gletscherspalten 3/2025

Page 1


gletscherspalten

3/2025 | Mitteilungen der Sektion Rheinland-Köln des Deutschen Alpenvereins

www.dav-koeln.de

Norwegen

Mitglieder werben Mitglieder

Jetzt Mitglieder werben, weil jeder gewinnt

> Wenn Sie neue Mitglieder werben, können Sie sich auf Gutscheine freuen und bei der Endverlosung attraktive Preise gewinnen.

> Jedes geworbene Mitglied gewinnt, weil es von den vielen Vorteilen einer Mitgliedschaft im Alpenverein profitiert.

> Auch der Deutsche Alpenverein und der Kölner Alpenverein gewinnen, weil sie in ihrer Arbeit bestätigt und gestärkt werden.

Für jedes von Ihnen geworbene, erwachsene Mitglied erhalten Sie einen Gutschein in Höhe von 20 Euro. Diese Gutscheine können Sie für den Grundbetrag bei Ausbildungskursen, in der Geschäftsstelle oder für den DAV-Shop verwenden.

Der Wert der Gutscheine wird Ihnen bei Vorlage einer Rechnung vom DAV-Shop seitens des Kölner Alpenvereins gutgeschrieben. Die Gutscheine können ohne Vorlage einer Rechnung nicht ausgezahlt werden. Die Gutschrift erfolgt maximal in Höhe des Rechnungsbetrags. Wenn Sie die Gutscheine für den Grundbetrag bei

Impressum

Herausgeber: Sektion Rheinland-Köln des Kölner Alpenvereins e.V. Clemensstraße 5–7, 50676 Köln, Tel. 0221 2406754, Fax 0221 2406764, info@dav-koeln.de

Zeitschrift für die Mitglieder der Sektion, herausgegeben vom Referat für Öffentlichkeitsarbeit

Auflage (Print): 4.800 / (E-Paper): 12.040

Beigelegt: Ausbildungsprogramm (Gelbe Seiten)

Titelbild: Lysefjord in Norwegen, Foto: Meike Hansen

Redaktion: Andrea Weber, Astrid Königstein, Bernd Weber, Caro Niemann, Edda Koopmann, Gudrun Hepp, Kalle Kubatschka, Karin Spiegel, Meike Hansen (verant wortlich), Tina Gissel, Vanessa Przibilla, Wolfgang Spicher

Verantwortliche Redakteurinnen im Wechsel: Carola Niemann, Meike Hansen, Geschäftsstelle, Clemensstraße 5–7, 50676 Köln

Texte an: re daktion@gletscherspalten.de

Die Redaktion behält sich die Kürzung und Bearbeitung von Beiträgen und Zuschriften vor.

Druck: Warlich Druck, Am Hambuch 5, 53340 Meckenheim

Layout: Jeanette Störtte, Berlin

Redaktionsschluss für Heft 1/2026: 01.01.2026

einem Ausbildungskurs einsetzen wollen, dann müssen Sie den Grundbetrag zunächst in voller Höhe an das Referat für Ausbildung überweisen. Der Gegenwert wird Ihnen nach Aufforderung durch Sie von der Geschäftsstelle erstattet.

Für die jährliche Endverlosung erhalten Sie ein Los für jedes geworbene Mitglied, unabhängig von dessen Alter. Was es zu gewinnen gibt, erfahren Sie auf unserer Website.

Wenn Sie Mitglieder werben möchten, müssen Sie selbst mindestens ein Jahr dem DAV angehören. Sie müssen aber nicht Mitglied im Kölner Alpenverein sein. Die Daten der geworbenen Mitglieder können Sie über den Mitglieder-Service oder direkt an die Geschäftsstelle melden. Bei Sonderaktionen, bei denen der Beitritt ohne Aufnahmegebühr möglich ist (zum Beispiel Aktion „Mitglied werden ohne Aufnahmegebühr“, Familienmitgliedschaft, etc.), können keine Gutscheine vergeben werden. Die Teilnahme an der Endverlosung ist aber trotzdem möglich!

Die aktuellen Teilnahmebedingungen finden Sie unter: mwm.dav-koeln.de

In eigener Sache

Wenn ihr uns gerne Themenvorschläge, Text- und/oder Bildmaterial schicken möchtet, verwendet dafür bitte ausschließlich unsere Redaktionsadresse: redaktion@gletscherspalten.de.

> Die Redaktion

Unsere Geschäftsstelle

Geschäftsstelle: Karen Blomeyer, Angélique Steinberg, Ines Wellbrock (Leitung), Clemensstraße 5–7 (Nähe Neumarkt), 50676 Köln, Tel. 0221 2406754, Fax 0221 2406764, www.dav-koeln.de, info@dav-koeln.de

Öffnungszeiten: Dienstag und Donnerstag 14:00 bis 18:30 Uhr

Bücherei: Donnerstag 16:30 bis 18:30 Uhr

Bankverbindung: Pax Bank, IBAN DE37 3706 0193 0030 3030 32, BIC GENODED1PAX

Anschriften unserer Hütten

> Kölner Eifelhütte, St. Georg straße 4, 52396 Heimbach-Blens, Tel. 02446 3517 www.koelner-eifelhuette.de

> Kölner Haus auf Komperdell, 6534 Serfaus, Österreich, Tel. 0043 5476 6214, Fax -62144, www.koelner-haus.at

> Hexenseehütte s. Kölner Haus

Liebe Mitglieder,

der Sommer liegt hinter uns. Unsere Mitglieder haben die Bergwelt in ihrer ganzen Vielfalt erkundet. So berichten wir in dieser Ausgabe aus dem beeindruckenden Südnorwegen.

Unser Redaktionsmitglied aus Calgary schreibt über Begegnungen mit Bären auf einsamen Pfaden in der kanadischen Wildnis. Wer es alpin mag, findet Inspiration im Tourenbericht zum Giro del Monviso im italienisch-französischen Grenzgebiet. Zwei spannende Berichte über Ausbildungskurse nehmen euch mit zum Grundkurs Hochtouren auf der Oberwalderhütte in Kärnten sowie zum Skitourencamp auf der Zufallhütte in den Ortler-Alpen in Südtirol.

Der Bereich Vielfalt ist weiter sehr aktiv und berichtet vom gelungenen Aktionstag an der Eifelhütte in Blens. Besonders bewegt hat uns das Projekt Grenzgänger, das zwei engagierte Tourenleitende des Kölner Alpenvereins unterstützen und nach wöchentlichen Wanderungen in der Umgebung rund um Köln mit einer Hauptschulklasse zur Zugspitze aufbrachen – eine eindrucksvolle Antwort auf die Frage: „Wie kriegen wir die Kinder rauf auf den Berg?“

Außerdem stellen wir euch in dieser Ausgabe unsere neuen Gremienmitglieder vor – darunter auch unsere beiden neu gewählten Vorsitzenden Renate Jaritz und Jutta Kern, die unser Vorsitzendenteam nun auf vier Personen erweitern. Unser aktueller Tourentipp führt euch auf den Vulkanpfad in der Vulkaneifel.

Zum Fotowettbewerb haben uns in den vergangenen Wochen zahlreiche beeindruckende Einsendungen erreicht. Die Auswahl der zwölf Bilder für unseren Jubiläumskalender 2027 fällt uns nicht leicht! Da im kommenden Jahr unser Vereinsjubiläum ansteht, werden die Gewinnerfotos nicht wie gewohnt in dieser Ausgabe veröffentlicht, sondern in einer besonderen Jubiläumsausstellung gewürdigt. Wir sind gespannt!

Viel Spaß beim Lesen wünscht euch

INHALT

infos der sektion

2 Verschiedenes/Impressum

4 Geschäftsstelle und Vorstand bergauf – bergab

5 Norwegen naturerlebnisgruppe

8 Faszination Winterpilze jubiläum

10 150 Jahre Kölner Alpenverein tourengruppe

12 Der Giro del Monviso ausbildung

14 Grundkurs Hochtouren

15 Interview mit Ausbilder Andreas Schmitt

16 Skitourencamp in der Zufallhütte medien

18 Buchbesprechungen vielfalt

19 Wandern verbindet essay

20 Das Wandern ist des Müllers Lust vielfalt

22 Projekt Grenzgänger veranstaltungen

25 AlpinVisionen 2026 infos der sektion

26 Neu gewählte Gremienmitglieder tourentipp

28 Auf dem Vulkanpfad ausland

30 Die Bären sind los gruppen

31 Aktivitäten der Gruppen

Nachruf

Mit großer Bestürzung müssen wir Abschied nehmen von Marco Steinhauf, der im Alter von 49 Jahren am 7.7.2025 plötzlich und unerwartet verstorben ist.

Marco war mit Leidenschaft im alpinen Gelände unterwegs.

Seit vielen Jahren war er dem Kölner Alpenverein verbunden und hat mit Sektionsmitgliedern herausfordernde Hochtouren, Skihochtouren und Klettertouren durchgeführt.

In den letzten Jahren war er für den Bereich Vielfalt in der Sektion verantwortlich für die Durchführung von Klettertrainings für geflüchtete Jugendliche aus einer Kölner Flüchtlingsunterkunft.

Es war ihm ein besonders großes Anliegen, dass gerade diese Jugendlichen an sportliche Aktivitäten herangeführt werden konnten. Die Begeisterung der jungen Menschen für das Klettern hat ihn sehr erfüllt. Es war ihm eine Herzenssache.

Unser tiefes Mitgefühl gilt seiner Ehefrau und seinen Kindern.

> Der Vorstand

Stolpersteinverlegung

Der Stolperstein für Dr. Leopold Seligmann wurde bei der elften Stolpersteinverlegung auf Wunsch des Kölner Alpenvereins am 16. Juni 2025 verlegt. Der Stein befindet sich am Hohenzollernring 1–3 in 50672 Köln.

Dies war die erste Verlegung ohne Gunter Demnig, die von der Stadt Köln bzw. dem NS-DOK in unserem Auftrag vorgenommen wurde. Im November wird es hoffentlich wieder einen Verlegungstermin zusammen mit Gunter geben.

> Text: Kalle Kubatschka

> Fotos: Simone Syz manski

Kletter-WM in Seoul: Silber im Speed für Leander Carmanns

Leander Carmanns hat in der Disziplin Speed bei der Kletter-WM in Seoul seine bislang beste internationale Platzierung erreicht. Der 20-Jährige stürmte bis ins Finale und gewann dort Silber. Nur wenige Wochen nach seiner allerersten Weltcup-Medaille in Guiyang (Bronze) legt Carmanns damit eindrucksvoll nach. Für Furore sorgte der Speedkletterer bereits im Achtelfinale: Mit 4,861 Sekunden stellte er einen neuen europäischen Rekord auf. Damit liegt er nur knapp über dem aktuellen Weltrekord von 4,648 Sekunden – ein Meilenstein für das deutsche Speedklettern.

„Ich würde nicht sagen, dass ich mit der Medaille gerechnet habe, aber gehofft habe ich schon darauf. Nach meiner ersten Medaille in einem Weltcup mit Bronze in Guiyang wusste ich, dass ich in perfekter Form bin. Ich wusste, dass ich bereit bin. Und das endete heute mit Silber“, sagte er nach dem erfolgreichen Wettkampf.

> Fotos: Jan Virt

Wanderung durch die vom Gletscher geprägte Fjelllandschaft

Ab in den Norden

Mit Borderterrier, Regenjacke und Abenteuerlust in Norwegen unterwegs

Wer sagt, dass der Kölner Alpenverein nur in die Alpen fährt? Nach der Weitwanderung auf dem West Highland Way in Schottland im letzten Jahr zog es den Leiter der Wandergruppe Matthias Övermöhle diesmal noch weiter gen Norden – nach Norwegen!

Bereits bei der Vorbesprechung zur Norwegenreise wurde klar: Diese Gruppe hat einen feinen Sinn für Genuss. Nachdem die Einreisebestimmungen für Norwegen wie „1,5 Liter Wein und 10 Kilo Lebensmittel pro Person“ abgehandelt waren, drehten sich die Gespräche schnell um das Wesentliche: Wir kochen selbst und – natürlich – um den mitreisenden Borderterrier Scotty.

