VIA-Journal 2020-1 Magazin für Reise und Lebensart

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Auf dem Great West Way S. 4 Schwester-Inseln an der Ostsee S. 6

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Ausgabe Frühjahr 2020 Impressum:

Oman ist Partnerland der ITB 2020 Das Omanische Ministerium für Tourismus und die ITB Berlin haben verkündet, dass das Sultanat Oman im Jahr 2020 das offizielle Partnerland der weltweit führenden Reisemesse wird. Tourismusminister H.E. Ahmed bin Nasser Al Mahrizi: „Die ITB Berlin ist die wichtigste Plattform der weltweiten Reisebranche. Mit der Partnerschaft werden wir eine enorme Aufmerksamkeit für unser Reiseland erzielen. Wir freuen uns sehr, die Destination Oman im übernächsten Jahr einem derart breiten Publikum präsentieren zu können.“ „Der Oman ist

ein Reiseland mit zahlreichen Facetten und bereits seit vielen Jahre wichtiger Aussteller auf der ITB Berlin“, kommentiert Dr. Martin Buck. „Wir freuen uns, dass wir mit dem Sultanat einen so attraktiven Partner für die Messe gefunden haben.“ Das Sultanat Oman fasziniert mit seiner über 5.000-jährigen Geschichte und gilt als ausgesprochen exklusives, nachhaltiges und gastfreundliches Reiseziel. Das Land lockt mit

111 Jahre Jugendherbergen in Deutschland Jungen Menschen einfache Übernachtungsmöglichkeiten zur Verfügung stellen, damit diese die Welt um sie herum in allen Facetten entdecken können: Dieses Ziel hatte Richard Schirrmann im Sinn, als er im August 1909 seine Jugendherbergsidee in die Tat umsetzte. 2020, also 111 Jahre später, zählen rund 450 Häuser zum Deutschen Jugendherbergswerk (DJH) – weltweit sind es sogar über 4000 in fast 90 Ländern. Diese Zahlen belegen: Die Jugendherbergsidee mit ihren tragenden Werten wie Völkerverständigung, Toleranz, Weltoffenheit sowie SoSeite 2

ziales Lernen und nachhaltige Umweltbildung hat nichts von ihrem ursprünglichen Spirit eingebüßt. Für das DJH ein guter Grund, um den 111. Geburtstag dieser weltumspannenden Bewegung gebührend zu feiern und zwar #andersalsdudenkst. Unter diesem Hashtag will das DJH Vorurteile aufbrechen und zwar gleich doppelt. „Viele Menschen haben die Jugendherbergen aus ihrer eigenen Kindheit in Erinnerung und tragen die damit verbundenen Bilder auch heute noch im Kopf. Moderne Jugendherbergen bieten heute aber viel mehr als `Bett und Brötchen, sind

unberührten Stränden, endlosen Wüsten, einer beeindruckenden Gebirgswelt sowie exklusiven Hotels. Aktivitäten wie Angeln, Surfen, Kanufahren und Tauchen runden das Angebot an touristischen Attraktionen ab. Als offizielles Partnerland der ITB Berlin 2020 wird der Oman unter anderem die Eröffnungsfeier am 3. März 2020 im CityCube Berlin gestalten. Vom 4. bis 8. März haben Besucher die Möglichkeit, das Sultanat im Rahmen eines bunten und vielfältigen Messeauftritts sowie bei zahlreichen Veranstaltungen kennenzulernen. nicht nur für Schulklassen beliebte Urlaubs- und Ferienziele und haben beispielsweise über 2000 verschiedene Programme im Angebot. Alle rund 2,4 Millionen DJHMitglieder können sich bei einer Aktion auf kreative Art und künstlerische Weise mit Vorurteilen aller Art auseinandersetzen und aufzeigen, was alles #andersalsdudenkst sein kann. Das Ergebnis der Aktion wird am 22. August 2020 im Rahmen des großen DJH-Jubiläumsfestivals auf dem Gelände der Jugendherberge Horner Rennbahn in Hamburg zu bestaunen sein. Alle Infos rund um das DJHJubiläumsjahr, unter: www.111-jahre.jugendherberge.

Herausgeber: Karl Forster Verlag: Pressebüro KonTakT-Press Karl Forster Redaktion: Karl Forster Autoren: Bernhard Brügger Karl Forster Ulrike Höck Bernd Stiebitz Renate Stiebitz Layout: KonTakT-Press Karl Forster Erscheinungsort: Berlin Verlags- u. Redaktionsanschrift: VIA-Journal c/o KonTakT-Press Karl Forster Neue Grottkauer Str. 38, 12619 Berlin Tel: +49 30 56 29 60 87 Fax: +49 30 59 29 60 97 E-Mail: redaktion@via-journal.de Internet: Web: www.via-journal.de Facebook: viajournal Instagram: viareise Anzeigen: Es gilt Anzeigenpreisliste Nr. 3 vom 1.12.2018 Steuernummer: 33-289-62176 ISSN: Deutsche Bibliothek 1861-7727 Druck: WIRmachenDRUCK GmbH, Backnang

© 2005-20 KonTakT-Press Forster Nachdruck nur mit schriftlicher Genehmigung, Quellenangabe und Belegexemplaren. Übersetzung, Nachdruck, Vervielfältigung sowie Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen, Veröffentlichung im Internet nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Verlages. Für unverlangt eingesandte Manuskripte oder Fotos wird keine Haftung übernommen. Wir freuen uns über Leserbriefe, Abdruck und evtl. nötige Kürzungen etc. behält sich die Redaktion vor. Unser Titelfoto zeigt den Viermast-Gaffelschoner Santa Maria Manuela, ursprünglich ein Fischereischiff der portugiesischen Weißen Flotte, das heute als Segeltrainings- und Kreuzfahrtschiff eingesetzt wird. Das ursprünglich 1937 gebaute Schiff ist heute auf Ostsee, Nordsee, Mittelmeer und Atlantik unterwegs. Die Unterbringung erfolgt in zwölf Doppelkabinen, fünf 4-Bett- und einer 6-Bettkabine. Alle verfügen über Dusche und WC. Foto: Ulrike Höck


Bad Reichenhall Am Eingang zum südöstlichsten Zipfel der Republik, dem Berchtesgadener Land, liegt Bad Reichenhall. Schon der Name weist darauf hin, was zur Entwicklung der Stadt wesentlich war: Salz. Die Bezeichnung Hall stand in Süddeutschland und Österreich immer für Salinen und Solequellen. Auch in Reichenhall wurde das Salz nicht als Steinsalz aus dem Bergwerk gefördert, sondern das hier reichhaltig vorkommende Solewasser für die Salzgewinnung und ab Mitte des 19. Jahrhunderts als Heilbad genutzt. 1890 erhielt die Stadt dann die Erlaubnis, die schon fünfzig Jahrelang genutzte Bezeichnung „Bad“ (auch Soolbad) auch offiziell dem Ortsnamen voranzustellen. Die Solequellen spielen für den Kurbetrieb immer noch eine wesentliche Rolle. So der Sole-Trinkbrunnen mit kindli-

Heilsame Sole, warm oder kalt, fließt aus dem Äskulap-Brunnen in der Trinkhalle.

chem Äskulap im Trinkpavillon mit angrenzender Wandelhalle. Hier fließt 0,5-0,7%ige AlpenSole die direkt von der KaiserKarl-Quelle im Ort durch eine Pipeline zum Brunnen geleitet wird. Heute nutzen Gäste und Einheimische die dort entspringende AlpenSole zum Gurgeln und Spülen. Halsschmerzen und Schnupfennase - Ade. Die Sole spielt allerdings hier nicht nur für Bäder und als Trinksole eine Rolle, sondern indirekt auch über das große Gradierwerk. 1912 erbaut, 160 Meter lang und 13 Meter hoch, ist es das weltgrößte Alpen-Freiluft-Inhalatorium. Hochprozentige Alpensole (26 %) kommt über die Soleleitung aus dem Quellenbau der Alten Saline, wird am Gradierhaus mit Wasser gemischt und anschließend in den Dachstuhl hinaufgepumpt. Oben läuft die Alpensole in einen wannenähnlichen Behälter, der sich durch das gesamte Bauwerk über den Dornenfeldern erstreckt. Durch die Berieselung über die Dornenwand wird viel Wasser verdunstet. Durch diese Zerstäubung entstehen Aerosole, die im FreiluftInhalatorium für die Beruhigung der Atemwege genutzt werden. Doch Bad Reichenhall bietet dem Urlauber noch viel mehr: So leckere bayrische Brotzeit, oder zahlreiche Cafés mit einem betörenden Kuchenangebot. Man kann aber auch eine Führung durch die Alte Saline mit dem Salzmuseum machen.

Blick auf Bad Reichenhall

Der Kurpark, nicht nur im Frühling ein bei Einheimischen wie Touristen beliebter Aufenthaltsort. Fotos: Karl Forster

Von hier kommt auch schließlich das berühmte gleichnamige Haushaltssalz. Vor allem aber ist der Ort ein idealer Ausgangspunkt für Bergtouren oder als Ausgangspunkt für Bergtouren und Aus-

flüge ins Bayrische und benachbarte österreichische Umland, beispielsweise nach Salzburg.  Karl Forster Die Recherchereise wurde unterstützt durch die Berchtesgadener Land Tourismus GmbH

In Bad Reichenhall gibt es ein durchaus vielfältiges Gastronomisches Angebot. Aber noch immer ist auch die rustikale Bayrische Küche beliebt.

