KiZ-ePaper 19/2016

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Nr. 19 I 12. Mai 2016 I Tel. 0732/76 10-39 44 I www.kirchenzeitung.at Einzelpreis: € 1,15 I 4020 Linz, Kapuzinerstraße 84 I Jg. 71

Beflügelt.

So erlebten sich die verängstigten Gefolgsleute Jesu, als der Heilige Geist über sie kam. In diesem Geist fanden sie Kraft, hinauszugehen in die Welt – und ihr die Züge Christi einzuprägen. Nicht nur im Geist-Symbol – der Taube – findet sich der christlichen Tradition nach das Motiv des Flügels. Auch den Botinnen und Boten Gottes – den Engeln – haben die Tradition und die Kunstgeschichte Flügel zugedacht. Unter ihrer Obhut finden Menschen Schutz und Zuflucht. Flügel lassen „abheben“ vom Alltäglichen und Festgefahrenen. Der Heilige Geist gibt Kraft, sich nicht von seinen Frustrationen leiten zu lassen, sondern von der Stimme des Herzens, das von Gott berührt ist. Das Kulturprojekt „Höhenrausch“ steht heuer unter dem Thema „Andere Engel“. Lesen Sie dazu Seite 29 und unser „inpuncto beflügelt“.

Ein Engel begleitet Jesus auf dem Weg in den Himmel. Giotto die Bondone, um 1290, Assisi. AKG-IMAGES


2 Meinung Kommentar

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Einstellungs-Sache

Rücktritt

„Kein Empfang“, seufzt der Handynutzer und steckt frustriert sein Gerät in die Tasche. Ob Fernsehen, Radio oder Telefon, klar ist: Es kommt dabei nicht nur auf gute Programme an und dass mit dem Sender alles passt. Die Empfangsbereitschaft ist genauso entscheidend – sonst versickern die Botschaften im riesigen Datenmeer. Aus all den Wichtigkeiten der Welt genau jene herauszuhören, die mich betreffen – hat mit Pfingsten zu tun. Es ist „EinstellungsSache“ – ob ich auf der Wellenlänge Gottes bin. Aus dem Durcheinander und Nebeneinander der Stimmen wurde ein Miteinander. Der heilige Geist, das ist die Feinabstimmung im Herzen, die wirklich ankommen lässt, was mich meint, sodass etwas nicht bloß Neuigkeit bleibt, sondern Herzenssache wird.

Bundeskanzler Werner Faymann ist nun, doch überraschend, zurückgetreten. Er habe die Konsequenzen gezogen wegen zu geringem Rückhalt in der Partei, so der SPÖChef. „Dieses Land braucht einen Bundeskanzler, wo die Partei voll hinter ihm steht. Es braucht einen Neustart mit Kraft zur Bewältigung dieser Aufgabe. Wer diesen Rückhalt nicht hat, kann diese Aufgabe nicht leisten“, sagt Faymann. Aber nicht nur in der eigenen Partei war er für viele nicht mehr tragbar, auch in der Bevölkerung.

susanne huber

Es ist ein Phänomen unserer Zeit, dass ungeheuer viel ausgesandt und hinausposaunt wird, viel mehr als man aufnehmen kann. Die Welt ist ganz auf den Sendemodus eingestellt. Jeder will mit seinen Botschaften Erster sein. Wäre nicht viel gewonnen, wenn man öfter in den Empfangsmodus wechseln würde? Ins Sehen, ins Hören? Dann würden Menschen wohl auch besser ins Staunen kommen – und blieben nicht mit sich allein.

Matthäus Fellinger Chefredakteur matthaeus.fellinger@ Kirchenzeitung.at

Kopf Der Woche: sr. ruth pucher, projektkoordinatorin

Ordensleben schnuppern In einem Orden mitleben und mitarbeiten, das können Interessierte ab September 2016. Die Vorbereitungen zum so genannten „Freiwilligen Ordensjahr“ laufen schon auf Hochtouren und werden von Sr. Ruth Pucher koordiniert und organisiert. susanne huber Kardinal König Haus

Es fehlt an Wählerstimmen, welche die SPÖ zum Großteil an die FPÖ verloren hat. Die Nähe zur Bevölkerung scheint abhanden gekommen zu sein. Und das seit Jahrzehnten. Die große „versteinerte Koalition“ SPÖ-ÖVP hat sich nicht mehr bewegt. Notwendige Veränderungen und Weiterentwicklungen wurden leider verschlafen. Ob in den Bereichen Bildung, Soziales oder Arbeitsmarkt. In Folge fühlten und fühlen sich die Menschen in ihren Interessen, Sorgen, Ängsten und Verunsicherungen zu wenig ernst genommen. Das löst Proteste aus, wie die Wahlen immer wieder gezeigt haben. Doch die Proteste hätten natürlich auch anders aussehen können. Und dieser Trend macht vielen ebenso Kopfzerbrechen. Die Frage ist nun, wie es weitergeht, wer folgt Werner Faymann nach, wie wirkt sich sein Rücktritt auf Österreichs Politik aus. Als mögliche Nachfolger sind der RTL-Chef Gerhard Zeiler, der ÖBB-Chef Christian Kern und Burgenlands Landeshauptmann Hand Niessl im Gespräch. Faymann hat sich immer gegen eine Öffnung in Richtung FPÖ ausgesprochen. Viele befürchten künftig einen Ruck nach rechts und eine Verschärfung in der Flüchtlingspolitik. Das wäre fatal.

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Mit einem Urlaub im Kloster hat das „Freiwillige Ordensjahr“ nichts zu tun. Vielmehr geht es darum, „mit Haut und Haaren in einer Ordensgemeinschaft mitzuleben, mitzubeten, mitzuarbeiten, sich im Bereich Ordensleben fortzu„Das ,Freiwillige Ordensjahr‘ ist ein Dienst an Menschen, die Gemeinschaft und Vertiefung im Glauben suchen; für die Ordensgemeinschaften ist es eine Verlebendigung.“ Sr. ruth pucher

bilden und an den geistlichen Begleitungen teilzuhaben“, sagt Sr. Ruth Pucher. Das „Freiwillige Ordensjahr“ richtet sich an Interessierte aller Altersgruppen, die zwischen drei und zwölf Monate in den Ordensalltag aufgenommen werden. Sr. Ruth Pucher erwartet sich von dem Projekt eine „Win-win-Situation. Ordensgemeinschaften und Gäste haben die Möglichkeit, miteinander zu suchen und Antworten im Glauben zu finden. Da können wir einander bereichern und beschenken.“ Viele Ideen. Erste eigene Einblicke ins Ordensleben machte Sr. Ruth Pucher bei einem Auslandssemester in Frankreich. „Während meines Studiums der Kunstgeschichte in München und Würzburg absolvierte ich ein Praktikum im Zisterzienserkloster Citeaux; ich habe dort Führungen gemacht und den Gästen täglich erzählt, warum die Mönche so leben wie sie leben. Das ist tiefer gesickert und ich habe mich gefragt, ob das Ordensleben auch etwas für mich wäre. Schließlich bin ich mit 28 Jahren bei den Missionarinnen Christi in Wien eingetreten“, erzählt die gebürtige Augsburgerin mit österreichischem Pass. Die vielseitige Ordensfrau ist auch Kirchenmalerin und Fremdenführerin und im Kardinal-König-Haus im Bereich Ordensentwicklung tätig. u Infos: www.ordensjahr.at


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Im Gespräch 3

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Am 22. Mai wählt Österreich seinen Bundespräsidenten

Pfingsten – und die große Ratlosigkeit in der Politik Gewaltige politische Veränderungen sind in Europa im Gange. Politische Landschaften werden auf den Kopf gestellt. Auch Österreich steht vor einer Wahl – eine Woche nach Pfingsten. Was hat der Heilige Geist damit zu tun? Moraltheologe Dr. Michael Rosenberger im Gespräch.

Die perfekte Wahlmöglichkeit haben wir nie. Die Politikerin oder der Politiker, der alle unsere Wünsche erfüllt, müsste erst erfunden werden. Sie sind ja Menschen wie wir, mit Stärken und Schwächen. Es geht also darum: Bei wem sehe ich die Früchte des Geistes eher verwirklicht, bei wem weniger? Nicht zur Wahl zu gehen wäre die schlechteste Lösung.

Interview: MATTHÄUS FELLINGER

Univ.-Prof. Dr. Michael Rosenberger ist Moraltheologe an der Katholischen Privatuniversität Linz. KiZ/A.

Sind Sie besorgt um das politische Klima? Kann man sich vom Heiligen Geist auch im politischen Wahlverhalten inspirieren lassen?

Dr. Michael Rosenberger: Ich glaube schon, dass der Heilige Geist uns inspiriert – wie er unser ganzes Verhalten inspiriert und leitet. Schwieriger ist die Frage: Was will er von uns – und wo führt er uns hin? Was wären Fragen, die Christ/innen vom Heiligen Geist her bedenken sollten?

Die wichtigste Frage ist die nach den Früchten. An den Früchten werdet ihr sie erkennen, sagt die Bergpredigt. Paulus benennt im Galaterbrief solche Früchte des Geistes: Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue, S anftmut, Selbstbeherrschung. Ich kann mich also fragen: Von welcher politischen Orientierung kann ich mir vorstellen, dass diese Früchte verwirklicht werden? Manche sehen keine ideale Wahlmöglichkeit?

Ja, ich bin besorgt. Einerseits kann ich manchen Ärger über die etablierte Politik verstehen, wenn primär die eigene Klientel bedient wird und man die eigenen Leute in Positionen bringt. Das trifft häufig zu. Auf der anderen Seite: Wir dürfen nicht meinen, Politik könnte alle unsere Wünsche erfüllen, und es müsste immer noch alles besser und toller werden. Wir müssen realistisch bleiben und sagen: Eigentlich haben wir ein hohes Niveau und wir könnten auch zufrieden sein. Und nach der Wahl: Wie mit dem Ergebnis umgehen, wenn es nicht nach Wunsch verläuft?

Ein Wahlergebnis muss man respektieren. Die große Frage ist: Wie können wir weiterkommen? Mit dem Wahlgang haben wir unsere Schuldigkeit nicht getan. Ein Staat lebt davon, dass alle Bürgerinnen und Bürger sich um Moral bemühen und um ein gutes Miteinander. Die Politik alleine kann nicht den Staat machen. Jede und jeder ist gefordert.

Muss sich Europa auf instabile Verhältnisse einstellen? Ein Blick über Österreichs Grenzen.

Portugal. Nach den Wahlen im Oktober 2015 gelang es der damaligen Mitte-Rechts-Koalition nicht, eine neue Regierung zustande zu bringen. Eine Links-

Man hat schon den Eindruck, es ginge jedem nur noch darum, seinen Besitzstand zu wahren. Das große Ganze hat man nicht mehr im Blick. Da muss man ehrlicherweise auch sagen: Es kann sein, dass mancher von seinem Besitzstand auch etwas hergeben muss. Europa beschäftigt sich sehr mit seinen Grenzen. Was bedeutet da Pfingsten?

Ein Kriterium des Heiligen Geistes ist auch das Hinausgehen aus den verschlossenen Häusern, wie es im Pfingstereignis geschildert wird. Wo sich jemand abschottet, wird er dem Heiligen Geist nicht begegnen können. Das ist auch bei den Grenzschließungen ein wichtiger Punkt. Ist der Heilige Geist bei uns gefangen oder ist er draußen – und wir lassen ihn nicht herein? Man muss Fenster und Türen öffnen, wenn man ihm begegnen will.

mokratia und PASOK, die in den Augen vieler für die Korrumpierung verantwortlich sind, wurden abgestraft.

Europa im Wandel

Spanien. Am 3. Mai 2016 hat König Felipe VI. für 26. Juni 2016 Neuwahlen angesetzt. Dem im Dezember 2015 gewählten Ministerpräsidenten Rajoy war es nicht gelungen, einen Koalitionspartner zu finden.

Ist nicht gerade das fehlende Miteinander zum Problem geworden?

Wikimedia-Commons

Regierung wurde gebildet, sie gilt als sehr instabil. Griechenland. Mitten im Tauziehen um den „Euro-Rettungsschirm“ errang im Jänner 2015 der europakritische Alexis Tsipras mit der SYRIZA-Partei die Mehrheit. Die Parteien Nea Di-

Deutschland. Am14. März 2016 wurde in mehreren deutschen Bundesländern die politische Landschaft massiv verändert. Regierungsparteien erlitten massive Verluste. Hauptgewinner war die extrem rechtsgerichtete AfD (Alternative für Deutschland). In Sachsen-Anhalt fiel jede vierte Stimme auf sie. Erstmals in Deutschland gibt es – in Baden Württemberg – eine grünschwarze Koalition unter der Führung des Grün-Politikers Winfried Kretschmann.

Frankreich. In Frankreich war zuletzt jede Wahl eine Zitterwahl. Zwar konnte die rechtspopulistische Front National von Marine Le Pen bei den im Dezember 2015 gehaltenen landesweiten Regionalwahlen keinen Wahlkreis erringen, dennoch sehen sie viele auf dem Weg zur Mehrheitspartei. Slowakei. Zu einem deutlichen Rechtsruck kam es bei den Parlamentswahlen am 5. März 2016. Die Regierungspartei Smer unter Robert Fico sackte von 44 auf 28 Prozent der Stimmen ab, die rechtsradikale Volkspartei „Unsere Slowake“ zog mit 8 Prozent in das Parlament ein.


4 Oberösterreich

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Stift St. Florian, Land Oberösterreich und Diözese Linz feierten den Landespatron

Politik als angewandte Liebe Die Bedeutung des heiligen Florian für heute stand beim Festakt des Landes Oberösterreich am 3. Mai und beim Hochamt im Stift St Florian am 4. Mai 2016 im Mittelpunkt. Josef Wallner

Diözesanbischof Manfred Scheuer leitete heuer den Festgottesdienst zu Ehren des heiligen Florian am 4. Mai in der Stiftskirche St. Florian. In seiner Predigt erläuterte er die Botschaft des Florian für das 21. Jahrhundert: „Er ermutigt und befähigt, von sich abzurücken, andere und anderes in den Blick zu nehmen, auch von sich abzusehen, ja – wo es nötig ist – sich mit Haut und Haaren einzusetzen

für die Fragen, Nöte, Anliegen der Mitmenschen.“ Bischof Scheuer ging auch auf die Politik ein, die heute als wenig populär gilt: „Oft hört man den Satz: Politik ist nun einmal ein schmutziges Geschäft.“ ‚Politik ist nicht von Haus aus ein schmutziges Geschäft.‘“ Der Bischof griff ein Wort der Philosophin Hannah Arendt auf, die sagte: „Politik ist angewandte Liebe zur Welt.“ Politik als angewandte Liebe zur Welt, das heißt, nicht auszuweichen vor der Verantwortung im Kleinen und im Großen, so Scheuer. Beim Empfang des Landes Oberösterreich betonte Landeshauptmann Josef Pühringer: „Neues, Weiterentwickeltes, Besseres entsteht in unserem Land laufend und in vielen Be-

Johannes Holzinger, Propst des Stifts St. Florian (2. von links) führte die Festgäste mit Diözesanbischof Manfred Scheuer (links) in die Krypta, wo an den ersten Begräbnisort des heiligen Florian erinnert wird.

reichen. An unserem Land weiter zu bauen, Neues wagen, Zukunft möglich machen, ja auch mutig sein – da kann uns der heilige Florian mit seinem Mut und seiner Zivilcourage ein besonderes Vorbild sein.“ Neue Feuerwehrkuraten. Im Rahmen des Florianifestes wurden zur Mitarbeit in der Feuerwehrseelsorge in der Diözese Linz fünf Mitarbeiter der Kirche beauftragt: Pfarrer Markus Klepsa (Eggelsberg), Diakon Josef Greifeneder (Edt beim Lambach), Pfarrer Gerhard Eichinger, Administrator des Stiftes Reichersberg, Diakon Tobias Almer (Schwanenstadt) und Diakon Andreas Hagler (Geiersberg).

Die Florianer Chorherren feiern jeweils am Vortag des Florianifestes die Vesper in der Kirche St. Laurenz in Lorch und gedenken aller 40 Märtyrer, die als Gefährt/innen des hl. Florian ebenfalls getötet wurden. Reisinger (2)

Neueröffnung des Seniorenheims Franziskusschwestern

Sr. Raphaela Steinkleibl, Generaloberin der Franziskusschwestern (rechts), Bischof Manfred Scheuer, Prior Fr. Matthias Meczywor und Peter Ausweger von den Barmherzigen Brüdern freuen sich mit Heimbewohnerin Berta Primetshofer (Mitte) über das neue, ansprechende Haus. barmh.brüder

Linz. Im Mai 2012 begann die Generalsanierung des Hauses, die Ende 2015 abgeschlossen werden konnte. Am 9. Mai 2016 wurde das gelungene Projekt mit der offiziellen Neueröffnung des Seniorenheims Franziskusschwestern gefeiert. Der Umbau stellte eine besondere Herausforderung an die Bewohner/innen und Mitarbeiter/ innen dar, da er bei laufendem Betrieb vorgenommen wurde. Jetzt stehen bis zu 120 Senior/innen großzügige und helle Wohneinheiten zu Verfügung. Dazu kommen zwei Kurzzeitpflegeplätze. Die Franziskusschwestern haben das Seniorenheim in der Losensteinerstraße 1975 gebaut und bis 2007 auch geleitet. Dann übergaben sie es in die Trägerschaft der Barmherzigen Brüder.


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Notizen

Schüler/innen zeigen vor: Gespräche bauen Brücken. BHAK Schärding

Eine große Antwort von Schüler/innen: miteinander reden, aufeinander hören

Integration macht Schule Ein Vorfall an der Bundeshandelsakademie in Schärding sorgt für Munition in einer aufgeheizten Stimmung gegen Flüchtlinge. Schüler setzen dagegen Zeichen der Solidarität. Seit Dezember 2015 wird an der Schärdinger Handelsakademie eine Klasse für Flüchtlinge im Alter von 15 bis 19 Jahren aus Syrien, Afghanistan, Irak, Pakistan und Nigeria geführt. Sie ist einer von etwa 30 Lehrgängen in Österreich. Seit März gibt es einen zweiten, weil der Bedarf an Ausbildungsplätzen im Bezirk Schärding so groß ist. Vorfall. Vor einigen Tagen hat ein erboster Vater einer afghanischen Schülerin der Handelsakademie einen nigerianischen Mitschüler geschlagen. Er hätte angeblich seine Tochter ständig angestarrt. Die Schulleitung hat beide suspendiert und den Vorfall bei der Polizei angezeigt. Die 2. Klassen der Bundeshandelsakademie wollten nach dem Vorfall ihre Solidarität in den Übergangsklassen bekunden. Seit einiger Zeit arbeiten sie gemeinsam an einem Projekt, wie man die Sorgen und Ängste gegenüber Menschen aus fremden Kulturen abbauen und die Zuversicht stärken kann. Die Frage ist: „Wie kann ich untereinander Vertrauen schaffen?“ Ein erster Schritt dazu ist, so sind die Schüler/innen überzeugt, eine absichtslose und wertfreie Begegnung. Kennenlernen. Bei einem ersten Gespräch haben die Schüler/innen, die durch Flucht nach Österreich gekommen sind, von ihrem Herkunftsland, von ihrer Kultur, von den Strapazen der Flucht und von ihren Träumen gesprochen. Die Verständigung gelang sehr

gut, viele sprechen schon ganz gut Deutsch. Für das weitere Treffen haben die 2. Klassen Stationen zum Thema „Kultur im Innviertel“ vorbereitet. „Was macht unsere kulturelle Identität aus? Welche Bräuche, welche Werte und auch welche Haltungen sind uns wichtig?“ – Es wurde deutlich, dass es in vielen Werten und Haltungen Gemeinsamkeiten gibt, auf die man aufbauen kann. Fortsetzen. Für die Schüler/innen ist klar: Ein einzelner Vorfall darf dieses einzigartige Bildungs- und Integrationsprojekt nicht gefährden! TD/EG

Überlastung. pro mente OÖ startet das Projekt „proFIT“. Es reagiert darauf, dass in Österreich bereits jede/r Dritte zumindest einmal im Leben psychisch erkrankt. Noch nie gab es wegen psychischer Erkrankungen so viele Krankenstandstage wie derzeit. Mediziner haben „proFIT“ entwickelt. Mit modernen Diagnoseinstrumenten wird Schlafproblemen, chronischem Stress, chronischer Müdigkeit, Unruhe und Ängsten auf den Grund gegangen. Gesunde Ernährung, gesunde Bewegung, mentale Fitness sind wichtige Themen von „proFIT“. Interessierte Menschen können ab Juni 2016 jederzeit in das Kursprogramm „proFIT“ in Linz einsteigen. XX Nähere Infos: www.pmooe.at/ sitex/index.php/page.388 .

65 Jahre Familienhilfe der Caritas OÖ. Seit 65 Jahren gibt es in Oberösterreich die Familienhilfe der Caritas. Letztes Jahr wurden in Linz mehr als 3600 Hausbesuche durchgeführt. Die Familienhelferin/der Familienhelfer kümmert sich in erster Linie um die Bedürfnisse der Kinder – etwa, wenn die Mutter krankheitsbedingt oder durch Geburt ausfällt, wenn es Probleme macht, Familie und Beruf zu vereinbaren.

Linzer Klöster hatten Pflegeaufgaben Bei der diesjährigen Gedenkfeier am 14. Mai in der Gedenkstätte Gusen wird eine Tafel zur Erinnerung an die ermordeten ungarischen Juden enthüllt. (siehe auch Seite 23). Martha Gammer, Vorsitzende des Gedenkdienstkomitees Gusen, weist darauf hin, dass überlebende ungarische Juden vor allem in Linzer Klöstern gepflegt worden sind. Von amerikanischen Soldaten wurden sie dorthin gebracht. Handgeschriebene Listen mit den Vermerken der Überstellungen aus dem Nachlass von Louis Haeflinger, dem „Retter von Mauthausen“, befinden sich im österreichischen Staatsarchiv. Auf der Suche nach Erinnerungen an Dr. Johann Gruber wurden diese von Mary Huisman gefun-

den und kopiert. Dr. Martha Gammer hat sie dem ungarischen Holocaust-Forscher Dr. Szabolcz Szita übergeben können.

