Woche 47
Samstag, 23. November 2019
Auflage: 23 805
n Kenzingen
n Kippenheim
n Rust
Die »Welle-Bengel« stehen gut da, wie Oberzunftmeisterin Annette Shkodra feststellte. Das Motto der neuen Kampagne dreht sich um den Kenzinger Storch. u Seite 6
Mehr als 50 Bürger nahmen die Chance wahr, sich in die Gemeindeentwicklung Kippenheims einzubringen und mit Bürgermeister Matthias Gutbrod zu diskutieren. u Seite 10
»Rulantica«, dessen Maskottchen der Oktopus Snorri ist, wird am 28. November eröffnet. Die Wasserwelt des Europa-Parks will Vergnügen für die ganze Familie bieten u Seiten 11 bis 13
NACHGEFRAGT André Weinand knackt Weltrekord 24 Stunden auf den Treppensteiger: Dieser Herausforderung hat sich der amtierende Weltmeister im TreppenhausMarathon André Weinand (Foto) im »Get Fit« in Herbolzheim gestellt – und zwar erfolgreich. 125 819 Stufen ist er gelaufen, der bisherige Rekord lag bei 82 218 Stufen. Drei Fragen dazu an ihn. Herr Weinand, Sie standen 24 Stunden auf dem Treppensteiger. Was tut Ihnen momentan alles weh? Muskelkater verspüre ich am ganzen Körper und nicht nur in den Beinen. Aber er hält sich in Grenzen. Ich kann
ganz normal laufen, aber die Treppe vermeide ich lieber noch ein paar Tage. Ab wann wussten Sie, dass Sie den Rekord knacken werden? Ich hatte den offiziellen Weltrekord bereits am Sonntagmorgen um 8.25 Uhr überschritten. Nach der Hälfte der Zeit, also 12 Stunden, war ich mir ziemlich sicher, dass ich es schaffen würde. Allerdings gab es zu diesem Zeitpunkt noch einen inoffiziellen Weltrekord von 104 000 Stufen, der das Wochenende davor aufgestellt wurde, und den ich natürlich auch noch überbieten wollte. Planen Sie schon den nächsten Weltrekordversuch? Ich möchte unter anderem nächstes Jahr versuchen, den Weltrekord im zwölf Stunden nur Treppe-Hochlaufen zu überbieten. Dieser wurde im Tower185 in Frankfurt aufgestellt. Einen festen Termin habe ich noch nicht, aber denke, dass es Herbst 2020 wird. jr
André Weinand beim Weltrekord-Knacken im »Get Fit«. Foto: Decoux-Kone
Es muss nicht immer Gans sein
Vegane Lebensweise | Pro-Veg-Gruppe will neugierig auf pflanzliche Ernährung machen Nicht mit Dogmen und Verboten, sondern mit Neugier und Aufgeschlossenheit will die Pro-VegOrtsgruppe Lahr-Ettenheim Menschen dazu motivieren, weniger Fleisch zu essen. Ein Konzept, das aufgeht, wie viele erfolgreiche Aktionen zeigen. n
Von Julia Göpfert
Ettenheim/Lahr. Davon hauruck-mäßig Menschen zu nötigen, Veganer oder Vegetarier zu werden, hält Kathrin Louzy von der Pro-Veg-Ortsgruppe Lahr-Ettenheim überhaupt nichts. Vielmehr wollen sie und die anderen Mitglieder, Leute dazu ermutigen, etwas Neues auszuprobieren und Alternativen zum Essen mit Fleisch zu testen. Jeden ersten Freitag im Monat treffen sich Interessierte zum Stammtisch im Sulzer Gasthof Engel. »Es sind oft mehr als 20 Leute«, erklärt Louzy. Wer dabei sein will, muss weder Mitglied bei ProVeg noch Vegetarier oder Veganer sein. »Jeder, der sich dafür interessiert oder eine pflanzliche Lebensweise mehr ins Bewusstsein rücken will, ist willkommen«, erklärt Louzy.