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Südwestpfalz für Freunde Ungewöhnliches Hotelkonzept Von Karl Forster Zugegeben, von der „Südwestpfalz“ hatte ich bis zu meiner Reise noch nichts gehört. Dabei gehört zu der Region ein Teil des berühmten Pfälzerwaldes. Zur Südwestpfalz gehören auch die Städte Pirmasens und Zweibrücken. Im Westen grenz sie an das Saarland, im Süden an das französische Lothringen. Ein besonderes Kleinod der Südwestpfalz ist der Ort Hornbach, dessen Kloster schon im Jahr 741 entstand. Nachdem der Tourismus in Rheinland-Pfalz lange durch die Weinregion geprägt war, wurde dann der Pfälzer Wald als Wander- und Klettergebiet sehr beliebt. Hornbach nun bietet sich als Ausgangspunkt für derartige Wandertouren ebenso an, wie zum erkunden der kulinarisch reichen französischen Nachbarschaft.

Mit dem Hotel im Kloster Hornbach begann das Projekt. Auch der Klostergarten kann von den Hotelgästen genutzt werden. Im Kloster befindet sich auch das Gourmet-Restaurant, in dem Chefkoch Martin Opitz für das leibliche Wohl der Gäste beider Hotels sorgt. Foto: Forster/kontaktpress

einer ganz anderen Perspektive bewundern. In Hornbach selbst steht natürlich das Kloster im Mittelpunkt. Obwohl das, im Zuge der Reformation, schon 1557 endgültig aufgehoben wurde. Doch bauliche Reste wurden in den letzten Jahren aufwändig restauriert. In Teilen der Gebäude befindet sich heute

das nach pädagogischen und modernsten multimedialen Gesichtspunkten konzipierte Klostermuseum Historama. Herzstück der Stadt, die sich selbst jetzt „Klosterstadt Hornbach“ nennt, ist das im Jahr 2000 im alten Kloster eröffnete Hotel. Es zeigt eine gelungene Kombination aus mittelalterlicher Romantik und modernstem Hotel-Komfort. Nur ein paar Schritte vom Kloster entfernt, das „Lösch für Freunde. Ein Hotel, das eigentlich keines ist. Jeder Gast

Nur ein paar Schritte vom Hotel Kloster Hornbach entfernt, findet sich in der Ortsmitte das „Lösch für Freunde“. 15 individuell gestaltete Wohnwelten und eine gemeinsame offene Küche, in der für die Hotelgäste ein gemeinsames Menu zubereitet werden kann. Foto: Hotel Kloster Hornbach

Edelbert Lösch, Inhaber der beiden Hotels im Ort, der sie gemeinsam mit seiner Ehefrau Christiane Lösch führt.

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Der Autor durfte sich einen ersten Überblick beim Flug über die Region verschaffen. Der Aero-Club Pirmasens bietet Rundflüge Motor-, Segel- oder Ultraleichtflugzeugen über das nahe gelegene Saar-PfalzBitcherland und die gesamte Südwestpfalz an. So lassen sich die Sickinger Höhe und der angrenzende Pfälzerwald aus


hat ja seine eigenen Vorlieben. Und dem soll Rechnung getragen werden. 15 Doppelzimmer und Suiten wurden als Themenzimmer ausgestattet. Jedes eine Welt für sich. Da ist das Jagdzimmer, oder das Zimmer „Land & Meer“, die Gartensuite, Großmamas Stube, das Musikzimmer, das Atelier oder das Weltenbummlerzimmer. Durchgestylt bis ins indivuelle Badezimmer. Aber das ist nicht alles. Das Haus bietet eine Wellnessoase auf dem Skydeck, wo die Gäste auch mitten in der Nacht unter dem Sternenhimmel baden können. Im „Wohnzimmer“ können Sie sich einfach am Kühlschrank bedienen, oder an der Kaffeemaschine, und Ihren Wein im Weinkeller selbst aussuchen. Fast wie früher in der Jugendherberge, einfach in die Liste eintragen, was sie verzehrt haben. Nur ein paar Klassen komfortabler. Kein Wunder, dass man ein Hotelschild vergeblich sucht. Es gibt einfach eine Klingel an der Haustür, wie bei Freunden. Und ein solcher „Besuch bei Freunden“ soll es hier auch sein. Zwar können Sie im benachbarten Kloster-Hotel das Restaurant aufsuchen, aber viel gemütlicher ist es, wenn Sie in der großen Küche an einer großen Tafel mit allen anderen Gästen ein gemeinsames Menu genießen. Das Konzept des Table d´hôte wurde bei den französischen Nachbarn abgeschaut. Das Haus ist ein idealer Aus-

In Begleitung von Eseln führt Herbert Kallenbrunnen seine Gäste im Regionalpark Pfälzerwald Nordvogesen und auf einem Teil des pfälzischen Jakobwegs. Mit zum Programm gehört die Pause mit französischem Wein, Brot und einer tollen Käseauswahl.

Im absoluten Retro-Look ist das „Oma-Zimmer“ eingerichtet. Die Gestaltung zieht sich bis zum Badezimmer hin, das ebenfalls an historisches Wohnen, aber mit Komfort, erinnert. Fotos: Hotel Kloster Hornbach

Etwas besonderes ist auch das Musikzimmer im Lösch für Freunde. Eine tolle Soundanlage, ein reichhaltiges Angebot an Musik-DVDs und selbst eine elektrische Gitarre fehlen hier nicht zum „abhängen“.

gangspunkt für Ausflüge aller Art, zum Beispiel am Wasserschaupfad, oder eine Wanderung mit Eseln, grenzüberschreitend, natürlich mit einer Erholungspause mit Brot, Wein und Käse. Ganz französisch. Hornbach hatte übrigens auch einen berühmten Einwohner. Im 16. Jahrhundert war Hieronymus Bock hier Pfarrer. Doch sein Interesse galt vor allem seinen botanischen, medizinischen und pharmakologischen Forschungen. Sein Kräuterbuch, erschienen 1539 erlangte Berühmtheit.  www.suedwestpfalz-touristik.de

Wenn Sie sich auf den Wasserschaupfad begeben, können Sie mystische Orte, die schon Jahrtausende in verschiedenen Kulturen eine Rolle spielten, mit ihren tollen Felsformationen und Wasserfällen hautnah erleben.

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GREAT WEST WAY

Schloss Windsor Castle, Blick von der Themse

Kann man eigentlich noch nach England reisen, wenn der Brexit kommt? Natürlich, vorerst bis Ende 2020 wird es keinerlei Veränderungen geben. Und auch dann wird es vermutlich nicht anders, als mit den meisten Ländern sein: Freies Reisen mit Personalausweis und ohne Visa. Denn: Das Vereinigte Königreich bleibt Zentraleuropa zumindest touristisch verbunden. Und dass es sich lohnt, auf die „Insel“ zu reisen, dafür gibt es viele interessante Beispiele.

Seit einiger Zeit auch den neuen Reiseweg zwischen Bristol und London, Englands Great West Way. Einige der interessantesten touristischen Sehenswürdigkeiten reihen sich entlang der Strecke aneinander. Berühmte Namen wie Windsor Castle, Kew Gardens, Stonehenge und Avebury, das historische Städtchen Bath sowie herrliche, abwechslungsreiche Landschaften rund um die Themse schaffen einen wunderbaren Querschnitt von England. Nie

In den zahlreichen kleinen Orten auf der Strecke, hier in Avebury, findet man auch eine Vielzahl von interessanten Wohngebäuden, oft auch mit privater Übernachtungsmöglichkeit, oder kleinen Landgasthöfen mit ausgezeichnet Küche, die tatsächlich besser ist, als ihr Ruf.

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ist man mehr als 10 Minuten von einem interessanten Ort, einer gemütlichen Teestube oder schönen Aussicht entfernt. Der Weg kann mit dem Zug, Auto oder Bus, mit dem Boot, zu Fuß oder mit dem Fahrrad erkundet werden. Eine der schnellsten, einfachsten und schönsten Möglichkeiten, um den Great West Way zu erkunden, ist die Bahn. Die Hauptstrecke von London nach Bristol führt mitten durch die wunderschönen Landschaften der Chilterns,

Fotos: Karl Forster

der North Wessex Downs und der Cotswolds. Lehnen Sie sich entspannt zurück und genießen Sie die Aussicht! Die Fahrt dauert nur 1 Stunde und 45 Minuten. Es lohnt sich allerdings, die Reise zu unterbrechen und Zeit in Städten wie Reading, Swindon, Chippenham oder Bath zu verbringen. Oder Sie entscheiden sich für eine andere Route, von London Paddington über Windsor & Eton Central. Bereits 1841 fuhr der erste Zug von London nach Bristol, die Strecke gehörte zu den Wundern

Der Steinkreis(Henge) von Avebury liegt im Dorf Avebury in der Grafschaft Wiltshire östlich von Bath. Er ist einer der größten Steinkreise auf den britischen Inseln und gehört seit 1986 als Teil der Stonehenge, Avebury and Associated Sites zum Weltkulturerbe der UNESCO.


