SAG MIR WO DIE BLUMEN SIND 1914-2014

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SAG MIR WO DIE BLUMEN SIND 1914 - 2014 KUNSTHAUS TROISDORF



FRANK BAQUET


FRANK BAQUET PHOTOGRAPHIE

1964 in Sieglar geboren, lebt und arbeitet in Troisdorf. Bereits während seines Studiums der Volks- und Betriebswirtschaftslehre arbeitete er freiberuflich als Fotograf und Designer. Im Jahre 1990 entstanden die ersten Arbeiten im Bereich der künstlerischen Fotografie. Seit 1993 ist er auch als Dozent für Fotografie und Digitale Bildbearbeitung tätig. Er ist Angehöriger des Berufsverbandes Bildender Künstlerinnen und Künstler und Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Photographische Edeldruckverfahren. Seine Arbeiten wurden bei zahlreichen Ausstellungen national und international ausgestellt u. a. in Siegburg, Bonn, Köln, Düsseldorf, Saarbrücken, Kaiserslautern, Brandenburg, Göttingen, Berlin, Frankreich, Italien und Venezuela. Frank Baquet ist Träger des Kunstpreises des Rhein-Sieg-Kreises 1995, des Kunstpreises für Fotografie der Stadt Brandenburg 2001 und wurde 2009 mit dem Kunstpreis Wesseling (2. Preis) ausgezeichnet. www.baquet.de

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RHAPSODY # 23793 Pigmentdruck auf Leinwand 80 x 120 cm, 2014

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DIERK ENGELKEN


DIERK ENGELKEN MALEREI-SKULPTUR

26.7.1941 geboren in Elbing; aufgewachsen in Bonn; lebt dort als freier Maler und Skulpteur; Studium an der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf; 1969 dort Meisterschüler; 1973-2001 Lehraufträge Pädagogische Hochschule Rheinland und Universitäten Köln und Bonn; Mitglied BBK, IGBK, BKG, EKG Frequenzen, VG Bild Kunst, VG Wort; President d’honneur der A.I.A.P. UNESCO Einzelausstellungen u. a.: Galerie Glaub Köln; Kurfürstliches Gärtnerhaus Bonn; Museu d`Arte Sao Paulo; Museu d`Arte Belo Horizonte; Museu d`Arte Brasilia; Galerie Sztuki Wspotczesnej Krakau; Galerie BASF Schwarzheide; alte Synagoge Wittlich; Westpreußisches Landesmuseum Münster; Deutsche Botschaft Washington; Haus an der Redoute Bonn; Ausstellungsbeteiligungen und Kunstaktionen u. a.: Kölner Kunstkaleidoskop, Große Düsseldorfer Kunstausstellung; Wanderausstellung des Rheinischen Museumsamtes; Große Münchner Kunstausstellung; Kunsthaus Stuttgart; Ostdeutsche Galerie Regensburg; „XII. „Festival International de la Peinture“, Musee Chateau, Haut-de-Cagnes; „Triennale der realistischen Malerei“, Kunsthalle Sofia; Kunstmuseum Bonn; Biennale Kairo; Rauma Biennale Balticum; Biennale der Ostseeländer, Kunsthalle Rostock; „Zeitgenössische Künstler aus Deutschland“, Kunstmuseum Seoul; „Betonskulptur im 20. Jhdt.“, Kunstpalast Düsseldorf; Manege St. Petersburg; Museum of Modern Art Oxford; Haubrich- Kunsthalle Köln; Künstlerhaus Metternich, Koblenz

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Über die künstlerische Arbeit von D. Engelken gibt es rund 180 Veröffentlichungen in Katalogen, Periodika und in der Presse, im Rundfunk und TV. Darüber hinaus ist er selbst seit 1975 in weit über 300 Kritiken, Stellungnahmen, Katalogtexten und Essays als engagierter Beobachter hervorgetreten. www.dierk-engelken.de

