NUTZTIERE flüchtig, korrosiv und ätzend. Das Handling mit der Säure ist deshalb nicht ganz einfach – es müssen unbedingt Handschuhe, Schutzbrille und Schutzkleidung getragen werden. Eine hohe Dosierung der Säure kann die Schmackhaftigkeit der Ration leicht herabsetzen. Trotzdem ist es unbedingt sinnvoller eine instabile Silage zu behandeln, denn erwärmtes Futter ist ebenfalls nicht schmackhaft und zusätzlich ist der Nährstoffgehalt deutlich herabgesetzt. Propionsäure ist in den Produkten Luprosil Agro und Lupro-Grain vorhanden. Lupro-Grain hat den Vorteil, dass es weniger korrosiv ist. Pro Tonne Silage werden fünf bis zehn Liter Propionsäure empfohlen, jedoch müssen auf jeden Fall die Produkteangaben befolgt werden. Damit die Säure im Futter homogen verteilt werden kann, hat sich das Verdünnen mit Wasser bewährt. Vorbeugend Kaliumsorbat ist ebenfalls gut geeignet zur Stabilisierung von Mischrationen. Das Salz wirkt nur schwach sauer, ist nicht korrosiv, beeinflusst die Futteraufnahme nicht und hemmt die Vermehrung der Hefen wirkungsvoll. Pro Tonne Mischung werden rund 400 Gramm Kaliumsorbat in fünf bis zehn Litern warmem Wasser angerührt und anschliessend über dem Futter verteilt. Wenn Silagen aber bereits vor dem Mischen stark erwärmt sind, ist die Wirkung meist ungenügend und sie sind nicht mehr zu verfüttern. Fazit Grundsätzlich muss angestrebt werden, dass Silage so geerntet und konserviert wird, dass sie stabil bleibt und keine Nacherwärmungen entstehen. Gelingt dies nicht optimal, kann zu Hilfsmitteln gegriffen werden. Einerseits kann bei ungünstigen Bedingungen beim Silieren auf Siliermittel zurückgegriffen werden, andererseits besteht die Möglichkeit, die Mischration mit Konservierungsstoffen zu stabilisieren, damit keine weiteren Nacherwärmungen und Energieverluste entstehen. Da bei Nacherwärmungen besonders viel Zucker verloren geht, müssen erwärmte Rationen entsprechend ergänzt werden. Wenden Sie sich für betriebsspezifische Beratung an Ihren UFA-Berater. m UFA-REVUE · 6 2016
Erwärmte Futter mischungen werden weniger gerne gefressen und der Nährstoffgehalt wird stark herabgesetzt.
Autor Ivan Ottiger, Milchviehspezialist im UFA-Beratungsdienst, 5703 Seon, www.ufa.ch www.ufarevue.ch
6 · 16
47