KV-Intern 11/2010

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Konstituierende Sitzung: KV-Vorstand und VV-Präsident wiedergewählt / Neuer VV-Vizepräsident Ambulante Kodierrichtlinien ab 2011: Halbjährige Übergangsfrist erleichtert Einstieg Honorarverteilung im II. Quartal 2010: Versichertenzahl erneut rückläufig


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Editorial

Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen Die Mitglieder der VI. Vertreterversammlung der KV Brandenburg haben auf ihrer konstituierenden Sitzung am 19. November den neuen Vorstand sowie den Präsidenten und seinen Stellvertreter gewählt. Das Ergebnis ist ein riesiger Vertrauensbeweis für all jene, die auch in den zurückliegenden Jahren Verantwortung getragen haben, denn sie wurden mit großer Mehrheit in ihren Funktionen bestätigt. Im Einzelnen sieht dies wie folgt aus: Der neue Vorstand ist der alte – Kollege Helming als Vorsitzender, ihm zur Seite stehen die Kollegen Noack und Schwark. Da meine bisherige Stellvertreterin, Kollegin Polzin, nicht mehr kandidiert hatte, gibt es auf dieser Position eine personelle Veränderung: Zu meinem Stellvertreter wurde einstimmig Kollege Jens-Uwe Köhler gewählt. Ich bedanke mich herzlich für das in mich gesetzte Vertrauen, für die kommenden sechs Jahre an der Spitze unseres Ärzteparlamentes zu stehen. Dieses Vertrauen ist Ansporn und Bestätigung zugleich. In einer Zeit, in der in anderen KVen ein erbitterter Kampf um haus- und fachärztliche Mandate geführt wird, haben wir in Brandenburg wieder einmal Einigkeit demonstriert. Ich halte dies für ein herausragendes Signal, eines, das der Realität im kollegialen Miteinander der Kollegen vor Ort bestens gerecht wird. Ich sehe es als meine vorrangige Aufgabe auch in der neuen Legislaturperiode an, mich mit ganzer Kraft für eine einheitliche Interessenvertretung einzusetzen. Das haben wir in Brandenburg immer so auf unsere Fahnen geschrieben, und wir haben es fast immer auch so gelebt. Insofern ist dieses Wahlergebnis aus meiner Sicht auch ein toller Erfolg für alle brandenburgischen Vertragsärzte und Psychotherapeuten. Lassen Sie uns gemeinsam die kommenden Herausforderungen meistern! Ihr Dr. med. Torsten Braunsdorf Präsident der Vertreterversammlung der KV Brandenburg

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Inhaltsverzeichnis

Berufspolitik

Praxis aktuell

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Vertreterversammlung setzt auf bewährte Köpfe VV-Präsident und Vorstand erhielten erneut das Vertrauen

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“Unser Ziel: Die KVBB zu einem modernen Dienstleister weiter zu entwickeln!” Aktuell im Gespräch mit dem wiedergewählten Vorsitzenden der KVBB, Dr. med. Helming

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Standort bestimmt - Zukunft im Blick Gemeinsames Symposium von Kammer und KVBB zum 20jährigen Jubiläum

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Ohne Doktor geht es nicht Experten diskutierten bei “KBV kontrovers” Wege aus dem Ärztemangel

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Bewusst ausgebootet Brandenburgs Hausarztvertreter vor die Tür geschickt

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Honorarverteilung im II. Quartal 2010

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Ambulante Kodierrichtlinien gelten ab Januar 2011 bundesweit

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Abgabetermine der Quartalsabrechnung IV/2010

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Befreiung von der Zuzahlung der Praxisgebühr für das Jahr 2011

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Zum 7. Mal - der Qualitätsbericht der KVBB

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“Ambulante Palliativversorgung - Vision und Wirklichkeit”


Inhaltsverzeichnis

Service

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Ausgabengrenze 2009 für Arzneimittel eingehalten

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Liste potenziell inadäquater Arzneistoffe (PRISCUS-Liste)

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Heilmittelregresse? Die KVBB hilft!

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Sinnhafte Kooperation Aktuell im Gespräch mit Dr. med. Helming zur Kooperation mit Praxis-Scout

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“Zurückschrauben geht schlecht” Vor 50 Jahren wurde Dr. Peter Bischof Arzt / Er praktiziert noch heute in Baruth

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Neuer Patientenratgeber “Brustkrebs”

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Niederlassungen im Oktober 2010

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Zulassungen und Ermächtigungen

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Zulassungssperren

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Nachbesetzungen

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Praxisbörse

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Glückwünsche

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Impressum

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Vertreterversammlung setzt auf bewährte Köpfe VV-Präsident und Vorstand erhielten erneut das Vertrauen der geheimen Wahl auf sich vereinigen. Der Calauer Chirurg war ohne Gegenkandidaten ins Rennen gegangen. „Kraft, Durchsetzungsvermögen und auch ein bisschen Spaß“, wünschte Dr. Reinhold Schrambke als ältestes VV-MitDr. med. Braunsdorf, MUDr./CS Noack, Dr. med. Helming, glied dem wiedergeDipl.-Med. Schwark, Dipl.-Med. Köhler (v.l.n.r.) wählten Präsidenten. Der dankte und versprach, sich mit Die neu gewählte VI. Vertreterverviel Engagement den künftigen sammlung (VV) der KV Brandenburg setzt auf Kontinuität. Auf ihrer konsti- Herausforderungen zu stellen. tuierenden Sitzung am 19. November Als Kinderarzt sei er sowohl hausin Potsdam wählten sie den bisheals auch fachärztlich tätig und kenne rigen KVBB-Vorsitzenden, Dr. Hansdamit beide Seiten – mit diesen WorJoachim Helming, für weitere sechs Jahre ins Amt. Auch die stellvertreten- ten bewarb sich Herr Köhler um die Vize-Präsidentschaft der VV. Die Verden Vorsitzenden, Dr. Peter Noack treter wussten dies zu schätzen und und Dipl.-Med. Andreas Schwark votierten einstimmig für den Erkneraerhielten für eine weitere Amtsperiode das Vertrauen des Brandenburger ner. Auch er war ohne Gegenkandidat angetreten. Ärzteparlaments. Dessen Präsident wurde erneut Dr. Torsten Braunsdorf. Die KVBB-Vorstandswahl erfolgte in Einziger „Neuling“ ist Dipl.-Med. Jenszwei Schritten. Für die drei Posten Uwe Köhler als Vize-Präsident der VV. wurden Dr. Helming, Dipl.-Med. Schwark und Dr. Noack vorgeschlaAlle 30 Stimmen konnte Dr. Braunsgen. In kurzen Statements erläuterten dorf als neuer-alter VV-Präsident in

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Wahlen 2010

sie ihre Ziele. „Um das Angefangene weiterzuführen, bedarf es einer Kontinuität“, betonte Dr. Helming. Er werde sich dafür einsetzen, die Strukturen der Selbstverwaltung weiter zu entwickeln, um sie zu stärken. Wichtig sei ihm, die Politik des Interessensausgleichs fortzusetzen. Herr Schwark sprach sich für eine verstärkte Arbeit an der ärztlichen Basis aus und warb für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit. Er freue sich auf weitere sechs Jahre und werde sich mit ganzer Kraft für alle niedergelassenen Ärzte und Psychotherapeuten einsetzen. Seine zweite Ehe sei die KV, sagte Dr. Noack. Als er nach der Wende in Cottbus aus einer Poliklinik ein Ärztehaus aufgebaut hat, habe er gelernt, Verantwortung zu übernehmen – sowohl personell als auch finanziell. Wenn er wiedergewählt werde, dann wolle er sich unter anderem dafür einsetzen, dass die Widerspruchsbearbeitung schneller geht, als bisher. Für diese Worte gab es viel Beifall von den Vertretern. Die Vorstandsmitglieder wurden jeweils in geheimer Abstimmung gewählt. Dr. Helming erhielt 22 Ja- und vier Nein-Stimmen. Herr Schwark vereinte 23 Ja-Stimmen auf sich, bei einer Nein-Stimme und sechs Enthaltungen. Für Dr. Noack

votierten 25 Vertreter, einer stimmte gegen ihn, vier enthielten sich. Im zweiten Schritt galt es, den Vorstandsvorsitzenden zu wählen. Für

dieses Amt wurden Dr. Helming und Herr Schwark vorgeschlagen. In seiner kurzen Bewerbungsrede sprach sich Herr Schwark für mehr Serviceangebote für die Kollegen sowie mehr Präsenz an der ärztlichen Basis aus. Er forderte klare Zuständigkeiten, die auch gelebt werden müssten. Die Beratenden Fachausschüsse seien in größerem Maße als bisher in die Arbeit der KV einzubeziehen. „Muss man Pferde tauschen, die die Kutschen ziehen? Diese Frage müssen Sie entscheiden“, wand sich Dr. Helming an die VV. Welche Pferde in welchen Konstellationen die Kutschen ziehen, ebenso. Doch es dürfe nicht vergessen werden, dass die Straßen,

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Wahlen 2010

auf denen die Kutschen fahren, nicht in Brandenburg gebaut würden, weswegen es eben auch wichtig sei, beim Straßenbau dabei zu sein, betonte Dr. Helming mit Blick auf seine bundespolitischen Erfahrungen und Einflüsse. Die Vertreter gaben im ersten Wahlgang mehrheitlich Dr. Helming ihr Vertrauen. Er erhielt 16 Stimmen, Herr Schwark elf. Zwei enthielten sich, eine Stimme war ungültig.

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Mit seiner Wahl als Vorstandschef ist Dr. Helming per Satzung gesetztes Mitglied der KBV-VV. Als zweiter Brandenburger Vertreter wurde Herr Schwark mit 21 Ja-Stimmen, bei zwei Nein-Stimmen und sieben Enthaltungen gewählt. ute


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Impressionen von der konstituierenden Sitzung der VI. Vertreterversammlung am 19. November 2010 in Potsdam

eingefangen von Ute Leschner

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Wahlen 2010

Wiedergewählt Kommentar Die Alten sind auch wieder die Neuen. Auf diesen kurzen Nenner ist die Wahl des Vorstandes und des Präsidiums der neuen Vertreterversammlung der KVBB zu bringen. Das heißt, nicht ganz. Da Frau Polzin, die engagierte Hausärztin aus Neuruppin nicht mehr für den Stellvertreterposten des VV-Präsidenten kandidiert hatte, gibt es dort zwangsläufig ein neues Gesicht: den Kinderarzt Jens-Uwe Köhler aus Erkner. Auch er, wenn man es etwas despektierlich sagen will, ein alter Hase, ein engagierter Arzt, der seit vielen Jahren aktiv gesundheitspolitisch und honorarpolitisch auf Landesund Bundesebene unterwegs ist. Was bedeutet dieses Wahlergebnis? Es ist in allererster Linie erst einmal eine Bestätigung für die zurückliegende Tätigkeit. Das wiederum ist eine ganze Menge, wenn man in andere KV-Landschaften schaut, in denen es ein heilloses Hauen und Stechen um Vorstands- und Präsidiumssitze gibt, langjährige Vertreter ob massiver Anfeindungen und Schuldzuweisungen nicht mehr antreten. Dass die bisherigen Vorstandsmitglieder allesamt erneut die Hüte in den Ring warfen, verdient Respekt. Und es zeugt ganz offensichtlich von einem guten Gespür, wie die ärztliche

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Basis ihre Arbeit beurteilt. Schließlich erhielten alle drei bereits bei der Wahl zur Vertreterversammlung die meisten Stimmen. Trotzdem war nicht vorherzusehen, dass diese Konstituierende Sitzung ja fast beängstigend harmonisch über die Bühne ging. Weder der Präsident noch sein Stellvertreter mussten sich mit Gegenkandidaten auseinandersetzen. Mehr noch, sie erhielten jeweils die höchstmögliche Zustimmung: Alle 30 Vertreter stimmte mit Ja. Fast ebenso verlief die Wahl des Vorstandes. Wiederum jeweils ohne Gegenkandidaten wurden Dr. Helming, Dr. Noack und Dipl.-Med. Schwark gewählt. Lediglich bei der Wahl des Vorsitzenden bewarben sich mit Herrn Schwark und Dr. Helming zwei Kandidaten. Das Ergebnis ist bekannt – der aktuelle Vorsitzende setze sich mit 16 zu 11 Stimmen gegen seinen Herausforderer durch. Also nichts Neues in Brandenburg? Mitnichten. Bereits die ersten Gespräche, noch mit einem Glas Sekt in der Hand, drehten sich bereits um zukünftige Aufgaben, die neue Lösungsansätze erforderten. Und wer die handelnden Akteure kennt, weiß, dass da eine Menge Neues im entstehen ist. R.H.


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„Unser Ziel: Die KVBB zu einem modernen Dienstleister weiter zu entwickeln!“ Aktuell im Gespräch mit dem wiedergewählten Vorsitzenden der KVBB, Dr. med. Hans-Joachim Helming Herr Dr. Helming, herzlichen Glückwunsch zur Wiederwahl! Der „alte“ Vorstand ist auch der neue – hatten Sie das erwartet? So, wie es gelaufen ist – nein, so hatte ich es doch nicht erwartet. Ich habe damit gerechnet, dass mehrere Wahlgänge und Stichwahlen erforderlich sein werden, um den neuen Vorstand zu wählen. Wie bewerten Sie das Ergebnis der Wahl? Es ist eindeutig ein ungeheurer Vertrauensbeweis. Und es ist die Chance, den Weg, den wir seit Jahren konsequent gehen, weiter zu beschreiten, die Chance, einiges auch besser zu machen.