DER KRIEG FÄNGT IN DEN KÖPFEN AN Acryl auf Leinwand 180 x 150 cm, 2014


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CHRISTIANE GIESSLER


CHRISTIANE GIESSLER MALEREI

Geboren 1960 in Köln. 1980-1983 Studium der Malerei an der Alanus-Hochschule für Bildende Künste, Alfter. Von 1983-1984 kunsttherapeutisches Studium (Bad Boll). 1984-1990 Kunststudium an der WKS Köln bei Prof. Dank. Studienreisen nach Afrika, Italien, Türkei. Seit 2000 diverse private und öffentliche Auftragsarbeiten u.a. in Wand-und Deckenmalerei. Zahlreiche Ausstellungen im In- und Ausland. Seit 2004 kunstpädagogisches und -therapeutisches Arbeiten mit alten und jungen Menschen in öffentlichen Einrichtungen und privat. Mein zentrales Motiv ist der Mensch, insbesondere Frauen in ihren verschiedenen Erscheinungsformen; ihrer kulturellen Vielfalt und ihren sozialen Zusammenhängen, der Lebensfreude und Hoffnungslosigkeit, zwischen Vitalität und Apathie, der Spannung zwischen Tradition und Moderne als wesentlicher Bestandteil meiner künstlerischen Auseinandersetzung. Begegnungen mit Menschen außereuropäischer Kulturen sind für mich Quelle und Inspiration. „Der Klang der Farbe, ihr Zusammenspiel mit Licht und Schatten, Ferne und Nähe im Spiegel der Figur und ihrem gesellschaftlichen Zusammenhang, dem Modell und seiner Einzigartigkeit werden neu und intuitiv zu einem neuen Ganzen verknüpft; Rhythmus und ornamentale Elemente fügen sich in die Farb- und Formgebung der Bildgestaltung ein. Farbmaterialien wie Öl, Pigmente, Acryl und Kreide finden darin ihre Anwendung. www.christiane-giessler.com

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IN BETWEEN (Ausschnitt) テ僕 auf Leinwand 200 x 200 cm, 2012

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KAZEM HEYDARI


KAZEM HEYDARI MALEREI

Ich bin 1967 in Teheran geboren und habe an Ausstellungen und Kunstmessen in unterschiedlichen Länder teilgenommen. Malerei steht für mich am Anfang der Bildenden Kunst, ja der Kultur überhaupt. Sie befriedigt das elementare Bedürfnis nach Darstellung und bildet eine Grundvoraussetzung menschlicher Lebensgemeinschaft. Malerei sind die gestaltete Bilder unserer Umwelt, ihre Erscheinung hängt von den jeweiligen künstlerischen, technischen und sozialen Voraussetzungen ab. Ein für das Selbst‐ und Weltverständnis des Menschen grundlegendes Prinzip ist die Vorstellung von Ausgewogenheit. Sie steht im Mittelpunkt der durch die Jahrhunderte zu verfolgenden Bemühungen, eine Übereinstimmung zu finden zwischen der sichtbaren Welt und dem Bild des geistig geordneten Kosmos. Eng verknüpft mit solchen Ausgewogenheiten – seien sie aus philosophischem und religiösem Blickwinkel oder aus empirischer Naturbeobachtung gewonnen – ist der Begriff der Schönheit. Das Schöne im menschlichen Werk zu verwirklichen, ist ein zentrales Anliegen der Kunst, die so immer auch Abbild, eine ausgewogene Darstellung ist. Durch das Übertragen dieser Vorstellungen auf die Malerei wird das einzelne Werk als gestaltete Form zum Ausdruck eines im geschichtlichen Wandel sich verändernden Ordnungswillens. Ein Weltkrieg der nicht vergeht Acryl auf Leinwand 180 x 180 cm, 2014

