Der Kurier vom 14. März

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Samstag, 14. März 2020

Auflage: 23 805

Samstag, 14. März 2020 Auflage: 23 805

n Kenzingen Johannes Röderer (Foto) steht dem Musikverein Hecklingennun als Vorsitzender vor. Er tritt die Nachfolge von Christian Hirschbolz an. u Seite 5

Corona: Mehrheit hat keine Angst Aktuell dreht sich vieles in der Region um das Corona-Virus. Auch bei den Lesern der Lahrer Zeitung ist das Thema im Internet präsent – sie hat deshalb auf Ihrer Homepage (www.lahrer-zeitung.de) einen Live-Ticker eingerichtet, um über aktuelle Entwicklungen zu informieren. Vergangene Woche ging es zunächst um die leeren Regale in den Supermärkten, die Unmut bei den Bürgern hervorgerufen haben. Eine Woche später hat sich die Situation nun geändert. Von ihren Online-Lesern wollte die Lahrer Zeitung deshalb wissen, ob sie aktuell »Angst vor dem Coronavirus« haben? 2510 Nutzer nahmen an der Umfrage teilt – mit einer klaren Tendenz: 35 Prozent (940 Personen) stimmten mit Ja, 61 Prozent (1531 Personen) mit Nein ab. Außerdem wollte die Zeitung wissen, ob ihre Leser durch die jüngsten Vorfälle bestimmte Ereignisse mit einer größeren Menschenmenge meiden. Auf die Frage »Gehen Sie noch zu Großveranstaltungen (ab 1000 Leute)« stimmten bis Mittwoch 26 Prozent mit Ja und 65 Prozent mit Nein ab. Neun Prozent wollten sich nicht festlegen und gaben »Weiß nicht« an. sad

Wanderung am Kaiserstuhl Ettenheim/Herbolzheim (red/ jg). Der Schwarzwaldverein Ettenheim/Herbolzheim lädt zur Wanderung »Frühlingsboten am Kaiserstuhl« ein. Die Langwanderung startet in Bischoffingen, erstes Ziel ist die Mondhalde. Über die Höhen geht es weiter zum Katharinenberg, über den Badberg und am Badloch geht es dann nach Altvogtsburg. Die Kurzwanderer gehen von Oberbergen über die Jungviehweide zum Katharinenberg, dann den gleichen Weg wie die Langwanderer. Wanderabschluss ist im Gasthaus-Rössle in Altvogtsburg. Bei der Langwanderung sind 14,5 Kilometer in viereinhalb Stunden zu bewältigen, bei der Kurzwanderung elf Kilometer in vier Stunden. Eine kleine Rucksackverpflegung, gute Wanderschuhe und wetterangepasste Kleidung sind erforderlich, heißt es in der Ankündigung. Der Bus zur Wanderung fährt um 9 Uhr am Herbolzheimer Rathaus, um 9.05 Uhr am Ringsheimer Ochsenbrunnen und um 9.10 Uhr am Städtischen Gymnasium in Ettenheim ab. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

n Ringsheim

Eine »Herzensangelegenheit« von Juniorchef Michael Mack nimmt konkrete Formen an: In einem Video gibt der Europa-Park Einblicke in den Aufbau von »Batavia«. u Seite 6

Über einen »schönen Anlass für Dreck und Krach« freute sich Bürgermeister Pascal Weber: Die Sanierungen zum zweiten Baubaschniutt in der Karl-Person-Schule starten. u Seite 11

Corona kommt in Region an

Virus | Mehrere Schulen geschlossen / Situation »angespannt, aber unter Kontrolle«

Der Coronavirus ist nun auch in der Region angekommen: Sowohl in der Ortenau als auch im Kreis Emmendingen gibt es bestätigte Fälle. In Kippenheim, Ettenheim, Rheinhausen und Lahr ist es deshalb zu Schulschließungen gekommen. n

Von Julia Göpfert

Südliche Ortenau/Nördlicher Breisgau. Die ersten Infektionen in der Ortenau wurden am Freitag vergangene Woche festgestellt. Mutter und Tochter stammen aus Friesenheim, hatten den Virus von einer Südtirol-Reise mitgebracht. Da die Tochter das Max-Planck-Gymnasium in Lahr besuchte, bleibt dieses die empfohlene 14-Tage-Frist bis zum 22. März geschlossen. Am Montag diese Woche wurden dann weitere Fälle in der Ortenau bekannt: Zwei Schüler des Städtischen Gymnasiums in Ettenheim, die ihre Fastnachtsferien in Norditalien verbracht haben sollen, wurden positiv auf den Corona-Erreger getestet. Die Stadt hat deshalb alle eigenen Veranstaltungen mit mehr 200 Teilnehmern im März abgesagt. In Kippenheim hatten sich vier Personen mit dem Virus angesteckt. Bürgermeister Matthias Gutbrod beruhigte jedoch, dass das Gesundheitsamt alle Kontaktpersonen der Infizierten ausfindig gemacht habe. Insgesamt waren bis zum Redaktionsschluss am Mittwoch 16 Coronafälle in der Ortenau bekannt.

Der Kenzinger Frühling fällt aus Nun ist der Virus auch in der Region: Sowohl im Landkreis Emmendingen als auch in der Ortenau haben sich Menschen mit Corona infiziert. Foto: Archiv Im benachbarten Landkreis Emmendingen ist die Zahl der Infizierten übers Wochenende von zwei auf 13 angestiegen. Das Gymnasium in Waldkirch und die Grundschule in Rheinhausen inklusive Kernzeitbetreuung bleiben deshalb bis zum 22. März geschlossen. Zudem hat die Gemeinde den Tag der offenen Tür und die Einweihung der Grundschule, die für den 29. März geplant waren, abgesagt. Im Fall des infizierten Gymnasiasten in Waldkirch sei es aller Voraussicht nach gelungen, alle engeren Kontaktpersonen auszumachen, erklärte Armin Dietz, Leiter des Gesundheitsamts Emmendingen. Ein Kontakt zur benachbarten Mensa und Berufsschule in Waldkirch konnte ausgeschlossen werden.

Im Fall der Grundschule von Rheinhausen konnten die Kontaktpersonen aufgrund des jungen Alters des Infizierten nicht alle sicher ermittelt werden. Die beiden Kindertagesstätten der Gemeinde waren deshalb ebenfalls kurzfristig geschlossen, haben aber inzwischen wieder geöffnet. Auch der Kindergarten in Sasbach-Jechtingen bleibt nach der festgestellten Corona-Infektion geschlossen und öffnet wieder am 23. März. Emmendingens Landrat Hanno Hurth beruhigte, dass die Lage im Landkreis, wie überall angespannt, aber unter Kontrolle sei. Verwaltung und Kreiskrankenhaus hätten Strukturen aufgebaut, um jederzeit situationsgerecht reagieren zu können. u Seite 4 u Seite 7

Info

Psycho-soziale Folgen Der Leiter des Gesundheitsamts Emmendingen, Armin Dietz, und auch Ortenaus Landrat Frank Scherer betonten, dass die psycho-sozialen Folgen durch das Coronavirus nicht zu unterschätzen seien. »Gerade in kleineren Orten oder über die sozialen Medien wird aktuell ein enormer Druck auf Infizierte aufgebaut. Das ist eine enorme Belastung für die Betroffenen«, berichtete Dietz. Man solle sich bewusst machen, dass jeder sich mit dem Virus infizieren könnte – und bat dementsprechend darum, Infizierte nicht anzugehen.

Kenzingen (red/jg). Der Kenzinger Frühling, der dieses Wochenende vom 14. und 15. März stattfinden sollte, fällt aus. Das teilte die Stadt Kenzingen am Dienstag mit. Aufgrund der jüngsten Entwicklungen in Sachen Coronavirus und nach Abstimmung mit den Beteiligten hat sich die Stadt entschieden, diesen Schritt zu gehen, heißt es in der Ankündigung. Alle angemeldeten Aussteller, Marktbeschicker, Einzelhändler, Gewerbetreibende und Vereine sowie die jetzt verhinderten Besucher werden um Verständnis gebeten.

n Emmendingen n Ein

Repair-Café veranstaltet 48 Grad Süd am Samstag, 21. März, von 10 bis 15 Uhr (Annahmeschluss 14 Uhr) im Fairkauf (Am Elzdamm 45). Die ehrenamtlichen Fachleute reparieren alle tragbaren Gegenstände aus den Bereichen Kleinelektro, Holz, Stoff und Porzellan.

Gehirn und Nervensystem im Alter Gesundheit | Vortrag des Ortenau-Klinikums in Ringsheim

Ringsheim (red/cko). Über »Gesundes und krankhaftes Altern des Gehirns« spricht Klaus Schmidtke, Chefarzt Rehabilitationsklinik der Klausenbach in Nordrach und Leiter der Gedächtnissprechstunde am Ortenau-Klinikum in Offenburg, am Dienstag, 17. März, ab 19 Uhr im Bürgerhaus in Ringsheim. Für die Lebensqualität im Alter ist die Gesundheit des Gehirns von wesentlicher Bedeutung, heißt es in der Ankündigung. Gehirn und Nervensystem sind nicht nur für Denken und Erinnern zuständig, sondern auch für den Antrieb, das Gefühlsleben und für die Steuerung von Gleich-

gewicht, Koordination und Motorik. Zwar lässt die Leistung des Gehirns im Alter nach, ein echter geistiger Abbau, zum Beispiel Demenz, ist Foto: Klinikum

Aus dem netz

n Rust

Klaus Schmidtke

jedoch ein Zeichen von Krankheit. Der Vortrag stellt dar, wie sich das Altern des Gehirns auswirken und ob es Möglichkeiten gibt, dem

krankhaften Altern des Gehirns entgegenzuwirken. Im Vorfeld bietet Dieter Schleier, Leiter der Unternehmenskommunikation am Ortenau-Klinikum, Mediator und NLP-Coach sowie Kontemplationslehrer Via Integralis, ab 17.30 Uhr am selben Ort einen Workshop zum Thema »Geleitete Zen-Meditation« an. Der Referent wird über Formen der Meditation und ihre Wirkung informieren und anschließend mit den Teilnehmern einfache Übungen der Achtsamkeitsmeditation praktizieren. Für beide Veranstaltungen ist der Eintritt kostenlos. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

»Mut«-Tour führt durch Ettenheim Bei der »Mut«-Tour 2020 führt eine Etappe vom 31. Juni bis zum 6. August von Offenburg nach Lindau und dabei durch Ettenheim. Wer Tandem fahren und sich für mehr Offenheit im Umgang mit Depression einsetzen möchte, für den könnte laut einer Mitteilung die Teilnahme interessant sein. Sie bedeutet Abenteuer, Gemeinschaft im Team und viel Öffentlichkeitsarbeit. Mehr Infos gibt es unter www.mut-tour.de Foto: Andreas Stenzel


Alles Auf einen Blick

Samstag, 14. März 2020

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n Kontakt

n Termine

Redaktion: Julia Göpfert, Telefon 07821/2 78 31 43, Fax 07821/2 78 31 50, E-Mail: redaktion@ kurier-wochenzeitung.de

n Kino

Geöffnet sonntags von 14 bis 16.30 Uhr

Bis zum 18. März

Farbspektakel, Silvia Bilharz und Annette M. Otto, Vernissage 22.3., 14 Uhr: bis 26. April. Geöffnet dienstags 17 bis 19 Uhr, sonntags von 14 bis 16.30 Uhr sowie nach telefonischer Vereinbarung unter Telefon 07643/9360148.

Geschäftsanzeigen: Telefon 07821/2 78 31 03, Fax 07821/2 78 31 90, E-Mail: anzeigen@ kurier-wochenzeitung.de Kleinanzeigen: Telefon 07821/2 78 31 0

n Notdienste Polizei: Telefon 110 Feuerwehr, Rettungsdienst: Telefon 112 DRK-Krankentransport: Telefon 0761/1 92 22

n Apotheken Apotheken-Notdienste bis zum 20. März n Samstag: Stadt-Apotheke, Eisenbahnstraße 12, Kenzingen, Telefon 0 76 44/205; Hirsch-Apotheke, Dinglinger Hauptstraße 105, Dinglingen, Telefon 0 78 21/4 17 95. n Sonntag: Apotheke im alten Rathaus, Hauptstraße 20, Malterdingen, Tel. 0 76 44/66 77; Alemannen-Apotheke, Friesenheimer Hauptstraße 40, Friesenheim, Telefon 0 78 21/6 17 88; Marien-Apotheke, Festungsstraße 1, Ettenheim, Telefon 0 78 22/31 20. n Montag: Maria-Sand-Apotheke, Bismarckstr. 19 B, Herbolzheim, Tel. 0 76 43/3 33 88 8; Stadt-Apotheke, Schwarzwaldstraße 28, Lahr, Telefon 0 78 21/98 34 07. n Dienstag:

Apotheke im alten Rathaus, Hauptstraße 20, Malterdingen, Tel. 0 76 44/66 77; Karls-Apotheke, Stauferstraße 1, Mahlberg, Telefon 0 78 25/27 00; Kloster-Apotheke, Hauptstraße 17 A, Seelbach, Tel. 0 78 23/9 62 75 75. n Mittwoch:

Rathaus-Apotheke, Hauptstraße 13, Kenzingen, Telefon 0 76 44/304; Apotheke am Klinikum Lahr, Klostenstraße 17/1, Lahr, Telefon 0 78 21/9 91 22 49. n Donnerstag:

Mithras-Apotheke, Hauptstr. 16, Riegel, Tel. 0 76 42/78 20; Apotheke am Storchenturm, Marktstr. 40, Lahr, Tel. 0 78 21/2 12 06. n Freitag:

St. Blasius-Apotheke, Hauptstraße 16, Wyhl, Tel. 0 76 42/71 83; Apotheke an der Kirche, Nonnenweierer Hauptstr. 15, Nonnenweier, Tel. 0 78 24/41 95; RheinApotheke, Hauptstr. 117, Grafenhausen, Tel. 0 78 22/65 40.

Verlag: Lahrer Zeitung GmbH Kreuzstraße 9 (Walpotenhaus), 77933 Lahr Telefon 07 82 1/27 83-160 Telefax 0 78 21/27 83-190 Geschäftsführung: Kirsten Wolf Anzeigenleitung: Kirsten Wolf Redaktion: Jörg Braun (Leitung; v.i.S.d.P.) Julia Göpfert Zustellservice: Medienlogistik Stuttgart GmbH, Plieninger Straße 150, 70567 Stuttgart, Telefon: 07721/9950-121, E-Mail: qualitaetwb@ medienlogistik-stuttgart.de Auflage: 23 805 Exemplare Satz: Lahrer Zeitung GmbH Druck: Druckzentrum Südwest GmbH, Villingen-Schwenningen Gültig ist die Anzeigen-Preisliste Nr. 75 vom 1. Januar 2020 und die lokale Anzeigenpreisliste vom 1. Januar 2020. Erscheint wöchentlich kostenlos in: Kenzingen, Bombach, Hecklingen, Nordweil, Herbolzheim, Bleichheim, Broggingen, Tutschfelden, Wagenstadt, Oberhausen, Niederhausen, Ringsheim, Rust, Kappel-Grafenhausen, Ettenheim, Altdorf, Ettenheimmünster, Ettenheimweiler, Münchweier, Wallburg, Mahlberg, Orschweier, Kippenheim, Schmieheim.

aus der Region vom 7. bis 15. März

Lahr Forum: »Die Känguru Chroniken«: täglich 15, 17.20 und 19.30 Uhr sowie Samstag 22 Uhr. »Narziss und Goldmund«: täglich 15, 17.30 und 20 Uhr. »Onward: Keine halben Sachen«: täglich 15 und 17.30 Uhr sowie Mittwoch 20 Uhr. »Chaos auf der Feuerwache«: Samstag sowie Montag bis Mittwoch 15.30 Uhr sowie Sonntag 14.45 Uhr. »Sonic the Hedgehog«: Samstag bis Dienstag 15.15 Uhr. »The Gentlemen« Samstag bis Dienstag 19.45 Uhr. »Der Unsichtbare«: Samstag bis Dienstag 20 Uhr, Samstag auch 22.15 Uhr. »Nightlife«: Samstag 22.45 Uhr sowie Sonntag, Dienstag und Mittwoch 17.30 Uhr. »Bloodshot«: Smastag 21 Uhr sowie Sonntag, Montag und Mittwoch 20 Uhr. »Enkel für Anfänger«: Montag bis Mittwoch 17.45 Uhr. »Parasite«: Samstag und Montag 17.15 Uhr. »Fantasy Island«: Samstag 22.45 Uhr. »Happy Ending – 70 ist das neue 70«: Mittwoch 15 Uhr. n MET Opera: »Der fliegende Holländer«: Samstag 18 Uhr. n Russische Originalversion: »Hotel Belgrad«: Sonntag 17 Uhr. n Sneak-Preview: Dienstag 20.30 Uhr. n Preview: »A Quiet Place 2«: Mittwoch 19.45 Uhr.

