Woche 3
Samstag, 18. Januar 2020
Auflage: 23 805
n Herbolzheim
n Kappel-Grafenh.
n Rust
Die Verständlichkeit stand im Mittelpunkt der Neujahrsansprache von Herbolzheims Bürgermeister Thomas Gedemer. Sein Appell: weniger selbstverständlich nehmen. u Seite 3
Beim Neujahrsempfang in Kappel-Grafenhausen hat Bürgermeister Jochen Paleit einen Ausblick auf die wichtigsten kommunalpolitischen Vorhaben 2020 gegeben. u Seite 10
Rusts Bürgermeister KaiAchim Klare ließ beim Neujahrsempfang 2019 Revue passieren und hofft, dass in Zukunft mehr Bürger ökologisch nachhaltig handeln. u Seite 11
FASENTSFIGUREN Welche Geschichte steckt im Häs? (1) Bald startet die heiße Phase der Fasent. Vor allem vom Schmutzigen, 20. Februar, bis hin zum Aschermittwoch werden unzählige Umzüge veranstaltet. Tausende Bürger zieht es dann auf die Straßen, die sich die verschiedenen Figuren ansehen. Doch welche Geschichten stecken hinter den Häs? Der Kurier sich auf die Spuren der Sagen gemacht.
Tuberkulose bei Pflegerin: Amt untersucht 290 Patienten
Ortenau-Klinikum | Frau nach Erkrankung in Quarantäne / Noch keine weiteren Fälle Eine Pflegerin des Ettenheimer Krankenhauses ist an Tuberkulose erkrankt. Das bestätigte das Ortenau-Klinikum vergangene Woche. Rund 300 Patienten und Kollegen werden vom Gesundheitsamt beobachtet. Bislang soll noch kein weiterer Fall aufgetreten sein. n
Gelruewe-Ritter Münchweier Münchweier war schon seit jeher für seine »Gelruewe« bekannt und wird auch im Volksmund gerne als »GelrueweLand« bezeichnet. Jahr für Jahr wurden im Oktober die aufwendig gepflegten »Gelruewe« mit dem »Gelruewe-Haken« aus dem Boden gehoben und einzeln von Hand auf dem Wagen aufgesetzt. Zur Heimfahrt setzte sich der Bauer auf den voll beladenen »Gelruewe-Wagen«, nahm die Zügel in die Hand und konnte so die Ernte eindrucksvoll als »GelrueweRitter« zur Schau stellen. Im Jahre 1956 kam der »GelrueweRitter« erstmals so richtig mit der Fasent in Verbindung. Zwei damals 16-jährige Mädchen setzten sich zusammen, um ein Kostüm für den Preismaskenball zu nähen. Renate Götz und Margot Siefer schafften es aber nur ein »Gelruewe-Kostüm« rechtzeitig fertig zu bekommen – mit dem Renate aber viel Beachtung fand und gleich den zweiten Platz belegte. 1967 gründeten dann zehn Personen zusammen mit ihr den »Gelruewe-Club«. Vorbild für die »Gelruewe-Kutt« war Götz’ Preismaskenball-Kostüm. 1988 kamen bei der Zunft noch die »Markt-Wiebli« und im Jubiläumsjahr 2017 der »GelrueweBuur« als Figuren dazu. Falls Ihre Narrenfiguren auch im Kurier vorgestellt werden sollen, schreiben Sie uns bitte eine E-Mail an redaktion@ jg kurier-wochenzeitung.de.
n Ettenheim n Beim Wochenmarkt endet die Winterpause früher als geplant. Laut Stadtverwaltung bieten die Beschicker bereits am Freitag, 24. Januar, von 14 bis 18 Uhr auf dem Marienplatz wieder ihre Waren an.
Musikklassiker für Kinder
Von Felix Bender
Ettenheim. »Bei Tuberkulose handelt es sich um eine meldepflichtige Erkrankung. Deshalb haben wir unverzüglich nach dem ersten Verdacht das Gesundheitsamt informiert«, erklärte Chefarzt Andreas Schröder auf Nachfrage unserer Zeitung. Anders als zunächst verlautet, habe die Behörde von den mehr als 300 Menschen, die im vergangenen halben Jahr Kontakt mit der erkrankten Frau hatten – hauptsächlich Patienten des Ettenheimer Krankenhauses – noch nicht alle erreicht. Sie sollen in den kommenden Tagen angeschrieben und zu einem Untersuchungstermin gebeten werden. »Von diesen Kontaktpersonen geht kein Infektionsrisiko aus, solange sie nicht selbst erkrankt sind«, betont die Behörde. Bislang seien keine weiteren Erkrankungen nachgewiesen worden, auch nicht im familiären Umfeld. Für Entwarnung ist es laut Schröder, der die Zentrale Klinikhygiene am Ortenau-Klinikum leitet, aber noch zu früh: Weil die Inkubationszeit von Tuberkulose, also der Zeitraum zwischen Ansteckung und Ausbruch, mehrere Wo-
Eine Mitarbeiterin des Ettenheimer Krankenhauses ist an Tuberkulose erkrankt. Ob sie sich während ihrer Arbeit angesteckt hat, kann nicht gesagt werden. Archivfoto: Decoux-Kone