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JETTE JERTZ


JETTE JERTZ MALEREI

1973 geboren in Kettwig. Studien Alanus Kunsthochschule Bonn, Sonderpädagogik, Kunsterziehung und Promotion in Köln u. a. bei Prof. Dr. Tönnis, Prof. Dr. Bucholz. Freie Kunst bei Prof. Dr. Zepf, Kunstakademie Düsseldorf. Informelle Malerei bei M. Baumgartner, Österreich. Freischaffende Künstlerin seit 2002. Dozentin der Kreativ-Werkstatt Troisdorf. Mitglied im BBK Bonn und Kunstverein Rhein-Sieg-Kreis. Atelier im Kunsthaus Troisdorf. Teilnahme an zahlreichen Ausstellungen und internationalen Kunstmessen im In- und Ausland. Jette Jertz’s Arbeiten entstehen aus der Präsenz heraus. Basierend auf der informellen Malerei sucht sie eine analytisch-malerische Lösung in Bezug zu der Kunstgeschichte, dem Zeitgeist sowie der Individualität des Künstlers. Dabei wird die Pluralität der bildnerischen Ausdrucksformen als Geschenk betrachtet und als Herausforderung, sich nicht in Oberflächlichem zu verlieren. Sich zu einer Wahl durchzuringen, die mit der tatsächlichen eigenen Identität zu tun hat ist in ihren Arbeiten wesentlich. „Mir geht es nicht entweder um die informelle Malerei oder die konzeptionelle, sondern um die konstruktive Zusammenführung der bildnerischen Pluralität mit dem eigenen Geist basierend auf der individuellen Aus-Wahl.“ www.jettejertz.de

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LEBENSOPFER Mischtechnik 140 x 180 cm, 2014

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SHAHRAM KARIMI


SHAHRAM KARIMI MALEREI

Geboren 1957 in Shiraz,Iran. Lebt und arbeitet seit 1988 in Deutschland und New York. Einzelausstellungen (Auswahl): 2014 2013 2011 2010 2010 2008 2008 2006 2006 2005 2004 2001 1998 1987 1981/86

The Rose Garden of remembrance Gallery Mah Tehran Magic of Light at Mana Contemorary, Jercey City, NJ USA The Rose Garden of remembrance, Leila Hella Gallery, New York Museum Siegburg, Deutschland Blazing Grace, East Central Gallery, London Gallery Brigitte Schenk, Kรถln, Deutschland Gallery Leo Castelli, New York, USA Gallery II Gabbiano, Rom, Italien Art Basel Galerie Marco Noire, San Sebastiano/Turin, Italien Kรถlner Stadt Anzeiger, Kรถln, Deutschland Studio Shirin Neshat in New York, USA Pumpwerk, Siegburg, Deutschland Museum Siegburg, Germany Gallery "Taehr," Shiraz, Iran Gallery "Wesal" Shiraz, Iran

wwwwww.shahramkarimi.com

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OHNE TITEL Acryl auf Leinwand 80 x 120 cm, 2009


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WILLI KRINGS


WILLI KRINGS VIDEOINSTALLATION, MALEREI

1951 in Heinsberg geboren, lebt und arbeitet in Hennef. 1970-76 studierte er Malerei an der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf bei Prof. Rupprecht Geiger, außerdem an der RWTH Aachen sowie an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf Germanistik, Romanistik und Kunstgeschichte. Seine erste große Ausstellung fand 1970 im Museum Heinsberg statt. 1973-74 leitete er die "Galerie W. Krings". Zahlreiche Ausstellungen seiner häufig sehr großformatigen Gemälde folgten im Inund Ausland, u.a. in Düsseldorf, Roermond, Potsdam, Leipzig, Katowice und Sankt Petersburg. Seit 1992 widmet sich Krings der Video-Kunst. Unterschiedliche Video-Sequenzen, die sich z. B. mit dem Element Wasser oder dem Begriff von Bewegung und Zeit auseinandersetzen, werden in z.T. altmodisch wirkenden Monitoren abgespielt. Und diese wiederum sind Teil und Element eines aus weiteren verschiedenen und konkreten Gegenständen zusammengefügten künstlerischen Universums. Auch in seiner Videokunst präsentiert Krings auffallend großformatige und raumgreifende Installationen auf zahlreichen Ausstellungen. 2011 fand die große "Video-ergo-sum"-Retrospektive im Pumpwerk Siegburg statt; eine Einzelausstellung mit Besucherrekord. Neun Jahre arbeitete Krings im Vorstand des Bundesverbands Bildender Künstler, Sektion Bonn / Rhein-Sieg, mit. Seit 25 Jahren betreut er im Vorstand des Kunstvereins für den Rhein-Sieg-Kreis die Jugendarbeit. www.willi-krings.de

