Woche 12
Samstag, 21. März 2020
Auflage: 23 805
n Ettenheim
n Ringsheim
n Region
Wenn alles nach Plan läuft, können 2022 in Ettenheim die neuen Windräder in Betrieb genommen werden. Bürgermeister Bruno Metz hat das Projekt vorgestellt. u Seite 4
Große Freude bei Marion Gentges: Sie wurde im Bürgerhaus Ringsheim zur Landtagskandidatin der CDU im Wahlkreis Lahr-Kinzigtal gewählt. u Seite 7
Das Gottesdienst-Verbot stellt die Kirche vor Herausforderungen. Es gibt aber Ideen, wie es gelingen kann, Gläubigen beizustehen, erklärt etwa Dekan Stefan Meisert. u Seite 12
Nur wenig Notbetreuung nötig
Corona | Lage an Schulen und Kitas in den Gemeinden der Region ist entspannt
Nachgefragt »Wir machen keine Tests auf Wunsch« Wie laufen die Tests auf das neuartige Coronavirus ab? Drei Fragen an Kai Hockenjos (Bild), Pressesprecher des Landratsamts Ortenaukreis. Herr Hockenjos, wie werden die Tests auf das neue Coronavirus in der Ortenau koordiniert? Tests koordiniert das Ortenauer Gesundheitsamt. Nur
Hausärzte und das Gesundheitsamt können die Tests veranlassen. Angesichts knapper Laborkapazitäten machen wir keine Testung auf Wunsch – zumal sie auch keinen Sinn machen: Eine Ansteckung kann erst mit Beginn der Symptome sicher festgestellt werden. Wenn keine vorhanden sind, wird der Test mit sehr großer Wahrscheinlichkeit negativ ausfallen. Die Testung erfolgt an einem zentralen Ort im Ortenaukreis – nicht in den Kliniken. Welches diagnostische Verfahren wird hierbei angewandt? Für SARS-CoV-2 steht noch kein Vor-Ort-Schnelltest zur Verfügung, daher erfolgt die Diagnostik mittels molekularbiologischer Verfahren in dafür ausgestatteten Laboren. Die Coronavirus-Infektion betrifft vor allem die Atemwege. Daher werden Proben aus den Atemwegen entnommen. Was kann man tun, wenn man eine schnelle Entscheidung braucht, ob man betroffen ist? Die Hotline ist immer besetzt. Die Testung ist kein Notfall. Wer unsicher ist, bleibt zu Hause. Wer dringend Antworten braucht, bekommt auch auf unserem extra eingerichteten Chatbot »Ortena« rund um die Uhr Auskunft zu den wichtigsten Fragen. Die Corona-Version von Ortena ist auf der Startseite des Landratsamts verlinkt. sad/jg
Kindergärten und Schulen sind seit Dienstag auf Notbetreuung umgestellt. Die läuft überall im Kurier-Gebiet problemlos. Auch weil sich der Bedarf der Eltern noch in Grenzen hält. n
Von Felix Bender und Julia Göpfert
Region. Bis zum Ende der Osterferien haben die Kita-Kinder und Schüler im Land »coronafrei«. Nur der Nachwuchs von Menschen, die in sogenannten systemrelevanten Berufen arbeiten, darf in dieser Zeit von Erziehern und Lehrern betreut werden. Es zeigt sich: In der Region schicken nur wenige Ärzte, Apotheker, Polizisten und Co. ihre Kinder in die Notgruppen. Und: Die Eltern ohne Anspruch auf Betreuung reagieren mit Verständnis, berichten die Verwaltungen. Dementsprechend entspannt ist die Lage in den Städten und Gemeinden. n Ettenheim:
»Bei uns sind aktuell 15 Kita-Kinder und ein Dutzend Schüler in Betreuung«, berichtet Aline Köbele von der Ettenheimer Stadtverwaltung unserer Zeitung. Sie seien – wie von der Landesregierung vorgegeben – »überwiegend« in den regulären Einrichtungen untergebracht. Einige Eltern hätten mitgeteilt, dass sie für ihre Kinder erst zu einem späteren Zeitpunkt Betreuung bräuchten. »Aber auch das sind keine Massen«, so Köbele. »Im Gymnasium haben wir eine Sondersituation, weil dort die Schüler wegen der beiden Corona-Fälle noch in häuslicher Isolierung beziehungsweise unter Quarantäne sind«, sagt Schaub. Die Heimschule St. Landolin ist in der Trägerschaft der Erzdiözese Freiburg und müsste deshalb eine eigene Betreuung anbieten. »Aktuell gibt es aber keinen Bedarf bei uns«, sagt Oberstudiendirektor Eberhard Pfister. Von den Eltern der fünften und sechsten Klassen von Gymnasium und Realschule – zusammen rund 500 Schüler – habe es bislang lediglich eine »Vielleicht-Anmeldung für später« gegeben. n Kippenheim:
Laut Verwaltungsmitarbeiterin Alise Bing liegen in den beiden Grundschulen in Kippenheim und Schmieheim insgesamt fünf Anmeldungen für eine Notbetreuung vor. Auch in den Kitas sei die Nachfrage verhalten. »An den vier Standorten in der Gemeinde wird seit
n In
eigener Sache
»Kurier« pausiert ab der nächsten Woche
Verwaistes Klassenzimmer in Altdorf: Seit Dienstag haben Kita-Kinder und Schüler im Land »Corona-Ferien«. Foto: Ullrich Dienstag ein Kind betreut. Ein zweites soll am Donnerstag kommen, ein drittes nächste Woche. Insgesamt stehen vier Kinder auf unserer Liste«, berichtet Bing. Grundsätzlich sei angedacht, in jedem Kindergarten eine Notgruppe einzurichten. Eine Absage habe die Verwaltung erteilen müssen – an Eltern aus einem anderen Ort. Anmeldeformulare für die Notbetreuung könnten weiter auf der Homepage der Gemeinde heruntergeladen werden. n Mahlberg:
»Die Abfrage der Schule hat lediglich einen Bedarf ergeben«, erklärt Mahlbergs Bürgermeister Dietmar Benz. »Ein Vater, der in der Energiebranche arbeitet, hat grundsätzliches Interesse an der Betreuung für seine beiden Kinder angemeldet. Allerdings noch nicht für diese Woche, weil er aktuell im Home Office ist.« Bei den Kitas liegen laut Benz noch gar keine Anmeldungen vor. Auch wenn die Abfrage dort noch laufe, meint der Rathauschefs erkannt zu haben, »dass die Eltern trotz Anspruchs versuchen, die Betreuung in diesen Zeiten alleine zu regeln«. Drei Kita-Kinder und zwölf Schüler sind in Kappel-Grafenhausen in Notbetreuung. Alle in der Taubergießenschule in Kappel, »allerdings in getrennten Räumen«, betont Hauptamtsleiter Daniel Kunz. Nicht alle Eltern würden die volle Betreuungszeit in Anspruch nehmen, sondern ihre Kinder, je nach Bedarf, tageweise vorbeibringen.