Kenzingen

Löwen-Lichtspiele: »Die Känguru Chroniken«: Samstag, Sonntag und Mittwoch 17.30 und 20 Uhr sowie Montag und Dienstag 20 Uhr. »Enkel für Anfänger«: Samstag 17.30 und 20 Uhr, Sonntag 17.30 Uhr und Montag 20 Uhr. »Der Distelfink«: Mittwoch 19.30 Uhr. »Intrige«: Samstag 14.30 Uhr. »M.C. Escher – Reise in die Unendlichkeit«: Sonntag und Dienstag 20 Uhr. »Das geheime Leben der Bäume«: Mittwoch 17.30 Uhr. »Sonic the Hedgehog«: Samstag und Sonntag 14.30 Uhr. »Die Heinzels – Rückkehr der Heinzelmännchen«: Sonntag 14.30 Uhr. n Augenblicke: »Kurzfilme im Kino«: Mittwoch 20 Uhr. In Zusammenarbeit mit der katholischen Kirchengemeinde und der Erzdiözese Freiburg. n Filmgespräch: »Erasmus Plus«: Sonntag 11 Uhr. Sechs Partnerschulen in sechs europäischen Ländern führen ein Theaterstück auf und werden filmisch begleitet. Eintritt frei. Anschließend Filmgespräch mit Mario Kanzinger. n »Intrige«: Sonntag 14.30 Uhr. Der Film wird in Zusammenarbeit mit dem deutschisraelischen Arbeitskreis gezeigt und handelt von der Dreyfus-Affäre Ende des 19. Jahrhunderts. n Vorpremiere: »Peter Hase 2«: So., 22. März, 14.30 Uhr.

n Abgesagt Ettenheim Internationaler Volkswandertag: Samstag und Sonntag, 14. März, Festhalle. (Abgesagt)

»Känguru-Chroniken« laufen in Lahr und Kenzingen Die »Känguru-Chroniken« von Marc-Uwe Kling waren bereits als Hörbuch äußerst erfolgreich – und auch als Kinofilm haben sie bereits einen Rekord erzielt: SIe legten den besten Start eines deutschen Films im Jahr 2020 hin. Die Verfilmung der aberwitzigen Alltagsgeschichten des Kleinkünstlers Marc-Uwe Kling, der in seiner Kreuzberger WG mit einem sprechenden Känguru zusammenlebt, scheinen offensichtlich gut an-

n Musik Ettenheim Bodo unplugged: Freitag, 20. März, 21 Uhr, Amici-Bar. Ive & T.Bo: Samstag, 14. März, 21 Uhr, Malun. Plues Attack: Freitag, 20. März, 20 Uhr, Rock-CaféAltdorf.

zukommen. Das Känguru entpuppt sich als überzeugter Kommunist und fanatischer Liebhaber von Schnapspralinen. Doch die Kreuzberger WG wird von der nationalistischen Internationalen eines Immobilienhais bedroht. Mit der Wirtin Hertha und Marc-Uwes heimlichen Schwarm Maria und den beiden türkisch-stämmigen SpätiBetreibern Otto Von und Friedrich Wilhelm probt die WG den Widerstand. Foto: Verleih

Kurs Waldbaden, Schwarzwaldverein Ettenheim-Herbolzheim: Samstag, 14. März, 16 Uhr, Parkplatz Streitberg.

Kenzingen

Mittwochswanderer: Mittwoch, 18. März, 8.45 Uhr, Bahnhof. Besuch Uniklinik-Küche Freiburg mit Führung und Mittagessen. Treffpunkt: Bahnhof Kenzingen.

Ringsheim

Tag des Waldes, Waldputzaktion im Niederwald/Auewald: Samstag, 21. März, 9 Uhr, Auewald. Treffpunkt: Hütte bei der 1. Richtstatt im Auewald.

n Bühne Ettenheim

One Way Train: Samstag, 21. März, 20 Uhr, Rockcafé Altdorf.

Wanderung für Trauernde, Hospiz Hecklingen: Sonntag, 15. März, 14 Uhr, Im Ort Hecklingen. Treft: Kindergarten Schnellbruck Kenzingen.

Puppenparade, Tafiti und Pinsel: Dienstag, 17. März, 10 + 15.30 Uhr, Kulturkeller Winterschule.

Herbolzheim

Rheinhausen

Puppenparade, Ronja Räubertochter: Donnerstag, 19. März, 15 Uhr, Gemeindesaal St. Michael.

Airport in Rock: Samstag, 14. März, 21 Uhr, Salmen. Musiktage, Elements meets Voices: Sonntag, 15. März, 19 Uhr, Torhaus. (Ausverkauft)

n Wanderung Ettenheim/Herb. Frühlingsboten am Kaiserstuhl, Schwarzwaldverein Ettenheim-Herbolzheim: Sonntag, 22. März. Abfahrt: Rathaus Herbolzheim 9 Uhr, Ochsenbrunnen Ringsheim 9.05 Uhr, 9.10 Uhr Städt. Gymnasium Ettenheim. Fellnasentour über Feldwege, Schwarzwaldverein Ettenheim-Herbolzheim: Samstag, 14. März, 13.30 Uhr, Rathaus. Treffpunkt am Rathaus Ringsheim.

Frühlingswanderung »Raus in die Natur«, Radsportverein: Sonntag, 22. März, 10.30 Uhr, Beachplatz RSV Oberhausen.

n Sonstiges Herbolzheim Weltwassertag, Hochwasser an Bleiche und Elz, Besuch Hochwasser-Rückhaltebecken: Samstag, 21. März, 14 Uhr, Rückhaltebecken. Treff: Zufahrt und Parkmöglichkeit am südlichen Dammende (oberhalb Glöckle Mühle, Bleichtalstraße 52) Herbolzheim.

Kappel-Grafenhausen

Bauplanungsrechtliche Zulässigkeit von Ferienwohnungen: Montag, 16. März, 19.30 Uhr, Rathaus Grafenhausen. Bürgerinformation.

Rust

Puppenparade, Badner sein dagegen sehr: Donnerstag, 19. März, 20 Uhr, Rheingie ßenhalle.

n Kunst Ettenheim Wald erleben – Lebenswald, Nikola Johner: bis 30. Mai, Gallaghers Nest Münchweier. Geöffnet samstags Abstrakt & Gegenständlich, Marion Danner: bis 24. April, Rathaus. Geöffnet samstags

Herbolzheim

Imaginäre Reisen, Anne Hertenstein, Spiegelobjekte: bis 15. März, Die Kleine Galerie.

Stadt Ettenheim sagt alle Termine im März ab

Veranstaltungen | Auch Drive und Kräuterfest sowie das Broßmerfest finden nicht statt Ettenheim (fx). Was nach der Empfehlung des Landratsamts vom Montag abzusehen war, hat die Stadtverwaltung am Dienstag für Ettenheim bestätigt: Auf Beschluss des Stabs für außergewöhnliche Ereignisse werden alle städtischen Veranstaltungen mit mehr als 200 Besuchern abgesagt. Dies gilt zunächst für den Monat März. Betroffen sind unter anderem das für Sonntag, 22. März, geplante Veranstaltungsdoppel aus Mobilitätsmesse Drive und Kräuterfest sowie das Broßmerfest. Die Stadt rät auch anderen Veran-

staltern zu Absagen. »Wir stehen im Austausch mit den Vereinen«, erklärte Bürgermeister Bruno Metz im Gespräch mit unserer Zeitung.

»Bislang zeigen sich alle einsichtig und verständnisvoll.« Wie es im April weitergeht, wolle man nach der Entwicklung der nächsten Tage und

Fällt aus: die Mobilitätsmesse Drive.

Archivfoto: dec

Wochen entscheiden. Gecancelt ist laut Metz auch das für Ende März geplante Bürgergespräch in Münchweier – auch wenn dort wohl keine 200 Menschen zu erwarten gewesen wären. »Zum jetzigen Zeitpunkt wollen wir nicht die Leute in unserem Namen dazu aufrufen zusammenzukommen.« Der Stab für außergewöhnliche Ereignissen, bestehend aus Bürgermeister, Vertretern von Haupt- und Ordnungsamt sowie Öffentlichkeitsarbeit, treffe sich täglich, »um die aktuellen Entwicklungen zu besprechen«.

»Vorlesestunde auf dem fliegenden Teppich«: Donnerstag, 19. März, Stadtbücherei. (Abgesagt) Spielzeugbörse inklusive Kinder-Kleidermarkt: Smastag, 21. März, Mensa Heimschule St. Landolin. (Abgesagt) Drive und Kräuterfest: Sonntag, 22. März, Innenstadt Ettenheim. (Abgesagt)

Herbolzheim

Scheibenschlagen: Samstag, 14. März, Broggingen.

Kenzingen

Kenzinger Frühling: Samstag und Sonntag, 14. und 15. März, Innenstadt. (Abgesagt)

Rheinhausen

Unterhaltungsnachmittag, Musikverein Niederhausen: Samstag, 14. März, 14.30 Uhr, Bürgerhaus. (Abgesagt)

Ringsheim

Kindersachenbasar, Verein KiRi – Familie & mehr: Samstag, 14. März, Bürgerhaus. (Abgesagt) Konzert des Kammerorchesters Ettenheim Cantamus: Samstag, 21. März, 19 Uhr, Kirche St. Johann-Baptist. (Abgesagt)

Rust

Tour de Rust: Sonntag, 15. März, Dorfmitte. (Abgesagt)

n Fest

n Wir

gratulieren

Freitag, 20. März Rust Paul Burg, Fischerstraße 46, 75 Jahre.

n Ärzte Ortenaukreis: Notfallpraxis am Ortenau-Klinikum, Ebertplatz 12. Für Erwachsene: Öffnungszeiten: Montag, Dienstag, Donnerstag 19 bis 22 Uhr; Mittwoch, Freitag 16 bis 22 Uhr; Samstag, Sonn- und Feiertag 8 bis 22 Uhr. – Für Kinder: Montag bis Freitag 19 bis 22 Uhr; Samstag, Sonnund Feiertag 9 bis 21 Uhr (jeweils ohne vorherige telefonische Anmeldung) Bundesweiter ärztlicher Bereitschaftsdienst: 116 117 Fahrdienst (ärztliche Hausbesuche): Telefon 0 18 05/19 29 24 60 Zahnärztlicher Notfalldienst Ortenaukreis: von Samstag 8 Uhr bis Montag 8 Uhr sowie an Feiertagen Auskunft über die DRK-Rettungsleitstelle Offenburg, Telefon 0 18 05/19 29 24 60 Zahnärztlicher Notfalldienst Kreis Emmendingen: Telefon 018 0/3 22 25 55 70 Tierärztlicher Notdienst Kreis Emmendingen: 0 76 84/9 08 90 und 0 76 41/5 46 36 Tierärztlicher Notdienst Ortenaukreis: 0 78 24/6 46 90 Krankenhäuser: Klinikum Lahr Telefon 0 78 21/93-0 Kreiskrankenhaus Ettenheim Telefon 0 78 22/430-0 Kreiskrankenhaus Emmendingen Telefon 0 76 41/45 40


Herbolzheim

Samstag, 14. März 2020

Kurier Seite 3

Brandstifter muss ins Gefängnis

Scheunenbrände | 20-jähriger Herbolzheimer zu zweieinhalb Jahren verurteilt / Motiv bleibt unklar Zu zwei Jahren und sechs Monaten wurde ein 20jährige Herbolzheimer im Fall der Scheunenbrandserie verurteilt. Der Verteidiger hat Rechtsmittel gegen die Entscheidung des Freiburger Amtsgerichts angekündigt. Das Motiv bleibt im Dunkeln. n

Von Seweryn Sadowski

Freiburg/Herbolzheim. Nach zwei Verhandlungstagen fällte das Jugendschöffengericht vergangene Woche sein Urteil: Ein Ex-Feuerwehrmann aus Herbolzheim muss für zweieinhalb Jahre hinter Gitter. Der 20-Jährige hatte gestanden, im Frühling und Sommer vergangenen Jahres im nördlichen Breisgau und der südlichen Ortenau acht Scheunen angezündet zu haben. In einem weiteren Fall blieb es beim Versuch. Staatsanwalt Thomas Ganser hatte eine Jugendstrafe von drei Jahren gefordert, Jens Janssen, Verteidiger des Angeklagten, eine Jugendstrafe auf Bewährung in Verbindung mit einer Psychotherapie. Dem jungen Mann wurde eine Störung des Sozialverhaltens attestiert. Ausschlaggebend dafür soll laut einem Sachverständigen die Trennung der Eltern gewesen sein, als der Angeklagte sechs Jahre alt war. Bis heute soll er darüber nicht hinweggekommen sein. Der 20-Jährige wurde, so hieß vor Gericht mehrfach, »während seiner Schullaufbahn selbst drangsaliert, hat aber auch seine Mitschüler drangsaliert«. Auch danach blieb der Angeklagte »autoaggressiv«. Der Sachverständige sah beim Angeklagten einen Autoritätskonflikt. »Ich glaube, ich habe das alles

Der Prozess um die Scheunenbrandserie fand im Amtsgericht in Freiburg statt. Foto: Sadowski

Rockmusik im »Salmen« Herbolzheim (red/jg). Die Mitglieder der Band Airport in Rock gelten in der Region als alte Hasen. Am heutigen Samstag, 14. März, ab 21 Uhr treten sie im Herbolzheimer Gasthaus Salmen auf. Der Eintritt ist frei, der Hut geht um. Die Spezialität der Gruppe sind handgemachte RockMusik-Interpretationen vieler bekannter und unbekannter Rock-Titel nach dem Motto: Rock Classics und mehr. Die Musik lebt und ist spannend, weil die Bandmitglieder auch als Gesangssolisten auftreten und so eine anspruchsvolle Mixtur kreativer Covers bieten, heißt es in der Ankündigung. Die Musiker sind: Klaus Isele, (Keyboard/Gesang), Norbert Schwär (Schlagzeug), Hermann Schaper (Bass/Gesang) und Jean Pierre Kost (Gitarre/Gesang).