Anreise mit Aquavit

Mit Rucksack und Wanderschuhen im Gepäck mach ten wir uns auf den Weg, die raue Schönheit

Norwegens zu entdecken. Statt einer Hüttentour rund um den Lysefjord war eine Standortreise mit zwei festen Quartieren geplant.

Zwei Tage lang führte uns die Anreise durch Deutschland, Dänemark und schließlich bis zum Fähranleger in Hirtshals. Nach einem deftigen Abendessen mit Scholle und einem überraschend früh angebotenen Aquavit am Frühstücksbuffet am nächsten Morgen brachte uns die Fähre über die Nordsee nach Kristiansand. Leider musste eine aus unserer Gruppe unerwartet an Land bleiben – ein Foto des Personalausweises, das kurzfristig als Ersatz dienen sollte, wurde von der Fährgesellschaft nicht akzeptiert: ohne gültiges Ausweisdokument kein Zutritt an Bord.

An Bord: frischer Seewind, Probeliegen in der Mini-Suite und ein kleiner Prosecco-Vorrat. Die erste norwegische Investition: eine Regenjacke – nach intensiver Beratung durch die Mitreisenden.

Zwischen Schafen, Fjord und Fjell

Der Lysefjord – benannt nach dem hellen Granitgestein seiner steilen Wände – ist das geologische Herzstück der Region. Fjorde sind durch Gletscher geschaffene Meeresarme, und das Wort „Fjord“ hat es als einer der wenigen norwegischen Begriffe weltweit in den Sprachgebrauch geschafft.

Unsere beiden Ferienhäuser in Forsand – traumhaft gelegen mit Blick auf den Lysefjord und Schafsweide davor – boten genau das, was man sich unter einer typischen Unterkunft in Norwegen vorstellt.

Die Wetterlage: wechselhaft und nass, wie erwartet. Das Wetter in Norwegen ändert sich schnell, und es ist nicht ungewöhnlich mehrere Jahreszeiten am selben Tag zu erleben.

Die erste Wanderung führte durch tiefgetränkte Wiesen, über rutschige Wurzeln und vorbei an moosbewachsenen Felsen mit Endspurt auf Asphalt.

Stadterlebnis in Stavanger

Ein Tag in Stavanger bot urbanen Kontrast: Kopfsteinpflaster, Straßenkunst, weiße Altstadthäuser mit spitzen Giebeln, ein riesiges Kreuzfahrtschiff im

Hafen – und ein Kino mit angeschlossener Bibliothek als Einkehrmöglichkeit. Die Sauerteig-Sandwiches dort waren beinahe so teuer wie eine norwegische Regenjacke.

Wandern auf der Wolkenkante

Das berühmte Felsplateau Preikestolen ist 25 mal 25 Meter groß und fällt 600 Meter senkrecht zum Lysefjord ab. Wer dort steht, spürt die Kraft der Natur – und manchmal auch den Nebel. Die gut ausgebauten Granitstufen ab dem Basecamp bringen jährlich über 300.000 Menschen auf das spektakuläre Plateau ohne Geländersicherung.

Der Weg ist nur acht Kilometer lang. Der Schotterweg endet nach 250 Metern. Über die erste Steigung führt eine gebaute Steintreppe, die 2014 von nepalesichen Sherpas gebaut wurde. Auf einem Bohlenweg durchquerten wir das ausgedehnte Moor Krogabekkmyra. Nach dem Moor beginnt der steile Anstieg zum Pass Neverdalsskaret. Danach führen Steintreppen steil in den Sattel Nerverdalsskaret. Bei guter Sicht soll sich hier der Blick hinab ins Neverdalen und dem querliegenden Lysefjord öffnen. Wir erwischten eine mystische Wetterlage

Hoch über dem Fjord

mit Nebel und Nullsicht. Dennoch ein unvergessliches Erlebnis.

Auf dem Rückweg kamen wir mit einem Ranger ins Gespräch, der gerade die Zählanlage reparierte. Von ihm erfuhren wir, dass bei gutem Wetter 6.500 Menschen am Tag zum Preikestolen wandern. Ziel ist eine Verteilung der Besucher über den ganzen Tag und über das ganze Jahr zu erreichen.

Nur einer wagte den Sprung auf den Kjerag

Ein Ortswechsel per Fähre führte uns weiter nach Lysebotn auf einen idyllischen Campingplatz am Fjordende. Das kleine Dorf Lysebotn soll zehn ständige Einwohner haben. Die meisten Häuser sind Ferienhäuser. Von Lyseboten starteten wir weitere Touren. Eine gemütliche Erkundung mit Wasserfall und Blick in die Kapelle mit Orgelkonzert sowie eine aussichtsreiche Tagestour über dem Fjord. Eine spektakuläre Serpentinenstraße führt in 27 Haarnadelkurven von Meereshöhe hinauf bis auf die Fjordkante. Nach 640 Höhenmetern ist das wie ein Adlernest an den Fels gebaute Kjerag Restaurant Øygardsstølen erreicht. Der Kjerag ist ein Granitbrocken, eingekeilt zwischen fast 1.000 Meter hohen

senkrechten Klippen. Um den Kjerag zu betreten, muss man schwindelfrei sein. Aus unserer Gruppe hat sich nur einer getraut. Doch auch abseits dieses berühmten Blocks bietet die Tour ein beeindruckendes Fjellerlebnis: glatt geschliffene Granitflächen, karge Vegetation und der atemberaubende Blick in die Tiefe des Lysefjords.

Friluftsliv – norwegisch für Glück

Das norwegische Konzept des Friluftsliv – das Leben im Einklang mit der Natur – wurde für uns zur gelebten Realität. Ob bei Regen, Wind oder Sonnenschein: Die Natur dort oben hat uns bewegt, gefordert und beschenkt.

Text: Meike Hansen

Fotos: Meike Hansen (5, 7 r.), Matthias Övermöhle (6 r., 7 l.)

Blick auf den Lysefjord
Preikestolen im Nebel und bei Nullsicht

Faszination Winterpilze

Ein Streifzug durch den Hürtgenwald

Pilze sind faszinierende Lebewesen – weder Tiere noch Pflanzen, aber unermüdlich daran beteiligt, Nährstoffe zu recyceln und so das Gleichgewicht der Natur zu bewahren. Auch in den Wintermonaten lohnt es sich, genauer hinzusehen, denn ihr Dasein beschränkt sich keineswegs nur auf den Herbst.

Der Zunderschwamm ist oft an toten Baumstämmen zu entdecken

Im Februar bot sich für Interessierte der Naturerlebnisgruppe eine besondere Gelegenheit, die Welt der Winterpilze näher kennenzulernen. Bei einer Exkursion in den Hürtgenwald, geleitet von der zertifizierten Waldführerin Elena Newerdowski, begaben sie sich auf die Spuren dieser oft übersehenen Organismen. Die milde Witterung bot dabei ideale Bedingungen, um eine Vielfalt an Baumpilzen zu entdecken und mehr über ihre ökologischen Funktionen sowie heilkundliche Nutzung zu erfahren.

Zu den ersten Funden gehörte die Schmetterlingstramete, die mit ihren halbkreisförmigen, dachziegelar -

tig angeordneten Fruchtkörpern oft in großen Kolonien auf morschem Holz wächst. Neben ihrer ökologischen Bedeutung wird sie in der Naturheilkunde als wirksames Mittel gegen Herpes, Ermüdung und Erschöpfung geschätzt.

Besonders häufig anzutreffen war außerdem der Zunderschwamm, dessen Name an handelsübliche Anzünder für Grill oder Kamin erinnert. Doch neben seiner Verwendung zur Feuererzeugung diente der Fruchtkörper des Pilzes in der Volksmedizin einst auch als Blutstillmittel und Wundauflage.

Nach dem eigentlichen Highlight der Wanderung, dem Chaga-Pilz, galt es dagegen aufmerksam zu suchen. Dieser unscheinbare, dunkle Pilz wird, solange er an Birken wächst, in der Naturheilkunde als besonders wertvoller Heilpilz angesehen. Er kann zu Tee oder Kaffee verarbeitet werden und soll das Immunsystem stärken, antioxidativ wirken und entzündungshemmende Eigenschaften besitzen. In einigen Ländern wird der Chaga-Pilz sogar zur begleitenden

Der Zunderschwamm

Krebstherapie eingesetzt. Vor Ort erhielten die Teilnehmenden spannende Einblicke in die richtige Erntetechnik, um seine wertvollen Inhaltsstoffe später optimal nutzen zu können.

Die Schmetterlingstramete

Im Anschluss an die Wanderung folgte mit kurzem Ortswechsel der kulinarische Teil der Veranstaltung. Zunächst konnten sich alle mit einem Stück Pfifferlingstorte und selbstgemachtem Pilzschnaps stärken. Anschließend wurden in Gemeinschaftsarbeit köstliche Teigtaschen (Kundübki)

mit Pilzfüllung zubereitet, die später in einer würzigen Pilzbrühe serviert wurden.

Dabei kamen Steinpilze zum Einsatz, die dem Gericht ein wunderbares Aroma verliehen. Während der Zubereitung gab es außerdem die Gelegenheit, sich über eigene Erfah rungen in der Pilzküche auszutauschen und weitere Rezeptideen zu sammeln. Die warme Mahlzeit rundete den erlebnisreichen Tag ab und ließ die Eindrücke der Exkursion in geselliger Runde nachklingen. Ein Tag voller Entdeckungen, neuem Wissen und Genuss – ein Erlebnis, das sicherlich in Erinnerung bleibt.

Text und Fotos: Antonia Ahrens

Elenas Kundübki (Teigtaschen mit Pilz-Buchweizen-Füllung) für vier Personen

Zutaten für die Brühe

1 Porree

100 g Sellerie

ein paar Möhren

50 g trockene Steinpilze (oder andere)

Gewürze, Salz

Zutaten für den Teig

350 g Mehl

170 g kochendes Wasser

4 EL Sonnenblumenöl

Salz

Zutaten für die Füllung

130 ml Buchweizen (geröstet)

500 g Pilze (z. B. Steinpilze)

2 Zwiebeln

Butter

Petersilie, Dill

Salz, Pfeffer

Der Chaga-Pilz kann nur an der Birke seine besondere Heilwirkung entwickeln

Zubereitung

1. Mehl, heißes Wasser, Öl und Salz zügig zu einem glatten Teig kneten. 30 Minuten ruhen lassen.

2. Für die Brühe Gemüse grob schneiden, mit Pilzen und Gewürzen in Wasser aufkochen, dann einige Zeit köcheln lassen.

3. Für die Füllung Buchweizen in 250 ml Wasser aufkochen, dann auf niedriger Hitze quellen lassen, bis das Wasser verdampft ist.

4. Zwiebeln in Butter andünsten, klein geschnittene Pilze hinzufügen, anbraten, würzen und mit gehackten Kräutern vermengen. Abkühlen lassen. Buchweizen zu Zwiebeln und Pilzen geben.

5. Teig dünn ausrollen, Kreise ausstechen, Füllung in die Mitte geben und den Kreis zu einem Halbmond falten. Anschließend die Ränder gut zusammendrücken und die beiden Enden nach innen umklappen.

6. Teigtaschen im Ofen goldbraun backen.

7. Die gebratenen Taschen in eine Schüssel geben, mit Brühe übergießen und nochmals kurz backen.

Jubiläum 150 Jahre Kölner Alpenverein

2026 – die Sektion Rheinland-Köln wird 150 Jahre. Das werden wir im nächsten Jahr mit vielen Aktionen feiern. Deshalb gibt es ein Jubiläums-Logo, das uns durch das Jahr führt. Das Logo wird bei allen Jubiläumsveranstaltungen erscheinen. In dieser Ausgabe findet ihr neue Informationen zu den geplanten Programmpunkten.