Schiffsausflug auf einem umgebauten Narrow-Boat auf dem Kennet-and-Avon-Kanal.

der viktorianischen Ingenieurskunst. Heute fahren moderne Züge auf dieser Strecke. Zumindest einen Teil des Weges sollte man allerdings auf den alten Kohlekanälen mit ei-

nem der Narrow-Boats, der alten Treidelkähne, zurücklegen. Man kann sie mieten und nach einer kurzen Einweisung selbst steuern. Oder man genießt die Strecke auf einem der Aus-

Die SS Great Britain bietet einen Einblick in die Schiffsbaugeschichte Bristols.

flugsboote mit Bewirtung. Ob man in London oder in Bristol beginne: Auf jeden Fall gehört in Bristol ein Besuch des Museumsschiffs SS Great Britain zum Programm. Es war das erste Schiff aus Stahl mit Propellerantrieb, das den Ozean überquerte. 1845 lief sie zur Jungfernfahrt von Liverpool nach New York aus. Fast 40 Jahre später wurde sie zu einem Windjammer umgebaut, wobei auch die Maschine ausgebaut wurde. 1970 wurde die Great Britain wieder nach Bristol überführt, um sie als Museumsschiff zu restaurieren. Heute liegt sie als Besucherattraktion im originalen Bau-Dock. Nicht weit von Bristol entfernt liegt das Städtchen Bath. Sehenswert hier die historischen Römischen Bäder, die ab dem Jahr 43 n Chr. von den damals hier lebenden Römern entwickelt wurden. Die warmen Quellen des Ortes waren schon aus vorrömischer Zeit bekannt und noch heute spielen die Heilquellen eine Rolle. Die Grafschaft Wiltshire bietet eine ländliche Idylle wie aus dem Bilderbuch: ein Flickenteppich aus bunten Feldern, Kalksteinebenen und unglaublich schöne Dörfer. Mit den mys-

Fotos: Forster

teriösen weißen Pferden, den Kornkreisen und den Megalithgräbern hat die Grafschaft Wiltshire eine geheimnisvolle, mystische Seite, die sie besonders faszinierend macht. Hinter jeder Ecke wartet ein märchenhaftes Wäldchen, das wie für Feen geschaffen scheint, oder ein prähistorisches Hügelgrab, dessen Geheimnisse es zu lüften gilt.  Die Recherchereise wurde unterstützt durch VisitWiltshire/Great West Way sowie weitere örtliche Partner.

Für einen „sophisticated drink“ empfiehlt sich die ArtBar im Abbey Hotel in Bath. Hier können Sie aus 64 GinTonic-Variationen wählen, während Sie die interessnte Kunstsammlung bewundern. Unserem Redakteur wurde ein Drink mit einer örtlichen Spezialität, Gin mit Rhabarber und Hopfenblüten, serviert (unser Foto).

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Urlaub auf Wolin und Usedom

Die Schwester-Inseln an der Ostsee

Auf der Aleja Gwiazd (Allee der Prominenten) an der Strandpromenade von Miedzisdroje haben sich polnische Schauspiele und Regisseure mit ihrem Handabdruck verewigt. Im Hintergrund das Hotel Amber Baltic. Fotos: Karl Forster

Die drei Kaiserbäder und Międzyzdroje Von Karl Forster Wenn mann von Stettin die Oder in Richtung Ostsee befährt, gelangt man in das Stettiner Haff, ein inneres Küstengewässer, vor dem die beiden Inseln Usedom und Wolin liegen. Die Oder selbst wird aus dem Haff heraus in drei Strömen durch die Inseln zur Ostsee geleitet: Die Peene, die ganz im Westen von Usedom in die Ostsee mündet, die Swine (polnisch Świna), welche die beiden Inseln trennt und bei Swinemünde (heute Świnoujście) mündet, und letztlich die Dziwna (deutsch Dieve-

now), zwischen der Insel Wollin und dem polnischen Festland. Heute ist die Insel Wolin polnisch. Das ebenfalls polnische Świnoujście ist aber eine besonderheit. Es ist geteilt auf beiden Inseln. Der Hauptteil mit Stadtzentrum und Strand liegt auf Usedom (poln. Uznam). Für die Urlauber ist seit der zugehörigkeit Polens zum EUSchengenraum die Möglichkeit, beide Inseln ohne Grenzabfertigung zu erkunden. Die Usedomer Bäderbahn endet jetzt auch nicht mehr am Grenzort Ahlbeck, sondern fährt bis

Balkone, Erker, Türmchen, Balustraden, säulengerahmte Loggien, pilastergesäumte Eingangsportale, breite Freitreppen und Stuck – so viel, dass die verschnörkelten Zierelemente vor den Augen zu verschwimmen beginnen. Sie sind weltweit einzigartig die prunkvollen Villen der Kaiserbäder Ahlbeck, Heringsdorf und Bansin.

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Świnoujście. Für Autofahrer ist es zwar kein Problem von Usedom aus bis Świnoujście zu fahren. Wollen sie jedoch weiter auf Wolin, ist eine Fähre über die Swine nötig, denn der geplante Tunnel lässt noch auf sich warten und eine Brücke gibt es hier nicht. Allerdings ist die vielbefahrene Stadtfähre nur für Fahrzeuge aus Świnoujście zugelassen. Fußgänger können sie allerdings immer nutzen. Für die Pkw gibt es etwas außerhalb eine große Fähre, allerdings ist hier häufig mit Wartezeit zu rechnen. So wie Touristen, die in einem der drei Kaiserbäder auf Usedom ihren Urlaub machen, auch nach Polen fahren, bietet sich inzwischen auch die Möglichkeit, ein Hotel, oder eine Ferienwohnung in Świnoujście oder dem größten Ort auf Wolin, Międzyzdroje, zu buchen. Schon 1830 wurde der Ort, der damals Misdroy hieß,

zum beliebten Badeort. 1880 schrieb der Berliner remdenführer Edwin Müller in seinem Führer durch die Badeorte der beiden Inseln: „Wohl kein zweites deutsches Seebad hat in so kurzer Zeit einen ähnlichen rapiden Aufschwung genommen.“ Müller bezeichnete Misdroy damals als „eines der bedeutendsten Ostseebäder“. Auch heute bieten sich dem Urlauber die Möglichkeit, auf beiden Inseln den Urlaub zu verbringen. Die drei Kaiserbäder auf Usedom, Bansin, Heringsdorf und Ahlbeck, bestechen durch ihre klassische Bäderarchitektur und die zahlreichen Strandkorbe am Badestrand. Bäderbahn und Busverbindung bieten die Möglichkeit, zwischen den Orten zu wechseln und ein reichhaltiges Kulturangebot (Usedomer Literaturtage, Usedom Musikfestival) sowie ein großes Wassersportangebot auf dem „Achterwasser“


Mit dem Ausflugsschiff der Adler-Reederei geht es von Międzyzdroje vorbei an Świnoujście zu den drei Kaiserbädern auf Usedom: Ahlbeck (unser Foto), Heringsdorf und Bansin. Man kann hier unterbrechen und weiterfahren, am Ende geht die Rundfahrt zurück nach Międzyzdroje. Aber natürlich wird die Strecke auch von Usedom aus nach Polen genutzt. Foto: Eva Weidner

Unsere Hotelempfehlungen:

Ein ungewöhnlicher Brunnen an der Strandpromenade in Międzyzdroje. Das Wasser läuft die Glaswand herab. Ein beliebtes Fotomotiv.

(Haff), aber auch eine große Auswahl qualitätvoller Hotels (allein elf Wellnesshotels), und ein 42 Kilometer langer und 70 Meter breiter Strand sorgen nach wie vor für große Besucherzahlen. Die Sonne ist übrigens der treueste Dauergast auf Deutschlands zweitgrößter Insel. 1917,5 Stunden scheint sie im langfristigen Durchschnitt pro Jahr auf Usedom. Eindeutig der deutsche Sonnenrekord. Międzyzdroje kann ebenfalls mit einem tollen Strand punkten. Hier muss man allerdings keinen Strandkorb mieten, sondern setzt sich mit dem Badetuch, eventuell geschützt durch einen kleinen Windschutz. Die Stadt verfügt über eine gut ausgebaute und neu Renovierte Strandpromenade mit einem großen gastronomischen Angebot. Während Świnoujście sich den benachbarten deutschen Preisen in Ahlbeck angenähert hat, ist hier in Międzyzdroje das Preisniveau auf polnische Gäste ausgerichtet preiswerter. In der Stadt gibt es ein reichhaltiges Angebot vor allem für Familien mit Kindern. Dazu ge-

hört beispielsweise ein WisentGehege (es gibt auch andere Tiere zu sehen) oder ein Miniaturenpark, bei dem im Kleinformat Miniaturen berühmter Gebäude aller Ostseeländer zu finden sind. An der Strandpromenade findet man die Promenade der Stars (Aleja Gwiazd). Da in der Stadt jährlich im Sommer ein großes Filmfestival stattfindet, haben die in Polen berühmtesten Schauspieler und Regisseure ihren Handabdruck im Beton des Weges hinterlassen. Darunter auch bei uns bekannte Namen, wie die Regisseure Agnieszka Holland und Andrzej Wajda. Eine tolle Möglichkeit, die jeweils andere Insel kennenzulernen ist eine Fahrt mit dem Ausflugsschiff der Adler-Reederei. Es verkehrt mehrfach täglich von Międzyzdroje über Ahlbeck, Heringsdorf und Bansin. Dabei gibt es die Möglichkeit zu einem Mehrstündigen Aufenthalt an einer der Stationen bevor es weiter und zurück nach Międzyzdroje geht. Doch die Tour kann auch von Usedom mit Halt in Międzyzdroje gebucht werden. 