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WASSER Sankt-Josef-Krankenhaus, Kรถnigswinter Videoinstallation, 2012

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ROLF MALLAT


ROLF MALLAT MALEREI

1957 in Bonn geboren. 1978-83 Kunststudium an der FH in Köln bei Prof. Strack. Mitglied im BBK Köln und Bonn. 1981 Beginn der Ausstellungstätigkeit im Köln-Bonner Raum, später bundesweit und im Ausland (u.a. Genk, Brno, St. Petersburg und Minsk). Ab 2000 regelmäßige Teilnahme an national bzw. international ausgeschriebenen Kunstausstellungen. U.a.: 2000/01/02/03/07 Düsseldorf, „Große Kunstausstellung NRW“ 2002 München, „Große Kunstausstellung“; Esslingen-Nürtlingen, KSK Kunstpreisausstellung, (Auswahl) 2003 Wittenberg, „Lucas-Cranach-Preis“, (Auswahl); Internationale Kunstausstellung Hollfeld und „Ikone“ Fulda 2004 Dierdorf, Kunstpreis für Malerei (Rheinland-Pfalz) 1. Platz 2006 Siegburg, Stadtmuseum; Karlsruhe, „Zukunft“ KSK Kunstpreisausstellung 2007 Soest, „Wilhelm- Morgener-Preis“ (Endauswahl) 2008/09/11 Rendsburg, Büdelsdorf, Internationale Ausstellung „Nord Art“; 2008 Köln Galerie Schriever 2009/11 Bonn, Künstlerforum Bonn mit „Art 7“ 2010 Bonn, „August-Preis“ (Endauswahl) 2011 Kronach, „Lucas-Cranach-Preis“ (Auswahl) 2012 Wesseling, „Punkt ohne Wiederkehr“ Kunstpreis (Nominierung); Leverkusen „Künstler entdecken Europa“, Forum, (Auswahl) 2013 Düsseldorf, „Große Kunstausstellung NRW“; Aachen, „Alles rund“, BBK-Auswahl

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2014 Essen, „Medien, Nachrichten, Impulse“, Forum Kunst und Architektur; Esslingen, KSK – Kunstpreis Kunstpreisausstellung Rendsburg, Büdelsdorf, Internationale Ausstellung „Nord Art“; Turin, "Dialogo dei Contemporanei" (Bonn-Torino), Italia Arte Museo MIIT, Künstlerforum Bonn (Auswahl)


MOTOR FÜR DAS VATERLAND Acryl auf Leinwand 120 x 180 cm, 2013/14

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OLAF MENKE


OLAF MENKE MALEREI

1968 in Göttingen geboren, lebt und arbeitet in Bad Honnef. Nach einer Ausbildung zum Druckvorlagenhersteller studiert er Kunst und Geografie. In seinen Werken verbinden sich vielfach Bezüge zu Raum und Landschaft in Verbindung mit alten und neuen Medien. Seit 2001 ist er Mitglied im Bundesverband Bildender Künstler. Seine Arbeiten wurden bei zahlreichen Ausstellungen national und international ausgestellt u.a. in Bonn, Köln, Essen, Troisdorf, Rheinbach, Siegburg, Polen Seit 2011 ist er Mitglied in der Künstlergruppe Semikolon. 2013 hat er die Leitung der Gruppe übernommen. www.menke-kunst.de

