KI 70 RC J HE ahr IN e NO T
Nr. 2 · Februar 2017
“Die Kultur der Barmherzigkeit bildet sich im beharrlichen Gebet, in der bereitwilligen Offenheit für das Wirken des Heiligen Geistes, in der Vertrautheit mit dem Leben der Heiligen und in der konkreten Festungen für Gott, Hochburgen des Gebetes bauen – auch heute.
Die “Triade” – Information, Gebet und Aktion – ist der Dreifuß, auf dem die ganze Mission von KIRCHE IN NOT ruht. Das Gebet steht im Zentrum dieser Mission, weil das Beten die Information zur Verkündigung erhöht und die Aktion zu einem Werk Gottes macht. Zu den ersten Projekten von KIRCHE IN NOT, die Pater Werenfried ins Leben rief, zählten die “Festungen für Gott”, jene Klosterbauten entlang des Eisernen Vorhangs, die eben durch das Gebet die zukünftige Hilfe für die Kirche im kommunistischen Ostblock vorbereitet und ermöglicht haben. Der Gebetskampf muss jedem anderen Kampf um Gerechtigkeit und Frieden vorausgehen. Nur wenn wir den Kampf um das Gebet gewinnen, werden wir alle anderen Kämpfe in der Welt, auch in unserem persönlichen Leben, gewinnen. Oft hört man den Satz: “Da hilft nur noch beten.” Das ist so wahr! Vor allem, wenn wir, statt an der Situation unseres Lebens und der Welt zu verzweifeln, den Mut zum Beten fassen. Allerdings setzt dieser Satz Gott in ein schlechtes Licht. Denn beten sollte nicht die “ultima ratio”, also der letzte
Nähe zu den Armen.” Papst Franziskus, Apostolisches Schreiben “Misericordia et misera”
häufigen Unterhaltung mit ihm, zu einer innigen Freundschaft mit dem, der mich unendlich liebt. Wer so betet, wird selbst anders, in seinem Sein und auch in seinem Wirken. Ich kann nicht ernsthaft um Frieden beten und nichts für den Frieden tun. Ich kann nicht für Hungernde und im Elend Darbende beten und alles auf sich beruhen lassen. “Wäre es nicht töricht”, sagte der Gründer von KIRCHE IN NOT, “von Gott eine Gnade zu erflehen, ohne bereit zu sein, bei dieser Gnade mitzuwirNur wenn wir den Kampf ken?” Liebe Freunde, mit Eurer Hilfe um das Gebet gewinnen, dürfen wir auch heute weltweit werden wir alle anderen viele Festungen für Gott, Hochburgen des Gebetes errichten. Kämpfe gewinnen. Besonders in den kontemplatider Welt. Wo der Beter dazwischen steht, ven Klöstern halten die Schwestern und kommt in das Gewirr der zerstörerisch wir- Brüder wie Moses unermüdlich ihre Hände kenden Mächte die göttliche Gnade ins zum Himmel empor und kämpfen im Gebet Spiel. Dabei lässt sich Gott nicht einfach für uns. Schaffen wir Gott Raum in unsenur bitten um einzugreifen, sondern Er rem Leben, Er wartet 24 Stunden auf uns. möchte uns durch das Gebet auch die Es segnet Euch Euer dankbarer Würde der Miturheberschaft verleihen. Beten ist kein vergnüglicher Spaziergang, Beten kann sehr anstrengend sein. Aber je mehr wir beten, umso mehr Freude haben wir am Gebet. Die heilige Teresa von Avila P. Martin Maria Barta versichert uns: Solches Beten führt zu einer Geistlicher Assistent einfachen Erhebung der Seele zu Gott, zur
Ausweg sein, sondern die “prima ratio”, also der Anfang, das Erste. Beten verändert in der Tat die Welt. Es bringt Gott in das Geschehen, was Er aber nicht ohne unsere Freiheit will. Das Gebet ist eine gewaltige Macht. Sie kann sogar Naturgesetze außer Kraft setzen und jedes Hindernis bezwingen. Es ist Anteilnahme an der Allmacht Gottes. Wenn sich ein Beter in den Gang der Dinge einmischt, verändert er die Wirkzusammenhänge in
1