Fastenpredigt in Maria Sand

Scheunenbrand am 18. Mai in Herbolzheim: Das erste von acht Feuern, die der nun verurteilte 20-Jährige gelegt hat. Er muss für zweieinhalb Jahre ins Gefängnis. Foto: Feuerwehr erst nach der ersten Vernehmung realisiert. Ich habe gemerkt, dass es wohl besser wäre, mir Hilfe zu holen«, sagte der 20-jährige Brandstifter nach den Schlussplädoyers über seine Taten. Diese hatte er nach einer zweiten Befragung durch die Ermittler schließlich gestanden. Maßgeblichen Anteil am Urteil hatte laut Richterin Sandra Arzt die Art der Brandstiftung: Der Herbolzheimer habe weder einmalig noch spontan gehandelt. Zudem seien die Taten »sehr gefährlich« gewesen. Die gelegten Feuer hätten durch die oftmals dichte Bebauung durchaus auf Wohnhäuser übergreifen können. »Sie haben das Sicherheitsgefühl einer ganzen Gemeinde beeinträchtigt«, sprach Arzt den Angeklagten direkt an. Der Herbolzheimer, seit seiner Kindheit Mitglied der Feuerwehr seiner Heimatstadt, habe um die Gefahren gewusst, aber einfach weitergemacht, so die Richterin. Und obwohl er bei allen Brandstiftungen getrunken gehabt habe, sah das Gericht keine verminderte Schuldfähigkeit, obschon eine »alkoholische Enthemmung«. Verteidiger Janssen kündig-

te an, gegen das Urteil Rechtsmittel einzulegen. Dafür hat er eine Woche Zeit. Der Anwalt wies auf das umfangreiche Geständnis seines Mandanten hin. Ohne dieses wären die Taten nicht aufgeklärt worden, machte der Verteidiger deutlich. Zudem habe der Angeklagte die nächsten 30

»

Der Angeklagte ist in eine negative Spirale gerutscht.« Richterin Sandra Arzt Jahre lang unter der finanziellen Bürde seiner Taten zu leben. Es werde kein Leben in Armut, die finanzielle Belastung aber dennoch spürbar sein. Bei den Brandstiftungen entstand ein Gesamtschaden von mehr als 1,6 Millionen Euro. Auch nach der Urteilsverkündigung bleiben viele Fragen offen – vor allem zum Motiv. Der Angeklagte sei im Herbst 2018 in eine »negative Spirale« gerutscht, so die Richterin. Nicht zu diagnostizierende Schwindelanfälle respektive eine Art epileptischer Anfälle, eine Fußoperation, eine Angina sowie Prüfungsvorbereitungen hätten

ihm zugesetzt. Dennoch sei es dem Herbolzheimer gelungen, die Talfahrt zu beenden. Umso unverständlicher war es für das Gericht, warum er danach, am 18. Mai 2019, die erste Scheune anzündete. Der Angeklagte hatte zwei Wochen nach der ersten Brandstiftung eine neue Arbeitsstelle angetreten. Außerdem lernte er am Vorabend des ersten Feuers in einem Club seine spätere Freundin kennen. Alles schien in die richtigen Bahnen zu laufen. Doch nachdem der 20-Jährige am 17. Mai abends nach Hause gekommen war, putzte er sich die Zähne, legte sich schlafen, um einige Stunden später aufzustehen und eine Scheune anzuzünden. Das Warum konnte das Gericht nicht restlos klären. Selbst der Angeklagte hatte keine eindeutige Antwort parat: Er habe durch die Brände einen Adrenalinkick bekommen und obendrein von seinen Feuerwehrkollegen Anerkennung und Wertschätzung erhalten. Etwas, das er zuvor nur in seinem Fußballverein erfahren habe. Nach Einschätzung von Richterin Arzt ist der Ange-

klagte nicht mit einem Erwachsenen gleichzusetzen. Die Prognose eines Gutachters, es bestehe nur ein geringes Risiko für eine weitere Brandstiftung, bewertete die Richterin als »sehr dünnes Eis«. Deshalb folgte sie dem Antrag der Verteidigung auf Bewährung nicht. »Das ist eine Chance für Sie, vielleicht ein Neuanfang«, erklärte die Richterin dem Angeklagten. Er solle die Gelegenheit nutzen, um feste Abläufe einzuführen und eine neue Arbeit für sich zu finden.

Info

Die Brandserie 18. Mai 2019: Herbolzheim 26. Mai: Herbolzheimer Ortsteil Wagenstadt n 9. Juni: Wagenstadt und Herbolzheim n 17. Juni: Herbolzheimer Ortsteil Broggingen n 20. Juni: zwischen Herbolzheim und Ringsheim n 19. bis 22. Juni (nicht genau geklärt): Herbolzheim (Versuch) n 30. Juni: Broggingen n 27. Juli: Tutschfelden n n

Herbolzheim (red/jg). Die nächste Fastenpredigt findet am Sonntag, 15. März, ab 18.30 Uhr in der Kirche Maria Sand in Herbolzheim statt. Bei diesem Gottesdienst steht die Seligpreisung Jesu, »Selig, die Frieden stiften, denn sie werden Gottes Kinder heißen« im Mittelpunkt. Dazu kommen Christine Demel und Mariell Winter, so die Ankündigung. Sie sind beide aktiv in der Friedensarbeit und im Diözesanvorstand von Pax Christi. Musikalisch gestaltet die Gruppe Laudate den Gottesdienst.

n Herbolzheim n Die

Hauptversammlung des Musikvereins Bleichheim ist am Samstag, 21. März, ab 20 Uhr im Probelokal. Auf der Tagesordnung stehen Berichte, Ehrungen, Wahlen und ein Ausblick aufs Vereinsjahr 2020. Anträge sind schriftlich bis zum 20. März 2020 beim Repräsentant Dieter Machauer oder Koordinator Helmut Vetter einzureichen. n Aufgrund der aktuellen Corona-Grippesituation wird, die Hauptversammlung der Feuerwehr-Abteilung Herbolzheim am Samstag, 14. März, abgesagt. Die Versammlung wird zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt, teilt die Feuerwehr mit. n Das Scheibenschlagen des SV Broggingen am 14. März wird auf Grund der momentanen Situation mit dem Coronavirus abgesagt.

Smileys sollen Raser ausbremsen

Ortschaftsrat | Favorit: Abzweigung Oberärmel / Aktionen für »Unser Dorf hat Zukunft« Bleichheim (ws). Die Anmeldung zur Teilnahme am Landeswettbewerb »Unser Dorf hat Zukunft« ist eingereicht. Die Resonanz aus der Bevölkerung zur Mitwirkung bezeichnete Ortsvorsteherin Regine Glöckle in der letzten Sitzung als ermutigend. Eine entsprechende Entscheidung zur neuerlichen Teilnahme wurde bereits im vergangenen Jahr gefällt. Sie bietet die Chance, ländliche Idylle in ihrer Entwicklung zu begünstigen und Konzepte für eine lebenswerte Zukunft zu konstruieren. Die Bildung von Arbeitsgruppen steht in der Diskussion, die sich den Schwerpunkten Soziales und kulturelle Aktivitäten, Landschaft und Ansiedlung widmen. Ein Imagefilm über das Leben, die Bewohner und

Landschaft soll gedreht werden. Eine Gruppe junger Leute hat hierfür ihre Bereitschaft signalisiert. Zwei Bürgeraktionen sind ebenfalls vorgesehen: das Anlegen eines Blühstreifens und die Herstellung eines Insektenhauses.

Tempokontrollen an kritischen Stellen angedacht Um die interessierte Bevölkerung auf dem Laufenden zu halten, informiert ein ständig aktualisierter Newsletter. Wegen des großen zeitlichen Investitionsaufwandes fällt in diesem Jahr der Blumenschmuckwettbewerb aus, wie informiert wurde. Ein weiteres Thema der Ortschaftsratssitzung waren

Geschwindigkeitskontrollen an kritischen Stellen, für die der Rat stimmte. Der Kreistag hat für eine flächendeckende Überwachung grünes Licht erteilt und den Kostenrahmen auf 200 000 Euro beziffert. Stadt- und Ortschaftsräte sollen nunmehr Stellungnahmen abgegeben, welche Standorte sie favorisieren. Am notwendigsten wurde die Abzweigung Oberärmel an der Bleichtalstraße erachtet. Auch das Teilstück von der Kirche bis zur Verkehrsinsel ist als Gefahrenstelle eingestuft. In der Bürgerfragestunde wurde die Thematik nochmals aufgegriffen und die elektronische Geschwindigkeitsanzeige mittels SmileyDisplay gutgeheißen. Dadurch erhofft man sich einen

stärkeren Lerneffekt als durch eine Anmahnung von Fehlverhalten. Am 14. März steht die Feldputzete im gesamten Herbolzheimer Einzugsgebiet an. Obwohl keine Anmeldungen zum Mitmachen nötig waren, haben sich etliche Bürger bereit erklärt, an der Säuberungsaktion in Bleichheim mitzuwirken. Treffpunkt ist um 9 Uhr am Feuerwehr-Gerätehaus, wo auch der Container für den Unrat steht. Mitte März werden die Mitfahrerbänkle aufgestellt. Bereits in 2019 hat der Rat über die Standorte an der Bleichtalstraße Abzweigung Steinbrunngasse und nahe der Bushaltestelle bei der Kirche befunden. Eine Bürgerveranstaltung zum Bürgerbus ist indes nicht angedacht.

Frühjahrsputz auf dem Friedhof Der Ortsteil Broggingen hat in Sachen Friedhofsumgestaltung selbst Hand angelegt: Fünf Ortschaftsräte und gleichviel Bürger bewaffneten sich mit allerlei Gerätschaften, nicht nur für den pflanzlichen Frühjahrsputz, sondern auch um die Neugestaltung für weitere Bestattungsformen voranzubringen. Dreieinhalb Stunden waren die Helfer damit beschäftigt, die komplette Mauer um die Begräbnisstätten von Hecken, Sträuchern, Efeu und sogar Bäumen zu befreien. »Die Motorsäge heulte fast ununterbrochen«, freute sich Ortsvorsteher Ralf Obergföll. Foto: Schnabl


Ettenheim

Samstag, 14. März 2020

Schützenverein wählt Vorstand Ettenheim (red/jg). Die Hauptversammlung des Schützenvereins Ettenheim findet am Freitag, 20. März, um 19.30 Uhr statt. Eingeladen sind alle Mitglieder und Interessenten des Schützenvereins, ehißt es in der Ankündigung. Nach der Begrüßung durch den Oberschützenmeister werden die Jahresberichte des Vorstands vorgetragen. In diesem Jahr finden Neuwahlen des Vorstands statt. Alle volljährigen Mitglieder dürfen sich für einen Posten aufstellen lassen, heißt es in der Ankündigung. Weitere Informationen auf www.schuetzenverein-ettenheim.de.

n Ettenheim n Das

Kammerorchester Ettenheim und der Chor Cantamus plus folgen der Empfehlung des Landratsamts zum Coronavirus und sagen die für den 21. März in Ringsheim und den 22. März in Meißenheim geplanten Mozartkonzerte ab. Die Veranstalter hoffen, die Konzerte zu einem späteren Zeitpunkt nachholen zu können. n Zum »Waldbaden« lädt der Schwarzwaldverein auf Samstag, 14. März, ein. Treffpunkt ist um 16 Uhr auf dem Parkplatz auf dem Streitberg kurz vor der Kreuzung, an der es links ins Schuttertal geht. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Wallburg

n Der

Sportclub hat wegen des Coronavirus’ die Volkswandertage, die am 14. und 15. März geplant waren, abgesagt.

Altdorf

n Die

Hauptversammlung des Reit- und Fahrverein St. Landelin findet am Samstag, 28. März, um 19.30 Uhr im Reiterstüble statt. Auf der Tagesordnung stehen Berichte des Vorstands, Ehrungen, die Abstimmung über Arbeitsstunden für Jugendliche und Vorstandswahlen.

Münchweier

n Der

DRK-Ortsverein Münchweier-Wallburg lädt die Bevölkerung von Münchweier und Wallburg zur Hauptversammlung am Samstag, 21. März ab 20 Uhr in das Sportheim des SV Münchweier ein. Auf der Tagesordnung stehen unter anderem Berichte verschiedener Abteilungen sowie die Beratung und Beschlussfassung Haushaltsplans 2020 und Ehrungen.

87 Schüler müssen in Quarantäne Coronavirus | Zwei bestätigte Fälle am Städtischen Gymnasium / Vier Erkrankte in Kippenheim Das Coronavirus hat auch den Süden der Ortenau erreicht: In Ettenheim bleibt das Städtische Gymnasium für zwei Wochen geschlossen. Aus Kippenheim wurden vier Erkrankte gemeldet. In Rust hat man einen verkaufsoffenen Sonntag abgesagt. n

Die Volkshochschule Ettenheim hat in folgenden Kursen noch Plätze frei: n »Bücher

kreativ falten – Kunstobjekte aus alten Büchern«: Samstag, 28. März, von 13 bis 17.30 Uhr, Haus der Vereine (Westliche Ringstraße 31) in Ettenheim »Ayurvedische Hand- und Fußmassage«: Samstag, 28. März, von 14 bis 18 Uhr, August-Ruf-Bildungszentrum (Bienlestraße 19), Nebengebäude, Ruheinsel Raum C0.08 n

n »Farben und Stil – Mode und Make-up«: Montag, 30. März, von 18 bis 21 Uhr, AugustRuf-Bildungszentrum, Raum A0.08

Anmeldungen für alle Kurse der VHS Ettenheim unter Telefon 07822/7 80 76 95 oder per E-Mail an vhs-ettenheim@lahr.de

n

Von Felix Bender

Südliche Ortenau.Zwei Schüler des Gymnasiums in Ettenheim wurden positiv auf den Corona-Erreger getestet. Sie hätten vergangene Woche noch am Unterricht teilgenommen, bevor sie von der Schulleitung nach Hause geschickt worden seien, erklärte Bürgermeister Bruno Metz am Montagvormittag auf Nachfrage unserer Zeitung. Sie sollen ihre Fastnachtsferien in Norditalien verbracht haben. Am Montagmittag entschied die Stadt als Schulträger gemeinsam mit der Schulleitung auf »dringende Empfehlung des Gesundheitsamts« (Metz), das Gymnasium für zwei Wochen zu schließen. »Damit kommen wir unserer Fürsorgepflicht gegenüber den anderen Schülern und den Lehrern nach«, so der Rathauschef. Alle Klassen seien informiert und die Schüler daraufhin nach Hause geschickt worden. Am Nachmittag seien die Eltern mit weitergehenden versorgt worden. Die Schulschließung betrifft rund 500 Schüler und 55 Lehrer, wie Evelyn Bressau, Leiterin des Ortenauer Ge-

Zwei Wochen kein Unterricht: Zwei Schüler des Städtischen Gymnasiums wurden positiv auf das Coronavirus getestet. Deshalb wurde die Schule am Montag geschlossen. Archivfoto: Schabel

klärte. Demnach habe man der Gemeinde informiert«, erfür die 85 Klassenkameraden klärte Bürgermeister Matthias der beiden Betroffenen Qua- Gutbrod auf Nachfrage unserantäne empfohlen, den anderen Schülern »häusliEs ist wichtig und richche Isolierung«. tig, die Privatsphäre der Eltern und GeBetroffenen zu schützen.« schwisterkinder können laut Bressau »ihr Leben Kippenheims Bürgermeister ganz normal wei- Matthias Gutbrod terleben«. Die Schule will die rer Zeitung. Wo sich die vier Schüler per E-Mail Personen angesteckt haben mit Unterrichts- und ob sie einer Familie angeWir sind unserer Fürmaterialien ver- hören, wollte der Rathauschef sorgepflicht nachgekommit Verweis auf den »Schutz sorgen. men.« Insgesamt gibt der Privatsphäre der Betroffees nach Behörden- nen« nicht sagen. Dieser sei Ettenheims Bürgermeister angaben Stand »richtig und wichtig«. »Es Bruno Metz Mittwoch 16 be- muss sich niemand Sorgen stätigte Corona- machen, weil das Gesundsundheitsamts, bei einer Pres- Fälle in der Ortenau – vier da- heitsamt alle Kontaktpersosekonferenz zur allgemeinen von in Kippenheim. »Ich wur- nen ausfindig macht«, so GutCorona-Situation im Kreis er- de über die Entwicklung in brod.

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»

Info

Absage von Veranstaltungen Das Landratsamt empfahl am Montag, Veranstaltungen mit mehr als 200 Besuchern abzusagen. Die Gemeinde Rust und der dortige Gewerbeverbund hatten bereits am Morgen auf die verschärfte Situation in der Region reagiert und die für den morgigen Sonntag geplante »Tour de Rust« gecancelt. Grund sei unter anderem »die räumliche Nähe zu weiteren nachgewiesenen Fällen in der Raumschaft (Rheinhausen und Ettenheim)«, wie es in einer Pressemitteilung der Gemeinde hieß. Man wolle »eine rasche Ausbreitung des Virus’ sowie damit eine Überlastung des Gesundheitssys-

tems verhindern«. Für die Zukunft sei nicht auszuschließen, »dass weitere Veranstaltungen kurzfristig abgesagt werden«, teilte Bürgermeister Kai-Achim Klare überdies mit. Ettenheim hat für den März alle großen Eigenveranstaltungen abgesagt, darunter auch die Mobilitätsmesse Drive und das Kräuterfest. In Kippenheim stehen in den kommenden Wochen keine größeren Gemeinde- oder Vereinsveranstaltungen an. »Deshalb stellt sich die Frage zu Absagen bei uns aktuell nicht«, so Rathauschef Gutbrod. Für den Frühsommer hofft er auf eine »entspanntere Lage«.

