UFA-Revue 02/2016

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MILCHPRODUKTION NUTZTIERE Grafik 2: Systematik der automatisierten Grundfütterungsverfahren Automatische Grundfütterung stationär

mobil

Futterband – GEA: Belt Feeder – Pellon: Bandfütterung – Rovibec: Bandfütterung – Cormall: Futterband – Cormall: Kettentisch

schienengeführter Wagen stationärer Mischer Verteilwagen – DeLaval: Optimat II – GEA: Free Stall Feeder – GEA: Mix & Carry – Pellon: Combi-Roboter – Pellon: Laufstallroboter – Valmetal: DAF

zu kommen noch die Kosten für Schienensysteme, Stützen und die Montage. Die notwendigen Investitionssummen liegen je nach Verfahren zwischen 100 000.– und 250 000.– Fr. und sind für jeden Einzelbetrieb individuell zu kalkulieren. Hinzu kommen jährliche Verfahrenskosten zwischen 8000.– und 20 000.– Fr. Um einen Teil dieser sehr hohen Kosten einzusparen gibt es mehrere Möglichkeiten: 1. Beim Einsatz von Hochsilos kann auf die Vorratsbehälter verzichtet werden. 2. Mobile automatisierte Futterwagen benötigen keine Schienenführung und bieten dadurch deutliche Vorteile gegenüber allen anderen Verfahren. 3. Die Kombination von 1. und 2. ergibt weitere Vorteile. 4. Wird beim Neubau eines Stalles auf einen breiten befahrbaren Futtertisch verzichtet, können Baukosten von ca. 750.– Fr. je Kuh eingespart werden. 5. Beim Einsatz von automatisierten Grundfütterungsverfahren kann auf den Traktor als Zugmaschine im Stall verzichtet werden. Dies spart Diesel und wirkt verschleissmindernd. Technik nutzen  Mit automatisierten Fütterungsverfahren können landwirtschaftliche Arbeitsprozesse auf dem gesamten Landwirtschaftsbetrieb weiter optimiert werden. Im Rahmen UFA-REVUE · 2 2016

selbstfahrender Futterwagen

Mischwagen – AgroX: One2Feed – Fullwood: FMR Roboter – GEA: Mix Feeder – Hetwin: Aramis – Pellon: TMR Roboter – Rovibec: DEC TMR plus – Schauer: Transfeed – TKS Agri: feedRobot System – Trioliet: Triomatic – Wasserbauer: Mixmeister

– Comall: Robot Multi-Feeder – Jeantil: Automatic Feeding – Schuitemaker: Innovado – Lely: Vector

Quelle: verändert nach Grothmann, 2015

Automatische Systeme erleichtern das Füttern, die Kosten dürfen jedoch nicht unterschätzt werden.

eines professionellen Herdenmanagements gilt es aber nun, durch Vernetzung der relevanten Daten aus den Bereichen Melken, Füttern, Reproduktion und Gesundheitsmonitoring eine weitere Optimierung im Hinblick auf Leistungssicherung, Kostensenkung und Arbeitswirtschaft zu gewährleisten. Die Arbeitsentlastung durch die automatisierte Fütterung ist offensichtlich. Die Anforderungen an hervorragende Silagequalitäten und das allgemeine Futtermanagement sind aber nicht zu unterschätzen. Die Investitionskosten müssen durch frei werdende und damit anderweitig verfügbare Arbeitszeit wieder amortisiert werden. Schlussfolgerungen  Die Entwicklungen im Bereich der Automatisierung

der Grundfuttervorlage zeigen das grosse Potenzial von vernetzten Sensortechniken in der Landwirtschaft. In Kombination mit Hochsilos und Entnahmefräsen kann auch von einer vollautomatischen Fütterung gesprochen werden, bei der viel Arbeitszeit eingespart werden kann. Bei allen anderen Verfahren ist der Zwischenschritt über ein personengeführtes Entnahme- und Transportverfahren notwendig. Da die Kosten der untersuchten automatisierten Verfahren zurzeit noch deutlich über denjenigen mit traktorgezogenen Futtermischwagen liegen, ist momentan noch nicht von einem starken Trend in die Richtung automatisierte Fütterungsverfahren auszugehen. m

Autor Prof. Dr. habil. Matthias Schick, Leitung Arbeit, Bau und Systembewertung, Agroscope Tänikon, www.agroscope.ch Erfolgreiche Milchproduktion Die Automatisierung der Fütterung ist im Beratungsangebot «Erfolgreiche Milch­produktion» enthalten. Mehr unter www.swissmilk.ch www.ufarevue.ch

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