Mit bester Lage kann das Hotel Amber Baltic in Międzyzdroje ebenso punkten, wie mit seiner Ausstattung, Meerblick in allen Zimmern, und vor allem einem hervorragenden Service. Man sieht dem 2019 renovierten Haus sein Alter von über 25 Jahren an keiner Stelle an. Eine Besonderheit auch der Frühstücksraum, der über die Düne reicht, so dass man den Eindruck hat, direkt am Strand zu frühstücken. Sollte es dort mal zu kühl sein, warten zwei Pools auf die Gäste. Das Hotel gehört zur angesehenen Gruppe ViennaInternational.Deshalb hat das Hotel auch ein Wiener Cafehaus. In Heringsdorf auf Usedom glänzt das Romantik-Hotel Esplanade. Kein Wunder. Es ist eigentlich ein „Schlosshotel“. 1896 von einem Hohenzollernprinzen als „Schloss Dorothea“ erbaut, zeigt es über ein Jahrhundert später immer noch dieen ganz besonderen Zauber. Das Hotel gehört zu der Gruppe Seetelhotels,ein familiengeführtes Unternehmen mit absolutem Schwerpunkt Usedom. Neben dem 4-Sterne-Haus Esplanade gehören 15 weitere komfortable Hotels in Ahlbeck, Heringsdorf und Bansin dazu, darunter das 5-Sterne-Haus Ahlbecker Hof. Etwas besonderes wird sicher das Familienhotel Waldhof Trassenheide, das derzeit zum Kinderresort Usedom untebaut wird. Seetel-Inhaber Rolf Seelige-Steinhoff schafft hier einen Ort für die ganze Familie. Mit Kinderbetreuung wie in Clubanlagen und einem fast-all-inclusiv System. Die Erwachsenen entspannen unterdessen im modernen Wellnessbereich. Und zum Strand sind es nur fünf Minuten mit dem Leihfahrrad.

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‚Im Schiefermuseum in Ludwigstadt wird auch an die damaligen Arbeitsbedingungen erinnert. Fotos: Karl Forster

Auf den Spuren von Alexander von Humboldt

Urlaub in der Heimat des blauen Goldes Von Karl Forster Für unsere Vorfahren war es einmal so etwas wie heute das Smartphone: Die Schiefertafel. Man konnte darauf schreiben, rechnen, zeichnen und dann alles wieder wegwischen. Zugegeben, ich hab auch nur in der ersten Schulklasse noch eine Schiefertafel gehabt, dann wurde sie durch Hefte ersetzt. Aber es gibt eine Gegend, in der man schnell wieder daran erinnert wird. Ganz oben im Nordosten Bayerns, da wo es an Thüringen grenzt, lag eine der wichtigsten Schieferabbau-Regionen. Noch heute wird heute hier in Geroldsgrün in einem 500 Meter langen Förderstollen hochwertiger Schiefer für Tischplatten etc. abgebaut. Der Frankenwald an der fränkisch-thüringischen Grenze ist eine Region mit alter Handwerkstradition. Die Flößerei in den Tälern der Rodach und Kronach, die Handweberei im oberen Frankenwald, Glas- und Porzellanherstellung in der Fränkischen Rennsteigregion, Köhlerei und Schieferabbau, Seite 10

sind da nur einige Beispiele. Gerade das Thema Schiefer haben nun Tourismus und Naturschutz wiederentdeckt. So entstand vor zehn Jahren in Zusammenarbeit des Naturparks Frankenwald, des Naturparks Thüringer Wald und des Naturparks Thüringer Schiefergebirge/Obere Saale der „Geopark Schieferland“. Die Konzentration von historischen Schieferbrüchen zeugt vom einst florierenden, weltweiten Absatz des Rohstoffs – ob als Schiefertafeln aus Ludwigsstadt, als dazugehörige Griffel aus Steinach oder durch die Schiefer-und Dachdeckerkunst, wie sie in Lehesten gelehrt wird. Darüber hinaus bietet die Region eine Fülle sehenswerter geologischer Besonderheiten sowie Besucherbergwerke und Ausstellungen. Urlauber in der Region haben damit ein reichhaltiges Informationsprogramm, das aber auch Abenteuerlust und Erholung verbinden. Spannende Einblicke in die Geschichte

und Geologie der Umgebung bietet auch der Geopfad Eisenberg, der auf rund 5 Kilometern verschiedene Schautafeln, Audio-Guide-Punkte und eine Aussichtsplattform im Schallersbruch beinhaltet. Im Schiefermuseum Ludwigstadt wird die Tradition lebendig gehalten und erlebbar gemacht. Hier wird gezeigt, wie die Schiefertafeln und die Schiefergriffel hergestellt wurden. Besucher können sogar ihr eigenes Exemplar selbst anfertigen. Und in Geroldsgrün wird in einem der wenigen Steinbrüche Deutschlands im Untertagebau in einem Stollen

noch heute hochwertiger Tonschiefer abgebaut. In zahlreichen Orten, auch in Ludwigstadt und in der ehemaligen Grenzstadt Propstzella finden sich noch heute Schieferverkleidete Häuser. Besucher stoßen in der Region immer wieder auf den Namen des berühmten Forschungsreisenden Alexander von Humboldt (eigentlich Friedrich Wilhelm Heinrich Alexander von Humboldt). Vor seinen Reisen nach Lateinamerika oder Zentralasien wurde er 1792, gerade als „Bergassessor“ im Staatsdienst angestellt, mit der Untersuchung des Lotharheiler Schiefers (Geroldsgrün) betraut. Aufgrund seines beispielhaft erhellenden Berichtes wurde er bereits nach einem halben Dienstjahr zum Oberbergmeister befördert mit dem Auftrag, den Bergbau im Fichtelgebirge und Frankenwald zu sanieren. In dieser Zeit lebte und arbeitete von Humboldt im kleinen ehemaligen markgräflichen Jagdschloss im heutigen Bad Steben. Schon 1793, nach der Verlegung des Bergamtes von Naila nach Steben, errichtete Humboldt in Steben eine königlich-preußische freie Bergschule, um den Bergleuten elementare Berufskenntnisse beizubringen. Man lobte damals das Genie des jungen Mannes, dem man eine kühne Karriere voraussagte. 1795 schied Humboldt jedoch auf eigenen Wunsch aus dem Staatsdienst aus, um sich ganz der

Gleich am Bahnhof von Probstzella, hinter einem alten Schiefer-Haus findet sich das im Bauhaus-Stil im Auftrag des Industriellen Franz Itting von Alfred Arndt und Ernst Gebhardt 1925-27 als Hotel und kulturelles Zentrum erbaute „Haus des Volkes“. Die Inneneinrichtung wurde vollständig von Künstlern des Bauhauses Dessau gestaltet, es handelt sich um das größte in Thüringen realisierte Bauhaus-Ensemble. Foto: störfix/wikipedia


Naturforschung und Wissenschaft zu widmen. Steben, ein Bergbauort mit langer Geschichte (erste urkundliche Erwähnung 1374), gehörte zu den Hohenzollern und ab 1500 zum Fränkischen Reichskreis. Schon 1444 gab es erste Berichte über die Heilwasserquellen. Und bald badeten hier adelige Besucher. 1690 erschien dann ein erster wissenschaftlicher Bericht vom Hof- und Stadtmedikus Gottfried von Stein. Heute gibt es drei Heilwasserquellen für Trink- und Badekuren. Bad Stebens wertvollstes Heilmittel ist das radonhaltige Wasser der Tempelquelle. Bei Wirbelsäulen- und Gelenkschmerzen sowie Rheuma soll es wirksam Schmerzen lindern. Aber nicht nur Patienten in den Kur-Kliniken nutzen das Heilwasser. Auf über 8.500m² bietet die moderne Therme des Staatsbades vielfältige Wasserwelten, ein großzügiges Saunaland und einen Wellness-Dome mit Medical-Wellness-Badeerlebnissen. Eine Besonderheit: Das Sole-Schwebebecken. Hier liegen die Gäste im 34°C warmen Wasser mit einem Solegehalt von 10 - 12%! Begleitet von Unterwassermusik und heimeliger Beleuchtung scheint man fast schwerelos in dem nur 50 cm tiefen Becken zu schweben. Und weit vom Meer entfernt, kann man am „Strand“ der flach auslaufenden Sole-Lagune von 34°C warmen Salzwasser um-

1962 erwarb der Freistaat Bayern die Burg und restaurierte die Gesamtanlage in den Jahren 1966–1976 aufwendig. In über 20 Räumen der Hauptburg wurde ein umfangreiches Museum eingerichtet, in dem neben Rüstungen und Waffen die erhaltene Möblierung mit Kachelöfen, Gemälden, Wand- und Deckenmalereien den Besuchern ein getreues Bild mittelalterlichen Burglebens vermittelt.

spült entspannen, mit „Blick“ auf das am Horizont projezierte weite Meer. Sanfte UV-Bestrahlung regt die Vitamin-D-Bildung an, hilft der Haut sich zu regenerieren und sorgt für einen leichten Bräunungseffekt. Die Region hat aber noch viel mehr zu bieten. Im ehemaligen Grenzort Mödlareuth, wurde nach dem Krieg das 50-Einwohner-Dorf entlang dem durch den Ort fließenden Tannbach die Demarkationslinie in die sowjetische und amerikanische Besatzungszone geteilt. 1952 wurde ein übermannshoher Holzbretterzaun zur Abriegelung der beiden Ortsteile gebaut. 1966 folgte dann der Bau

Mödlareuth, das „Grenzdorf“, erinnert mit einem „Grenzübergang“ über den Tannbach an die Teilung des 50-Seelen-Dorfes 1945. Hintergrund: 1810 wurden entlang des Tannbaches neue Grenzsteine gesetzt. Die eingemeißelten Initialen »KB« (Königreich Bayern) auf der westlichen, »FR« (Fürstentum Reuß) auf der östlichen Seite dokumentieren noch heute die Zugehörigkeit Mödlareuths zu verschiedenen Landesherren.