Besonderes Jahr für Altdorfer Musiker

Kapelle | Planungen für 120. Geburtstag n

n Volkshochschule

Kurier Seite 4

Von Martin Oswald

Altdorf. Im Ausblick auf das 120. Vereinsjahr hat Vorsitzender Wolfgang Spengler die Altdorfer Kapelle bei der Hauptversammlung auf einige Besonderheiten eingestimmt. So ist im Oktober 2020 eine viertägige Konzertreise in die spanische Partnerstadt Castello d’Empuries in der Provinz Katalonien geplant. Ferner findet das diesjährige Klauskonzert im Dezember in der Pfarrkirche statt. In Vertretung von Schriftführer Bastian Oswald, brachte die stellvertretende Vorsitzende Annika Möhringer die Jahresstationen nochmals in Erinnerung. 38 Proben der Gesamtkapelle und 14 öffentliche Auftritte stehen zu Buche. Höhepunkt war das letzte Klauskonzert in der alten Münchgrundhalle zusammen mit dem Musikverein Reichenbach. Der MV Altdorf hat 420 Mitglieder, davon 65 aktive Musiker. Solide sehen die Finanzen der Kapelle aus.

Laut Rechnerin Nadine Schwarz fiel die Jahresbilanz 2019 knapp positiv aus. Dank eines stattlichen Spendenaufkommens von 8000 Euro, konnte der Verein in Instrumente investieren. Rege ist der Betrieb bei den Jungmusikern. Nachwuchschef Sebastian Möhringer berichtete von der Kooperation mit den Musikvereinen Schmieheim und Münchweier. Sieben Auftritte wurden unter der Leitung von Dirigent Jörg Biehler absolviert. Von den 21 Jungmusikern tragen 14 die Altdorfer Musikerkleidung. Der letztjährige Schnuppertag war erfolgreich. Zwei Zöglinge wurden dabei geworben.

Simone Keckeis ist erste Ehrenmusikerin Hochzufrieden zeigte sich Dirigent Markus Obergföll: »Das Klauskonzert war anspruchsvoll und die Stückeauswahl entsprach unserem Level. Auch der Auftritt beim

Ehrungen beim Musikverein Altdorf (von links): Vorsitzender Wolfgang Spengler, Bernd Krella, Manfred Wieber, Simone Keckeis, Brigitte Wursthorn, Hans Beck und die stellvertretende Vorsitzende Annika Möhringer Foto: Decoux-Kone Lichterfest in Seelbach hat mich begeistert. So kann es weitergehen. Ich freue mich auf mein zehntes Dirigentenjahr in Altdorf.« »Auch wenn die Halle abgebrochen wird, organisieren wir im Mai wieder zusammen mit dem FSV, der Narrenzunft und der Feuerwehr den Dorfhock in Altdorf«, informierte Vorsitzender Spengler. Das Fest wird in diesem und im nächsten Jahr auf dem oberen Schulparkplatz stattfinden. Trotz der Investition in eine neue Logistik und der zu erwartenden knappen Wirtschaftlichkeit der Veranstaltung, wollen die vier Vereine die Festtradition für die Dorfgemeinschaft erhalten.

Als gelungen bezeichnete Spengler das neue Format der öffentlichen Proben im Sommer und vor Weihnachten. Beide sind auch dieses Jahr auf dem Sonnenplatz geplant. Besonderen Dank richtete der Vorsitzende an die Ausbilder Wolfgang Schaudt, Emil Spengler, Jörg Biehler, Ilka Schmidt und Anne Speth. Das vergangene Jahr war das letzte der Stockfestmusikanten. »Nach 40 Jahren Spaß- und Gute-Laune-Musik« nahmen die Musiker um ihren Leiter Josef Wursthorn Abschied. Für ihre Leistungen als Musikerabordnung dankte ihnen Spengler im Namens des Gesamtvereins. Zahlreiche Ehrungen standen an. Für 40-

jährige Aktivität wurde Simone Keckeis zur ersten Ehrenmusikerin des Vereins ernannt. Funktionär Gerold Bühler wurde für 20 Jahre mit der Ehrennadel in Silber ausgezeichnet. Ehrenmitglieder sind ab sofort Karl Göhringer, Elisabeth Dages, Brigitte Wursthorn, Josef Schaub, Peter Kollefrath, Ursula Schaub, Bernd Krella, Hans Beck, Manfred Wieber, Bruno Häfele, Hubert Mösch und Maria Anhorn. Geehrt wurden auch die fleißigsten Probenbesucher. Von 38 Proben hat Wolfgang Spengler alle absolviert. Einmal fehlte Alexander Klingler, zweimal Sebastian Möhringer.


Kenzingen

Samstag, 14. März 2020

Kurier Seite 5

Geflüchteten Frauen und Kindern eine Zukunft gegeben: Kenzinger Verein »Zarok« erhält SPD-Frauenpreis Zum 13. Mal wurde der SPD-Frauenpreis verliehen – dieses Mal an den Kenzinger Verein »Zarok«. Dieser engagiert sich seit fünf Jahren für Kinder und Familien in den Flüchtlingslagern Nordiraks. Etwa 50 Personen helfen dort und haben die stolze Summe von 50 000 Euro zur Notlinderung in Vorderasien eingebracht. Die frühere

SPD-Landtagsabgeordnete Marianne Wonney hatte den Frauenpreis im Landkreis 2007 initiiert. Sabine Wölfle, ihre Nachfolgerin im Amt, führt diese Tradition fort. Sie hielt in der gut besuchten Aula des Gymnasiums auch die Laudatio. Ein Grundsatz von Zarok ist die »Hilfe zur Selbsthilfe«, erklärte Ana Agatiev, die Kreisvorsitzende der

Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen (AsF), in ihrer Einführung. Ziel ist es, geflüchteten Kindern mit Bildungsangeboten Zukunftsperspektiven zu eröffnen. Auch die Stärkung und Verselbstständigung vieler verwitweter Mütter ist ein dringliches Anliegen. Es werden dabei keine Geldleistungen an einzelne getätigt, sondern

Gruppen von Hilfsbedürftigen sowie infrastrukturelle Maßnahmen unterstützt. In Richtung des weibliche Vorstandsquartetts von Zarok mit Sigrid Leder-Zuther, Maria Kapla, Rita Lamm und Rahel Schlumberger sprach Wölfle im Namen der AsF Respekt und Anerkennung für die »außerordentliche Arbeit« aus. Der SPD-Frauenpreis ist

mit 300 Euro dotiert, die Stadt legte noch 100 Euro drauf. Auch Bürgermeister-Stellvertreter Karl Weiß war tief beeindruckt von der Einsatzbereitschaft des Vereins. Aktuell sei ihm die Tatenlosigkeit der Politiker unverständlich, wenn er die momentanen Dramen an Griechenlands Grenzen verfolge. Foto: Schnabl

Johannes Röderer übernimmt Vorsitz Musikverein Hecklingen | Christian Hirschbolz verabschiedet / Amt des Orchester-Sprechers neu eingeführt Mit Johannes Röderer steht dem Musikverein Hecklingen ein altbekanntes Gesicht vor. Er tritt die Nachfolge von Christian Hirschbolz an, der aus beruflichen Gründen nach zwei Jahren das Amt zur Verfügung stellte. n

Von Werner Schnabl

Hecklingen. Auch Röderer sei geschäftlich sehr angespannt, wolle aber seine Erfahrung gerne einbringen, erklärte er. Um ihn zu unterstützen, wurde das Amt des OrchesterSprechers neu eingeführt, für dessen Posten Bernhard Striegel gewonnen wurde. Er versteht seine Position als Bindeglied zwischen Vorstand, Dirigent und Orchester. Hirschbolz wurde mit vielen Dankesworten und stehenden Ovationen verabschiedet. Das vergangene Jahr war für den Musikverein anstrengend, abwechslungs- und erfolgreich gewesen, wie den Rechenschaftsberichten zu entnehmen war. Die Mitglie-

Das neue Führungsduo beim MV Hecklingen: Vorsitzender Johannes Röderer (rechts) und Orchester-Sprecher Bernhard Striegel. Foto: Schnabl derzahl weisen einen Rückgang um neun Personen auf. Derzeit sind 202 Beitragszahler aufgeführt. Das jüngste Mitglied ist zehn Jahre, das älteste aktive 79 Jahre alt. Chronistin Anna Strittmatter listete die vielen Auftritte auf. Das Jahreskonzert sei eine herausragende Werbung für die Hecklinger Blasmusik gewesen, wie auch Dirigent Thorsten Klawonn bestätigte. Für ihn seien die musikalische Qualität und das Am-

biente einfach optimal gewesen. Für die Zukunft wünsche er sich mehr Probenbesuche, aber auch mehr Ruhe beim Einüben. Publikumsmagnet war 2019 einmal mehr das Oktoberfest des Musikvereins gewesen, mit einer Bombenstimmung während des Tauziehens. Auch die Premiere beim Auftritt in der Baumschule Schott war von Erfolg gekrönt gewesen. Den Vielseitigkeitstest bestanden einige Musiker, die

beim Sportwochenende zuerst aufspielten und anschließend bei der Spaßolympiade ihr Bestes gaben. Nachwuchssorgen kennt man bei den Hecklinger Musikern nicht. 24 Mädels und Jungen werden von Philomena Fortwängler-Enz ausgebildet. Ihr Erfolgsrezept – fördernd, aber auch fordernd – wurde durch das erfolgreiche Ablegen von 23 bronzenen und vier silbernen Leistungsabzeichen bestätigt. Der Probenbesuch war mit knapp 78 Prozent leicht rückläufig. Judith Burkhart, Dominik Eschbach, Philomena Fortwängler-Enz, Bettina Hirschbolz, Christian Oelze und Max Oelze waren die eifrigsten Besucher der Übungsabende. Rechnerin Selina Jägle verkündete zunächst eine gute Nachricht: Spenden und Zuschüsse an den Musikverein hatten 2019 fast einen fünfstelligen Betrag erreicht. Insgesamt jedoch wies die Kasse einen Verlust von 6150 Euro aus. Durch die Rücklagen und das Zubrot vom Förderverein konnten die Forderungen je-

doch jederzeit bedient werden. Ortsvorsteher Berthold Seng lobte den Verein als vielfältigen Kulturträger, ohne den vieles nicht machbar wäre. Auch viele örtliche Vereinsvertreter dankten dem Musikverein, der zu jedem Anlass ein passendes Repertoire an Noten bereithält.

Info

Neuwahlen Bis auf dem Wechsel im Vorsitz und drei Wechsel bei den aktiven Beisitzern haben sich durch die Wahlen keine Änderungen ergeben. Vorsitzender: Johannes Röderer; Orchester-Sprecher: Bernhard Striegel; Rechnerin: Selina Jägle; stellvertretender Rechner: Adalbert Kopp; Chronistin: Anna Strittmatter; aktive Beisitzer: Bettina Hirschbolz, Ute Höfling, Bernhard Kopp, Margaretha Sauter, Valentin Eschbach, Franka Hug; passive Beisitzer: Dieter Hoyer und Paul Weiß; Jugendleiterin: Phyllis Arnitz.

Zu wenige Besucher: Kleintier-Börse wird abgeschafft Verein | Abendflohmarkt wird weiterhin stattfinden / Oliver Bubeck neuer Stellvertreter gewählt Kenzingen (ws). Züchterisch gehört die Ortsgruppe des Kleintierzuchtvereins Kenzingen zu den erfolgsorientierten auf Kreisebene. Bis zum Bundessieger, gleichbedeutend mit einer Deutschen Meisterschaft, reicht die Palette der Resultate. Zwischen dem Vorsitzenden Dieter Bühler und seinem Stellvertreter war es immer wieder zu Unstimmigkeiten gekommen, die schließlich mit der Niederlegung des Amts des stellvertretenden Vorsitzenden geendet hatten. Die Versammlung votierte einstimmig für Oliver Bubeck als Nachfolger. Die Jahresaktivitäten des Kleintierzuchtvereins waren unterschiedlich erfolgreich gewesen, urteilte Bühler in seinem Rechenschaftsbericht

Die Jungtierschau war mit 62 Tieren sehr gut bestückt gewesen und es wurden Höchstnoten notiert.

Lokalschau zählt zu den größten im Landkreis Bei der Kleintierbörse spürten die Mitglieder den Trend »Weg vom Tier«. Die fallenden Beschicker- sowie die Besucherzahlen veranlassten die Verantwortlichen, die Veranstaltung ersatzlos zu streichen. Der Zulauf des damit verbundenen Abend-Flohmarkts ist hingegen inzwischen sehr groß. Diese Veranstaltung wird deshalb auch weiter stattfinden. Eine ausgezeichnete Werbung für den Verein war die Lokalschau mit Top-Präsenta-

tionen gewesen. Sie zählt zu den größten Ausstellungen im Landkreis. Qualitätsmäßig, so Bühler, darf es beim nächsten Mal ruhig etwas mehr sein. Einige Züchter wagten sich auf Landes- und Bundesterrain mit beachtlichen Resultaten, wie die Zuchtwarte auflistet. Mit einer badischen und südbadischen Meisterschaft kehrten die Taubenzüchter von der Freiburger Landesschau zurück. Doppelte Ausbeute vermeldete bei der gleichen Veranstaltung die Geflügelsparte. Mit Michael Hämmerle stellte die Ortsgruppe gar einen Bundessieger. Quantitätsmäßig war das ausgestellte Zuchtmaterial bei den Kaninchen auf Bundesebene herausragend, wie Otto Volkmann verkündete. Zehn

War bei der Bundesschau nicht zu schlagen: Michael Hämmerle. Foto: Schnabl Züchter bildeten das größte Kontingent im Landkreis unter den 28 000 Tieren. Die Vogelabteilung sorgte bei der Lokalschau wieder für den optischen Blickfang und der Streichelzoo garantierte leuchtende Augen bei den kleinen Besuchern.

Zwei Jugendliche bilden den Nachwuchs, nur eine Jungzüchterin ist aktiv dabei. Ein Zulauf ist nicht in Sicht, wie Irene Eble als Jugendbeauftragte bedauerte. Die Anzahl der tätowierten Tiere. die ins Zuchtbuch aufgenommen wurden, betrug 336 – etwa so viel wie im Vorjahr. Kassenmäßig stehen die Kleintierzüchter auf einem soliden Fundament. Die Rücklagen für Anschaffungen und Reparaturen sind gebildet. Demnächst wird man außerdem ein Mähwerk anschaffen, erklärte Rechnerin Doris Schreiber. Bürgermeister-Stellvertreter Karl Weiß ermunterte die Mitglieder, einen Kraftakt zu meistern, um Jugendliche für das Steckenpferd der Zucht zu gewinnen.

Bibelgespräch über Heilung Kenzingen (red/jg), Der ökumenische Bibelgesprächskreis lädt zum Bibelgespräch am Mittwoch, 18. März, um 20 Uhr in das evangelische Gemeindehaus (Offenburger Straße 21) in Kenzingen ein. Im Mittelpunkt steht das neunte Kapitel des Johannesevangeliums »Heilung eines Blindgeborenen« als Evangeliumstext des vierten Fastensonntags. Das Bibelgespräch wird moderiert von Theologieprofessor Georg Bier aus Kenzingen. Bibeltexte sind vorhanden. Eingeladen sind alle, die sich im Gespräch mit anderen über Bibeltexte austauschen oder auch ihre biblischen Kenntnisse vertiefen möchten. Neue Interessenten sind stets willkommen, so die Ankündigung.