Das Bild baut Olaf Menke in mehreren Schichten auf. Die unterste Schicht bildet ein Altartuch mit einer eingenähten Darstellung des Abendmahls. Bewusst sind Falten in das Tuch gebügelt, um den Bezug zu einem Altartuch zu behalten. Die Frage nach der Bedeutung christlicher Werte und deren Verlustes wird aufgeworfen. Wer oder was wurde auf dem Altar geopfert? Die nächste Schicht geht aus von einer Fahrt über die Avenue Maréchal Joffre, Verdun, Frankreich in Google Street View. Joseph Joffre war Befehlshaber der französischen Armee im ersten Weltkrieg. Olaf Menke stoppt seine Fahrt mit der Computer-Maus vor einem KrankentransportUnternehmen. Durch die Verzögerungen beim Bildaufbau auf dem Bildschirm entstehen Verzerrungen, die er festhält. In realistischer Malweise setze er diese Stadtansicht um und überarbeite sie in den folgenden Schichten. Nur einzelne Fragmente dieser Schicht sind noch sichtbar. Zum Beispiel das graugrünliche Dach eines 34

Hauses, das sternförmige Logo der Firma Béchamp Lollier, der Himmel… Die nächste Schicht bilden Zeitungsumdrucke, die er in einem besonderen Verfahren erzeugt, bei dem nur spiegelbildlich die Druckerfarbe auf der Leinwand bleibt. Zu Rädern, Sternen und Blumen ordnet er die Zeitungsfragmente an, die vom ersten Weltkrieg berichten. Die nächste Schicht besteht aus einer Art Siebdruck. Die Drucke bilden wiederum große Blumen aus verschiedenen Blumen, die sich in Wappen von Städten der ganzen Welt befinden. In der vorletzten Schicht trägt er mit einer Rakel einen rot weißen Grenzrahmen auf, der in Bewegung gerät. Grenzen, die verletzt werden, geöffnet werden, sich schließen … Als letzte Schicht zeichnet er im Ölumdruckverfahren die Straßenansicht auf die anderen Schichten.


AVENUE MARÉCHAL JOFFRE, VERDUN, FRANKREICH Öl und Zeitungsumdruck auf Altartuch 300 x 100 cm, 2014

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ULRIKE OETER


ULRIKE OETER INSTALLATION

Geschichte, Anglistik, Kunst ethnologisches Museum Köln Installationen in Deutschland, Polen, Italien, Niederlanden, England, Frankreich, Ungarn, Island und Korea. Mobiles Strassenmuseum 2004-2010 Köln, Hannover, Berlin, Bonn, München, Offenburg, Liverpool Ulrike Oeter durchstreift seit Jahrzehnten die Welt nach Kleidung in entlegenen Regionen Europas und Asiens oder deren "Dependancen" in ethnologischen Museum. Aber diese Sehnsucht trifft immer auch auf die Geschichte der reich geschmückten Frauen und Mädchen an den Rändern unseres Blicks. Pittoresk und grausam. Die Zahl der geschlechtsspezifischen Abtreibungen übersteigt dank Ultraschall die Opferzahlen der europäischen Kriege und gleicht einem modernen Bürgerkrieg. Ulrike Oeter näht, druckt, stickt, zeichnet, sammelt verschwindende Kleidung der Kulturen aus Stoff und Papier durchwebt von Spuren der Gewalt und des Abwehrzaubers. Wie eine Trophäensammlung kolonialen Blicks ehrt sie Schönheit und Leid.

COLLECTION DU BEAUTÉ 1 Mixed Media Installation, 2014

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MASOUD SADEDIN


MASOUD SADEDIN MALEREI

geb. 1956 in Semnan Masoud Sadedin absolvierte sein Studium an der Fakultät für Bildende Künste der Universität Teheran. 1986 emigrierte er nach Deutschland, seitdem arbeitet er als freischaffender Künstler und Dozent. Seine Arbeiten wurden bei zahlreichen Ausstellungen, internationalen Kunstmessen und Großausstellungen im In- und Ausland gezeigt. Neben der Malerei engagiert sich Sadedin als Autor von Performance- und Theaterstücken sowie Texten zur bildenden Kunst. „Ich möchte eine Art Konstruktivismus betreiben, der jedoch emotionsgeladen ist. Mich interessiert die Grenze zwischen geistig-emotionalen und eine entgegengesetzte malerische Konstruktion. Ich beginne meist mit einer konstruktiven Haltung. Aber bald setzt sich die Verführung des Destruktiven ein. Das Dargestellt stört die Malerei und umgekehrt. Die Darstellung dieses Widerspruches zwischen Malerei und Motiv ist die eigentliche Anregung und meine Motivation zur Kunst.“