Die Wandelhalle im Kurpark von Bad Steben.

der 700 Meter langen Betonsperrmauer, die 23 Jahre lang das Dorf teilte. So wurde der kleine Grenzort von den Amerikanern auch „Little Berlin“ genannt. Heute befindet sich hier ein deutsch-deutsches Museum mit einem Rest der ehemaligen Grenzanlagen. Im November 2019 besuchte übrigens USAußenminister Mike Pompeo das Museum. Er war in den 80er Jahren als US-Soldat in der Nähe stationiert und hatte seinerzeit West-Mödlareuth besucht. Doch auch wenn es Besucher kaum merken: Noch heute ist das Dorf geteilt. Der ehemalige Ostteil gehört zum Freistaat Thüringen, der Westteil zum Freistaat Bayern. Unbedingt besuchen sollte man auch die Burg Lauenstein. Ihre ältesten Teile gehen auf

das 12. Jahrhundert zurück. Der Hauptflügel wurde 1554 errichtet und ist ein bemerkenswertes Beispiel der Renaissance-Schlossarchitektur Mitteldeutschlands. Heute gehören Burg und das dortige Museum zur staatlichen bayrischen Schlösserverwaltung. Burg Lauenstein war übrigens auch namensgebend für eine süße Überraschung aus der Region: die Lauenstein Pralinen- und Trüffelspezialitäten. In der Fischbachsmühle, einem idyllisch gelegenen Ortsteil von Ludwigsstadt, hat die Lauenstein-Confiserie eine gläserne Manufaktur eingerichtet. Hier kann man entdecken, wieviel Geduld und Fingerspitzengefühl die Herstellung der Köstlichkeiten benötigt. Mit Hinweis auf die Geschichte der Region wird übrigens die Premium-Edition „Gold und Schiefer“ genannt. Seite 11


Vom Tegernsee bis Kitzbühel Wandern in der Alpenregion - ein Traum zu jeder Jahreszeit Von Bernd Stiebitz Nirgendwo sonst soll Bayern bayrischer als im Tegernseer Tal sein. Im Bunde mit den Orten Bad Wiessee, Gmund, Kreuth, Rottach-Egern und der Stadt Teegernsee gehört diese Ferienregion zu den schönsten im Süden Bayerns. Viele Wanderwege führen von hier aus über die Berge oder ins Tal. Eine Traumlandschaft. Vor unserer Gruppe liegt das Programm unseres Reiseveranstalters „Feuer und Eis Touristik“. Wir sind unterwegs „Am Puls der Alpen – Vom Tegernsee nach Kitzbühel, eine Genießertour für Wanderfreunde“. Sie umfasst sieben Etappen, vorbei an Seen, sanften Almen und schroffen Gipfeln. Hinauf geht es bis zu 1035 Höhenmeter. Die Etappen erstrecken sich jeweils zwischen 11 bis 22 Kilometern Länge. Auf eigene Faust geht es los, mit Gepäck oder Gepäcktransfer. Nach den Strapazen endet Seite 12

der Tag in einem gemütlichen Hotel, um dort neue Energie zu tanken. Unsere Gruppe startet in Gmund, dem Tor zum Tegernsee, wie die Stadt am MangfallUrsprung oft genannt wird. Altehrwürdige Höfe und Alleen mit knorrigen Bäumen säumen die schmalen Wege der sanften Anhöhen. Naturfreunde sind hier im Sommer wie im Winter unterwegs. Kühe, Ziegen, sogar Lamas grasen friedlich auf den duftenden Weiden. Im Herbst liegt der See umrahmt von Bäumen und Sträuchern in bunter Farbenpracht. Für unseren Wanderführer Max Bärchtold zählen die Wanderungen in der dritten Jahreszeit zu den schönsten. Der 59-Jährige begleitet seit fünf Jahren Gruppen auf dem Weg durch die Alpen. Im Winter arbeitet er in seinem Heimatort als Skitechniker. Vom Tegernseer Höhenweg, der rund hun-

dert Höhenmeter über dem See entlangführt, genießen wir die Aussicht auf das Geschehen am See. Die erste Rast gönnen wir uns im Herzoglichen Braustüberl Tegernsee. Nach einer typischen bayrischen Brotzeit geht es weiter mit dem Taxi zum Wendelstein. Der Berg mit einer Höhe von 1838 Metern gehört zum Mangafallgebirge. Er ist der höchste Gipfel des Wendelsteinmassivs. Hier kreuzen sich zahlreiche Wanderrouten. Auf seinem Gipfel steht das Wendelstein-Kircherl, die höchst gelegene Kirche Deutschlands. Der Besucher kann zwischen der Fahrt mit dem Lift oder mit der Zahnradbahn wählen, die Auf- und Abfahrt kombinieren. Die 1912 von Otto von Steinbeis erbaute Zahnradbahn ist die älteste ihrer Art in Bayern, die noch betrieben wird. In unmittelbarer Nähe der Bergstation befindet sich die

Wendelsteinhöhle mit einigen Tropfsteinen. Hier hält sich das Höhleneis bis weit in den Sommer hinein. Wir fahren mit dem Lift hinab und genießen noch mal den Blick auf Bayrischzell und das umliegende Mangfallgebirge. Unser Reisegepäck befindet sich bereits im Hotel „Der Alpenhof“ in Bayrischzell, wo der erste Tag unserer Tour endet. Nach einem kräftigen Frühstück geht es mit dem Auto weiter bis ins österreichische Kufstein. Leider haben wir keine Zeit, um die dortige Festung und die größte Freiluftorgel der Welt zu besichtigen. Nur aus der Ferne hören wir die Musik der 4948 Orgelpfeifen. Mit dem Kaiserlift fahren wir hinauf bis zur Bergstation am Jahnhügel/ Brentenjoch. Hier können wir das erste Mal das Gebirgsmassiv Wilden Kaiser in seiner vollen Schönheit bewundern, inklusive eines faszinierenden


Rundblicks auf die Bergwelt mit Zahmen Kaiser, Mangfall Gebirge, den Kitzbühler und Zillertaler Alpen sowie zum Kaisertal. Für einen Teil der Strecke gesellt sich Toni Wagger zu uns, ein Wanderguide aus Kufstein. In den nächsten drei Stunden begleitet er uns in die Welt der Botanik. “Riechen. Schmecken. Fühlen. Genießen. Die Natur in ihrer reinsten Form und dennoch mit fundiertem Wissen erleben“, lautet sein Credo. Am Ende reicht die Zeit nicht für eine Einkehr in einem Lokal, so viel interessante Geschichten hatte Toni zu erzählen. Der Weg hinauf bis zum Hochegg in 1470 Metern Höhe wird ein wenig steiler und schwieriger. Für unsere Mühe werden wir mit dem Blick ins Inntal, auf den Zahmen Kaiser und die Kitzbühler Alpen belohnt. Schnell noch ein Foto, dann geht es schon wieder bergab, was aber nicht weniger anstrengend für uns ist. Erschöpft, aber glücklich und stolz, es geschafft zu haben, erreichen wir den malerisch gelegenen Hintersteiner See, wo man im Sommer baden und im Winter Schlittschuhlaufen kann. Mit dem Auto fahren wir weiter bis nach Kitzbühel. Gerade mal 30 Minuten bleiben uns zum Einchecken im Austria Trend Hotel Schloss Lebenberg, dann erwartet uns bereits „Pepi“ Treichel zu einer Führung durch die Innenstadt

von Kitzbühel. Die kleine Stadt in den Alpen liegt östlich von Innsbruck, bekannt auch als eleganter und exklusiver Wintersportort. Berühmte Personen der Gamsstadt: die Wintersportler Toni Sailer und Hansi Hinterseer, Bergsteiger-Legende Peter Aufschnaiter sowie der Maler Alfons Walde, der das Logo von Kitzbühel entwarf. „Pepi“ erzählt uns, wie sich die kleine Bergarbeiterstadt zum international bekannten Wintersportort entwickelt hat. Aber auch davon, wie er als Balljunge auf dem Golfplatz und später als Skilehrer tätig war. Ein Kitzbüheler Urgestein, der die Berge und seine Heimat liebt. Am Ende unseres Rundgangs durch die mittelalterliche Innenstadt spielt er uns auf seiner Trompete eine Tiroler Weise. Für den nächsten Tag steht die Heimreise auf dem Plan, aber nicht ohne vorher noch mit der Hahnenkammbahn zu dem Ort zu fahren, wo das berühmt-berüchtigte, aber auch gefürchtete und geliebte alljährlich stattfindende Abfahrtsrennen am Kitzbühler Hausberg startet. Das heute wohl anspruchsvollste Skirennen ist das Hahnekamm-Rennen, das seit 1931 auf dem Streif ausgetragen wird. Hier messen sich die weltbesten Skifahrerinnen und Skifahrer in den Königs-

Die höchstgelegene Kirche in Deutschland steht auf dem Wetterstein. Max Kleiber, Kunstprofessor aus München hat sich für den Bau eingesetzt und weltweit Spenden gesammelt. Münchner Künstler schufen die neugotische Einrichtung. 1890 wurde die Kirche auf dem 1838m hohen Berg eingeweiht.

disziplinen Super-G, Slalom und Abfahrt. Die Piste gilt als eine der schwersten Abfahrten der Welt: Hänge mit bis zu 85 Prozent Gefälle, Geschwindigkeiten an die 140 Stundenkilometer und Sprünge bis zu 80 Meter Länge an der „Mausefal-

le“ sprechen für sich. Obwohl wir schon beim Blick aus dem Starthaus mit einem mulmigen Gefühl dastehen, genießen wir noch einmal den Blick in die vor uns liegende Landschaft und die umliegenden Alpenberge. Zurück geht es mit dem Lift ins Tal und von da mit dem Taxi nach Gmund, dem Ausgangsund Endpunkt unser dreitägigen Reise. Hinter uns liegt ein kurzer, aber intensiver Herbsttrip durch die Region der Bayerischen Alpen. Mit dem Einzug des Winters erwarten die Besucher weitere Höhepunkte des Veranstalters „Feuer und Eis Touristik“.  Weitere Infos im Internet: www.feuer-eis-touristik.de www.kitzbuehel.com/de www.tegernsee.com