US-Soldaten brannten das Lager Gusen II am 23. Mai 1945 nieder, weil es total typhusverseucht war. USHMM


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Stift Schlierbach: P. Nikolaus Thiel empfängt am Pfingstsonntag die Abtweihe

Das Stift als Ort würdiger Als geistliches Zentrum mit einer ansprechenden Liturgie will Abt Nikolaus Thiel das Stift Schlierbach verstärkt in der Öffentlichkeit positionieren. Er fordert einen realistischen Blick auf die Pfarrseelsorge, die nicht nur mit einem Pfarrermangel, sondern auch mit einem Gläubigenmangel zu kämpfen hat. „Ein Kloster ist kein Reservoir für die Pfarrseelsorge“, betont Abt Nikolaus. Das Gespräch führte Josef Wallner

Wenn Leute an das Stift Schlierbach denken, was möchten Sie, dass sie sagen?

Abt Nikolaus: Mich würde freuen, wenn die Menschen den Eindruck haben, dass dort Mönche sind, die sich bemühen, glaubhaft zu leben, dass sie trotz aller menschlichen Schwierigkeiten eine gute Gemeinschaft sind und dass alle miteinander fleißig arbeiten. Zu den Aufgaben eines Abtes gehört die Sorge um die Stiftspfarren, zumeist machen die Pfarrbesetzungen einem Abt Kopfzerbrechen. Welche Entscheidungen stehen an?

P. Nikolaus Thiel (geb. 1969) wurde am 12. Februar 2016 zum 19. Abt des Stiftes Schlierbach gewählt. Er stammt aus Vorderstoder und hat 1989 am Stiftsgymnasium Schlierbach maturiert. Als Student der Musik und Theologie in Graz trat er 1995 als Novize in das Kloster Schlierbach ein. Seit 2002 war er in Wartberg an der Krems Pfarrer. Dem Stift Schlierbach gehören 26 Mönche an, vier davon sind im Studium: „Wir hoffen, dass dieser Trend anhält“, so der Abt. kiz/jw (2)

Unsere neun inkorporierten Pfarren bilden ein zusammenhängendes Gebiet und die weitest entfernten Pfarren sind in zwanzig Autominuten vom Stift aus zu erreichen. Das sind gute Voraussetzungen. Auf Sicht hin planen wir, dass in den drei oder vier größeren Pfarren die Pfarrer vor Ort wohnen, die anderen Pfarren aber vom Stift aus betreut werden. Pfarrseelsorge gehört zu den Grundaufgaben von uns Schlierbacher Zisterziensern, aber wir müssen der Realität in die Augen schauen und nicht in Träumen von gestern Antworten für heute suchen. Was meinen Sie damit?

Alle reden nur vom Priestermangel, niemand vom Gläubigenmangel. In manchen Kleinpfarren kommen kaum mehr Gläubige in den Gottesdienst. Da wird es unabhängig von der Personalsituation einmal neue Lösungen brauchen, ohne dass man sagen kann, was man genau tun soll. Damit aber klar ist: die im Laufe der Jahre erfolgten Besetzungen der Stiftspfarren bleiben alle aufrecht und Veränderungen werden nur im Einvernehmen geschehen – mit denen, die es betrifft. Fällt Ihnen der Abschied aus der Pfarre schwer? Sie waren doch vierzehn Jahre Pfarrer in Wartberg!

Ich hänge dort sehr an den Menschen und war immer gerne in Wartberg. Die anstehenden Veränderungen sind für mich eine Herausforderung, aber ebenso für die Pfarre, die von viel Gewohntem Abschied nehmen muss. Ich bin eben nur mehr bis Ende August dort. Noch kann ich nichts Definitives bezüglich der Zukunft sagen. Aber wir müssen realistisch sein. In der aktuellen Situation halte ich es für entscheidend, das Stift als geistliches Zentrum zu etablieren. Es ist wichtig, dass wir als solches wahrgenommen werden und dazu das entsprechende Personal haben. Als Kloster sind wir eine Gebets- und

Lebensgemeinschaft und kein Reservoir für die Pfarrseelsorge. Wie möchten Sie das Stift als geistliches Zentrum positionieren?

Durch eine ansprechende und würdige Liturgie in der Stiftskirche. Dazu gehören eine gute Vorbereitung, eine musikalische Gestaltung, die im Laufe eines Kirchenjahres von der Tradition bis zur Moderne reicht, eine Predigt, die in zeitgemäßer Sprache auf die Fragen der Menschen heute eingeht und der bewusste Umgang mit der Stille im Gottesdienst. Über die Liturgie hinaus möchten wir verstärkt für


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Liturgie das geistliche Gespräch zu Verfügung stehen. Man kann die Mitbrüder direkt anreden, im Stiftspfarramt anrufen oder ein Email schicken. Wir haben auch vier Gästezimmer, damit man bei uns mitleben kann. In den vergangenen Jahren war Schlierbach immer wieder einmal wegen wirtschaftlicher Schwierigkeiten im Gerede. Wie geht es jetzt?

Wir waren nie ein reiches Kloster und sind es auch heute nicht. Ja, die Wirtschaft bereitet mir schon Sorgen, aber ich bin zuversichtlich, dass der eingeschlagene Weg weitergeht. Das wäre gut, und es schaut ganz danach aus. Wir freuen uns, dass es der Käserei, die nur mehr zu einem kleinen Teil dem Stift gehört, besser geht, und große Freude macht mir die Glaswerkstätte. Die Last der Gebäudeerhaltung ist natürlich groß. Ich denke da besonders an die Stiftskirche, die zu den schönsten Kirchen des Landes gehört und in der seit 1965 nichts mehr geschehen ist. Als eine erste Maßnahme wurde in den letzten Wochen die Beleuchtung erneuert und der Stuck von Staub gereinigt. Aber mit der Stiftskirche wartet ein großes Projekt. Sie sind auch Kirchenmusiker und Organist? Was ist ihre Lieblingsmusik?

Das sind die Mozartmessen. Beim jetzigen Stiftsorganisten habe ich übrigens das Orgelspielen gelernt und als Student habe ich schon beim Stiftschor mitgesungen. Darum habe ich eine lange Beziehung zur Liturgie in der Stiftskirche. Ich denke, da ist es verständlich, dass die Stiftskirche auch mein Lieblingsplatz ist. Worauf freuen Sie sich?

Dass ich in den nächsten zwei bis drei Wochen – wenn meine Wohnung hier fertig ist – ganz in das Stift übersiedeln kann und ich hier dann meine Lebens- und Gebetsgemeinschaft habe.  Die Abtweihe findet am Pfingstsonntag, 15. Mai 2016, um 14.30 Uhr in der Stiftskirche Schlierbach statt. P. Nikolaus Thiel OCist wird vom Generalabt des Zisterzienserordens Mauro-Giuseppe Lepori benediziert. Auch P. José Hehenberger und P. Meinrad Schröger, die beiden Altäbte aus Jequitiba, einer Schlierbacher Gründung in Brasilien, werden anwesend sein. Die Feier wird auch in den Stiftshof übertragen. Alle sind herzlich eingeladen.

Die Schlierbacher Madonna als Hausmutter Im Kreuzgang des Stiftes findet sich eine gotische Marienskulptur, die als „Schlierbacher Madonna“ bekannt ist. Wenn ein Schlierbacher Ordensmann in der barocken Stiftskirche im Kreis der Mitbrüder, Verwandten und Freunde seine ewige Profess ablegt, dann endet die Feier bei der Schlierbacher Madonna mit dem Gesang des Salve Regina – des Marienlobs der Kirche. Es fängt mit den Worten an: „Sei gegrüßt, o Königin, Mutter der Barmherzigkeit“. Ein Mönchsleben beginnt bei der Madonna und endet auch dort. Die verstorbenen Zisterzienser werden zu Füßen der Madonna aufgebahrt und die Begräbnisfeier beginnt im Kreuzgang wiederum mit dem Salve Regina. „Unsere Schlierbacher Madonna umschließt das Leben der Mönche, sie ist zu unserer Hausmutter geworden“, sagt Abt P. Nikolaus Thiel. Auch die Feier seiner Abtbenediktion wird am Pfingstsonntag bei der Madonna ihren Abschluss finden. „Wir gehen mehrmals täglich dort vorbei, sie steht in

der Nähe zur Kirche und zum Speisesaal. Sie gehört in die Mitte unseres Lebens.“ Nicht so sehr die gotische Statue ist gemeint, sondern sie erinnert an die Bedeutung Mariens für das geistliche Leben der Zisterzienser. Der gesamte Orden ist marianisch geprägt. Jede Ordenskirche ist „Maria Himmelfahrt“ geweiht und der Ordensvater Bernhard von Clairvaux wird in der Tradition „Doctor marianus“ genannt. Seine Marienpredigten werden heute als Meisterwerke der Marienverehrung geschätzt. Auch der letzte Vers der Antiphon „Salve Regina“ soll aus Bernhards Feder stammen. Aus der Kunstgeschichte. Die Schlierbacher Madonna – in Kleidung und Haartracht des 14. Jahrhunderts – hält in der einen Hand das Jesuskind, in der anderen eine Traube, ein Symbol der Fruchtbarkeit und Gnade. Kunsthistoriker vermuten, dass die Schlierbacher Madonna zwischen 1355 und 1360 vom Minoritenmeister in Wien geschaffen wurde. JOSEF WALLNER


8 Aus Oberösterreichs Pfarren

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Momente Pfarren auf Fußwallfahrt Mit dem Frühling beginnt auch für viele Pfarren die Pilgersaison. Waldzell. Drei Tagen vom Inn­viertel nach St. Wolfgang waren bis zu 75 Personen aus 20 Pfarren beim „Wolfganggehen“ unterwegs. Prof. Karl Moser begleitete sie spirituell. Litzlbauer

Haslach. Bereits zum 20. Mal begab sich die Pfarre Haslach auf die 38 Kilometer lange Wallfahrt auf den Pöstlingberg. Heuer nahmen knapp 60 Personen daran teil. Auf den eher flachen Wegpassagen wird Rosenkranz gebetet, was die Gruppe sehr zusammenschließt – so die Erfahrung der Pilger/innen. Die Fußwallfahrt wurde mit einem Gottesdienst abgeschlossen. Pfarre

Das Kreuz sprengt Menschenmaß

Das Kreuz am Anwesen der Familie Grill in der Ebenseer Ortschaft Roith wurde nach einer General-Renovierung am 1. Mai 2016 im Rahmen einer Maiandacht von Dechant Pfarrer Alois Rockenschaub und Diakon Fridolin Engl gesegnet. Das GrillKreuz ist alljährlich Ausgangspunkt einer Bittprozession am

Mittwoch vor Christi Himmelfahrt und hat eine lange Geschichte. So weist der ursprüngliche, noch erhaltene und stark verwitterte Holzkorpus Einschüsse von Gewehrkugeln auf, die nach mündlicher Überlieferung aus der Zeit der französischen Besatzung aus dem Jahr 1801 stammen sollen.

Die Pfarre Braunau St. Franziskus ist Gastgeberin für eine Kirche aus vielen Nationen

Gottesdienst in der Sprache Jesu Marchtrenk. Die jährlich vom Arbeitskreis Glaubensvertiefung veranstaltete Fußwallfahrt führte 30 Pilger/innen von Kremsmünster nach Adlwang. Dort stießen noch einmal so viele „Autowallfahrer“ zur Gruppe. Das Angebot der Beichte in der Barmherzigkeits-Kirche Adlwang wurde von den Pilger/innen gerne in Anspruch genommen. Bei der Wallfahrtsmesse mit dem Thema „Barmherzigkeit“, die Pfarrer P. Carlos Alberto da Silva SVD mit den Pilger/innen feierte, herrschte eine freudige Stimmung.

Pfingstliche Erfahrungen konnte man letzten Samstag in der Braunauer Pfarre St. Franziskus machen. Zu Gast waren zunächst Christen der Syrisch-Orthodoxen Kirche, die einen

Gottesdienst der syrisch-ortodoxen Christen in Braunau St. Franziskus. Stockhammer

Gottesdienst in aramäischer Sprache feierten. Das besondere Erlebnis dabei war das Bewusstsein, dass hier die Sprache Jesu gesprochen wurde. „Bei jedem unserer Gottesdienste folgen wir der Aufforderung, mit den Worten Jesu das Vater Unser zu beten – hier hörten wir seine Worte in seiner Sprache, in diesem Gottesdienst übrigens drei Mal“, erzählt ein beeindruckter Mitfeiernder. Vor und nach der Feier kam es zu interessanten Gesprächen mit den syrisch-orthodoxen Christen, die fast alle eine schwere Vergangenheit haben. Sie kamen als Flüchtlinge aus dem Irak und aus Syrien. Sprachlich gefordert waren die Verantwortlichen der Pfarre gleich im Anschluss an die Agape, denn der nächste Gottesdienst wurde in kroatischer Sprache zelebriert, am Abend wurde dann in deutscher Sprache gebetet.


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Aus Oberösterreichs Pfarren 9 Stenogramm

Der Traunkirchner Ewald Fink über seine Hilfe für Waisenkinder in Burma

Umzug des Waisenhauses löst Finanzprobleme Ein großes Hilfsprojekt für Burma betreuen Ewald und Erika Fink aus der Pfarre Traunkirchen seit 2009. Heuer steht eine große Veränderung an. Die KirchenZeitung erfuhr die Hintergründe, warum das gesamte Projekt um 280 Kilometer in die Stadt Kyaing Tong übersiedelt. Ewald Fink ist ein Mensch der Tat. Vor einigen Jahren bereiste er gemeinsam mit seiner Frau Erika Burma. Erschrocken über die große Armut rief er in der Folge ein beachtliches Hilfsprojekt ins Leben: den Bau des Waisenhauses „Traunsee“ in der burmesischen Region Wa. Seit 2009 ist das Haus in Betrieb. In dem südostasiatischen Land gibt es viele Kinder, die ihre Eltern durch militärische Konflikte oder Krankheiten verloren haben. Das Ehepaar Fink hat dafür mit großem Einsatz im ganzen Traunseeraum Spenden aufgetrieben. Derzeit leben rund 70 Kinder in dem Waisenhaus. Sie bekommen dort neben Unterkunft und Verpflegung auch medizinische Versorgung und Schulunterricht. Der Heimleiter in Burma, Pastor Sumlut Tang Ji bemüht sich, den Kindern einen guten Start ins Leben zu ermöglichen. Trotz der Arbeitslosigkeit in der Region gelingt das recht gut. Manche der Waisen arbeiten heute etwa als Lehrer/innen oder Krankenschwestern. Probleme durch niedrigen Eurokurs. 2016 ist nicht das einfachste Jahr in der Geschichte des Waisenhauses „Traunsee“. Der niedrige Eurokurs hatte starke finanzielle Einbußen zur Folge. „Die Unterstützung durch die Pfarre und die Gemeinde von Pang Kham

ist gleich Null, die politische Lage in dem militärischen Sperrgebiet ist angespannt“, beschreibt Ewald Fink die Situation. Zwar gab es Signale aus der Gemeinde Pang Kham, das Waisenhaus künftig besser zu unterstützen. Die Bedingung dafür konnte und wollte Ewald Fink aber nicht erfüllen: „ Für ihre Hilfe wollten manche, dass unsere Waisenkinder später fix in die Rebellenarmee eintreten.“ Übersiedlung der Waiseneinrichtung. Letztendlich führte all das zum Entschluss, das Waisenhaus ins 280 Kilometer entfernte Kyaing Tong außerhalb der Wa-Region zu übersiedeln. Die christliche Gemeinde in Kyaing Tong im Shan Staat stellt dafür die Räumlichkeiten zur Verfügung. Derzeit ist der Umzug in vollem Gange. Das alte Waisenhaus soll sinngemäß weiter verwendet werden. Die Vorteile des neuen Standorts sind, dass das Preisniveau für Lebensmittel wesentlich niedriger als in der Wa Region ist. Zudem werden die Schulen von der Regierung mitfinanziert, was die Traunkirchner Helfer entlastet. Was geschieht nun mit den Kindern in der Wa Region? Ewald Fink: „Alle Kinder können ihre Schulausbildung in Kyaing Tong fortsetzen inklusive der vollen Betreuung durch das Waisenhaus, wie in Pang Kham.“ Da Kyaing Tong aber von den Dörfern der meisten Kinder weiter entfernt ist, könne es sein, dass sich manche Verwandte anders entscheiden. „Wir werden im Einzelnen prüfen, wie den Kindern weiter geholfen werden kann“, sagt Fink. Fest steht jedenfalls, dass er und seine Frau im Herbst nach Burma reisen werden, um sich selbst ein Bild von der Lage zu machen. Paul Stütz

Hoffnung für Kinder in Burma. Die Übernahme einer Patenschaft für ein Kind ist schon um 150 Euro im Jahr möglich. Weitere Informationen: Ewald und Erika Fink, E-Mail: ewald. fink@aon.at privat

Abtsdorf: Jugendgottesdienst. In Kontakt bleiben, miteinander gestalten, Engagement für die Jugend – das waren die Beweggründe, um einen Gottesdienst mit und für die Jugendlichen in Abtsdorf und Attersee ins Leben zu rufen. Der Jugendgottesdienst findet heuer bereits zum 4. Mal zu Pfingsten statt. Musikalisch gestaltet wird der Gottesdienst von der Band „Suddenly Different“. Die Pfarren Abtsdorf und Attersee laden alle Jugendlichen am Samstag, den 14. Mai, um 21 Uhr unter dem Motto „Breaking Bread“ zum Open air vor dem Pfarrhof Abtsdorf ein. Danach gemütlicher Ausklang. Falls das Wetter Regen bringen sollte, wird der Jugendgottesdienst in der Kirche Abtsdorf gefeiert. Gottesdienst-Tagung. Leibhaftig stellen sich Menschen bei jedem Gottesdienst in die Wirklichkeit Gottes hinein und erfahren die Liturgie als Ausdruckshandeln und als Eindruckshandeln. Das stellte der Theologe Christoph Freilinger beim Impulstag des Liturgiereferats des Pastoralamts fest. Er referierte vor 90 Teilnehmer/innen zum Thema „Alles nur Äußerlichkeiten? Das Gestalt-Geben von Gottesdiensten“. „Es braucht den Mut, das zu tun, was zu tun ist und Nebensächliches wegzulassen“, so Liturgiewissenschaftler Freilinger. Da müsse nicht (immer) das Hirn zuerst angesprochen werden. Von diesem Ansatz können Leiter/innen von Wort-GottesFeiern immer wieder ausgehen, wenn sie sich bemühen, die Liturgie gut zu gestalten, damit die Kirchgänger die Stärkung durch Gottes Wort erfahren. Im Bemühen dürfen sich die Leiter/innen aber letztlich auch in Gottes Hand wissen. Freilinger: „Denn ob das Gestaltete ankommt und wirkt, entzieht sich unserem Machen. Letztlich ist es Gott, der durch, mit oder trotz unseres Tuns wirkt. Gott ist es, der sich uns zuwendet und uns hineinverwandelt in seine Liebe.“


10 Thema

12. Mai 2016

KirchenZeitung Diözese Linz

Fragen an die beiden Kandidaten für die Bundespräsidenten-Stichwahl am 22. Mai 2016

Zwischen Vielfalt und Der 45-jährige Norbert Hofer ist Dritter Präsident des Nationalrats (FPÖ) und von Beruf Flugzeugingenieur. Bei ihm hat uns im Speziellen seine Meinung zur kirchlichen Position in der Flüchtlingsfrage interessiert. In der Flüchtlingsfrage ist die Bevölkerung gespalten. Wie wollen Sie als Bundespräsident eine Brücke zwischen den Positionen bilden?

REUTERS

Hofer: Ich glaube, es ist in der Zwischenzeit unbestritten, dass Österreich voriges Jahr eine sehr große Anzahl an Asylsuchenden aufgenommen hat und im heurigen Jahr nicht wieder eine so große Anzahl an Personen aufnehmen kann. Ich halte es für unrealistisch und für einen naiven Zugang zu glauben, alles sei schaffbar. Der angebliche „Riss“ in der Gesellschaft kann nur dann überwunden werden, wenn bestehende Gesetze eingehalten werden. Ich glaube, dass man beide Positionen ernst nehmen muss. Dennoch bin ich auch der Ansicht, dass die innere Ordnung in unserer Heimat ein sehr hohes Gut ist, das wir unbedingt erhalten müssen. Alle Meinungen an einen Tisch zu bringen, ist mit

Sicherheit der größte Erfolg im Bereich Asyl. Genau das strebe ich an. Repräsentanten der katholischen Kirche – vom Papst über Kardinal Schönborn und die Caritas bis zur Katholischen Aktion – lehnen die Abschottungspolitik gegenüber Flüchtlingen ab. Wie stehen Sie zu dieser Positionierung?

Hofer: Österreich hat rund 90.000 Personen aufgenommen. Jetzt geht es darum, diesen Personen eine Zukunftsperspektive zu geben. Österreich hat sich neben Deutschland und Schweden mit Sicherheit am allerwenigsten abgeschottet.

despräsident diesen Staatsvertrag nicht einfach unterschreiben, sondern würde eine verbindliche Volksabstimmung verlangen. Denn schließlich ist jeder Einzelne in der Bevölkerung von den Verschlechterungen betroffen. Homosexuelle Menschen können sich in Österreich verpartnern, aber nicht standesamtlich heiraten. Passt das oder soll es Änderungen geben?

Hofer: Ich denke, das passt. Die Ehe zwischen Mann und Frau muss ihre Sonderstellung behalten, da sie die einzige Lebensform ist, aus der auf natürlichem Wege Nachkommen entstehen können.

Sie gehen mit der EU sehr kritisch ins Gericht. Aber ist nicht das Friedensprojekt Europa insgesamt wichtiger als seine Fehler?

Kardinal Schönborn sagte: „Unsere österreichischen muslimischen Mitbürger/innen gehören zu Österreich.“ Stimmen Sie dem Satz zu?

Hofer: Nein, denn wenn das Projekt Europa eine Chance haben und auch mittelfristig reüssieren soll, ist es notwendig, auf Fehler und Irrwege hinzuweisen. Nicht nur in der Flüchtlingsfrage, auch im Bereich der Finanzkrise hat die EU bis heute kläglich versagt.

Hofer: Ich stimme insoweit zu, wenn diese muslimischen Bürger österreichische Grundwerte sowie unser Rechtsverständnis akzeptieren. Wer die Scharia über die staatliche Rechtsordnung stellen möchte, hat in Österreich keinen Platz.