Tierleid verhindern und die eigene Gesundheit als stärkste Motivation Sie selbst ernährt sich vegan – weil sie damit Tierleid verhindern will. Das ist übrigens auch die Motivation der meisten Mitglieder, die sich in der Ortsgruppe vegan ernähren wollen. Nahezu ebenso viele essen aber auch vegan, weil sie es für vorteilhaft für ihre Gesundheit halten. Klimaschutz spielt bei der Ortsgruppe die kleinste Rolle, allerdings profitiere sie trotzdem stark von der »Fridays for Future«. »Es sorgt mit dafür, dass vegane Ernährung kein Nischenthema mehr ist«, macht sie klar. Wer glaubt, dass die vegane Lebensweise schwerpunktmäßig bei Frauen anzutreffen ist, der täuscht sich. »Es sind ebenso viele Männer wie Frauen bei unseren Treffen und auch vom Alter her sind wir bunt gemischt – von den Ende 20-Jährigen bis hin zu den über 70-Jährigen«, berichtet Louzy. Gegründet hatten sich die beiden Veganergruppen in Ettenheim und Lahr vor sieben Jahren beide parallel unter dem Dachverband der Orga-
Die Pro-Veg-Ortsgruppe Lahr-Ettenheim veranstaltet das ganze Jahr über viele Aktionen. So hat sie etwa jüngst auf dem Martinimarkt in Ettenheim vegane Speiesen verkauft. Auf dem Bild zu sehen ist Kathrin Louzy (links) mit ihrer Mitstreiterin Carolin Elschner. Foto: privat nisation Pro-Veg international, der sich damals noch »vebu« (Vegetarierbund) nannte. Von Anfang an hatten die beiden Gruppen zusammen gearbeitet, vergangenes Jahr dann fusioniert. Der harte Kern der Pro-VegGruppe Lahr-Ettenheim bestehe lediglich aus sechs Leuten, sagt Louzy. Das mag auf den ersten Blick überschaubar wirken, doch auch dank dem Engagement der nicht-festen Mitglieder gelingt es der Gruppe, einiges auf die Beine zu stellen. So hat sie jüngst beim Martinimarkt in Etten-
heim wieder rund 1000 Euro durch den Verkauf von veganen Speisen eingenommen. 850 Euro davon gingen an das Tierheim Lahr und 150 Euro an den Dachverband Pro-Veg. »Solche Aktionen funktionieren nur, wenn viele mitmachen und – in diesem Fall – Suppe, Torten und Kuchen spenden«, erklärt Louzy. Doch auch Grundlegendes gelang es der Ortsgruppe durchzusetzen. Dank des Projekts »Lahr is(s)t Veggie« wird in den städtischen Kantinen donnerstags nur vegetarisches Essen ausgegeben.
Neue Aktionen sind bereits in Planung. So wird etwa am heutigen Samstag am Lahrer Sonnenplatz die Aktion »Rette die Gans« stattfinden. Mit Info-Materialien, Rezepten und veganem Essen zum Probieren, will man Alternativen zur Weihnachtsgans aufzeigen – was in den vergangenen drei Jahren stets großen Anklang fand. Am 14. Dezember gibt es dann den veganen Weihnachtsbrunch im Bürgertreff bei der Stadtmühle Lahr. »Der kommt immer richtig gut an. Wir sind meist über 30 Personen«, erzählt Louzy.