Den Besuchern bietet sich ein reizvoller Blick über die bayerischen Alpen

Die Recherchereise unseres Mitarbeiters wurde unterstützt vom Reiseveranstalter Feuer und Eis Touristik GmbH Seite 13


Der Süden Südtirols lässt keine Wünsche offen Natur, Kultur und Weinbau rund ums Etschtal Von Bernhard Brügger Facettenreicher kann eine Urlaubsregion kaum sein: Der Süden Südtirols hält mehr als nur Wandertouren bereit. Bei der klimatisch milden und sonnenreichen Region entlang der Etsch handelt es sich schließlich um eine der ältesten Kul-

turlandschaften Europas, die vom Obst- und Weinbau geprägt wird. Schon während der Jungsteinzeit vor 5.000 Jahren müssen unsere Ahnen erkannt haben, dass es sich an der Alpensüdseite gut leben lässt. Interes-

Tradition und Brauchtum werden gepflegt, wie hier beim Trachtentanz in der Altstadt von Tramin. Fotos: Bernhard Brügger

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Malerisch schön: Das Weinmuseum und die spätbarocke Pfarrkirche Maria Himmelfahrt im historischen Ortskern von Kaltern.

santer Zeuge dieser Zeit, der täglich im Südtiroler Archäologiemuseum in Bozen bestaunt wird, ist „Ötzi“. Die im Zuge des Klimawandels aus dem ewigen Eis frei gegebene Gletschermumie liefert den Besuchern eine spannende Geschichte. Zurück in die Vergangenheit geht’s auch in der Bletterbachschlucht: Der acht Kilometer lange und 400 Meter tiefe Canyon bietet einen Querschnitt durch 250 Millionen Jahre Erdgeschichte. Fossilien, Saurierspuren oder Muschel-

ablagerungen eines urzeitlichen Meeres finden sich im UNESCO-Weltnaturerbe, das vor 15.000 Jahren während der Eiszeit entstanden ist. Für die dreistündige Wanderung ist nicht nur gutes Schuhwerk für sicheren Tritt erforderlich. An der Geoparc-Infostation werden obligatorische Helme verliehen, die vor Steinschlag schützen. Ein sehenswertes Naturschauspiel liefert die Rastenbachkamm zwischen Altenburg und dem Kalterer See. Tosende Wassermassen haben sich

Der Kalterer See ist mit einer Wassertemperatur von bis zu 28 Grad Celsius im Sommer das wärmste Badegewässer der Alpen.


in Jahrtausenden einen Weg durch Fels und Gestein gebahnt, dabei eine tiefe Schlucht hinterlassen, um den Höhenunterschied von 260 Metern auf kürzestem Weg zu überwinden. Über Stege, Leitern und Treppen folgt der Wanderer dem Weg des Wassers. An heißen Sommertagen liefert eine Dusche unter einem der zahlreichen Wasserfälle willkommene Abkühlung. Ein Handtuch im Rucksack sollte dann nicht fehlen. Das gilt auch für Badegäste am Kalterer See, dem wärmsten See der Alpen. Gleich vier Seebäder stehen zur Verfügung. Wer nach einem Wandertag noch die Abendsonne genießen will, dem ist der Besuch vom Badebetrieb Klughammer zu empfehlen: Der hält aufgrund seiner günstigen Lage selbst dann noch Sonnenplätze auf Steg und Liegewiese bereit, wenn es am gegenüberliegenden Seeufer schon schattig wird. Unweit vom Kalterer See liegt das Weindorf Kaltern mit seiner pittoresken Altstadt, die von zahlreichen Weinkellereien und Restaurants umsäumt wird. Mittendrin im Dorfzentrum befindet sich das Südtiroler Weinmuseum, eine Pflichtadresse für jeden Gast, der sich für die Kulturgeschichte des Rebensafts und dessen Keltertechniken interessiert. Einen Einblick in moderne Produktionsanla-

gen und Lagerstätten gewährt die Kellereigenossenschaft in Tramin. Jeweils dienstags und donnerstags um 10 Uhr lädt sie zur Führung inklusive einer umfassenden Verkostung ein. Hier erfährt der Besucher, dass nur 25 Prozent des Weines in den Export gehen – der Löwenanteil verbleibt am italienischen Markt. Darin liegt auch der Grund, warum die Südtiroler ihre Flaschen noch überwiegend mit (Kunst)-Kork verschließen. Sie mussten feststellen, dass ihre italienischen Kunden an Traditionen festhalten und daher kein Interesse an Weinen mit Schraubverschlüssen hatten. Selbst wenn sich dadurch die Qualität verbessert und der Wein eben nicht mehr korkt. Angebaut wird im Süden Südtirols vor allem Weißburgunder, Chardonnay und Sauvignon. Gefragt sind aber auch autochthone Rebsorten wie der nach dem Weindorf Tramin benannte Gewürztraminer oder die Rotweine Vernatsch und Lagrein. Letztere sind aufgrund des anhaltenden Trends zu Weißweinen ins Hintertreffen geraten. Was alle Rebsorten der Region aber gemein haben: Die Kombination aus alpinen und mediterranen Einflüssen, die den Südtiroler Weinen ihre besondere Note verleiht. Ebenfalls in Tramin hat die 1946 gegründete Brennerei Roner ihren Sitz und lädt Gäs-

Die bis zu 400 Meter tiefe Bletterbachschlucht gehört zum UNESCO-Weltnaturerbe und lädt auch Ungeübte zum Wandern ein.

te zur Degustation ein. Fruchtdestillate, Liköre und Grappa gehören zu den Spezialitäten. Die dafür erforderlichen Äpfel, Birnen und Trauben wachsen gleich vor den Toren des Betriebs. Nachhaltiger lässt sich wohl kaum produzieren.

Die Traminer Winzer laden ein zur Verkostung ihrer Rebsorten am “langen Mittwoch”.

In den Sommermonaten findet in Tramin der lange Mittwoch und in Kaltern der lange Donnerstag statt. Bei der abendlichen Leistungsschau der Produzenten, Manufakturen und Ladengeschäfte öffnen sich natürlich auch die Kellereien. Ebenfalls präsent sind örtliche Vereine, Tanzgruppen und Musiker, die sich dem Publikum präsentieren. Ein heißer Tipp sind die Gästekarten, die in vielen Hotels und Ferienhäusern kostenlos für die Dauer des Aufenthalts ausgehändigt werden: Der sogenannte WinePass Plus gewährt kostenlose Fahrten mit allen öffentlichen Verkehrsmitteln. Dazu gehören übrigens auch viele der kostenintensiven Seilbahnen, die in die alpinen Wandergebiete führen! Freier Eintritt in 90 Museen, Schlösser und Ausstellungen sowie die vergünstigte Teilnahme an Kellerführungen, Verkostungen und Genusstouren machen den WinePass Plus zum lohnenden Reisebegleiter.  Seite 15


Polnische Bahn mit mehr Komfort

Polen erinnert an Chopin und den Papst 2020 lockt das Nachbarland mit Großereignissen Das Jahr 2020 steht ganz im Zeichen von Johannes Paul II, der am 18. Mai seinen 100. Geburtstag begehen würde. Im 210. Geburtsjahr von Fryderyk Chopin findet zudem die nächste Auflage des renommierten Chopin-Klavierwettbewerbs in Polens Hauptstadt Warszawa (Warschau) statt. Daneben gibt es eine Reihe bedeutender sportlicher Ereignisse sowie einige spektakuläre Neueröffnungen. Schon zum 99. Geburtstag von Johannes Paul II. im vergangenen Jahr begannen Kirchengemeinden im ganzen Land mit besonderen Gedenkprogrammen für den 2005 verstorbenen ersten polnischen Papst. Anlässlich seines runden Geburtstags am 18. Mai 2020 werden sowohl im Museum seines Geburtshauses in Wadowice als auch im Warschauer Museum für Johannes Paul II. und Kardinal Wyszyński große zentrale Feierlichkeiten stattfinden. Die staatliche Philharmonie in Warschau erinnert mit dem Oratorium „Missa pro pace“ von Wojciech Kilar sowie mit ausgewählter Poesie von Karol Wojtyła an dessen Geburtstag. Im 210. Geburtsjahr von Fryderyk Chopin findet in Warschau die 18. Auflage des Internationalen Chopin-Klavierwettbewerbs statt. Dieser wird nur alle fünf Jahre veranstaltet und versammelt die hoffnungsvollsten Nachwuchskünstler aus aller Welt. Zu der Veranstaltung vom 2. bis 23. Oktober 2020 gibt es 500 Anmeldungen von jungen Künstlerinnen und Künstlern – so viele wie noch nie in der fast einhundertjährigen Geschichte des Wettbewerbes. Zur Jury des Finales 2020 zählen unter anderem Martha Argerich, Dina Yoffe und Thai Son Dang, allesamt Preisträger früherer Ausgaben. Für Besucher gibt es die Möglichkeit, bei den öffentlichen Seite 16

Konzerten im Rahmen des Wettbewerbs die kommenden Stars kennenzulernen. Polen lädt im kommenden Jahr zudem zu einigen internationalen sportlichen Großereignissen ein. So finden am 29. März in der Hafenstadt Gdynia (Gdingen) die Weltmeisterschaft im Halbmarathon statt. An Hauptlauf über 21 Kilometer und dem Massenlauf sowie den Kinder- und Jugendläufen werden 25.000 Athletinnen und Athleten aus der ganzen Welt teilnehmen. Darunter auch der frischgebackene Weltrekordhalter über zehn Kilometer Straße und mehrfache Weltmeister Joshua Cheptegei aus Uganda. Fußballfans kommen am 27. Mai in Gdańsk (Danzig) auf ihre Kosten. Dann veran-

Taufkirche von Johannes Paul II. in Wadowice. Foto: Stadt Wadowice/Janusz Gawron

staltet die UEFA im dortigen Bernsteinstadion das Finale der Spielsaison 2019/20 der Europa League. Die einstige Hansestadt hatte sich in der Auswahl 2018 gegen das portugiesische Porto durchgesetzt. Zum Fahrplanwechsel Dezember 2019 verbesserte das polnische Bahnunternehmen PKP Intercity sein Komfortangebot. So können Fahrgäste jetzt online neben dem Ticketkauf auch Sitzplätze auswählen. Darüber

hinaus steht Bahnreisenden künftig in allen Pendolinos (polnischer Hochgeschwindigkeitszug) sowie weiteren Schnellzügen kostenfreies W-LAN zur Verfügung. Bis 2023 sollen insgesamt 80 Prozent des gesamten Fahrzeugparks der PKP mit kostenfreiem Internetzugang ausgerüstet sein. Informationen im Internet zum Chopin-Wettbewerb: www.chopin2020.pl, Weitere Infos zum Reiseland Polen unter www.polen.travel.

