Wochenzeitung Kurier 12. Oktober

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Woche 41

Samstag, 12. Oktober 2019

Auflage: 23 805

n Kenzingen

n Rust

n Herbolzheim

Bürgermeister Matthias Guderjan hat eine positive Zwischenbilanz für den Bürgerbus gezogen, der seit zehn Wochen von Vereinen und Verbänden genutzt wird. u Seite 5

Happy Birthday, Roland Mack! Der Gründer des Europa-Parks wird an diesem Samstag, 12. Oktober, 70 Jahre alt. In einem Interview steht er Rede und Antwort. u Seite 6

Philipp Ulmer von der HuG freut sich auf Sonntag, 20. Oktober – dann veranstaltet die HuG »Herbolzheimat – die gesunde Familie« mit verkaufsoffenen Geschäften. u Seite 9

Wallburger wird Lahrer OB Wahl | Markus Ibert holt klare Mehrheit / 51-Jähriger spielt Heimvorteil aus n

Weihnachtsmarkt am Torhaus Herbolzheim (sl). Beim traditionsreichen Herbolzheimer Weihnachtsmarkt gibt es in diesem Jahr eine Neuerung – er wird vom Rathausplatz auf den Platz beim Torhaus verlegt. Dort steht den Händlern eine bessere Stromversorgung zur Verfügung, außerdem bietet sich das Torhaus als »Rückzugsort zum Wärmen« auf, so Philipp Ulmer von der veranstaltenden HuG Herbolzheim.

Burgführung auf der Lichteneck Hecklingen (red/sl). Hans-Jürgen van Akkeren führt am Sonntag, 13. Oktober, durch die Burgruine Lichteneck. Als eine der wenigen Burgen des Breisgaus dominiert das kilometerweit sichtbare Gemäuer die Rheinebene im Bereich der sogenannten Riegeler Pforte. Mit einem Wehrgang in der umlaufenden Schildmauer versehen, wirkte die Lichteneck wie eine Festung, die nur für den militärischen Zweck erbaut wurde. Mit dieser Burg dehnten die Grafen von Freiburg ihre Macht in den Norden des Breisgaus aus. Treffpunkt ist oben auf der Burg, Beginn um 15 Uhr. Veranstalter ist der Förderverein zur Erhaltung der Burgruine Lichteneck. Erwachsene zahlen vier, Kinder ab zehn Jahre zwei Euro. Eine Voranmeldung ist nicht erforderlich. WEITERE INFORMATIONEN: u www.burg-lichteneck.de

Klassik und Klezmer Schmieheim (red/sl). Ein Konzert unter dem Motto »Klassik und Klezmer« ist am Sonntag, 13. Oktober, ab 18 Uhr in der Schmieheimer Markuskirche zu erleben. Das Vokalensemble Cantamus gestaltet es mit Chorwerken von Rheinberger, Mendelssohn, Kodaly und anderen. Die musikalische Leitung hat Kantorin Susanne Moßmann, die auch alle Klavier und Orgel spielen wird. Als Partner wirkt Christoph Wirz, Klarinettist aus St. Peter, mit. Auch reine Instrumentalwerke kommen zur Aufführung, im Schlussteil auch einige Chorsätze und Musikstücke aus der Welt des Klezmers. Der Eintritt zu dem Konzert ist frei.

Von Jörg Braun

Lahr. Markus Ibert strahlt nach Bekanntgabe des Endergebnisses im Sitzungssaal des Lahrer Rathauses. Er ist umringt von seiner Familie. Ihm sind die Strapazen eines langen und intensiven Wahlkampfes anzusehen. Doch all das ist nach dem klaren Sieg vergessen. Aufatmen nach gut vier Monaten intensivem Wahlkampf: Ibert hat im zweiten, entscheidenden Wahlgang die Mehrheit geholt. Der Geschäftsführer der kommunalen Gesellschaft Startklahr, die das Flughafen-Areal managt, hat am Ende die Nase vorn. Weniger knapp, als im Vorfeld von Beobachtern erwartet worden. Ibert wird damit neuer Oberbürgermeister von Lahr. In der Stichwahl am Sonntag sichert sich der 51-jährige parteilose Kandidat mit 54,8 Prozent die Mehrheit der Stimmen. Seine Herausforderin, die 52-jährige Christine Buchheit von den Grünen, kommt auf 44,7 Prozent.

Wahlbeteiligung bleibt trotz spannendem Finale mit 38,7 Prozent gering Die Wahlbeteiligung liegt mit 38,7 Prozent erneut niedrig. Schon in Runde eins war nur gut einer von drei Wahlberechtigten zur Urne gegangen. Für Städte der Größe Lahrs ist dieser Wert normal, sagt die Statistik im Land. Doch angesichts des spannenden Wahlkampfs und eines absehbar knappen Ausgangs hatten viele auf größeres Interesse gehofft. Mit Spannung ist die Wahl erwartet worden. Der Wahlkampf hatte sich endlos lange über den ganzen Sommer hingezogen. Schon kurz vor der Kommunalwahl Ende Mai dieses Jahres hat Ibert seine Kandidatur erklärt – und sich die Unterstützung von örtli-

Wie geht es dem Wald?