Arzneimittel im Abwasser Kenzingen (red/jg). Über »Arzneimittel im Abwasser: Einnehmen, ausscheiden und was dann?« spricht Klaus Kümmerer am Montag, 23. März, ab 19 Uhr im Awo- Pflegeheim Kenzingen (Eisenbahnstraße 20) im zweiten Obergeschoss. Arzneimittel werden nach der Einnahme nicht vollständig im Körper abgebaut und daher zum Teil wieder ausgeschieden und gelangen somit ins Abwasser. Dort werden sie bei der herkömmlichen Abwasserreinigung nur unvollständig entfernt. »Auch andere, nur schwer abbaubare Kosmetika und Hygieneprodukte finden wir in unseren Gewässern, auch der Elz«, heißt es in der Ankündigung. Laut dieser gibt Kümmerer neben Hintergrundinformationen auch Hinweise für das Handeln im privaten Bereich und auf kommunaler Ebene.

n Kenzingen n Die

nächste Skatrunde des Seniorennetzwerks 50 Plus findet am Dienstag, 17. März, um 14.30 Uhr im Besprechungszimmer des Kreisseniorenzentrums statt. Gäste sind jederzeit willkommen. Infos bei Eckhard Witt unter Telefon 07644/13 27.


Rust / Ettenheim

Samstag, 14. März 2020

Klare informiert über Corona Rust (mut). Das Interesse der Ruster an der Gemeinderatssitzung am Montag war trotz oder gerade wegen Corona hoch, die Atmosphäre im Alten Rathaus angespannter als sonst. Es knisterte regelrecht, als Bürgermeister Kai-Achim Klare erläuterte. Rust sagte in Absprache mit dem Gewerbeverbund die »Tour de Rust« am kommenden Sonntag ab. Die Situation sei sehr dynamisch und könne sich täglich in Verbindung mit weitergehenden Maßnahmen ändern, so Klare. Die weitere Tagesordnung war unspektakulär. Unter anderem vergab der Rat für den Neubau des Polizeipostens Blitzschutzarbeiten sowie die sogenannten Sicherheits- und GesundheitsKoordinationsleistungen für insgesamt rund 16 000 Euro. Eigentlich hätte die Sanierung der Fischerstraße schon vor einer Woche beginnen sollen, stellte Benjamin Peter (CDU) fest. Als Grund für die Verzögerung hatte die beauftrage Firme fehlende Baustellenschilder angegeben. Am 16. März soll es endlich losgehen.

VdK ehrt Mitglieder Herbolzheim (red/jg). Der VdK-Ortsverband Herbolzheim-Bleichtal lädt auf Samstag, 21. März, zur Hauptversammlung ins Gasthaus Schützen in Herbolzheim ein. Einlass ist um 14.30 Uhr, Beginn um 15 Uhr. Pfarrer Oliver Wehrstein wird ein Kurzreferat zum Thema »Geistige Impulse« halten, dann folgen der Jahresbericht des Vorsitzenden, der Bericht der Kassenverwalterin, der Bericht der Kassenprüfer, die Entlastung des Vorstands, Ehrungen, Grußworte der Ehrengäste und ein Überblick über die Aktivitäten im Jahr 2020.

n Ringsheim n Der

Verein »Kiri – Familie und mehr« hat auf Grund des Corona-Virus entschieden, den für Samstag, 14. März, geplanten Kiri-Basar im Bürgerhaus abzusagen. Über einen Ersatztermin wird beratschlagt.

Kurier Seite 6

Europa-Park gibt Einblicke in Batavia Wiederaufbau | Video zeigt bereits viele Details der Piraten-Bahn / Eröffnung ist im Sommer geplant Beim Großbrand 2018 vollständig zerstört, sollen die »Piraten in Batavia« in diesem Jahr zurückkehren. Der Europa-Park hat nun erste Einblicke in den Wiederaufbau der Familienbahn gewährt. Weitere sollen in den kommenden Wochen folgen. n

haben ausdrücken können, können wir heute auf vielfältige Weise digital umsetzen«, sagt Michael Mack. Zum sogenannten Story-Telling, dem Erzählen der Geschichte hinter dem Fahrgeschäft, gehört der Kurzfilm »Aufbruch nach Batavia«, der als Appetizer dreimal täglich im Park-Kino gezeigt werden soll.

Spekulationen über Investitionskosten

Von Felix Bender

Rust. Noch bis zum 28. März hält die Ruster Spaßfabrik Winterschlaf. Im Hintergrund laufen die Vorbereitungen für die 45. Europa-ParkSaison längst auf Hochtouren. Trotz Corona halten die Verantwortlichen am geplanten Starttermin fest. Der Höhepunkt in diesem Jahr dürfte zweifellos die Wiedereröffnung der »Piraten in Batavia« im Sommer werden. Sie wird nicht nur von Nostalgikern herbeigesehnt, auch für das Unternehmen und die Inhaber-Familie Mack persönlich hat die Rückkehr der Freibeuter einen hohen (symbolischen) Stellenwert. Am Sonntag veröffentlichte der Park auf der VideoPlattform Youtube die erste Folge einer insgesamt fünfteiligen Making-of-Reihe, die den Piraten-Fans das Warten verkürzen soll. Titel: »Story und Baubeginn«.

Für Michael Mack eine »Herzensangelegenheit« Nachdem sich Park-Besucher schon vor Monaten davon haben überzeugen können, dass an der Fassade des Fahrgeschäfts viel (Detail-)Arbeit verrichtet wird, gibt es in dem gut vierminütigen Clip erstmals Einblicke ins Innere der Halle. Schnell wird klar: Auch dort ist schon viel passiert – und es wird noch mehr passieren. Zu sehen sind Holz-, Stahl- und Betonkonstruktionen, aber auch bereits zahlreiche Feinheiten. So ist die Fahrrinne für die Boote mit Backsteinen besetzt und es sind diverse Burgen und Tem-

An der Fassade der Fahrrinne sind bereits viele Details zu erkennen.

Die »Felsen« werden aufgespritzt und modelliert. pel erkennbar, während an anderen Stellen noch Metallträger aus den Wänden ragen. Die Kultbahn, die 1987 nach den Plänen von ParkArchitekt Ulrich Damrau eröffnet worden war, wurde bei dem Großbrand im Mai 2018 komplett zerstört (siehe Info). Der Neustart war buchstäblich steinig. »In den letzten Monaten waren wir vor allem mit Rohbauarbeiten beschäftigt«, berichtet Bauleiter David Studer vom Wiederaufbau der Halle. Die einzelnen Szenen des Fahrgeschäfts habe man dabei gleich mit Trennwänden unterteilt. Der Anspruch: »Dass es wieder genauso wird wie früher beziehungsweise noch besser.«

Screenshots: fx/Europa-Park

Über die Investitionskosten hüllen sich die Verantwortlichen wie so oft in Schweigen; in Fachkreisen ist von einem zweistelligen Millionenbetrag die Rede. Eine Dimension, die nicht unrealistisch erscheint: In der Vergangenheit ließ der Park verlauten, dass bis zu 1000 Menschen am Wiederaufbau von Batavia beteiligt sein sollen. Die größte Herausforderung ist laut Bauleiter Studer die Vielschichtigkeit des Projekts: »Es sind viele verschiedene Abteilungen involviert. Auch organisatorisch steckt einiges dahinter.« Angedacht ist, dass das Restaurant Bamboe Baai, das als Teil der Kulisse der Themenfahrt dient, zeitgleich mit den Piraten wieder an den Start geht. Ein genauer Termin für die Wiedereröffnung wurde noch nicht kommuniziert.

Von außen scheint die Attaktion fast fertig.

Direkt nach dem verheerenden Feuer hatten sich Initiativen gegründet, die eine möglichst originalgetreue Rückkehr der Piraten forderten. Ein Wunsch, dem die Inhaber-Familie Mack nachkam. Juniorchef Michael Mack spricht im Making-of-Video von einer »Herzensangelegenheit«. Er und sein Bruder Thomas waren bei der Jungfernfahrt vor mehr als 30 Jahren im Freibeuter-Outfit dabei. »Es hängen immer noch sehr, sehr viele Emotionen an den Piraten in Batavia«, sagt Michael Mack. Freilich ist klar, dass ein Eins-zu-eins-Wiederaufbau der Bahn nicht möglich sein wird. Die sogenannten An-

imatronics (mechanisch, pneumatisch und elektronisch gesteuerte Figuren) aus den 80er-Jahren können nicht reproduziert werden. Etwa 125 Gestalten – vom Piraten bis zum Affen – sollen ausgestattet mit modernster Technik der Kreativschmiede Mack Solution die exotische Hafenstadt Batavia ab Sommer bevölkern. Eingebettet ist das Ganze – wie bei neuen Park-Attraktionen mittlerweile Usus – in eine eigene Geschichte. Sie dreht sich um die Figur Bartholomeus van Robbemond und die Suche nach dem sagenumwobenen Dolch Feuertiger. »Was wir früher nur über die Architektursprache

Info

Der Großbrand Am 26. Mai 2018 wird im Europa-Park ein Schreckensszenario Wirklichkeit: Eine Lagerhalle brennt, das Feuer breitet sich aus, die Themenbereiche Skandinavien und Holland werden größtenteils zerstört, darunter die Attraktion »Piraten in Batavia«. 500 Einsatzkräfte von Feuerwehr, THW und Polizei sind im Einsatz. Sieben Menschen werden leicht verletzt. Als Ursache wird später ein technischer Defekt ausgemacht. Der Schaden liegt nach Firmenangaben im »hohen zweistelligen Millionenbereich«.

Zweiter Platz für TGA-Mädchen

Bezirksentscheid | Wettkampfteam kämpft nun ums Landesfinale

Die TGA-Mädchen haben beim Bezirksentscheid den zweiten Platz errungen.

Foto: TGA

Altdorf (red/jg). Das fünfköpfige Wettkampfteam der TG Altdorf hat bei den diesjährigen Mannschaftsbestenkämpfen der Mädchen in den Altersklassen 2007 und jünger in Waldkirch auf Gauebene den zweiten von zehn möglichen Plätzen erreicht. Mit dieser hervorragenden Leistung haben sich die Mädchen erst-

mals zum Bezirksentscheid am 29. März in Ötigheim qualifiziert, so die TG Altdorf.

Qualifikations fürs Landesfinale Nachdem die fünfköpfige Mannschaft so bewiesen hat, dass sie zu den Besten des

Breisgauer Turngaus gehört, werden die Mädchen in Ötigheim im Vergleich gegen die besten zwei Teams des Turngaus Mittelbaden-Murgtal und des Ortenauer Turngaus antreten, erklärt die TG Altdorf. Bei einem Erfolg werden sich die Mädchen so für das Landesfinale weiter qualifizieren.


Lokales

Woche 11

Samstag, 14. März 2020 Samstag, 14. März 2020

Woche 11

Seite 7 Seite 7

Amt rät Franzosen: Bleibt zu Hause!

Corona | Jetzt 16 Fälle im Ortenaukreis / Viele Kranke im Elsass / Stopp für Veranstaltungen ab 200 Menschen / Appell an Firmen In der Ortenau sind 16 Menschen mit Corona infiziert. Drei liegen im Krankenhaus. Um die Ausbreitung der Infektion zu verlangsamen, sollen Veranstaltungen ab 200 Personen ausfallen und Arbeitnehmer aus dem Elsass zu Hause bleiben. n

Kontaktpersonen-Nachverfolgung der Coronafälle mehr. Schulen geschlossen: Das deutsch-französische Gymnasiums in Freiburg ist für zwei Wochen geschlossen. 700 Schüler, darunter mehr als 200 Elsässer, besuchen die Schule. n

n Atemmasken eingezogen: Um sie an das Gesundheitspersonal und mit dem Virus infizierte Franzosen zu verteilen, beschlagnahmt Frankreich auch im Elsass alle Vorräte an Atemschutzmasken sowie deren Produktion. Grund: Es fehlt überall an Masken.

Von Jörg Braun und Jörg Peterkord

Ortenau/Elsass. Die Grenze hält das Coronavirus nicht auf: Die Hälfte der 16 Ortenauer, die sich mit dem Virus infiziert haben, haben sich nach Behördenangaben im nahen Frankreich angesteckt. Das wurde bei einer Pressekonferenz im Landratsamt bekannt. Die Behörde sieht die Lage in der Ortenau ernst, aber keinen Grund zu Hysterie und Panik. Die Situation: Neue Fälle: Neben einer Friesenheimer Familie hat es nun zwei Schüler aus Ettenheim erwischt, außerdem sind vier Fälle aus Kippenheim bekannt geworden. Mit Details hält sich das Landratsamt auch aus Datenschutzgründen zurück.

Erste Gesichter in der Expertenrunde des Landratsamtes am Montag. Von links die Friesenheimer Ärztin Doris Reinhardt (Kassenärztliche Vereinigung), Gesundheitsdezernent Reinhard Kirr, Landrat Frank Scherer, Gesundheitsamtsleiterin Evelyn Bressau sowie Chefarzt Andreas Schröder, der im Ortenau-Klinikum für die Klinikhygiene zuständig ist. Foto: Braun

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Elsass stark betroffen: Im nahen Elsass grassiert Corona derzeit stark. Es ist noch kein Risikogebiet, erhöht aber den Druck auf die Ortenau. Neun der 16 infizierten Ortenauer sollen sich in Mulhouse bei einer christlichen Veranstaltung im Februar angesteckt haben, hieß es. In Straßburg gibt es bei der Behandlung von schwerer Erkrankten in den Kliniken offenbar schon Kapazitätsengpässe. n

Appell an Firmen im Kreis: Unternehmen, die Franzosen beschäftigt haben, sollten diese möglichst freistellen und nicht in die Ortenau zum Arbeiten kommen lassen, rät die Kreisverwaltung. Vorschreiben kann sie dies freilich nicht, es ist ein Appell der n

Messen fallen aus: Die Messe Offenburg-Ortenau verschiebt die Publikumsmesse Bauen/Wohnen/ Garten vom 20. bis 22. März, die Doppelmesse Balance mit Edelsteintagen vom 28. bis 29. März sowie die internationale Fachmesse Forst live mit Wild & Fisch vom 3. bis 5. April. n

Freiwilligkeit. Betroffen davon wären davon im großen Stil der Europa-Park in Rust und Zalando in Lahr. In beiden Großunternehmen kommt mindestens jeder Dritte Beschäftigte aus dem Elsass. Badenweit pendeln täglich rund 24 000 Franzosen nach Deutschland ein. Dem Europa-Park sei nicht geraten worden, den Parkbetrieb später zu starten, sagte Landrat Frank Scherer. Stopp ab 200 Personen: Veranstaltungen ab 200 Menschen sollten besser nicht stattfinden, rät das Landratsamt dringend. Es legt damit eine deutlich niedrigere Zahl fest als etwa der Bund oder das Land, die dazu raten, Veranstaltungen ab 1000 Personen ausfallen zu lassen. Diese Empfehlung ist rechtlich nicht bindend, wird die Veranstalter aber unter Druck setzen. n

n AfD-Parteitag offen: Der für Ende April in Offenburgs Messe geplante AfD-Bundes-

parteitag soll laut Partei trotz der Corona-Gefahr ausgerichtet werden. Das erklärte ein Sprecher der AfD auf Nachfrage. 600 Delegierte plus Hunderte Helfer und Gäste werden erwartet. Ob dies am

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Um Risikopatienten zu schützen, sollten wir alle zusammenhelfen, die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen.« Evelyn Bressau, Gesundheitsamt Ortenaukreis Ende tatsächlich so kommen wird, bleibt nach Bekanntwerden der 200-PersonenGrenze offen. Auch, was die geplante Gegen-Demo mit Tausenden Demonstranten angeht. 2000 Polizisten sollen dafür bereitgestellt werden. n Geschwister kein Risiko: In Lahr müssen 825 Schüler und Lehrer in häuslicher Isolation oder Quarantäne bleiben, in Ettenheim rund 550. Für sie gelten die Regeln: Zu Hause

bleiben, wenig Kontakt zu anderen. Deren Geschwister, Eltern oder auch Lehrer-Familienangehörige gelten nicht als Risiko. Sie sind »Kontaktpersonen von Kontaktpersonen«. Sie brauchen nicht zu Hause bleiben, sagt das Robert-Koch-Institut. n Senioren lieber zu Hause: Ältere Bürger und solche mit Vorerkrankungen sollten derzeit lieber daheim bleiben und keine Veranstaltungeen besuchen, um Ansteckungen zu vermeiden, rät das Amt.