Mühle in Gdańsk wird Bernsteinmuseum Die Restaurierung der Großen Mühle am Radaunekanal in Gdańsk (Danzig) schreitet voran. Die riesige, über vier Geschosse reichende Dachfläche wurde komplett neu eingedeckt. Dafür wurden eigens in Italien gefertigte historische Dachziegel im Mönch-und-Nonne-Stil verwendet. Zudem wurden die Dachgauben erneuert. Nach dem Abschluss der Arbeiten soll die dann komplett barrierefreie Mühle dem Bernstein-Museum als neuer Sitz dienen. Die Eröffnung ist zum 28. Juni 2021, dem Internationalen Tag des Bernsteins, geplant. Die im 14. Jahrhundert vom Deutschen Orden errichtete Große Mühle ist eines der Wahrzeichen der Ostseemetropole. Sie beherbergte bis vor wenigen Jahren eine Einkaufspassage. Nach dem Umzug des Bernsteinmuseums aus dem Stockturm an der ul. Długa (Lange Gasse) soll dort ein neues Museum entstehen, das sich dem Wiederaufbau von Gdańsk nach dem Zweiten Weltkrieg widmet.


Mit dem Rad ums Haff

Schlossruine Ogrodzieniec.

Die romantische Route der Adlerhorste

Zu Besuch beim Hexer

Schlossruine profitiert vom Hype um Netflix-Serie Von Klaus Klöppel Fantasyfans kennen den Roman „Wiedźmin“ von Andrzej Sapkowski schon seit den 1990er Jahren, Gamer spätestens seit 2007. Doch erst der Online-Streamingdienst Netflix hat mit seiner Serie „The Witcher“ den Hexer Geralt weltberühmt gemacht. Und mit ihm die polnische Schlossruine Ogrodzieniec. Denn neben Gran Canaria und Ungarn spielt ein Teil der im Dezember 2019 angelaufenen Serie auch auf dem einstigen Königsschloss im Krakau-Tschenstochauer Jura. Die zur sogenannten „Route der Adlerhorste“ zählende Anlage verzeichnete mit über 215.000 Besuchern im vergangenen Jahr einen neuen Rekord und macht sich in diesem Jahr auf einen noch größeren Ansturm gefasst. Sowohl Schlossverwaltung als auch die regionalen Tourismusverbände bereiten derzeit Erlebnisangebote rund um den romantischen Helden vor. So hat die Schlossdirektorin bereits ein großes Wiedźmin-Fest für das letzte Aprilwochenende angekündigt. Darüber hinaus sollen auch die Öffnungszeiten erweitert werden. Wer das historische Bauwerk nur aus dem Fernsehen kennt, sollte sich aber auf eine Überraschung gefasst machen. Die gesamte Umgebung samt Schlucht entstammt allein den Künsten der Mediengestalter von Netflix. Doch auch die echte Ruine, deren Türme aus dem Kalkstein herausragen, beeindruckt die Besucher. Die 1702 bei einem Brand stark zerstörte Burg ist häufig Schauplatz von Ritterturnieren und bildete auch bereits vor der Netflix-Serie die Kulis-

se für verschiedene Historienfilme. Die romantische Route der Adlerhorste verläuft zwischen Kraków (Krakau) und Częstochowa (Tschenstochau). In ihrem Verlauf befinden sich zahlreiche Burgen und Festungen, die im 14. Jahrhundert auf Veranlassung des damaligen Königs Kazimierz zur Sicherung der Grenzen auf schwer zugänglichen Felsen angelegt wurden. Die malerische Ruine von Ogrodzieniec ist bereits seit dem frühen 20. Jahrhundert ein beliebtes Ausflugsziel. In direkter Nachbarschaft gibt es zahlreiche Kletterfelsen sowie das von Kalkfelsen umgebene Designer- und Wellnesshotel Poziom 511. Die Ruine ist von April bis November für individuelle Besucher zugänglich. 

„Wildes“ Campen erlaubt Outdoorfans dürfen seit kurzem offiziell in 43 polnischen Waldgebieten zwischen Ostsee und Karpatenbogen ihr Zelt aufschlagen, wo es ihnen gefällt. Während der einjährigen Dauer dieses Pilotprojektes brauchen sie dort keine Angst haben, gegen geltendes Recht zu verstoßen. Allerdings müssen sie sich trotzdem an geltende Naturschutzregeln halten und die lokale Forstverwaltung über ihr Vorhaben informieren. Erlaubt ist das Campen in Gruppen von bis zu vier Personen für maximal zwei aufeinanderfolgende Nächte an derselben Stelle. Offenes Feuer ist untersagt. Eine Karte der Projektflächen findet sich unter www.lasy.gov.pl im Internet.

Im Rahmen eines deutsch-polnischen Projekts entstehen bis 2021 neue Abschnitte des grenzüberschreitenden Radweges rund um das Stettiner Haff. Auf polnischer Seite werden neue Wege zwischen dem Seebad Międzyzdroje (Misdroy) auf der Insel Wolin (Wollin) und dem am Haff gelegenen Dorf Skoszewo (Paulsdorf) gebaut. Sie sind Teil des neuen Fernradwanderweges „Blue Velo“ entlang der Oder. Die rund 30 Kilometer lange Strecke vom Anschluss an den bereits bestehenden Ostseeradwanderweg EuroVelo 10 (in Polen R10) im Seebad soll zudem neu ausgeschildert werden. Auf deutscher Seite entstehen im Rahmen des Vorhabens rund drei Kilometer neue Wege. Ziel der Verwaltung der Woiwodschaft Zachodniopomorskie (Westpommern) ist es, die etwa 180 Kilometer der polnischen Trasse bis 2023 komplett befahrbar zu machen. Infos: www.meerderabenteuer.eu 

Kunstaktion im Zoo Wrocław Ein gutes Dutzend leuchtender Tierfiguren ziert seit kurzem den Platz vor dem Afrykarium im Zoologischen Garten von Wrocław (Breslau). Die größte von ihnen ist die dreieinhalb Meter hohe Skulptur einer Giraffe. Daneben ziehen Flamingos, Zebras, Elefanten und ein Nashorn die Aufmerksamkeit der Besucher auf sich. Die Kunstwerke sollen nicht nur schön aussehen, sondern zum Nachdenken anregen. Denn die meisten der gezeigten Tiere sind vom Aussterben bedroht, seien es die Elefanten und Nashörner wegen ihrer Hörner und Stoßzähne, seien es die Giraffen und Zebras durch die Zerstörung ihres Lebensraumes und Wilderei. So will die Zooverwaltung ihre Gäste mit der neuen Attraktion auch auf die Notwendigkeit aufmerksam machen, den Schutz der bedrohten Arten vor Ort in ihren Heimatländern zu unterstützen. Im Zuge ihrer Enthüllung wurden zudem die Öffnungszeiten des Tierparks erweitert. Besuchern steht das Afrykarium künftig freitags und sonnabends bis 19 Uhr sowie an allen anderen Tagen bis 18 Uhr offen. 

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74 Sprachen verfügbar

Übersetzer im Taschenformat Von Bernd Stiebitz Wer weltweit unterwegs ist, hat es mitunter schwer, sich zu verständigen. Das via journal hat auf der IFA 2019 ein Gerät entdeckt, das dabei hilft, dies zu vermeiden. Die Firma Fujitsu Electronics Europe präsentierte mit ihrem Übersetzer „Pocketalk“ ein kleines, kompaktes aber leistungsstarkes Gerät, das 74 Sprachen beherrscht. Nahezu zeitgleich übersetzt es ganze Satzpassagen und liefert das Ergebnis auf dem 2,4 Zoll Monitor sowie bei den meisten Sprachen

auch akustisch. Möglich macht das eine Onlineverbindung, die über eine eingebaute globale SIM-Karte bzw. über Wlan die besten Online-Übersetzungsmaschinen und die neuesten Cloudtechnologien nutzt. Die SIM-Karte wird beim ersten Einschalten des Gerätes aktiviert und hat weltweit für zwei Jahre ein Datenvolumen. Danach kann der Besitzer eine eigene SIM-Karte oder eine vom Hersteller kaufen. Geladen wird der Pocketalk per USB-C, mit Bluetooth 4.0 können zusätzli-

che Lautsprecher bzw. Kopfhörer genutzt werden. Der Pocketalk Translator ist ein kompaktes, ovales Gerät, das problemlos in beide Handflächen passt. Alle Bedienelemente sind leicht mit dem Daumen erreichbar. Der Translator verfügt über einen angenehm empfindlichen Touchscreen, der für den allgemeinen Gebrauch gut funktioniert. Das

Gerät wird in den Farben Weiß, Schwarz und Gold produziert. Möglich ist ein lautes und klares Gespräch auch in lauter Umgebung. Die zwei Mikrofone mit Geräuschunterdrückung nehmen jedes Wort auf, und die beiden eingebauten Lautsprecher sorgen für laute und klare Gespräche. Der UVP des Herstellers für das Gerät beträgt 299 €.