Woran denken Sie dabei? In erster Linie den weiteren Umbau der ärztlichen Selbstverwaltung hin zu einem modernen Dienstleister für die brandenburgischen Kolleginnen und Kollegen. Ich halte dies für eminent wichtig, die Kollegen in ihrer täglichen Arbeit zu unterstützen, sie auch zu entlasten, ihnen Hilfestellungen zu geben. Und mir geht es vor allem auch um eine stärkere Interessenvertretung. Heißt das, die Krankenkassen müssen sich „warm anziehen“? Nein, überhaupt nicht. Konfrontative Ansätze sind nicht die richtigen. Natürlich muss man in der Sache hart verhandeln. Aber viel besser, letztlich auch viel wirkungsvoller ist eine möglichst enge Partnerschaftlichkeit. Wie meinen Sie das? Nehmen Sie die Vertragsverhandlungen. Tatsächlicher Erfolg gelingt letztlich nur, wenn beide Partner etwas davon haben. Ein Minimalkonsens oder gar per Schiedsamt getrof-

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fene Entscheidungen, sind immer Lösungen zweiter Wahl. Mein Credo ist: Der eigene Vorteil muss sich aus dem Vorteil des Anderen generieren, darf, sollte nicht auf dem Nachteil des Partners beruhen. Das ist das eigentliche Geheimnis des Erfolgs. Die Umfrage der KV zu Beginn dieses Jahres hat unter anderem ergeben, dass Ihre Kollegen mit der Interessenvertretung, bzw. dem, was sie davon wahrnehmen, nicht zufrieden sind. Sie spielen auf die Transparenz von Verhandlungen an … Stimmt. Das ist immer sehr schwierig. Viele Sachen, die man versucht zu erklären, gerade in so einer komplizierten, komplexen Materie wie Vertragsverhandlungen, gehen dann in die Brüche, werden zerredet. Es ist wie bei einem Essen: Es schmeckt hervorragend, doch der Koch wird das Rezept nicht verraten. Ich nehme Ihr Bild auf – sie sind drei Köche, und ein Sprichwort sagt, dass viele Köche den Brei verderben … Ein gutes Menü besteht immer mindestens aus einer Vorspeise, einem Hauptgang und einem Dessert … Und wer ist dann wofür verantwortlich? Wir haben bislang eine klare Ressortverteilung. Die werden wir sicher in den Grundkonturen beibehalten. Aber meine Vorstellung ist es, dass

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wir die Eigenständigkeit in den Verantwortungsbereichen durch Übernahme einer Endverantwortung stärken werden. Doch darüber werden wir uns noch konkret im Vorstand verständigen. Ich möchte noch einmal auf Partnerschaft zurückkommen. Sie hatten heute in der Konstituierenden Vertreterversammlung gesagt, dass die persönliche Chemie zwischen den Partnern stimmen muss, um Erfolg zu haben. Es bestimmen nun einmal Personen das Handeln. Und ich kann rückblickend nur einschätzen, dass wir in den letzten Jahren hier ein sehr gutes Klima, gerade mit den Verantwortlichen bei den Krankenkassen, hatten. Entscheidend dafür war gewachsenes Vertrauen ineinander. Das bestärkt mich in der Einschätzung, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Apropos. Was sind auf diesem Weg die nächsten Vorhaben? Lassen Sie mich zwei nennen: Das ist zum einen die Honorarentwicklung. Sie muss langfristig gesichert werden. Die Kollegen benötigen diese wirtschaftliche Sicherheit und sie erwarten sie auch. Und zweitens? Parallel zur Honorarentwicklung müssen wir aber auch die modernen Versorgungsstrukturen entwickeln. Nur über sie erhalten wir auch finanzielle Stabilität. Und gerade bei der Entwicklung solcher Strukturen


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haben wir in den Kassen gute Partner. Denn sie sind ebenso daran interessiert, dass wir mit diesen neuen Strukturen in der Lage sind, die Versicherten weiterhin auf einem hohen medizinischen Niveau zu versorgen. Mit neuen Versorgungsstrukturen beschäftigt sich die KV Brandenburg bereits seit vielen Jahren. Und wir entwickeln sie dabei immer weiter. Das ist ja das Entscheidende. Als wir 2003 unser Sicherstellungsstatut beschlossen haben, ging es uns vorrangig darum, frei werdende Arztsitze wieder neu zu besetzen und junge Ärzte ins Land zu holen. Jetzt ist unser Ansatz weiter gefasst. Wir benötigen, um auch in zehn oder fünfzehn Jahren noch die Versorgung sicherstellen zu können, neben einer stabilen Arztzahl auch ganz spezifische regionale Lösungen. Da stehen wir aber auch nicht beim Punkt Null … Nein, aber wir sind auch noch längst nicht perfekt. Jetzt haben wir eine Matrix, ein Grundgerüst entwickelt, um gewissermaßen passgenaue Versorgung in einzelnen Regionen anbieten zu können. Wir nennen es KVRegioMed – eine Grundstruktur, kein Patentrezept, aber eine sehr gute Möglichkeit, unser Ziel zu erreichen. Während unser Sicherstellungskonzept eine Toolbox, ein Sammelsurium von Einzelinstrumenten war, ist das

RegioMed-Programm nunmehr die Gebrauchsanweisung zur komplexen und koordinierten, zielgerichteten Anwendung der Instrumente. Jetzt gilt es, dies in einzelnen Regionen auszuprobieren und weiter zu vervollkommnen. Herr Dr. Helming, Kontinuität in der Vorstandswahl – was bedeutet das für die knapp 300 Mitarbeiter in der KVVerwaltung? Zuerst ist es der Beweis, dass die Struktur KV eine sehr lebendige Struktur ist. Wir werden gebraucht, und das heute mehr denn je. Das wiederum bedeutet, dass alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auch in den kommenden Jahren einen spannenden, herausfordernden Arbeitsplatz haben. Ihn langfristig zu sichern, ihn zu perfektionieren, attraktiver zu gestalten, ist daher eine lohnenswerte Aufgabe. Lassen Sie mich abschließend bitte feststellen, dass der Vorstand stolz ist, eine solche Mannschaft hinter sich zu wissen, die mit viel Kompetenz, Elan und Engagement ihre Aufgaben bewältigt. Dafür ein herzliches Dankeschön! Vielen Dank für das Gespräch Gefragt und notiert von Ralf Herre

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Berufspolitik

Standort bestimmt – Zukunft im Blick Gemeinsames Symposium von Kammer und KVBB zum 20jährigen Jubiläum Demographischer Wandel, Teleund Palliativmedizin, neue Versorgungsstrukturen – diese und weitere inhaltsschwere Schlagworte bestimmten die Diskussion auf dem gesundheitspolitischen Symposium der Landesärztekammer und der KV Brandenburg am 20. Oktober in Potsdam zum Thema „Perspektiven der medizinischen Versorgung in Brandenburg“. Doch es blieb bei Weitem nicht bei den Schlagworten. Im Gegenteil. Basierend auf einer sehr ehrlichen Standortbestimmung entwickelte sich eine lebhafte, konstruktive Diskussion. Maßgeblich dazu bei trugen die Referenten, allesamt hochkarätig, ausgewiesene Experten ihrer Zunft, mit klaren Vorstellungen. Detailliert analysierte Prof. Beske den Einfluss der demographischen Entwicklung auf die medizinische Versorgung in den kommenden Jahren und

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Jahrzehnten. Es war eine schonungslose Analyse. Neben Österreich hat Deutschland die niedrigste Geburtenziffer, bis zum Jahr 2050 verringert sich der Anteil der arbeitenden Bevölkerung um ein Drittel, dafür erhöht sich drastisch die Multimorbidität der Bevölkerung; 70 Prozent mehr Herzinfarkte, 65 Prozent mehr Schlaganfälle, eine Verdoppelung der Demenzerkrankungen und der Pflegefälle. Dies, vor allem aber der medizinische Fortschritt, hat extreme Auswirkungen auf die Finanzierung der GKV. Rein rechnerisch, so Prof. Beske, erhöht sich dadurch der Beitragssatz von zurzeit 15,5 auf 41 Prozent im Jahr 2050. Ist ein solcher Beitragssatz jedoch realistisch? Nein – und so bleibe allein die Entscheidung, dass die medizinische Versorgung der Bevölkerung sich ausschließlich auf den Krankheitsfall beschränken und der Leistungskatalog erheblich reduziert werden müsse. Beske: „Wie bei allen anderen Versicherungen auch: Der Einzelne muss selbst entscheiden, was er für sich


Berufspolitik

möchte!“ Wer diese Entwicklung negiere, schönfärbe oder sich und anderen etwas vorzumachen versuche, mache sich schuldig, so der mittlerweile 87jährige Kieler Professor, der diese Wahrheiten, die im Übrigen von keinem renommierten Gesundheitsforscher angezweifelt werden, überzeugend und verständlich darbot. Damit hatte er den Grundstein für eine sich darauf entwickelnde Diskussion gelegt. Was gewinnt wie an Bedeutung? Welche Möglichkeiten gibt es, gerade in einem Flächenland wie Brandenburg ambulante Medizin auch noch in den nächsten zehn, zwanzig Jahren zu organisieren und anzubieten? Der KVBBVorsitzende Dr. Helming verwies darauf, dass drastischer Bevölkerungsschwund beileibe keinen Rückgang des Versorgungsbedarfs bedeute. Vielmehr hätte er einen steigenden Bedarf an medizinischer Versorgung zur Folge, da die älteren Menschen, die zurückblieben, intensiver, aufwendiger und öfter medizinisch

betreut werden müssten als jüngere. Doch Dr. Helming sieht nicht nur einen steigenden Bedarf an Ärzten, sondern ebenso bei den nichtärztlichen Heilberufen. Angesichts dieser Tatsachen kritisierte er, dass in Brandenburg 12,2 Prozent weniger Finanzmittel pro Versichertem bereitgestellt würden als im Bundesdurchschnitt. Kritisch bewertete er darüber hinaus die aktuelle Bedarfsplanung. Sie sei eine einzige „Idiotie“, berücksichtige die Morbidität so gut wie nicht und konterkariere zum Teil die Versorgungsnotwendigkeiten in einzelnen Regionen. Doch „spezielle Situationen erforderten gerade spezielle Lösungen“. Eine solche stellte der KV-Chef ausführlich dar: Die Grundstruktur eines fachübergreifenden ärztlichen Kooperationszentrums. Mit einer solchen Struktur könnten die medizinischen und heilberuflichen Angebote einer Region gebündelt, vernetzt und so besser, effizienter koordiniert werden.

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Berufspolitik

Die KV Brandenburg erprobe diese Struktur modellartig und habe dabei erste erfolgversprechende Erfahrungen machen können, wie ein solches Projekt in Bad Belzig zeige. Unterstützung erhielt der KV-Vorsitzende dabei vom Staatssekretär im brandenburgischen Gesundheitsministerium, Dr. Rühmkorf. Er verwies auf die Notwendigkeit solcher neuen Strukturen und unterstrich, dass die jüngsten Finanzierungszuwächse, von denen auch die brandenburgischen Ärzte profitiert hätten, auf keinen Fall rückgängig gemacht werden dürften. Allerdings sollte diese positive Entwicklung nicht auf die Ärzteschaft allein beschränkt bleiben, sondern müsste auch den anderen Berufen im Gesundheitswesen zugutekommen. Rühmkorf appellierte an die Akteure, nicht nach der einen Idee zu suchen. „Wir benötigen ein ganzes Bündel von Maßnahmen; beispielsweise AGnES, eine kleinräumigere Bedarfsplanung, den Ausbau der Telemedizin und der Palliativversorgung sowie ein besser abgestimmtes Miteinander von stationärer und ambulanter Versorgung.“

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"Telemedizin - Mittel zum Zweck oder arztersetzende Struktur?" – mit viel Engagement und ebenso viel Realismus widmete sich der Präsident der Landesärztekammer Schleswig-Holstein, Dr. Bartmann, diesem Thema. Seit Jahren sei er ein glühender Verfechter der Telematik und Telemedizin, doch er warne vor zu hohen, zum Teil unrealistischen Erwartungen. „Telemedizin kann nicht den Arzt ersetzen“, so Bartmann. Aber sie könne den Kollegen vor Ort sehr unterstützen, diagnostische Möglichkeiten durch Hinzuziehen externer Spezialisten verbessern und so auch die Therapiemöglichkeiten optimieren. Wichtig sei vor allem, dass die angebotenen technischen Möglichkeiten auch miteinander kompatibel und vom Arzt in der Praxis „ohne zusätzliches Studium zu bewältigen“ seien. Ganz entscheidend sei jedoch, dass nicht telemedizinische Projekte entwickelt und danach die Frage gestellt werde, wo man sie denn ein- und umsetzen könne. Andersherum werde ein Schuh daraus. Zuerst sei immer die Frage zu stellen, inwieweit Versorgung verändert werden solle und dann die Überlegung, in welcher Form Telemedizin hier unterstützen könne.


Berufspolitik

Gab es im Jahr 2006 im Land Brandenburg lediglich drei Ärzte mit der Zusatzbezeichnung Palliativmedizin einer davon in eigener Niederlassung -, so waren es Ende 2009 bereits 147, von denen 84 in eigener Praxis tätig waren. Diese Entwicklung zeige, dass sich die Ärzteschaft den künftigen Herausforderungen auch in ihrer weiteren Spezialisierung stelle, sagte der Ärztliche Direktor des Städtischen Klinikums Brandenburg, Dr. Pommerien. Seit vielen Jahren beschäftigt sich der Mediziner mit der Palliativversorgung, der professionellen Unterstützung von würdevollem Leben in den letzten Wochen und Monaten einer unheilbaren Erkrankung. Drei Viertel aller Tumorkranken wollten in der letzten Lebensphase zu Hause sein, stellte Dr. Pommerien fest. Auch dies habe maßgeblich im Jahr 2007 zu dem Beschluss der Bundesregierung geführt, die sogenannte Spezialisierte ambulante Palliativversorgung (SAPV) einzuführen. Etwa 10 Prozent der Betroffenen würden zurzeit derartig spezialisiert versorgt. Das seien in Brandenburg rund 2.000 Menschen pro Jahr. Um flächendeckend im Land die SAPV anzubieten, seien 12 Zentren notwen-

dig, gegenwärtig gäbe es sechs. Trotzdem sei dies eine gute Entwicklung. Perspektivisch sei es „notwendig, die allgemeine Palliativversorgung zu stärken, die Forschung auszubauen, konsequent den Gedanken ambulant vor stationär umzusetzen und nicht zuletzt die Finanzierung für diese Projekte zu sichern“. R.H.

Gelungen Kommentar Ein aktuelles Thema, mit rund 140 Besuchern eine gute Teilnahme, exzellente Referenten und eine gut moderierte, lebhafte Diskussion – dieses Symposium zu „Perspektiven der medizinischen Versorgung in Brandenburg“ war ein Volltreffer. Gewissermaßen als „krönender“ Abschluss einer Reihe von Veranstaltungen zum 20jährigen Bestehen der beiden brandenburgischen ärztlichen Körperschaften Kammer und KV widmete es sich aktuellen Fragen und Herausforderungen. Nicht auf der Metaebene, sondern konkret mit Blick auf Brandenburg, beispielhaft und zugleich visionär. Diese Veranstaltung sollte keine Eintagsfliege bleiben. Ein fortführendes oder auch neues Thema zur Zukunft der medizinischen Versorgung in unserem Land gehört nach dieser Veranstaltung zwingend in den Kalender von 2011. Diese Anregung von Dr. Pommerien sollte verwirklicht werden. -re

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Berufspolitik

Impressionen vom Symposium in Potsdam

Auf der Website der KV Brandenburg haben Sie unter www.kvbb.de die MÜglichkeit, sich die Beiträge der Referenten in einer Zusammenfassung anzusehen.