Kehl Isolierzentrum: Im Kehler Krankenhaus werden reguläre Patienten derzeit verlegt oder nach Hause geschickt, um Platz für Coronafälle zu bekommen. Drei Personen werden dort schon versorgt. Acht Beatmungsplätze stehen bereit. Bis zu 70 Coronafälle können in Kehl aufgenommen werden. n

n Kreistag

kann tagen: Politische Gremien wie der Kreistag (80 Köpfe) oder Lahrs Ge-

meinderat (32) können bedenkenlos tagen, sie fallen unter die 200-Leute-Grenze. n Verlangsamen

hilft: Medizinern und Behörden ist es wichtig, die Verbreitung des Virus zu verlangsamen. Das restliche Gesundheitssystem mit den Nicht-Corona-Kranken drohe sonst an seine Grenzen zu kommen. Es sei deshalb eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, alles dafür zu tun, um die Verbreitung zu verlangsamen. »Das sind wir den Kranken und den Alten schuldig«, hieß es bei der Pressekonferenz. n Keine Veranstaltungen: Um die weitere Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen, hat das Regierungspräsidium Freiburg vorläufig alle grenzüberschreitenden Termine abgesagt. Mitarbeiter, die im Elsass wohnen, seien aufgefordert, zu Hause zu bleiben. Nach Information der regionalen Gesundheitsbehörde der Region Grand-Est erfolge auf französischer Seite keine

n Freizeitbad bleibt offen: Für das Freizeitbad Stegermatt in Offenburg bestehe kein erhöhtes Infektionsrisiko, teilt das Bad mit. Grippe- und Coronaviren seien nicht über das Badewasser übertragbar.

Info

Hier gibt’s Hilfe Allgemeine Infos: Das Landratsamt bietet auf seiner Onlineseite unter www.ortenaukreis.de/corona viele Infos und Erklärungen an. Ein Bürgertelefon ist zu erreichen über 0781 - 805 9695. n Im Krankheitsfall: Wer glaubt, Symptome zu haben, sollte sich unbedingt zuerst an seinen Hausarzt wenden. Der veranlasst dann alles Weitere. Außerhalb der Praxiszeiten kann man sich an den ärztlichen Bereitschaftsdienst wenden, unter der Telefonnummer 0781 – 116 117. n

»Haben Situation unter Kontrolle« Corona | 13 Fälle im Kreis Emmendingen, auch in Rheinhausen n

Von Julia Göpfert

Kreis Emmendingen. Übers Wochenende ist die Zahl der Corona-Infizierten in Landkreis Emmendingen von zwei auf 13 angestiegen. Bei den Infizierten handle es sich um Südtirol-Rückkehrer sowie um Folgefälle eines Falls von vergangener Woche, teilte Landrat Hanno Hurth auf einer Pressekonferenz des Landratsamts mit, an der Vertreter des Kreiskrankenhauses Emmendingen, des Gesundheitsamts, des Amts für Brand- und Katastrophenschutz und der kassenärztlichen Vereinigung BadenWürttemberg teilnahmen. n Rheinhausen

und Waldkirch betroffen: Von den Neuinfizierten sind auch zwei Schüler aus Waldkirch und Rheinhausen betroffen. Im Falle des infizierten Gymnasiasten sei es aller Voraussicht nach gelungen, alle engeren Kontaktpersonen auszumachen, erklärte Armin Dietz, Leiter des Gesundheitsamts Emmendin-

gen. Bislang habe seine Behörde bei allen bestätigten Fällen viel Zeit darauf verwendet, alle engeren Kontaktpersonen zu suchen und zu finden, betonte er. Kein Veranstaltungsverbot: Generelle Ratschläge, wie mit Veranstaltungen umzugehen sei, gibt es für den Landkreis Emmendingen nicht. »Das muss man für jeden Fall isoliert betrachten«, erklärte Hurth. n

Ausreichend Isolierbetten: Hurth erklärte auf der Pressekonferenz, dass die Lage im Landkreis angespannt, aber unter Kontrolle sei. Die Isolierstation im Kreiskrankenhaus Emmendingen sei für die Aufnahme von CoronaPatienten mit zahlreichen isolierten Betten gerüstet. Momentan sei es allerdings noch nicht notwendig gewesen, einen stationären Corona-Patienten aufzunehmen. n

n Schutz steht im Vordergrund: Der Krankheitsverlauf

bei den Corona-Infizierten im Landkreis Emmendingen sei bisher sehr milde gewesen. Die aktuellen Maßnahmen zielten darauf ab, ältere, pflegebedürftige und immunschwache Menschen zu schützen, bei denen die Krankheit einen aggressiveren Verlauf nehmen könne. n Keine Ansteckung während Fasnacht: Während der Fastnachtsveranstaltungen ist es im Kreis Emmendingen zu keiner Ansteckung durch Corona gekommen sei. Einige der Infizierten hätten sich bei einer christlichen Veranstaltung in Mulhouse, andere in Südtirol angesteckt. n Keine

automatische Infektion: Dirk Kölblin von der kassenärztlichen Vereinigung machte deutlich, dass nicht jeder, der mit einem Infizierten im selben Raum oder Bus gesessen habe, auch automatisch selbst infiziert sei. Für eine Ansteckung sei etwa in der Regel ein längerer direkter Kontakt notwendig.

An der Pressekonferenz zum Thema Corona im Landratsamt Emmendingen nahmen unter anderem teil (von links): Fritz-Ulrich Hahne, Chefarzt und Hygienebeauftragter im Kreiskrankenhaus Emmendingen, Armin Dietz, Leiter des Gesundheitsamts Emmendingen, Landrat Hanno Hurth und Dirk Kölblin von der kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg. Foto: Göpfert

Info

Neues Prüfverfahren für Verdachtsfälle Der Landkreis Emmendingen hat zudem die Prüfung der Verdachtsfälle auf Corona optimiert: Wer den Verdacht habe, Corona zu haben, sollte sich zunächst freiwilllig daheim absondern und sich dann telefonisch an den Hausarzt oder an die Telefonnummer 116117 wenden. Nach einer Untersuchung durch den Hausarzt, werden

Patienten gegebenenfalls zur weiteren Überprüfung ins Kreiskrankenhaus Emmendingen weitergeleitet. Dort werden sie entweder im medizinischen Versorgungszentrum oder in der kassenärztlichen Notfallpraxis isoliert Abstriche gemacht. Auf diese Weise sei es möglich, effizientere Abläufe zu gewährleisten und Schutzanzüge und -masken zu

sparen, erklärte Dirk Kölblin von der kassenärztlichen Vereinigung. So konnten alleine am Wochenende 70 und am Montag 50 Verdachtsfälle überprüft werden. Bei der Untersuchung muss unbedingt diese Reihenfolge mit dem Erstkontakt über den Hausarzt eingehalten werden, um eine Infizierung anderer Personen auszuschließen.


Mahlberg

Kurier Seite 8

Um die Mahlberger Ortsdurchfahrt (Kreisstraße) zu entlasten, soll eine neue Straße gebaut werden.

Foto: Decoux-Kone

Klares Ja zur Umfahrung

Infrastruktur | Mahlberger Gemeinderat spricht sich für Bau einer neuen Straße aus Der Mahlberger Gemeinderat hat sich am Montag einstimmig für den Bau einer innerörtlichen Umfahrung für die Kreisstraße ausgesprochen. Diskutiert wurde lediglich über die Gestaltung im Detail. n

Von Irene Bär

Mahlberg. Bürgermeister Dietmar Benz hatte zuvor an die Umsetzung von Vorhaben aus dem Generalentwässerungsplan erinnert, die teils erledigt wurden, teils noch anstehen. Konkret sprach er die Kanal- und Straßenbauarbeiten in der Eisenbahnstraße in den vergangenen beiden Jahren an, unter denen Anwohner, Einzelhandel und Verkehr litten. Es habe sich gezeigt, dass es sehr schwierig sei, den inner- und überörtlichen Verkehr umzuleiten; eine leistungsfähige Umleitungsstrecke sei nicht gegeben. Und: Besser werde nicht, wenn weitere Abschnitte in der Ortsdurchfahrt (Kreisstraße) anstünden. Im Gegenteil:

Schmiedeweg angeschlossen werden könnte. Die Fahrbahn wäre siebeneinhalb Meter, der Gehweg zwei Meter breit. Der Bau der Straße würde etwa 1,5 Millionen Euro kosten, inklusive Grunderwerb. Zudem würde ein Teil laut bestehender Hochwassergefahrenkarte in gefährdetem Gebiet liegen; die Karte wird derzeit überprüft, Ergebnisse erwartet Benz im Frühjahr. Alle Wortmeldungen der Räte waren pro Umfahrung. Bernd Eine Sperrung auf der Dosch und Jürgen Autobahn würde die SituaWeber waren für tion noch verschärfen.« einen kombinierten Rad- und FußBürgermeister Dietmar Benz weg. Ulrike Kesselring und Barbafahrung. Da bestehe die ra Frieden forderten, die Fußmehr zu Chance, den Schwerlastver- gänger kehr von Norden her ins berücksichtigen. Aktuell hätOrschweierer Gewerbegebiet ten es vor allem Menschen mit Rollstuhl, Rollator und zu lenken. Wie berichtet, hat das Pla- Kinderwagen schwer, auf der nungsbüro Zink einen ersten Eisenbahnstraße zum Markt Entwurf ausgearbeitet, nach am nördlichen Ortseingang dem die innerörtliche Umfah- zu gelangen, weil der Gehweg rung ausgehend von der In- stellenweise sehr schmal sei. dustriestraße via Kreuzweg Es zeigte sich, dass die Planer und dann bis Süden an den an der Ausarbeitung dieses

Die schwierige Situation könne noch erheblich verschärft werden, wenn die Autobahn gesperrt und deshalb der Verkehr auf die B 3 verlagert werde. Die Anregung aus den Reihen der Stadträte, vor weiteren Arbeiten in der Ortsdurchfahrt eine innerörtliche Umfahrung zu bauen, befürwortete Benz auch unter dem Aspekt der geplanten B 3-Um-

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Details zu knabbern haben werden – so sei zum Beispiel ein durchgehender Gehweg in der Industriestraße ein großes Problem, erklärte Benz. Eine andere Frage war, wie nah die innerörtliche Umfahrung im Bereich Schmiedeweg an die Stadt herangerückt werden solle. Aus Gründen der Lärmvermeidung plädierte Dieter Beck für eine möglichst große Entfernung. Klaus Deutschkämer vermisste indes ein Konzept zur Entwicklung des Geländes an der Umfahrung. Darauf wollte Benz noch nicht eingehen – an diesem Abend gehe es vor allem um die Grundsatzfrage.

Info

So geht’s weiter Das Büro Zink soll nun die weiteren Planungen für die innerörtliche Umfahrung Mahlbergs ausarbeiten. Die Bauzeit wird auf rund ein Jahr geschätzt. Wann Baustart sein wird, war im Gemeinderat noch kein Thema.

Leichtes Besucher-Plus beim Tabakmuseum

Hauptversammlung | 1079 Interessierte kommen nach Mahlberg / Spende an Stadt Mahlberg (mm). Der ganz große Besucher-Ansturm blieb trotz hoher Werbeausgaben aus. Immerhin kamen mit 1079 Interessierten etwas mehr ins Mahlberger Tabakmuseum als im Vorjahr, so die Bilanz bei der Hauptversammlung des Förderkreises. Dabei wurde der Stadt wiederum ein Scheck über 5000 Euro übergeben. Der Förderverein hat seit seiner Gründung 1992 nunmehr insgesamt 145 000 Euro für den Unterhalt des Museums gespendet. »Eine stolze Leistung«, wie Bürgermeister Dietmar Benz feststellte. Das Geld soll für eine Umrüstung der Museumsbeleuchtung, zwei neue Kassenstühle und weitere Regale für die Museumsbibliothek verwendet

werden. Weitere geplante Investitionen sind Fensterinstandsetzungen und Elektroinstallationen.

Trotz einiger Abgänge konnte der Förderkreis seine Mitgliederzahl dank Neueintritten mit 261 nahezu kons-

Ja, es sind wirklich 5000 Euro: Bürgermeister Dietmar Benz (Mitte) hat aus den Händen des Förderkreis-Vorsitzenden Wolfgang Ohnemus (links) erneut eine Spende für das Tabakmuseum erhalten; auch zur Freude von Museumsleiter Patrick Benz. Foto: Masson

tant halten. Diese, so beschloss es die Versammlung einstimmig, bezahlen künftig einen höhren Jahresbeitrag. Er steigt auf 15 Euro für Einzelpersonen und 20 Euro für Paare. Es ist die erste Erhöhung seit mehreren Jahrzehnten. Nach der Winterpause steht ein Vitrinen-Putzen an, denn am 1. Mai geht Europas größtem Tabakmuseum wie gewohnt in die neue Saison. In Vorbereitung ist auch das Museumsfest am 28. Juni samt weiteren Veranstaltungen in der Fabrikantenvilla. Das vergangene Fest litt laut Förderkreis-Vorsitzender Wolfgang Ohnemus unter der Hitze. Dennoch konnte man ein Minus in der Kasse abwenden.


Kippenheim

Samstag, 14. März 2020

Kurier Seite 9

B 3: Bürgerinitiative hat klare Ziele

Gründungsversammlung | Kippenheimer heben Verein aus der Taufe / Druck auf Entscheidungsträger Etappenziel erreicht: Im Kippenheimer Festhallenkeller gründete sich eine Bürgerinitiative, die ihr Ziel im Namen trägt: »BI B 3-Umfahrung Kippenheim«. Gemeinsam will man Druck auf die Entscheidungsträger machen. n

Von Irene Bär

Kippenheim. Silvia Schillinger-Teschner und ihren Teammitgliedern von der OrtsbildGruppe von LQN (»Lebensqualität durch Nähe«) war die Freude über die Vereinsgründung, die relativ rasch und mühelos vonstatten ging, anzusehen. Der Funke von der Auftaktveranstaltung an der Schule vor gut vier Wochen (wir berichteten) ist offensichtlich übergesprungen. »Ich bin so wahnsinnig stolz«, sagt Silvia Schillinger-Teschner. Auf die Initialzündung durch die LQN-Gruppe folgte Vorbereitungsarbeit in Form einer Satzung. Sie hat Matthias Stulz erarbeitet. Das Amtsgericht habe sie bereits abgesegnet, nun müsse das Finanzamt noch sein Okay geben. Stulz wird Vorsitzender des noch einzutragenden Vereins. Der ausschließlich gemeinnützige und selbstlos tätige Verein ist ein Zusammenschluss von bürgerschaftlich engagierten Menschen, diese müssen nicht zwingend Kippenheimer sein. Ein Mitgliedsbeitrag wird nicht erhoben, statt dessen soll sich die BI über Spenden und Förderbeiträge finanzieren.

Aufführungen fallen aus Schmieheim/Orschweier (red/fx). Die Theaterfreunde »Texthänger« haben sich dazu entschlossen, ihre geplanten Aufführungen in Schmieheim (21. März) und Orschweier (29. März) abzusagen. Grund sind laut Pressemitteilung die vier Corona-Fälle in Kippenheim. »Unser Publikum besteht zum großen Teil aus älteren Zuschauern, die im Moment aber besonders gefährdet sind und wir erstens kein Risiko für diese Menschen eingehen wollen und zweitens wahrscheinlich kaum noch jemand zur Vorstellung käme«, so die Theaterfreunde. Man wolle versuchen, die Aufführungen im Herbst nachzuholen. Ein eventueller Termin werde rechtzeitig mitgeteilt.