Sie wollen eine Volksabstimmung über das Freihandelsabkommen mit den USA (TTIP). Lehnen Sie ein solches Abkommen generell ab?

Das Fortpflanzungsmedizingesetz ist auf weitgehende kirchliche Ablehnung gestoßen, z.B. wegen der Eizellenspende. Was ist Ihre Haltung?

Hofer: Ich kann diesem Freihandelsabkommen nichts Positives für Österreich abgewinnen. Was bis jetzt an Inhalten bekannt ist, bestärkt meine kritische Haltung. Ich werde als Bun-

Auf die Frage, wie er es mit den Kreuzen in den Schulen hält und ob diese durch Symbole anderer Religionen ergänzt werden sollen, sagt Norbert Hofer: „Österreichs Werte sind geprägt von Judentum, Christentum, Humanismus und Aufklärung. Ich halte es daher für klug, das Kreuz als Ausdruck unserer Lebensweise in den Klassenzimmern hängen zu lassen.“

Hofer: Das Leben ist viel zu kostbar, um damit zu experimentieren. Ich habe das Gesetz aus mehreren Gründen abgelehnt: Erstens glaube ich, dass es für Kinder wichtig ist, mit Vater und Mutter aufzuwachsen. Als zweiten wichtigen Punkt sehe ich die Eizellenspende, die eine enorme gesundheitliche Belastung für die Spenderin darstellt. Am stärksten gewogen hat für mich die Einführung der Präimplantationsdiagnostik. Hier sehe ich die Gefahr einer massiven Selektion von „unwertem“ Leben. Diese Situation ist für mich als Behindertensprecher meiner Fraktion vollkommen unmöglich. Was schätzen Sie am meisten an Österreich? Und womit haben Sie Probleme?

Ich schätze die Vielfalt in Österreich. Ich selbst komme aus dem Burgenland, einem Bundesland, in dem sich die in den Regionen entwickelten Eigenheiten in einer gesamtösterreichischen Lebensart widerspiegeln. Aber auch die Menschen in unserer Heimat sind ein wunderbares Volk, mit großem Herz aber auch viel Gespür für Recht und Unrecht. Sorgen bereiten mir die Zunahme von Egoismus und Ellenbogentechnik. FRAGEN: NIEDERLEITNER


KirchenZeitung Diözese Linz

Thema 11

12. Mai 2016

Zusammenhalt In der Flüchtlingsfrage ist die Bevölkerung gespalten. Wie wollen Sie als Bundespräsident eine Brücke zwischen den Positionen bilden?

Van der Bellen: Aufgabe des Bundespräsidenten ist es, Sorgen ernst zu nehmen. Wir sind verpflichtet, Menschen, die vor Folter und Krieg flüchten, erst einmal Schutz zu geben und ein faires Verfahren zu ermöglichen. Das geht aber nur in einem solidarischen Europa. Als Bundespräsident werde ich die Bundesregierung und die Landeshauptleute, aber auch die Regierungen der anderen EU-Länder daran erinnern, dass es ihre Aufgabe ist, nach vernünftigen gemeinsamen Lösungen zu suchen, statt zu streiten und sich zu blockieren. Bei Wirtschaftsflüchtlingen haben Sie sich auch zurückhaltend gezeigt. Wer genau sollte also nicht aufgenommen werden?

Van der Bellen: Ich will geordnete Verhältnisse. Wir müssen zwischen Schutzsuchenden und Arbeitsmigranten unterscheiden. Wir haben gerade 500.000 Arbeitslose. Menschen, die aus wirtschaftlichen Gründen kommen wollen, haben aus meiner Sicht derzeit leider keine Chance auf Aufnahme bei uns. Tun Sie sich angesichts der mangelnden Solidarität in Europa nicht schwer, Menschen von Ihrer proeuropäischen Linie zu überzeugen?

Van der Bellen: Ich verstehe die Frustration und Verärgerung gut. Doch ich bin der tiefen Überzeugung, dass wir aus friedens- und wirtschaftspolitischer Sicht alles tun sollten, damit Europa nicht auseinanderbricht, sondern zusammenwächst. Ich will keine „Verzwergung“ und zurück zu den Nationalstaaten. Das wäre für ein kleines Land wie Österreich und für die Arbeitsplätze bei uns katastrophal. Sie positionieren sich gegen das umstrittene Freihandelsabkommen TTIP mit den USA. Früher haben Sie da auch positive Aspekte gesehen. Mit welchen Pro und Contra wägen Sie das ab?

Van der Bellen: Österreich lebt von den Exporten unserer erfolgreichen Unternehmen. Aber was TTIP angeht, ist völlig klar: Unsere Bio- und Bergbauern dürfen nicht dem

Druck der Gentechnik-Allmacht internationaler Konzerne ausgesetzt werden. Nach den jüngsten Enthüllungen fordere ich einen Verhandlungsstopp. Da stelle ich mich schützend vor die österreichischen Bauern. Ich würde das Abkommen nicht unterzeichnen. Homosexuelle Menschen können sich in Österreich verpartnern, aber nicht standesamtlich heiraten. Passt das oder soll es Änderungen geben?

Van der Bellen: Warum sollen homosexuelle Paare, die auch rechtlich verbindlich Verantwortung füreinander übernehmen wollen, das nicht auch in einer feierlichen Zeremonie am Standesamt tun können? Angela Merkel hat einmal gesagt, Multikulti sei gescheitert. Stimmen Sie dem zu? Gibt es kulturelle Gemeinsamkeiten, die wir bei uns mit aller Entschiedenheit durchsetzen müssen?

Van der Bellen: Wir müssen uns auf eine gemeinsame Basis besinnen. Jeder Mensch hat das Recht, in Frieden und Würde zu leben. Das gehört zu den Menschenrechten und die waren immer moralische und politische Richtschnur in meinem Leben. Ich glaube aber auch an bestimmte Menschenpflichten. Nämlich die Pflicht, Freiheit, Respekt und Menschlichkeit nicht als selbstverständlich anzusehen, sondern darauf zu schauen und zu achten, dass sie auch in Zukunft garantiert sind. Wir stehen hier sicherlich vor Herausforderungen. Hier brauchen

Wie hält er es mit Kreuzen in Klassenzimmern? Sollen sie gegebenenfalls durch Symbole anderer Religionen ergänzt werden? Alexander Van der Bellen sagt dazu: „Ich finde, dass in den Schulen gemeinsam ein Weg gefunden werden kann, wie sich alle Kinder und Jugendlichen in einer Klasse repräsentiert und angenommen fühlen können.“

wir Klarheit, was Rechte und Pflichten betrifft. Das Fortpflanzungsmedizingesetz ist auf Ablehnung durch die katholische Kirche gestoßen, zum Beispiel wegen der Eizellenspende. Was ist da Ihre Haltung?

Van der Bellen: Ich bin kein Experte in diesem sich sehr schnell entwickelnden Bereich der Fortpflanzungsmedizin. Ich glaube, hier braucht es große Achtsamkeit und den intensiven Dialog zwischen Medizin, Rechtswissenschaften und Ethik. Was schätzen Sie am meisten an Österreich? Und womit haben Sie Probleme?

Van der Bellen: Ich habe miterlebt, wie sich unsere Heimat aus den Trümmern, in die uns ein nationaler Wahn gebracht hat, befreit hat und über sich selbst hinausgewachsen ist. Dieser Zusammenhalt und diese schöpferische Kraft begründen meinen starken Glauben an Österreich. Manchmal würde uns mehr Optimismus und Zuversicht gut zu Gesicht stehen. FRAGEN: HEINZ NIEDERLEITNER

REUTERS

Der 72-jährige Alexander Van der Bellen ist Uniprofessor für Volkswirtschaft und war bis 2008 Bundessprecher der Grünen. Bei ihm hat uns besonders sein Umgang mit dem Reizwort „Multikulti“ interessiert.


12 Panorama stenogramm n Würdigung. „Ich habe große Wertschätzung für Bundeskanzler Werner Faymann und ihn als ausgezeichneten Gesprächspartner in vielen grundlegenden Fragen erfahren.“ Mit diesen Worten reagierte Kardinal Christoph

Bundeskanzler Werner Faymann trat am Montag zurück. spö

Schönborn auf den überraschenden Rücktritt Faymanns aus allen politischen Ämtern. Der scheidende Bundeskanzler sei in den letzten acht Jahren „in die europäische Dimension des Amtes hineingewachsen“ und habe sich „als ein Politiker erwiesen, dem Europa als völkerverbindendes Friedensprojekt ein großes Anliegen war“. Faymann habe auch um den „positiven gesellschaftlichen Stellenwert von Kirchen und Religionen“ gewusst. Zugleich ortete der Kardinal auch Differenzen mit Faymann: „Ich habe mir mit seiner Wende in der Flüchtlingsfrage schwergetan und öffentlich mehrfach erklärt, dass ich sie als eine provisorische Notmaßnahme verstehen kann, aber nicht für eine dauerhafte Lösung halte.“ Einig seien sich Schönborn und Faymann in der Überzeugung gewesen, dass es „eine gesamteuropäische Lösung mit mehr Solidarität“ dafür brauche. Ob in Europafragen oder in der Politik. Wahlrecht nutzen. Der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich fordert die Christen im Land zur Beteiligung an der Bundespräsidenten-Stichwahl am 22. Mai auf. „Auf dem Hintergrund des Gedenkens an Kriegsende und Wiedergewinnung der Demokratie wird noch deutlicher, dass für Christen die Beteiligung an Wahlen Gewissenspflicht ist“, so die Kirchenvertreter. Ohne Wahlen gäbe es keine Demokratie.

12. Mai 2016

KirchenZeitung Diözese Linz

Jubiläen im Mai von päpstlichen Lehrschreiben

Wegweisende Sozialenzykliken Im Mai stehen Jubiläen wegweisender päpstlicher Sozialenzykliken an: Am 15. Mai vor 125 Jahren erschien „Rerum novarum“ von Leo XIII; am 1. Mai vor 25 Jahren veröffentlichte Johannes Paul II. „Centesimus annus“. Die Umwälzungen der Industriellen Revolution des 19. Jahrhunderts warfen mit Macht die sogenannte Soziale Frage der Arbeiterschaft auf. Als Antwort der Kirche legte Papst Leo XIII. (1878–1903) am 15. Mai 1891, vor 125 Jahren, seine Enzyklika „Rerum novarum“ (Über die neuen Dinge) vor. Seitdem haben die Päpste regelmäßig die Soziallehre der Kirche gemäß den wirtschaftlichen, politischen und gesellschaftlichen Bedingungen ihrer Zeit ausgelegt. Mutter aller Sozialenzykliken. „Rerum novarum“ ist das erste päpstliche Rundschreiben zur Arbeiterfrage und das grundlegende Dokument der katholischen Soziallehre. Verfasst vor dem Hintergrund der Industriellen Revolution, setzt sich „Rerum novarum“ mit den gesellschaftlichen Verwerfungen des Sozialismus und des Liberalismus auseinander. Leo XIII. beklagt die oft sklavenähnliche Lage der Arbeiterschaft, wendet sich aber gegen den Klassenkampf und plädiert für eine Zusammenarbeit von Arbeitgebern und Arbeitnehmern. Er verteidigt das Privateigentum, betont aber seine Sozialverpflichtung. Weitere zentrale Forderungen sind gerechte Löhne und staatlicher Schutz für Arbeitnehmer. „Centesimus annus“. Zum 100. Jahrestag von „Rerum novarum“ und zwei Jahre nach dem Zusammenbruch des Kommunismus in Mittel- und Osteuropa rechnet Papst Johannes Paul II. (1978–2005) 1991 mit „Centesimus annus“ nicht nur mit dem untergegangenen System ab, sondern auch mit den Auswüchsen eines ungezügelten Kapitalismus. Gewürdigt wird erstmals in dieser Deutlichkeit die positive Rolle des Unternehmertums für eine funktionierende Volkswirtschaft.

Johannes Paul II. und Papst Leo XIII. (rechts auf einer Briefmarke der Vatikanpost) verfassten maßgebliche Sozialenzykliken. kna (2)

Gerechte Teilhabe und Privateigentum. In „Centesimus annus“ schlug Johannes Paul II. gedanklich einen Bogen von der Analyse Leos XIII. bis zu den Ereignissen seiner Jetzt-Zeit: Das Scheitern des „realen Sozialismus“ habe das bestätigt, was jener Papst bereits 100 Jahre zuvor geschrieben hatte. Weil der Marxismus von einem falschen Menschenbild ausging, das naturgegebene Recht auf Privateigentum verneinte und alle Macht dem Staat geben wollte, war er zum Scheitern verurteilt. Bewährt habe sich hingegen die Vision der katholischen Soziallehre, die das Recht der Ausgebeuteten und Unterdrückten auf gerechte Teilhabe am Reichtum einforderte und gleichzeitig das Recht auf Eigentum anerkannte. In der Analyse der Ereignisse, die zur Wende von 1989/90 führten, preist er den Erfolg der gewaltfreien Revolution der „Solidarnosc“-Bewegung in Polen. Zugleich zeichnet er das große, streckenweise düstere Panorama des damals zu Ende gehenden 20. Jahrhunderts mit den beiden Weltkriegen, dem Ende der Kolonialherrschaft und der immer breiteren Umweltzerstörung. Alles in allem aber überwiegt in dem Text ein optimistischer Grundton. Der Papst erkennt die Vorzüge des demokratischen Systems, der arbeitsteiligen Wirtschaft und des freien Unternehmertums ausdrücklich an. Vorsichtig, aber klar begrüßt er nach dem Scheitern des realen Sozialismus die positiven Auswirkungen des freien Marktes. Weitblick. Dass „Centesimus annus“ ein ­großer Wurf war, zeigt sich nicht nur in der damals breiten Zustimmung über alle parteipolitischen Lager hinweg. Bis heute zählt sie zu den oft zitierten Standardwerken. Die eigentliche Nagelprobe für den Wert der Enzyklika ist jedoch die Überprüfung der in ihr enthaltenen Vorhersagen. Ein Vierteljahrhundert später zeigt sich, wie gut Johannes Paul II. informiert war und welchen Weitblick er damals hatte. Fast alle „Prophezeiungen“ aus „Centesimus annus“ sind eingetreten. So schrieb der Papst, der Erfolg der friedlichen Revolutionen in Osteuropa werde auch auf Länder der Dritten Welt ausstrahlen und dort zu Umwälzungen führen. Ohne Jugoslawien und die Ukraine beim Namen zu nennen, sagte er zugleich das Aufbrechen gewaltsamer nationaler Konflikte in den befreiten Gebieten Osteuropas voraus. Er warnte vor dem Heraufdämmern eines neuen religiösen Fundamentalismus, und er sagte voraus, dass der radikale Kapitalismus für die Probleme der globalen Wirtschaft nicht die Lösung sein könne.


KirchenZeitung Diözese Linz

12. Mai 2016

Panorama 13

Papst Franziskus will dem Alten Kontinent Europa mit ungewöhnlich starken Worten der Ermutigung neues Leben einhauchen. reuters

Karlspreisverleihung an Papst Franziskus

„Was ist mit dir los, Europa?“ Der Papst als Retter Europas. Ebendiese Szene, die auf der politischen Bühne lange nicht mehr gegeben wurde, spielt sich am Freitag im Vatikan ab: In der Sala Regia des Apostolischen Palastes erhält Franziskus den Internationalen Karlspreis für seine Verdienste um die Einigung Europas. Statt der üblichen Sonntagsreden wird diesmal Klartext gesprochen: Es könne besser werden mit Europa, sagt Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker in seiner Ansprache und präzisiert: eigentlich „nur noch besser“. Für EU-Parlamentspräsident Martin Schulz ist die „gemeinsame Wertebasis“ Europas ins Wanken geraten. Franziskus, der Papst aus Argentinien, ist in dieser Krise für beide der große Hoffnungsträger. Bereits das hochkarätige Publikum der Preisverleihung zeigt, wie groß die Hoffnungen sind, die auf Franziskus ruhen. Gekommen ist außer Juncker und Schulz auch EU-Ratspräsident Donald Tusk. Dazu Bundeskanzlerin Angela Merkel, Italiens Ministerpräsident Matteo Renzi, Litauens Staatspräsidentin Dalia Grybauskaite, Spaniens König Felipe VI. und Luxemburgs Großherzog Henri. Das Interesse an einer Karlspreisverleihung im Vatikan war nicht immer so groß: Als Johannes Paul II. (1978–2005) dort 2004 den außerordentlichen Karlspreis erhielt, war der ranghöchste deutsche Gast Altbundespräsident Walter Scheel.

Besorgter Vater. Franziskus verzichtet in nung für das Leben bietet“. Als „Ermutigung“ seiner halbstündigen Rede auf geistesge- habe sie diese Rede des Papstes empfunden, schichtliche Höhenflüge. Das Oberhaupt der sagt Merkel anschließend. Sie habe die Workatholischen Kirche spricht wie ein besorgter, te des Papstes als Auftrag verstanden, „Europa liebevoller Vater: „Was ist mit dir los, huma- zusammenzuhalten, sei es, wenn es um die nistisches Europa, du Verfechterin der Men- Währung geht, sei es, wenn es um den Schutz schenrechte, der Demokratie und der Frei- unserer Außengrenze geht und vor allen Dinheit? Was ist mit dir los, Europa, du Heimat gen, die Menschlichkeit und die humanitäre von Dichtern, P h i l o s o p h e n , „Was ist mit dir los, humanistisches Europa, du Verfechterin der MenKünstlern, Mu- schenrechte, der Demokratie und der Freiheit? Was ist mit dir los, Europa, sikern, Litera- du Heimat von Dichtern, Philosophen, Künstlern, Musikern, Literaten?“ ten?“ Es ist ein Weckruf des Papstes, ein Wachrütteln. Drei Aufgabe Europas nicht zu vergessen“. Dinge seien es, die Europa vor allem brauche: die Fähigkeit zum Dialog, zur Integration und Tiefe Gräben. Wie tief die Gräben innerhalb die Fähigkeit, etwas hervorzubringen. der EU derzeit sind, zeigen die Reden der drei EU-Spitzenvertreter. Während Schulz das TheMutter Europa. Einmal entlockt der Papst ma Flüchtlinge in den Mittelpunkt seiner Rede Merkel in der ersten Reihe sogar ein spon- stellt und Juncker zu Beginn seiner Ausfühtanes Lächeln. Da kommt er auf die Groß- rungen sagt: „Wenn Sie, Heiliger Vater, zwölf mutter zu sprechen, mit der er Europa im Flüchtlinge aufnehmen, dann schenken Sie unNovember 2014 vor dem Straßburger Parla- seren Herzen damit frischen Mut“, so kommt ment verglich. Das hatte ihm viel Kritik ein- das Wort bei Tusk kein einziges Mal vor. Der gebracht. Eine italienische Tageszeitung be- polnische Politiker, einer der Gegenspieler Merhauptete im Februar sogar, Bundeskanzlerin kels in der Debatte um die EU-FlüchtlingspoliMerkel habe sich damals beim Papst persön- tik, beendet seine Rede mit dem kühnen Satz: lich beschwert. Die Bundesregierung und der „Wir können stolz auf Europa sein, weil EuroVatikan dementierten. Am Freitag nun er- pa, Heiliger Vater, Ihnen noch immer ähnelt.“ weiterte der Papst dieses Bild um den Traum Ein Europa, wie Franziskus es sich vorstellt, be„von einem jungen Europa, das fähig ist, schreibt der Papst so: „Ich träume von einem noch Mutter zu sein: eine Mutter, die Le- Europa, in dem Migrant zu sein kein Verbreben hat, weil sie das Leben achtet und Hoff- chen ist.“ Thomas Jansen/kathpress


14 Zu Gast

12. Mai 2016

KirchenZeitung Diözese Linz

Ein achtsamer Umgang mit der Schöpfung wird bei der Ausübung von „sanften“ Sportarten wie Joggen, Wandern oder Pilgern eingeübt und praktiziert. Sie kann als Lobpreis Gottes erfahren werden. Foto: Wodicka

Große Sportereignisse wie die Fußball-Europameisterschaft und die Olympischen Sommerspiele stehen bevor. Ist der Sport ein Anwalt der ökologischen Umkehr? Das fragt Oberösterreichs „Sportpfarrer“ Christian Zoidl.