Staffelwanderung vom Kölner Dom zum Kölner Haus

Am Donnerstag, 19. Februar 2026, startet die Staffelwanderung mit der ersten Etappenwanderung am Kölner Dom. Die geplante Staffelwanderung im Jubiläumsjahr 2026 vom Kölner Dom bis zum Kölner Haus hatten wir bereits in der letzten Ausgabe der gletscherspalten angekündigt. Mittlerweile sind alle Etappen auf der Homepage des Kölner Alpenvereins sichtbar und eine Anmeldung zur Teilnahme an einer oder mehreren Etappen ist möglich.

Auch wer nicht an einer der Etappenwanderungen teilnehmen möchte, ist herzlich eingeladen, zum Start am Kölner Dom dabei zu sein. Wir werden am Vormittag die Möglichkeit haben, an einer Andacht im Dom teilzunehmen und werden die erste Wandergruppe mit der Übergabe des Staffelsteins vor dem Domportal verabschieden. Möge der Domstein auf dem Kölner Haus durch Staffelübergaben ankommen und alle Wanderer und Wanderinnen wohlbehalten ihr jeweiliges Ziel erreichen. Die Teilnahme an der Andacht ist für den späten Vormittag geplant. Der Start der Wanderung erfolgt im Anschluss. Die genauen Uhrzeiten werden wir noch auf der Homepage bekannt geben.

Jubiläumsprogramm online

Das Jubiläumsprogramm wird Schritt für Schritt ausgebaut. Auf unserer Webseite www.dav-koeln.de könnt ihr euch über das Jubiläumsjahr und die geplanten Aktivitäten informieren. Zu den Infos gelangt ihr, wenn ihr auf der Startseite links den Punkt „Veranstaltungen“ aufklappt und ganz unten auf „Jubiläumsprogramm“ klickt. Oder ihr gebt folgende Adresse im Browser ein: jubi.dav-koeln.de

Köln-Tirol-Challenge: 1.600 Kilometer

Parallel zur Staffelwanderung „Vom Kölner Dom zum Kölner Haus“ vom 19. Februar bis 29. August 2026, an deren Etappen allein aus organisatorischen Gründen nur eine begrenzte Anzahl an Teilnehmenden mitmachen können, bieten wir über alpenvereinaktiv.com eine Challenge über 1.600 Kilometer an – also über die gleiche Entfernung wie bei der Staffelwanderung. Mitmachen können alle, die ihre Tracks aufzeichnen und auf diese Weise vom 19.02.2026 bis 30.10.2026 Kilometer sammeln.

Wer die Challenge geschafft hat, kann an der optionalen Verlosung mit attraktiven Preisen teilnehmen.

Radtour von Köln zum Kölner Haus – gemeinsam zum Jubiläumsfest

Im Sommer 2026 starten wir eine besondere Radtour: Von Köln aus geht es in mehreren Etappen über rund 800 Kilometer zum Kölner Haus in Serfaus. Ziel ist die Ankunft rechtzeitig zum Jubiläumsfest am 30. August 2026.

Der Giro del Monviso

Eine Hüttentour zwischen „Benvenuti in Italia“ und „Vive la France“

Es kommt seltener vor, dass die Tourengruppe einen anderen Teil Italiens als das etwas rundgelutschte Südtirol oder die schroffen Dolomiten erwandert. Aber diesmal ging es für uns in die Cottischen Alpen, die etwa 60 Kilometer südwestlich von Turin liegen und die zu Italien und Frankreich gehören. Höchster Berg ist mit 3.841 Meter der Monviso, der sich bei einer Hüttentour umrunden lässt. Diese könnte man in drei Tagen absolvieren, aber unser Tourenleiter Hans Bökels machte keine halben Sachen und hatte sich daher eine sechstägige Umrundung ausgedacht. Da diese uns in zwei Länder führte, wurden nicht nur unsere Beine, sondern auch unsere Sprachfähigkeiten einer harten Prüfung unterzogen. Mit der Aussicht auf opulente italienische Festessen nach herrlichen Wandertagen sind wir von Köln mit dem DAV-Bus aufgebrochen. Um trotz der langen Anreise nicht schon beim ersten Abendessen die Antipasti zu verpassen, fuhren wir direkt zur ersten Hütte: sehr praktisch und kaloriensparend. Der Haken an der Sache war, dass unser Teilzeitbusfahrer Hans den DAV-Bus eine kurvige und enge Straße hochschaukeln musste. Nach dieser Fahrt hatten wir eigentlich vor nichts mehr Angst. Unser erstes Rifugio hatte den typisch italienischen Namen Barbara Lowrie. Spätestens beim Abendessen merkten wir, dass wir tatsächlich in Bella Italia gelandet waren:

Es gab vier leckere Gänge und das Hüttenpersonal ließ erst locker, als wir in allen uns zur Verfügung stehenden Sprachen versicherten, dass wir nun auf Tage hinaus gesättigt wären.

Botanischer Garten im Nirgendwo

Am Folgetag ging es für uns bei bestem Wetter zum Rifugio Barant; von dort konnten wir erstmals den Monviso bestaunen. Anschließend besuchten wir den auf 2.300 Meter traumhaft gelegenen Botanischen Garten Peyronel. Diesen verwaltet im wöchentlichen Wechsel eine furchtlose Crew von Freiwilligen und trotzt dabei nicht nur der Witterung, sondern auch den gelegentlich herumstreunenden Wölfen. Übernachtet haben wir im Rifugio Willy Jervis, wo das Abendessen noch besser war als am Vortag. Sorge bereitete uns nur die ständige Mahnung von Hans, dass es ab jetzt zwar höhenmäßig steil bergauf gehen würde, aber dafür kulinarisch und komfortmäßig steil bergab.

Der Weg zum Rifugio Granero am nächsten Tag war nur ein Katzensprung, so dass wir direkt zur Besteigung des 3.170 Meter hohen Monte Granero aufbrachen. Der Weg in einer spektakulären Seenlandschaft war ein Träumchen. Die letzten 100 Höhenmeter zum Gipfel wären aber eine fiese Kletterei

Steinböcke beim Vitale Giacoletti
Aufbruch zum Monte Granero

geworden, so dass wir uns zur Umkehr entschieden. In der Hütte sollte sich dann erstmalig die Vorhersage von Hans bewahrheiten: Es wartete ein Schlafsaal mit 24 Betten auf uns.

Abstecher nach Frankreich

Am nächsten Morgen liefen wir über den Col Selliere geradewegs hinein nach Frankreich und hatten vom Refuge de Viso den absoluten Sahneblick auf den Monviso. Es war aber bald schon wieder vorbei mit der Grande Nation und über den Passo de Vallanta gelangten wir nach Italien zum Rifugio Vallanta. Dieses sieht aus, als hätte man dem Architekten die Aufgabe gegeben, den größtmöglichen Kontrast zum danebenliegenden, wunderschönen See zu schaffen. Auch das Lager im pyramidenförmigen Dachboden erinnerte eher an den Spielplan eines 80er-Jahre Videospiels als an einen Ort, an dem man tatsächlich schlafen kann. Wir hatten aber ein schönes Zimmer, wo wir den täglichen Kampf um das beste Bett austragen konnten.

Am vierten Wandertag umrundeten wir den Monviso an dessen Südseite. Nach einem langen Abstieg ging es hinauf zum Lago Lungo und wenig später erreichten wir das Rifugio Quintino Sella, das vor allem als Ausgangspunkt für Besteigungen des Monviso dient. Auf der Strecke gibt es übrigens nur selten Mobilfunkempfang.

Begegnung mit dem alpinen Massentourismus

Am nächsten Tag wachten wir in einem traumhaften Panorama direkt unterhalb der Ostflanke des Monviso auf. Die Kletterer hatten sich schon früh zum Aufstieg verabschiedet, und wir hofften inständig,

dass sie sicher zur Hütte zurückkehren würden und nicht auch für sie eine Gedenktafel in der Kapelle des Rifugios aufgestellt würde. Wir verspürten allerdings keinerlei Gipfelambitionen und hätten in vier Stunden direkt zum Tagesziel laufen können. Weil das Wetter wieder bellissimo war, entschieden wir uns für den Abstieg zur Quelle des Pos. Dieser entspringt unspektakulär in der Nähe eines großen Parkplatzes, an dem sich an diesem Samstag halb Oberitalien für einen Ausflug zur naheliegenden Seenlandschaft zusammengefunden hatte. Wir hielten es dort für die Dauer eines Cappuccinos aus, bevor wir wieder in die Einsamkeit des Hochgebirges flüchteten. Im traumhaft gelegenen Refugio Vitale Giacoletti auf 2.741 Meter Höhe erwarteten uns dann Steinböcke sowie die Info, dass kein Wasser verfügbar sei. Aber Hans hatte uns ja gewarnt.

Der letzte Tag unserer Tour sollte noch jede Menge Highlights bereithalten. Nach einem Abstieg mit Kletterpassagen mühten wir uns zunächst auf eine Höhe von 2.880 Meter zum Buco di Viso. Dieser Tunnel wurde im 15. Jahrhundert zum Salztransport zwischen der Provence und Oberitalien angelegt. Über eine wunderbare Seenlandschaft kehrten wir zum Rifugio Barbara Lowrie zurück, wo schon Heerscharen von picknickwütigen Italienern die Wiesen besetzt hatten. Die quirlige Atmosphäre war genau der richtige Hintergrund für unseren letzten Abend nach einer grandiosen Hüttentour im schroffen, aber wunderschönen Piemont.

Text: Bernd Sojka

Fotos: Cornelia Harloff (12 r.) Michael Hübbeling (12 r., 13)

Blick auf den Monviso
Die Gruppe vor dem Monviso

Spaltenbergung

Die Gruppe vor der Hohen Riffl

Erste Schritte im ewigen Eis

Grundkurs Hochtouren an der Oberwalderhütte

Unter der fachkundigen Leitung von Andreas Schmitt ging es für die sechs Teilnehmenden des Kölner Alpenvereins am 29. Juni 2025 zum Grundkurs Hochtouren auf die Oberwalderhütte bei Heiligenblut am Großglockner (Kärnten). Auf dem Gipfel des Hohen Burgstall liegend und unmittelbar vom Pasterzenboden umschlossen, bietet die auf 2.973 Meter gelegene Hütte einen perfekten Ausgangspunkt für die ersten steigeisenbewehrten Schritte im ewigen Eis. Der westlich aufragende und stets präsente Gipfel des Großglockners verleiht dabei den Träumen zukünftiger Hochtourenpläne Flügel.

Auf Gipfeltour

Während in den ersten beiden Trainingstagen die Grundlagen des Kurses in Themen wie Steigeisen- und Pickeltechnik, Spaltenbergung, Klettertechnik und Tourenplanung gelegt wurden, ging es bereits an Tag 3 auf große Tour. Nach einem frühmorgendlichen Start von der Hütte, einer langen Passage der Pasterze und leichter Kletterei über den östlichen Grat erreichte die Seilschaft am Vormittag den Gipfel des Hohen Riffls (3.338 Meter). Bei Kaiserwetter

Grundkurs Hochtouren

Die Ausbildung seiner Mitglieder im Bergsport gehört zu den Kernaufgaben des Kölner Alpenvereins. Auch 2026 wird es wieder einen Grundkurs Hochtouren geben. Er befähigt die Teilnehmenden, selbstständig leichte Bergtouren in vergletscherten Bereichen und das Begehen von sehr leichten Firnflanken im kombinierten Gelände zu planen und sicher durchzuführen. Fortgeschrittene können am Aufbaukurs und Hochtouren-Training teilnehmen. Das vollständige Ausbildungsprogramm für 2025/2026 ist veröffentlicht unter > ausbildung.dav-koeln.de

wird die Anstrengung der ersten eigenen Hochtour mit einer wunderbaren Aussicht über die Glocknergruppe und die Hohen Tauern belohnt.

Gelegentliche Spaltenrutscher

In den nächsten Tagen folgten weitere Touren auf den Mittleren Bärenkopf (3.358 Meter) und den Johannisberg (3.453 Meter). Eine Gipfeltour auf den Fuscherkarkopf (3.331 Meter) musste aufgrund von einsetzendem Schlechtwetter im Aufstieg abgebrochen werden. Von gelegentlichem Schlechtwetter, dem ein oder anderen Spaltenrutscher sowie auch kleineren oder größeren Kratzern ließ sich die Gruppe dabei nicht aus der Ruhe bringen. Hochtour eben.