eingerichtet, die derzeit von drei Kindern besucht wird. »In der Schule haben wir aktuell keine Notwendigkeit.« Es liefen noch Gespräche mit Eltern. Doch den »ganz großen Bedarf« sieht der Rathauschef im Ort nicht. n Rust:
»Diese Woche gibt es bei uns in Kitas und Schule keinen Betreuungsbedarf«, berichtet Gabriele Häcker von der Ruster Verwaltung. Für kommende Woche lägen vier Anmeldungen vor, wobei eine noch nicht sicher, eine auf Zuruf und zwei erst ab Donnerstag seien. »Weitere Anmeldungen nehmen wir jederzeit an«, sagt Häcker. n Rheinhausen: Zwischen zwei und vier Kindergartenkinder werden derzeit in Rheinhausen notbetreut. Bei den 300 Kindern der Gemeinde weniger als erwartet, erklärt Bürgermeister Jürgen Louis. Er rechnet aber damit, dass der Bedarf noch steigt. Am Montag kommen zudem noch vier Kinder der Grund-
schule dazu, die dann wieder freigegeben ist. n Herbolzheim:
14 Kindergartenkinder werden in verschiedenen Einrichtungen notbetreut. »Das ist ungefähr die Anzahl, mit der wir gerechnet haben«, erklärt Ansprechpartnerin Simone Bellgardt gegenüber unserer Zeitung. An der Bernhard-GaluraSchule werden sechs Kinder und an der Emil-Dörle-Schule zwei Kinder notbetreut – weniger als man erwartet hätte. n Kenzingen:
Drei Kindergartenkinder wurden diese Woche in Kenzingen notbetreut, nächste Woche werden es fünf sein. Dazu kommen noch sechs Schulkinder. Bürgermeister-Stellvertreter Karl Weiß ist mit den Zahlen zufrieden, geht aber davon aus, dass der Bedarf noch steigen könnte, je nach dem welche Maßnahmen das Land noch ergreift. Großes Lob hat er für die Verwaltungsmitarbieter, die »sich richtig gut einbringen«.
Info
Die Gemeinde Ringsheim hat laut Bürgermeister Pascal Weber im Kindergarten eine Notgruppe
n Absagen
& Co.
Bildungswerke setzen Kurse aus
Herbolzheim/Rheinhausen (red/jg). Aufgrund der aktuellen Gesundheitslage haben die Bildungswerke der Seelsorgeeinheit HerbolzheimRheinhausen alle bis Ende April geplanten Veranstaltungen auf einen späteren Zeitpunkt verschoben. Die Informationen zur neuen Terminierung werden über die Presse, die örtlichen Amtsblätter, die Homepage und das Pfarrblatt zu gegebener Zeit mitgeteilt. Laufende Kurse werden ausgesetzt. Aktuelle Informationen gibt es auf Homepage unter www.se-her-rhein.de.
Wanderungen abgesagt
n Kappel-Grafenhausen:
n Ringsheim:
Das Coronavirus hat auch das Verbreitungsgebiet des »Kurier« in der südlichen Ortenau und im Landkreis Emmendingen erfasst. Alle öffentlichen Veranstaltungen wurden zwischenzeitlich behördlich abgesagt, um eine Ausbreitung des Virus einzudämmen. Damit entfallen auch sehr viele Anlässe für die redaktionelle Berichterstattung in unserer Wochenzeitung. Aus diesem Grund wird der »Kurier« bis auf Weiteres in seiner Erscheinung pausieren. Wir bitten unsere geschätzten Leser und Anzeigenkunden um Verständnis.
Freie Bahn dank Schulschließung Etwas Positives hat die Schulschließung in Altdorf: Der Abriss der Münchgrundhalle kann ungehindert fortgeführt werden. Bislang mussten die Arbeiter Rücksicht auf die Schüler nehmen. Nun ist der Zugang zum Pausenhof für die nächsten Wochen nicht mehr eingeschränkt. Foto: Ullrich
Ettenheim/Herbolzheim (red/ jg). Der Schwarzwaldverein Ortsgruppe Ettenheim/Herbolzheim sagt die Wanderungen »Frühlingsboten Kaiserstuhl« (22. März) und »Hexentalrundweg« (19. April) zum Schutz der Gäste und Mitglieder gegen das Coronavirus ab. Das Tourismusbüro Herbolzheim sagt die für den 22. März geplante GewässerWanderung in Herbolzheim ebenfalls aus diesem Grund ab.