Noch steiler, noch geiler? Papst Franziskus ruft in seiner Enzyklika „Laudato si“ die Welt zur Umkehr auf, um globale Umweltzerstörung und Klimawandel zu stoppen. Einige Höchstgrenzen der Ausbeutung des Planeten seien bereits überschritten. Und eine Minderheit konsumiere gegenwärtig in einem Ausmaß, das die Zukunft des gemeinsamen Hauses Erde nachhaltig gefährdet. Damit hat der Papst einen breiten Diskurs zur Rettung des Planeten und der Menschheit angeregt. Bemerkenswert ist, dass die Enzyklika deutlich auf die Verschränkung ökologischer und sozialer Missstände hinweist. Daraus folgt die Notwendigkeit, die Klage der Armen ebenso zu hören wie die Klage der Erde. Denn alles Geschaffene steht in einem sensiblen, vielfältigen Geflecht von Beziehungen und Abhängigkeiten. „Laudato si!“ – oder: „Es lebe der Sport“? Gilt der Lobpreis der Schöpfung auch für den modernen Sport- und Freizeitbereich? Weil er sich als menschendienlicher Teil der Schöpfung versteht? Oder gar als Anwalt einer vom Papst eingemahnten „ökologischen Umkehr“? Die Segnungen des Sports für Mensch und Gesellschaft stehen außer Zweifel; sie werden vom 2. Vatikanum und vielen Kirchenverantwortlichen ausdrücklich gewürdigt. Nicht zu übersehen sind aber auch die „Sünden“ des Sportbetriebs, die zur Erschöpfung der Erde und des Menschen (im wahrsten Sinn des Wortes!) beitragen. Viele Sportdisziplinen und -veranstaltungen erfordern eine aufwändige

„sportgerechte“ Landschaftsgestaltung, die mit Argumenten der Umwegrentabilität gerechtfertigt wird. Flankierende Maßnahmen (Verkehrswege, Hotelbetriebe, Beschneiungsanlagen, Energie- und Wasserversorgung) für den massentourismustauglichen Skisport in Österreich verstärken die ökologische Belastung. Auch der Rallyesport ist ein Beispiel für die Inanspruchnahme von Naturlandschaft als „Sportgelände“. Formel-1-Rennen werden zunehmend an Länder mit niederschwelligen Umweltauflagen vergeben. Motocross-Events am Erzberg oder der „Dolomiten-Mann“ in Osttirol werden mit Slogans wie „noch steiler – noch geiler“ beworben. Mehr sanfte Bewegung. Auf diesem Hintergrund hat es der Ruf nach umweltgerechter Sportpraxis schwer, gehört zu werden. Und doch tragen so manche Sporttrends wie Joggen und Laufen, Radfahren, Schwimmen, Ski-Langlaufen, Bergwandern oder Pilgern einer ökologischen Umkehr Rechnung. Mehr „sanfte“ Bewegung fördert nicht nur die Gesundheit, sondern schärft auch die Sinne für die Schöpfung, die uns zur getreuen Verwaltung und zur Reich-Gottes-verträglichen Nutzung anvertraut ist. Die Einsicht unserer konstitutiven Verbundenheit mit allen Geschöpfen sollte uns anhalten, auch der Natur – unserem gemeinsamen Haus – schöpfungsgerecht gegenüberzutreten. Der heilige Franziskus legt uns nahe, die Natur als ein prächtiges Buch zu erkennen, in dem Gott zu uns spricht und einen Abglanz seiner Schönheit und Güte aufscheinen lässt. Christian Zoidl

Kons. Mag. Christian Zoidl ist Pfarrer in Linz-Hl. Familie und Präsident der Diözesansportgemeinschaft DSG OÖ. Steinlechner

Mehr sanfter Sport „Für sportliche Großprojekte wie Olympische Spiele und Weltmeisterschaften werden Berge abgetragen und Menschen umgesiedelt. Trotz vieler Aufrufe in Stadien und TV-Spots zu Fairness, Respekt und Toleranz werden Menschenwürde und Menschenrechte ignoriert – von Aktiven, Funktionären und Zuschauern … Doch manche aktuelle Sporttrends wie Laufen, Bergwandern oder Pilgern tragen auch einer ökologischen Umkehr Rechnung.“


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Glaube 15

12. Mai 2016

Das „mea culpa“

Das Schuldbekenntnis ist mehr als eine Floskel Das Stehen zur eigenen Schuld gehört zum Christentum. Deshalb hat es seinen Platz auch in der Messfeier.

Schuldbekenntnis Ich bekenne Gott, dem Allmächtigen, und allen Brüdern und Schwestern, dass ich Gutes unterlassen und Böses getan habe. Ich habe gesündigt in Gedanken, Worten und Werken durch meine Schuld, durch meine Schuld, durch meine große Schuld. Darum bitte ich die selige Jungfrau Maria, alle Engel und Heiligen, und euch, Brüder und Schwestern, für mich zu beten bei Gott, unserem Herrn.

„Mea culpa, mea culpa, mea maxima culpa“ – in der lateinischen Fassung ist das „durch meine Schuld, durch meine Schuld, durch meine große Schuld“ aus dem formelhaften Schuldbekenntnis fast noch bekannter. Verbunden mit dem Gestus des Schlagens an die eigene Brust ist „mea culpa“ sprichwörtlich geworden. Aber muss das denn sein? Geht es nicht auch eine Nummer kleiner als diese demonstrative Selbstanklage? Natürlich ist die dreifache Wiederholung ein rhetorisches Stilmittel. Und natürlich kann jede Formel zur billig dahergesagten Floskel werden, bis am Ende bei jeder Lappalie, jedem kleinen Missgeschick ein dahergemurmeltes und letztlich bedeutungsloses „mea culpa“ steht. Dabei sollte es um etwas anderes gehen, gerade die dreifache Wiederholung zeigt es: Es ist eine bedeutende Sache.

(Erste von mehreren Formen im Messbuch)

tiefere Erkenntnis und eine tiefere Beziehung verwandelt werden kann. Das gilt für die Schuld zwischen Menschen genauso wie jene des Menschen gegenüber Gott. Die Pointe eines christlichen Umgangs mit Schuld besteht darin, dass man immer bei sich selbst beginnen muss, nie beim anderen. Nicht vom anderen fordern, sondern sich selber öffnen, sich entblößen, den ersten Schritt gehen – im Vertrauen, dass das der einzige Weg ist, der die Kraft hat, das Hin und Her von Schuld, Wut, Hass und Rache zu durchbrechen.

Nicht ignorieren. Die Welt ist voller Schuld. Schuld belastet Beziehungen, Schuld belastet Herzen, Schuld belastet Biographien, Schuld belastet ganze Völker. Wo Schuld vom Tisch gewischt, ignoriert oder weggelächelt wird, da brennt sie sich in alle Glieder ein – und zwar sowohl bei dem, der Schuld auf sich geladen hat, als auch bei dem, der das Opfer von Schuld wurde. Und was dann geschieht, das kennen wir alle: Explosionsartige Entladung von Wut und Hass und Verbitterung – zwischen Menschen, zwischen Nationen. Ein wahrhaftiger Umgang mit Schuld muss die Schuld ernst nehmen, sie aussprechen und darauf hoffen, dass die Schuld in eine

ALTE SÄTZE NEU BETRACHTET Teil 3 von 3 DR. LIBORIUS OLAF LUMMA PRIVATDOZENT FÜR LITURGIEWISSENSCHAFT UND SAKRAMENTENTHEOLOGIE (UNIVERSITÄT INNSBRUCK)

Sich an die Brust schlagen – aus dem Ritus des Gottesdienstes wurde eine Redensart. Übrigens heißt es auch im Lukas-Evangelium (18, 13) von einem Zöllner, dass er sich an die Brust schlug und sagte: „Gott, sei mir Sünder gnädig!“ KNA

Der Beginn. Es ist kein Zufall, dass in der katholischen Eucharistiefeier das Schuldbekenntnis ganz am Beginn und nicht am Ende steht: Die Auseinandersetzung mit der eigenen Schuld – vor dem Bruder, der Schwester und vor Gott – ist der Beginn eines Weges, an dessen Ende Frieden, Erlösung und das gemeinsame Mahl stehen sollen. Nicht jeder christliche Gottesdienst braucht das ritualisierte Schuldbekenntnis. Gewiss besteht die Gefahr, dass die Worte sonst zur dahergesagten Floskel verkümmern. Dennoch sollten gerade Christen, die an den Sieg des Lebens über den Tod, den Sieg des Guten über das Böse glauben, bereit sein, sich der eigenen Schuld zu stellen, und zwar nicht zuletzt gemeinsam, in der gottesdienstlichen Feier. Denn nur wo Schuld ausgesprochen wird, besteht die Chance, dass am Ende ein Festmahl der Versöhnung und des ungetrübten Friedens stehen kann.


Sonntag

Pfingsten am Tag – Lesejahr C, 15. Mai 2016

Als ob Seelen sich berühren Wie oft Einander-Verstehen auch misslingen mag – weil die Worte fehlen, weil die Sprache schwerfällt oder die Unterschiede zu groß sind. Umso wunderbarer sind jene Augenblicke, in denen sich tiefes Verstehen ereignet. War es damals zu Pfingsten in Jerusalem auch so? Als der Geist Gottes die Ohren der Herzen öffnete und Menschen die richtigen Worte fanden für eine gemeinsame Sprache der Liebe, der Hoffnung und der Zuversicht.

1. Lesung

2. Lesung

Evangelium

Apostelgeschichte 2,1–11

1 Korinther 12,3b–7.12–13

Johannes 20,19–23

Als der Pfingsttag gekommen war, befanden sich alle am gleichen Ort. Da kam plötzlich vom Himmel her ein Brausen, wie wenn ein heftiger Sturm daherfährt, und erfüllte das ganze Haus, in dem sie waren. Und es erschienen ihnen Zungen wie von Feuer, die sich verteilten; auf jeden von ihnen ließ sich eine nieder. Alle wurden mit dem Heiligen Geist erfüllt und begannen, in fremden Sprachen zu reden, wie es der Geist ihnen eingab. In Jerusalem aber wohnten Juden, fromme Männer aus allen Völkern unter dem Himmel. Als sich das Getöse erhob, strömte die Menge zusammen und war ganz bestürzt; denn jeder hörte sie in seiner Sprache reden. Sie gerieten außer sich vor Staunen und sagten: Sind das nicht alles Galiläer, die hier reden? Wieso kann sie jeder von uns in seiner Muttersprache reden hören: Parther, Meder und Elamiter, Bewohner von Mesopotamien, Judäa und Kappadozien, von Pontus und der Provinz Asien, von Phrygien und Pamphylien, von Ägypten und dem Gebiet Libyens nach Zyrene hin, auch die Römer, die sich hier aufhalten, Juden und Proselyten, Kreter und Araber, wir hören sie in unseren Sprachen Gottes große Taten verkünden.

Und keiner kann sagen: Jesus ist der Herr!, wenn er nicht aus dem Heiligen Geist redet. Es gibt verschiedene Gnadengaben, aber nur den einen Geist. Es gibt verschiedene Dienste, aber nur den einen Herrn. Es gibt verschiedene Kräfte, die wirken, aber nur den einen Gott: Er bewirkt alles in allen. Jedem aber wird die Offenbarung des Geistes geschenkt, damit sie anderen nützt. [...] Denn wie der Leib eine Einheit ist, doch viele Glieder hat, alle Glieder des Leibes aber, obgleich es viele sind, einen einzigen Leib bilden: so ist es auch mit Christus. Durch den einen Geist wurden wir in der Taufe alle in einen einzigen Leib aufgenommen, Juden und Griechen, Sklaven und Freie; und alle wurden wir mit dem einen Geist getränkt.

Am Abend dieses ersten Tages der Woche, als die Jünger aus Furcht vor den Juden die Türen verschlossen hatten, kam Jesus, trat in ihre Mitte und sagte zu ihnen: Friede sei mit euch! Nach diesen Worten zeigte er ihnen seine Hände und seine Seite. Da freuten sich die Jünger, dass sie den Herrn sahen. Jesus sagte noch einmal zu ihnen: Friede sei mit euch! Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch. Nachdem er das gesagt hatte, hauchte er sie an und sprach zu ihnen: Empfangt den Heiligen Geist! Wem ihr die Sünden vergebt, dem sind sie vergeben; wem ihr die Vergebung verweigert, dem ist sie verweigert.


Wort zum Sonntag

Pfingsten im Kleinen

anchelito / photocase.de

Ich will mich freuen an dir Wie zahlreich sind deine Werke! Mit Weisheit hast du sie alle gemacht, die Erde ist voll von deinen Geschöpfen. Sie alle warten auf dich, dass du ihnen Speise gibst zur rechten Zeit. Gibst du ihnen, dann sammeln sie ein; öffnest du deine Hand, werden sie satt an Gutem. Verbirgst du dein Gesicht, sind sie verstört; nimmst du ihnen den Atem, so schwinden sie hin

„Sein Unglück ausatmen können (...), sein Unglück sagen können, in Worten, die Sinn haben und die man selbst noch verstehen kann und die vielleicht sogar irgendwer sonst versteht oder verstehen könnte ... Das wäre schon fast wieder Glück.“ Diese Worte aus einem Gedicht von Erich Fried sind fast programmatisch für die Arbeit in der Krankenhausseelsorge. Menschen den Raum geben, erzählen zu können, was sie bewegt (nicht nur ihr Unglück, sondern auch das Schöne) und versuchen, sie in ihrer Sichtweise, in ihren Empfindungen und Reaktionen zu verstehen, ist wohl die w ­ esentlichste seelsorgerliche Aufgabe im Krankenhaus. Sie entspricht dem innersten Bedürfnis des Menschen, ge­sehen, gehört und verstanden zu werden – mit alldem, was ihn ausmacht. Doch wie oft misslingt dieses Verstehen: weil die ­Worte ­fehlen, weil die Sprache schwerfällt, weil die Sichtweisen zu verschieden sind. Umso wertvoller die Momente, in denen sich tiefes Ver­stehen einstellt, manchmal sogar ohne Worte. Da ist es, als ob die Seelen sich berührten ... Ein Geschenk für beide Seiten! So ähnlich stelle ich mir das Verstehen vor, das damals an Pfingsten die Jünger und die Menschen in Jerusalem erfasste. Obwohl der Inhalt der Botschaft wohl für viele schwer nachvollziehbar war, verstanden die Menschen aus den unterschiedlichsten Kulturen und Lebenszusammenhängen, was die Jünger ­ihnen sagen wollten. Der Geist ließ die richtigen Worte finden. Der Geist öffnete die Ohren der Herzen. So fanden alle zu einer gemeinsamen Sprache: die der Liebe, der Hoffnung und der Zuversicht. Wie sehr bedürfen wir doch auch heute ­dieses Geistes, der Verständnis und Verständigung schafft: über unsere inneren und äußeren Grenzzäune hinweg! Möge Gott uns doch immer wieder neu seinen Geist in all unseren Begegnungen schenken!

und kehren zurück zum Staub der Erde. Sendest du deinen Geist aus, so werden sie alle erschaffen und du erneuerst das Antlitz der Erde. Ich will dem Herrn singen, solange ich lebe, will meinem Gott spielen, solange ich da bin.

Zum Weiterdenken

Wann habe ich mich zuletzt wirklich verstanden gefühlt bzw. die Erfahrung gemacht, ­jemand anderen zu verstehen? War darin das Wirken des Hl. Geistes für mich spürbar?

Lobe den Herrn, meine Seele! Halleluja! antwortpsalm, aus psalm 104

sr. Barbara Flad Barmherzige Schwester des hl. Vinzenz von Paul, Seelsorgerin im Krankenhaus St. Vinzenz in Zams. Die Autorin erreichen Sie unter u sonntag@koopredaktion.at


18 Bewusst leben AUFGETISCHT Doppeldecker (Burger)

Die Mengen ergeben 4 Portionen.

Zutaten: 4 Burgerbrötchen, 80 dag faschiertes Rindfleisch, 2 Eier, 3 Knoblauchzehen, 3 Tomaten, 3 rote Zwiebeln, 1 Häuptel Blattsalat, 8 Scheiben Hamburgerspeck, Ketchup, Senf, Thymian, Rapsöl. Zubereitung: Das Rindfleisch mit einer fein gehackten Zwiebel, Eiern, Thymian, Salz, Pfeffer und Knoblauch vermengen und acht Laibchen formen. In etwas Rapsöl beidseitig goldbraun anbraten, die Speckscheiben in der Pfanne knusprig braten und beides im Ofen bei ca. 80 °C warmstellen. Tomaten und Zwiebeln in Scheiben schneiden, Brötchen aufbacken, aufschneiden und auf der Schnittfläche in der Pfanne kurz anbraten. Die Burger wie folgt türmen: Unterseite Brötchen, Salatblatt, Ketchup, Senf, Fleisch, Speck, Tomatenscheibe, Zwiebelringe, Salatblatt, Ketchup, Senf, Fleisch, Speck, Tomatenscheibe, Zwiebelringe, Salatblatt, Brotdeckel. Mit einem Holzspieß den Burger fixieren.  Tipp: Wer gerne Cheeseburger möchte, kann auf das Fleisch eine Scheibe Käse nach Wahl legen.  Erfolgsrezepte, AK OÖ (Hrsg.).

12. Mai 2016

KirchenZeitung Diözese Linz

Männer in der Gewaltspirale Andreas, 41, kommt zu mir in die Männerberatung. Er ist vergangene Woche aus dem Gefängnis entlassen worden. Frühzeitig, weil er mit dem Gewaltberater in der Justizanstalt gut kooperiert hat. Die Geschichte von Andreas ist – soweit man das behaupten darf – typisch für Männer, die zu Gewalt neigen. Aufgewachsen als Einzelkind in einer Arbeiterfamilie, der Vater wenig präsent – aber wenn, dann gab´s oft Schläge. Natürlich sei er ein „Schlingel“ gewesen und habe seinen Vater provoziert, also er habe es ja verdient. Trotzdem habe es wehgetan. Die Mutter war eine stille Dulderin. Gewalt aus Ohnmacht. Warum er im Gefängnis einsaß? Andreas hatte seine Freundin krankenhausreif geschlagen. Ein Streit, die Emotionen gingen hoch, er fühlte sich von ihr provoziert. Dann schlug er zu. Heute weiß er, dass es nicht aus Wut oder einem Gefühl der Überlegenheit heraus geschah, sondern aus Ohnmacht. Er habe in diesem Augenblick

Selbst in der Kindheit Gewalt erfahren. Wie sein Vater lässt Andreas seine Wut an den anderen aus. FOTOLIA/ POLOLIA. seinen Vater vor sich gesehen, der offenbar auf die Provokation seines Sohnes nicht anders zu reagieren gewusst hatte, als zu schlagen. Und die Mutter, die es duldsam tolerierte. Nicht so seine Freundin. Sie zeigte ihn an und beendete die Beziehung. Im Nachhinein und mit Unterstützung des Gewaltberaters betrachtet, sei dies ein schmerzhafter, aber wichtiger Lernschritt für ihn gewesen: Seine Freundin habe ihm eine Grenze gesetzt. Folgen der Kindheit. Viele Männer, die in die Gewaltspirale geraten, haben Gewalt in Form von Schlägen oder psychischer Einwirkung in ihrer Kindheit erlebt und waren dem hilflos ausgeliefert. Als erwachsene Täter erleben sie sich selbst nicht in Ausübung von Macht, sondern in Abwehr eben dieser Ohnmacht. Sie schlagen, weil sie in der Situation keinen Ausweg sehen, weil sie sich als Versager fühlen.

Es gibt natürlich noch andere Formen von Gewalt- und Machtausübung: psychische, wie z. B. Telefonterror oder Stalking und physische, wie Vergewaltigung. Auch krankhafte Eifersucht mit damit verbundener Angst vor Kontrollverlust führt nicht selten zu Übergriffen. In der Gewalt zeigt sich die Problematik eines beschädigten Selbstbewusstseins, eines negativen Selbstbildes. Gewalt ist ein Angstproblem. Gewalt ist nicht vererbt, sondern erlernt. Genau dort liegt nun die Chance in der Therapie, in der Beratung: alternative Handlungen zu erlernen. Das Ziel ist, gerade in kritischen Momenten, gewaltfrei zu agieren bzw. zu reagieren. Eigenverantwortung lernen. Andreas hat keine leichte Aufgabe vor sich. Zunächst geht es darum, dass er in Kontakt mit seinen Gefühlen und Bedürfnissen kommt und dass er lernt, Verantwortung für sich und sein Handeln zu übernehmen. Ansatzweise hat er schon kapiert, dass nicht „sie ihn provoziert hat und ihm dann die Hand ausgerutscht ist“, sondern dass er es ist, der sich nicht in der Hand hat und eine Grenze überschreitet. Dazu bedarf es der Selbstkontrolle – im Gegensatz zum bisherigen Anspruch, andere zu kontrollieren. Andreas wird lernen müssen, mit Frustrationen umzugehen, Empathie aufzubauen, seine Aggressionen zu akzeptieren und verbal auszutragen, mit Nähe und Distanz zu spielen, Grenzen zu akzeptieren. Er wird sich sein Rollenbild als Mann genauer anschauen und auch sein aktuelles Frauenbild überdenken müssen. Vor allem wird es wichtig sein, dass er aus sich herausgeht und lernt, seine Gefühle und Bedürfnisse zu kommunizieren. Andreas hat seit kurzer Zeit eine neue Freundin. Da hat er ein gutes Lernfeld in der neuen Beziehung und die Chance, sein Leben gewaltfrei neu einzurichten. Ich wünsche ihm dazu alles Gute.

BERATUNG ALBERT A. FELDKIRCHER TRAININGS UND SEMINARE, EGG, VBG. beratung@kirchenzeitung.at

 Bei Fragen und Problemen wenden Sie sich an: Beziehung Leben, Partner-, Ehe-, Familien- und Lebensberatung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, Tel. 0732/77 36 76.


KirchenZeitung Diözese Linz

Bewusst leben 19

12. Mai 2016

Im muslimischen Fastenmonat sind Speisen und Getränke erst nach Sonnenuntergang erlaubt. Dann schmecken auch einfache Speisen wie Datteln besonders köstlich. Fotolia/Photocrew

Persönliche Gespräche über den Glauben fördern das Verständnis

Von Ramadan bis Osterhase Es sind meist Männer, die in der Öffentlichkeit über interreligiöse Themen diskutieren. Wie aber sprechen Frauen darüber? Im Linzer Bildungszentrum Haus der Frau haben sich neue Blickwinkel aufgetan.

Dialog an der Donau-Universität Krems. Mit den Gesprächen will sie erreichen, dass religiöse Frauen nicht als Masse wahrgenommen werden, auf die Vorurteile projiziert werden – sondern als individuelle Persönlichkeiten.