Sehr gute Bewirtung

An den sonnigen Nachmittagen schlossen sich weitere Ausbildungsinhalte auf dem Pasterzenboden, im nahegelegenen Klettergarten oder an der eigens dafür hergerichteten Feuerleiter der Oberwalderhütte an. Hier hat man wirklich an alles gedacht. Belohnt wurden die Anstrengungen langer Tage durch die bemerkenswert gute und reichliche Bewirtung auf der Oberwalderhütte. In der gemütlichen Stube ließ sich der zurückliegende Tag rekapitulieren oder bei dem ein oder anderen Kaltgetränk von vergangenen und zukünftigen Touren schwärmen.

Wir, die Teilnehmenden des Grundkurses Hochtouren, bedanken uns ganz herzlich bei Andreas Schmitt für die lehrreiche, versierte und sympathische Kursleitung und bei beim Kölner Alpenverein für die stets gute Organisation. Ebenso einen großen Dank an das Team der Oberwalderhütte für die fürsorgliche, gastfreundliche Aufnahme und die hervorragende Bewirtung

> Text: Patrick Böhm

> Fotos: Patrick Böhm (l.), Andreas Schmitt (r.)

Sicher unterwegs auf Hochtour

Interview mit Ausbilder Andreas Schmitt

Hochtouren finden meist in einer Höhe von 3.000 Metern und mehr statt. Im Interview erklärt DAV-Ausbilder Andreas Schmitt, was die Faszination für das Hochtourengehen ausmacht und welche Risiken dabei zu beachten sind.

Warum sind Hochtouren so faszinierend?

Die Vielfältigkeit des Geländes ist besonders. Wir halten uns in der oberen Etage unserer Berge auf und bewegen uns dort auf engem Raum durch verschiedene Klimazonen: Wir starten auf einem Wanderweg, queren weglose Gletscher, bewältigen Kletterpassagen, Eisflanken und Grate, bis wir schließlich zum Gipfel gelangen.

Was unterscheidet Hochtourengehen vom Bergsteigen?

Hochtouren haben meistens mit Firn und Eis zu tun. Und dafür braucht man bestimmte Techniken und Ausrüstungsgegenstände wie Pickel und Steigeisen. Auch konditionell können Hochtouren anspruchsvoller sein. Ein Aufstieg von bis zu 1.000 Höhenmetern in dünner Luft ist nicht unüblich. Hinzu kommt das schwere Gepäck mit der Ausrüstung von zehn bis zwölf Kilo. Auch das Gehen im tiefen Schnee ist anstrengend.

Welche Gefahren gibt es dabei?

Typisch ist die Absturzgefahr bei Flanken und Graten sowie natürlich die Spaltensturzgefahr auf dem Gletscher. Auch die Wetterereignisse sind in dieser Höhe deutlich ausgeprägter als bei mittleren Höhen.

Kann jeder Hochtourengehen erlernen?

Wer solide Bergwandern kann, der kann sich auch an Hochtouren ausprobieren. Neben der körperlichen Fitness sind Höhenfestigkeit, Trittsicherheit und Schwindelfreiheit Voraussetzung. Wichtig ist auch die Motivation, sich auf etwas Neues einzulassen.

Warum sollte man einen Kurs besuchen?

Normales Bergwandern kann man sich selbst aneignen. Bei Hochtouren geht das aber nicht. Da müssen einem schon bestimmte

Techniken gezeigt werden. Um einen Hochtourenkurs kommt man also nicht drumherum. Außerdem macht es in der Gruppe natürlich viel mehr Spaß.

Was gehört zu einer guten Vorbereitung?

Wanderungen in der Alpinistengruppe unserer Sektion und selbst organisierte lange Wanderungen in einem guten Tempo sind ein gutes Training. Zusätzlich sollte Ausdauersport getrieben werden. Auf einer Hochtour tragen körperliche Reserven zur Sicherheit bei.

Was sind typische Herausforderungen im Grundkurs?

Spezielle Techniken wie die Spaltenbergung und Selbstrettung aus der Gletscherspalte sind relativ komplex und müssen auch von Erfahrenen vor Saisonbeginn geübt werden. Auch die Kondition ist ein Thema.

Welche Risiken werden häufig unterschätzt?

Der Hüttenkoller bei schlechtem Wetter! (lacht) Wettereignisse werden oft falsch eingeschätzt. Statt bei Gewitterneigung umzukehren, wird weiteraufgestiegen. Ein weiterer häufiger Fehler ist der späte Aufbruch. Die Schneebrücken halten morgens noch, aber später nicht mehr. Gefährlich ist auch, den richtigen Moment für den Wechsel der Sicherungsmethode zu verpassen. Auf dem Gletscher gehen wir grundsätzlich angeseilt. Wird das Gelände aber zu steil, übersteigt die Absturzgefahr die Spaltensturzgefahr.

Welche Folgen hat der Klimawandel für Hochtouren?

Die Steinschlaggefahr hat zugenommen, auch Bergstürze und -rutsche treten öfter auf. Das führt dazu, dass bestimmte Routen nicht mehr begehbar sind oder dass man über loses Gestein läuft, wo früher Eis war. Insgesamt sind die Anforderungen dadurch eher gestiegen.

> Das Interview führte Astrid Königstein

> Fotos: Andreas Schmitt (l.), Philipp Maass (r.)

Andreas Schmitt ist Trainer C Bergsteigen
Übungen im Klettergarten

Ortler-Alpen in Südtirol

Bergung eines Verletzten

Skitourencamp in der Zufallhütte

Dem schlechten Wetter trotzen mit viel Engagement

Auf dem Parkplatz der Zufallhütte haben wir uns getroffen. Alle konnten ihr gesamtes Gepäck auf der Materialseilbahn verstauen. Nach der Aufteilung in die verschiedenen Gruppen sind wir gemeinsam zur Hütte aufgestiegen. Die Unterbringung in Lagern mit sechs bis acht Betten war gemütlich. Hüttenwirt Uli hat uns jede Unterstützung gegeben, die wir brauchten. Leckeres italienisches Essen gab es reichlich.

Nach dem Essen am ersten Abend ging es gleich los: André startete mit seinem Lieblingsthema und hat uns das Wetter erklärt. In Gruppen haben wir die Planung für den nächsten Tag erstellt: auf den Gletscher zur Casati Hütte und hinter dem Gletscher wieder runter!

Am Morgen haben wir zu Beginn auf einem Plateau in der Nähe der Hütte eine Verschüttetensuche geübt. Bei schlechter Sicht, Schneefall und starkem Westwind sind wir in Richtung Gletscher aufgestiegen. Später mussten wir wegen des Wetters abbrechen und umkehren. Wir hatten auf dem Rückweg wunderschöne Abfahrten trotz des Wetters. Abends haben uns André das Wetter und Marian den Lawinenlagebericht (LLB) nähergebracht. Danach konnten wir die Tour für den nächsten Tag zur Zufallspitze planen.

Am Morgen sind wir zeitig zur Zufallspitze aufgebrochen. Erst über das Plateau, auf dem wir am Tag zuvor die Verschüttetensuche geübt hatten, an der Martellhütte vorbei und schließlich auf den Gletscher. Wir sind zügig gegangen und waren bereits um 10 Uhr unten am Gletscher. Dort haben wir die nötigen Sicherungsmaßnahmen getroffen, um auf dem Gletscher am Seil zu gehen. Der Aufstieg in gemäßigtem Tempo gelang uns gut, wir kamen immer höher. Oben war der Himmel allerdings wieder so zugezogen, dass wir abgefellt haben und umdrehen mussten. Wir konnten tolle Abfahrten machen in schönstem Schnee. Und weil es so schön war, konnten wir weiter unten noch den ein oder anderen Hang aufsteigen und als schöne Abfahrt mitnehmen.

Unbedingt zu erwähnen ist die Blockhaussauna, die rustikal, einfach ausgestattet und sehr heiß ist. Der Ofen wird mit Holz befeuert und anschließend kann man sich im Schnee abkühlen.

Nach dem Essen haben wir wieder Andrés Vortrag zur Wetterlage gelauscht und konnten die Nutzung der Snowcard wiederholen.

Eisschraube zur Sicherung beim Eisklettern

Am Mittwoch sind wir keine Tour gegangen – es standen Training und Vertiefung wichtiger Kenntnisse auf dem Programm. Die Ausbilder hatten vier Stationen aufgebaut, an denen wir in Gruppen arbeiten konnten:

• Spaltenbergung aus dem Gletscher • Notbergung aus dem Gelände • Mehrfachverschüttetensuche • Spitzkehrentraining

Nachmittags haben wir die Sauna ausgiebig nutzen können. Abends gab es wieder Wetter mit André und Tourenplanung. Da wir für den nächsten Tag auch Steigeisen brauchten, mussten wir einen Materialcheck machen.

Donnerstag morgen sind wir wetterbedingt erst spät, gegen acht Uhr, gestartet und zur Cima Mamota aufgebrochen. Geplant war, auf den Gipfel zu klettern. Die Steigeisen waren eingepackt. Gegen 14 Uhr sollte der Himmel aufbrechen. Leider drehte der Wind, und das Wetter verschlechterte sich zusehends. Oben auf dem Gletscher konnte man kaum etwas sehen, erst recht keine Aussicht – und nicht mal mehr den Schnee. Wir sind zu einem Joch hochgestiegen, haben abgefellt und auf dem ersten

Teil durch herrlichen Powder abgefahren. Auf dem zweiten Teil der Abfahrt sind wir durch sehr steiniges Gebiet gefahren, haben uns fast alle hingelegt und teils fette Kratzer in die Skier geholt.

Die Sauna war schon angeheizt, als wir wieder an der Hütte ankamen. Abends haben die Gruppen ihre zuvor vorbereiteten Vorträge gehalten.

Das Wetter für den Abschlusstag war schlecht vorhergesagt und so kam es leider auch. Wir haben daher in der Nähe der Hütte einen Tag Ausbildung gemacht: Zwei Stationen mit Eisschraubensichern, Klettern, Steigeisen und zwei Rettungsszenarien.

Den Ausbildern Radi, André, Tobi, Marian und Willi haben die Teilnehmenden mit vom Hüttenwirt hausgemachten Zirbenschnaps und einem Abschiedsbild gedankt. Es war eine tolle und lehrreiche Skitourenwoche mit Teambildung und viel Optimismus im Umgang mit dem mäßigen Wetter!

Text und Fotos: Michaela Brunssen

Die Gruppe vor der Zufallhütte

Himmlische Hütten

Hütten sind weit mehr als nur alpine Refugien, die ein Dach über dem Kopf bieten. Sie erzählen Geschichten und Geschichte, sind Wirkungsorte echter Typen und Ausgangsorte für Bergabenteuer. Der Alpinjournalist Stefan Herbke stellt 30 besondere Hütten in Nord-, Ost- und Südtirol vor, die sich für mehr als eine Stippvisite eignen. Zu seiner persönlichen, subjektiven Auswahl zählen Klassiker wie das idyllisch an einem Bergsee gelegene Wildseeloderhaus, Kreuzungspunkte vieler Wanderwege wie das Schutzhaus Tierser Alpl in den Südtiroler Dolomiten oder das denkmalgeschützte, geschichtsträchtige Berliner Haus in den Zillertaler Alpen. Vorgestellt werden ebenso moderne Häuser wie die Edelrauthütte in den Pfunderer Bergen oder komplett neue Unterkünfte wie die Tannheimer Hütte in den Allgäuer Alpen und die Marchhütte im Hochpustertal. In seinen reich bebilderten Reportagen schreibt Herbke über alpine Domizile für Abenteurer*innen und über familienfreundliche Unterkünfte, schwitzende Gletscher, erfrischende Bergseen, grandiose Klettersteige und über Menschen, die fast ihr gesamtes Leben auf einer Hütte verbracht haben. Übersichtskarten und Infoblöcke zu Lage und Anreise erleichtern mit insgesamt 66 Tipps für Touren und Gipfelziele in Hüttennähe die persönliche Planung – damit der Weg nicht nur das Ziel, sondern auch zu finden ist.