Gleich wird das Gesamtergebnis bekanntgegeben. Markus Ibert in Erwartung seines Wahlsiegs, den er mit Sohn Moritz, Tochter Alina und seiner Frau Marion erlebt. cher CDU und FDP gesichert. Am Ende stehen in der ersten Runde fünf Namen auf dem Stimmzettel. Ibert überzeugt in Runde eins knapp 40 Prozent der Wähler, Buchheit fast 35 Prozent. Der Erste Bürgermeister der Stadt, Guido Schöneboom, muss sich mit knapp 20 Prozent der Stimmen zufriedengeben. Er gibt resigniert auf. Auch zwei weitere örtliche Kandidaten streichen nach geringen Zustimmungswerten die Segel. Ibert präsentiert sich im Wahlkampf als Schwergewicht in Sachen Wirtschaft. Er hat es geschafft, den anfangs heillos zerstrittenen Zweckverband für das Flughafen-Gelände zu einen und aus den roten Zahlen zu führen. Unterstützung bekommt er bei der Wahl stark aus den Kreisen der Deutschen aus Russland, die in Lahr geschätzt gut jeden vierten Wahlberechtigten gestellt haben. Er verkauft sich im Wahlkampf als Mann der Mitte, der aber vor allem beim konservativen Klientel punktet. Früh hat er sich die Unterstützung

der örtlichen CDU gesichert, später auch von der FDP. Ganz bewusst spielt er seinen Heimvorteil aus. Iberts Slogan »Von hier für Lahr« zielt auf Wähler, die einen neuen OB aus der Region wollen. Der 51-Jährige lebt mit seiner Familie in Wallburg und leitet dort als Vorsitzender die Musikkapelle. Vor seiner Tätigkeit am Flughafen ist er in der Lahrer Stadtverwaltung beschäftigt gewesen. Ein »Hiesiger« durch und durch, der damit seine grüne Konkurrentin aus dem fernen Berlin aussticht.

Der Gewinner nutzt bei der Abstimmung klar seinen Heimvorteil Sein Wahlprogramm zielt naturgemäß vor allem auf einen starken Wirtschaftsstandort Lahr mit soliden Finanzen. Im Lahrer Westen will er nahe des Landesgartenschau-Geländes einen quasi neuen Stadtteil bauen – mit Platz für bis zu 1500 Menschen. Den Klimaschutz hat Ibert als Wahlziel auch im Gepäck,

aber deutlich leichter als seine grüne Herausforderin aus Berlin. Nach der Wahl dankt Ibert allen – seiner Familie, den Wählern, seinen Mitarbeitern bei der IGZ, der Stadtverwaltung. Der künftige OB sagt, er reiche allen die Hand, um gemeinsam eine gute Zukunft für die Stadt zu gestalten. Er dankt auch den anderen OBKandidaten für »einen fairen, offenen Wahlkampf«. Die Wallburger Kapelle spielt ihm zu Ehren das Badnerlied. Anfang November tritt er das neue Amt an. Kurz zuvor verabschiedet Lahr seinen langjährigen OB Wolfgang G. Müller (68). Er prägte die Entwicklung der Stadt fast ein Vierteljahrhundert. Der SPDler brachte Lahr zu neuer Blüte und hinterlässt eine wohl sortierte und wirtschaftlich prosperierende Stadt. Keine andere Kommune der Ortenau wächst derzeit stärker als Lahr. Auch die Landesgartenschau 2018 war ein Glanzpunkt und so dürfte die Abschiedsfeier eine große, glanzvolle Verneigung Lahrs vor ihrem Bald-Alt-OB werden.

INFO

Hochburgen Markus Ibert: Der Kandidat punktet am meisten in den Stadtteilen. In Langenwinkel, wo viele Deutsche aus Russland leben, holt er sogar 73,3 Prozent. Auch in Kippenheimweiler (63,9) und Mietersheim (62,2) ist Ibert stark. n Christine Buchheit: Die Bewerberin schneidet mit 50,7 Prozent bei den Briefwählern am besten ab – hier überholt sie Ibert sogar, wenn auch nur knapp. n

Christine Buchheit erlebt den für sie enttäuschenden Wahlabend an der Seite ihrer Töchter Manja (links) und Norina. Fotos: Schabel

Ringsheim (red/fx). Zu einer Begehung des Niederwalds (rechts der Straße zwischen Ringsheim und Rust) lädt die Ringsheimer Gemeindeverwaltung auf Samstag, 26. Oktober, ein. Treffpunkt ist um 9 Uhr an der Unterführung der Kreisstraße. Gemeindeförster Lothar Bellert wird mit Bürgermeister Pascal Weber und dem Gemeinderat den Wald besichtigen sowie über den derzeitigen Aufwuchs und die geplanten Maßnahmen in den kommenden zehn Jahren berichten, heißt es in der Ankündigung. Insbesondere will man sich die Bereiche ansehen, in denen ökologische Umbaumaßnahmen in Zeiten des Klimawandels angedacht sind, so die Verwaltung weiter. Alle Bürger sowie Interessierte sind zur Teilnahme an dieser Waldbegehung eingeladen. Sie soll rund zwei Stunden dauern. Festes Schuhwerk ist nötig.

»Andromeda« im »Mehlsack« Emmendingen (red/sl). Die Band »Andromeda« aus Kenzingen/Herbolzheim gastiert am Samstag, 19. Oktober, ab 20.30 Uhr in der »Kulturmühle Mehlsack« in Emmendingen. Die Band ist seit Jahrzehnten in der Region unterwegs und für die authentische Wiedergabe fetziger Rockklassiker bekannt. Dabei wird keine musikalische Denkmalspflege betrieben, sondern Tradition mit modernen Rhythmen verbunden. Die Band hat ein großes Repertoire, ist in mehreren Genres unterwegs und wird auch einen Überraschungsgast mitbringen, so die Ankündigung.

Oktoberfest des SC Kappel Kappel (red/sl). Der SC Kappel lädt auf Samstag, 19. Oktober, ab 20 Uhr zum Oktoberfest ein. Neben dem Programm mit Partyband, bayerischen Köstlichkeiten und Nageln wird auch wieder die Wiesnbar öffnen. Und die beiden Herrenmannschaften des SC Kappel empfangen ihre Konkurrenz aus Münchweier.


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