Glaube und Tradition. Warum trägst du ein Kopftuch? Wie hältst du den Ramadan Religion ist in aller Munde. Das ­Verhältnis durch? Welche Rituale gibt es, wenn ein von Islam und Christentum wird ­diskutiert, Kind geboren wird? – Fragen wie diese kann privat und öffentlich. Meist sind es m ­ ännliche Hatice Bas˛er beantworten. Die gebürtige TürExperten, die Auskunft geben. Monika Greil-­ kin lebt mit ihrer Familie in Linz. Sie stuPayrhuber wollte wissen, was Frauen über ih- diert im Fernstudium Theologie an einer türren Glauben zu sagen haben. Sie ini­tiierte kischen Universität. Ihr Kopftuch trägt sie im April einen Gesprächsabend im Haus aus religiösen Gründen und weil ihre Mutter der Frau. Christinnen und Musliminnen es ihr so vorgelebt hat. Im Ramadan, dem ­sprachen über ganz Persönliches, unter dem muslimischen Fastenmonat, isst und trinkt Motto „Was ich schon immer fragen wollte“. sie erst nach Einbruch der Dunkelheit. Dass Muslime weltweit zur gleichen Zeit fasten, Nicht werten, sondern verstehen. „Es geht gibt ihr Kraft. Ihre Tätigkeiten teilt sie so ein, nicht darum, Rituale in einem anderen Glau- dass sie den Tag durchhalten kann. Abends ben zu bewerten. Es geht darum, zu verstehen, ist die Freude über eine Suppe oder ein paar was dahintersteckt“, sagt Monika Greil-Payr- Datteln eine ganz besondere, sagt Hatice huber. Die ehemalige Referentin im Katho- Bas˛er. Die Gesprächsrunde hat sie positiv lischen Bildungswerk studiert Interreligiöser überrascht: „Meistens muss ich als MusliChristine Grüll

„Was ich schon immer wissen wollte.“ In kleinen Gruppen sprachen die Teilnehmerinnen sehr persönlich über Glaube und Tradition. Michaela Greil/MIG-Pichtures

min Fragen beantworten. Nun konnte ich selbst einmal fragen.“ Zum Beispiel, was Hase und Ei mit Ostern zu tun haben. Oder warum nur jene Kinder zur Kommunion gehen, die getauft sind. In ihrem Glauben gibt es die Taufe nicht, aber ein Ritual für neugeborene Kinder: Ihnen werden bestimmte Suren, Textstellen aus dem Koran, ins Ohr geflüstert, die sie auf ihrem Lebensweg schützen sollen. An der Debatte um den Islam stört sie, dass Frauen ständig unter dem Blickwinkel der Unterdrückung betrachtet werden. „Wenn ein muslimischer Mann seine Frau schlägt, wird das immer auf seinen Glauben zurückgeführt und nicht auf gesellschaftliche Gründe“, sagt Hatice Bas˛er. Generell hätten bestimmte Rituale in muslimischen Familien nicht nur mit dem Glauben, sondern mit Tradition und Brauchtum zu tun – wie in anderen Familien eben auch. Gemeinsame Wurzeln. „Wir reden momentan so viel über Religion wie selten zuvor“, sagt Gabriele Eder-Cakl. Die Leiterin des Bildungszentrums Haus der Frau sieht das als Chance, auf den eigenen Glauben zu schauen. Christentum, Judentum und Islam seien durch ihre Wurzeln in Abraham verbunden und trotzdem so verschieden, sagt die Theologin: „Aber diese Unterschiede muss man nicht auflösen. Sie bereichern.“ XX Am Donnerstag, 19. Mai, um 19.30 Uhr finden die nächsten Gespräche im Haus der Frau, Volksgartenstraße 18, in Linz statt, mit Dr. Charlotte Herman von der Israelitischen Kultusgemeinde.


DAS FIND ICH TOLL  Verknotet. Hast du nun Lust bekommen, selbst ein paar Knoten zu üben? Ein super Schlechtwetter-Programm! Besorg dir dazu ein paar Seile oder Bänder. In diesem Buch findest du Anleitungen:

KK

Knoten ist nicht gleich Knoten Kennst du das? Da gibt es Knoten, die nicht halten, und andere, die man einfach nicht mehr aufbringt. Dabei gibt es doch für jede Verknüpfung auch einen richtigen Knoten, nur kennen muss man sie!

 Knoten binden für Kinder, Tolle Ideen mit Seilen und Schnüren, für Kinder ab 8 Jahren, Compact Verlag, 7,99 Euro.

Willst du zwei Leinen verbinden oder mit einem Tau etwas anbinden? Sind die Enden gleich dick oder ist eines davon dünner? Ja, das sind die Fragen, die man sich stellen sollte, bevor man mit dem Knoten anfängt.

LACH MIT PIEPMATZ  Ich glaube, Mama versteht nichts von Kindern“, sagt Marie. „Wie kommst du denn darauf?“, fragt Tante Emma. „Wenn ich wach bin, schickt sie mich ins Bett, und wenn ich müde bin, weckt sie mich auf.“

Seeleute, Bergsteiger und Pfadfinder. Die wahren Fachleute haben natürlich eine Vielfalt an sehr komplizierten Knoten. Schließlich muss man sich auf hoher See, in den Bergen, aber auch beim Zeltlager auf die Knoten verlassen können.  Der Achterknoten: Damit kannst du das Ende eines Seiles verdicken, dann rutscht es nicht mehr durch eine Öse durch. Gut anzuwenden bei einem Sweater oder einer Trainingshose mit Kordel.  Räuberknoten. Damit bindest du etwas fest und er verschwindet spurlos, wenn man daran zieht. Allerdings nur, wenn du am richtigen Ende ziehst. Das andere hält nämlich bombenfest. Den Namen hat dieser Kno-

 Was versteht man unter einem Lichtjahr? – Die Stromrechnung für zwölf Monate!  Oma schüttelt bei Tisch den Kopf und tadelt ihre Enkelin: „Aber Julia, wie kann man nur mit vollem Mund reden?“ Julia: „Alles Übung, Oma.“  Zwei Freunde schauen Fußball: „Ein gutes Spiel“, sagt der eine, „nur die Tore fehlen!“ „Wieso, da stehen doch zwei!“

DEINE GITTI

KiZ-Tag: Fahrt mit der Gartenbahn und Orgelführung. BRANDSTÖTTER

BALDUIN BAUM

 Hast du Fragen oder lustige Witze? Suchst du eine Brieffreundin oder einen Brieffreund? Schreib mir, ich freu mich auf deine Post! kiki@kirchenzeitung. at, KiKi, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz.

ten angeblich aus dem Wilden Westen: weil Bankräuber damit ihre Pferde festbanden und mit einer einzigen Handbewegung losbinden konnten, wenn sie schnell fliehen mussten.  Kreuzknoten. Das ist einer der wichtigsten und meistgebrauchten Knoten. Er ist ideal, um zwei Seile oder Bänder miteinander zu verbinden oder um ein Paket zu verschnüren. Allerdings: Er hält nur zwischen zwei gleichartigen Leinen. Wer seine Wäscheschnur mit Paketband verlängern will, wird mit diesem Knoten scheitern.

 Für Fortgeschrittene. Aus Knoten werden Freundschaftsbänder. Wer einmal damit anfängt, kann fast nicht mehr aufhören.  Armbänder aus Paracord, Samantha Grenier, Stocker Verlag, 9,90 Euro.

KiZ-Tag in Pulgarn: Fahrten mit der Gartenbahn und Orgelführung

 Tourist: „Gibt es einen ungefährlichen Weg zum Berggipfel hinauf?“ Bauer: „Gehen‘s einfach den Kuhfladen nach. Wo die Rindviecher gehen, kann Ihnen auch nichts passieren.“

KIKI-KONTAKT

Die KirchenZeitung für Kinder 12. Mai 2016

Auf einem ca. 2000 m2 großen Areal im Obstgarten des ehemaligen Klosters Pulgarn bei Steyregg gibt es eine Gartenbahn. Für den Betrieb stehen derzeit fünf Lokomotiven zur Verfügung. Am Fr., 3. Juni, sind kleine und große KiZ-Leser/innen von 14 bis 17 Uhr eingeladen, eine Runde mit der Gartenbahn zu fahren.

Dazu gibt´s eine Orgelführung mit Stiftskapellmeister Rupert Frieberger in der Kirche: eine gotische Orgel mit Blasebalg lässt klanglich das Mittelalter entstehen. Schon einmal ausprobiert? Zum KiZ-Tag für Groß und Klein lädt die KirchenZeitung ein.  Anmeldung erbeten: KiZ, Tel. 0732/76 10-39 44.


12. Mai 2016 FOTOLIA/AKE1150

Freiheit auf Europas Schienen Der erste Urlaub ohne Eltern ist immer aufregend. Auch in Zeiten von Billigflügen und durchorganisierten Cluburlauben machen viele ihren ersten Auslandstrip mit dem Zug. Mit Interrail können 30 Länder günstig bereist werden. Interrail steht für Freiheit, Abenteuer und die erste Alternative zum Familienurlaub. Mehr als 200.000 Europäer/innen nutzen jährlich das Angebot des Interrail-Passes. Lange konnten ausschließlich Jugendliche das 1972 eingeführte Ticket erwerben. Zwar gibt es mittlerweile ein InterrailSeniorensegment, doch bleibt die Hauptzielgruppe jung. Drei von vier Interrailern sind immer noch unter 25. Die Preise sind altersmäßig gestaffelt und beginnen bei etwa 200 Euro aufwärts. Für 479 Euro können Jugendliche einen Monat lang, sooft sie wollen, quer durch den Kontinent fahren. Für Bequeme gibt es sogar ein 1. Klasse-Interrail-Ticket.

cd-tipp

Heute München, morgen Rom, dazwischen eine Nacht im Zug. Den Reiz des Interrail-Reisens macht die Flexibilität aus. Dennoch sollte man sich vor Reiseantritt ein grobes Konzept zurechtlegen. In der Hauptreisezeit kann es auf stark frequentierten Strecken eng werden und eine Reservierung sinnvoll sein. Mehrstündige Fahrten im Stehen verbringen, ist nicht jedermanns Sache.

an der Strecke reicht die Palette an Möglichkeiten. Eingefleischte Interrail-Fahrer reisen bevorzugt mit Nachtzügen, da dann keine Kosten für Quartiere anfallen. Das Gepäck sollte vorwiegend leicht sein. Außerdem sinnvoll: ein Vorhängeschloss und eine Taschenlampe. Beides kann gerade in Nachtzügen gute Dienste leisten. Dann steht dem Reisevergnügen nichts mehr im Wege.

MEIN TIPP Musik. Das Linzfest im Donaupark geht von 14. bis 16. Mai über die Bühne. Unter dem Titel „Wir sind Österreich“ bringt das Festival am Pfingstwochenende österreichische Künstler/innen auf die Bühne, die ihre Wurzeln in anderen Ländern haben. www.linzfest.at

P.S.

Nachtzüge kosten extra. Außerdem sind manche Züge, speziell Nachtzüge, reservierungspflichtig. Manche Länder verlangen für ihre Schnellstrecken zusätzliche Aufschläge. Auskunft zur voraussichtlichen Auslastung kann man bei den lokalen Reisezentren erfragen. Wie Interrail-Reisen genau gestaltet werden, darüber gibt es unterschiedlichste Philosophien. Vom Schlafen am Bahnhof bis zur Übernachtung in Jugendherbergen, vom ständigen Zugfahren bis zu längeren Aufenthalten

aufgeschnappt

Ohne Eltern unterwegs Wer unter 18 Jahren ist und auf eigene Faust verreist, sollte Reiseroute, Urlaubsorte und Unterkünfte mit den Eltern absprechen. Minderjährige, die mit einer erwachsenen Begleitperson unterwegs sind, können sich das außerdem von den Eltern bestätigen lassen. Nicht nur im Ausland sind die Landesgesetze speziell zu beachten, auch in Österreich hat jedes Bundesland ein eigenes Jugendschutzgesetz.

KONTAKT

Schreib an die FORYOU-Redaktion: paul.stuetz@ kirchenzeitung.at, Tel. 0732/76 10-39 59

szene

Trau di leb‘n: Jugendwoche auf der Burg Altpernstein

Flagge zeigen mit Jugendarbeit

Eine Woche lang Abwechslung zum Alltag: Gemeinsam mit Jugendlichen aus ganz Oberösterreich Lagerfeuer und chillen, tiefsinnige Gespräche führen, miteinander feiern und sich selbst neu und anders erleben. Das ist „Trau di leb´n“, ein Angebot der Katholischen Jugend OÖ. Die Woche findet auf der Burg Altpernstein in Micheldorf von Mo., 18. Juli bis Samstag, 23. Juli statt. Für Jugendliche von 14 bis 17 Jahren. Anmeldeschluss ist der 1. Juli. http://ooe.kjweb.at/trau-di-lebn

Von Mai bis Juli 2016 veranstaltet die Kath. Jugend OÖ ihr Projekt „sichTbar“ in Perg, Rohrbach, Eferding und Steyr. Bei dieser Veranstaltungsreihe geht es darum, Angebote und Möglichkeiten kirchlicher Jugendarbeit in der Öffentlichkeit „sichtbar“ zu machen und mit Jugendlichen in Kontakt zu treten. Zu Zukunftsfragen, Ängsten oder dem Zugang zum Glauben kommen die Engagierten mit den jungen Menschen ins Gespräch. In ver-

schiedenen Workshops wird gemeinsam an Themen wie z.B. Nachhaltigkeit, erW ht Fairness oder Beac m kt -Proje Das sichTbar gendarbeit. Ju rufung gearbeitet. he ic hl rc ki bung für KJOÖ Konzerte, Sport und Aktionen runden die sichTbar-Wochen ab.

sichTbar ist an folgenden Terminen präsent: - Perg: 8. bis 13. Mai 2016 - Rohrbach: 31. Mai bis 3. Juni 2016 - Eferding: 20. bis 24. Juni 2016 - Steyr: 28. Juni bis 1. Juli 2016


22 Anzeigen & Hinweise KLEINANZEIGEN BAUGRUND Gallneukirchen, absolute Ruhelage am Linzerberg, Hanglage; unverbaubarer Traumblick auf Ortszentrum, Nahversorger, Öffis, Ärztezentrum fußläufig erreichbar, aufgeschlossen, 500 – 3.000 m2. Tel: 07235/643 07. KUNSTSTOPFEREI Kunststopferei, Änderungsschneiderei Leitner/Linz, Bischofstraße 3a Mo.–Do.: 9–17 Uhr, Fr.: 9–12 Uhr Tel. 0732/79 77 10 www.kunststopferei.com PILGERREISEN PILGERREISE TANZANIA 2. 8. bis 17. 8. 2016 ca. € 1.400,– Franz Wenigwieser OFS 0676/87 76 55 95

12. Mai 2016

ANLIEGEN UND HINWEISE  Linz. Die Plattform für „Bedarfsgerechte Persönliche Assistenz in OÖ“ lädt am Mittwoch, 18. Mai ein zur Kundgebung „Selbstbestimmung statt Wartelisten für Menschen mit Behinderung“: Treffpunkt um 17 Uhr am Martin-Luther-Platz (neben Thalia). Der Weg führt zum Taubenmarkt.  Kurs für Angehörige von Menschen mit Demenz. Die Caritas startet am 24. Mai im Seniorenwohnhaus Karl Borromäus, Bethlehemstraße 56-58, 4020 Linz, einen dreiteiligen Kurs. Die Folgetermine sind am 7. und 21. Juni, jeweils 16.30 bis 19 Uhr. Kursgebühr: 45,– €.  Information und Anmeldung: Caritas-Servicestelle Pflegende Angehörige, Tel. 0676 / 87 76 - 24 40; pflegende-angehoerige@caritas-linz.at

SUCHE Suche verlässliche, christlich orientierte Altenfachbetreuerin für sehbehinderte, hochbetagte Frau im Linzer Raum. Tag- und Nachtdienste. Tel. 0676/347 37 02. WOHNUNG / ZU VERMIETEN Linz/Domviertel ab Juli 2016, 3. Stock, 85 m2, 2 Schlafräume, Wohnzimmer, Küche, Bad/WC, Miete auf Anfrage, 0660/714 28 56 (abends).

 Gunskirchen. Am Freitag, 13. Mai findet zum Ausklang der Ausstellung von Bildern des KZ-Überlebenden Jehuda Bacon um 19 Uhr in der Landesmusikschule, Marktplatz 2, ein Zeitzeugengespräch mit dem Künstler statt. Die Ausstellung ist noch bis 15. Mai zu sehen. Am Samstag, 14. Mai spricht um 10.30 Uhr u. a. Presseclub-Präsidentin Christine Haiden beim Gedenken an die Befreiung des KZ-Nebenlagers Gunskirchen beim ehemaligen KZ-Fried-

IMPRESSUM KirchenZeitung Diözese Linz Medieninhaberin: Diözese Linz. Herausgeber: Willi Vieböck. Chefredakteur: Matthäus Fellinger. Redaktion: Ernst Gansinger, Christine Grüll, Brigitta Hasch, Elisabeth Leitner, Paul Stütz, Josef Wallner. Geschäftsführer: Horst Hüttler. Marketing: Monika Jellmair, Birgit Kubik. Anzeigen: Sigi Hafner. E-Mail: anzeigen@kirchenzeitung.at Sekretariat: Irmgard Draxler, Elisabeth Ecker, Alexandra Kaiser, Kerstin Robitschko. Adresse: Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. Tel. 0732/76 10-39 44, Fax: 0732/76 10-39 39. E-Mail: office@kirchenzeitung.at Leserbriefe an: leserbriefe@kirchenzeitung.at DVR: 0029874/10770 Kooperationsredaktion der Kirchenzeitungen

KirchenZeitung Diözese Linz

OÖ, Tirol, Vorarlberg und Burgenland: Heinz Niederleitner (Leiter), Susanne Huber, Brigitte Huemer. Werbung: Walter Achleitner, Peter Mayrhofer, Bergstraße 12, 5020 Salzburg, Tel. 0662/88 44 52, Fax: 0662/88 44 52-4, E-Mail: office@koopredaktion.at Hersteller: OÖN Druckzentrum GesmbH & Co KG, Medienpark 1, 4061 Pasching. Verlagsort: Linz. Jahresabonnement: Inland: € 49,20 (Abodauer mindestens ein Jahr und danach bis auf Widerruf, Kündigung zum Halbjahr, schriftlich mit 14-tägiger Kündigungsfrist). ART COPYRIGHT ©BILDRECHT, WIEN Mitglied der Österreichischen Auflagenkontrolle (ÖAK)

hof Gunskirchen (vom KZ-Denkmal an der Bundesstraße 1 nach etwa 500 Metern auf der Straße nach Saag). (Bei Schlechtwetter findet die Gedenkkundgebung im Veranstaltungszentrum Gunskirchen, Raiffeisenplatz 2, statt.)  Weyer-Diepoldsau. Fr., 20. Mai, 16 Uhr, Gedenkfeier zur KZ-Befreiung bei der Gedenkstätte mit szenischer Darstellung des Kulturvereins FRIKULUM zu „Internationale Solidarität“.  Steyr, Museum Arbeitswelt. Ausstellung „Zwangsarbeit im Nationalsozialismus“ von 12. Mai bis 18. Dezember (Dienstag bis Sonntag, 9 bis 17 Uhr). Eröffnung am 11. Mai um 19 Uhr. – Mehr als 20 Millionen Menschen aus fast ganz Europa mussten während des Zweiten Weltkrieges Zwangsarbeit leisten. Diese Ausstellung präsentiert historische Exponate und Fotografien. Zur Ausstellung gibt es ein Begleitprogramm in Steyr, Linz und Wien sowie Exkursionen zu ehemaligen Orten der NS-Zwangsarbeit, Workshops für Schüler/innen ab der 8. Schulstufe, Führungen und spezielle Angebote für Lehrer/innen.  www.ausstellung-zwangsarbeit.at, Tel.: 07252 / 77 351 - 0

Deutscher Uniformierter schikaniert einen Juden im besetzten Polen, Herbst 1939. Ein Ausschnitt des Fotos wurde 1939 im „Stürmer“ veröffentlicht, darauf fehlen die Kinder, die am Rand stehen und zuschauen. STADTARCHIV NÜRNBERG/ SIGNATUR E 39 NR. 1703/21

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ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

Ordensausbildung: Ein weiter Weg zum Steyler Missionar


KirchenZeitung Diözese Linz

Ausblick 23

12. Mai 2016

bildung – spiritualität – kurs

Kunstsonntag an der Uni Bruckneruni Linz. Im Rahmen des jährlichen Kunstsonntags lädt das Forum St. Severin am 22. Mai, 9.30 Uhr zum Gottesdienst im kleinen Saal der Anton Bruckner Privatuniversität, Hagenstraße 57. Anschließend spricht Univ.-Prof. Dr. Thomas Kerbl über Ziele und Profile der Bruckneruni. Um 10.45 Uhr Führung durch das im November 2015 eröffnete Gebäude. Ab ca. 12 Uhr musikalische Darbietung der Gesangsklasse. Um Anmeldung bis 19. Mai wird gebeten.

Michael Hierner

Ried, Treffpunkt der Frau  07752/802 92 XX Ich bin ... mehr als ihr denkt! Vortrag, Mi., 1. 6., 19 Uhr, Anmeldung erforderlich, Ltg.: Michaela Lehofer.

XX Tel. 0732/24 40 11-73, E-Mail: fss@dioezese-linz.at

Erinnern in Gusen Gedenkstätte und Stollen. Am 14. Mai wird vor der alljährlichen Gedenkfeier im Innenhof der Gedenkstätte Gusen durch ungarische Regierungsmitglieder eine Tafel zur Erinnerung an die ermordeten ungarischen Juden enthüllt. Der einzige erhaltene Stollen der von den Sowjets gesprengten riesigen Anlage Bergkristall kann an vier Tagen im Jahr besichtigt werden. Aktuell sind noch Restplätze für die Stollenführungen am 12. und 13. Mai verfügbar: Anmeldung: Gedenkstätte Mauthausen, Herr Pilsl, Tel. 07238/22 69 51. Anne Frank-Oratorium in Steyr und Gmunden. Das Oratorium „Annelies“ des britischen Komponisten James Whitbourn basiert auf Texten aus dem Tagebuch der Anne Frank, übersetzt ins Englische. Das Werk für Chor, Kammermusik-Ensemble und Sopransolistin wird als Benefizkonzert am Sonntag, 22. Mai, 19.30 Uhr unter der Leitung von Welfhard Lauber im Stadttheater Steyr aufgeführt, am Montag, 23. Mai, 19.30 Uhr im Stadttheater Gmunden.

Attnang, Maximilianhaus  07674/665 50 XX Lehrgang Maltherapie mit Mag. Brigitte Längle-Pollhammer, basierend auf dem Konzept einer Maltherapie nach C. G. Jung wird Malen als Selbstgestaltung entdeckt, Start: September 2016, Lehrgangsfolder kann gerne angefordert werden, Anmeldung erforderlich, Ref.: Mag. Brigitte Längle-Pollhammer.

Seitenstetten, St. Benedikt  07477/428 85 XX Initiative Neue Geldordnung, zum Dialog für ein zukunftsfähiges Geldsystem, Fr., 27. 5., 14 Uhr bis

KIZ/EG

So., 29. 5., ca 12 Uhr, Anmeldung erforderlich auch bei nur teilweiser Anwesenheit. Wels, Bildungshaus Puchberg  07242/475 37 XX KinderphilosphInnen im Schloss, Wer bin ich? Woher komme ich? Wohin gehe ich? Wie nehme ich die Welt wahr?, Sa., 28. 5., 10 bis 16 Uhr, Ref.: Mag. Dr. Marie-Luise Doblhofer. XX Wort trifft Bild – eine malerische Beziehung, Aquarell, Acryl oder Mischtechnik, Do., 26. 5., 19 Uhr bis So., 29. 5., 12 Uhr, Ref.: Helmut Laimer. XX Roma-Tänze aus Südosteuropa, Das Leben feiern, Fr., 27. 5., 19 Uhr bis So., 29. 5., 12 Uhr, Ref.: Piry Krakow. XX Annahmeschluss Termine: Donnerstag vor Erscheinungsdatum.

