SALVE 3/2013

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KLOSTER EINSIEDELN motheus ausdrückt (2,3). Wer ist sich auch bewusst, dass wir in jedem «Gegrüsst seist Du Maria» am Schluss um einen guten Tod beten? «… bitte für uns, jetzt und in der Stunde unseres Todes!» /JDIUT IÚIFS BMT $ISJTUVT TUFMMFO Wenn wir diese Gedanken zusammenfassen wollen, so müsste man so sagen: Eines dürfen wir in unserem Alltag nie vergessen: Jesus Christus, in welchem uns der Eine, wahre Gott, der Schöpfer Himmels und der Erde sichtbar entgegenkommt! Der hI. Benedikt beendet seine Regel mit der Mahnung an die Mönche: «Sie sollen gar nichts (nihil omnius) höher stellen als Christus, der uns alle gemeinsam zum ewigen Leben führe» (72, 11f.). Vor Jahren habe ich im österreichischen Fernsehen ein Interview gesehen. Die gute Mutter Teresa von Kalkutta, die 2003 selig

gesprochen wurde und die weltweit über alle Konfessionen, Religionen und Mentalitäten hinweg volle Anerkennung gefunden hat, wurde von zwei jungen Journalisten ausgefragt. Gegen Ende des Gespräches meinte einer der Journalisten: «Mutter, Sie werden nun doch langsam älter, und ihr Gesicht zeigt bereits einige Runzeln! Darf ich fragen: Haben Sie keine Angst vor dem Tod?» Da lächelte die Mutter: «0 nein, junger Mann! Ich habe das ganze Leben für Jesus gearbeitet! Nun komme ich zu Ihm! Warum Angst haben? Ich freue mich, Jesus zu sehen!» – Mutter Teresa ist gestorben am 5. September 1997. 1BUFS )JFSPOZNVT ,SBQG

-FCFOTMBVG Am 15. Oktober 1932 wurde Pater Angelo dem Ehepaar Ulisse und Olga Zanini als erstes von drei Kindern in Cavergno geboren und auf den Namen Silvano getauft. Auch wenn die Familie später nie gross werden sollte: Pater Angelo blieb ihr ein Leben lang verbunden. In Cavergno besuchte der junge Silvano die Primarschule, bevor er für den Besuch des Gymnasiums nach Ascona ans Collegio Papio zog. Es war hier, dass er den Einsiedler Benediktinermönchen begegnete. 1951 wechselte er an unsere Stiftsschule und bestand – bereits als Kandidat für das Kloster – die Matura. Danach begann er das Noviziat, legte am 8. September 1953 seine einfache Profess ab und erhielt den Namen Angelo. Am 8. Juni 1957 wurde er zum Priester geweiht. Zwar entschied sich Pater Angelo mit seinem Eintritt in Einsiedeln für ein Kloster in der Deutschschweiz, doch schlug sein Herz stets für den Kanton Tessin und die italienische Kultur. Bereits 1958 kam er wieder nach Ascona, um am Collegio zu unterrichten. Danach führten ihn seine Studien nach Mailand, wo er italienische Literatur und Geschichte studierte. Nach einem weiteren Jahr der Lehrtätigkeit in Ascona promovierte er in Mailand. 1964 hatte das Kloster Einsiedeln die Führung des Collegio Papio abgegeben. Pater Angelo zog noch ein Jahr nach Fribourg, wo er an der Akademie St. Croix Religion unterrichtete, bevor er endgültig nach Einsiedeln zurückkehrte. Ab 1967 wirkte Pater Angelo als Lehrer für Geschichte und Italienisch an der Stiftsschule. Daneben half er von Beginn weg in der Seelsorge für die italienische Sprachgemeinschaft in Einsiedeln und an anderen Orten in der Deutschschweiz aus. 1971 berief ihn Abt Georg als Subprior in eine Leitungsfunktion innerhalb der Gemeinschaft, ab 1974 war er zudem als Instruktor für die Brüder

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