Alle drei Manaslugipfel in Sicht
Tsampa im Tsumtal Namasté, your good morning tea Während des siebzehntägigen Trekkings im Tsumtal war das unser morgendlicher Weckruf. Schnell schlüpften wir aus dem kuscheligen Schlafsack zum Waschen und Frühstück. In den tieferen Lagen konnte dies zum Beispiel ein Omelett oder Pfannkuchen sein, oberhalb von 3.000 Metern wurde zumeist Tsampa serviert, ein hochkalorisches Gerstenmüsli, ergänzt mit Honig, Apfelschnitzel und Chapati, dem Vollkorn-Fladenbrot. Wir, das sind zwei kleine Wandergruppen aus jeweils drei Sektionsmitgliedern, die im März 2022 nordwestlich von Kathmandu nahe der chinesischen Grenze unterwegs waren. Unsere Tour wurde durch die nepalesische Agentur Charming Guide Adventure Trek organisiert. Eigentümer Hari Kumar Khatri selbst hat uns zusammen mit seinem freundlichen und kompetenten Team während dieser Zeit hervorragend betreut und geführt. Das reichte vom leckeren Essen wie Yakkäse, Obst und Dal Bhat, dem typischen Linsen-Reisgericht mit Currygemüse, über die gesamte Logistik mit Permits bis hin zur regelmäßigen Überprüfung von Sauerstoff und Puls bei den Teilnehmer*innen. Während des Trekkings konnten wir dreimal täglich eine warme Mahlzeit genießen, was aber auch sinnvoll war, um die Trekkingtage mit bis zu
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11,5 Stunden Gesamtgehzeit und bis zu 1.400 Höhenmetern gut zu überstehen. Die Lodges waren zumeist sehr einfach, hatten zumeist Doppelzimmer und manchmal war auch eine heiße Dusche dabei. Zweimal waren die Wasserleitungen eingefroren, so dass die Feuchttücher zum Einsatz kamen. Beide Wandergruppen waren flexibel, so dass es mehrfach möglich war, Tagesetappen kurzfristig zu modifizieren. Hüttenreservierungen wie bei großen Gruppen waren nicht erforderlich. Beide Teams hatten in Chumling eine gemeinsame Übernachtung, so dass wir beim Abendessen und Frühstück unsere Gedanken, Erlebnisse und Erfahrungen austauschen konnten. Von Regen oder Schnee blieben wir unterwegs völlig verschont. Nur abends und nachts kam es gelegentlich zu Niederschlägen. Im Frühjahr 2022 gehörten wir zu den ersten europäischen Trekkern im noch relativ unberührten Manaslugebiet nach der Pandemie und dem großen Erdbeben. Seit Dezember 2019 hatten die Nepalis praktisch keine Einnahmen durch den Tourismus und diese Ausfälle führten im Land zu einer ernsten wirtschaftlichen Krise, zumal auch noch längst nicht alle Erdbebenschäden beseitigt sind. Umso mehr waren nun die Hoffnungen auf eine Normalisierung zu spüren. Viele Lodges öffneten jetzt wieder. In Nepal war
reportage | gletscherspalten 2/2022