Fotos: Ute Leschner, Jochen Zieba Seite 16 | AUSGABE 11 / 2010


Berufspolitik

Ohne Doktor geht es nicht Experten diskutierten bei „KBV kontrovers“ Wege aus dem Ärztemangel Die jüngste Ausgabe von „KBV kontrovers“ am 28. Oktober in Berlin machte ihrem Name alle Ehre. Das Thema – „Deutschland – Wo sind deine Ärzte?“ – war zwar nicht neu, dafür aber ein brisanter Dauerbrenner. 52.000 Ärzte müssten bis 2020 allein im ambulanten Bereich ersetzt werden, beschrieb der Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Dr. Andreas Köhler, das Problem. Bei gleichzeitigem Rückgang der Bevölkerungszahl nicht so schlimm, sollte man meinen, doch so einfach ist es nicht. Zwar müssten in den nächsten Jahren weniger Menschen versorgt werden, diese aber, aufgrund ihrer steigenden Lebenserwartung, umso intensiver. „Wenn wir nichts unternehmen, wird der Ärztemangel in Deutschland gravierend werden, mit entsprechenden Folgen für die medizinische Versorgung der Bevölkerung“, warnte der oberste Kassenarzt. Allein anhand der Zahlen können die Krankenkassen keinen Ärztemangel ausmachen. Seit 1990 sei die Anzahl der Ärzte jährlich angestiegen,

argumentierte Fritz Schösser, Vorsitzender des Aufsichtsrates des AOKBundesverbandes. „Wir brauchen insgesamt nicht mehr Ärzte.“ Allerdings räumte er ein Verteilungs-Problem ein: Mehr als genug Ärzte praktizierten in Großstädten, Speckgürteln und wohlsituierten Gegenden; in einige ländliche Regionen hingegen verirre sich kaum noch ein Doktor. „Die individuelle Niederlassungsentscheidung hat nur bedingt etwas mit dem Gesundheitswesen zu tun“, sagte Schösser. Vielmehr spielten „Ambiente-Fragen“ – soziales und kulturelles Umfeld, Infrastruktur, berufliche Perspektiven für den Partner – eine große Rolle. „Mit Geld und guten Worten alleine wird es nicht möglich sein, Ärzte in abgelegene Gegenden zu locken.“ Er forderte „intelligente Lösungen“, wie Gemeindegesundheitszentren, Telemedizin, „arztergänzende oder auch arztersetzende Maßnahmen“. Die Versorgungsstrukturen müssten den veränderten Bedürfnissen sowohl der Patienten als auch der Ärzte angepasst werden, unterstrich KBV-Vorstand Dr. Carl-Heinz Müller. Dazu gehörten der Ausbau von

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Kooperationen - auch sektorenübergreifend – sowie eine flexiblere Gestaltung der Berufsausübung. Weiterhin sei es dringend notwendig, Bürokratie in den Arztpraxen abzubauen und eine angemessene transparente Vergütung der ärztlichen Leistungen zu erzielen. Eindringlich plädierte Dr. Müller für die Abschaffung der leidigen Arzneimittel-Regresse, die wie ein „Damoklesschwert“ über den Ärzten hingen. Angesichts der Tatsache, dass sich 63 Prozent der Medizin-Studenten vorstellen könnten, einmal im Ausland zu arbeiten, brachte die angestellte Hausärztin Dr. Helga Trautmann aus Thüringen die Herausforderung der kommenden Jahre auf den Punkt: „Wir müssen herausfinden, was andere Länder besser machen.“ Es müsse doch Gründe geben, warum

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junge Mediziner beispielsweise Schweden der Uckermark vorzögen. „Auch in Schweden steppt nicht überall der Bär“, fügte sie mit Blick auf die angesprochenen „Ambiente-Fragen“ hinzu. Einig waren sich schließlich alle Diskutanten darin, dass mit dem Schlechtreden des Arztberufes endlich Schluss sein müsse. „Wir müssen wieder mehr Freude ausstrahlen. Wir Alten müssen aufhören zu stöhnen, das hören doch die Jungen und dann wollen sie kein Hausarzt werden“, appellierte Dr. Trautmann an ihre Kollegen. Sie habe damals keine Angst vor der Niederlassung gehabt; die jungen Kollegen jetzt, hätten sie. Diese Angst müsse ihnen genommen werden. „Denn ohne Ärzte geht es nicht.“ ute

“Lass ja den Doktor in Ruhe! - Der will sich bei uns niederlassen!!!” Zeichnung: A. Purwin


Berufspolitik

Bewusst ausgebootet Brandenburgs Hausarztvertreter vor die Tür geschickt Am 11. Oktober 2010 tagte in Berlin das Schiedsamt zur Festsetzung eines Vertrages zur Hausarztzentrierten Versorgung (HzV) zwischen dem Hausärzteverband BDA Berlin-Brandenburg und dem vdek. Als brandenburgischer Hausarzt und Vorstandsmitglied im Landesverband des BDA Berlin-Brandenburg nahm ich teil und brachte die Meinung meiner Hausarztkollegen in die Diskussion ein: Keinen Bereinigungsvertrag, sondern wenn einen HzV-Vertrag, dann nur einen sogenannten Add on-Vertrag. In einer repräsentativen Umfrage unter Brandenburger Hausärzten haben sich schließlich 86 Prozent für Add on-Verträge und damit klar und unmissverständlich zum Verbleib im Kollektivsystem ausgesprochen. Das waren der Hintergrund und Legitimation für mein Auftreten. Berlin wollte ganz bewusst über Brandenburger Interessen entscheiden, obwohl unsere Absichten auch den Berliner Vorständlern bekannt waren. Meine Argumentation passte aber ganz offensichtlich nicht in die gewollte Diskussion der anwesenden Vertreter aus Berlin und vom Kölner Bundesverband. Beide beantragten eine Auszeit. Nach Ablauf dieser über-

reichte mir die Vertreterin aus Köln ein Fax des BDA-Vorsitzenden Kreischer, in dem sinngemäß stand, dass ich kein Recht hätte, für den BDA Berlin-Brandenburg oder die brandenburgische Sektion im BDA zu sprechen. Ebenso hätte ich keine Teilnahmeberechtigung an dieser Schiedsamtsverhandlung. Der Schiedsamtsvorsitzende fragte, ob meine Anwesenheit trotz dieses Faxes toleriert würde, was der Berliner Vertreter Schwochow ablehnte. Ich machte noch einmal deutlich, dass es nicht angehe, dass allein Berliner Kollegen und eine Vertreterin aus Köln über einen Vertragsabschluss der brandenburgischen Hausärzte entscheiden könnten und appellierte an die Anwesenden, die Belange und Wünsche der Brandenburger Hausärzte zu berücksichtigen. Umsonst – ich musste den Saal verlassen. Ich kritisiere aufs Schärfste ein solches Vorgehen, das die tiefe Zerrissenheit und die differenzierte Interessenlage der beiden Sektionen im BDA Berlin-Brandenburg widerspiegelt. Dr. Hanjo Pohle Hausarzt in Rathenow

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Berufspolitik

Fatale Außenwirkung Die ärztliche Selbstverwaltung wählt in diesen Tagen bundesweit jene Männer und Frauen aus ihren Reihen, die an der Spitze der Körperschaft KV maßgeblich die Geschicke der ambulant tätigen Ärzte in den kommenden sechs Jahren leiten (sollen). Diese „Klammerbemerkung“ drängt sich geradezu auf, denn es mutet zumindest eigenartig an, dass sich Ärzte zur Wahl stellen und um einen VV- oder Vorstandssitz kämpfen, die ansonsten die KV am liebsten abschaffen würden. Dieser irritierende Fakt ist übrigens nicht auf die beiden bislang üblichen „verdächtigen“ Länder Bayern und Baden-Württemberg beschränkt. Nein, auch in anderen KV-Regionen ist dies so; zumindest in Ansätzen. Was sind dafür die Gründe? Darüber zu spekulieren – beispielsweise Macht, Einfluss, Geld – ist müßig. Entscheidend ist vielmehr, welche Außenwirkung dies sowohl auf die Vertragsärzte und Vertragspsychotherapeuten als auch auf die Partner in der gemeinsamen Selbstverwaltung und die Politik hat. Und diese Außenwirkung ist fatal. Wie ernst ist ein Kandidat zu nehmen, dessen wesentliches Ziel darin besteht, jene Struktur, für die er sich hat wählen lassen, abzuschaffen? Wie werden sich solche Vertreter engagie-

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ren? Besteht da nicht die Gefahr, dass die ärztliche Selbstverwaltung noch mehr zum Spielball von Kassen und Politik wird? Doch das ist es nicht allein, was zurzeit mächtig am Image des KV-Systems kratzt. Es sind vor allem auch die permanenten Querelen innerhalb des Systems, die es massiv beschädigen. Streitereien ums Geld, um Qualität, um die Zukunft des Arztberufes. Gibt es eigentlich noch einen Berufsstand, der sich selbst in solch ein schlechtes Licht rückt? Diese Frage stellte neulich der KBV-Vorsitzende Dr. Köhler auf einer Veranstaltung, in der es vor allem um die Gewinnung des ärztlichen Nachwuchses ging. Zu recht! Wer ständig ein Klagelied singt, der muss sich nicht wundern, wenn keine Fröhlichkeit aufkommt. Wer auf Bundesebene Entscheidungen mitträgt, die er bereits auf dem Weg in die Landes-KV wieder vergessen hat, mehr noch, sie dann vehement kritisiert, der darf sich nicht darüber wundern, dass das Gesamtsystem im wahrsten Sinne aus den Fugen gerät. Dabei hat sich gerade dieses System bestens bewährt. Freier Zugang für alle, gesicherte Qualitätsparameter in der medizinischen Versorgung,


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keine Abhängigkeit des Arztes von einzelnen Kassen – die meisten Länder der Welt beneiden uns darum. Je mehr man über diesen Widerspruch nachdenkt, desto klarer wird, dass es weniger die Strukturen sind, die zu kritisieren sind, sondern vielmehr die Akteure. Hausarzt versus Facharzt, Niedergelassener gegen Kliniker, Operateur contra konventionell Tätiger – all das hat bei genauer Betrachtung nicht allzu viel mit der ärztlichen Basiswirklichkeit zu tun. Das ist vor allem ein Funktionärsproblem.

Brandenburg hat in den zurückliegenden Jahren für sich immer wieder reklamiert, bei Fach- und Sachentscheidungen auch gegen den Strom zu schwimmen, es anders zu machen als das Gros der KVen. In Brandenburg gab es bislang auch derartig schädliche innerärztliche Auseinandersetzungen nicht. Dieses „Alte“ sollten wir uns auch für die neue Legislaturperiode erhalten. Unbedingt. R.H.

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AUSGABE 11 / 2010 | Seite 21


Honorarverteilung

Honorarverteilung im II. Quartal 2010 Für die Honorarverteilung im II. Quartal 2010 stand in Brandenburg eine morbiditätsbedingte Gesamtvergütung (M-GV) von 178 Mio. Eur0 zur Verfügung. Nach Abzug der Zahlungen im Rahmen des Fremdkassenzahlungsausgleichs sowie der Vergütung der antragspflichtigen psychotherapeutischen Leistungen verblieben 153 Mio. Euro zur Aufteilung auf die Honorarfonds Hausärzte/Fachärzte. Zusätzlich konnten außerhalb der morbiditätsbedingten Gesamtvergütung Leistungen im Umfang von 55 Mio. Euro vergütet werden. Neben dem sich aus der Vereinbarung zur Gesamtvergütung und zu

arzt- und praxisbezogenen Regelleistungsvolumen im Jahr 2010 (M-GV/ A-RLV-Vertrag) ergebenden Behandlungsbedarf je Versicherten, ist für die Ermittlung der Höhe der morbiditätsbedingten Gesamtvergütung auch die Anzahl der Versicherten im jeweiligen Quartal relevant. Während die Betriebskrankenkassen, die Landwirtschaftlichen Krankenkassen sowie die AOK rückläufige Versichertenzahlen verzeichnen, ist die Anzahl der Versicherten im Bereich der Ersatzkassen, der Knappschaft und der Innungskrankenkassen gestiegen. Im Ergebnis ist die Anzahl der gesetzlich Krankenversicherten im Land Brandenburg jedoch erneut rückläufig.

Versichertenentwicklung II/2010 zu II/2009 - 0,65 %

GKV -1,04 %

Kassenarten

AOK LKK IKK

-3,27 % 0,15 %

BKK KN

II/2010

- 3,79 %

II/2009

2,92 % 0,43 %

VdEK 0,5 Mio.

1,0 Mio. Versicherte

Seite 22 | AUSGABE 11 / 2010

1,5 Mio.

2,0 Mio.

2,5 Mio.


Honorarverteilung

Die durchschnittliche Überschreitung des Regelleistungsvolumens (A-RLV) betrug bei Hausärzten ca. 12 Prozent und bei Fachärzten ca. 26 Prozent. Die das A-RLV überschreitenden Leistungsanteile wurden im Honorarfonds der Hausärzte auf Basis eines Punktwertes von 1,7520 ct bzw. im Honorarfonds Fachärzte auf Basis eines Punktwertes in Höhe von 0,5125 ct vergütet.

Da auch im II. Quartal 2010 die Dynamik der freien Leistungen eine negative Auswirkung auf die Regelversorgung ergeben hätte, erfolgte eine Quotierung der freien Leistungen analog zum I. Quartal 2010 (gem. § 13 Abs. 1 M-GV/A-RLV-Vertrag 2010). Die folgenden Tabellen zeigen die Zusammensetzung der Vergütung innerhalb der Honorarfonds für Haus- und Fachärzte sowie die gegebenenfalls zum Ansatz gekommenen Quoten.

Honorarfonds Hausärzte Quartal II/2010

Quote

Vergütung 75,8 Mio. Euro

Dienstpauschalen des ärztlichen Bereitschaftsdienstes

-

1,6 Mio. Euro

Fallwertzuschläge für qualitätsgebundene Leistungen

-

3,0 Mio. Euro

darunter:

Besondere Inanspruchnahme (GOP 01100 - 01102)

0,3 Mio. Euro

Dringende Besuche (GOP 01411, 01412, 01415)

85,000 %

1,0 Mio. Euro

Schmerztherapie des Abschnitts 30.7.1

85,978 %

0,5 Mio. Euro

Auswertung Langzeit-EKG als Auftragsleistung (GOP 03241 und 04241)

85,000 %

0,002 Mio. Euro

Akupunktur

86,639 %

0,6 Mio. Euro

Labor

-

2,7 Mio. Euro

Kostenpauschalen

-

0,2 Mio. Euro

Vergütung für RLV-Leistungen zzgl. Vergütung für Überschreitungsleistungen

61,2 Mio. Euro

AUSGABE 11 / 2010 | Seite 23


Honorarverteilung

Honorarfonds Fachärzte Quartal II/2010

Quote

Vergütung 77,0 Mio. Euro

-

1,2 Mio. Euro

Arztgruppen ohne RLV

80,532 %

2,8 Mio. Euro

Zusatzpauschalen von Transplantationsträgern (GOP 13437, 13438, 13439, 13677)

85,000 %

0,0002 Mio. Euro

Besondere Inanspruchnahme (GOP 01100 - 01102)

88,264 %

0,1 Mio. Euro

-

0,9 Mio. Euro

Dringende Besuche (GOP 01411, 01412, 01415)

85,000 %

0,1 Mio. Euro

Ambulante praxisklinische Betreuung und Nachsorge (GOP 01510 bis 01531)

85,000 %

0,6 Mio. Euro

Empfängnisregelung; Sterilisation; Schwangerschaftsabbrüche (Abschnitte 1.7.5 bis 1.7.7)

98,952 %

1,8 Mio. Euro

Behandlung Naevi Flammei und Hämangiomen (GOP 10320 - 10324)

85,000 %

0,001 Mio. Euro

Auswertung Langzeit-EKG als Auftragsleistung (GOP 13253 und 27323)

-

0,02 Mio. Euro

Histologie, Zytologie (GOP 19310 bis 19312, 19331)

-

0,8 Mio Euro

darunter:

Fallwertzuschläge für qualitätsgebundene Leistungen (Teilradiologie)

Dienstpauschalen des ärztlichen Bereitschaftsdienstes

Seite 24 | AUSGABE 11 / 2010


Honorarverteilung

Honorarfonds Fachärzte Quartal II/2010

Quote

Vergütung 77,0 Mio. Euro

ESWL

85,000 %

0,01 Mio. Euro

Akupunktur des Abschnitts 30.7.3 (GOP 30790 - 30791)

90,877 %

0,4 Mio. Euro

Schmerztherapie des Abschnitts 30.7.1

85,000 %

0,6 Mio. Euro

Polysomnographie (GOP 30391)

