CURT YOUR LOCALS #243 Juni 2020

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13 – bewerbung

N2025: Das kulturelle Konjunkturprogramm auf dem Weg zur Kulturhauptstadt Corona hat das Leben ganz schön umgekrempelt und insbesondere die Kulturwelt auf links gedreht: Durch den Stillstand des öffentlichen Lebens darben Künstlerinnen und Künstler und Veranstaltende und schlagen sich mit der größten anzunehmen Unsicherheit herum. Vor den neuen Problemen, die unterm Strich vor allem finanzielle sind, bekommt auch die Bewerbung um den Titel Kulturhauptstadt Europas eine neue Dimension: neue Impulse, neue Mittel. „Wirtschaftlich gesehen kann der Titel wie ein Konjunkturprogramm wirken“, sagt Prof. Dr. Hans-Joachim Wagner, Leiter des Bewerbungsbüros. 2025 könnte Nürnberg sich damit alleinstellen und den Boost erfahren, den man eben nur als Kulturhauptstadt bekommt. Kurz gesagt also: Wir haben alle gemerkt, wie scheiße das ohne Kultur ist, umso wichtiger jetzt, dass Nürnberg das Ding holt. curt ist und bleibt Medienpartner der Bewerbung mit dem besonderen Auge für das, was da so abgeht und was die Ideenschmiede Bewerbungsbüro in diesen ungewöhnlichen bis seltsamen Wochen ausgeheckt hat. Während nämlich das Bewerbungsbuch geschrieben wird und ein Designund Fotografiekonzept entsteht, besteht die Aufgabe von N2025 nach wie vor darin, in die Stadt hineinzuwirken, Dinge entstehen und Kunst und Kultur aufscheinen zu lassen.

stream forward

Recht schnell in der Krise war abzusehen, dass KünstlerInnen, MusikerInnen, SchauspielerInnen, die ganzen Kulturschaffenden eben, die

jetzt nicht aufreten können, nun nicht die Füße auf den Couchtisch legen würden. Videos und Livestreams sind zwar kein gleichwertiger Ersatz für Liveerlebnis, aber wenigstens das: ein Lebenszeichen und eine Möglichkeit, in Kontakt zu bleiben und einander etwas zu geben. Seitdem fliegen die ganzen Videos und Streams wild im Internet rum wie Bitte-um-Rückruf-Zettel auf dem Schreibtisch vom Chef. N2025 kümmert sich nicht nur um die Bündelung dieser Clips, sondern motiviert und fordert ein. So können Kunstschaffende der Region ihre Arbeit über die Homepage einreichen und landen danach im Kulturstream STREAM FORWARD auf dem N2025 YouTube-Kanal. Wie ein Fenster in die Kulturszene eröffnet dieser Kanal den Blick darauf, was die eigentlich alle machen. Mehr als 10.000 Menschen haben bereits reingeschaut und über 1.000 Stunden Kultur konsumiert. Das Beste an der Sache: Die Künstlerinnen und Künstler sollen ihre Videos nicht einfach so gegen Luft und Liebe zur Verfügung stellen. Nach einem fixen Schlüssel wird jeder und jede entlohnt und so hat die Stadt im Zuge von Stream Forward bereits über 23.000 Euro an Honoraren ausgeschüttet. Reinklicken lohnt sich, da Stream Forward die ganze Bandbreite versammelt: Hier stehen Kurzfilme neben Lesungen neben Konzerten, Klassik neben Pop, Comedy neben serious business. Und man begegnet den kleinen und großen Größen der lokalen Szene endlich wieder, von Autorin Pauline Füg über Musiker wie John Steam Jr. und The Black Elephant Band bis zur allseits beliebten SuppKultur. Eben ganz viel curt-Flavour und -Vibe, und das freut uns natürlich ganz besonders.


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