Echo der Liebe Nr. 6/2015

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Nr. 6 · August 2015

Jesus beginnt seine Wunder auf einer Hochzeitsfeier. So lehrt uns Jesus, dass das Meisterwerk der Gesellschaft die Familie ist: der Mann und die Frau, die einander lieben! Das ist das Meisterwerk! Die Liebe trägt auch diese Flüchtlingsfamilie aus dem Irak.

Es ist wirklich besorgniserregend, wenn über die elementarste und natürlichste Realität, die Ehe und Familie darstellen, keine Klarheit herrscht. Die Familie ist doch das, was jedem Menschen am nächsten steht und förmlich in sein Fleisch und Blut eingeschrieben ist. Der menschliche Leib, die Sexualität und die eheliche Liebe sind wie ein Ursakrament, in dem das Unsichtbare, die Liebe Gottes, sichtbar werden soll. In der gegenseitigen Zuneigung zweier Personen spricht Gott selbst: “Ich möchte, dass ihr zusammen seid.” Um das Verliebtsein als Geschenk Gottes wahrnehmen zu können, braucht es selbstlose Hingabe, die über jede menschliche Begrenztheit hinweg die Entfaltung und Erfüllung des Geliebten ersehnt. Erst dann nimmt man im Partner die Gegenwart Christi wahr und erkennt, dass die unverbrüchliche eheliche Bindung ihren Ursprung in Gott hat. So entstehen Einheit und treue Bindung. Sie ist keine Begrenztheit der eigenen Freiheit, sondern vielmehr Quelle des Glücks, die die Entfaltung der eigenen Persönlichkeit ermöglicht.

Löst sich der Mensch von seiner ursprünglichen Beziehung zu Gott, dann entwurzelt und isoliert er sich. Er wird leichte Beute für die herrschende materialistische Kultur. Im berühmten Artikel “Kein Platz in der Herberge”, der als Geburtsstunde unseres Hilfswerks gilt, sprach Pater Werenfried mit prophetischen Worten über die Not der

Papst Franziskus, Generalaudienz, 29. April 2015

der erlösten und erlösenden Liebe aufleuchten zu lassen. Und das selbst dann, wenn durch das Nichtentsprechen eines Partners die Einheit äußerlich zerbricht. Wenn wir von Ehe und Familie sprechen, geht es also in erster Linie nicht um moralische Vorschriften und gesellschaftliche Normen, die es einzuhalten gilt, sondern darum, im Sakrament der Ehe die lebendige Gegenwart Christi zu erkennen und Ihn zu lieben. Wer aber Christus liebt, wird auch die Gesetze des Schöpfers lieben lernen und danach leben wollen. Nicht aus eigener Kraft, sondern in der Kraft Gottes! Liebe Freunde, es ist unser Anliegen, dass es weltweit immer mehr christliche Familien gibt. Helft uns, möglichst vielen jungen Menschen beizustehen, sich so lieben zu lernen, wie Christus sie liebt, damit die ganze Welt eine “Wohnstatt Gottes” wird.

In der ehelichen Liebe wird die Liebe Gottes sichtbar.

Familie. Auch heute sind seine Worte mehr denn je aktuell: “Wisst ihr, was eine Verlobung ist? Das ist ein langsames Zueinanderwachsen zweier Menschen, die eins werden müssen und die im wilden Pochen ihres Blutes den zwingenden Befehl Gottes vernehmen, Erde und Himmel zu bevölkern. Der Aufschrei ihres Fleisches ist im Tiefsten die Stimme Christi, die nach Es segnet Euch und Eure Familien Leben ruft, die in neuen Seelen besteht und Euer dankbarer wachsen will.” Die christliche Ehe hat eine doppelte Bestimmung: einerseits den neuen, mit Christus vereinten Menschen zu gebären und P. Martin M. Barta andererseits in den Eheleuten den Glanz Geistlicher Assistent 1


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