85,000 %

0,7 Mio. Euro

darunter:

Labor

-

10,0 Mio Euro

MRT-Angiographie des Abschnitts 34.4.7

93,123 %

0,1 Mio. Euro

Leistungen des Abschnitts 5.3 EBM (GOP 05330 - 05350)

99,532 %

0,2 Mio. Euro

Nephrologische Leistungen (Abschnitt 13.3.6 EBM)

91,119 %

1,7 Mio. Euro

Bronchoskopie (GOP 09315, 09316, 13662 - 13670)

85,000 %

0,02 Mio. Euro

Gesprächs- und Betreuungsleistungen (GOP 14220, 14222, 21216, 21220, 21222)

92,004 %

1,5 Mio. Euro

-

1,8 Mio. Euro

-

48,7 Mio Euro

Kostenpauschalen des Kapitels 40 Vergütung für RLV-Leistungen* zzgl. Vergütung für Überschreitungsleistungen

* zzgl. nichtantragspflichtige Leistungen der zeitbezogenen Kapazitätsgrenze

AUSGABE 11 / 2010 | Seite 25


Praxis aktuell

Ambulante Kodierrichtlinien gelten ab Januar 2011 bundesweit Halbjährige Übergangsfrist ermöglicht praktikablen und sanktionsfreien Einstieg Die Kassenärztliche Bundesvereinigung hat mit dem GKV-Spitzenverband eine Vereinbarung zu den Ambulanten Kodierrichtlinien (AKR) abgeschlossen, die eine sechsmonatige Übergangsfrist vorsieht. Die Kodierrichtlinien treten danach ab 1. Januar 2011 flächendeckend und in der Anwendung einheitlich für alle Versicherten der gesetzlichen Krankenkassen in Kraft. Eine noch nicht bzw. nur eingeschränkt mögliche Anwendung der AKR bleibt aber bis zum 30. Juni 2011 sanktionsfrei. Fehler beim Kodieren haben im ersten Halbjahr noch keine Auswirkungen auf die Abrechnung einer Praxis. Eine dreimonatige Testphase in Bayern hatte ergeben, dass eine gründliche Vorbereitung und Einarbeitung der Praxen im Umgang mit den neuen Kodierregeln erforderlich ist, um diese korrekt anwenden zu können. Außerdem wurde von Teilnehmern beklagt, dass die über die Dokumentations- und Abrechnungssoftware bereitgestellten Unterstützungsangebote zum Kodieren zum Teil noch

Seite 26 | AUSGABE 11 / 2010

nicht ausreichend anwenderfreundlich seien.

Softwarehersteller müssen nachbessern

Mit der Vereinbarung werden die Softwareunternehmen nochmals aufgefordert, die Implementierung verschiedener Funktionen zur Anwendung der AKR sowohl fristgerecht als auch anwenderfreundlich umzusetzen. Die KBV hatte die PVS-Hersteller bereits im vergangenen Jahr verpflichtet, die Praxissoftware um diverse Serviceleistungen zum Kodieren zu erweitern. Dies ist auch erfolgt, allerdings ist die Handhabung dieser Serviceleistungen zum Teil noch zu kompliziert und zu umständlich.

Auswirkung auf die Vergütung 2013

Die Krankenkassen haben in den Verhandlungen zu der Übergangsregelung erneut betont, dass sie die Vergütung entsprechend der Morbidität nur erhöhen könnten, wenn die Praxen entsprechend der AKR kodierten. Da sich die Qualität der Dokumentation der ambulanten Diagnosen nach der ICD-10-GM im ersten Halb-


Praxis aktuell

jahr 2011 im Vergleich mit den Vorjahren aufgrund der Übergangsfrist nicht verbessern wird, haben die Krankenkassen darauf bestanden, dies bei den Vergütungsverhandlungen für das Jahr 2013 berücksichtigen zu können. Eine entsprechende Regelung wurde in die Vereinbarung aufgenommen. Dies zeigt nochmals ganz klar: Die

Krankenkassen wollen jeden Euro, den sie mehr für die ambulante Versorgung bereitstellen, belegt haben.

Übergangsphase als praktikabler Einstieg

Die sechsmonatige Einführungsphase gibt den Ärzten und Psychotherapeuten die Möglichkeit, langsam in Anzeige

AUSGABE 11 / 2010 | Seite 27


Praxis aktuell

die geänderte Kodierung einzusteigen. Das Praxisverwaltungssystem bietet dazu folgende Optionen: Die ab 1. Januar 2011 bereitgestellte Software enthält neben den Ambulanten Kodierrichtlinien unter anderem eine Funktion zum Sortieren der Dauerdiagnosen sowie zum Anzeigen von Hinweisen und Fehlern beim Kodieren. In der Übergangsphase können die Ärzte selbst entscheiden, ob und ab wann sie diese Unterstützung nutzen wollen. Ärzte, die diese Funktion in ihrem Praxisverwaltungssystem bereits freischalten, müssen nicht von Beginn an das komplette Programm nutzen. Beispiel: Sie starten zunächst damit, ihre Dauerdiagnose in anamnestische und regelhaft behandlungsrelevante Diagnosen zu sortieren. Auf Fehler- und Hinweismeldungen werden sie dann zwar dezent hingewiesen, müssen

sich diese jedoch nicht im Detail anzeigen lassen. Praxen, die bereits in der Einführungsphase Hinweise und Fehler bearbeiten wollen, können diese beachten bzw. beheben. Dies hat allerdings noch keine Auswirkungen auf die Abrechnung. Erst ab 1. Juli 2011 sind Ärzte und Psychotherapeuten verpflichtet, die angezeigten Fehler zu korrigieren. Ansonsten können sie ihre Abrechnung nicht erstellen. Dies gilt übrigens nur für Fehler. Hinweise muss eine Praxis auch nach der Übergangsphase nicht berücksichtigen. Sie dienen lediglich dazu, dass eine Kodierung nochmals überprüft und gegebenenfalls verändert wird.

Dieser Ausgabe von „KV-Intern“ liegt die Broschüre „Richtig kodieren“ bei, der alle wichtigen Details zu entnehmen sind. Aktuell sind alle Informationen im Internet Umfangreiches Informations- und unter Schulungsangebot der KVBB zur Kodierrichtlinie www.kvbb.de abrufbar. 01.12.2010 16.00 - 19.00 Uhr Lindner Congress Hotel Cottbus 03.12.2010

16.00 - 19.00 Uhr

Seehotel Fontane Neuruppin

08.12.2010

16.00 - 19.00 Uhr

Van der Valk Hotel Berliner Ring

Seite 28 | AUSGABE 11 / 2010


Praxis aktuell

Kodierrichtlinien: Anmerkungen zur Sinnhaftigkeit Seit Jahren fordern wir gemeinsam, dass das Geld der Leistung folgen müsse! Berechtigterweise haben wir immer eine Verknüpfung der Honorierung ärztlicher Leistung mit dem Umfang unserer Arbeit gefordert. Vor gut drei Jahren ist es dem KV/KBVSystem gelungen, diese Forderung zum Gesetz werden zu lassen! Jetzt müssen die Krankenkassen uns Ärzte entsprechend der von uns behandelten Krankheiten honorieren. Das heißt dann aber auch, dass wir „Rechnung legen“, also die Morbidität ausweisen müssen. Deswegen hat der Gesetzgeber die Einführung von Richtlinien zur Angabe der Diagnosen nach ICD-10-GM zwingend vorgeschrieben. Auch wenn dies jetzt erst einmal in der ersten Hälfte des Jahres 2011 auf freiwilliger Basis erfolgt und für die Abrechnung noch keine Konsequenzen hat, sollten Sie so früh wie möglich mit der Umsetzung beginnen. Der wichtigste Grund ist der, dass die Diagnosekodierungen zunehmend Einfluss auf die Verteilung der Gelder haben. Schon heute hängen, wenn auch nur beschränkt, Zuweisungen von Finanzmitteln aus dem Gesundheitsfonds an die Krankenkassen ein Stück weit von der von uns dokumen-

tierten Morbidität der Versicherten ab. In Zukunft wird gerade dieser Faktor jedoch stärkere Berücksichtigung finden und auch finden müssen. Schließlich soll in jene Regionen, in denen die GKV-Versicherten eine höhere Morbidität aufweisen und deshalb einer stärkeren ärztlichen Versorgung bedürfen – also hier in Brandenburg -, auch mehr Geld zur Honorierung dieser Leistungen fließen. Das wird jedoch nur geschehen, wenn diese erhöhte Morbidität auch belegt ist und gegenüber den Kassen nachgewiesen werden kann. Insofern müssen wir unsere Abrechnung wie im normalen Geschäftsalltag gestalten: Auch dort wird nicht nur ein Preis auf die Rechnung geschrieben, sondern ebenso der Grund, warum der Lohn in welcher Höhe von uns verlangt wird. Zwischenzeitlich sind die großen Softwarehäuser, die unsere Praxisverwaltungssysteme programmieren, auch soweit, dass mit nur noch geringem Aufwand diese Morbiditätsdarstellung gemäß der Kodierrichtlinien (AKR) in die Praxisabläufe integriert werden kann. Hier sind die Erfahrungen aus den Testregionen Bayerns eingeflossen.

AUSGABE 11 / 2010 | Seite 29


Praxis aktuell

Was ist alles zu kodieren? Darauf gibt diie KVBB-Broschüre “Richtig kodieren”, die diesem “KV-Intern beiligt, umfänglich Auskunft. Trotzdem sei an dieser Stelle eine kurze Zusammenfassung gestattet. Zu kodieren sind jene Diagnosen, für die Sie im anzurechnenden Quartal Leistungen zulasten der GKV abrechnen. Daher werden diese Diagnosen als Behandlungsdiagnosen bezeichnet. Unter dem Begriff „Leistungen“ werden alle diagnostischen und therapeutischen Maß-

nahmen gefasst, die im Leistungskatalog der GKV enthalten sind, einschließlich der Verordnungen zum Beispiel von Arznei- oder Heilmitteln. Der Vorstand der KV Brandenburg bittet Sie, sich intensiv mit den Kodierrichtlinien zu beschäftigen und sie exakt anzuwenden. Letztlich hat dies –wie eingangs erwähnt - einen unmittelbaren Einfluss auf die Höhe unserer Gesamtvergütungen und damit auch auf Ihr individuelles Honorar! helm

Zuweisungsinformationen I/2011 im Dezember Aufgrund der noch nicht abgeschlossenen Gesetzgebung auf Bundesebene, ist eine rechtzeitige Vertragslösung zur Gesamtvergütung zwischen der KVBB und den Krankenkassen gefährdet. Die Verhandlungen sind noch im Gange und es besteht die Möglichkeit, dass eine Entscheidung letztlich durch das Landesschiedsamt (LSA) getroffen werden muss. Vorsorglich hat der KVBB-Vorstand dieses bereits angerufen. Deshalb erfolgt der Versand der Zuweisungsinformationen zu den A-RLV und den QZV für das I. Quartal 2011 erst im Dezember 2010.

Seite 30 | AUSGABE 11 / 2010


Praxis aktuell

Abgabetermine der Quartalsabrechnung IV/2010 3.1.2011

Montag

7 bis 18 Uhr

4.1.2011

Dienstag

7 bis 18 Uhr

5.1.2011

Mittwoch

7 bis 20 Uhr

6.1.2011

Donnerstag

7 bis 18 Uhr

7.1.2011

Freitag

7 bis 18 Uhr

Formularbestellung Zentrale Formularausgabe in Potsdam Fax: 01801/58 22 434* Tel.: 01801/58 22 435* * 3,9 Cent pro Minute aus dem deutschen Festnetz. Preise aus Mobilfunknetzen ggf. abweichend

• auch außerhalb der Annahmewoche • Angabe der Absenderadresse mit Arztnummer

Hotline An diesen Tagen sowie am 30.12.2010 8 bis 18 Uhr 01801/58 22 433* * 3,9 Cent pro Minute aus dem deutschen Festnetz; maximal 42 Cent pro Minute aus den Mobilfunknetzen.

Annahme der Abrechnung Potsdam-Center Servicestelle Cottbus Servicestelle Frankfurt/Oder Postweg KV Brandenburg Friedrich-Engels-Straße 103 14473 Potsdam

Bitte beachten Sie die Annahmefristen. Gemäß der Abrechnungsordnung ist die Abrechnung vollständig und quartalsgerecht zu den von der KVBB festgesetzten und veröffentlichten Terminen einzureichen. Anträge auf Verlängerung der Abgabefrist sind vor Fristablauf schriftlich und begründet an die KVBB (Fachbereich Abrechnungsprüfung) zu richten.

Annahme der Quartalsabrechnungen ab April 2011

Spätestens die Abgabe der Quartalsabrechnung I/2011 im April 2011 muss leitungsgebunden (per „DatenNerv“ oder „SafeNet“) elektronisch erfolgen. In der Folge ist eine Neuregelung der Quartalsannahme ab April 2011 zu erwarten. Wir werden die Veröffentlichung der Annahmetermine für das kommende Jahr rechtzeitig nachholen. AUSGABE 11 / 2010 | Seite 31


Praxis aktuell

Befreiung von der Zuzahlung der Praxisgebühr für das Jahr 2011 Aufgrund des anstehenden Jahreswechsels bitten wir Sie, Folgendes zu beachten: Wird die Belastungsgrenze gemäß § 62 Abs. 1 SGB V innerhalb eines Kalenderjahres erreicht, erteilt die Krankenkasse für den Rest des Kalenderjahres eine Zuzahlungsbefreiung. Damit verlieren Befreiungsbescheide oder Befreiungsausweise der Krankenkassen aufgrund des Erreichens der Belastungsgrenze zum 31.12.2010 ihre Gültigkeit. Für das Kalenderjahr 2011 sind demzufolge erneut die gesetzlichen Zuzahlungen zu entrichten, bis das Erreichen der Belastungsgrenze durch die Krankenkassen für das Kalenderjahr 2011 bescheinigt wird (SNR 80032). Anders stellt sich die Zuzahlungsbefreiung nach § 65a Abs. 2 SGB V „Bonus für gesundheitsbewusstes Verhalten“ dar. So können die einzelnen Krankenkassen für ihre Versicherten für den Zeitraum der Teilnahme z. B. an einem strukturierten Behandlungsprogramm bei chronischen Erkrankungen, die Zuzahlungen, die nach dem Gesetz zu leisten sind, ermäßigen (SNR 80040) oder auch vollständig befreien (SNR 80032).

Seite 32 | AUSGABE 11 / 2010

Zuzahlungsermäßigungen beziehen sich oftmals als „Teilbefreiungen“ nur auf die Befreiung von der Zahlung der Praxisgebühr (SNR 80040); Verordnungen u. a. bleiben weiterhin zuzahlungspflichtig. Diese Bonusregelungen sind nicht auf ein Kalenderjahr bezogen. Die Art der Befreiung muss aus dem vom Versicherten vorzulegenden „Ausweis“ ersichtlich sein. Auch die Teilnahme an den Verträgen zur Hausarztzentrierten Versorgung befreit die Versicherten nicht automatisch von der Zahlung der Praxisgebühr. Wenn durch die beteiligte Krankenkasse eine solche Regelung vorgesehen wird, erhalten die Versicherten einen entsprechenden Befreiungsausweis. Da zwischenzeitlich einzelne Krankenkassen die Befreiung auf die Zahlung der Praxisgebühr im Rahmen der Teilnahme an der Hausarztzentrierten Versorgung zurückgenommen haben, bitten wir Sie auf die Gültigkeit dieser vorgelegten Befreiungsausweise zu achten. Ansprechpartner: Abrechnungshotline 01801/58 22 433* * 3,9 Cent pro Minute aus dem Festnetz; maximal 42 Cent pro Minute aus den Mobilfunknetzen.


