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BEYONCÉ
Bei der diesjährigen Verleihung der Grammy Awards gab es vor allem ein Thema – und es war nicht die Garderobe von Harry Styles. Würde Beyoncé den Rekord von Dirigenten-Titan Sir Georg Solti, der insgesamt 31 Trophäen gewinnen konnte, toppen können?
Mit 28 bereits gewonnenen Grammys ging sie ins Rennen und war in acht Kategorien nominiert. Mit insgesamt 88 Nominierungen hatte sie damit bereits den Rekord ihres Gatten Jay-Z eingestellt, der übrigens 22-mal gewonnen hat. Am Ende wurden es vier der begehrten Auszeichnungen, der neue Rekord steht und das wird er auch für lange Zeit – und weiter ausbaufähig ist er außerdem. Man darf also von einem rauschenden Comeback sprechen, schließlich hatte man über sechs Jahre lang auf neue Musik aus dem Hause Beyoncé warten müssen. Die war in letzter Zeit eher als Geschäftsfrau aktiv und etablierte mit Deréon und Ivy Park zwei höchst erfolgreiche Modelinien. Im August 2022 trat dann endlich wieder die Künstlerin ans Licht, und zwar mit dem sehnlichst erwarteten „Renaissance“-Album, übrigens ihr siebtes in Folge, das auf Platz eins der US-Charts ging – da hält noch nicht einmal Madonna mit. Und am 23. Mai startet nun die „Renaissance“Worldtour in Stockholm, die dann im Juni in Deutschland aufschlägt, bevor es weiter in die USA und in den Rest der Welt geht. Und auch diese Liveshows dürften für ein paar neue Rekorde gut sein, versprochen wird die aufwendigste BeyoncéProduktion ever. Aber man muss es auch nicht immer so olympisch sehen. Garantiert ist schlicht Entertainment der absoluten Extraklasse von der bedeutendsten Künstlerin der Gegenwart – das sollte reichen.
15.6. KÖLN, 21.6. HAMBURG, 24.6. FRANKFURT
P!NKK
Die Termine zur kommenden Tour haute P!NK bereits im vergangenen Oktober raus, in Sachen neues Album, ob, wann und was herrschte allerdings Rätselraten. Das hat nun ein Ende, seit dem 17. Februar ist „Trustfall“ draußen. Mit 13 neuen Songs und drei illustren Gastauftritten, nämlich von den Lumineers, Chris Stapleton und First Aid Kit. Musikalisch ist mal wieder Pop-Wundertüte angesagt und um die dazugehörige Live-Wundertüte hat bereits wenig überraschend das große Hauen und Stechen um die Tickets eingesetzt. Für München, Köln und Hannover wurden bereits Zusatztermine bestätigt, was aber wohl nicht verhindern wird, dass trotzdem etliche Fans leer ausgehen könnten. Denn die „Summer Carnival“-Tour verspricht die kolossalste P!NK-Live-Inszenierung ever zu werden und das mag dann mal wirklich was heißen! Also nichts wie ran …
28.6.-13.7. BERLIN, MÜNCHEN, KÖLN, HANNOVER
Limp Bizkit

Seit 1994 sind die Nu-Metaller aus Florida nun schon erfolgreich dabei – und dass sie aktuell wieder in Originalbesetzung spielen darf als mittleres Wunder betrachtet werden. Gitarrenhexer Wes Borland stieg 2001 zum ersten Mal aus, kam 2005 zurück, um gleich wieder zu gehen, überlegte es sich 2009 aber wieder anders und ist seitdem fest gesetzt. Drummer John Otto und DJ Lethal wurden 2012 gefeuert, Otto kehrte dann im selben Jahr wieder zurück, DJ Lethal schließlich 2018. Diesen Turbulenzen ist es wohl auch zu verdanken, dass man seit 2012 vergeblich auf das immer wieder mal angekündigte „Stampede Of The Disco Elephants“-Album gewartet hat. Es ist noch immer nicht erschienen, stattdessen kam 2021 ein Album namens „Still Sucks“. Alles ein bisschen verwirrend aber auf der Bühne ist dann immer verlässlich alles klar. Die Originale rocken einfach wie sonst niemand.
Corrosion Of Conformity

COC ist nicht irgendeine Band, sie ist eine Metal-Institution. Seit 1982 bürgt COC für gnadenlose Härte gepaart mit oft gänzlich Genre-untypischen, konkret politischen Texten. Und auch musikalisch hat sie immer gegen die Konventionen angespielt, die Bandbreite reicht bis hin zum Hardcore-Punk, Stoner- und Southern-Rock. Die vier aus Raleigh, North Carolina, waren immer mehr Underground, als Mainstream, haben sich nie verbogen und sogar die Besetzung ist seit 1993 stabil. Jedenfalls fast, denn im Januar 2020 verstarb Gründungsmitglied und Schlagzeuger Reed Mullin, ihn ersetzt seitdem sein Drumroadie John Green. Derzeit wird am Nachfolger zum 2018er „No Cross No Crown“-Album gefeilt, erste Ergebnisse gibt’s vielleicht schon auf der kommenden Tour um die Ohren.
11.5. KÖLN, 13.5. ASCHAFFENBURG, 16.5. MÜNCHEN
Machine Gun Kelly
Eigentlich sollte sein aktuelles Album ursprünglich „Born With Horns“ heißen und MGK war von dem Titel derart begeistert, dass er ihn sich auf den linken Unterarm tätowieren ließ. Aus irgendeinem Grund heißt das Werk aber nun „Mainstream Sellout“. Blöd gelaufen, aber es könnte schlimmer sein. Denn „Mainstream Sellout“ ging wie bereits der Vorgänger „Tickets To My Downfall“ auf Platz eins der US-Charts und etablierte den Texaner endgültig, als einen der erfolgreichsten Musiker der Gegenwart. Sein Markenzeichen: Dieser ganz spezielle Mix aus HipHop, Pop und regelmäßigen Ausbrüchen in Richtung ruppigen Punk. Kannte man bislang so am ehesten von den Beastie Boys der 90er, hat aber sein ganz eigenes Profil. Live überwiegt eher die ruppige Seite und auf die darf man sich bei seiner vorläufig einzigen deutschen Headlinershow freuen, nach der dann noch diverse Festivals gerockt werden.
7.6. BERLIN
Roger Waters

Es ist mal wieder so weit, ein Live-Abschied kündigt sich an. Roger Waters wird nach seiner „This Is Not a Drill“-Farewelltour seinen 80. Geburtstag feiern und darf auf eine unglaubliche Karriere zurückblicken. Das Stichwort lautet natürlich Pink Floyd, aber auch solo lief‘s ab 1985 blendend. Kleckern war noch nie sein Ding, klotzen (Stichwort „The Wall“) dafür umso mehr. Angesagt ist eine „groundbreaking new rock and roll/ cinematic extravaganza“ mitsamt einem noch nie dagewesenem 600 qm LED-Kreuz, vom Lichtbombast und der Laserbatterie ganz zu schweigen. Gespielt und inszeniert werden 20 Waters-Klassiker von Pink Floyd bis zu einem ganz frischen Song namens „The Bar“. Das letzte Wort gebührt Waters: „Could be the last hurrah. Wow! Don‘t miss it!“