> Hans-Peter Wagner

Himmlische Hütten in Nord-, Ost- und Südtirol

Stefan Herbke

ISBN 978-3-7022-4256-5

Tyrolia-Verlag, Innsbruck Wien 2025

Dutch Mountain Trail und die Seven Summits

Wer mit den Niederlanden nur „Flacher wird’s nicht“ verbindet, der wird mit diesem kleinen Büchlein eines Besseren belehrt.

Der Dutch Mountain Trail ist mit 101 Kilometern vielleicht nicht die längste, aber sicherlich die anspruchsvollste Tour in den Niederlanden und verbindet die sieben steilsten Berggipfel von Südlimburg. Startpunkt ist der Bahnhof in Eygelshoven (Gemeinde Kerkrade) und er endet am Bahnhof in Maastricht. In diesem Wanderführer wird die Route in vier Etappen mit jeweils circa 25 km Länge aufgeteilt und verspricht: Das echte Bergerlebnis ist stets in greifbarer Nähe, Almwiesen, plätschernde Bäche, Felsformationen und grandiose Aussichten wechseln sich ab und überraschen immer wieder.

> Gudrun Hepp

Dutch Mountain Trail und die Seven Summits Meyer & Meyer Verlag 978-3-8403-7783-9 www.dersportverlag.de

Die Gruppe vor der Eifelhütte

Wandern verbindet

Vielfalt auf Tour: Aktions tag am 5. Juli 2025 an der Eifelhütte in Blens

Der Kölner Alpenverein hatte eingeladen, und 59 Menschen haben an einem sonnigen Tag den Weg in die Eifel gefunden. Menschen mit Flucht- und Migrationshintergrund aus der Ukraine und aus Ägypten, Schüler und Schülerinnen der HeinrichWelsch-Förderschule aus Köln-Flittard, Menschen mit Beeinträchtigungen aus Haus Linde der Sozialbetriebe der Stadt Köln sowie Sektionsmitglieder. 19 ehrenamtliche Helfer*innen und Wanderleiter*innen freuten sich auf die Gäste, um mit ihnen in verschiedenen Gruppen Rundwanderungen zwischen drei und zwölf Kilometern Länge zu unternehmen.

Dabei hatte jede Gruppe einen anderen Fokus: Die sportlich Ehrgeizigen wanderten zwölf Kilometer mit etlichen Höhenmetern auf und ab, um am Aussichtspunkt Hubertushöhe eine wunderschöne Aussicht auf den Rurstausee zu genießen. Eine kleine ukrainische Gruppe nutzte die Wanderung, um mit dem Wanderleiter die Kommunikation in deutscher Sprache zu üben.

Eine weitere interessierte Gruppe informierte sich beim Wanderleiter über Flora, Fauna, Geologie und Geschichte der Eifel. Die Schüler und Schülerinnen fanden sich in einer Waldralley zusammen, mussten einige Geschicklichkeiten beweisen, Fragen zu Wald und Wild beantworten, Gerüche ausmachen und auch mal einige Minuten lang ganz ruhig sein, um in die Stille des Waldes hineinzuhören.

Die meist älteren Menschen mit Beeinträchtigung wanderten ums Dorf und besichtigten die schöne Kirche von Blens. Am Nachmittag fanden sich alle im Garten der Kölner Eifelhütte wieder, um sich hier bei Kuchen und Grillwurst zu stärken und auszutauschen. Es gab viel zu erzählen. Es wurde gelacht, und

alle waren sehr glücklich, nicht nur einen sportlichen, sondern auch einen Tag der Begegnung und des Austausches erlebt zu haben. Hund Timmy aus Haus Linde fühlte sich in diesem ganzen Gewusel sichtlich wohl und bekam natürlich auch eine Bratwurst.

Später gab es positives Feedback. Einige Gäste schrieben (in Auszügen):

„Ich möchte auch von Herzen danken für dieses unvergessliche Erlebnis. Durch ihre Fürsorge, Aufmerksamkeit und hervorragende Organisation konnten wir die Schönheit der Natur genießen, viele eindrucksvolle Momente sammeln und unsere Seele zur Ruhe kommen lassen. Das ist wirklich unbezahlbar und so wichtig – wie Balsam für die Seele im hektischen Alltag.“

„Wir sind durch die schönsten Orte der Welt gegangen, haben über die schönsten Dinge der Welt gesprochen und anschließend die leckersten Würstchen und Küchlein der Welt gegessen. Wir haben euch sehr lieb.“

„Ich bin heute zum ersten Mal mit euch und war sowohl von der Natur als auch von der sehr freundlichen und entspannten Atmosphäre der Reise beeindruckt.“

„Ich möchte mich bei allen bedanken, die ich kenne und gesehen habe und bei denen, die ich nicht kenne, die aber Essen zubereitet und Tee ausgeschenkt haben. Alles mit Sorgfalt und Liebe. Es gab einige nette Leute und eine tolle Wanderroute.“

Der Aktionstag wurde gefördert durch die Aktion Mensch, den Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) und die Deutsche Sportjugend (dsj).

Text: Hildegard Troske

Bild: Hildegard Troske (l.), Rama Alshehabi (r.)

Das Wandern ist des Müllers Lust

Ein wilder Ritt durch die

Geschichte des Wanderns

„Nur wo du zu Fuß warst, bist du wirklich gewesen.“ (Goethe)

Schon Goethe liebte es, sich „auf Schusters Rappen“ zu begeben. Angeblich viermal hat der deutsche Dichterfürst den damals noch touristisch unerschlossenen Harz erwandert und sich von der Natur für seine Werke inspirieren lassen. Und der dänische Philosoph Søren Kierkegaard resümierte: „Ich habe mir meine besten Gedanken erwandert und kenne keinen Kummer, den ich nicht weggehen kann.“

Ist Wandern also ein Weg zur Selbsterkenntnis? Oder geht es schlicht und einfach darum, mit allen Sinnen Natur zu erleben und neue Energie für den Alltag zu schöpfen?

Laut einer repräsentativen Umfrage geht fast die Hälfte aller Deutschen häufig wandern, damit sind also nicht nur die Mitglieder des Deutschen Alpenvereins (DAV) gemeint.

Und wer ist eigentlich der oder die Erste gewesen? All diese Fragen hat das bekannte deutsche Volkslied vom Müller, der gerne wandert, bei mir ausgelöst und ich begebe mich auf Spurensuche. Nicht erst im 18. Jahrhundert, zu Lebzeiten Goethes, beginnt die Geschichte des Wanderns. Schon der Neandertaler ist vor über 40.000 Jahren marschiert, und zwar sehr weite Strecken. Aufgrund der damaligen klimatischen Bedingungen, heißt eisige Winter, ist er von Europa bis in den Nahen Osten vorgedrungen. Wandern ist die ursprünglichste Art der Fortbewegung, bevor die Menschen sesshaft wurden. Die Welt, wie wir sie heute kennen, wäre nicht so, hätten sich nicht immer wieder Gruppen, Ethnien oder Völker auf den Weg gemacht, um bessere Lebensbedingungen zu finden und sich dort niederzulassen.

Im Mittelalter sind die wesentlichen Gründe für eine Wanderschaft Flucht, Handel und Arbeitssuche gewesen. Das Umherziehen hatte ausschließlich zweckorientierte Gründe. Die Waldenser mussten vor der Inquisition in die Berge fliehen. Es entstanden Handelspfade quer durch die Alpen und junge Handwerksburschen gingen auf „die Walz“, um ihr Handwerk zu perfektionieren und Neues kennenzulernen. Offenbar auch unser Müller.

Einzige Ausnahme zu dieser Zeit war die aufkommende Pilgerbewegung. Viele Menschen trieb es an, sich auf den langen Weg zu jenen Orten zu machen, um eine „echte“ Reliquie bestaunen und sich von seinen Sünden freikaufen zu können. 1159 wurde Rainald von Dassel Erzbischof von Köln. Er bekam für seine treuen Dienste von König Barbarossa einen wahrhaftigen Schatz geschenkt: die Knochen der Heiligen Drei Könige. Diese waren in einem kriegerischen Beutezug aus Mailand geraubt worden und fanden ihren Weg auf abenteuerliche Weise quer über die Alpen nach Köln. Angeblich sollen die Hufe der Pferde falsch herum beschlagen worden sein, um potenzielle Schatzräuber in die Irre zu führen. In der Folge setzte ein nie dagewesener Pilgerstrom in die Heilige Stadt am Rhein ein und eine größere Kirche musste her, um den Gebeinen eine angemessene Ruhestätte zu geben. Deshalb haben wir heute unseren Dom.

Mit der Reformation und dem beginnenden Dreißigjährigen Krieg blieben allerdings irgendwann die Pilger und auch das Geld für die Vollendung des gotischen Bauwerks aus.

Rund 200 Jahre später sind wir wieder bei Goethe und seiner Zeit. Die Natur wurde im Zeitalter

der Aufklärung nicht mehr als bedrohlich wahrgenommen und weckte Neugier und Sehnsucht. Das Wandern entwickelte sich aufgrund der neuen Mobilität (Eisenbahn!) zur Freizeitbeschäftigung des Bildungsbürgertums, ganz zweckfrei. Es entstanden die ersten Wandervereine, so auch der Deutsche Alpenverein im Jahr 1869. Das Vergnügen, mit Rucksack und Vesper sorglos umherzuziehen, musste man sich allerdings leisten können, dem ärmeren Teil der Bevölkerung blieb diese Betätigung daher lange verwehrt.

Ende des 19. Jahrhunderts kam die Wandervogelbewegung auf. In Zeiten der fortschreitenden Industrialisierung der Städte fanden sich junge Menschen zusammen, die danach strebten, sich von den schulischen und gesellschaftlichen Vorgaben zu lösen, um in der freien Natur eine eigene Lebensart zu entwickeln. Keine Outdoorbekleidung, sondern zeitgenössische Schulbekleidung und Tornister wurden getragen und die Erfahreneren durften sich Wanderburschen nennen. Das war der Beginn der ersten Jugendbewegung. Während des Nazi-Regimes wurden sie in die Hitlerjugend zwangseingegliedert, alle nach dem Zweiten Weltkrieg neu gegründeten Jugendorganisationen sind dem Erbe der Wandervögel verbunden.

Und in der Nachkriegszeit? Das Wandern galt in meiner Generation der Baby-Boomer oft als altmodisch und spießig. Dieses Vorurteil hat sich nicht nur bei mir lange gehalten, vielleicht lag es aber auch an den mausgrauen Kniebundhosen und den langen roten Wollsocken. Jedenfalls wäre ich früher bestimmt nicht auf die Idee gekommen, am Sonntag mit meinen Eltern wandernd durchs Sauerland zu streifen. Heute ist Wandern zum Volkssport avanciert und das Angebot so mancher kommerzieller Anbieter schier unerschöpflich. Ich kann wählen, ob ich Berg-

wandern, Höhenwandern, Fernwandern, Weitwandern oder ein Trekking in entlegene Länder buchen möchte. Mit und ohne Gepäcktransport, spartanisches Zelt- oder komfortables Lodge-Trekking. Ich habe die Qual der Wahl: Welches Ziel steuere ich dieses Jahr an? Welches ist noch nicht so überlaufen und vielleicht noch ein Geheimtipp? So manche(r) Wanderfreund(in) ist da schon im Vorfeld überfordert.

Aber muss es jedes Jahr weiter, höher oder exotischer sein? Ich möchte hier nicht den moralischen oder gar ökologischen Zeigefinger erheben und niemandem soll sein individueller Wanderwunsch, sei er sportlich ambitioniert oder kulturell interessiert, verwehrt werden.

Ich möchte nur anregen, darüber nachzudenken, ob wir das, wonach wir streben, nicht auch in der Nähe entdecken können. Oder an bereits vertrauten Orten.