INFO
Veganer Maronenbraten mit Rotweinsauce Kathrin Louzy hat der Redaktion ihr veganes Lieblingsgericht zu Weihnachten verraten: Maronenbraten n Zutaten: 3 Stangen Staudensellerie, 3 EL Öl, 3 Schalotten, 1,5 Knoblauchzehen, 3 EL Petersilie, 3 El Rosinen, 4,5 EL geschrotete Leinsamen, 9 EL Wasser, 165 ml pflanzliche Sahne, 165 ml ungesüßter Sojajoghurt 120 g Paniermehl, 600 g Maronen, 1,5 EL schwarze Sojasauce, 1 EL Agavendicksaft, 1 EL Margarine. n Zubereitung: 2/3 der Maronen zu feinem Mus zerdrücken, die restlichen mit dem Messer grob zerkleinern. Wasser und Leinsamen vermengen und mindestens 10 Minuten quellen lassen. Staudensellerie in kleine Würfel schneiden und mit den Rosinen fünf Minuten in Öl dünsten, dann
Schalotten und Knoblauch für weitere drei Minuten hinzufügen. Dann das Maronenmus hinzugeben und für fünf Minuten rösten, Dann abkühlen lassen. Sahne, Joghurt, Agavendicksaft, Sojasauce und die gequollenen Leinsamen miteinander vermengen, dann unter Rühren Paniermehl und anschließend das Gemisch aus der Pfanne, fein gehackte Petersilie und die restlichen Maronen, hinzugeben. Die zähflüssige Masse dann in eine mit einem EL bestrichene Kastenform füllen und für 40 Minuten bei 20 Minuten in den Ofen geben. Danach noch weitere 15 Minuten abkühlen lassen, bevor der Braten aus der Form kommt. Rotwein-Schokosauce n Zutaten: 5 Schalotten, 2 Möhren, 1 Lauch, 60 g Sellerie, 6 EL Rapsöl, 1 EL Tomatenmark, 600ml Rotwein, 600ml
Gemüsebrühe, 3 Lorbeerblätter, Piment, Thymian, 90 g Zartbitterkuvertüre, Salz, Pfeffer, 1,5 TL Agavendicksaft. n Zubereitung: Schalotten in 1,5 cm große Würfel schneiden. Möhre, Lauch und Sellerie putzen und in grobe Stücke schneiden. Das Gemüse 7 Minuten anrösten. Dann die Temperatur etwas zurückdrehen und Tomatenmark dazugeben. 3 Minuten rösten und mit 12 5ml Rotwein ablöschen, Sobald dieser eingekocht ist, wieder 125 ml dazu geben und ebenfalls einkochen. Dann den Rest Wein sowie Gemüsebrühe, Agavendicksaft, Lorbeerblatt, Piment und Thymian nach Belieben hinzufügen. Die Sauce durch ein feines Sieb passieren und zurück in den Topf geben, dann die Schokolade hinzugeben, auflösen und mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Aktion »HuG hilft« startet Herbolzheim (red/jg). Im Advent ist es wieder Zeit für die Aktion »HuG hilft«. Mit dieser Spendenaktion unterstützt die Handels- und Gewerbevereinigung (HuG) Herbolzheim zum einen Kindern, deren Gabentisch sonst leer bleiben würde. Zum anderen werden mit dem überschüssigen Erlös aber immer auch weitere soziale Einrichtungen in der Kirchengemeinde bedacht. »HuG hilft« hat zwei Bestandteile: Bei der Losaktion, die an diesem Samstag, 23. November, in den Herbolzheimer Geschäften beginnt, können Gutscheine in Höhe von fünf, zehn oder 20 Euro gewonnen werden. Die Preise wurden von Mitgliedsfirmen gestiftet. Ein Los kostet einen Euro. Jedes sechste Los gewinnt. »Das ist ein tolles Verhältnis zwischen Gewinnen und Nieten, zumal Letztere ja einem guten Zweck zukommen«, meint HuG-Vorsitzender Philipp Ulmer. Dabei sei auch wichtig, dass die Spendengelder wirklich an bedürftige Menschen aus dem Ort oder der nächsten Umgebung gehen. Der zweite Betsandteil von »HuG hilft« ist das Benefizkonzert in
St. Alexius, bei dem die Besucher im vorweihnachtlichen Stress zur Ruhe kommen und durchatmen sollen. Dieses wird dieses Jahr am Freitag, 13. Dezember, von »The Legends« unplugged bestritten. Frontmann John Amann wird dabei mit zwei Sängerinnen auftreten. »Es wird richtig toll«, so Ulmer. Als Vorband werden Semiprofis von Amanns Musikschule für Stimmung sorgen.
Anliegen der Bürger im Fokus Kappel-Grafenhausen (red/ jg). Die Gemeinde KappelGrafenhausen lädt auf Montag, 2. Dezember, ab 19.30 Uhr zum Forum zur Bürgerbeteiligung in das Rathaus Grafenhausen ein. Dabei möchte die Gemeinde gemeinsam im Gespräch mit den Bürgern ihre neuen Ziele für die kommenden Jahre setzen. Noch bis zum morgigen Sonntag, 24. November, können die Bürger Ziele, Anregungen und Wünsche per E-Mail an gemeinde@kappel-grafenhausen.de senden oder in den Briefkasten des Rathauses (Gemeindeverwaltung, Assistenz des Bürgermeisters, Rathausstraße 2, 77966 KappelGrafenhausen) werfen.