»relativ gering«: »Die betroffene Mitarbeiterin hat sich nach Auftreten des ersten Hustenreizes Anfang November sofort krankschreiben lassen, sodass sie nicht mit Symptomen an den Atemwegen gearbeitet hat.« Nur in diesem Stadium sei Tuberkulose ansteckend. Festgestellt wurde die gefährliche Lungenkrankheit, die unbehandelt im schlimmsten Fall tödlich enden kann (siehe Info), bei der Pflegerin im Ettenheimer Krankenhaus. Nachdem sie nicht auf die Antibiotika ansprach, die ihr ihr Hausarzt wegen Wir wissen nicht, Verdachts auf wann und wo sich die LungenentzünFrau angesteckt hat.« dung verschrieben hatte, wurde Chefarzt Andreas Schröder, sie geröntgt. »Die Leiter Zentrale Klinikhygiene Kollegen in Ettenheim haben vorchen betrage, würden sich die bildlich reagiert, die Frau kam Tests bei den Betroffenen bis nach der Untersuchung sofort Mitte Mai ziehen – und nicht in Isolation«, sagt Schröder. wie zunächst vermeldet bis Seit Mitte November wird die Ende Januar. »Erst dann kön- Erkrankte in einer Fachklinik nen wir ausschließen, dass für Lungenheilkunde in St. sich jemand angesteckt hat.« Blasien behandelt. »MittlerVon den rund 300 unter Beob- weile ist sie auf dem Weg der achtung stehenden Personen Besserung«, berichtet der seien etwa zehn Kollegen der Arzt. Frau, der Rest Patienten des Wann und wo sich die PfleKlinikums. gerin angesteckt hat, ist laut Die Gefahr einer weiteren Schröder im Nachhinein nicht Infektion hält Schröder für mehr festzustellen. Grund-
»
sätzlich sei nicht auszuschließen, dass sich die Frau während ihrer Arbeit, also bei einem Patienten, infiziert hat. Das wäre allerdings reine Spekulation, sagt Schröder: »Tuberkulose kann lange Zeit unbemerkt im Körper schlummern. Teilweise zeigen sich Symptome erst 20 Jahre nach der Ansteckung.« Besonderen Risikofaktoren, etwa durch die Mitarbeit bei einer Flüchtlingshilfe oder Reisen in gefährdete Länder, sei die Frau nicht ausgesetzt gewesen.
Kein vergleichbarer Fall in der Vergangenheit Der aktuelle Fall sei ein äußerst seltener, sagt Schröder: »Am Ortenau-Klinikum sind aus den vergangenen Jahren keine Tuberkuloseerkrankungen unter Mitarbeitern bekannt. Selbstverständlich werden aber in einem Klinikum dieser Größe ständig Patienten wegen Tuberkulose behandelt.« Die Strukturen im Krankenhausverbund seien darauf ausgelegt, Menschen mit ansteckenden Krankheiten zu therapieren. Dafür gebe es »umfangreiche und auf die einzelnen Abteilungen angepasste Hygienemaßnahmen«.
INFO
Das ist Tuberkulose Tuberkulose (kurz TB, früher auch Schwindsucht oder Morbus Koch) ist eine bakterielle Infektionskrankheit, die vor allem die Lunge betrifft. Sie wird in der Regel durch Tröpfcheninfektion übertragen. Erste Anzeichen einer akuten Infektion (»offene TB«) sind erhöhte Temperatur, Husten, Nachtschweiß und Appetitlosigkeit. Tückisch ist, dass die Erreger lange im Körper überleben und auch noch nach Jahren einen Ausbruch verursachen können (»latente TB«). Zur Behandlung stehen verschiedene spezielle Antibiotika (»Antituberkulotika«) zur Verfügung. Tuberkulose galt in den westlichen Industrieländern lange als nahezu ausgerottet. In den vergangenen Jahren ist die Krankheit durch Zuwanderung erkrankter Personen, beispielsweise aus osteuropäischen Staaten, wieder häufiger geworden. TB, an der weltweit jährlich etwa zehn Millionen Menschen erkranken, führt die WHO-Statistik der tödlichen Infektionskrankheiten an.
Münchweier/Kenzingen (ws). Das Bläserquintett von »Brass 5« präsentiert am Sonntag, 19. Januar, ab 15 Uhr »Klassik(er) für Kids« um 15 Uhr in Galaghers Nest in Münchweier (Hauptstraße 72). Wenn »Biene Maja« auf die »Alexanders Ragtime Band« trifft, und diese dann noch den »Florentiner Marsch« spielt, dann sei »Colonel Bogey« mit seiner »Yellow Submarine« nicht weit, so die Ankündigung. Die Klassiker werden außerdem von den Bandmitgliedern interessant erklärt. Damit dürfte die bunte Welt der Musik-Klassiker nicht nur für Kinder spannend sein, heißt es in der Ankündigung. »Brass 5« mit Steven Böhringer, Jörg Engler (Trompete); Michael Czakalla, Stefan Kessler (Waldhorn) und Walter Willaredt (Tuba) aus Kenzingen laden zu diesem kurzweiligen Nachmittagskonzert ein.
Zwei Künstler stellen aus Freiamt (red/jg). Die beiden Künstler Eva-Maria Kaiser aus Ettenheim und Andreas Vetter aus Herbolzheim stellen gemeinsam ihre Werke im Kurhaus Freiamt aus. Die Ausstellung ist bis Freitag, 31. Januar, täglich von 9 bis 18 Uhr bei freiem Eintritt geöffnet, so die Ankündigung. Die Öffnungszeiten können aufgrund von Veranstaltungen im Ausstellungsraum kurzfristig abweichen, so die Ankündigung.
Eva-Maria Kaiser und Andreas Vetter stellen noch bis zum 31. Januar ihre Werke in Freiamt aus. Foto: Galerie