Chor wählt neuen Vorstand

Die Besucher trugen sich auf der Versammlung fleißig als Gründungsmitglieder der »BI B 3-Umfahrung Kippenheim« ein. Weitere werden folgen, hofft der neu gewählte Vorstand. Fotos: Decoux-Kone Zweck des neuen Vereins ist der Einsatz für eine Umfahrung, die so schnell wie möglich kommen soll. Es geht um das »Dass«, nicht um das »Wie«, erklärte Stulz. Beispielsweise wolle er nicht mit Ingenieuren über die Trassenführung diskutieren und selbst Striche auf einen Plan zeichnen. Wichtig sei, dass das Problem der Verkehrsbelastung in Kippenheim in die Öffentlichkeit getragen wird und am Ende die Entscheidungsträger mitgehen. »5000

Die BI-Spitze (von links): Rechner Manfred Hofmann, Vorsitzender Matthias Stulz, Stellvertreter Jörg Kölble und Schriftführerin Andrea Höfer-Kraushaar

Einwohner generieren keine 22 000 Fahrzeuge täglich«, so Stulz.

500 Unterschriften sind das Ziel – mindestens Damit bekommt die jahrzehntelange Forderung eine zweite Schiene – neben der poltischen Ebene, auf der Verwaltung und Gemeinderäte schon lange agieren. So soll es auch sein, wie Bürgermeister Matthias Gutbrod sagte. Die BI habe die Unterstützung der Gemeinde. Denn »es brennt den Leuten unter den Nägeln«. Der Verein soll so lange bestehen bleiben, bis der Zweck »Umfahrung« erfüllt ist. Etwaiges Vermögen soll dann den Kitas in der Gemeinde zugute kommen. Wie stellen sich Stulz und seine Vorstandskollegen (siehe Info) die Überzeugungsarbeit vor? Es gehe darum, vor allem Kreistagsmitglieder davon zu überzeugen, dass

nach anderen Gemeinden in der Ortenau auch Kippenheim vom Durchgangsverkehr entlastet werden müsse. Gespräche wolle man auch mit jenen suchen, die mit der Situation nicht vertraut seien. Im näheren Umkreis will Stulz auch dort Überzeugungsarbeit leisten, wo die Umfahrung kritisch gesehen wird, etwa in Kappel-Grafenhausen und den Lahrer Ortsteilen Langenwinkel und Kippenheimweiler. Kurz gesagt: »Wir wollen uns Gehör verschaffen.« Weitergehende Aktionen, zum Beispiel Blockadeaktionen im Sinne von zivilem Ungehorsam seien erst mal nicht angedacht, »aber auch nicht ausgeschlossen«, wie Stulz später auf LZNachfrage erklärte. Erst einmal geht es nun darum, die Vereinsanmeldung abzuwickeln und um die Gestaltung von weiteren Plakaten und Slogans. Bestuhlt war der Festhallenkeller für 120 Menschen, nur

wenige Plätze blieben leer. Auch wenn alle Anwesenden als Gründungsmitglieder unterschrieben haben, ist das laut Stulz noch lange nicht genug: Er forderte dazu auf, weitere Mitglieder zu werben. »Unter 500 brauchen wir nicht beim Kreisrat vorstellig zu werden.«

Info

Der Vorstand Der gewählte Vorstand der »BI B 3-Umfahrung Kippenheim« setzt sich wie folgt zusammen: Vorsitzender Matthias Stulz; stellvertretender Vorsitzender Jörg Kölble; Rechner Manfred Hoffmann; Schriftführerin Andrea Höfer-Kraushaar; Beisitzer Dirk Vogel, Igor Kindle, Brunhilde Kempf, Markus Glockner, Oliver Häberle; Kassenprüferinnen Sabine Weber, Regina Haffke.

Mahlberg (red/cko). Der Sängerbund/Gemischter Chor Mahlberg lädt zur Hauptversammlung am Mittwoch, 25. März, ab 20 Uhr im Probelokal des ehemaligen Feuerwehrgerätehauses ein. Auf der Tagesordnung stehen unter anderem eine Beitragserhöhung, Neuwahlen des Vorstands und Ehrungen. Wünsche und Anträge sind bis spätestens Sonntag, 22. März, schriftlich an den Vorsitzenden Karl Heinz Stiefel oder an die Stellvertreterin Karin Kilian zu richten, heißt es in der Ankündigung.

n Kenzingen n Die

Parkinson Regionalgruppe hält ihre nächsten Übungsstunden am Freitag, 20. März, um 14.30 Uhr im Festsaal des Kreisseniorenzentrums ab. Neue Teilnehmer sind jederzeit willkommen. Infos gibt es bei Regionalleiter Willi Temmer (Telefon 07644/1420 oder per EMail an eMtemmer@gmail.de. Im Anschluss wird mit der Brain-Dance-Tänzerin Monika Gilette ab 16 Uhr an gleicher Stätte getanzt. Vorkenntnisse für das kostenlose Angebot sind nicht erforderlich.

Schäden im Wald nehmen zu

Rat | Auswirkungen auch in Kippenheim noch nicht abzusehen Kippenheim (ae). Dank einer guten gesamtwirtschaftlichen Lage 2018 schloss der Betriebswirtschaftsplan des Kippenheimer Walds mit einem Überschuss von 36 400 Euro statt mit einem prognostizierten Defizit von 27 100 Euro ab. Eigentlich erfreulich, allerdings ist für die kommenden Jahre ein Abwärtstrend in Sicht, erklärten Forstdirektor Hans-Georg Pfüller und Revierleiter Hans-Jürgen Wilting dem Gemeinderat. Pfüller sprach von einem kontinuierlich hohen Schadensniveau um die 43 Prozent, das im Jahr 2019 gar auf 74 Prozent ansteige. Verantwortlich dafür seien das massive Eschentriebsterben im Auwald und Schäden aus den Trockenjahren 2018 und 2019. Darunter leiden auch die Nadelbaumarten im Bergwald durch Borkenkäferbefall. Bereits 2018 machte sich laut Pfüller der Abwärtstrend im Holzmarkt bemerkbar, durch Schadenereignisse mussten gegenüber dem Plan 4676 statt der vorgesehenen 4500 Festmeter geschlagen werden. Dieser Mehrein-

schlag führte zu höheren Einnahmen von etwas mehr als 61 000 Euro, der Gesamterlös aus dem Holzverkauf lag im Jahr 2018 nach Abzug der Kosten bei 140 000 Euro.

Mehr Holzeinschlag als geplant Ähnliches gilt für 2019, Pfüller erwartet statt eines geplanten Minus von 36 100 Euro ein deutliches Plus von 60 000 Euro. Auch das sei auf eine Erhöhung des Holzeinschlags zurückzuführen. Der liegt mit 5822 Festmetern weit über den im Plan vorgesehenen 4210 Festmetern. Für das Jahr 2020 hat Pfüller die Messlatte deutlich tiefer gelegt. Statt der üblichen 4500 sollen 4150 Festmeter eingeschlagen werden. Vorgesehen sind kontinuierliche Investitionen in die Stabilität, Qualität und die Wertentwicklung des Gemeindewalds einhergehend mit der Aufarbeitung der geschwächten, absterbenden Eschen. Inwieweit sich Schäden durch die Trockenheit besonders im Bergwald fortsetzen, bleibe

abzuwarten. Hinzu komme eine Abschwächung der gesamtwirtschaftlichen Lage. Export-Optionen sinken, der Markt im Nadelholzbereich sei stark angespannt. Entsprechend müsse man in den Waldumbau investieren, für eine nachhaltige Bewirtschaftung muss die Gemeinde Geld in die Hand nehmen. Der Plan 2020 sieht Einnahmen aus der Holzernte von 77200 Euro vor. Das ist deutlich weniger als in den Vorjahren, erwartet wird ein Defizit von etwa 60 000 Euro. Vorgesehen ist, auf 3,5 Hektar Fläche 3880 neue Setzlinge zu pflanzen, die Kultursicherung ist auf 7,6 Hektar geplant, die Jungbestandspflege auf 4,5 Hektar. Mit der Entwicklung auf dem Holzmarkt und dem Klimawandel müsse man umgehen, etwa mit Sortimentssteuerung, so Pfüller. Diesbezüglich arbeite man an einem Entwurf des neuen Zehnjahresplans von 2020 bis 2029. Pfüller ist es ein Anliegen, mit allen Beteiligten Strategien zu entwickeln, um dem Abwärtstrend entgegenzuwirken. Dafür ist eine Waldbegehung am 3. April angesetzt.

Bekannte Aussteller aus der Region hatten am Sonntag ihre Waren angeboten.

Foto: Hiller

Überwältigt von der Resonanz

Winzergenossenschaft | Aussteller präsentieren Kreationen

Schmiehiem (hi). Hobbykünstler und Kunsthandwerker haben am Sonntag im Eventraum der Winzergenossenschaft Münchweier-Wallburg-Schmieheim ihre Frühjahrsausstellung »KunstHandwerk-Hobby« veranstaltet – und waren überwältigt von der guten Resonanz. Aussteller aus der Region, die

weit über die Grenzen ihrer Heimatgemeinden bekannt sind, zeigten in ansprechendem Ambiente auf liebevoll dekorierten Tischen oder an Wänden die künstlerischen Kreationen aus Holz, Keramik, Papier, Metall und Stoff. Modischer Schmuck, Gemälde, Geschenkartikel, aber auch heimische Liköre, Ge-

lees und Konfekt waren zu kaufen. Das schöne Wetter erlaubte es darüber hinaus, einige Kreationen im Freien anzubieten. In der Stube gab es Kaffee und Kuchen. Die Künstlergruppe trifft sich öfters im Jahr, als Nächstes steht der Oster-Hofmarkt am 21. März in Herbolzheim auf dem Programm.


Kappel-Grafenhausen / RHeinhausen

Samstag, 14. März 2020

Wanderung mit Mittagessen Oberhausen (red/jg). Unter dem Motto »Raus in die Natur« lädt der Radsportverein am Sonntag, 22. März, zur Frühlingswanderung ein. Start ist um 10.30 Uhr auf dem Beachplatz vom Radsportverein. Die Wanderzeit beträgt etwa zwei Stunden. Um 13 Uhr gibt es einen gemütlichen Mittagstisch, zu dem auch Nichtwanderer eingeladen sind. Für das leibliche Wohl sorgen die drei Köche Heinz, Karin und Peter, heißt es in der Ankündigung. Der gemütliche Abschluss erfolgt mit Hubert und Stefan.

»Köstliches aus dem Meer« Kappel-Grafenhausen (red/ ng). Die VHS Kappel-Grafenhausen lädt zu einem Kochabend unter dem Motto »Köstliches aus dem Meer« ein. Dieser findet am Freitag, 27. März, von 18 bis 22 Uhr in der Schulküche in Grafenhausen statt und kostet 17 Euro. Anmeldung und Infos unter Telefon 07822/86 78 15 oder per E-Mail an vhs-kappel-grafenhausen@web.de.

Passion auf der Orgel Kenzingen (red/jg). Der Ökumenische Förderkreis der Kirchenmusik in Kenzingen lädt ein, zum Orgelkonzert mit dem international renommierten Schweizer Organisten Jean-Claude Zehnder. Am Sonntag, 29. März, um 18 Uhr wird er in der evangelischen Kirche in Kenzingen mit Werken von Georg Böhm, Johann Pachelbel und Johann Sebastian Bach das Thema Passion hörbar werden lassen, so die Ankündigung. Von Bachs chromatisch nachdenklicher Fuge in h-moll über Albinoni (BWV 951) bis hin zu klanglich prächtigen Kompositionen, die einen Ausblick auf Ostern verkörpern, sollen alle klangfarblichen und emotionalen Facetten der Vier-Orgel der evangelischen Kirche ausgelotet werden.

Niströhren für »Kobolde der Nacht«

Tierschutz | Nabu Ettenheim setzt sich für den Steinkauz in der Region ein / Bruthöhlen an Obstbäumen In Ettenheim, Kappel-Grafenhausen und Orschweier gab es im Jahr 2012 noch neun Steinkauz-Brutpaare, 2019 sind es nur noch fünf. Mit Niströhren wollen drei Männer aus Ettenheim nun der Tendenz entgegenwirken. Ettenheim (red/ng). »Der Steinkauz lebt als Kulturfolger vor allem in den Streuobstwiesen unserer Region«, so Wolfgang Hoffmann, der gemeinsam mit Hardy Scheer, Hartmut Mohr die kleinen Eulen unterstützen möchte. In Ettenheim, Kappel-Grafenhausen und Orschweier waren es im Jahr 2012 noch neun Brutpaare, 2019 sind es nur noch fünf. Gründe hierfür seien der Verlust alter Obstbäume ohne Nachpflanzungen und die Umwandlung von Streuobstwiesen in Ackerland und Baugebiete.

42 Niströhren sind bereits angebracht Die Männer aus Ettenheim wollen dieser Tendenz entgegenwirken. Alle drei beteiligen sich seit 2019 mit dem Nabu Südbaden am dreijährigen Interreg-Projekt »Ramsar Biodiversität«, das zum Ziel hat, für sechs verschiedene

Die jungen Steinkäuze werden von Ende Mai bis Ende Juli beringt. Tierarten – unter anderem dem Steinkauz – konkrete Schutzmaßnahmen im Gelände umzusetzen. Finanziert wird das Projekt »Ramsar Biodiversität« zu 50 Prozent

n Grafenhausen Hexenzunft trifft sich am Samstag, 28. März, um 19 Uhr zur Hauptversammlung im Bürgersaal. Auf der Tagesordnung stehen unter anderem der Jahresbericht des Oberzunftmeisters, des Schriftführers, des Schatzmeisters, des Jugendleiters und der Kassenprüfer. Zudem sollen von zwei Kassenprüfer bestellt werden und es gibt Ehrungen. Anträge von Mitgliedern sind bis spätestens eine Woche vor dem Termin beim Oberzunftmeister einzureichen.

Hartmut Mohr (von links), Wolfgang Hoffmann und Hardy Scheer haben 42 Niströhren angebracht.

n Die

n Kenzingen n Der Tennisverein bereitet sich auf die neue Freiluftsaison vor. Doch zuvor ist die Frühjahrsinstandsetzung mit der Aktion »Roter Sand, Hand in Hand« angesagt. Dazu treffen sich die Mitglieder an den Samstagen 14. März und 21. März ab 9 Uhr sowie am Freitag, 20. März, ab 14 Uhr auf der Tennisanlage. Im Anschluss wird jeder Helfer mit einem Imbiss belohnt. n Die Hauptversammlung des VdK-Ortsvereins findet am Samstag, 28. März, um 15 Uhr im Gasthaus Beller statt. Turnusgemäß stehen Neuwahlen des Gesamtvorstands an. Außerdem gibt es Ehrungen langjähriger Mitglieder.

Kurier Seite 10

durch EU-Mittel des InterregV-Programms. Die andere Hälfte übernehmen die Naturschutzreferate der Regierungspräsidien Karlsruhe und Freiburg sowie zahlreiche weitere öffentliche und private Einrichtungen. »Durch die Vernetzung der Steinkauzbetreuer in der Schweiz, im Elsass und in Baden können alle von den jeweiligen Erfahrungen der anderen profitieren«, so Hoffmann. Dazu gehörten auch gemeinsame projektbezogene Arbeitseinsätze. Von 2012 bis 2019 betreute Hardy Scheer die Steinkäuze für den Nabu Ettenheim. Seit 2019 engagiert sich die Ettenheimer Nabu-Gruppe aber nicht mehr in diesem Artenschutzprojekt. Durch den zeitgleichen Beginn des InterregProjekts konnte die weitere Betreuung jedoch vom Nabu Südbaden übernommen werden. Da natürliche Bruthöhlen in alten Obstbäumen rar geworden seien, montierten die Naturschützer Niströhren auf geeigneten Obst- und Walnussbäumen. Eine Röhre kos-

Fotos: Hoffmann

tet rund 130 Euro. »Um die Akzeptanz und die Bedeutung des Steinkauzes in der Bevölkerung zu fördern, wurde mit den Baumbesitzern Kontakt hergestellt und die Anforderungen teilweise vor Ort erklärt«, erklärt Hoffmann. In Absprache mit ihnen wurden auch die Einflugbereiche der Brutröhren etwas

freigeschnitten. »Nur zusammen mit den Streuobstwiesenbesitzern können wir dem kleinen Kobold der Nacht helfen.« Inzwischen hängen 42 Niströhren. Diese stehen unter gesetzlichem Schutz und dürfen nicht einfach entfernt werden. An den meisten Kästen befinden sich Informationen und eine Adresse.