Wandern ist „mehr als sinnloses Herumgerenne“ (Jürgen Greggersen, DAV-Wanderleiter). Mag für manche die sportliche Herausforderung an erster Stelle stehen, gehen andere mit allen Sinnen durch die Natur und suchen Ruhe und Entspannung. Oder die Geselligkeit im DAV.

Allen gemein ist das Bedürfnis, sich fernab von der Hektik des Alltags mit der Natur zu verbinden. Und manch einer oder eine findet dadurch auch zu sich selbst.

Text und Fotos: Gudrun Hepp

Infos

„Das Wandern ist des Müllers Lust“ ist die erste Zeile eines Gedichtes des deutschen Dichters Wilhelm Müller, das er 1821 als Teil des Gedichtzyklus „Die schöne Müllerin“ veröffentlichte. Es ist nicht nur ein unbeschwertes Wanderlied, sondern der Text behandelt im Kern den Zwang von Handwerksgesellen zur Wanderschaft und deren Sehnsucht, Ruhe zu finden.

Langsam und stetig geht es aufwärts

Projekt Grenzgänger

Eine Hauptschulklasse wandert zur Zugspitze

Die Wanderung zur Zugspitze von Ehrwald über das Gatterl, also von Österreich nach Deutschland, ist ein Grenzübertritt. Dass es noch viele andere überwindbare und unüberwindbare Grenzen gibt, erfuhren wir im Laufe eines Jahres. Da wir bereits im Sommer 2024 mit zehn Kindern der Hauptschule Frechen mit Unterstützung vom DAV in den Bergen unterwegs waren, war es für uns selbstverständlich, auch das Projekt Grenzgänger zu unterstützen. Wir bekamen über die Gruppe Vielfalt die Anfrage, ob wir Jugendliche einer Hauptschulklasse aus Köln-Porz im Alter von 14 bis15 Jahren in Vorbereitung und Durchführung für eine Wanderung auf die Zugspitze begleiten möchten.

BEI UNSEREM ERSTEN BESUCH in der Schule wurden wir herzlich empfangen, das Interesse und die Begeisterung für das Thema Wandern war aber begrenzt. Ein erster Vortrag über notwendige Ausrüstung wurde nur von wenigen Jugendlichen wahrgenommen. Einige schliefen nahezu, andere waren gar nicht erst gekommen. Lediglich ein Schüler stach aus der ganzen Gruppe heraus und zeigte das ganze Jahr über so viel Interesse und Motivation, dass wir ermuntert wurden, dabei zu bleiben.

Bei einem ersten Spaziergang wurde schnell klar, dass unser gewohntes Wandertempo nichts mit dem Schleichgang der Jugendlichen gemeinsam hatte. Am Tag unseres ersten Treffens regnete es ausgerechnet aus Kübeln. Mit nassen Turnschuhen und Jogginghosen macht Wandern auch keinen Spaß.

BALD WURDEN UNS die familiären und sozialen Hintergründe der meisten Jugendlichen klar: zu wenig körperliche Aktivität, viel Medienkonsum, geringe Konzentration und Ausdauer, fehlende Leistungsbereitschaft, sogar Resignation und Selbstaufgabe. Daher gründete im Frühjahr 2024 der Klassenlehrer Patrik Urbas das Projekt Grenzgänger. Sein Ziel war es, den Ehrgeiz und das Durchhaltevermögen der Jugendlichen zu verbessern, um später die Herausforderungen des Lebens besser meistern zu können. Das Wandern sollte das Zentrum dieses Projektes sein. „Super Idee! Wandern, ja. Aber auf die Zugspitze? Hätte nicht die Hohe Acht gereicht? Wie sollen wir die Kids dort hinauf bekommen?“ Neben Aktivitäten in der Schule wie Ernährungsprojekten, zusätzliche Bewegungsangebote oder einem ErsteHilfe-Kurs waren auch Besuche in einer Kletter- und einer Skihalle geplant. Wir boten wöchentliche Wanderungen in der Umgebung rund um Köln und ein Wanderwochenende in unserer Eifelhütte in Blens an.

DIE SCHLEICHGÄNGE in den folgenden Monaten brachte uns als Tourenleitung fast an die Grenze des Wahnsinns. Bald wurden die Unterschiede zwischen den Jugendlichen dabei so groß, dass zwei verschiedene Gruppen gebildet wurden: meist war es eine Mädchen- und eine Jungentruppe, mit wenigen Ausnahmen. Zu unserem großen Bedauern war für die Mädchen meistens eine kürzere und leichtere Tour geplant.

DANK EINER GROSSEN SPENDENAKTION konnte für die Schülerinnen und Schüler Wanderausrüstung angeschafft werden, angefangen mit Wanderschuhen, über Regenjacken bis hin zu Rucksäcken war bald alles vorhanden. Nur nützen diese Dinge nur, wenn sie auch getragen werden. So manches Paar Wanderschuhe war im Rucksack statt an den Füßen. Warum eine abzippbare Wanderhose, wenn man die graue Jogginghose schätzt? Über den Winter und in den Frühling hinein hatten wir das Gefühl, dass es nur noch Probleme gab. Wie schaffen es die Schülerinnen und Schüler morgens pünktlich und mit einem Frühstück versehen am Bahnhof zu sein? Wie gehe ich auf einem schmalen Steig im Siebengebirge vorsichtig und hintereinander, ohne die anderen zu schubsen? Wie geht das, wenn ich im Wald mal „muss“? „Hilfe, ich schwitze! Das riechen dann die anderen! Voll peinlich! Wie, da sollen wir noch hoch? Ich hab’ keinen Bock mehr!“ Wir auch nicht!

OBWOHL UNSERE ÜBUNGSWANDERUNGEN im Durchschnitt zwölf Kilometer und bis zu 700 Höhenmeter aufwiesen, sahen wir unser großes Ziel mit knapp 1.400 Höhenmetern zu Fuß auf die Zugspitze in weiter Ferne liegen. Wir dachten: „Das schaffen wir nie!“ Mitte April nach einem Wanderwochenende in der Eifel drehte sich das Blatt bei einigen: Eine Tagestour mit 17 Kilometern machte einer kleinen Gruppe so viel Spaß, dass sie am Ende noch an einem Wettrennen teilnahmen und voller Stolz in den Hof unserer Hütte einliefen. „Aha! Power haben sie genug!“ Ein Fünkchen Hoffnung flammte auf.

Von da an bekamen die Jugendlichen auf jeder Probewanderung einen Spickzettel mit Höhenprofil, Kilometer-Angabe sowie Pausenzeiten in die Hand gedrückt, um ihnen zu zeigen, was auf sie zukommt. Auch gelang es uns mehr und mehr, sie an unser Wandertempo zu gewöhnen. Waren sie uns zu Beginn oft zu langsam, mussten sie nun manchmal ausgebremst und an einen Rhythmus gewöhnt werden. In unzähligen Gesprächen untereinander kristallisierte sich mittlerweile eine kleine Gruppe von sechs bis zehn Jugendlichen heraus, denen wir den ganzen Weg auf die Zugspitze zutrauten. Eine endgültige Entscheidung trafen wir vor Ort in Ehrwald. Nach einer Wanderung zum Seebensee und zur Coburger Hütte stand fest: Von den 14 angereisten Jugendlichen gehörten ein Mädchen und vier Jungen zum Kreis der Auserwählten. Am Vorabend der ZugspitzWanderung fand ein ausführliches Briefing statt. Die zuvor von uns genau getestete Strecke wurde vorgestellt, Hindernisse erläutert und die Rucksäcke kontrolliert. Unser größtes Problem war ein vorgegebenes Zeitfenster, das wir nicht überschreiten durften. Was ist, wenn einer von den Jugendlichen keinen Bock mehr hatte? Wir hatten alle Eventualitäten genau im Blick: Von einer Notübernachtung auf der Knorrhütte bis hin zur Rettung

Briefing am Vorabend der großen Tour

Geschafft!

Probewanderung zum Seebensee

durch die Bergwacht, alle Szenarien waren mit den sechs Begleitenden besprochen.

DER TAG DER ZUGSPITZ-WANDERUNG war gekommen. Ein ganzes Jahr lang hatten wir uns vorbereitet. Die Jugendlichen gaben alles, sie waren in Höchstform und hielten trotz großer Anstrengung bis zum Schluss durch. Was für eine großartige Leistung. Probleme wie Nasenbluten, Disziplinschwierigkeiten („Ich will keine Kopfbedeckung aufsetzen“) erschienen uns eher unwichtig. Da war die plötzliche Angstattacke eines Schülers schon eher eine Herausforderung. Aber dank Erfahrung, guten Zuredens und Hilfe fühlte sich dieser Schüler nach kurzer Zeit gut betreut und lief sogar an der Spitze weiter. Nachdem sie ihre Leistung realisiert hatten, schafften es einige sogar, einen Sinn in den Vorgaben zu sehen und sich für ihr Fehlverhalten zu entschuldigen. Späte Einsicht ist auch eine positive Grenzüberschreitung.

Noch während unserem Aufstieg zur Zugspitze erfuhren wir, dass die restliche Gruppe inzwischen das gesteckte Ziel Brandjoch erreicht hatte und sich auf dem Rückweg befand. Auch für diese Gruppe war das ein vorher nie erreichtes Ziel.

FÜR EINIGE WAR ES eine tolle Klassenfahrt mit gemeinsamen Aktivitäten, wie eine E-Bike-Tour zum Plansee, ein Besuch der Sommerrodelbahn oder das gemeinsame Kochen. Für andere war es eine absolute Herausforderung, sich auf Neues und Unbekanntes einzulassen. Vielleicht war es für einige wenige auch das Aufregendste, was sie bis dahin erlebt haben. Auf jeden Fall hat jede und jeder individuelle Grenzen kennen gelernt. Einige sind weit über diese hinausgegangen.

Wir freuen uns darüber, diese Jugendlichen ein Stück auf ihrem Weg begleitet zu haben. Es war ein

oft steiniger Weg ins Unbekannte, manchmal sehr steil mit Höhen und Tiefen. Wir waren dabei, als sie einige Abzweigungen kennenlernen durften, und hoffen, dass sie sich weiterhin auf neue Wege einlassen und diese ausprobieren.

Mit unserem Einsatz haben wir einen kleinen Beitrag geleistet. Obwohl es einen ganzen Stab von Begleitung und Unterstützung gab, leistete der Klassenlehrer die Hauptarbeit. Nur seine Motivation, einem über alle Grenzen hinweg gehendes Engagement und viel Empathie für diese Jugendlichen führte zum Erfolg dieses Projektes. Sein Organisationstalent und seine Möglichkeiten zur Vernetzung waren entscheidend wie auch seine Fähigkeit, Sponsoren und Gelder zu akquirieren. Er fand immer eine Lösung oder Alternative für jedes Hindernis.

EINE FORTFÜHRUNG DES PROJEKTES ist geplant. Die nächste Klasse an der Kopernikusschule steht schon in den Startlöchern. Wir freuen uns darauf, wieder dabei zu sein. An der Porzer Schule soll das Projekt jährlich stattfinden. Zukünftig sollen auch andere Schulen das Projekt Grenzgänger umsetzen können. Wer mehr über das Projekt Grenzgänger erfahren möchte, kann sich auf YouTube ( www.you tube.com/@ProjektGrenzgaenger/videos ) Eindrücke unserer Reise anschauen.

Die Bergwanderwoche wurde finanziell unterstützt durch die Stadt Köln und die Kämpgen-Stiftung.

Text: Martina Röher und Hans Bökels

Fotos: Patrick Urbas

AlpinVisionen 2026

Die Multivisions-Vortragsreihe des Kölner Alpenvereins lädt ein, einen Abend mit Menschen zu verbringen, die ihre Leidenschaft für die Berge intensiv leben.

Bernd Ritschel

Das Wasser der Alpen

Freitag, 16. Januar 2026, 19:30 Uhr

Bernd Ritschel war für das Buchprojekt „Unsere Alpen“ zusammen mit Textautor Michael Ruhland und den Protagonisten Christian und Felix Neureuther viele Tage in den Alpen unterwegs. Sie folgten großen Flüssen, wanderten zu abgelegenen Bergseen und erlebten die unglaubliche Kraft des Wassers unter Wasserfällen. Dabei setzten sie sich auch kritisch mit aktuellen Themen wie Wasserkraft und dem teils schon dramatischen Wassermangel auf Hütten und im Tourismus auseinander.