Vortrag „Die Abschaffung von Bargeld“. Darüber spricht Univ.-Prof. Dr. Friedrich Schneider am Dienstag, 24. Mai, im Evangelischen Studentenheim, 4040 Linz, Julius-Raab-Straße 1-3, um 19.30 Uhr. Der Titel des Vortrags setzt mit der Frage fort: „Die Lösung aller Kriminalitäts- und Schwarzarbeitsprobleme?“ Interkultureller Workshop. CEURABICS, Zentrum für Europäisch-Arabische und Islamisch-Christliche Studien, schreibt einen interkulturellen Workshop aus. Um lösungsorientiert zusammenarbeiten zu können, ist es wichtig, sich in sein Gegenüber hineinzuversetzen. „In den Schuhen des Orients“ will vor allem Psychotherapeut/innen, Psycholog/innen, Sozialarbeiter/innen, Flüchtlingsbetreuer/innen, Lehrer/innen und Pflegepersonal ansprechen. Der Workshop ist am 11. und 12. Juni Nachmittag in der Stadtpfarre Linz-Urfahr. Anmeldung: Donata Kremsner, MA, Tel. 0660/69 90 94.

Angebot der woche

Passionsspiele St. Margarethen Gelebter Glaube, Hoffnung, Gemeinschaft und Tradition. Unter diesem Motto finden vom 18. Juni bis 21. August 2016 wieder die Passionsspiele St. Margarethen in der beeindruckenden Naturkulisse des Römersteinbruchs statt. Rund 600 ehrenamtliche Laiendarsteller sind alle fünf Jahre mit großem Einsatz und voller Leidenschaft bei den Aufführungen dabei. Mit ihrer

Darstellung des Lebens, Leidens, Sterbens und der Auferstehung Jesu Christi bewegen sie tausende Besucher. Der Reinerlös der Passionsspiele kommt karitativen Zwecken zugute. Passionsspiele St. Margarethen

Die Kraft des Evangeliums. Im ersten Teil der Passion werden einzelne Szenen aus dem Leben Jesu dargestellt – wie etwa die Verkündigung der Geburt Christi, verschiedene Wundertaten, die Seligpreisungen und die Konfrontationen mit den Pharisäern und Schriftgelehrten. Der zweite Teil beginnt mit dem Einzug in Jerusalem, zeigt das Letzte Abendmahl und stellt das Leiden, Sterben und die Auferstehung Jesu Christi dar. Mit

der Sendung endet das Passionsspiel, dabei führt ein Evangelist durch das Spiel. Die KirchenZeitung verlost 5 x 2 Karten für die Passionsspiele St. Margarethen. XX Schreiben Sie bis Fr., 20. Mai (KW: „Passionsspiele“) an: KirchenZeitung Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, Fax: 0732/76 1039 39, E-Mail: service@kirchenzeitung.at


24 Termine namenstag

Mag. Sonja Riha arbeitet als Seelsorgerin im Landeskrankenhaus Steyr. Privat

Sonja (15. Mai) Die Gründe meiner Eltern, ihre Erstgeborene Sonja zu taufen (Sonja ist die russische Form von Sophia), waren: der schöne Klang, die Seltenheit des Namens und die Bedeutung des griechischen Wortes Sophia – Weisheit. Sie dachten sich, dass vom Namen etwas auf die Klugheit ihres Kindes abfärben könnte. Ob das der Fall ist, mögen andere beurteilen. Mit meiner Namenspatronin, der hl. Sophia von Rom, einer Märtyrerin aus dem 4. Jahrhundert, habe ich nie viel anfangen können. Für den Glauben einen gewaltsamen Tod auf sich zu nehmen, davor habe ich großen Respekt. Aber als Vorbild, als Impulsgeberin für mein Leben war und ist mir das zu groß. Da ist mir die biblische Gestalt der Frau Weisheit näher, die menschenfreundliche, lebensfrohe und Rat gebende Dimension Gottes voll Güte und Gerechtigkeit. Angesichts der nasskalten Tage, in denen diese Zeilen entstanden sind, hoffe ich, dass „die nasse Sopherl“ als Abschluss der Eisheiligen heuer ihrem Namen keine Ehre macht! Sonja Riha

12. Mai 2016

freitag, 13. 5. 2016 XX Baumgartenberg. Mind Power – Gedanken sind frei! Die neue Zaubershow von The Magic Priest, Neue Mittelschule, Kinderveranstaltung: 17.30 bis 18.30 Uhr, Abendveranstaltung: 20 Uhr. XX Münzbach. Fatimafeier, Beichtgelegenheit, 19 Uhr, Aussetzung des Allerheiligsten und Anbetung, 19.30 Uhr, Heilige Messe mit Predigt, 20 Uhr. XX Pöstlingberg. Fatima-Wallfahrt, Kreuzweg, 15 und 19 Uhr, ab Petrinum zum Pöstlingberg, Hl. Messe, 16 und 20 Uhr, in der Basilika Pöstlingberg, mit Mag. Andreas Schätzle. XX Schardenberg. Fatimawallfahrt, Beichtgelegenheit, ab 6.30 Uhr, Hl. Messe, 7 Uhr, Rosenkranzprozession mit der Gnadenstatue von der Pfarrkirche zum Fatimaheiligtum, Pfarrkirche, Rosenkranz, 13 Uhr, Schlussandacht mit eucharistischem Segen, 13.30 Uhr, mit Kons. Kanonikus Mag. Leon Sireisky aus Mattighofen. XX Schardenberg. Fatimawallfahrt, Beichtgelegenheit und Hl. Messe, 7.30 Uhr, Pilgermesse mit Predigt am Freialtar, 9 Uhr, Krankenmesse im Heiligtum, 10.30 Uhr, Marienweihe, stille Anbetung, bis 12 Uhr. XX Schlierbach. Konzert, Flöten Duo Cˇucˇoriedky Werke von Telemann, Philidor, Monteclair, Sammartini u.a., Bernardisaal, 20 Uhr. XX Vestenthal. 284. Fatimafeier, Stille Anbetung, Beichtgelegenheit, 14.30 und 18 Uhr, Rosenkranz, 15 und 18.30 Uhr, Hl. Messe, 15.30 und 19 Uhr, anschließend Lichterprozession, musikalisch gestaltet vom Kirchenchor Vestenthal und der Musikkapelle Haidershofen. XX Wels. Geist und Ungeist der Religionen, pfingstliche Gedanken über Vernunft und Glaube, eine theologische Besinnung zum Pfingstfest, Bildungshaus Schloss Puchberg, 17 Uhr, mit Univ. Prof. Dr. Franz Gruber. samstag, 14. 5. 2016 XX Linz, St. Peter. Irgendwo auf der Welt gibt´s ein kleines bisschen Glück..., Charity 4 Refugees, Benefizkonzert mit Fisherman´s Friends, Pfarrkirche, 19 Uhr. sonntag, 15. 5. 2016 XX Heiligenberg. Kirchenmusik,

Missa Laetatus sum für Soli, gemischten Chor, Streicher und Orgel, Johann Valentin Rathgeber, Komm, Heilger Geist, der Leben schafft für Chor, Gemeinde und Bläser, Wolfram Menschick, KV 263 für Streicher, Trompeten und Orgel, W. A. Mozart, Pfarrkirche, 8.15 Uhr. XX Kremsmünster. Missa brevis in C-Dur, KV 220, Spatzenmesse, W. A. Mozart, Stiftskirche, 10.15 Uhr. XX Linz. Orgelsolomesse, Missa in C-Dur, KV 259, W. A. Mozart, Konventkirche der Barmherzigen Brüder Linz, 9.15 Uhr, Ltg.: Ingrid Zittmayr. XX Linz, Alter Dom. Veni creator Spiritus, geistliche Konzerte für 2 Singstimmen und Orgel zum Pfingstfest, 10.30 Uhr, Maria Frauscher, ­Sonja Trauner, Sopran, Wolfgang Pumberger, Orgel. XX Linz, Karmelitenkirche. Kirchenmusik zu Pfingsten, Messe Nr. 4 in C-Dur, D 452 op. 48, Franz Schubert, Heilig Geist-Sequenz, Veni Sancte Spiritus, Die Braut des hl. Geistes (Uraufführung, Michael Stenov, Lieder aus dem Gotteslob in Sätzen von Michael Stenov, 10 Uhr, Cantores Carmeli, Collegium Instrumentale Carmeli, Ltg.: Michael Steinhuber-Novacek. XX Linz, Mariendom. Musik zur Firmung für Bläser- und Vokalensemble, 10 Uhr, Vokal- und Bläserensemble der Dommusik, Wolfgang Kreuzhuber, Orgel, Ltg.: Josef Habringer. XX Schärding. Musik in der Liturgie, Missa brevis in F-Dur, sog. Jugendmesse, F. J. Haydn, Kurhauskirche der Barmherzigen Brüder, 17.45 Uhr, Ausführende: Cantorey der Kirche der Barm. Brüder, Ltg.: Johannes Dandler. XX Schlierbach. Missa in B-Dur, D 324 und deutsche Gesänge, Stiftskirche, 14.30 Uhr, Stiftschor Schlierbach und Kirchenchor Wartberg, mit Mag P. Nikolaus Thiel. XX Schörfling. Altarweihe, Pfarrkirche, 18 Uhr, mit Diözesanbischof Dr. Manfred Scheuer. XX Spital am Pyhrn. Nicolaimesse, Joseph Haydn, Pfarrkirche, 9.30 Uhr, Chor und Orchestergemeinschaft Spital am Pyhrn, Ltg.: Otto Sulzer. XX Thalheim b. Wels. Marienfeier in Schauersberg, 15 Uhr, mit GR Mag. P. Georg Pfeil. XX Vöcklamarkt. Missa brevis in D-

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Dur, KV 194, W. A. Mozart, Pfarrkirche, 10 Uhr, Chor und Orchester der Pfarre Vöcklamarkt, Ltg.: Christian Köpfle. XX Wilhering. Pontifikalamt, Missa in tempore belli, P ­ aukenmesse, Joseph Haydn, Stiftskirche, 10 Uhr, Chor und Instrumentalisten der Stiftskirche Wilhering. montag, 16. 5. 2016 XX Gutau. Fußwallfahrt, Abgang nach St. Thomas am Blasenstein, Aistbrücke/Graben in Gutau, 4.45 Uhr, Messe in St. Thomas, 10 Uhr. XX Losenstein. Bergmesse beim Schoad Kreuz, Schieferstein, 9.30 Uhr. XX Manning. Ökumenischer Pfingstgottesdienst beim Friedenskreuz in der Wolfshütte, 10 Uhr, anschließend Frühschoppen beim Bucherhof, bei Schlechtwetter findet der Gottesdienst beim Bucherhof statt, mit ev. Pfarrerin Dr. Hannelore Reiner. XX Pulgarn b. Steyregg. Orgelkonzert, Werke von der Tabulatur des Jan von Lublin, Hans Buchner, Gregorianischer Choral, Michael Tonsor u.a., Klosterkirche, 16 Uhr, Schola Gregoriana Plagensis, Rupert Gottfried Frieberger. XX Taiskirchen. Messe mit den Petersburg Singers, Pfarrkirche, 8 Uhr. XX Traberg. Bergmesse am Schallenberg, Abgang bei den Parkplätzen Ahorn, Traberg und Waldschlag, 10 Uhr, Bergmesse, 11 Uhr, mit Pater Meinrad Brandstätter, anschließend gemütliches Beisammensein beim Moarhäusl in Lichtmeßberg. dienstag, 17. 5. 2016 XX Linz, Martin-Luther-Kirche. Orgelvesper, 17.15 bis 17.45 Uhr, Lukas Frank, Orgel. XX Perg. Aufeinander zugehen, Lehrgang, Pfarrheim, 18 bis 21 Uhr, mit Margarete Aschauer, Monika Greindl. XX Thalheim bei Wels. Tanzen ab der Lebensmitte, Pfarrzentrum, 9 bis 10.30 Uhr, mit Monika Decker. mittwoch, 18. 5. 2016 XX Gmunden. Maiandacht, Südterrasse des Schlosses, bei Schlechtwetter im Festsaal, 18 Uhr, anschließend Agape, mit Stadtpfarrer Mag. Gerald Geyrhofer. XX Linz. Erlebnisse beim Entwick-

ausstellungen – Flohmarkt XX Linz. Thomas Kluckner, Frames, Maria Venzel, Super Toboggan, Vivian di Iorio, Resuena, ­Angelia Windegger, Eis en, Katharina Gruzei, Urban Motion Picture, Felix-Benedikt Sturm, Preisträger/innen des Diözesankunstvereines Linz, KreuzschwesternGalerie, bis 1. 7., Mo. bis Fr., 8 bis 17 Uhr, Sa. und So., nach telefonischer Vereinbarung. XX Linz, Marcel Callo. Fotoausstellung von ­Rudolf Aigner, Pfarre, Fr., 20. 5., 19 Uhr, bis 9. 7. XX Mondsee. AI-Bücherflohmarkt, Parterreräume der Marktgemeinde, Sa., 14. 5., 18 bis 22 Uhr,

So., 15. 5., 9 bis 22 Uhr, Mo., 16. 5., 9 bis 12 Uhr. XX Schärding. Schärding – Eine Stadt in Bildern, Ausstellungseröffnung, Fr., 20. 5., Schlossgalerie, 19 Uhr, Dauer: 21. 5. bis 3. 7., Fr., Sa. und So., 14 bis 17 Uhr. XX Schlägl. Stiftsausstellung, nur mit Führung, bis Mi., 26. 10., Öffnungszeiten: Sonn- und Feiertage: 11 bis 14 Uhr, Di. bis Sa., 10.30 bis 14 Uhr, Führungen jederzeit nach Voranmeldung möglich, Tel. 07281/88 01-0, Info: www.stift-schlaegl. at\Kirche & Konvent\Kunst und Kultur.

XX Schlierbach. Kremstaler Quiltenfest, Patchwork und Quiltarbeiten, Ausstellung, Stift Schlierbach, Sa., 14. 5. bis Mo., 16. 5., Sa. und So., 9 bis 18 Uhr, Mo., 9 bis 16 Uhr. XX Steyr. Riesenflohmarkt, Fr., 20. 5., 14 bis 18 Uhr und Sa., 21. 5., 8 bis 14 Uhr, evang. Pfarrgemeinde Steyr, Bahnhofstr. 20. XX Thalheim bei Wels. Magische Balance, Wolfgang Stifter, Ausstellung, Museum Angerlehner, Große Ausstellungshalle, bis 4. 9., Öffnungszeiten: Fr. bis So., 10 bis 18 Uhr.


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Termine 25

12. Mai 2016

lungshilfeeinsatz in Senegal, Vortrag, Bücherei am Dom, 19 Uhr, mit Maria Ackwonu-Hirnschall. XX Linz. 48. City-Senioren-Treff „Reisevergnügen mit und ohne Handycap, Priesterseminar, 14.30 bis 16 Uhr, mit Iris Edlmayr. XX Mettmach. Franz Jägerstätter – Reibebaum?, Vortrag, Pfarrheim, 19.30 Uhr, Ref.: Dr. Erna Putz. XX Micheldorf. Neueröffnung, Anlaufstelle für Menschen mit Demenz und deren Angehörige, Demenzberatungsstelle Micheldorf der MAS Alzheimerhilfe, 10 Uhr. XX Rohrbach-Berg. Auf dem Weg mit Bischof Manfred, Regionaltreffen, für die Dekanate, Altenfelden, Sarleinsbach, St. Johann a. W., am Abend des Treffens findet eine Eucharistiefeier mit anschließender Agape statt, Pfarrkirche, 19.30 Uhr. XX Thalheim. Familienkonzert, Bluatschink, Turnsaal der Volksschule, 16 Uhr. donnerstag, 19. 5. 2016 XX Braunau am Inn. Leuchtturm sein für mein Kind, Grenzen – Nähe – Respekt, Vortrag, Pfarrzentrum St. Peter am Hart, 19.30 Uhr, Ref.: Mag. Ruth Karner. XX Linz, Alter Dom. Geistlicher Abend, stille Anbetung, 19 Uhr, Eucharistiefeier mit einem geistlichen Impuls, 20 Uhr, Eingang Domgasse 3, Ltg.: P. Peter Gangl SJ. XX Linz, Mariendom. Raumerlebnis Dom, Abendmeditation, 19.30 bis ca. 20.15 Uhr. XX Linz, St. Konrad. Singen und Musikalisches, für Senioren und Seniorinnen, Kleiner Pfarrsaal, 15 Uhr, mit Mag. Ingrid Leonhartsberger. XX Ottnang am Hausruck. Folgerungen aus der Familiensynode für das konkrete Leben und die Pfarre, Ehe und Familie, Pfarrzentrum, 14 bis 16 Uhr, mit GR Mag. Dr. Ernst Wageneder. XX Ottnang am Hausruck. Wenn nichts gut genug ist, Perfektionisten beim Psychiater, Pfarrzentrum St. Stephanus, 19.30 bis 22 Uhr, Dr. Raphael Bonelli. XX Schärding. Happy – Go – Lucky, Sommerkino, Pfarrplatz, 20 bis 23 Uhr. XX Wels. Repair-Café, melde dich an und teile uns mit, was du zum Reparieren hast, was du an Fachwissen zur Verfügung stellen kannst bzw. welche Snacks du mitbringen möchtest, Treffpunkt mensch & arbeit, 18 Uhr, Anmeldung: Tel. 07242/679 09. XX Wels, Hl. Familie. Wissenschaft kontra Religion, Vortrag, Pfarre, 19.30 Uhr, mit Pfarrer Dr. Slawomir Dadas. freitag, 20. 5. 2016 XX Bad Schallerbach. Birringer Sisters, Konzert, Russisches Feuerwerk, So schön kann Klassik sein, Atrium Europasaal, 19.30 Uhr. XX Christkindl. Konzert mit den Petersburg Singers, Pfarrkirche, 20 Uhr. XX Feldkirchen a. d. Donau. Schätze der Natur – Heilkräuter zwischen

Haustür und Garten, Vortrag, Veranstaltungsraum der FF Lacken, 19.30 Uhr. XX Freistadt. Orgelpunkt12, 30 Minuten Orgelmusik und Texte, Stadtpfarrkirche, 12 Uhr. XX Leonding. Auf dem Jerusalemweg, 6 Monate zu Fuß von Österreich nach Jerusalem, Filmdokumentation, Pfarrkirche St. Michael, 20 Uhr. XX Linz, Hl. Geist. Ohrenschmaus, Konzert, Volkshaus Dornach, großer Saal, 19.30, Linzer ArsEmble. XX Simbach. Nightfire, Pfarrkirche Erlach „Mariä Himmelfahrt“, 20 Uhr. XX Wels, Herz Jesu. Auf dem Weg mit Bischof Manfred Scheuer, Treffen mit den Dekanaten Eferding, Peuerbach, Gaspoltshofen, Kallham, Wels-Land und Wels-Stadt, Reder Kapelle, 13.30 Uhr, Gottesdienst, Pfarrkirche, 19.30 Uhr. samstag, 21. 5. 2016 XX Attnang. Feierliche Maiandacht, alte Marienlieder aus den Archiven, Pfarrkirche, Hl. Geist, 19.30 Uhr. XX Alberndorf i. d. Riedmark. SPIEGEL – herausfordernde Kinder – her­ausfordernde Mütter, ElternKind-Zentrum Pudelwohl, 9 bis 13 Uhr, mit Sabine Otto-Gruber. XX Altenfelden. Pilgern – im Einklang mit sich selbst, Gott und der Natur, Pfarrheim, 6 Uhr. XX Haslach. Kirchenkonzert mit dem Vokalensamble,Quartabile, Pfarrkirche, 20 Uhr. XX Linz, St. Margarethen. In this heart, Lieder von der Liebe, Konzert, Pfarrkirche, 19.30 Uhr, mit Chor Vocalinare. XX Rohrbach-Berg. Wort­got­ tesdienst mit Übersetzung in Gebärde, Wallfahrtskirche Maria Trost, 14 Uhr. XX Schörfling. Frühlingskonzert, Poinerhaus in Oberhehenfeld, Gallus Chor Schörfling, Keiko Hattori, Klavier und Olivia Winzer mit ihrem Ensemble auf der steirischen Harmonika. XX St. Radegund. A ­ ltarweihe am Gedenktag des seligen Franz Jägerstätter, Pfarrkirche, mit Diözesanbischof Dr. Manfred Scheuer. XX Timelkam. Kräuterworkshop, Treffpunkt Pfarre, 14 Uhr, mit Barbara Schwarz und Sandra Hauser. sonntag, 22. 5. 2016 XX Aigen. Geistliches Chorkonzert, Werke von Felix MendelssohnBartholdy, Josef Gabriel Rheinberger, John Rutter, Maurice Duruflé, Pfarrkirche, Chor A der Jugendkantorei Schlägl, Ltg.: Karin Zehrer. XX Garsten. Eine musikalische Reise, Konzert, Sommerchor Stift Garsten, 18 Uhr, Ana Maria Ospina, Cembalo, Katrin Kimmeswenger, Blockflöte, Gabriel Hasenburger, Barockcello, Ruth Kerschner, Blockflöte, Julia Wurm, Blockflöte. XX Gmunden. Jeunesse Konzert, Neue Wiener Stimmen, Österreich: Große Töchter, große Söhne, Stadttheater, 18 Uhr, musikalische Leitung:

Christoph Wigelbeyer. XX Linz. Kunst-Sonntag, Anton Bruckner Privatuniversität, ein neues Kunst-Wahrzeichen Oberösterreichs, Gottesdienst, Führung durch das Gebäude und kleines Konzert mit Studierenden, 9.30 Uhr, Anmeldung und Informationen im Büro des FSS, Tel.: 0732/24 40 11-54. XX Linz, Alter Dom. Missa „On me l‘a dit“, Orlando di Lasso, 10.30 Uhr, Ensemble Audiamus. XX Linz, Mariendom. Motetten und Chorsätze zur Dreifaltigkeit, 10 Uhr, Chor des Diözesankonservatoriums, Wolfgang Kreuzhuber, Orgel, Ltg.: Andreas Peterl. XX Maria Schmolln. Krönungsmesse, W. A. Mozart, Pfarrkirche, 10.30 Uhr, mit dem Kirchenchor. XX Schlägl. Hochfest der Allerheiligsten Dreifaltigkeit, Stiftskirche, 10 Uhr, Ensemble der Jugendkantorei Schlägl. XX Steyr. Annelies, Oratorium für Sopran, Violine, Klarinette, Violoncelli, Klavier und Chor, von James Whitbourn, Texte aus dem Tagebuch von Anne Frank, Stadttheater, 19.30 Uhr, Ensemble Bernstain, Forum Vocale Chöre, Ltg.: Welfhard Lauber. XX Thalheim b. Wels. Marienfeier in Schauersberg, 15 Uhr, mit Mag. P. Altmann Pötsch. XX Wels. Literaturfrühstück, Der gefährliche Duft der Liebe, Lesung und Musik, Bildungshaus Schloss Puchberg, 10 Uhr, mit Chris Pichler. XX Wilhering. Hochamt, Festliche Trompeten- und Orgelmusik, Georg Friedrich Händel, Felix Mendelssohn-Bartholdy, Antonio Caldara, 4 Trompeten, Pauken und Orgel, Stiftskirche, 10 Uhr, mit dem Ensemble „Trombastique“, Thomas Dinböck, Orgel, Ltg.: Thomas Schatzdorfer.