RÖHRENPUTZERIN Öl auf Leinwand 180 x 140 cm, 2014

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JÖRG TERLINDEN


JÖRG TERLINDEN MALEREI

geboren 1962 in Duisburg Studium Freie Kunst FH-Köln Meisterschüler Prof. Pravoslav Sovak 1989 1. Förderpreis des Kölnischen Kunstvereins lebt und arbeitet ab 2012 in Eitorf (Rhein-Sieg-Kreis) www.kater-kunststuecke.de

Am 20. Februar 1914 wurde vor der 2. Strafkammer des Landgerichts Frankfurt (Main) ein Prozess gegen Rosa Luxemburg durchgeführt, weil sie in zwei Versammlungen - in Fechenheim am 25. September 1913 und in Bockenheim am 26. September 1913 zum Kampf gegen die Kriegsgefahr aufgerufen und die Arbeiter aufgefordert hatte, im Falle eines Krieges nicht auf ihre Klassenbrüder in Frankreich und in anderen Ländern zu schießen. Rosa Luxemburg wurde zu einem Jahr Gefängnis verurteilt. Gegen das Urteil fanden im Februar und März 1914 in vielen Städten Deutschlands Protestkundgebungen statt. Quelle: „Die Rote Fahne“, Nr. 14 (14.01.1919), aus dem letzten Artikel von Rosa Luxemburg vor ihrer Ermordung

ICH BIN ICH WAR ICH WERDE SEIN 1 x Öl, Acryl auf Leinwand 100 x 100 cm, 2014 5 x Öl auf Leinwand 20 x 24 cm, 2014 (Abbildung Detail)

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BENOIT TREMSAL


BENOIT TREMSAL INSTALLATION

1952 in Lothringen, Frankreich geboren Lebt und arbeitet seit 2000 in Eitorf / Sieg Langjährige Musik- und Klavierausbildung bis 1974 Mitglied der „Kommune Friedrichshof“ von 1977 bis 1990. Dort Studium und intensive Praxis der Zeichnung und der Malerei 1982 Verpflichtung als „Baumbotschafter“ im Rahmen der Aktion „7000 Eichen“ von J. Beuys für die Kasseler Documenta 7 1998 Zuschlag beim Großprojekt „Grenzen erfahren, Grenzen überwinden“, Grevenbroich 1999 Erster Preis beim Wettbewerb „Mondsee Land Art“ und Realisierung einer Großen Skulptur am Irrsee, Oberösterreich 2003 Nominiert für den Kunstpreis der Stadt Bonn 2009 Zuschlag beim Kunst-am-Bau-Wettbewerb für das Ausbildungs- und Qualifikationszentrum AQZ, Düsseldorf 2010 Zuschlag beim Kunst-am-Bau-Wettbewerb für das Institut für Kunst und Musik der Universität Augsburg Zahlreiche Einzel- und Gruppenausstellungen in Europa Realisierung zahlreicher Großarbeiten im öffentlichen bzw. ländlichen Raum in Deutschland, Frankreich, Österreich, Italien, Schweden, Polen. www.benoit-tremsal.de

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REFLEXIONSALTAR ZUM KATASTROPHEN-BEGRIFF Skulptur / Objekt aus Spanplatte mit Holzdekor, schadhafte Porzellanblumen, diverse Verpackungsstoffe, Papierarbeiten DIN A4 (Zeichnung, Collage, Mischtechnik), Lampe