Unsere Buchempfehlungen

Übernachten in „Kapseln“

Haben Sie schon einmal in einer Kapsel geschlafen? Nach dem großen Erfolg der area24|7 apartments in Karlsruhe wurd im Oktober 2019 dort ein weiteres Kapselhotel eröffnet. Darauf ruht sich die Space Development Group allerdings nicht aus. In diesem Jahr (voraussichtlich Juni) soll die Eröffnung des nächsten Kapselhotels in Heidenheim stattfinden. Für das Jahr 2021 sind weitere deutsche Destinationen in Planung. Dresden, Frankfurt und München sind die nächsten Ziele. Die innovative Hotelidee wird von deutschen Touristen ebenso gut angenommen wie von den ausländischen. Etwa 40% der Besucher der Kapselhotels reisen vom Ausland an, um die besondere Übernachtungsmöglichkeit zu testen. Übrigens gibt es die einzigartigen Schlafkapseln bereits im Central Hotel in Ljubljana/Slowenien, und in Jantar/Polen. Ein wesentlicher Aspekt der Hotels der Space Development Group ist die Sharing-Idee. Arbeitsplätze werden im Kapselhotel gemeinsam genutzt und dabei wird nicht nur die soziale Interaktion gesteigert, sondern auch das nachhaltige Prinzip des Teilens gefördert. Dennoch hat jeder Gast seinen persönlichen, verschließbaren Raum. Privatsphäre, Komfort und Produktivität müssen unter dem Aspekt der Gemeinschaft nicht leiden, sondern werden durch die gemeinschaftlichen Arbeitsplätze und Schlafkapseln ergänzt. Zusätzlich stehen nach Bedarf mietbare Meetingräume zur Verfügung, die von allen Gästen genutzt werden können. Eine Nacht in einer Schlafkapsel des area24|7 apartments oder smart hotels ist ab 45 € pro Person buchbar.

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Zu unseren Reiseberichten in dieser Ausgabe haben wir uns nach empfehlenswerten Reiseführern umgesehen. Hier unsere Auswahl: Südtirol. Der Reiseführer im Michael Müller Verlag erscheint bereits in 7. überarbeiteter Auflage. Das Buch beinhaltet von der wechselvollen Geschichte des Landes über alles wissenswerte für Touristen bis zu konkreten Ausflugstipps ein breites Angebot für jeden Reisenden. Südwestpfalz. Spektakuläre Felsmassive, fast ein Dutzend Burgen und traumhafte Panoramablicke erwarten Wanderer in der Südwestpfalz. Das Buch Wanderparadies Südwestpfalz schildert 14 Touren mit GPS-Daten, Höhenprofile und Detailkarten. Das Buch ist allerdings schon einige Jahre alt (2013) und erschien im Ideemedia Verlag Neuwied. Es ist auch als e-book erhältlich. Zum Great West Way von Bristol nach London können wir noch keinen deutschen Reiseführer empfehlen. Aus der Reihe „Rough Guides“ sollte man den englischsprachigen Travel Guide nutzen. Eine breite Auswahl gibt es zu Usedom und Wolin. Beispielsweise „Reise Know-How InselTrip Usedom mit Swinemünde und Wollin“ im Verlag Peter Rump, den Reiseführer Usedom und Wollin im Trescher Verlag, das Buch „Usedom - Mit Insel Wollin“ im Verlag Viareise oder den „Usedom“ Reiseführer vom Michael Müller Verlag (auch als e-book). Zum Artikel Franken - Land der Genüsse (und der Reportage Tegernsee) empfiehlt unsere Redaktion den bereits vor gut einem Jahr erschienene großformatigen Kulinarischen Reiseführer (270 Seiten) „100 Genussorte in Bayern“. Alle Bücher sind im Buchhandel erhältlich.


Bratwurst-Stadtführung in Ansbach

Franken - Land der Genüsse Bratwurst-Reinheitsgebot älter als für Bier Für Feinschmecker hat Franken viel zu bieten – das macht das Land der Genüsse zu einem herrlichen Urlaubserlebnis für alle Sinne. Eine Empfehlung sind die Restaurants, die mit einer Haube oder einem Stern gekrönt wurden. Die fränkische Küchenkunst begeistert auch die strengen Juroren der großen Restaurantführer: Über 50 Restaurants im Urlaubsland wurden mit einer Haube des „Gault Mileau” oder einem der begehrten „Michelin”-Sterne ausgezeichnet. Besonders waren die anspruchsvollen Tester dabei von der Kreativität der Spitzenköche angetan, die aus einfachen, traditionellen fränkischen Zutaten wie Spargel, Schwarzwurzel oder Kohlrabi unvergessliche Genusserlebnisse zaubern. Ansbach ist nicht nur eine Kultur- und Residenzstadt, sondern bietet auch Genießern, Wanderern und Radfahrern ein reichhaltiges Angebot. Das

ganze Frankenland ist als „Bratwurstland“ weithin bekannt und die Ansbacher Bratwurst in ihrer besonderen Erscheinungsform - 100 g schwer, mit Majoran gewürzt - fungiert als kulinarische „Botschafterin“ der Stadt. Bei der Zubereitung gibt es etliche Variationen: Die Wurst wird hier in der Pfanne knusprig gebraten und nicht, wie in anderen Gegenden, über dem offenen Feuer gegrillt. Dazu werden Sauerkraut und Schwarzbrot gereicht. Eben dieser Bratwurst hat Ansbach auch die Ernennung zu einem der „100 Bayerischen Genussorte“ zu verdanken. Wissenswertes und Kurioses über die Ansbacher Bratwurst erfährt man bei der „Bratwurstführung“ und der „Genusstour“. Bei diesem kulinarischen Stadtrundgang werden typische regionale Produkte wie Bauernbrot, Käse, Bier und natürlich auch die Ansbacher Bratwurst an verschiedenen Genuss-StatioAnzeige

Fränkische Bratwurst, sozusagen in der „Standard-Version“. Alternativ zu Kraut gibt es auch Kartoffelsalat (mit Essig-Öl) oder Meerrettich. Und anstelle von Bier wird gerne auch ein Schoppen Frankenwein getrungen. Aber Bratwürste werden in Franken gerne auch in Zwiebel-Sud gegart als „Saure Bratwürste“ verspeist.

nen verkostet. Von Stadtführer Holger G. Lang, der in Ansbacher Tracht die Bratwurstführungen übernimmt, erfahren die Teilnehmer, dass die Ansbacher Bratwurst auf ein älteres Reinheitsgebot als das bayerische Bier zurückblickt: Schon im Jahr 1430 wurden die Zutaten festgeschrieben. Wem nach so viel Labsal der Sinn nach sportlicher Betätigung steht,

kommt ebenfalls auf seine Kosten. Naturfreunden und Erholungssuchenden stehen zahlreiche Wander und Radwege sowie Nordic-Walking-Strecken und Mountain-Bike-Routen zur Verfügung, die durch eine abwechslungsreiche Landschaft über Wiesen und Felder führen. Bernd Stiebitz/Karl Forster Mehr Info unter www.ansbach.de und www.frankentourismus.de .

Unsere Rezeptempfehlung:

Saure Zipfel (sauere Bratwürste) Zutaten: 12 fränkische Bratwürste (frische grobe Bratwurst) 1 Ltr Wasser, 2 Möhren, 2 Zwiebeln, 1 Sellerie, 1 Stange Lauch 1 Lorbeerblatt, 2 Gewürznelken, 5 Pimentkörner, 5 Wacholderbeeren, 2 EL Zucker, 1 TL Salz, Pfeffer, 1 Tasse Weißwein, 2 EL Weißweinessig, Meerrettich Zubereitung: Man bereitet zunächst den sauren Wurzelsud zu: Dazu kocht man das Gemüse, nimmt die ausgekochten Gemüsestücke heraus und schmeckt alles süß-sauer ab. Die Franken lieben einen gut süß betonten Blausud. Mit reichlich Pfeffer ergibt dies eine interessante Geschmacksnote. Wer mag, kann aber auch eher „essigscharf“ würzen. Dem Sud gibt man nochmals Zwiebeln und 1 paar Scheiben Möhren (Gelbe Rüben) zu. Nach einigen Rezepturen lässt man nun zunächst die frischen Bratwürste eine Zeit lang im Sud ziehen. Oder man gibt sie sofort in den warmen Sud und lässt sie köcheln bis sie gut heiss sind. Dann serviert man sie in einem tiefen Teller mit reichlich Sud, Zwiebelringen und Möhrenscheiben. Dazu reicht man geriebenen Meerrettich (im Sud abgelöscht oder frisch mit Sahne angerichtet) sowie Brot oder Brezeln.

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Schön.

Aber ein Stück Heimat fehlt.

Retten Sie Geschichte. Spenden Sie Zukunft. www.denkmalschutz.de

Spendenkonto Commerzbank AG BIC: COBA DE FF XXX IBAN: DE71 500 400 500 400 500 400

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Was wären unsere Städte und Dörfer ohne historische Gebäude? Ohne Bauwerke, die Geschichten erzählen, die typischen Eigenheiten einer Region verkörpern oder Wahrzeichen eines Ortes sind? Historische Bauwerke machen unsere Städte und Dörfer einmalig und unverwechselbar. Deshalb setzt sich die Deutsche Stiftung Denkmalschutz für den Erhalt einzigartiger Denkmale ein. Mit Ihrer Hilfe. www.denkmalschutz.de


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