Ehevorbereitung Ehe.wir.heiraten.aktiv XX Wels. Schloss Puchberg, So., 6. 11., 9 bis 17.30 Uhr. XX Ried im Innkreis. St. Franziskus, Sa., 12. 11., 9 bis 18 Uhr. XX Steyr. Dominikanerhaus, Sa., 12. 11., 9 bis 18 Uhr. XX Waldhausen. Stift, Sa., 12. 11., 9 bis 18 Uhr. XX Ried im Innkreis. St. Franziskus, Sa., 3. 12., 9 bis 18 Uhr. Anmeldung: beziehung­­­­leben.at

aussaattage 16. 5.: Frucht von 3 bis 6, ab 7 Wurzel 17. 5.: Wurzel 18. 5.: Wurzel bis 14, ab 15 Blüte 19. 5.: Blüte bis 3, ab 4 Wurzel 20. 5.: Wurzel bis 3, ab 4 Blüte 21. 5.: Blüte bis 15, ab 16 Blatt 22. 5.: Blatt Aus: Aussaattage 2016, M. Thun.

Liturgie Lesejahr C Lesereihe II Sonntag, 15. Mai 2016 Pfingsten. L1: Apg 2,1–11 L2: 1 Kor 12,3b–7.12–13 oder Röm 8,8–17 Ev: Joh 20,19–23 oder Joh 14,15 –16.23b–26 Montag, 16. Mai 2016 Pfingstmontag. Hl. Johannes Nepomuk, Priester, Märtyrer. L1: Apg 19,1b–6a oder Joel 3,1–5 L2: Röm 8,14–17 Ev: Joh 3,16–21 L: Ev: L: Ev:

Weish 5,1–5 Mt 10,28–33 Jak 3,13–18 Mk 9,14–29

Dienstag, 17. Mai 2016 L: Jak 4,1–10 Ev: Mk 9,30–37 Mittwoch, 18. Mai 2016 Hl. Johannes I., Papst, Märtyrer. L: Offb 3,14b.20–22 Ev: Lk 22,24–30 L: Jak 4,13–17 Ev: Mk 9,38–40 Donnerstag, 19. Mai 2016 L: Jak 5,1–6 Ev: Mk 9,41–50 Freitag, 20. Mai 2016 Hl. Bernhardin von Siena, Ordenspriester, Volksprediger. L: Apg 4,8–12 Ev: Lk 9,57–62 L: Jak 5,9–12 Ev: Mk 10,1–12 Samstag, 21. Mai 2016 Sel. Franz Jägerstätter, Familienvater, Märtyrer. Hl. Hermann Josef, Ordenspriester, Mystiker. Hl. Christophorus Magallanes, Priester, und Gefährten, Märtyrer in Mexiko. MArien-Samstag. L: Röm 8,31b–39 Ev: Mt 5,1–12a L: Sir 42,15–21b Ev: Mt 11,25–30 L: Offb 7,9–17 Ev: Joh 12,24–26 L: Jak 5,13–20 Ev: Mk 10,13–16 Sonntag, 22. Mai 2016 Dreifaltigkeitssonntag. L1: Spr 8,22–31 L2: Röm 5,1–5 Ev: Joh 16,12–15


teletipps pfingstSonntag

15. bis 21. Mai 2016 der österreichischen Kirchenzeitungen

radiophon

15. mai

9.30  Katholischer Pfingstgottesdienst aus der Propsteikirche St. Lamberti in Gladbeck. „Beistand für immer.“ ORF 2 9.50  Gedenk- und Befreiungsfeier Mauthausen. Die europaweit größte internationale Gedenkfeier live. ORF III 10.00  Evangelischer Pfingstgottesdienst aus der Pauluskirche in Hannover. Das Erste 12.30  Orientierung (Religion). Österreich: Muslime werden Christen. Wenn Flüchtlinge konvertieren. – Brasilien: Armenviertel „Vila Autodromo“ leistet Widerstand gegen Umsiedlung. – Missbrauch in Kremsmünster. Nun darf Abschlussbericht doch in Buchform erscheinen. ORF 2 14.50  Cultus – Der Feiertag im Kirchenjahr (Religion). Für viele Menschen bedeutet Pfingsten Kurzurlaub. Was aber wird an diesen Tagen überhaupt gefeiert? Was haben Kommunikation, Multikulturalität und Neubeginn damit zu tun? Das jüdische Schawuot, das Pfingstwunder, der Geburtstag der katholischen Kirche? Frater Clemens führt durch Stift Altenburg und den Garten der Religionen. ORF III 18.25  Österreich-Bild aus Salzburg. „Bischof – Kaiser – Jedermann.“ Salzburg – 200 Jahre bei Österreich. ORF 2 19.52  FeierAbend (Religion). Seine jungen Jahre hat er in Brasilien bei den Ärmsten der Armen verbracht: der Priester und Steyler Missionar Franz Helm. ORF 2 20.15  Erlebnis Bühne (Kultur). Jonas Kaufmann: Du bist die Welt für mich. Ein 30er-Jahre-Abend mit dem gefeierten Wagner- und VerdiSänger. ORF III pfingstMontag

16. mai

9.05  Messiah (Konzert). Im „Messiah“ drückt Georg Friedrich Händel große Gefühle wie Trauer, Verzweiflung und Hoffnung aus, eingebunden in ein Wechselspiel von Chören, Solisten und instrumentalem Innehalten. 3sat 10.00  Pontifikalamt zum 80. Geburtstag von Kardinal Karl Lehmann. Aus dem Hohen Dom zu Mainz. Das Erste 19.52  FeierAbend (Religion). „Der herrschende Geist.“ Gedanken von Elisabeth Orth. ORF 2

Morgengedanken von Veronika Prüller-Jagenteufel, Wien. So, Mo 6.05, Di–Sa 5.40, Ö2.

So 19.15  alpha-Lógos. Paulus und die Korinther. Paulus von Tarsus wird seit zwei Jahrtausenden gelesen und interpretiert. Man kann ihn getrost zu den wirkmächtigsten Autoren der antiken Welt zählen. Er war ein Meister der Briefliteratur, gleichzeitig aber ein mit Managerqualitäten gesegneter Missionar der jungen Christenheit. ARD-alpha

Mo 11.10  Anselm Grün. Pater Anselm Grün geht mit Michael Harles auf Gedankengänge rund um das Thema „Toleranz“. Anselm Grün stellt klar, dass Toleranz viel mit der Wahrnehmung von Grenzen zu tun hat. Auch wer seine Mitmenschen ständig kritisch bewertet oder sich argwöhnisch vergleicht, wird kaum zu einem toleranten Leben finden. BR

Foto: Archiv

20.15  Über Österreich – Juwele des Landes (Dokumentation). Georg Riha setzt in diesem Hochglanz- Vierteiler ausschließlich auf Flugaufnahmen. In jahrelangen Dreharbeiten hat er so gut wie ganz Österreich überflogen und zeigt quer durch den Jahreslauf Österreichs schönste Flecken aus der Vogelperspektive. ORF III 21.55  Kellergassen. In poetischen Bildern wird in einem Bogen über alle Jahreszeiten von Stille und von grünen Kellertüren erzählt, vom Reifen des Weines, von der Lese und von der Kühle in tiefen Kellern Niederösterreichs. ORF III Dienstag

17. mai

16.25  Das Vermächtnis der ersten Christen (Dokumentation). Gab es wirklich ein „Pfingstwunder“ mit feurigen Zungen, wie es der Evangelist Lukas erzählt? ORF III 17.10  Mysterien der Menschheit (Dokumentation). Die Bundeslade. ORF III 20.15  Christen in der arabischen Welt (Dokumentarfilm). Die Dokumentation schildert die dramatische Situation der Orientchristen, zeigt aber auch ihren Widerstandswillen. arte 22.35  kreuz und quer (Dokumentation). Der Papst und die Liebe. // 23.25 Kateri – die Indianerheilige. ORF 2 23.30  Das Leben der Anderen (Drama, D, 2005). Der eindringlich und intensiv inszenierte Film analysiert die Mechanik eines Unrechtssystems. Ein wichtiger Beitrag zur Aufarbeitung der DDR-Geschichte. Das Erste

Mittwoch

Foto: BR/Nöbauer

18. mai

19.00  Stationen (Religionsmagazin). Für immer und ewig? Warum heute noch heiraten? BR Donnerstag

19. mai

18.05  Natur.Wissen (Dokumentation). Die letzten Paradiese: Afrika – Kilimandscharo. Vor einer Million Jahren brach die Erde in Afrika auf. Unvorstellbare Magmamassen türmten sich bei den Vulkanausbrüchen auf. Der höchste freistehende Berg der Erde mit knapp 6000 Metern war geboren. ORF III Freitag

20. mai

21.00  Mond Sonne Blume Spiel – Es begann in einem Lepradorf (Dokumentarfilm). Ein im Münchner Westend lebender Iraner arbeitet als Bürogehilfe, hat sein ganzes Leben jedoch seiner verunglückten Adoptivmutter gewidmet, die ihn Anfang der 1960er Jahre in einem Lepra-Ghetto fand. ARD-alpha 22.15  Das geheime Leben der Apostel (Dokumentation). Sie wirkten, bevor die Kirche entstand und bevor das Wort „christlich“ verwendet wurde – die Apostel. ZDFinfo Samstag

21. mai

19.00  Schätze der Welt (Dokumentation). Val Müstair, Schweiz. Wo Karl der Große ein Heiliger sein darf. ARD-alpha Zum Nachhören und zum Nachsehen: Die „Morgengedanken“ und a­ ndere Religionssendungen können Sie unter religion.orf.at/radio/ bzw. unter religion.orf.at/tv/ nachhören bzw. nachsehen.

Foto: Brantner

Zwischenruf von Pfarrer Michael Chalupka, Wien. So 6.55, Ö1. Religion auf Ö3. So zwischen 6.30 und 7.00, Ö3. Erfüllte Zeit. Lebensweisen – Glaubenswelten. So, Mo 7.05, Ö1. Katholischer Gottesdienst aus der Pfarre Raggal, Vorarlberg. Missa Africana von Michael Schmoll; Lieder aus dem Gotteslob. Foto: cc/Friedrich Böhringer So 10.00, Ö2. Motive – Glauben und Zweifeln. So 19.05, Ö1. Einfach zum Nachdenken. So–Fr 21.57, Ö3. Hörbilder Spezial. Wenn die Stunde schlägt. Ein klingendes Brevier über die Glocke und ihre Gießer. Mo 10.05, Ö1. Memo. „Vom Wehen des Geistes.“ Bildung und Weltreligionen. Mo 19.05, Ö1. Gedanken für den Tag von Gerhard Weißgrab, Präsident der Buddhistischen Religionsgesellschaft in Österreich. „Freiheit und Verantwortung.“ Di–Sa 6.57, Ö1. Religion aktuell. Di–Fr 18.55, Ö1. Alte Musik – neu interpretiert. „Meditation.“ J. J. Froberger zum 400. Geburtstag. Di 19.30, Ö1. Praxis – Religion und Gesellschaft. Mi 16.00, Ö1. Dimensionen. „Bestenfalls ein Genügend.“ Über die mangelnde Sprachförderung für geflüchtete Kinder durch das österreichische Schulsystem. Mi 19.05, Ö1. Dimensionen. Die Pontos-Griechen – ein vergessener Genozid? Do 19.05, Ö1. Im Gespräch. „Damaskus und Jerusalem sind ein Kulturerbe der Menschheit.“ Gespräch mit Nazmi Al Jubeh, Kunsthistoriker. Do 21.00, Ö1. Intrada. „Zwischen Ekstase und Demut.“ Eine neue CD-Aufnahme der f-Moll-Messe von Anton Bruckner. Fr 10.05, Ö1. Logos. „Was glauben Sie?“ Die Psychoanalytikerin Veronica Gradl. Sa 19.05, Ö1.

Radio Vatikan

Täglich 20.20 Uhr. Dienstag: Die vier Pilgerwege. Im Heiligen Jahr auf dem Weg zum Petersdom.


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Thema 27

12. Mai 2016

Der Südsudan ist noch weit entfernt von dauerhaftem Frieden

„Der Staat versagt leider“ Im Bürgerkriegsland Südsudan müssen viele Menschen Hunger leiden. Mit Hilfe aus Oberösterreich soll die Grundversorgung der Menschen wieder angekurbelt werden. Hans Rauscher hat sich ganz der Hilfe für den Südsudan verschrieben. Von der Arbeit seines Vereins proSudan profitieren unzählige Menschen in dem afrikanischen Land. Vor Kurzem ist der Berufsschullehrer von ­einer Projektreise aus dem Südsudan zurückgekehrt – mit teils erschütternden Erlebnissen. Denn der seit 2013 andauernde Bürgerkrieg im Südsudan führte dazu, dass über zwei Millionen Menschen aus ihrer Heimat vertrieben wurden. Die meisten sind Binnenflüchtlinge. Hans Rauscher besuchte ein Flüchtlingscamp in der Nähe der Hauptstadt Juba, wo fast 10.000 Menschen untergebracht sind: „Es war psychisch eine sehr starke Partie für mich“, erzählt Rauscher der KirchenZeitung. Teilweise müssten die Menschen drei Tage lang ohne Essen auskommen, berichtet er. „Die Dimensionen sind gewaltig, ähnlich wie die Flüchtlingsströme in Europa“, berichtet er. Projekte zur Ernährungssicherheit. Auch nach einem Friedensabkommen kommt es in vielen Gegenden zu Stammesfehden, Überfälle auf Dörfer stehen an der Tagesordnung. In dieser Situation schafft es der Staat, weder für Sicherheit noch für ausreichend Lebensmittel zu sorgen. Denn die heuer überaus lange Trockenzeit sowie Hyperinflation und Ölpreisverfall haben die Lage zusätzlich verschärft. Hans Rauscher will mit einem neuen Projekt quasi für den Staat einspringen: „Ernährungssicherheit hat jetzt oberste Priorität“, sagt er:

Lokalaugenschein in einem Flüchtlingslager im Südsudan: Die Versorgung ist teilweise mangelhaft. pro sudan

„Der Staat versagt hier leider.“ In Rumbek hat der Verein proSudan bereits ein Pilotprogramm in einem Pfarrgarten gestartet. Frauen werden im Anbau von verschiedenen Feldfrüchten wie Kürbis, Kohlrabi oder Erdnüssen geschult, die dafür notwendige Ackerfläche wird zur Verfügung gestellt. Hand in Hand geht das mit den Frauenbildungskursen, die Teil der Pfarrarbeit in Rumbek sind: dort können die Frauen zum Beispiel nähen, backen oder Gesundheitsvorsorge lernen. „Die Männer führen die Kriege, viele sind als Händler unterwegs, sind schwer erreichbar. Wir setzen in dem Projekt bewusst bei den Frauen an“, erzählt Hans Rauscher. Paul Stütz

Bürgerkrieg im Südsudan Der Südsudan wurde im Jahr 2011 unabhängiger Staat. Zwischen 1983 und 2005 hatten sich der muslimisch dominierte Norden und der mehrheitlich christliche Süden bekämpft Der Frieden im Südsudan sollte nicht lange währen. 2013 begann der Bürgerkrieg. Mehr als 50.000 Tote hat der bewaffnete Konflikt im jüngsten Land der Welt bereits gefordert. Ein Viertel der Bevölkerung wurde durch den Konflikt vertrieben.

Hilfe von proSudan Der Verein proSudan unterstützt seit Jahrzehnten Hilfsprojekte im Sudan und im Südsudan. Die Arbeit des ehrenamtlichen Teams zeichnet sich durch besonders gute persönliche Kontakte nach Afrika aus. Mehrere Projekte werden im Südsudan unterstützt: das Berufsbildungszentrum in der südsudanesischen Stadt Lologo, Landwirtschaftsprojekte in Juba und Rumbek sowie die Sankt-Theresa-Schule in der Hauptstadt Juba. Investition in die Ausbildung der Menschen soll die wirtschaftliche Abhängigkeit von den Ölreserven im Land bremsen.

Nähkurse und landwirtschaftliche Programme geben den Menschen in Rumbek wieder eine Zukunftsperspektive. Prosudan

u Detailinformationen zur Arbeit des Vereins proSudan: www.prosudan.at


28 Kultur

12. Mai 2016

KirchenZeitung Diözese Linz

FÜR SIE GELESEN Auf den Spuren der Engel Ein trauernder Engel drückt all den Schmerz aus, den Angehörige beim Besuch des Grabes ihrer Liebsten empfinden. – Engel und Geniendarstellungen spielen in der Friedhofskunst seit der Antike eine große Rolle. Schutz-, Trauer- und Wächterengel prägen bis heute das Bild europäischer Friedhöfe. Der Bild- und Textband „Engel“ wirft einen gelungenen fotografischen Blick auf 150 Jahre Wiener Grabmalkunst vom Zentralfriedhof bis zu den Nobelfriedhöfen Hietzing, Grinzing, Döbling und im Biedermeierfriedhof in St. Marx. Schöne Detailaufnahmen, informativ und meditativ! ELLE Gerd W. Götzenbrucker, Engel, Meisterwerke der Friedhofskunst, Wiener Domverlag, 207 S., € 29,90.

Geschichte einer Arbeiterfamilie Es gibt Bücher, die eine Familiengeschichte, eingebettet in historische Fakten, auch literarisch ansprechend erzählen. „Buchengasse 100“ ist so eines. Die Autorin Oswalda Tonka, geboren 1923 in Wien, erzählt spannend entlang dreier Generationen vom Leben der Arbeiterfamilien, gezeichnet von Armut und Unterdrückung, von ihrem teilweise radikalen Kampf um soziale Verbesserungen und vom Widerstand gegen den Nationalsozialismus. Die Liebe der beiden Tanten – sie lebten in der Buchengasse in Wien Favoriten – zu ihrer Nichte war oft der einzige Lichtblick. CG Oswalda Tonka, Buchengasse 100, Geschichte einer Arbeiterfamilie, Promedia Verlag 2016, 230 S., € 17,90.

Schuldig oder nicht schuldig? Das Ensemble von „Terror“ mit Simon Jaritz als der Angeklagte Lars Koch (Mitte). TERROR ENSEMBLE C/O REINHARD WINKLER

Das Ensemble theater@work spielt im Landesgericht Linz einen fiktiven Gerichtsprozess

Was ist ein Menschenleben wert? Ist es richtig, unschuldige Menschen zu töten, um andere zu retten? Im Theaterstück „Terror“ entscheidet darüber das Publikum. Eine Passagiermaschine wird entführt und steuert auf ein vollbesetztes Stadion zu. Der Kampfjet-Pilot Lars Koch muss reagieren. Soll er das Flugzeug mit 164 Passagieren an Bord abschießen und damit das Leben von 70.000 Menschen im Stadion retten? Sein Befehl lautet Nicht-schießen. Er tut es trotzdem. Wochen später steht er wegen Mordes vor Gericht. – Hier beginnt das Stück „Terror“ des Autors Ferdinand von Schirach, gespielt vom Ensemble theater@work im Landesgericht Linz. Premiere war am 10. Mai. Zu Wort kommen der Angeklagte Lars Koch, der Vorsitzende, ein Zeuge und die Frau eines Opfers. Verteidiger und Staatsanwältin halten flammende Plädoyers. Die Argumente für eine Verurteilung des Piloten und für seinen Freispruch halten einander die Waage.

Am Ende urteilen die Schöffen, und das sind die Zuschauerinnen und Zuschauer. „Dieses Stück erzählt einem nicht, was moralisch und was unmoralisch ist, jeder muss sich selbst ein Urteil bilden“, sagt Regisseurin Heidelinde Leutgöb. Sie trifft mit der Auswahl einen Nerv. In Deutschland wird es zur Zeit an 25 Bühnen gespielt. Ein Fernsehfilm ist in Produktion. In Oberösterreich interessieren sich weitere Bezirksgerichte für die Inszenierung. Sie zwingt dazu, sich mit einem moralischen Dilemma auseinanderzusetzen: Darf ein Menschenleben auch in Zeiten terroristischer Anschläge gegen ein anderes aufgewogen werden? C. GRÜLL  Termine & Karten: Tel. 0650/720 72 81, www.theateratwork.at. Am Montag, 23. Mai, 19.30 Uhr diskutieren im Keplersalon der Jurist Alois Birklbauer und der Philosophieprofessor Michael Fuchs über das Thema „Ist die Würde des Menschen antastbar?“, Rathausgasse 5 in Linz.

KiZ-Tag für alle in Pulgarn Gotische Orgel-Führung. KiZLeser/innen sind eingeladen, am Fr., 3. Juni die gotische Orgel in Pulgarn/Steyregg zu besichtigen und selbst einmal den Blasebalg zu betätigen. Zeit: 14 bis 17 Uhr. Stiftskapellmeister Rupert G. Frieberger und Organist Klaus

Sonnleitner laden zur Orgelführung in die Kirche ein. Im Klostergarten ist bei Schönwetter die Gartenbahn geöffnet, große und kleine Besucher/innen können hier ihre Runden drehen. Keine Kosten, Spenden sind möglich, Picknick-Decken empfehlenswert. ELLE  Anmeldung & Info: siehe Seite 20. Orgelklang aus dem Mittelalter. Hier wird die nachgebaute gotische Orgel von Klaus Sonnleitner und Rupert Frieberger zum Klingen gebracht. KIZ/ELLE

„Der Thron der Menschenwürde“, Stahl/ Zwetschkenholz. J. LENGAUER

Lengauer in Venedig Architekturbiennale. Von 26. Mai bis 20. August ist der oö. Künstler Johann Lengauer mit einer Skulptur auf der Architekturbiennale in Venedig vertreten. Die Arbeit ist im Rahmen der Ausstellung „Senza terra/ ohne Land“ zu sehen.