Praxis aktuell

Zum 7. Mal – der Qualitätsbericht der KVBB In kaum einer gesundheitspolitischen Diskussion fehlt der Begriff Qualität. Und natürlich findet jeder Diskutant Qualitätsförderung und Qualitätssicherung richtig und wichtig. Auch wir, die Kassenärztliche Vereinigung Brandenburg in Vertretung unserer Mitglieder, tun das. Aber wir tun noch mehr. Wir reden nicht nur über Qualität, wir fordern sie auch ab! Der jährlich erscheinende Qualitätsbericht gibt Ihnen einen Überblick über die umfangreichen Maßnahmen, die sich hinter dem Bergriff Qualitätssicherung tatsächlich verbergen. Die Ergebnisse sprechen für sich! Auch unter immer schwierigeren gesundheitspolitischen Bedingungen bieten die rund 3.700 niedergelassenen

Ärzte und Psychotherapeuten unseres Landes ihren Patienten eine qualitativ hochwertige medizinische Versorgung. Interessierte können den Jahresbericht 2009 jetzt auf unserer Homepage (www.kvbb.de) einsehen und das zum ersten Mal in neuer Gestalt. Aus der reinen Datensammlung ist eine lesefreundliche Broschüre geworden, die in übersichtlicher Form die gesamten Qualitätssicherungsbereiche auch Nichteingeweihten näher bringen soll. Sehen Sie selbst! Ansprechpartner: Frau Kintscher

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AUSGABE 11 / 2010 | Seite 33


Praxis aktuell

„Ambulante Palliativversorgung – Vision und Wirklichkeit“ Die Vision ist, dass Schwerstkranke aller Altersstufen die schwierigste Zeit ihres Lebens, die letzte Lebensphase, selbstbestimmt und in Würde in vertrauter Umgebung verbringen können. Die Wirklichkeit sieht leider mitunter anders aus, wie auf der Kooperationstagung zum Thema „Ambulante Palliativversorgung“ am 6.11.2010 in Berlin berichtet wurde. Über 2 Jahre nach Einführung der Richtlinie zur Spezialisierten Ambulanten Palliativversorgung (SAPV) ist trotz der höchst engagierten Arbeit der Palliativmediziner, Pflege- und Hospizdienste von einer flächendeckenden Versorgung noch nicht zu sprechen. Leidtragende seien die Patienten, die den aufwendigen Weg der Kostenerstattung gehen müssten, so der Patientenbeauftragte der Bundesregierung, Wolfgang Zöller. Die SAPV ist jedoch nicht Bestandteil der vertragsärztlichen Versorgung, sondern muss laut Gesetz von den Krankenkassen über Einzelverträge angeboten werden. Diese Ausgestaltung als Einzelvertrag ist aus Sicht von KBV-Vorstand Dr. Carl-Heinz Müller einer der wichtigsten Gründe, weshalb die Umsetzung der SAPV bis heute defizitär ist. Die KBV fordert

Seite 34 | AUSGABE 11 / 2010

vom Gesetzgeber, die SAPV in den Kollektivvertrag zu integrieren. Die Allgemeine Ambulante Palliativversorgung (AAPV) ist Bestandteil der kollektivvertraglichen Versorgung, jedoch weder inhaltlich noch abrechnungstechnisch definiert. Hier setzt, so die weiteren Ausführungen von Dr. Müller, das erarbeitete Konzept der KBV-Vertragswerkstatt an, in dem die „Hausärzte die zentrale Rolle“ übernehmen. Dieses Konzept soll „das Haus bilden, auf dem das Dach SAPV aufgesetzt“ werden soll. Mittelpunkt der Palliativversorgung ist aber nach wie vor der Patient mit seinen speziellen Bedürfnissen. Dies unterstrich unter anderem Dr. Birgitt van Oorschot, Fachärztin für Strahlentherapie und Palliativmedizin am Uniklinikum Würzburg, mit ihrem Beitrag zum Thema Patientenverfügung. Die betreuenden Ärzte trügen die Verantwortung, ihre schwerkranken Patienten hinsichtlich der Bedeutung einer Patientenverfügung aufzuklären.


Praxis aktuell

Ausgabengrenze 2009 für Arzneimittel eingehalten Ausgaben in Brandenburg steigen auf 869,6 Mio. Euro Die ständige Überschreitung der vereinbarten Ausgaben ist ein wichtiges und häufig gebrauchtes Argument für immer neue Eingriffe in den Arzneimittelmarkt und die Verordnungsfähigkeit von Arzneimitteln durch Vertragsärzte. Noch im vergangenen Juni verkündete das renommierte IGES-Institut, dass wieder einmal keine einzige KV ihre Arzneimittel-Ausgabengrenze für das Jahr 2009 einhalten konnte. Tatsächlich bewegen sich die Arzneimittelausgaben in Brandenburg bereits seit dem Jahr 2006 in einem Rahmen von ± 1 Prozent zu den vereinbarten Ausgabenvolumen (ggf. nach Korrektur durch Bundesvorgaben). Auch der Arzneimittel-Report 2010 der Barmer GEK listet Brandenburg als Gebiet mit den geringsten

Verordnungskosten je 100 Versicherte (alters- und geschlechtsstandardisierte Gesamtausgaben). Wir sehen dies als langfristigen Erfolg eines dichten Beratungsangebots durch die KVBB, einer sachbezogenen, unaufgeregten Zusammenarbeit und Vertragsgestaltung mit der Kassenseite und natürlich des täglichen Bemühens der Vertragsärzte in Brandenburg um den besten Kompromiss aus medizinisch indizierter und wirtschaftlich vertretbarer Arzneimitteltherapie.

Ansprechpartner: Beratende Apotheker

AUSGABE 11 / 2010 | Seite 35


Praxis aktuell

Eine Information der Gemeinsamen Steuerungskommission Arzneimittel der Krankenkassen und der KVBB

Liste potenziell inadäquater Arzneistoffe (PRISCUS-Liste) Bei Senioren häufen sich die chronischen Leiden. Das führt dazu, dass ältere Menschen Tag für Tag viele Medikamente benötigen. Damit an sich geht schon ein größeres Risiko von schädlichen Wechsel- und Nebenwirkungen einher, welches u. a. auch dadurch verstärkt wird, dass ein älterer Organismus auf Medikamente anders reagiert, als ein jüngerer. Bestimmte Arzneistoffe gelten als potenziell inadäquate Medikation (PIM) bei älteren Patienten infolge eines erhöhten Risikos für unerwünschte Nebenwirkungen. Die Erarbeitung einer für Deutschland relevanten Liste (sogenannte PRISCUS-Liste) von PIM, die man bei älteren Patienten möglichst nicht verordnen sollte oder deren Dosierung angepasst werden müsste, war Bestandteil des Aktionsplanes Arzneimitteltherapiesicherheit 2008/2009 des Bundesministeriums für Gesundheit. 83 Arzneistoffe wurden als PIM für ältere Menschen bewertet. Die Liste dient dazu, dass der Arzt beim einzel-

Seite 36 | AUSGABE 11 / 2010

nen Patienten hinterfragt, ob ein kritisches Medikament unbedingt verordnet werden muss, oder ob eine der vorgeschlagenen Therapie-Alternativen gewählt werden kann. Kann eine potenziell ungeeignete Medikation nicht vermieden werden, schlägt die PRISCUS-Liste geeignete Maßnahmen zum Schutz der Senioren vor. So weist beispielsweise der neu auf den Markt gekommene Wirkstoff Prasugrel ein ungünstiges Nutzen-RisikoVerhältnis aufgrund der stärkeren Blutungsneigung bei Patienten ab 75 Jahren auf. Als Therapiealternativen werden hierbei die beiden Wirkstoffe ASS und Clopidogrel angegeben. Die Originalarbeit wurde im Deutschen Ärzteblatt vom 9. August 2010 veröffentlicht. Die Liste selbst ist unter www.priscus.net zu finden.

Ansprechpartner: Beratende Apotheker


Praxis aktuell

Heilmittelregresse? Die KVBB hilft! Heilmittel spielen im Rahmen der ambulanten Behandlung eine sehr wichtige, aber nicht immer erfreuliche Rolle, weil Wünsche und Erwartungen der Patienten sowie die medizinischen Erfordernisse einerseits und die Einhaltung der Richtgrößen durch die verordnenden Ärzte andererseits, nicht immer im Einklang stehen. Reklamationen durch die Therapeuten und Unsicherheiten bezüglich der Heilmittel-Richtlinie erschweren die Situation.

Kinderärzten rezeptiert, Hausärzte veranlassen 26,4 Prozent und HNOÄrzte 12,7 Prozent der Kosten. Der größte Versorgungsbedarf besteht bei den Kindern in der Altersgruppe 5 bis 9 Jahre (auf diese Patientengruppe entfallen ca. 40 Prozent der Kosten).

In Brandenburg wurden 2009 von den Gesamt-Heilmittelkosten knapp 10 Prozent für die Sprachtherapie ausgegeben (ca. 10 Mio. Euro). Das entspricht dem Kostenanteil im Bundesdurchschnitt (Quelle: GKV-HIS). Der Hauptanteil von 37 Prozent wird von

tung der KV Brandenburg. Sie ist vom Gesetz-geber als eigenständige Struktur etabliert worden und muss von den Ärzten zu 50 Prozent finanziert werden.) Die

Seit 2008 gibt es in Brandenburg nach mehrjähriger Unterbrechung wieder Heilmittel-Richtgrößen, deren Einhaltung die Prüfungsstelle zurzeit prüft. (Die Prüfungsstelle ist keine Einrich-

betroffenen Ärzte sind über die Einleitung der Prüfverfahren informiert und von der Prüfungsstelle zur StelAnzeige

AUSGABE 11 / 2010 | Seite 37


Praxis aktuell

lungnahme aufgefordert worden. Diesen Ärzten bietet die KVBB die Unterstützung bei der Zusammenstellung der Argumente für die Prüfungsstelle an (siehe “KV Intern” 7/2010). Die Verordnungskosten für die Stimm-, Sprech- und Sprachtherapie gehen in die Heilmittelausgaben ein. Für die Jahre 2008 und 2009 können die logopädischen Verordnungen (wie auch die ergotherapeutischen Verordnungen) in dem Maße als Praxisbesonderheit im Prüfverfahren anerkannt werden, wie sie den Fachgruppendurchschnitt übersteigen. In den von der Prüfungsstelle vorbereiteten Statistiken ist ein solcher Vergleich mit der Fachgruppe enthalten. Ab dem Verordnungsjahr 2010 ist die Praxisbesonderheit Logopädie auf die Versorgung der Erkrankungen nach der Diagnosegruppe SP5 konkretisiert worden. Das bedeutet, dass das Verordnungsvolumen vor Einleitung einer Prüfung um diese Kosten bereinigt wird. Wie Rückfragen aus Arztpraxen zeigen, kann in bestimmten Situationen die Zählung der Verordnungen (Erstverordnung/Folgeverordnung) problematisch sein. Mitunter wird von Therapeuten die Ausstellung einer Erstverordnung bemängelt, wenn der Patient auf Grund einer Verordnung

Seite 38 | AUSGABE 11 / 2010

eines anderen Kollegen bei diesem Therapeuten bereits in Behandlung war. Es wird dann die Ausstellung einer Folgeverordnung angefordert, obwohl der angesprochene Arzt erstmalig rezeptiert. In der Zusammenarbeit zwischen Fach- und Hausarzt in der Patientenversorgung „managt“ jede Praxis nur ihre eigenen Verordnungen und berücksichtigt bei der Zählung nicht auch die Einheiten, die von anderen Ärzten ausgestellt wurden. Eine Zusammenführung der Zählung beim Therapeuten muss schon aus dem Grunde scheitern, dass es dem Patienten freigestellt ist, bei welchem Logopäden oder Physiotherapeuten er sich behandeln lässt. Auch innerhalb eines Heilmittel-Regelfalls ist die Inanspruchnahme mehrerer Therapeuten nicht ausgeschlossen. Die Vorgaben für die Verordnung von Heilmitteln definiert der Gemeinsame Bundesausschuss in der Heilmittel-Richtlinie, die von der KVBB als Broschüre zur Verfügung gestellt wird. Die Richtlinie ist ebenso im Informationsarchiv des G-BA eingestellt (www.g-ba.de). Ansprechpartner: Beratende Apotheker Beratender Arzt


Praxis aktuell

Sinnhafte Kooperation Aktuell im Gespräch mit Dr. med. Hans-Joachim Helming zur Kooperation mit Praxis-Scout Herr Dr. Helming, die KV Brandenburg hat eine sehr gut funktionierende und viel frequentierte Praxisbörse auf ihrer Website. Jetzt kooperiert die KVBB mit einem professionellen Anbieter. Warum? Brandenburg hat leider die geringste Vertragsarztdichte bundesweit, und wir haben Nachwuchssorgen. Wir müssen und wollen alle Möglichkeiten erschließen, junge Ärzte für eine ambulante Tätigkeit in Brandenburg zu gewinnen. Und da könnte uns diese Kooperation ein Stück weit helfen. Die Praxisbörse der KVBB ist für die brandenburgischen Ärzte unentgeltlich zu nutzen. Bei Praxis-Scout fallen für den Arzt Kosten an … Das ist richtig. Aber wir sind trotzdem diese Kooperation eingegangen, weil sie sinnvoll ist. Es ergibt sich für den Kollegen eine größere Chance, sein Gesuch oder sein Gebot zu platzieren und eine Reaktion darauf zu erhalten. Und nur darauf kommt es an. Ist diese Kooperation für den sich in der Praxisbörse der KVBB eintragenden Arzt ein Muss? Nein, ist es nicht. Es ist ein Angebot, von dem er Gebrauch machen kann oder nicht. Möchte er gleichzeitig in

beiden Praxisbörsen präsent sein, dann kreuzt er dies an und erteilt so sein Einverständnis. Wie hoch sind die Vermittlungskosten? Wenn sich ein Kollege oder eine Kollegin in unserer KV-Praxisbörse einträgt und dies ebenfalls auf jener von Praxis Scout wünscht, dann gibt es dafür einen Rabatt von 20 Prozent auf den allgemein gültigen Nettopreis. Praxis Scout hat darüber hinaus immer wieder auch einmal SpezialAngebote für einen bestimmten Zeitraum. Apropos. Auf der KVBB-Website finden sich neben Praxisgesuchen und Praxisangeboten noch weitere interessante Rubriken. Wir haben ebenso eine Kooperationsbörse, eine Weiterbildungsbörse einen Vertreterpool beispielsweise für den Bereitschaftsdienst. Dies ist Teil unseres umfangreichen Serviceangebots als KV Brandenburg. Wir sind im Übrigen dankbar über jede Anregung, jeden Vorschlag, wie wir hier noch effizienter, interessanter werden können – inhaltlich wie vom Layout her. Vielen Dank für das kurze Gespräch Bitte beachten Sie auch den dieser Ausgabe von „KV-Intern“ beigelegten Flyer mit Informationen zum Serviceangebot von Praxis Scout sowie einem Gutscheincode. AUSGABE 11 / 2010 | Seite 39


