Sonderausstellung im Heimatmuseum im Februar 2020

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Sonderausstellung

Wilhelm Zimmer (1853 – 1937)

Mit Pinsel & Farbe – Bilder von der Insel Rügen im Heimatmuseum Göhren

Wilhelm Zimmer „Der neue Bauplan“

Sonderöffnungszeiten 3. bis 22. Februar 2020 Montag bis Freitag 10 – 16 Uhr, Samstag 10 – 15 Uhr

Der Maler Wilhelm Zimmer wurde in Apolda geboren, studierte an der Kunstschule Weimar und war später selbst als Lehrer dort tätig. Als Professor leitete er die Sektion Genremalerei. Prof. Zimmer malte vorwiegend Landschaften und Gegebenheiten aus seiner Heimat Thüringen, muss sich aber zu Studienzwecken auch immer wieder in Göhren aufgehalten haben. Davon zeugen Tuschezeichnungen und die herausragende Arbeit „Der neue Bauplan“. Das Kunstwerk aus der Zeit um 1890 zeigt die Versammlung der einheimischen Fischerbauern, die über den Bau von „schnurgeraden“ Straßen im Dorf beraten. Antonie Biel (1830 – 1880) Die Landschaftsmalerin wurde in Stralsund geboren, begab sich auf zehn Lern- und Wanderjahre durch Deutschland. 1862 ließ sie sich in Berlin nieder, wo sie regelmäßig an Akademieausstellungen teilnahm. Sie schaffte sich in der von Männern dominierten Kunstszene einen Namen als anerkannte Malerin. In 30 Jahren schuf sie eine Vielzahl von vielbeachteten Gemälden, darunter viele Marinen und Küstenlandschaften. Unser Gemälde „Fischerdorf auf Rügen“ fand man um 1950 auf einen Schutthaufen in Gager, später kam es in die Museumssammlung und wurde restauriert. Lyonel Feininger (1871 – 1956) Mit seinen Arbeiten am Bauhaus Weimar seit 1919 gehört Lyonel Feininger zu den bedeutendsten Künstlern der Klassischen Moderne. Auch diesen berühmten Maler zog es auf die Insel Rügen. Zwischen 1892 und 1907 fand er auf Mönchgut seine Motive. Natur, Kirchen, Mühlen und rohrgedeckte Katen faszinierten ihn. Wir geben mit ausgewählten Kopien einen kleinen Einblick in die frühe Schaffensperiode des Künstlers. Heimatmuseum der Mönchguter Museen Strandstraße 1 Ostseebad Göhren Heimatmuseum: 038308/25627 Museumsverwaltung: 038308/2175 museum@goehren-ruegen.de

Kurverwaltung Ostseebad Göhren Poststraße 9 www.goehren-ruegen.de

Hans Porwoll, „Mönchguter Paar“

Wir präsentieren Werke aus der Sammlung der Mönchguter Museen und zeigen Bilder von Künstlern/Innen, die sich der Insel Rügen eng verbunden fühlten, zum Malen und Zeichnen auf die Halbinsel Mönchgut kamen oder in Göhren lebten. Sie waren fasziniert von Natur und Landschaft, von dörflicher Idylle und den Menschen, die als Bauern, Fischer und Lotsen arbeiteten und die Mönchguter Tracht noch trugen


Tom Beyer (1907 – 1981)

als lohnendes Ziel: Hier hielt sie die einmaligen Stimmungen in der Landschaft im Bild fest und porträtierte die Fischerbauer-Familien in Trachten in ihrem häuslichen Umfeld. Hans Porwoll (1898 – 1984)

Tom Beyer „Kirche Middelhagen“

Hans Porwoll „Ewald Schmidt und Frau“

Der für die norddeutsche Region bedeutende Maler wurde in Münster geboren, kam nach dem Krieg nach Vorpommern, lebte ab 1953 in Stralsund und arbeitete im „Drachenhaus“ in Göhren in seinem Sommeratelier. Rüganer Fischer und Stralsunder Werftarbeiter nannten Tom Beyer „ihren Maler“. Seine Motive waren das geschäftige Treiben in den Häfen, die schwere Arbeit der Fischer, aber auch die Schönheit der Natur, die er mit kräftigen Farben und Pinselstrichen festhielt. Elisabeth Büchsel (1867 – 1957)

Der Hamburger Maler kam in den 1920er Jahren nach Göhren. Seine schwierige finanzielle Lage zwang ihn, die Gemälde oft für „Kost & Logis“ zu veräußern. Es entstanden viele Porträts und Momentaufnahmen aus dem dörflichen Leben. Durch sein geschultes Auge haben die Gemälde von Hans Porwoll für uns einen besonderen Wert – sie sind ein wichtiges Zeitdokument für das Leben auf Mönchgut. 1926 heiratete der Maler die Tochter des Hegemeisters Schwartz. Ende der 1930er Jahre zogen sie nach Hamburg, wo Porwoll als Marinemaler bekannt wurde. Erna Ottilie Bercht (1881 – 1966)

Elisabeth Büchsel „Familie Schmidt, Alt Reddevitz“

Die Künstlerin wurde in Stralsund geboren, verdiente Geld als Porträtistin und finanzierte so ihre Studienreisen. Ab 1900 ging sie fast 50 Jahre lang in jedem Sommer auf die Insel Hiddensee, wo sie bei Fischern wohnte und lebte und unermüdlich malte. Zahllos sind die ruhigen, stimmungsvollen Bilder von Land und Leuten. Doch die „Hiddensee-Malerin“ entdeckte auch Mönchgut

Erna O. Bercht „Mönchguterin“

Über die Dresdner Malerin, Holzschneiderin, Lithographin und Illustratorin ist wenig bekannt. Sie absolvierte ihr Studium an der Akademie für bildende Künste Dresden und schuf in der Folgezeit volkstümliche Illustrationen, Stadtansichten und Porträts. Bis 1912 ist ihr Schaffen in Dresden nachgewiesen. Ihre Rügen-Aufenthalte sind nicht datiert. Hier entstanden vor allem Steinzeichnungen von Mönchguterinnen in Tracht und Druckvorlagen für Postkarten. Bis zu ihrem Tod lebte E. O. Bercht im Alten- und Pflegeheim in Göhren und pflegte Kontakt mit der Museumsgründrin Ruth Bahls.


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