Aller Report vom 15.01.2023

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Die Weser Report-Ausgabe für den Landkreis Verden

SONNTAG, 15. JANUAR 2023

NR. 3634/53. JAHRGANG

Bremens Top-Ereignisse

Wo bleibt mein Geld?

Endlich wieder Bundesliga!

Womit die Hansestadt in diesem Jahr Aufsehen erregt

Statistische Landesämter suchen Umfrageteilnehmer

Warum Clemens Fritz trotz Füllkrug-Spekulationen gelassen bleibt

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ACHIM/OYTEN/ VERDEN

Ferienspaß: Angebote melden

Achim Achimer Vereine, Ehrenamtliche und kommerzielle Interessenten ruft die Stadtverwaltung dazu auf, ein Angebot für den Ferienspaß zu konzipieren. Sowohl für die Oster- als auch die Sommer- und Herbstferien werden Aktionen für Kinder und Jugendliche gesucht. Für die Osterferien ist Anmeldeschluss am 16. Februar, für die Sommerferien am 31. März. Darüber hinaus gibt es unter dem Motto „Mach mal Ferienspaß“ ein neues Angebot für Zehn- bis 17-Jährige, das die jungen Leute selbst planen können. Das erste Treffen dazu findet am Freitag, 10. Februar, um 15 Uhr im Raum 150 des Rathauses statt. Fragen zum Achimer Ferienspaß beantwortet Gesa Kaemena unter 04202 / 952 93 55. (WR)

Wanderausstellung in Rathaus

Verden Anlässlich des Holocaust-Gedenktags (27. Januar) ist die Wanderausstellung „Sara sei dein Name! – Ausgrenzung und Diskriminierung der Verdener Juden“ ab morgen im Foyer des Historischen Rathauses zu sehen. Bis zum 30. Januar kann sie zu den Öffnungszeiten des Rathauses besucht werden. (WR) Anzeige

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„Vorankommen im Beruf“, heißt es auf einem Banner an der Verdener Arbeitsagentur – ein Motto, das Agenturchef Christoph Tietje zufolge auch die Stoßrichtung in Sachen Weiterbildung und Qualifizierung vorgeben könnte. Denn in genau diesen Bereichen sollten die Agenturen seiner Ansicht nach künftig noch mehr tun. Foto: Bruns

Bürokratische Hemmnisse Markt erweist sich als stabil / Arbeitsagentur und Jobcenter ziehen Jahresbilanz H E N R I K B RU N S Landkreis Eine wirtschaftliche Erholung nach den beiden ersten Pandemiejahren hatte sich 2022 gerade erst eingestellt, da veränderte der russische Angriffskrieg auf die Ukraine alles. Die Auswirkungen sind bis heute auch im Landkreis spürbar. Dennoch: Als robust erweise sich der heimische Arbeitsmarkt auch in dieser erneuten Krisensituation, urteilt man bei der Agentur für Arbeit Nienburg-Verden. „Trotz der Energiekrise, Lieferkettenproblemen und der Inflation sind deutlich negative Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt weitestgehend ausgeblieben“, sagt Agenturchef Christoph Tietje. Gegenüber dem Stopp in 2020 und 2021 haben hiesige Betriebe wieder deutlich mehr Personal eingestellt – ein Nachholeffekt, von dem auch die Langzeitarbeitslosigkeit (= länger als ein Jahr arbeitslos) profitiere. So waren 2022 im Jahresdurchschnitt 704 Männer und Frauen von Langzeitarbeitslosigkeit betrof-

fen, während dieser Wert 2021 noch bei 768 gelegen hatte. Auch wurden im vergangenen Jahr 4.310 neue Arbeitsstellen gemeldet, von denen allerdings zum Jahresende noch 1.620 unbesetzt waren: Denn die Dauer, die eine unbesetzte Stelle durchschnittlich vakant war, stieg gegenüber 2021 wieder an – von 138 auf 190 Tage zum Jahresende 2022. Diese sogenannte Vakanzzeit, die die Arbeitsagenturen messen, spiegelt den Fachkräftemangel auch im Landkreis wider.

Vermittlung von Ukrainern beschäftigt das Jobcenter Weshalb aber 2022 die durchschnittliche Arbeitslosenquote von 3,6 Prozent gegenüber 2021 trotz des Anstiegs der Beschäftigung gleich geblieben ist, erklärt sich vor allem mit der Aufnahme ukrainischer Geflüchteter in die Grundsicherung, die wiederum

in den Rechtskreis des Kreisverdener Jobcenters fällt. Dort sind derzeit allein 1.178 ukrainische Geflüchtete registriert, von denen 737 als erwerbsfähig gelten. Das Problem dabei: „688 dieser Menschen verfügen über Berufsabschlüsse, die nicht bei uns anerkannt sind“, erläutert Natalia Schäfer, Leiterin des Fachdiensts Arbeitsvermittlung beim Landkreis. Die eher langwierigen bürokratischen Prozedere, durch die diese neuen Arbeitskräfte „vermittlungsreif“ gemacht werden, hätten sich praktisch seit der Flüchtlingswelle 2015 nicht verändert – bereits Schäfers Vorgängerin Kerstin Wendt hatte diese umständlichen Verfahren damals als kontraproduktiv kritisiert. „Außerdem werden gerade im Zuge der Einführung des Bürgergelds bei uns Integrationsleistungen vom Bund gekürzt, obwohl die Zahl des Klientels, das von diesen Maßnahmen profitieren würde, steigt“, berichtet K reisarbeitsfachdienst leiterin Petra Schütte. Sie spricht von rund 1,5 Millionen Euro an För-

dermitteln für die Integration in den ersten Arbeitsmarkt, die bis 2024 gestrichen werden sollen. Was die Einschätzung der realen Lage im Bereich der Grundsicherung sowie die langwierige Anerkennung von potenziellen Fachkräften unter Zugewanderten angeht, scheint also politisch nicht alles rund zu laufen.

Mehr Maßnahmen für die Qualifizierung sind dringend nötig Aus Tietjes Sicht wiederum werde das Thema einer gesteuerten Zuwanderung für Fachkräfte, die der Arbeitsmarkt dringend benötige, in der nächsten Zeit die politische Diskussion mitbestimmen. Zudem sollten die Arbeitsagenturen seiner Ansicht nach ihre Maßnahmen für Qualifizierung und Weiterbildung ausbauen, um mehr für die Fachkräfteentwicklung tun zu können.


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