Unterwegs

„Zurückschrauben geht schlecht“ Vor 50 Jahren wurde Dr. Peter Bischof Arzt / Er praktiziert noch heute in Baruth Er kann nicht anders, sagt seine Tochter. Er ist morgens der erste, der kommt und nach Sprechstundenende der letzte, der geht. „Wenn er in seiner Praxis steht, ist er zehn Jahre jünger. Alle Wehwehchen sind vergessen.“ Der Vater lächelt, zuckt mit den Schultern. Für ihn ist das die größte Selbstverständlichkeit der Welt, schließlich hat er es so schon immer gemacht. „Wie sollte ich auch in Ruhe Pause machen, wenn ich weiß, dass da noch ein Patient sitzt, der meine Hilfe braucht?“ Dr. Peter Bischof ist 73 Jahre alt und mit Leib und Seele Arzt – letzteres bereits seit 50 Jahren. Fast genauso lange lebt und praktiziert der Hausarzt im Städtchen Baruth. Seine Praxis im knallgelb gestrichenen Haus direkt an der Bundesstraße 96 ist gar nicht zu verfehlen. Vor der Tür weist ein witziges

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Schild im Comic-Stil den Weg: Ein Sanitäter und ein Helfer tragen einen Dritten auf einer Trage. Darunter prangt in großen Lettern „Zum Arzt“. Nur wenige Schritte über den Hof entfernt steht sein Wohnhaus. So kann er jederzeit schnell in der Praxis sein, wenn er gebraucht wird, sagt Dr. Bischof. An seine ersten beruflichen Erfahrungen erinnert er sich noch, als wäre es gestern. Schon während seines Medizinstudiums hat er in der Betriebspoliklinik des RobotronWerks in Erfurt ausgeholfen. Er wollte sich etwas dazu verdienen, sollte doch bald geheiratet werden. 9.000 Beschäftigte hatte der Betrieb, der angehende Dr. Bischof war der einzige Allgemeinarzt. Heute undenkbar, doch damals sei das so gewesen. Denn Ärztemangel habe es in den 50er Jahren auch gegeben. „Das war


Unterwegs

für mich wie ein Sprung ins kalte Wasser.“ Im Oktober 1960 legte er erfolgreich seine letzte Staatsexamensprüfung in Erfurt ab, einen Monat später trat er seine Pflichtassistenz im Krankenhaus Ludwigsfelde an. Den Ort im ehemaligen Bezirk Potsdam wählte der gebürtige Thüringer mit Bedacht. Als „Wirtschaftsflüchtling“ wollte er in den Westen. Deshalb durchforstete er die angebotenen Stellen am Schwarzen Brett der Uni nach ihrer Entfernung zu West-Berlin. Je dichter dran, desto besser. Ludwigsfelde war das nächste. Doch aus dem Westen wurde nichts. Der junge Mediziner war inzwischen verheiratet, das Paar erwartete ein Kind. „Meine Frau sagte zu mir, wenn wir nicht unbedingt müssen, gehen wir nicht.“ Die dringenden Gründe gab es nicht. Ein halbes Jahrhundert sind seine Frau Sigrid und er inzwischen ein Ehepaar. Vor Kurzem feierten sie Goldene Hochzeit. „Sie hat mich immer unterstützt und hinter mir gestanden.“ Sowohl privat als auch beruflich. Denn über viele Jahre hinweg arbeitete sie als Gemeindeschwester. „Der Bischof geht nach Baruth“, hieß es im Juni 1961 für ihn. Der Kreisarzt „kommandierte ihn ab“ – dorthin, wo ein Arzt gebraucht wurde. Das Baruther Landambulatorium stand nicht nur ohne Arzt, sondern auch ohne Leiter da. So wurde der

24-Jährige schlagartig Arzt für rund 5.000 Einwohner und Chef mit Personalverantwortung. Sein Tätigkeitsspektrum war bunt: allgemeinärztliche Sprechstunde, Hausbesuche, Diabetikerberatung, Schwangeren- und Mütterberatung. „Zum Glück hatte ich zwei erfahrene Hebammen“, erinnert sich der Hausarzt. Die habe er machen lassen, immer zugeschaut und so ein Menge gelernt. Manchmal musste improvisiert werden, etwa bei den Telefonen. Jeder Anruf, ob Anfrage nach einem Hausbesuch oder Anforderung eines Krankenwagens liefen über „Fräulein Zossen“, das Fernmeldeamt. Oft gab es keine Verbindung, weil Sturm oder starker Regen die Telefon-Freileitungen beschädigt hatte. Doch der Eisenbahnfan hatte einen guten Draht zum örtlichen Bahnhofsvorsteher. Dessen Telefon lief über eine gesicherte Leitung. Dennoch dauerte es oft lange, ehe die angeforderte Hilfe eintraf. Etwa an einem Sonntag, als der Arzt einen Notruf aus dem nahegelegenen Ferienlager erhielt. Dort habe es eine Explosion gegeben und „einige Kinder liegen da wie tot“, sagte man ihm. Ein Kind hatte im Wald eine Streubombe gefunden, die in der Hand explodiert sei. Ein Kind war sofort tot, mehrere waren schwer verletzt, ein Kind starb später im Krankenhaus. Weil die Krankenwagen nicht gleich vor Ort waren, wurden LKW mit Mat-

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ratzen ausgepolstert. Darin transportierte man die verletzten Kinder in die Klinik nach Zossen. „Das war sicher eine meiner schlimmsten Erfahrungen als Arzt“, sagt Dr. Bischof. Einen Moment ist er still. Dem Baruther Landambulatorium blieb er bis zur Wende treu. Im August 1990 beantragte er die Niederlassung, im Oktober erhielt er die Genehmigung. „Aber mir fehlten noch der Mut und der richtige Schwung.“ Zudem sorgte er sich um seine Mitarbeiter im Landambulatorium – was würde aus ihnen werden? Ein Kollege ermutigte ihn und so wurde aus dem Doktor schließlich ein „Hausbesetzer“. In seinen Räumen des ehemaligen Landambulatoriums eröffnete er am 1. Januar 1991 seine eigene Praxis. Zwei ehemalige Mitarbeiterinnen übernahm er, die anderen „hingen in der Luft“. „Das war ein Spießrutenlauf.“ Seine jetzige Praxis bezog Dr. Bischof im April 1996. Drei Sprechstundenhilfen unterstützen ihn. Und das ist gut so, sagt er. „Ohne Schwes-

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ter Gaby, Schwester Heike und Schwester Kerstin läuft hier gar nichts. Wir sind ein eingeschweißtes Team.“ Die Drei organisieren den Praxisalltag und halten dem Doktor den Rücken frei. Und es kam auch schon vor, dass sie ihren Chef in den Urlaub schickten, während sie den Wänden in den Praxisräumen frische Farbe verpassten. Schwester Kerstin ist seine Tochter. Sie durfte in der DDR nicht Medizin studieren, das ärgert ihn am meisten. „Dann hätte ich heute keine Probleme mit der Nachfolge.“ Er ist auf der Suche nach einem jungen Kollegen, in dessen Händen er seine Patienten und sein Praxisteam gut aufgehoben weiß. Zwei Kandidaten haben sich bereits bei ihm umgeschaut – leider ohne Erfolg. Die Gründe? Auf jeden Fall keine finanziellen, da ist sich Dr. Bischof sicher. Den jungen Leuten sei viel mehr wichtig, dass Infrastruktur, soziales und kulturelles Umfeld stimmen, Schule und Kita vorhanden sind. Und da hätten Orte, die


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dichter an Berlin liegen, einfach bessere Karten. „Aber wir versauern doch auf dem Lande nicht“, sagt Schwester Kerstin. Es klingt bestimmt, fast trotzig im positiven Sinne. Deshalb geben sie die Hoffnung auf einen Nachfolger auch nicht auf.

Sprechstunden Hilfe, klingelt meist bei Dr. Bischof das Telefon. Auch wenn der gar keine Bereitschaft hat. Doch er ist ihr erster Ansprechpartner. Das Telefon steht deshalb immer an seinem Bett, die Rufumleitung der Praxis ist jede Nacht darauf geschaltet.

Bis der gefunden ist, will Dr. Bischof seine Praxis nicht an den Nagel hängen. Denn das würde bedeuten, seine Patienten im Stich zu lassen, seine Schwestern zum Arbeitsamt zu schicken. Eine „Horrorvorstellung“ für ihn. Die Baruther würden ihm dies auch übel nehmen. „Drei Generationen einer Familie hat er betreut. Er kennt sie alle“, sagt Schwester Kerstin. Als Kinder sind sie mit ihm aufgewachsen, haben dann selbst eine Familie gegründet und kommen heute, als Großeltern, noch immer in seine Praxis. Auch nicht nur wegen gesundheitlicher Probleme. Der Doktor hilft beim Ausfüllen von Formularen und Anträgen, hört sich kleine und große Sorgen an, weiß Rat. Braucht ein Patient außerhalb der

Er hat seine Patienten vielleicht ein Stück weit zu sehr verwöhnt, das weiß er. Doch zurückschrauben gehe schlecht. Deshalb muss wohl auch seine komplett eingerichtete Holzwerkstatt noch ein wenig länger auf den Hobbybastler warten. Text und Fotos: Ute Leschner

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Praxis aktuell

Neuer Patientenratgeber „Brustkrebs“ - Info-Tipp Einen neuen Patientenratgeber „Brustkrebs“ hat jetzt die Deutsche Krebsgesellschaft in Zusammenarbeit mit der Brandenburgischen Krebsgesellschaft herausgegeben. Die Broschüre enthält Wissenswertes u. a. über Symptome, Untersuchungs- und Therapiemöglichkeiten der Krankheit. Alle Informationen sind in allgemein verständlicher Form aufgearbeitet. Darüber hinaus gibt sie Tipps und Hilfen für den psychischen und sozialen Umgang mit der Erkran-

kung. In einem Glossar werden wichtige Begriffe erläutert; eine Liste weiterführender Adressen rundet den Ratgeber ab. Die Broschüre kann kostenlos bestellt werden bei: Brandenburgische Krebsgesellschaft e.V. Charlottenstraße 57, 14467 Potsdam Telefon: 0331/86 48 06; Fax: 0331 / 8 17 06 01; E-Mail: mail@krebsgesellschaft-brandenburg.de

Niederlassungen im Oktober 2010 Planungsbereich Brandenburg St./ Potsdam-Mittelmark Dr. med. Ralf Haitsch FA für Innere Medizin/HA Scheunenweg 34 14806 Bad Belzig Planungsbereich Cottbus Dipl.-Psych. Kirsten Grastorf Psychologische Psychotherapeutin/

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Verhaltenstherapie K.-Liebknecht-Str. 16 03046 Cottbus Planungsbereich Elbe-Elster Dr. med. Frank Gogolin FA für Innere Medizin/HA FA für Innere Medizin/Hämatologie und Internistische Onkologie Str. des 3. Oktober 14 04910 Elsterwerda


Sicherstellung

Planungsbereich Frankfurt St./ Oder-Spree Gerd von Klitzing FA für Innere Medizin Rudolf-Breitscheid-Str. 12 15230 Frankfurt (Oder) (Übernahme der Praxis von Dr. med. Karl-Ludwig von Klitzing) Planungsbereich Havelland Dr. med. Ulrich Pörtner FA für Diagnostische Radiologie Dallgower Str. 9 14612 Falkensee Planungsbereich Märkisch-Oderland Dr. med. Christiane Herz FÄ für Innere Medizin/HA Berliner Allee 30 c 15345 Altlandsberg (Übernahme der Praxis von Dr. med. Michael Lau) Planungsbereich Oberhavel Dennis Poser FA für Allgemeinmedizin Dorfstr. 28b 16727 Oberkrämer/OT Schwante Dipl.-Psych. Peter Christian Boesche Psychologischer Psychotherapeut/ Verhaltenstherapie Puschkinallee 5 16540 Hohen Neuendorf (Übernahme der Praxis von Dr. med. Gabriele Brunnemann)

Planungsbereich OberspreewaldLausitz Dr. med. Annette Hübner FÄ für Innere Medizin/HA Salzmarktstr. 15 01968 Senftenberg Nils Cheng-Pan Werner FA für Urologie Dolsthaidaer Str. 3 01979 Lauchhammer Planungsbereich OstprignitzRuppin Martin Welschinger FA für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde Bahnhofstr. 1 b 16845 Neustadt/Dosse (Übernahme der Praxis von Dr. med. Christina Ziegler) Planungsbereich Potsdam Usama Kalouti FA für Allgemeinmedizin Garnstr. 6 14482 Potsdam (Übernahme der Praxis von Dr. med. Ute Kunz) Dr. med. Anita Specht FÄ für Augenheilkunde Puschkinallee 5 14469 Potsdam Dr. med. Monika Kanthack FÄ für Kinder- u. Jugendpsychiatrie u. -psychotherapie

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Sicherstellung

Behlertstr. 27 14469 Potsdam Planungsbereich Teltow-Fläming Dr. med. Janine Ramolla FÄ für Allgemeinmedizin Am Glauer Hof 7 14959 Trebbin/OT Glau Dipl.-Med. Christiane Roth FÄ für Frauenheilkunde und Geburtshilfe Baruther Str. 7-8 15806 Zossen (Übernahme der Praxis von Dipl.-Med. Hans-Georg Otto)

Planungsbereich Uckermark Dr. Artur Mojsa FA für Augenheilkunde Robert-Koch-Str. 6 17268 Templin (Übernahme der Praxis von Berward Willerding) Dr. med. Annett Maschke FÄ für Innere Medizin/HA FÄ für Innere Medizin/Hämatologie und Internistische Onkologie Jahnstr. 1 17268 Templin

Zulassungen und Ermächtigungen Neuzulassungen Nachstehende Entscheidungen haben noch keine Bestandskraft erlangt, sodass dagegen noch Widerspruch eingelegt bzw. Klage erhoben werden kann. Dr. med. Ulrike Collina Fachärztin für Allgemeinmedizin in Potsdam ab 01.04.2011 Bettine Fieberg Fachärztin für Allgemeinmedizin in Oranienburg ab 01.04.2011

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Doreen Fuhl Fachärztin für Anästhesiologie in Schwedt/O. ab 01.01.2011 Svitlana Graßmann Fachärztin für Allgemeinmedizin in Golßen ab 01.01.2011 Dipl.-Med. Rita Kaireitis Fachärztin für Allgemeinmedizin in Prenzlau ab 03.01.2011 Dr. med. Uta Kerlikowski Fachärztin für Pathologie in Königs Wusterhausen ab 02.01.2011


Sicherstellung

Dipl.-Med. Marianne Kreibig Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin in Panketal ab 01.05.2011 Dr. med. Vanessa Stüßer Fachärztin für Allgemeinmedizin in Falkensee ab 01.11.2010 Ulrike Zimmermann Fachärztin für Innere Medizin / HA in Prenzlau ab 01.01.2011 Medizinische Versorgungszentren gem. § 95 Abs. 1 SGB V Nachstehende Entscheidungen haben noch keine Bestandskraft erlangt, sodass dagegen noch Widerspruch eingelegt bzw. Klage erhoben werden kann. MVZ Gransee Genehmigung zur Anstellung von: Ewa Tomaszuk Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie ab 18.10.2010 Rudolf Weygand Facharzt für Innere Medizin / HA ab 18.10.2010 MVZ Hennigsdorf GmbH Genehmigung zur Anstellung von: Gerhard Pabst Facharzt für Chirurgie / SP Unfallchirurgie ab 01.11.2010

