AAD 2013 - Volkskrankheiten der Augenheilkunde.

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tels SD-OCT erfassten morphologischen Wiederbehandlungskriterien sensitiver sind als funktionelle, d.h. rein Visus-basierte. Eine Fluoreszein-Angiographie ist noch dann sinnvoll zur Verlaufsbeurteilung, wenn SD-OCT, Visus und ophthalmoskopischer Befunde nicht zu einem eindeutigen Ergebnis führen. In Einzelfällen kann zudem die Durchführung einer ICG-Angiographie für die primäre Diagnostik bzw. bei ausbleibendem Therapie-Effekt sinnvoll sein, um eine polypoide choroidale Vaskulopathie oder retinale angiomatöse Proliferation sicher zu erkennen. 10:05 - 10:30 Uhr therapeutische Optionen / Standards Prof. Dr. Daniel Pauleikhoff (Münster) Bei der neovaskulären AMD stehen als zugelassene Medikamente Ranibizumab und Aflibercept (VEGF-Trap Eye) zur Verfügung. Beide sind in ihrer Effektivität bezüglich des Visus mit einem mittleren Visusanstieg im Beobachtungszeitraum von 2 Jahren als gleich anzusehen, wobei die Wirkung von Aflibercept gegenüber Ranibizumab bei notwendigen Wiederbehandlungen länger zu sein scheint. Da beide Medikament für die Indikation „neovaskuläre altersabhängige Makuladegeneration“ zugelassen sind, sind sie als Mittel der ersten Wahl anzusehen. Bevacizumab hat als off-labelMedikament basierend auf den Ergebnissen der CATT-Studie die gleiche Effektivität. Bei allen Medikamenten erfolgt eine initiale Behandlung mit drei intravitrealen Injektionen in monatlichen Abständen. Danach ist eine individualisierte Therapie mit monatlichen Kontrollen und der Darstellung einer persistierenden oder erneuten Läsionsaktivität mittels SD-OCT-Untersuchungen sinnvoll, da bei dieser Vorgehensweise individualisiert die notwendige Injektionsfrequenz und –dauer bestimmt werden kann und bei gleicher funktioneller Effektivität das Endophthalmitis-Risiko gegenüber monatlicher Dauerbehandlung signifikant niedriger ist (CATT-Studie). Als sensitive SD-OCT-Parameter für eine Wiederbehandlung wurden die Persistenz oder Zunahme von subretinaler Flüssigkeit oder einer diffusen Netzhauverdickung, eine erneute Zunahme von intraretinalen Zysten oder einer verbliebenen Rest-Pigmentepithelabhebung, neue sub- oder intrareteinale Blutungen und ein weiterer Visusverlust, der nicht auf eine Atrophie oder eine fibrovaskuläre Vernarbung zurückzuführen ist, in zahlreichen Studien belegt In den aktuellen Stellungnahmen zur Therapie der exsudativen AMD von BVA, DOG und RG sind diese Vorgehensweisen zusammengefaßt. Maximale Teilnehmerzahl:

1028 Vorlesungen

Mindestteilnehmerzahl: Teilnehmergebühren kostenlos

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