Info

Ende März beginnt die Brutzeit Der Steinkauz meidet Waldränder, um Abstand zu seinem Feind, dem viel größeren Waldkauz zu halten. Um Verluste durch Marder zu verhindern, hat jede künstliche Niströhre einen Marderschutz. Ein Steinkauzpaar legt ab Ende März in der Regel drei bis fünf Eier, brütet etwa drei Wochen lang und nach weiteren vier Wochen ab Ende Mai können die noch nicht flugfähigen Jungtiere beringt werden.

Ende Juli ist die Beringung abgeschlossen, die Ringdaten werden an die Vogelschutzwarte Radolfzell weitergeleitet. Nach der Sommerpause werden die Niströhren gereinigt und bei Bedarf repariert. Sollten unbetreute Niströhren aufgefunden werden, oder möchte jemand geeignete Bäume zur Verfügung stellen, freut sich Hardy Scheer über einen Anruf unter Telefon 07822/30 00 63 oder mobil unter 0166/84 78 60.

Umweltschutz vor der Haustür

Putzete | Rheinhausener Bürger sammeln Müll ein n

Von Katrin Meier

Rheinhausen. »Ein bisschen Umweltschutz direkt vor der Haustüre« – unter diesem Motto lud der Arbeitskreis Umweltschutz Rheinhausen die Bevölkerung zur Bachput-

ze ein. Rund 30 engagierte Bürger krempelten die Ärmel hoch und machten mit. Die Arbeit hatte sich gelohnt, Unmenge von Müll konnten aus Rheinhausens Bächen gefischt und aus dem Wald, den Wiesen und den Feldern ein-

gesammelt werden. Autoreifen, Elektroschrott, Rucksäcke, kaputte Fahrräder, Kleidung und vor allem Plastikmüll stapelten sich zuhauf. Der Müll wurde von den Sammlern so gut es geht getrennt und in Müllsäcken auf die Anhänger geladen. Alles wird nun ordnungsgemäß entsorgt. »Wir haben wirklich sehr viel Plastikmüll gefunden« bemerkt Julian Elison, Mitglied des AK Umweltschutz. Darunter Verpackungsmüll, aber auch Einkaufskörbe, Tüten, Einweggeschirr oder Spielzeug.

Vier Stunden lang im Einsatz

Unmengen von Müll lag in den Feldern im Wald und im Wasser. Mehrer solcher Anhänger wurden voll beladen und ordnungsgemäß entsorgt. Foto: Meier

Elison machte sich mit den freiwilligen Helfern im Naturschutzgebiet Taubergießen an die Arbeit. Rund vier Stunden waren sie dort zu Wasser und an Land im Einsatz. Um auch unwegsame Stellen vom Wasser aus erreichen zu kön-

Die Mitglieder der Fischerzunft stellten ihre Holzboote zur Verfügung und halfen mit, den Müll auch an unwegsamen Stellen einzusammeln. Foto: Meier nen, an denen sich besonders viel Müll angesammelt hatte, stellten hiesige Mitglieder der Fischerzunft ihre Holzboote zur Verfügung und halfen auch tatkräftig beim Einsammeln. Genau so erfolgreich wie zu Wasser waren die Müllsammler in den Feldern und Wiesen. Auch hier gab es viel Unrat, der zum Teil achtlos auf den Boden geschmissen worden war anstatt in den nächsten Mülleimer. »Es ist erschre-

ckend, wenn man sich die Müllberge ansieht«, erklärte Anton Kossmann, Gemeinderat und Mitglied der Fischerzunft. Er sei froh, dass sich Rheinhausener Bürger in Sachen Umweltschutz engagieren und nicht wegschauen, sondern mitanpacken. Beim Betrachten der Müllberge auf den Anhängern mag man es sich nicht ausmalen, wo der Müll gelandet wäre, würde er nicht eingesammelt worden sein.


Ringsheim

Samstag, 14. März 2020

Kurier Seite 11

Ehrung für 40 Jahre Feuerwehr

Endlich geht es los: Bürgermeister Pascal Weber (vierter von links) und Schulleiter Alexander Brucher (fünfter von links) freuen sich mit weiteren Beteiligten, dass nun auch der zweite Bauabschnitt mit dem Hauptschulhof saniert wird. Foto: Mutz

»Schöner Anlass für Dreck und Krach« Spatenstich | Der östliche Hauptschulhof der Ringsheimer Karl-Person-Schule wird vollkommen neu gebaut Der östliche Hauptschulhof der Ringsheimer KarlPerson-Schule ist abgesperrt. Der Grund ist erfreulich: Die Fläche wird komplett neugestaltet. n

Von Adelbert Mutz

Ringsheim. Mit schweren Baufahrzeugen baut die Firma Landschaftsbau Brucker aus Malterdingen den Schulhof nach Plänen des Landschaftsgestalters Mario Kappis um. Viele Gäste, unter ihnen etliche Schulkinder, kamen vergengene Woche zum Spatenstich. Im April 2018 wurde der kleinere westliche Schulhof barrierefrei saniert und

mit einem »grünen Klassenzimmer« versehen, in dem bei warmem Wetter Außenunterricht für die 101 Schüler möglich ist. Nach Abschluss der Neugestaltung des größeren östlichen Schulhofs soll es vorbei sein mit Höhenunterschieden, Unebenheiten, Stolperfallen und dadurch verletzten Kindern.

Viel Überzeugungsarbeit ist nötig gewesen Es sei ein zäher Kampf gewesen, ein steiniger Weg, auf dem viel Überzeugungsarbeit nötig war, wie Schulleiter Alexander Brucher betonte. Er dankte besonders dem Eltern-

beirat, dem Schulförderverein und dem Verein »KiRi – Familie und mehr« für die finanzielle und personelle Unterstützung der Schule. Rund 300 000 Euro sind für den Umbau veranschlagt, erklärte Bürgermeister Pascal Weber. »Schon wieder Dreck und Krach«, meinte er, doch der Anlass sei ein schöner. Mit der Fertigstellung Ende Mai oder Juni werde die Schule einen kinderfreundlichen, modernen und barrierefreien Hof haben. Die Schule habe ihn seit Beginn seiner Zeit als Bürgermeister beschäftigt. Maßnahmen vom Keller bis zu Dach, einschließlich der Außenbereiche und der Nachmittagsbetreuung stan-

den auf seiner Liste. Nach Westen wird im Rahmen der Maßnahme auch der vorhandene Spielplatz erweitert. Westlich davon wird auf der Freifläche eine Regenwasser-Versickerungsmulde angelegt. Amberbäume sollen Schatten spenden. Mit einem Kletternetz und einem ArenaSitzbereich werden die kreativen Möglichkeiten erweitert, wie Planer Kappis betonte. Der neue Schulhof soll mehrere Bedürfnisse der Kinder erfüllen, Bewegungsdrang, Ruhebedürfnis, Kommunikation, aber auch Sicherheit. Der Bürgermeister pries das Projekt als Gemeinschaftsarbeit von Verwaltung, Gemeinderat, Schule, Planern,

Bauhof, Elternbeirat, Schulförderverein und beteiligten Firmen und dankte allen Beteiligten.

Info

Spenden Von der Sparkassenstiftung erwartet die Gemeinde eine Spende von 25 000 Euro. Eine weitere Spende von 10 000 Euro aus einer Weihnachtsaktion der Ringsheimer Firma Simona soll zur Finanzierung beitragen. Werksleiter Thorsten Voss bekundete die Verbundenheit des Unternehmens zur Gemeinde.

Ringsheim (ir). Seit mindestens 40 Jahren versehen Klaus Friedmann, Andreas Henninger, Albrecht Herbstritt, Arno Person, Andreas Schmidt, Rolf Tull und Oliver Wieber ihren ehrenamtlichen Dienst in der Feuerwehr Ringsheim. Dafür wurden sie bei der jüngsten Gemeinderatssitzung von Bürgermeister Pascal Weber und Kommandant Christian Feist zu Ehrenmitgliedern ernannt. Zudem gab es einen verpflichtenden Handschlag vom Bürgermeister für Oberbrandmeister Volker Kern. Er wurde von der Feuerwehr im Januar als weiterer stellvertretender Kommandant gewählt; und nun bei der Sitzung bestätigt.

Waldputzaktion im Auewald Ringsheim (red/jg). Die Gemeinde Ringsheim beteiligt sich mit einer Klimaschutzaktion im Auewald am Tag des Waldes 2020. Gemeinsam sollen Baum-Schutzhüllen und liegengelassener Plastikmüll eingesammelt werden. Die Bevölkerung, Kinder, Gruppen und Vereine sind zu dieser Waldputzaktion am Samstag, 21. März, eingeladen, so die Ankündigung. Treffpunkt ist um 9 Uhr an der Hütte bei der ersten Richtstatt im Auewald. Dort wird es zum Abschluss Getränke und eine heiße Wurst für die Helfer geben. Die FAO (Ernährungsund Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen) hat den 21. März in den 1970er-Jahren als »Tag des Waldes « ins Leben gerufen, um ein Zeichen gegen globales Waldsterben zu setzen.

Hobby-Holzhandwerker bauen 100 Nistkästen

Naturschutz | Linus Rauer, Michael Basler und Michael Müller arbeiten ehrenamtlich

Einsatz für den Vogelschutz in Ringsheim (von links): Michael Basler, Linus Rauer, Michael Müller und Bürgermeister Pascal Weber Foto: Gemeinde

Ringsheim (red/fx). 100 Vogelnistkästen in Ringsheim, so lautete die Ankündigung von Bürgermeister Pascal Weber beim Neujahrsempfang. Die Ringsheimer Bürger Linus Rauer, Michael Basler und Michael Müller, alle drei begeisterte Hobby-Holzhandwerker sagten daraufhin dem Rathauschef zu, diese Nistkästen in ehrenamtlicher Arbeit zu bauen. Der Prototyp, sogar mit Logo und in den Farben der Gemeinde (Gelb und

Grün), wurde Weber vor Kurzem übergeben. Nun startet die weitere Produktion. »Solch ein ehrenamtliches Engagement von Bürgern für unsere Gemeinde und die Natur ist herausragend«, erklärt Weber in einer Pressemitteilung. Die Kästen soll der Bauhof in den kommenden Monaten Stück für Stück in den öffentlichen Grünanlagen, an den Bäumen im Straßenraum sowie an Gemeindegebäuden anbringen.

Die Hobbybauer die sich aus den drei Vornamen den Gruppennamen »Mimili« gegeben haben, sagen: »Das Arbeiten mit Holz macht uns wahnsinnig Spaß und wir möchten mit der Aktion die Gemeinde beim Thema Umweltschutz unterstützen.« Ringsheimer, die Interesse an einem solchen Nistkasten von »Mimili« haben, können sie bei der Gemeindeverwaltung zum Preis von 15 Euro pro Stück bestellen. Fünf Euro

vom jeweiligen Kaufpreis sollen in Arten- und Klimaschutzmaßnahmen fließen. Die Aktion ist als Teil des Konzepts »Aue am Rhein trifft Rebe am Kaiserberg«, die Ringsheim gemeinsam mit der Nachbargemeinde Rust angestoßen hat, gedacht. Die weiteren Teile beziehungsweise die gesamte Konzeption sollen voraussichtlich Anfang April gemeinsam mit der Ruster Verwaltung öffentlich vorgestellt werden.

Eine Tendenz beim Feuerwehr-Standort ist bereits erkennbar

Machbarkeitsstudie | Einige Ringsheimer Gemeinderäte sprechen sich für Kahlenberghalle aus / Auch Kritik an Plänen n

Von Irene Bär

Ringsheim. Südlich der Kahlenberghalle oder an der alten B 3? Leicht machen es sich die Ringsheimer Gemeinderäte vergangene Woche nicht mit der Entscheidung über den neuen Standort für das Feuerwehrgerätehaus. Entschieden wurde bei der Sitzung noch nichts. Es ging darum, noch einmal die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie darzulegen und die unterschiedlichen Ansichten zu sammeln. Klar ist: Es wird auf jeden Fall Betroffenheit geben, egal, wo gebaut wird. Der Ton war moderat. Zu Wort meldeten sich neben Räten und Bürgermeister Herbert Müller, Sprecher der Anwohner im Grasweg, und Kommandant Christian Feist. Müller legte noch einmal die Gründe dar, warum man im Grasweg gegen den Standort

Kahlenberghalle ist und kündigte an, anwaltlichen Rat einzuholen. Der Ansatzpunkt: die notwendige Änderung des Bebauungsplans für den Bau an der Kahlenberghalle. Die wolle man nicht hinnehmen. Kommandant Feist erläuterte wiederholt, warum die Feuerwehr den Standort der Kahlenberghalle dem an der

nen Bürgern angegangen worden seien. Kommandant und Anwohner-Sprecher betonten, dass man nichts gegeneinander habe. Bürgermeister Pascal Weber wies die jüngst vorgebrachten Vorwürfe mangelnder Transparenz beim Verfahren und ungenügender Suche noch einmal von sich. »Jeder Gemeinderat muss mit für sich selbst abwägen.« Der BauausDie Entscheidung ist schuss hat Mitte eine politische – und zwar Februar die drei die der Gemeinderäte.« möglichen Standorte bewertet. Kommandant Christian Feißt Demnach ist der an der KahlenWeglänge/alte B 3 und auch berghalle »gut machbar«, der dem im nördlichen Grasweg an Weglänge/alte B 3 »machvorziehe. Aber: »Die Ent- bar« und der nördlich entlang scheidung ist eine politische – des Graswegs »eingeschränkt und zwar die der Gemeinde- machbar«. Ist das ausreichend räte.« Feist berichtete, dass für eine EntscheidungsfinFeuerwehrleute von einzel- dung? Für Thomas Maurer

»

nicht. Er schlug eine Bewertung der einzelnen Kriterien in Prozent vor, um das Ergebnis mittels »Scoring« zu objektivieren, wie er sagte. Der

»

Der Standort muss die nächsten 50 Jahre tragen können.« Bürgermeister Pascal Weber

Vorschlag wurde, etwas modifiziert, beschlossen. Nun soll die Baukommission Punktebewertungen nachreichen. Einige Räte positionierten sich bereits recht deutlich Richtung Kahlenberghalle. Müller gab zu bedenken, dass durch den Bau dort Lärmschutz gewährleistet wäre, wenn der Bahnhof in Richtung Norden verlegt wird. Für

Anja Biehler ist der Standort »eine sehr gute Wahl«, für Klaus Weber »die optimale Lösung«. Auch Wolfgang Weber und Martin Weber plädierten für den Standort südlich der Halle. Florian Broßmer zeigte sich hingegen kritisch. Er führte hohe Kosten, die mangelnde Planungssicherheit in Bezug auf den Bahnausbau, erhöhte Unfallgefahr, Lärmbelastungen und die städtebauliche Gestaltung an. Manfred Weber war als (unmittelbarer) Anwohner im Grasweg befangen. Strittig war, ob die Kosten für die Rampe von knapp 400 000 Euro gerechtfertigt seien. In den Beschluss wurde aufgenommen, zu prüfen, ob diese noch zu reduzieren seien, etwa durch weniger Bo-

denaushub und schmalere Ausdehnung. Gebraucht werde sie jedenfalls, erklärte Kommandant Feist. Bürgermeister Weber betonte, dass »der Standort die nächsten 50 Jahre tragen« müsse, dies sei wichtiger als die Kostenfrage.

Info

So geht’s weiter Bei der nächsten Sitzung (voraussichtlich am 31. März) soll der Ringsheimer Gemeinderat eine Entscheidung fällen, wo das neue Feuerwehrhaus gebaut wird. In der Zwischenzeit soll laut Bürgermeister Weber den Bürgern das Verfahren mit Standortsuche und den Ergebnissen der Machbarkeitsstudie noch einmal im Mitteilungsblatt der Gemeinde erläutert werden.


Samstag, 14. März 2020

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Kurier Seite 12

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