DRK MVZ Teltow-Fläming in Luckenwalde Genehmigung zur Anstellung von: Dr. med. Christian Lechelt Facharzt für Innere Medizin / HA ab 01.11.2010 MVZ Müncheberg Genehmigung zur Anstellung von: M.B.Ch.B./Univ. Mosul Wethir Salih Facharzt für Allgemeinmedizin ab 01.11.2010 MVZ Schwedt Genehmigung zur Anstellung von: Dipl.-Med. Sonja Quade Fachärztin für Innere Medizin / HA ab 01.11.2010 MVZ Märkisch-Oderland in Strausberg Genehmigung zur Anstellung von: Holger Fuchs Facharzt für Chirurgie ab 01.11.2010 Ermächtigungen Nachstehende Entscheidungen haben noch keine Bestandskraft erlangt, sodass dagegen noch Widerspruch eingelegt bzw. Klage erhoben werden kann. Dr. med. Harry Brunzlow Facharzt für Diagnostische Radiologie am HELIOS Klinikum in Bad Saarow ermächtigt gem. § 31a Abs. 1 Ärzte-ZV auf Überweisung von zugel. FÄ Chirurgie, Gynäkologie, Radiologie, Strahlentherapie und Nuklearmedizin AUSGABE 11 / 2010 | Seite 47


Sicherstellung

sowie entspr. Ärzten in zugel. Einrichtungen nach § 95 Abs. 1 bzw. § 311 Abs. 2 SGB V sowie von am HELIOS Klinikum Bad Saarow erm. Ärzten einschl. der Institutsermächtigung für Strahlentherapie auf dem Gebiet der Mammographie für die Zeit vom 01.01.2011 bis zum 31.12.2012. Dr. med. Friedrich Dreßler Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe am Klinikum E. v. Bergmann in Potsdam auf Überweisung von zugel. FÄ f. Frauenheilkunde und Geburtshilfe sowie entspr. FÄ in zugel. Einrichtungen nach § 95 Abs. 1 bzw. § 311 Abs. 2 SGB V gem. § 5 Abs. 2 BMV-Ä und § 9 Abs. 2 BMV-Ä/EK in Verbindung mit den Mutterschaftsrichtlinien gem. Teil B Nr. 6 zur Planung der Geburtsleitung im Rahmen der Mutterschaftsvorsorge sowie ermächtigt gem. § 31a Abs. 1 Ärzte-ZV zur konsiliarischen Beratung bei gynäkologischen Problemfällen für die Zeit vom 01.01.2011 bis zum 31.12.2012. Dr. med. Volker Gruner Facharzt für Chirurgie an der Asklepios Klinik in Birkenwerder ermächtigt gem. § 31a Abs. 1 Ärzte-ZV auf Überweisung von zugel. Ärzten sowie Ärzten in zugel. Einrichtungen nach § 95 Abs. 1 bzw. § 311 Abs. 2 SGB V auf dem Gebiet der Angiologie sowie auf Überweisung von zugel. Chirurgen und Dermatologen sowie entspr. Ärzten in zugel. Einrichtungen nach § 95 Abs. 1 bzw. § 311 Abs. 2

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SGB V auf dem Gebiet der Phlebologie für die Zeit vom 01.01.2011 bis zum 31.12.2012. Dr. med. Robert Krause Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie an der Oberlinklinik in Potsdam ermächtigt gem. § 31a Abs. 1 Ärzte-ZV auf Überweisung von zugel. Orthopäden, FÄ für Kinder- und Jugendmedizin und von Praktischen Ärzten, die über die Facharztanerkennung für Kinder- und Jugendmedizin verfügen, ohne als solche zur vertragsärztlichen Tätigkeit zugel. zu sein, sowie entspr. Ärzten in zugelassenen Einrichtungen nach § 95 Abs. 1 bzw. § 311 Abs. 2 SGB V für eine Konsultationssprechstunde für Problemfälle auf dem Gebiet der Kinderorthopädie sowie zur Behandlung kindlicher Klumpfüße sowie auf Überweisung von zugel. FÄ für Orthopädie und FÄ für Orthopädie und Unfallchirurgie sowie entspr. Ärzten in zugel. Einrichtungen nach § 95 Abs. 1 bzw. § 311 Abs. 2 SGB V für eine Konsultationssprechstunde für orthopädische Problemfälle auf den Gebieten der Endoprothetik und Extremitätenorthopädie für die Zeit vom 01.01.2011 bis zum 31.12.2012. Dr. med. Gabriele Kurcharzyk Fachärztin für Innere Medizin am Klinikum Dahme-Spreewald in Königs Wusterhausen ermächtigt gem. § 31a Abs. 1 Ärzte-ZV auf Überweisung von zugel. Ärzten sowie Ärzten in zugel. Einrichtungen


Sicherstellung

nach § 95 Abs. 1 bzw. § 311 Abs. 2 SGB V für die Funktionsanalyse eines Herzschrittmachers und/oder eines implantierten Kardioverters bzw. Defibrillators für die Zeit vom 01.01.2011 bis zum 31.12.2012. Priv.-Doz. Dr. med. Karsten Labs Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie an der Asklepios Klinik in Birkenwerder ermächtigt gem. § 31a Abs. 1 Ärzte-ZV auf Überweisung von zugel. FÄ f. Orthopädie sowie FÄ f. Orthopädie und Unfallchirurgie sowie entspr. Ärzten in zugel. Einrichtungen nach § 95 Abs. 1 bzw. § 311 Abs. 2 SGB V für eine Konsultationssprechstunde für orthopädische Problemfälle auf dem Gebiet der Wirbelsäulen- und Gelenkchirurgie für die Zeit vom 01.01.2011 bis zum 31.12.2012. Dr. med. Günter Schulze Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe am Carl-Thiem-Klinikum in Cottbus ermächtigt auf Überweisung von zugel. FÄ f. Frauenheilkunde und Geburtshilfe sowie entspr. Ärzten in zugel. Einrichtungen nach § 95 Abs. 1 bzw. § 311 Abs. 2 SGB V gem. § 31a Abs. 1 Ärzte-ZV für die Betreuung von Patientinnen mit pathologischer Gravidität sowie gem. § 5 Abs. 2 BMV-Ä und § 9 Abs. 2 BMV-Ä/EK in Verbindung mit den Mutterschaftsrichtlinien gem. Teil B Nr. 6 für die Planung der Geburtsleitung für die Zeit vom 01.01.2011 bis zum 31.12.2012.

Prof. Dr. med. Hjalmar Steinhauer Facharzt für Innere Medizin am CarlThiem-Klinikum in Cottbus ermächtigt gem. § 31a Abs. 1 Ärzte-ZV auf Überweisung von zugel. FÄ f. Innere Medizin sowie entspr. Ärzten in zugel. Einrichtungen nach § 95 Abs. 1 bzw. § 311 Abs. 2 SGB V auf dem Gebiet der Peritonealdialyse für die Zeit vom 01.01.2011 bis zum 31.12.2012. Dr. med. Axel Stephan Facharzt für Chirurgie am Carl-ThiemKlinikum in Cottbus ermächtigt gem. § 31a Abs. 1 Ärzte-ZV auf Überweisung von zugel. FÄ f. Chirurgie und Orthopädie sowie entspr. FÄ in zugel. Einrichtungen nach § 95 Abs. 1 bzw. § 311 Abs. 2 SGB V für die Durchführung einer spez. traumatologischen Sprechstunde für die Zeit vom 01.11.2010 bis zum 31.12.2012. Dipl.-Med. Roland Stöbe Facharzt für Chirurgie am Carl-ThiemKlinikum in Cottbus ermächtigt gem. § 31a Abs. 1 Ärzte-ZV auf Überweisung von zugel. Ärzten sowie Ärzten in zugel. Einrichtungen nach § 95 Abs. 1 bzw. § 311 Abs. 2 SGB V für eine diagnostische Sprechstunde auf dem Gebiet der arteriellen Gefäßchirurgie sowie auf Überweisung von zugel. FÄ f. Chirurgie, Hautu. Geschlechtskrankheiten und Innere Medizin und entspr. Ärzten in zugel. Einrichtungen nach § 95 Abs. 1 bzw. § 311 Abs. 2 SGB V auf den Gebieten der Phlebologie und Lymphologie für die Zeit vom 01.01.2011 bis zum

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Sicherstellung

31.12.2012. Zweigpraxen gem. § 24 Abs. 3 und 4 Ärzte-ZV

(Neuvergabe Hausnummer durch die Stadt Beelitz)

Gemeinschaftslabor Cottbus/MVZ f. Labormedizin und Mikrobiologie GbR in Cottbus Zweigpraxis in Treuenbrietzen durch Priv.-Doz. Dr. med. Andreas Kage

Dr. med. Bettina Rau Fachärztin für Frauenheilkunde und Geburtshilfe in Königs Wusterhausen neue Adresse: Eichenallee 1 b

Pawel Placzek-Kawan Facharzt für Psychiatrie in Falkensee Zweigpraxis in Paulinenaue Dr. med. Gero Tanner Facharzt für Innere Medizin / HA in Rhinow Zweigpraxis in SieversdorfHohenofen Verlegung Praxissitz MUDr.(CS) Jarmila Pasch Fachärztin für Innere Medizin / HA in Beelitz neue Adresse: Trebbiner Str. 22

Dr. med. Dörte Schneider Fachärztin für Frauenheilkunde und Geburtshilfe in Königs Wusterhausen neue Adresse: Eichenallee 1 b Dr. med. Manfred Schulte Facharzt für Laboratoriumsmedizin in Potsdam neue Adresse ab 20.12.2010: Charlottenstr. 72 Dipl.-Med. Hartmut Stottmeier Facharzt für Allgemeinmedizin in Beelitz/OT Fichtenwalde neue Adresse: Berliner Allee 84 (Umbenennung durch die Stadt Beelitz)

Info-Kasten zu Planungsbereichen auf Seite 51 Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass gemäß der Bedarfsplanungs-Richtlinie eine Überversorgung dann angezeigt ist, wenn durch einen Vergleich zwischen der für den Planungsbereich maßgeblichen allgemeinen Verhältniszahl für die Arztgruppe und der für den Planungsbereich ermittelten örtlichen Verhältniszahl eine Überschreitung von 10 v. H. festgestellt wird. Insofern ist nicht grundsätzlich davon auszugehen, dass für die in der Übersicht noch nicht gesperrten Planungsbereiche/Arztgruppen eine Unterversorgung angezeigt ist. Wir empfehlen daher dringend jedem niederlassungswilligen Arzt, sich vor der Antragstellung in der KV Brandenburg, Unternehmensbereich Qualitätssicherung/Sicherstellung, über die jeweilige Versorgungssituation zu informieren.

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Sicherstellung

Anästhesie

Augen

Chirurgie

Fachärztlich Internisten

Frauen

HNO

Hautkrankheiten

Kinder

Nerven

Orthopädie

Psychotherapie

Diagn. Radiologie

Urologie

Hausärzte

Übersicht der Entscheidungen des Landesausschusses der Ärzte und Krankenkassen des Landes Brandenburg zur Anordnung bzw. Aufhebung von Zulassungsbeschränkungen im Bereich der Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg nach § 103 Abs. 1-3 SGB V i.V.m. § 16b Ärzte-ZV

Potsdam/Stadt

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Brandenb./Havel/St. Potsdam-Mittelmark

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OberspreewaldLausitz

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Planungsbereich

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Die Übersicht enthält die Entscheidungen des Landesausschusses per 5.11.2010 für die Arztgruppen in den jeweiligen Planungsbereichen bis einschließlich des Beschlusses Nr. 52/10. In diesen Regionen werden Zulassungen gefördert. x

gesperrte Planungsbereiche

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mögliche Zulassungen

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Zulassungsmöglichkeit für ärztliche Psychotherapeuten Zulassungsmöglichkeit für Psychotherapeuten, die ausschließlich Kinder und Jugendliche behandeln

AUSGABE 11 / 2010 | Seite 51


Sicherstellung

Öffentliche Ausschreibungen von Vertragsarztsitzen gemäß § 103 Abs. 4 SGB V In Gebieten, für die der Landesausschuss der Ärzte und Krankenkassen eine Zulassungssperre angeordnet hat, schreibt die KV Brandenburg gem. § 103 Abs. 4 SGB V nach Antragstellung folgende Vertragsarztsitze zur Nachbesetzung aus:

Bewerbungsfrist bis 11.1.2011 Kennziffer

Fachrichtung

Planungsbereich

81/2010

Hals-, NasenOhrenheilkunde

Cottbus

Übergabetermin

01.07.2011

(1/2 Vertragsarztsitz)

82/2010

Innere Medizin/FA

Oberspreewald-Lausitz

3. Quartal 2011

83/2010

Innere Medizin/FA

Potsdam/Stadt

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Psychologischer Psychotherapeut

Uckermark

01.01.2011

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schnellstmöglich

(1/2 Vertragsarztsitz)

85/2010

Ärztlicher Psychotherapeut

Havelland

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Innere Medizin/HA

Potsdam/Stadt

schnellstmöglich

87/2010

Allgemeinmedizin

Potsdam/Stadt

30.09.2011

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Allgemeinmedizin

Potsdam/Stadt

01.04.2011

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Kinder- und Jugendmedizin

Teltow-Fläming

Ansprechpartnerinnen: Karin Rettkowski Tel.: 0331/23 09 320 Ingeborg Prößdorf Tel.: 0331/23 09 323

Seite 52 | AUSGABE 11 / 2010

schnellstmöglich

Weitere Informationen über Angebote für Praxisübernahmen können Sie unserer Homepage unter www.kvbb.de (Stichwort: Praxisbörse) entnehmen.


Sicherstellung

Bewerbungsfrist bis 10.12.2010 Kennziffer

Fachrichtung

Planungsbereich

72/2010

Frauenheilkunde

Oberspreewald-Lausitz

73/2010 74/2010 75/2010

76/2010

Innere Medizin/FA (1/2 Vertragsarztsitz)

Innere Medizin/FA (1/2 Vertragsarztsitz)

Haut- und Geschlechtskrankheiten

Übergabetermin 2011/2012

Potsdam/Stadt

01.04.2011

Uckermark

01.01.2011

Frankfurt (Oder)/Stadt/ Oder-Spree

Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut Oberhavel

sofort

01.01.2011

(1/2 Vertragsarztsitz)

77/2010

Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut Teltow-Fläming

01.04.2011

(1/2 Vertragsarztsitz)

78/2010

Psychologischer Psychotherapeut

Teltow-Fläming

01.04.2011

(1/2 Vertragsarztsitz)

79/2010

Frauenheilkunde

Brandenburg a. d. H. (St.)/ Potsdam-Mittelmark

01.07.2011

80/2010

Orthopädie

Barnim

01.01.2011

• Die schriftliche Bewerbung für die ausgeschriebenen Vertragsarztsitze ist zwingend erforderlich. Sie muss die Bewerbungskennziffer, die Anschrift, die Telefonnummer, die Facharztanerkennung sowie Angaben zum möglichen Praxisübernahmezeitpunkt enthalten.