Seit 35 Jahren ist die Kombination aus Bergsteigen und Fotografie für Bernd Ritschel Lebenselixier und Lebensinhalt. In den letzten Jahren widmet er sich einem besonders wichtigen und für ihn emotionalen Thema: dem dramatischen Rückgang der Alpengletscher. Das Ergebnis dieser Arbeit ist der preisgekrönte Bildband „Alpengletscher – Eine Hommage“. Bei National Geographic erschien zuletzt sein Bestseller „Unsere Alpen“ mit und über Felix Neureuther.

Der Bergfotograf lebt mit seiner Familie in Kochel am See –mit Blick auf seine geliebten Berge.

Michael Pröttel

Königstouren der Ostalpen

Freitag, 6. Februar 2026, 19:30 Uhr

Große Klassiker und unbekannte Schmankerl, die in keinem Tourenbuch fehlen dürfen

Was bitte schön ist eine Königstour? Diese und andere Fragen beantwortet Fotograf und Alpinjournalist Michael Pröttel mit eindrucksvollen Bildern und packenden Tourenbeschreibungen.

Der Vortrag entführt zu den großen Gratüberschreitungen der Nördlichen Kalkalpen, in die Gletscherwelt des Alpenhauptkamms und auf beeindruckende Dolomitengipfel.

In Pröttels „Best of Ostalpen“ dürfen König Watzmann, König Ortler, Triglav oder Piz Bernina nicht fehlen. Neben diesen Berühmtheiten werden vergleichsweise unbekannte Gipfel wie Piz Linard, Hoher Tenn oder Hochgall vorgestellt, die mit überwältigenden Anstiegen alle Attribute einer Königstour besitzen – und teils sogar mit einfacher Bergwanderausrüstung machbar sind.

Der Bergjournalist und Fotograf Michael Pröttel ist Vorsitzender von Mountain Wilderness Deutschland und besucht gern Regionen, die für einen wirklich sanften Tourismus stehen.

Die Vorträge finden in der Aula des Berufskollegs Humboldtstraße, Perlengraben 101, 50676 Köln, statt. Der Veranstaltungsort ist gut mit dem ÖPNV erreichbar.

Die Eintrittskarten zu den Vorträgen gibt es über den OnlineVor verkauf und in der Geschäftsstelle.

Aktuelle Informationen: > www.alpinvisionen.de

> Text: Bernd Kästner

> Fotos: Bernd Ritschel (l.), Michael Pröttel (r.)

König Ortler der Ostalpen
Blick vom Bärenkopf auf den Achensee

Renate Jaritz

Vorsitzende

Warum möchtest du im K ö lner Alpenverein aktiv werden?

Der Kölner Alpenverein ist mir schon seit mehr als 20 Jahren wichtig. Zunächst in den Familiengruppen, aber auch in anderen Bereichen konnte ich erfahren, wie großartig und vielfältig unsere Angebote sind. Ich finde es gut, dass wir uns nicht auf den Bergsport beschränken, sondern auch gesellschafts- und umweltpolitisch engagieren.

Was reizt dich gerade an diesem Amt?

Mit diesem Amt übernehme ich Verantwortung und kann aktiv mitgestalten.

Was m ö chtest du mit deinem Engagement erreichen?

Mir ist wichtig, dass wir die Freude am Ehrenamt behalten und ausbauen. Die Hunderte von Ehrenamtlichen sind es, die z. B. Touren, Kurse, Vorträge und den Betrieb von Hütten ermöglichen. Der Verein wird größer und Ansprüche und Vorstellungen der Mitglieder ändern sich, so dass sich die Angebote weiterentwickeln sollten. Ich möchte helfen, dass der Kölner Alpenverein auch zukünftig attraktiv ist.

Jutta Kern

Vorsitzende

Warum möchtest du im K ö lner Alpenverein aktiv werden? Geboren und aufgewachsen bin ich in einem kleinen Dorf im Schwarzwald. Sich in Vereinen aktiv einzubringen, war immer ein selbstverständlicher Teil meines Lebens. Der DAV ist für mich ein Ort, an dem Sport, Leidenschaft und Ehrenamt zusammenkommen. Der Kölner Alpenverein bietet mir eine ideale Möglichkeit, meine persönlichen Interessen und Werte mit der Ausübung eines sinnvollen Ehrenamtes zu verknüpfen.

Was reizt dich gerade an diesem Amt?

Was mich besonders reizt, ist die Vielfalt der Themen, mit denen sich das Vorstandsteam beschäftigt und auch wie engagiert und offen diese Themen diskutiert werden, um bestmögliche Lösungen für alle Beteiligten zu finden. Es ist toll, ein Mitglied dieser engagierten Gemeinschaft zu sein. Was mich auch reizt, ist die Möglichkeit gemeinsam mit anderen neue Ideen/Projekte zu entwickeln, Verantwortung zu übernehmen und meine Erfahrung und mein Wissen einzubringen. Verbunden mit der Hoffnung, dass wir dadurch auch einen Mehrwert für die Mitglieder schaffen.

Was m ö chtest du mit deinem Engagement erreichen?

Rechnungsprüfer

Warum möchtest du im K ö lner

Alpenverein aktiv werden?

Ich bin nun seit 2007 Mitglied im Kölner Alpenverein. Ich möchte aktiv werden, weil ich neben meiner Begeisterung für die Berge auch einen aktiven Beitrag durch die Übernahme von Verantwortung leisten möchte.

Was reizt dich gerade an diesem Amt?

Ich finde es sinnvoll mich aktiv einzubringen und so die Gemeinschaft des Kölner Alpenvereins zu unterstützen. Ich möchte meine Fähigkeiten im Umgang mit Zahlen und Organisationen einbringen und gleichzeitig Neues dazulernen.

Was m ö chtest du mit deinem Engagement erreichen?

Mir ist es wichtig, dass die Vereinsarbeit transparent und vertrauenswürdig bleibt, dazu möchte ich mit meinem Engagement beitragen.

Der Alpenverein bietet nicht nur die Möglichkeit, sich sportlich zu betätigen – er verbindet auch Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen, Geschichten und Schicksalen. Der Alpenverein ist aus meiner Sicht ein wichtiger Bestandteil unserer Gesellschaft – auch um Themen wie Vielfalt, Nachhaltigkeit, Toleranz und gegenseitigen Respekt zu fördern. Ich möchte gerne einen Beitrag leisten, um diesen Ort der Begegnung zu erhalten und idealerweise auch weiterzuentwickeln.

Gustav Herschel

Beisitzer Jugend

Warum möchtest du im K ö lner Alpenverein aktiv werden?

Ich habe den DAV als tollen Verein mit tollen Leuten kennengelernt. Das hat mich motiviert, selber aktiv zu werden.

Was reizt dich gerade an diesem Amt?

Als stellvertretender Jugendreferent bin ich hautnah an den Einschreibungen dran, erlebe den DAV aus ganz anderen Perspektiven und lerne viel Neues dazu.

Was m ö chtest du mit deinem Engagement erreichen?

Dass bei der Jugend alles gut läuft, dass sich jeder wohlfühlt und dass wir tolle Sachen gemeinsam erleben.

Max Schmidt

Beisitzer Leistungssport

Warum möchtest du im K ö lner Alpenverein aktiv werden?

Ich möchte mich ehrenamtlich betätigen und mit meinem Wissen, was ich durch meine sportliche Karriere gesammelt habe, etwas bewegen

Was reizt dich gerade an diesem Amt?

Als ehemaliger Leistungssportler kenne ich die Gegebenheiten um Athleten herum und möchte dort gerne einen Mehrwert bieten. Unsere Athleten erfolgreich zu sehen, gibt mir das Gefühl etwas bewirkt zu haben.

Was m ö chtest du mit deinem Engagement erreichen?

Ich möchte den Klettersport nach vorne treiben und unseren Sportlern die Möglichkeit geben, ihre Ziele zu erreichen.

Katrin Degenhardt

Gruppenleiterin Handicap-Klettergruppe

Warum möchtest du im K ö lner Alpenverein aktiv werden?

Es bereitet mir viel Freude, andere für‘s Klettern zu inspirieren und gemeinsam mit ihnen diese Erfahrung zu teilen. Die Handicap-Klettergruppe des Kölner Alpenvereins bietet dafür ideale Rahmenbedingungen. Neben der sportlichen Betätigung legen wir großen Wert auf Gemeinschaft und gegenseitige Unterstützung. Mit meinem Einsatz möchte ich meine eigene Begeisterung weitergeben und das Vereinsleben aktiv mitgestalten.

Was reizt dich gerade an diesem Amt? Besonders faszinierend finde ich es, in der Handicap-Klettergruppe Menschen mit ganz unterschiedlichen Hintergründen zusammenzuführen. Es ist immer wieder beeindruckend zu sehen, wie Klettern das Selbstvertrauen wachsen lässt, Grenzen abbaut und ein echtes Miteinander entstehen lässt. Die Leitung dieser Gruppe empfinde ich als wertvolle Gelegenheit, anderen Freude, Mut und neue Erfahrungen zu eröffnen.

Was m ö chtest du mit deinem Engagement erreichen? Mir ist es ein Anliegen, dass Menschen mit Behinderung beim Klettern dieselbe Freude und Unabhängigkeit erfahren wie andere auch. Ich setze mich dafür ein, einen sicheren und inspirierenden Rahmen zu gestalten, in dem jede Person ihre eigenen Stärken entfalten kann. Gleichzeitig möchte ich das inklusive Klettern im Verein stärker ins Bewusstsein rücken und verdeutlichen, dass gemeinsames Erleben und gegenseitige Unterstützung den Kern des Bergsports bilden.

Marcus Eiling

Gruppenleiter Handicap-Klettergruppe

Warum möchtest du im K ö lner Alpenverein aktiv werden?

Mir macht es große Freude, Menschen für das Klettern zu begeistern und mit ihnen Teilhabe zu erleben. Die Handicap-Klettergruppe des Kölner Alpenverein bietet dafür die perfekte Plattform. Neben sportliche Herausforderungen, stehen auch Gemeinschaft und gegenseitige Unterstützung bei uns im Fokus. Durch mein Engagement möchte ich etwas von dieser Begeisterung zurückgeben und aktiv zum Vereinsleben beitragen.

Was reizt dich gerade an diesem Amt?

Mich begeistert besonders die Möglichkeit, in der Handicap-Klettergruppe Menschen mit unterschiedlichen Voraussetzungen zusammenzubringen. Es ist unglaublich bereichernd zu erleben, wie Klettern Selbstvertrauen stärkt, Barrieren überwindet und echte Gemeinschaft schafft. Gerade die Verantwortung, diese Gruppe zu leiten, sehe ich nicht als Pflicht, sondern als Chance, anderen Freude, Mut und neue Erfahrungen zu ermöglichen.

Was m ö chtest du mit deinem Engagement erreichen?

Ich möchte dazu beitragen, dass Menschen mit Handicap beim Klettern die gleiche Begeisterung und Freiheit spüren können wie alle anderen. Mein Ziel ist es, einen geschützten, motivierenden Raum zu schaffen, in dem jede*r nach den eigenen Möglichkeiten wachsen kann. Gleichzeitig möchte ich mehr Sichtbarkeit für inklusives Klettern im Verein schaffen und zeigen, dass gemeinsames Erleben und gegenseitige Unterstützung den Kern des Bergsports ausmachen.

Auf dem Vulkanpfad

Vulkaneifel entdecken und genießen

Im Juni ist die Eifelstrecke zwischen Köln und Gerolstein nach vier Jahren Unterbrechung endlich wieder in Betrieb genommen worden. Zumindest phasenweise ist die Vulkaneifel mit dem Zug wieder gut erreichbar. Und somit auch der Abschnitt des Vulkan-Pfads zwischen Jünkerath und Gerolstein (siehe Infokasten). Er bietet eine abwechslungsreiche Tour von 28 Kilometern, die sich erstaunlich schnell und leicht laufen lassen. Die Wanderung führt über Waldund Feldwege sowie sanfte Hügel, vorbei an diversen Highlights wie einem kleinen Maar, einer römischen Villenanlage, Mineralquellen sowie Eis- und Mühlenhöhlen. Schweres Schuhwerk ist nicht nötig, den Wandernden erwarten keine steilen Anstiege und die 500 Höhenmeter verteilen sich moderat auf der gesamten Strecke.