KirchenZeitung Diözese Linz

Kunst & Kultur 29

12. Mai 2016

Der Höhenrausch 2016 wird am 20. Mai 2016 in Linz eröffnet – die Kirche ist Partnerin

Engel im Höhenrausch Das ganze Jahr über – nicht nur in der Weihnachtszeit – trifft man im Alltag auf Engel. Sie sind Symbol für das Göttliche in unserer Welt. Von „Anderen Engeln“ werden Besucher/innen beim Höhenrausch 2016 erwartet. Die Diözese Linz ist Kooperationspartnerin – mit eigenem Programm. Elisabeth Leitner

Eine Figur steht auf einer überdimensionalen Leiter und streckt die Arme in die Höhe. Sie scheint etwas zu erwarten, hofft sie auf eine Begegnung? – „Wie man Engel trifft“, ist der Name dieser großen Installation am OK-Platz in Linz. Es ist eines von 38 Kunstprojekten, die im Rahmen des Höhenrausch 2016 zu sehen sind. Der Höhenrausch steht heuer unter dem Motto „Andere Engel“. Engel sind nicht nur die freundlichen, tröstenden, musizierenden Wesen mit Flügeln, die den barocken Kirchenhimmel bevölkern. Engel sind als Schutzengel, als Plastikfigürchen und auf Kaffeebechern oder als Racheengel in Computerspielen im Alltag vertreten. Der Höhenrausch hat sich heuer zum Ziel gesetzt, ihre Vielfalt und Widersprüchlichkeit ans Licht zu holen. Sechzig Künstler/innen nähern sich dem Thema auf unterschiedliche Weise an. Die Künstler/innen reagieren dabei auf den vorhandenen Raum: die Seilrutsche „Flying Fox“ wird den Eindruck des Fliegens vermitteln, eine schwebende Klangkapsel steigt im Holzturm auf und ab und legt einen Klangteppich über das Publikum, einer Stahlharfe lassen sich im Klanggarten stark vibrierende Töne entlocken. Kinder können auf dem Dach beim Workshop „Wolkenklang und Schattenreich“ eine Reise durch die Welten zwischen Himmel und Erde erleben. Gemeinsam mit jungen Musiker/innen und Schauspieler/innen erforschen sie als junge Engel Stationen des Höhenrausches.

Kulturland n MDR-Jugendchor am Pöstlingberg und in Schlägl. Der preisgekrönte Rundfunk-Jugendchor Wernigerode ist zu Gast am Pöstlingberg: am Sa., 14. Mai gibt er um 16.30 Uhr ein Konzert in der Basilika, Leitung: Peter Habermann. Tags darauf kommt der Chor ins Mühlviertel. Dort steht am Pfingstsonntag ein Chor-Orgel-Konzert mit dem Jugendchor um 16 Uhr auf dem Programm, an der Orgel: Ingemar Melchersson. Werke von Scheidemann, Schütz, Bach, Bruckner und Rupert Frieberger werden erklingen. n Uraufführung in Katsdorf. Die Schacherl-Messe wird am So., 15. Mai, um 9 Uhr in der Pfarrkirche Katsdorf ihre Uraufführung erleben, am Keyboard: Gerhard Schacherl, den St.VitusChor leitet Gisela Nesser. n „Miststücke“ in Waldneukirchen. Das KBW lädt am Fr., 13. Mai um 20 Uhr in die Turnhalle in Waldneukirchen ein, dort warten die „Miststücke“ mit ihrem Kabarettprogramm auf die Besucher/innen.

Die Nike ragt aus dem Turm der Ursulinenkirche. Die Installation der Künstlergruppe Haus-Rucker-Co kehrt nach langer Abwesenheit wieder nach Linz zurück. ok/MVD Hausruckerco

Wie man einen Engel trifft. Eine Installation von Emilia und Ilya Kabakov am OK-Platz.

Kirchenplatz beim Höhenrausch. Die Diözese Linz ist Kooperationspartnerin: am Parkdeck des Kulturquartiers wird es einen „Kirchenplatz“ geben. Hier können Engelsgrüße mit Postkarten in die ganze Welt versandt werden. Ein eigenes Magazin über Engel, das „inpuncto beflügelt“ wird angeboten. Es ist dieser Ausgabe der KirchenZeitung beigelegt. Dazu stehen spezielle Führungen am Programm: Jeweils mittwochs ist um 11 Uhr eine Führung zu den biblischen Engeln geplant, um 15 Uhr finden Gesprächsrunden und Wanderlesungen zum Thema „Von Engeln berührt“ statt. Das Domcenter bietet eine Kombiführung „Mariendom mit Höhenrausch“ an. Zu ebener Erde beschäftigt sich die Kunsthistorikerin, Theologin und Fremdenführerin Theresa Stampler mit Engeln. Sie hat eine Tour durch Linzer Kirchen zusammengestellt, der Titel ihrer Führung lautet „Triff deinen Engel“. Am 23. Juni gibt es für KiZ-Leser/innen eine eigene Führung, detaillierte Infos dazu folgen Anfang Juni. u Info: www.hoehenrausch.at, www.dioezese-

kiz/elle

linz.at/engel, Tel. 0732/76 10-32 34, 0732/94 61 00.

n Soweto-Gospel-Choir im Brucknerhaus Linz. Vor zwei Jahren gastierte der Soweto Gospel Choir bereits im Bruckner-

Der Soweto-Gospel-Choir gastiert wieder in Linz. soweto gospel choir

haus. Nun kehrt der südafrikanische Chor, gegründet 2002, mit traditionell farbenprächtigen Gewändern und Gospel-, Pop- und Weltmusik-Klängen zurück. Mit seinem Programm „Faith/Hoffnung“ tritt er am Mittwoch, 16. November um 19.30 Uhr im Brucknerhaus auf. XX Karten: Brucknerhaus, Tel. 0732/77 52 30 bzw. Oeticket bzw. E-Mail: tickets@11shows.com


30 Personen & Dank

12. Mai 2016

KirchenZeitung Diözese Linz

DAnk

Dank

n HLW Freistadt. Über 400 Spendenbriefe samt Bei­ lagen fertigte der 1. Jahrgang der Freistädter Höheren Lehranstalt für wirtschaftliche Berufe unter der Feder­ führung von Dipl.-Päd. Helga Blöchl-Traxler für die Hos­ pizbewegung ab, konkret für das „Palliativ Care Team Unteres Mühlviertel“, das gemeinsam mit dem Roten Kreuz Bezirk Perg durch großes Engagement schwer­ kranke und sterbende Menschen sowie deren Angehöri­ ge im Krankenhaus und zu Hause begleitet. Die Schüler/ innen nahmen der Hospizgruppe zeitaufwendige Bü­ roarbeit ab und setzten sich gleichzeitig selbst mit den Themen Sterben, Tod und Trauer auseinander. HLW

n Regau. Die weit über un­ sere Grenzen hinaus bekann­ te Regauer Kinderliedermache­ rin Mai Cocopelli begeisterte die etwa 500 Besucher/innen bei ei­ nem Solidaritäts-Familienkon­ zert zugunsten der Regauer Ini­ tiative „Regau.Hilft“. Mit dabei auch Regauer Asylwerber, die bei den Auf- und Abbauarbeiten für das Konzert halfen. „Integration, so wie wir sie hier auf der Bühne gesehen und gespürt haben, be­ rührt einfach die Herzen“, so die Regauer Künstlerin und Musik­ pädagogin, die 2014 den Deut­ schen Rock- und Pop-Preis für das beste Kinderliederalbum er­ hielt. Mai Cocopelli: „Für mich war es eine sehr berührende Er­ fahrung, mit den Kindern aus Syrien und Afghanistan in ihrer Muttersprache zu singen. Und es war so einfach, ihnen diese Ges­ te der Freundschaft entgegen­ zubringen. Ich würde mir wün­ schen, dass auch an Schulen und Kindergärten gemeinsam auf sy­ risch und persisch mit den vielen neuen Kindern gesungen wird – denn Musik ist die Sprache, die uns alle im Herzen verbindet.“

n Windischgarsten. Span­ nende Besinnungsstunden zum Thema „Ehe als Dauerauftrag. Wie mit Konflikten umgehen?“ erlebten kürzlich eine Reihe von Ehepaaren in Windischgarsten. Sie danken Pfarrer Gerhard M. Wagner für die vielen wertvol­ len Anregungen. Stummer n Feldkirchen. Eine Gruppe von Firmlingen hat unter der Leitung von Beate Aigner Firm­ schöberl sowie „Firmsprudel – Apfelstrudel“ gebacken und Topfenaufstriche kreiert. Am „Markttag“ haben sie mit ih­ ren Köstlichkeiten viele Käu­ fer/innen angelockt und 260 Euro eingenommen, die sie an die „Tagesstruktur Feldkirchen“ spenden.

geburtstage n Am 13. Mai 2016 wird Oberstudienrat KonsR Mag. Alois Dametz, emeritierter Religions­ professor, wohnhaft in Wels, 95 Jahre alt. Er wurde 1921 in Linz geboren und 1948 zum Priester geweiht. Dann war er bis 1961 Kooperator der Welser Vorstadt­ pfarre, zugleich ab 1954 auch Präses der Welser Kolpingfamilie. Von 1961 bis 1988 war Mag. Da­ metz Religionsprofessor in Wel­ ser Gymnasien, zeitweise auch an der Landwirtschaftlichen Fachschule für Mädchen in Mis­ telbach. n Am 13. Mai 2016 feiert Otto Mahler, emeritierter Pfarrer, wohnhaft in Tumeltsham, sei­

nen 80. Geburtstag. Er stammt aus Batschka-Palanka im ehe­ maligen Jugoslawien und wurde 1962 zum Priester geweiht. Nach Kaplansposten in Braunau, Rans­ hofen und Leonding-Doppl-Bru­ der Klaus kam Otto Mahler 1982 als Seelsorger nach Tumeltsham und war von 1986 bis 2001 dort Pfarrer, ebenso für die Pfarre Gei­ ersberg. n Am 17. Mai 2016 vollendet KonsR August Wurm, emeritier­ ter Pfarrer, wohnhaft in Linz, sein 85. Lebensjahr. Er stammt aus Königswiesen und empfing 1956 die Priesterweihe. Nach Ka­ plansposten in Mettmach, Grün­ burg und Steyr-Stadtpfarre war

er von 1966 bis 1972 Pfarrer in Gutau, dann bis 1986 in Gars­ ten. Anschließend wirkte er bis 1996 als Pfarrer in Altenberg bei Linz, danach war August Wurm bis 2009 Krankenhausseelsorger bei den Barmherzigen Brüdern in Linz. n Am 18. Mai 2016 wird Johann Streicher, Ständiger Diakon in Weyer, 60 Jahre alt. Der gebür­ tige Losensteiner ist Landesbe­ diensteter, er wurde 1998 für die Pfarre Weyer zum Ständigen Di­ akon geweiht. Er ist Koordina­ tor für die seelsorglichen Dienste im Bezirksalten- und Pflegeheim Weyer. Johann Streicher ist ver­ heiratet und hat drei Kinder.

Die Regauer Künstlerin Mai Cocopelli setzt sich für Flüchtlingskinder der Region ein. huemer

Der Reinerlös aus dem Konzert kommt der Initiative „Regau. Hilft“ zugute, welche mit 70 eh­ renamtlichen Gemeindebürger/ innen die Asylwerber in Regau unterstützt. Aktuelle Informati­ onen unter: www.regauhilft.at oder unter der Kontaktadresse regau.hilft@gmail.com.


KirchenZeitung Diözese Linz

Leserforum 31

12. Mai 2016

Alles Verräter – nur wir nicht? Nein, es überrascht mich nicht mehr wirklich – zu lange schon gibt es einschlägige Erfahrungen mit den politischen Polterern, sei es in Österreich, in Deutschland – und immer öfter auch in der EU. Die Strategie, die dabei verfolgt wird, ist klar zu erkennen: die „Verkehrung ins Gegenteil“. Dabei verdrehen, reduzieren oder vereinfachen bestimmte Politiker und Politikerinnen die Wirklichkeit in ihrer Vielschichtigkeit. Sie schlagen mit Schlag-Wörtern um sich: Hauptsache man ist laut, man stellt sich selbst ins gute Licht und zieht über andere her, zieht den anderen eine über oder durch den Kakao, mit rechthaberischem Gehabe und johlendem Applaus. Besonders gut gedeiht übrigens die Aus-Saat des Verdachts. Alles wohl nach dem Motto: Nur wir wissen, wie es geht! Und: Außerhalb unserer Partei kein Heil! Ob das, was hier so pubertär-lautstark von sich gegeben wird, jedoch wahr oder falsch ist, scheint für die politischen „Macher“ keine allzu große Rolle zu spielen. Eine solche „Verkehrung“ ist vor Kurzem wieder „inszeniert“ worden: nämlich beim Verrats-Vorwurf (!) von FPÖ-Landesrat Manfred Haimbuchner an die römisch-katholische Kirche. Sie soll – so Haimbuchner – die christliche Kultur verraten haben. Und die FPÖ ist daher zur eigentlichen Hüterin christlicher Kultur geworden. Zu einem Bollwerk gegen alles, was nicht-christlich ist. Es überrascht demnach nicht, dass Haimbuchner immer wieder die Pflege christlicher Feste als Instrument der Ab- und Ausgrenzung fordert. Wie sehr er dabei aber das eigentlich Christliche verkennt, ist offensichtlich. Denn bei solchen Festen wie Martin, Nikolaus oder Weihnachten geht es nicht um idyllisches Brauchtum mit alpenländischem Flair. Vielmehr machen diese Feiern mit ihren zentralen Erzählun-

gen vom „Mantelteilen“, vom „Einsatz gegen Hunger“ oder von der „Geburt im Elend“ Mut zur Menschlichkeit. In diesem Sinn ist etwa das Martinsfest kein nostalgisches „Ritter-Spiel“ mit „Kerzerl-Umzug“. Vielmehr erinnert dieser Festtag an einen Mann, der sich solidarisch zeigt mit einem Bettler. Martin lässt die Not eines Menschen an sich heran, der durch alle Sicherungen gefallen ist. Und er scheut sogar nicht einmal davor zurück, Staatseigentum (nämlich den Heeres-Mantel) aufs Spiel zu setzen, um dem Bettler die vorenthaltene „Mindestsicherung“ im Ansatz zu kompensieren. Ob der Bettler ein Christ, ein Anders-Gläubiger oder ein Heide war, spielt übrigens keine Rolle. Wenn die Kirche diese Solidarität mit den Schwächsten, mit Menschen auf der Flucht oder an den Rändern der Gesellschaft vergisst, dann würde sie tatsächlich die christliche Kultur der Menschlichkeit verraten, ja mehr noch: Christus selbst, der sich auf eine Stufe mit den Armen, Obdachlosen, Flüchtenden und Gemobbten stellt. Ob das Haimbuchner und die Seinen verstanden haben? DR. THEOL. STEFAN SCHLAGER, PICHL BEI WELS

Alte Sätze Zur Serie: „Alte Sätze neu betrachtet.“

Mich hat das Fatima-Gebet nie so richtig angesprochen. Ich bin sehr froh, dass wir in Buchkirchen schon seit ca. 20 Jahren ein anderes, sehr schönes Gebet beim Rosenkranz beten. Unser damaliger Pfarrprovisor P. Christian Haidinger OSB hat es in unserer Pfarre in den 90er-Jahren eingeführt. Es lautet: „Guter Jesus, sieh‘ unsere Armut und Not. Verzeih‘ uns Torheit und Sünde. Hilf, dass wir Gutes nur wollen und mit deiner Kraft es vollbringen.“ Ich freue mich, jetzt auch mit Ihrem neuen Gebet „Schenke uns deinen Geist…“, eine Alternative zu haben. Danke sehr dafür. Ich

EInEM LIEbEn MEnSchEn…

habe es mir auf ein Kärtchen geschrieben und zu meinem Rosenkranz gesteckt. Ich möchte es mir zu eigen machen. Der Geist Gottes ist immer und überall gefragt. Er weht auch, wenn wir mit Herrn Dozent Dr. Liborius Olaf Lumma alte Sätze neu betrachten. AMALIA RECHEIS, BUCHKIRCHEN

In der KIZ Nr. 17 schreibt Herr Dr. Liborius Olaf Lumma: der Gebetstext „Bewahre uns vor dem Feuer der Hölle“ kommt nirgends in der Liturgie der kath. Kirche vor. Im Ersten Hochgebet kommt die Warnung vor der Hölle an exponierter Stelle (unmittelbar vor der Konsekration) vor: „ ... rette uns vor dem ewigen Verderben ...“. ADOLF RAMEDER, HOLLENSTEIN

Stichwahl – ein Dilemma Wie viele Österreicher mache ich mir Gedanken um die Zukunft unseres Landes und welche Menschen in Zukunft unser Land repräsentieren werden. Als glaubender Mensch und praktizierender Katholik wäge ich ab, welche Wahl ich am 22. Mai treffen soll. Das Wahlergebnis vom 24. April 2016 hat mich in ein Dilemma versetzt. Ich soll entscheiden zwischen einem Kandidaten, der Agnostiker ist, der aus der Kirche ausgetreten ist, und dem anderen Kandidaten, der für einen Rechtsruck im Land und in Europa ist und verschlüsselte Botschaften gibt, die nachdenklich machen. Man könnte fast von einem Gewissenskonflikt sprechen, wenn man an diese Wahl denkt. Wählt man das geringere Übel, geht man gar nicht zur Wahl oder wählt man ungültig? Ein Dilemma! MARIA AUZINGER-LENGAUER, ST.GEORGEN/A.

Veröffentlichungen bedeuten keine Zustimmung. Kürzungen vorbehalten. Zuschriften an: KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz; leserbriefe@kirchenzeitung.at

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unter uns Alle Wege führen nach Maria Taferl

DENK mal

Diese Rose trägt ein großes Erbe Ist sie auf einem christlichen Gemälde abgebildet, wird mit ihr Reichtum, Heil, Heilung und Schönheit ausgedrückt. Auch in China steht sie für Reichtum. – Die Pfingstrose trägt ein großes Erbe. ernst Gansinger

Diesem Mythos verdankt die Pfingstrose ihren lateinischen Namen „Paeonia“. Machen Sie mit: Ergänzen Sie die Heilkraft der Pfingstrose mit Sprachkraft: Bilden Sie aus den Buchstaben P, F, I, N, G, S, T, R, O, S, E neue Wörter. (Das S kann 2 x verwendet werden.) Unter allen Einsendungen, die uns bis 20. Mai erreichen, verlosen wir ein Blumenbuch. Adresse: KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, E-Mail: service@kirchenzeitung.at

Beim Denk Mal Nr. 17 hat Anton Blöchl aus Traun gewonnen. (Ein Mauersegler kann 200 km/h erreichen.)

ernst gansinger ernst.gansinger@kirchenzeitung.at

Domspatz

merk-würdig­­

Der heilige Geist weht, wo er will. Wir können also auch für Österreich hoffen.

„Aus einem Dialog der Worte kann eine Freundschaft entstehen. Das kann jedes Kind. Warum machen das nicht auch wir?“ Papst Franziskus hat bei einer interreligiösen Konferenz Christen und Muslime aufgerufen, aufeinander zuzugehen.

KirchenZeitung Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz P.b.b. GZ 02Z031277 W – Nicht retournieren

Die Pfingstrose, auch Marienblume genannt, war schon im Altertum als Heilpflanze bekannt. Im Mittelalter wurde sie von Benediktinermönchen nach Mitteleuropa gebracht. Für Hildegard von Bingen hat die Paeonie, die Pfingstrose, eine heilende Wirkung, etwa wenn der Mensch den Verstand verliert. In seinem Werk „Aeneis“ schreibt der römische Dichter Vergil, dass der von Pferden getötete Virbios von der Göttin Artemis durch eine Pfingstrose wieder zum Leben erweckt wurde. In der griechischen Mythologie wird erzählt, dass der Götterarzt Paion den verwundeten Herakles mit einer Pfingstrose geheilt habe.

Der Pfingstrose hatten die Menschen schon im Altertum Heilkraft zugeschrieben. Fotolia/sichkarenko_com

Sonntag gegen Mittag in einem endlich sonnig erwärmten Linzer Gastgarten. Zwei Frauen treten vor den Stammtisch. „Wie kommen wir nach Maria Taferl?“ – „Oh Gott, da sind‘S ganz falsch“, ist die erste Auskunft des Männerchores. Noch singt er einstimmig. Dann ein kurzes Solo der Bassstimme: „Am besten, Sie fahren bei der Ampel vorne rechts, dann auf die Autobahn. Dann...“ – „Dann kann nichts mehr schief gehen“, wollte er sagen, aber eine der Frauen wendet ein: „Wir haben kein Autobahnpickerl.“ – „Na, dann wird‘s kompliziert“, ist die letzte Harmonie der Männer, die dissonant weitersingen im Versuch, einen Weg aus dem städtischen Irrgarten zu beschreiben. „Da fahren‘s ...“, sagt einer, schon wendet ein Zweiter ein, dass es auf ganz anderem Weg, nämlich „dort vorne links, nach 300 Metern wieder links, geradeaus und dann §$%&??yx! ...“ viel einfacher sei. Ein Dritter hat eine noch bessere Idee. Die Männer debattieren, wer den besten Weg weiß. Jeder stellt ein anderes Richtungstaferl nach Maria Taferl auf. Waren die Frauen Fragende, sind sie jetzt Ratlose. – Es ist nicht ratsam, sich mit einer Frage an mehrere zu wenden! Aber Maria muss von Maria Taferl aus gewirkt haben: Einer aus dem Männerchor sagt: „Ich fahr Ihnen den Weg aus Linz hinaus vor!“ – Der dissonante Chor verstummt in Harmonie.


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