• Wir machen ausdrücklich darauf aufmerksam, dass in der Warteliste eingetragene Ärzte nicht automatisch als Bewerber für die ausgeschriebenen Vertragsarztpraxen gelten.

Unter dem Stichwort „Ausschreibung“ sind die Unterlagen bei der KV Brandenburg, Friedrich-Engels-Str. 103/104, 14473 Potsdam, einzureichen.

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Service

Praxisbörse Praxisangebot •Suche für langjährig gut gehende Hausarztpraxis (1.000 Fälle) in der Gemeinde Milower Land (90 km westlich von Berlin) schnellstmöglich einen Nachfolger. Die Praxis sowie ein angrenzendes gepflegtes Wohnhaus mit Garten können gemietet oder gekauft werden. 0176/23 59 71 69 oder www.arztpraxis.de.tl •Internistische Hausarztpraxis in einer Kleinstadt im Lausitzer Seenland mit hoher Scheinzahl zum 30.6.2011 abzugeben. Leistungsprofil: Sonographie, Holter, ABDM, Spirometrie. Weitere Auskünfte gern bei persönlicher Kontaktaufnahme. Ich freue mich auf Ihr Interesse. Chiffre: 10/11/03 •Suche zum 1.1.2013 aus Altersgründen Nachfolger/in für meine Praxis <hausärztliche, manual- und sportmedizinische Praxis> in einem Gesundheitszentrum am östlichen Berliner Stadtrand mit sehr guter Verkehrsanbindung. Der Nachfolger sollte FA für Allgemeinmedizin sein und über gute Kenntnisse und Fertigkeiten der Manuellen Medizin und Akupunktur verfügen. Auch eine Teilzulassung für

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einen halben Vertragsarztsitz wäre zwischenzeitlich wünschenswert. Meine ca. 80 qm große Praxis besteht seit 1.6.1990 und hat einen stabilen quar-talsmäßigen Scheindurchschnitt von 1.400 bis 1.500, zur Hälfte Überweisungsfälle. Chiffre: 10/11/04 •FÄ für Innere Medizin (fachärztlich kardiologisch orientiert) sucht zum 1.10.2011 Nachfolger/in für ihre Praxis. Vertragsarztsitz befindet sich am Rande des Spreewaldes und verweist auf eine stabile Scheinzahl von 1.100 bis 1.200 BHF/Quartal (reine Überweisungspraxis). Ausstattung: Echogerät „Vived 5 1209“ (neu) Bew.-kennziffer: 82/2010 •Praxis für Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie (VT) ab dem 1.4.2011 in Cottbus abzugeben. Zentrale Lage, große helle Praxisräume, Fahrstuhl, Tiefgarage und Parkmöglichkeiten. Praxis ist gut frequentiert. 0355/477 64 12 •Suche langfristig Praxisübernahmeinteressenten für meine Hausarztpraxis in einem Einfamilienhaus in Cottbus mit 1.300 Scheinen/Quartal. Plane bei Ausbildungsberechtigung für 1,5 Jahre in den nächsten 2 bis 5 Jahren Abgabe meiner allgemeinme-


Service

dizinischen Praxis bei Cottbus. Denkbar wäre „geteilte Zulassung“ oder auch meine Anstellung. Chiffre: 10/11/06 •Etablierte Allgemeinarztpraxis in Birkenwerder zum II. Quartal 2011 abzugeben. Die Praxis befindet sich in einem Ärztehaus in S-Bahnnähe. (Parkplätze vorhanden). Chiffre: 10/11/10 Anstellungsgesuch •FÄ für Physikalisch- und Rehabilitative Medizin sucht ab 1.1.2011 Anstellungsmöglichkeit in einer Vertragsarztpraxis oder einer zugelassenen Einrichtung am südlichen Stadtrand Berlins (z. Bsp. Blankenfelde-Mahlow oder Teltow). Bevorzugt wird eine Teilzeitbeschäftigung in einem Umfang bis zu 30 Stunden/Woche. Besondere Qualifikationen: FÄ für Allgemeinmedizin, Schmerztherapie, Chirotherapie, Akupunktur, Psychosomatische Versorgung. Naturheilverfahren Chiffre: 10/11/05 •Kinder- und Jugendpsychotherapeutin mit eigener Praxis in Brandenburg / Stadt sucht ab Anfang nächsten Jahres eine(n) approbierte(n) Psychotherapeuten/in für Kinder und Jugendliche auf Honorarbasis für ca. 16 bis 20 Stunden pro Woche. Chiffre: 10/11/15

Anstellungsangebot •Wir suchen zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine/n Fachärztin/Facharzt für Psychiatrie zur Verstärkung unseres Teams im Oberhavel Gesundheitszentrum (MVZ) in Gransee (etwa 60 km nordwestlich von Berlin). Zwei kompetente und engagierte Arzthelferinnen stehen Ihnen zur Seite. Arbeitszeiten können familienfreundlich gestaltet werden. 03301/ 663052 •Interdisziplinäres MVZ sucht zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine/einen Fachärz-tin/Facharzt für Neurologie in Oranienburg (nördliche Berliner Stadtgrenze) zur Festanstellung. Das MVZ liegt im S-Bahnbereich. Arbeitszeiten können flexibel und familienfreundlich gestaltet werden. Praxismanager übernehmen weitgehend ihre administrativen Aufgaben. 03301/66-3052 •Biete Anstellung als Facharzt oder angehender Facharzt für Augenheilkunde ab sofort. Chiffre: 10/11/07 •Große hausärztliche Gemeinschaftspraxis in Cottbus sucht zur Erweiterung des Teams eine Fachärztin/einen Facharzt für Innere oder Allgemeinmedizin. Wir bieten Ihnen ein umfangreiches Leistungsspektrum bei sehr guter apparativer Ausstattung. Die Arbeitsbedingungen sind frei verhandelbar. Sehr gern ist auch eine Anstel-

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Service

lung in Teilzeit möglich. allgemeinmedizin-cottbus@web.de •MVZ in Bernau bietet Stelle FÄ/FA für HNO-Heilkunde. Gute Bezahlung, Umsatzbeteiligung, geringe Wochenstunden. Chiffre: 10/11/11 Kooperationsgesuch •Allg.-med. Praxis in Hohen Neuendorf mit ZB Akupunktur, Chirotherapie, Schmerztherapie und nettem, kompetentem Praxisteam sucht ab Beginn 2011 Facharzt/Fachärztin für Allgemeinmedizin zur Mitarbeit für 20 bis 40 Stunden pro Woche bei guter Vergütung und flexibler Arbeitszeitgestaltung. Auch Ausbildungsassistent möglich. Chiffre: 10/11/02 •Anästhesist sucht Zusammenarbeit mit ambulant tätigen Operateuren. Chiffre: 10/11/08 Kooperationsangebot •Suche ab IV/2011 für meine schmerztherapeutisch ausgerichtete Hausarztpraxis in Eberswalde eine Kooperation (Sicherstellungs-/Entlastungsassistenz). Gern auch engagierten Arzt/Ärztin in Weiterbildung auf dem Gebiet der Allgemeinmedizin. Die vakante Stelle kann in Voll- und Teilzeit besetzt werden. dr.dischu@web.de

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Weiterbildungsassistent gesucht •Fachärztin für Allgemeinmedizin bietet die Möglichkeit der Weiterbildung in ihrer fallzahlstarken Praxis in Fürstenwalde. Die Befugnis zur Weiterbildung für 1,5 Jahre liegt vor und Erfahrungen in der Weiterbildung wurden bereits gesammelt. Eine Teilzeittätigkeit ist möglich. Die Praxis verfügt über 3 Sprechzimmer. Rund ein Drittel der Patienten sind Diabetiker. 03361/302 915 •Die Praxis für Orthopädie & Unfallchirurgie Drs. Leunert&Lober in 14513 Teltow sucht ab sofort einen Arzt in Weiterbildung zum Facharzt für Allgemeinmedizin. Wir bieten: Je 0,5 Jahre Basisweiterbildung Chirurgie bei Dr. Leunert bzw. Dr. Lober FÄ für Orthopädie & Unfallchirurgie. Die Ausbildung umfasst u.a. die allgemeine fachärztliche Sprechstunde bei Beschwerden des Stütz- und Bewegungsapparates, Chirotherapie, Schmerztherapie-Behandlung nach Unfällen, Säuglingssprechstun-de, Assistenz bei ambulanten Operationen, Anwendung von Stoßwelle, WadiT, Magnetfeld. Die Förderung durch die KV Brandenburg ist Voraussetzung. 03328/302 831 leunert-lober@web.de •Große Praxis für Allgemeinmedizin (breites Spektrum) im Stadtgebiet von Cottbus sucht Weiterbildungsassistenten. Eine Weiterbildungsermächtigung liegt vor. Chiffre: 10/11/20W


Service

Sonstiges •„Hydro Jet Medical Wellsystem“ für die Hälfte des Neupreises zu verkaufen. 03385/50 38 354 •Verschenke Knochendichtemessgerät komplett: Sunligt Omnisense 7000 mit 2 Sonden und TintenstrahlDrucker - Tür von April 2010 (Neupreis 11.000 Euro v. 12/2003). Chiffre: 10/11/09

•Examinierte Schwester (41 Jahre) mit 10 Jahren Berufserfahrung in einer kardiologisch internistischen Praxis sucht wegen Praxisauflösung ab 1.1.2011 neue Anstellung (30/40 Std./Wo) in Potsdam und Umgebung. 0331/71 20 78

Anzeige

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Geburtstage

50

60

Dr. med. Jörg Bauer, Perleberg

Renate Höhne, Wittstock/Dosse

Dr. med. Bernd Christensen, Neuruppin

Dipl.-Med. Dagmar Joecks, Erkner

Dipl.-Psych. Heike Joost, Ludwigsfelde

Hans-Christian Kuderna, Falkensee

MUDr./CS Karin Krekow, Guben

Gisela Lehmann, Eisenhüttenstadt

Dr. med. Dagmar Kühne, Rhinow

Gerhard Lenting, Jüterbog

Dipl.-Med. Marc-Alexander Lehmann, Potsdam

Dr. med. Gisela Renner, Senftenberg

Dipl.-Med. Martine Paura, Potsdam

Dipl.-Med. Torsten Ruhnke, Panketal

Dipl.-Med. Christina Radeck, Kleinmachnow

Dipl.-Psych. Karl-Martin Salz, Oranienburg

Dipl.-Med. Andreas Schildknecht, Potsdam

Dr. med. Christina Semmler, Potsdam

Martin Binder, Oranienburg Dr. med. Christoph Borch, Falkensee Dr. sc. med. Bernd-Joachim Gestewitz, Bad Saarow Dr. med. Eckhard Haß, Senftenberg

Seite 58 | AUSGABE 11 / 2010

Dr. med. Viola Wegner, Strausberg Dr. med. Wolfram Wisotzki, Brandenburg an der Havel Dr. med. Victor Lehr, Panketal Dr. med. Peter Michalczyk, Schöneiche bei Bln.

65


Geburtstage

Dr. med. Esther Nickles-Jonen, Potsdam

66

67

Dr. med. Ingrid Diesterweg, Frankfurt (Oder)

Dr. med. Renate Glombitza, Straupitz MUDr. Peter Janata, Ahrensfelde

Dr. med. Rita Hagedorn, Frankfurt (Oder)

apl. Prof. Dr. med. Heiko-Gundmar Lestin, Wittstock/Dosse

Dr. med. Kurt Zieger, Seelow

Dr. med. Günter Schulze, Cottbus

Dr. med. Rosmarie Böhm, Brandenburg an der Havel Dr. med. Kristine Konzack, Drebkau

SR Dipl.-Med. Marianne Trenner, Meyenburg Dr. med. Rainer Wenkel, Erkner

Dr. med. Barbara Peters, Mühlberg/Elbe

Dipl.-Med. Jörg Forner, Treuenbrietzen

Dr. med. Brigitte Poguntke, Senftenberg

Dr. med. Lutz Paul, Doberlug-Kirchhain

MR Dr. med. Rainer Pörtner, Königs Wusterhausen

Dr. med. Günther Scheinig, Bad Belzig

Dr. med. Hartmut Schirlitz, Nauen Dipl.-Med. Helga Schubbert, Wittenberge Jutta Zimmermann, Luckau

68

69

Rainer Hohnstädter, Elsterwerda

70

MR Dr. sc. med. Fred Machan, Rathenow Dr. med. Horst Trenner, Meyenburg

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Geburtstage

Dr. med. habil. Christian Zur, Bad Saarow

71

MR Dieter König, Neuhausen/Spree / Laubsdorf Dr. med. Wolfgang Lenzner, Trebbin/OT Schönhagen

72

MR Dr. med. Bernhard Fehse, Joachimsthal

74

SR Dr. med. Margrit Nitschke, Panketal

75

Dipl.-Med. Brigitte Paulick, Peitz

76

Horst Redel, Oberuckersee/OT Warnitz

80

Dr. med. Reiner Matthes, Kyritz

Monatsschrift der Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg Herausgeber: Landesgeschäftsstelle der Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg Gregor-Mendel-Str. 10-11 14469 Potsdam Telefon: 0331/28 68 100 Telefax: 0331/28 68 175 Internet: http://www.kvbb.de Email: info@kvbb.de Redaktion: Dr. med. H. J. Helming (ViSP) MUDr./CS Peter Noack Dipl.-Med. Andreas Schwark Andreas Förster, Ralf Herre Redaktionsschluss: 22. November 2010 Satz und Layout: KV Brandenburg Bereich Kommunikation Telefon: 0331/28 68 196 Telefax: 0331/28 68 197 Druck: Druckerei Humburg Berlin Zimbelstraße 26, 13127 Berlin Telefon: 030/47 49 78 0 Telefax: 030/47 49 78 99 E-Mail: info@humburg-berlin.de Anzeigenverwaltung: Druckerei Humburg Berlin Zimbelstraße 26, 13127 Berlin Telefon: 030/47 49 78 0 Telefax: 030/47 49 78 99 E-Mail: info@humburg-berlin.de Anzeigenannahmeschluss: Jeder 5. des Monats Zur Zeit gilt die Preisliste vom 1. Januar 2010 Erscheinungsweise: Monatlich Auflage: 4.700 Exemplare

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AUSGABE 11 / 2010


Servicenummern der KV Brandenburg Zentrale Service-Einwahl

01801/58 22 43-0*

Informationsdienst

01801/58 22 43-1*

Fortbildung

01801/58 22 43-2*

Abrechnungsberatung

01801/58 22 43-3*

Formularbestellung

01801/58 22 43-5*

Formularbestellung Fax

01801/58 22 43-4*

Benutzerservice DatenNerv / KV-SafeNet

01801/58 22 43-6*

Betreuung Beir채te und neue Mitglieder

01801/58 22 43-7*

Bereitschaftsdienst-Management

01801/58 22 43-9*

Bereitschaftsdienst-Management Fax

01801/58 22 43-8*

Beratung zu Verordnungen und Wirtschaftlichkeitspr체fung

0331/23 09-602

Betriebswirtschaftliche Beratung

0331/23 09-280

Niederlassungsberatung

0331/23 09-320

Bereich Kommunikation

0331/28 68-196

*3,9 Cent pro Minute aus dem Festnetz; maximal 42 Cent pro Minute aus den Mobilfunknetzen.


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