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ILSE WEGMANN


ILSE WEGMANN INSTALLATION

Ausbildung an den Glasfachschulen Hadamar und Rheinbach; Studium an den Kölner Werk-Schulen, Meisterschülerin bei Professor Werner Schriefers; Austauschstipendium Bonn-Budapest; Kunststipendium der Stadt Bonn; Nomin. Bonner Kunstpreis; August Mackemedaille; Nomin. Gabriele Münterpreis. SAG MIR WO DIE BLUMEN SIND Antikriegssong von dem amerikanischen Songwriter Pete Seeger 1955: where have all the Flowers Gone? deutsche Übersetzung: Max Colpet, erstmals vorgetragen von Marlene Dietrich anlässlich einer UNICEF-GALA 1962 Im Prinzip stellt dieses Lied mit all seinen Strophen einen Kreislauf dar. Dieser schlüssige Gedanken-Kreis in welchem jede Strophe mit dem Inhalt des Schlussverses der Vorstrophe beginnt, veranschaulicht evtl. die Frage nach der ewigen Wiederkehr von Krieg zu Krieg. (Zitat aus dem Internet)

WANDARBEIT (Detail) Fotokopien von Fotos aus You TubeFilm, überarbeitet ca. 380 x 400 cm, 2014

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MIRJAM WINGENDER


MIRJAM WINGENDER MALEREI

1985 in Troisdorf geboren, absolvierte sie von 2005 bis 2009 das Studium der Malerei mit dem Studienschwerpunkt Kulturpädagogik an der Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft in Alfter, bei Bonn. 2009 schloss sie ihr Studium mit Diplom im Fachbereich Malerei ab. Seit 2009 ist sie als freischaffende Künstlerin und Kulturpädagogin im In- und Ausland (Rumänien, Belgien) tätig, wobei sich der Teilnehmerkreis ihrer Kunstprojekte aus Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen zusammensetzt. Sie arbeitet in sozialen Einrichtungen, im sozialen Brennpunkt und seit 2011 als Dozentin in der KreativWerkstatt Troisdorf e.V. Seit 2012 ist Mirjam Wingender Mitglied im BBK-Bonn Rhein Sieg e.V. Ausstellungstätigkeit seit 2008, u.a. im Künstlerforum Bonn, Künstlerforum Remagen, Museumbibliothek im Museum Ludwig in Köln, Remise Burg Wissem in Troisdorf. Atelier im Kunsthaus Troisdorf. www.mirjamwingender.blogspot.com

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Kriege legen alles in Schutt und Asche, Schlammmassen und Dreck verbleiben wie eine Last auf Menschen, Häusern, Städten und Landzügen. Die Menschen müssen hilflos zusehen und haben keinen Einfluss auf die folgenschweren Nachwirkungen. Ich habe die Weltkriege in Deutschland nicht miterleben müssen und kenne nur wenige Erzählungen meiner Großeltern und so schien mir dieses Thema zunächst sehr weit weg. Aus diesem Grund habe ich versucht mich in eine Kriegssituation hinein zu versetzten und mir die Frage zu stellen, was dieses Ereignis mit einem Menschen macht. Der Schlamm der sich in meiner Arbeit auf die Person niederlegt ist in seiner Farbigkeit hell. Diese Helligkeit steht für die Unschuld des Menschen, aber auch für den Funken Hoffnung und die Kraft aus der Zerstörung etwas Neues zu schaffen.


SCHLIEß DEINE AUGEN UND LASS SIE ZU Öl auf Holzkörper 40 x 40 cm, 2014

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KUNSTHAUS TROISDORF

IMPRESSUM: Dieser Katalog erscheint anläßlich der Ausstellung SAG MIR WO DIE BLUMEN SIND vom 12.9.- 12.10.2014 im Kunsthaus Troisdorf. Herausgeber: KUNSTHAUS TROISDORF Mülheimer Straße 23 53840 Troisdorf www.kunsthaus-troisdorf.de Konzept & Gestaltung: Baquet Design, Frank Baquet 2014 © Frank Baquet Alle Rechte vorbehalten. Fotos & Texte: © bei den Künstlern Printed in Germany ISBN 978-3-9452-3502-7



FRANK BAQUET DIERK ENGELKEN CHRISTIANE GIESSLER KAZEM HEYDARI JETTE JERTZ SHAHRAM KARIMI WILLI KRINGS ROLF MALLAT OLAF MENKE ULRIKE OETER MASOUD SADEDIN JÖRG TERLINDEN BENOIT TREMSAL ILSE WEGMANN MIRJAM WINGENDER

ISBN 978-3-945235-02-7 9,90 E


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