KARRIEREZIEL Hochfranken - Ausgabe 2014

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KARRIEREZIEL

Familie oder Die typische Rollenverteilung war gestern. Heute ist die moderne Mama multitaskingfähig, gut organisiert und eine geschätzte Mitarbeiterin. Die Elternzeit tut ihrer Karriere keinen Abbruch, im Gegenteil. Das wissen die Unternehmen – auch in Hochfranken.

Text: Jaqueline Burak Illustrationen: Heidi Ruttmann

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irmen in ganz Deutschland brauchen vor allem eins: Fachkräfte. Nicht nur die Wirtschaft sucht händeringend nach qualifizierten Arbeitskräften, auch die Bundesregierung sucht einen Ausweg aus dieser Situation. Die Lösung sieht sie vor allem in Müttern und Frauen, die bisher nur in Teilzeit gearbeitet haben. Einer Allensbach-Umfrage zufolge, würde jede dritte Teilzeit-Mutter gern mehr arbeiten. „Gerade bei beruflich qualifizierten Frauen und Müttern besteht ein bei weitem nicht ausgeschöpftes Arbeitsangebot“, sagt IZA-Experte Werner Eichhorst. Die Frauen bringen Qualitäten mit, die auf

Gut ausgebildet, organisiert, belastbar und motiviert!

dem Arbeitsmarkt dringend gebraucht werden. Die Mütter sind in der Regel gut ausgebildet, außerdem durch das Familienleben organisiert, belastbar und vor allem motiviert. Denn viele sehnen sich

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nach Abwechslung. Sie sind gern Mama, aber eben auch Frauen, die ihren Beruf und eine Aufgabe außerhalb der Familie schätzen. Arbeitgeber wissen: Wenn sie ihre Mitarbeiterinnen unterstützen, Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen, binden sie diese an ihr Unternehmen – und erhalten so einen echten Wettbewerbsvorteil.

Junge Mütter werden unterstützt Ines Gräf ist 22 Jahre alt. Sie ist Auszubildende bei Nexans Power Accessories Germany GmbH in Hof. Die junge Frau hat bereits eine zweijährige Tochter. Durch die Unterstützung ihres Arbeitgebers bekommt sie beides: Eine gute Ausbildung und Familie. „Manchmal ist es schon anstrengend“, gibt Ines Gräf zu. Die Kleine soll gut versorgt sein, der Haushalt geführt und abends muss Ines Gräf noch für die Schule lernen. Dennoch: „Wenn man es gern macht, funktioniert es ganz gut“, fügt sie lächelnd hinzu. Unterstützt wird die 22-jährige Auszubildende sehr gut von ihrem Arbeitgeber.

Nexans hat die Arbeitszeiten der jungen Mutter angepasst, damit sie sich gut um ihre Tochter kümmern kann. „Wenn etwas mit meiner Kleinen wäre, könnte ich auch gleich zu ihr“, betont Ines Gräf. „Nexans ist ein sehr flexibler Arbeitgeber.“ Eine Teilzeitausbildung gibt es hierzulande selten. Besonders im Hofer Landkreis und der näheren Umgebung ist es für junge Mütter mit Kind schwierig eine Ausbildungsstelle zu bekommen. „Ich bin sehr froh, dass mir meine Firma die Möglichkeit gibt, die Arbeitszeit in Teilzeit zu erledigen, damit ich eine gute Ausbildung absolvieren kann und zugleich Familie und Haushalt unter einen Hut bekomme“, lobt sie. Für Carola Blume-Brake, Personalreferentin von Nexans und selbst Mutter, ist das selbstverständlich. „Es ist ein Geben und ein Nehmen“, sagt sie. Die Firma geht mit dem Kinderwunsch ihrer Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen offen und familienfreundlich um. „Wir fragen nach den Wünschen und schauen, dass sie integriert werden.“ Durch den offenen Umgang und dem guten Kontakt fänden Arbeitnehmer

D A S K A R R I EREM AGAZIN


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