Startpunkt ist nicht am eigentlichen Ausgangspunkt in Esch, sondern knapp fünf Kilometer weiter südlich am Bahnhof Jünkerath. Wir verlassen den Bahnhof rechts und laufen die Kölner Straße rund 300 Meter in die Richtung zurück, aus welcher der Zug gekommen ist. Links geht es anschließend in die Straße „Im Kefferbach“. Und nun aufgepasst: Nach ungefähr 300 Metern biegt der Weg rechts auf eine schmale Treppe zwischen zwei Häusern ab. Die Treppe führt uns hoch zum Waldrand und der weitere Weg ist weitestgehend gut beschildert und einfach zu finden. Einzig die Kilometerangaben nach Gerolstein irritieren manchmal.

Rund um Steffeln

Nachdem wir Jünkerath hinter uns gelassen haben, wird uns die nächsten zwei Stunden kaum ein Mensch begegnen. Der Weg führt überwiegend durch Wald und wir erhalten erst am Eifelblick Steinbüchel Fernsicht. Dann geht es erneut in den Wald hinein bis kurz vor Steffeln. Schon von weitem ist auf einer Anhöhe die Kapelle Wahlhausen zu sehen. Ihr Bau geht auf ein Gelübde der Bevölkerung im Jahr 1944 zurück. Sollte ihr Ort vom Krieg verschont bleiben, versprach die Gemeinde Steffeln, der Muttergottes eine Kapelle zu errichten. So geschah es und die ovale Kapelle wurde 1947 eingeweiht.

An der Kapelle erwartet uns ein weiterer Eifelblick mit einem unglaublichen Panorama nach Süden und Osten. Bis zur Hohen Acht schweift der Blick. Wir steigen die Anhöhe herab, laufen durch Steffeln und gelangen zum Vulkangarten, einem ehemaligen Vulkansteinbruch am Steffelberg. Tafeln erklären die Entstehung des Berges und des Vulkangartens, in dem heute eine Herde Ziegen zu Hause ist. Doch für einen Rundgang reicht leider nicht die Zeit. Weiter geht es.

Picknick am Drees oder Maar

Um Steffeln herum begegnen uns nun deutlich mehr Tagestouristen. Sie sind auf dem Vulkaneifel-Pfad „Vulkan, Maare und Dreese“ unterwegs, der sich mit un-

Pumpe am Aueler Drees
Eine kleine Oase: das kleine Eichholzmaar

Römischer Greifvogelkopf bei Duppach

serem Pfad überschneidet. Unser Weg führt nun zum Steffelner Drees, einer Mineralquelle mit viel gelöstem Kohlendioxid. Das eisenhaltige Wasser schmeckt streng, die Eifeler tranken es früher wegen seiner angeblich heilenden Kräfte. Neben der Quellfassung besteht die Möglichkeit für ein Picknick im Schatten.

Wer lieber in der Sonne picknicken möchte, läuft einfach weiter bis zum nahegelegenen Eichholzmaar.

Dort lässt es sich vorzüglich am Ufer des kleinen, idyllisch gelegenen Maars rasten. Während wir unsere Füße im Wasser kühlen, sausen große Libellen an uns vorbei und Frösche quaken im dichten Schilf.

Nach der erfrischenden Pause tauchen wir noch einmal in einen kleinen Wald ein und gelangen zu einer weiteren Mineralquelle, dem Aueler Drees. An einer Pumpe können wir uns Gesicht und Hände waschen und die ganz Mutigen trinken sogar ein paar Schluck von dem eisenhaltigen Wasser. Einfache Bänke laden auch hier zur Rast ein.

Epochen durchschreiten

Wir gehen aus dem Wäldchen heraus und auf einem Feldweg einen Hügel hinunter. Ein großer Greifvogelkopf aus Sandstein erscheint plötzlich vor uns. Er ist Teil eines Grabdenkmals, das zu einer römischen Villenanlage gehörte. Das Anwesen bei Duppach ließen sich wohlhabende römische Gutsherren im 1. Jahrhundert nach Christus in der Nähe der Römerstraße zwischen Köln und Trier erbauen.

Jetzt geht es in einem großen Bogen aus dem Tal nach Scheuern und Kalenborn-Scheuern. Dort streifen wir das Werksgelände eines Fensterherstellers, um zum Ortsausgang und einer kleinen Anhöhe zu kommen. Hier gehen wir immer geradeaus, auch wenn der Wegweiser in der Nähe einer Bank irrtümlicherweise nach rechts zeigt. Erst vor Roth

biegt der Vulkan-Pfad wirklich rechts ab. Er führt uns durch den Ort und schließlich zum Rother Kopf, einem über 560 Meter hohen Berg. Schon wieder eine tolle Aussicht!

In der düsteren Mühlsteinhöhle

Am Rother Kopf hauten schon im Mittelalter Menschen Basaltgestein aus den Felswänden. Die raue Oberfläche des porösen Gesteins eignete sich sehr gut zur Herstellung von Mühlsteinen. So entstanden die Mühlsteinhöhlen. Da es dort auch im Sommer sehr kalt ist und sich das im Winter gebildete Eis lange hält, wurden die Höhlen auch als Eishöhlen genutzt. In eine der Höhlen am Rother Kopf wagen wir uns herein. Drinnen ist es kalt, eng und zappenduster. Wir tasten uns vorsichtig einige Meter ins Innere der Höhle. Eine Stirnlampe ist absolut empfehlenswert.

Der Vulkan-Pfad endet am Stausee in Gerolstein. Wir nehmen anschließend den kürzesten Weg auf der Straße zum Bahnhof. Am Ufer der Kyll finden wir verschiedene Einkehrmöglichkeiten, um uns zu stärken, bevor wir in den Zug nach Köln steigen. Text und Fotos: Astrid Königstein

Infos

Der Vulkan-Pfad ist einer von 14 Vulkaneifel-Pfaden rechts und links des Eifelsteigs. Er ist als eine Zweitagestour von 31 Kilometern gedacht. Wir kombinieren die Strecke mit der Bahnverbindung Jünkerath und Gerolstein und kommen so auf 28 Kilometer.

Bitte vor der Planung der Wanderung den aktuellen Zugfahrplan prüfen. Wegen der Bauarbeiten zur Elektrifizierung ist die Eifelstrecke von Mitte Oktober 2025 bis voraussichtlich März 2026 gesperrt. Auch danach kann es zu Zugausfällen kommen. > www.eifelsteig.de/a-vulkan-pfad

Die Kapelle Wahlhausen

Garantiert bärenfrei – der Donjek (Dan Zhur) Gletscher

Die Bären sind los Wandern in der kanadischen Wildnis

„Der ist groß“. Es ist Tag fünf unserer Tour mit Rucksack und Zelt auf der Donjek-Route im Kluane National Park im Yukon. Der Park liegt 2.400 Kilometer von unserem Heimatort Calgary in Alberta, Kanada entfernt. Gerade haben wir den Duke River gequert, eine oberschenkelhohe, eiskalte Angelegenheit, die ich mir trotz der starken Strömung und des trüben Gletscherwassers schlimmer vorgestellt hatte. Marcus schaut auf einen Tatzenabdruck im Sand. Kein Zweifel, das war ein Grizzly. Wir haben in den Tagen vorher viele Bärenhaufen gesehen, die nur einen Schluss zulassen: Die Grizzlies hier sind riesig. Wie begegnet man Bären, wenn die nächste Hütte die 30 Kilometer entfernte abgeschlossene Cabin von Parks Canada in weglosem Gelände ist und man die letzten Menschen vor vier Tagen gesehen hat?

Die erste Regel lautet: Jedes Aufeinandertreffen verhindern. Wer schon immer unter dem Abgesang obskuren Liedguts wandern wollte, ist hier richtig. Vor allem in unübersichtlichem Gelände, bei der Sichtung von Bärenhaufen oder Tatzenabdrücken, aufgewühlter Erde oder zerkratzten Baumstämme sollte man reden, rufen oder singen. Besonders ab August, wenn Bären nur ein Ziel haben, sich so viel Speck wie möglich anzufressen, sollte man keinen Bären oder schlimmer eine Grizzlymutter mit Nachwuchs bei der Beerenernte überraschen.

Da Bären unglaubliche Nasen haben, ist auch beim Zelten Disziplin angesagt. Kochen und Essen findet entfernt vom Zelt statt, Proviant und Toilettenartikel dürfen auf gar keinen Fall im oder am Zelt aufbewahrt werden. Campingplätze in den National oder Provincial Parks haben entweder Bärenfächer aus Stahl oder einen

Mast, an dem man seinen Futtersack hochzieht. Beim Wildcampen hat man früher Bärenkanister benutzt: sauschwere Plastikklötze, die auch ein Grizzly nicht aufbeißen kann. Die moderne Variante heißt Ursack, ist aus einem Kevlar-ähnlichen Material, der mit Hilfe eines unkaputtbaren Seils zugeschnürt wird. Der Bär kann den Proviant noch zum Klump schlagen, aber nicht rausholen. Idealerweise hängt man den gefüllten Sack in einem Baum, was bei den dürren Fichten des borealen Nadelwalds mühsam ist. Wenn wir über der Baumgrenze zelten, drapiere ich das Seil um einen Felsen und hoffe das Beste.

Aber wie ist der Plan, falls es doch zu einer Begegnung kommt?

Die Devise lautet: geordneter Rückzug. Falls der Bär einen noch nicht gesichtet hat, sich langsam entfernen, aber sich niemals umdrehen und weglaufen. Alle Bären sind ausgezeichnete Sprinter. Falls der Bär dir folgt, ist die wichtigste Frage: Grizzly oder Schwarzbär? Die letzteren kann man durch Geschrei oder Gefuchtel beeindrucken und verscheuchen, würde aber einen Grizzly nur verärgern. Die letzte Bastion ist das Bärenspray, also Pfefferspray zur Abschreckung. Man muss den Bär allerdings bis auf circa drei Meter an sich herankommen lassen. Nerven wie Drahtseile helfen da enorm.

Unsere eigene Bilanz nach zwölf Jahren Kanada liegt bei drei unkritischen Grizzly-Begegnungen, wobei kein Spray zum Einsatz kam und ungefähr 15 Sichtungen. Auch in den Rockies gilt das Kölner Motto: „Levve un levve losse“. Darauf fünf Sträucher Buffaloberries, eines der Lieblingsfutter aller Bären.

> Text und Foto: Edda Koopmann

Aktivitäten der Gruppen

Die Aktivitäten in den Gruppen des Kölner Alpenvereins decken die verschiedenen Bereiche des Bergsports ab. Alle sind eingeladen, bei den Gruppen mitzumachen. Jede Gruppe hat ihr eigenes Programm an Touren und Veranstaltungen. Die Veranstaltungen sind auf den Webseiten der einzelnen Gruppen zu finden: gruppen.dav-koeln.de

Aktivitäten am Donnerstag

Alpennials

Klettertraining

Alpinistengruppe

Mountainbikegruppe

Familiengruppen

FrauenBergsportGruppe

HandicapKlettergruppe

integrativGruppe

Jugendgruppen

Klettergruppe

Naturerlebnisgruppe

RegenbogenGruppe

Skitourengruppe

Sportgruppe

Tourengruppe

Wandergruppe

Wo Gipfelträume auf Klangwelten treffen

Begleitet vom Ersten Kölner Akkordeonorchester entsteht eine einzigartige Symbiose aus Bildern und Musik.

Ein Abend für alle, die die Faszination der Berge spüren und Musik mit allen Sinnen erleben möchten.

25.04.2026

Sartory Köln

16 Uhr Einlass

17 Uhr Beginn

Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.