aus oder sie warten mit der Keimung bis zum nächsten Frühling. Bis dann haben die Gräser den vorhandenen Platz längst besetzt. In Anlagen, die im Nachsommer ausgesät wurden, sucht man im folgenden Jahr meistens vergeblich nach den Wiesenblumen. Der Bestand ist gräserreich und die Qualitätsstufe 2 (Q2) wird oftmals nicht erreicht.

Neuanlage von artenreichen Heu­ wie­sen Standort Grundsätzlich eignet sich jeder Standort für die Aussaat einer artenreichen Heuwiese. Die schöns­­ ten und artenreichsten Heuwiesen er­hält man aber zweifellos auf sonnigen, flach­grün­digen, mageren und skelettreichen Stand­orten. Standardmischungen UFA Salvia für sonnige, trockene bis frische, eher magere, leichtere Böden. Es entsteht eine Fromentalwiese. UFA Humida für eher feuchte, humusreiche und leicht schattige Standorte (z. B. Wald­rän­der). Es entsteht eine Fuchsschwanz-Kohl­dis­tel-Wie­se. UFA Montagna für sonnige, futterwüchsige Standorte in höheren Lagen bis ca.1500 m ü. M. Es entsteht eine Gold­haferwiese.

UFA Broma für heisse, brandige, magere, sehr trockene Standorte (Südhänge). Es entsteht eine Trespenwiese. G-Mischungen Alle Standardmischungen sind auch in der «G-Version» lieferbar. Das «G» bedeutet, dass alle in der Mischung verwendeten Gräser CH-Wildformen sind. Saatbett Neusaaten erfolgen immer in ein sauberes und abgesetztes Saatbett. Pflugeinsatz und eine exak­te mechanische Unkrautkur machen sich ­bezahlt. Bei einem Totalherbizideinsatz (bewilligungspflichtig) sind meist zwei Applikationen notwendig. Der Einsatz von Totalherbizid sollte eine absolute Ausnahme sein. Saat und Saatzeit Die beste Saatzeit ist ab Mitte April bis Mitte Juni (in schwarze Böden schon ab Mitte März).

Pflege im Aussaatjahr Sobald kein Licht mehr auf den Boden fällt, ist der erste Säuberungsschnitt fällig. Auf nährstoffreichen Standorten sind im Aussaatjahr manchmal mehrere Reinigungsschnitte nötig. Die Streifensaaten sollten regelmässig auf Schneckenschäden kontrolliert werden. Wegen der sehr langsamen Keimzeit der Wiesen­blumen lässt sich der Erfolg einer Neuansaat frühestens nach der ersten Überwinterung be­urteilen. Im Aussaatjahr blühen artenreiche Heu­­wiesen noch nicht und der Deckungsgrad ist ungenügend. Pflege in den folgenden Jahren Artenreiche Heuwiesen wollen sorgfältig und in­di­vi­ duell gepflegt werden. Nur durch gutes Beobachten und durch angepasste Eingriffe lässt sich ihr Artenreichtum erhalten und fördern. Die wichtigste Pflegemassnahme ist das Heuen. Zum Heuen braucht es eine längere sichere Schönwetterperiode. Zum Trocknen bleibt das Heu drei Tage auf der Parzelle.


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