Wind und Wasser

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Editorial

Auszeit „Günstige Winde kann nur der nutzen, der weiß, wohin er will.“ Oscar Wilde

Liebe Leserinnen und Leser, die Schiffe kommen aus dem Wasser, die Ruder und Paddel werden eingeholt, nur noch vereinzelt begeben sich hartgesottene Trockenanzugträger mit ihrem Kite oder Surfbrett auf unsere herbstliche Ostsee. Die Saison geht in die Winterpause – und mit ihr auch Wind und Wasser. Ganz Wind und Wasser? Nein! Der überwältigende Zuspruch, der uns in unserem ersten Jahr von Ihnen entgegengebracht wurde, sollte nicht unbeantwortet bleiben: Ab sofort gibt es Wind und Wasser auch digital im Internet! Auf unserer neuen Seite www.wind-und-wasser.eu finden Sie alle spannenden Artikel, Informationen, Tipps und Termine unseres Magazins – übersichtlich nach Rubriken und Ausgaben sortiert. So kommen Sie gut durch die Zeit bis zu unserer nächsten Ausgabe im Februar 2011. Und diejenigen, die dennoch nicht ganz auf sportliche Aktivität verzichten möchten, inspirieren wir mit unseren Erlebnisberichten aus der Titelgeschichte ja vielleicht zu einer etwas anderen Auszeit: einer Chartertour in sonnigeren Gefilden. Eine unterhaltsame Lektüre und immer eine Handbreit Wasser unterm Kiel wünscht Ihnen

Foto: Kiel-Verlag

Felix Kreißler, Herausgeber

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In dieser Ausgabe

Inhalt Titelgeschichte 6 10

Yachtcharter Kleine Abenteuer inklusive Flottillensegeln

Meer und Mensch 12 16 20 22 25

Nachwuchsprojekte DGzRS Baltic Mermaid Project Küstenkunst Maritime Berufe

Mein Sport 28 30

Vereine Kanupolo

Törns und Reviere 34 39

Ostseetour im Seekajak Opticamp der MSK

Alles sicher 40

Skippers Sicherheitstipps

Klarschiff 42 43

Seglers Trickkiste Knotenkunde

Logbuch und Treibgut 44 46

IMMAC Sailing Academy Tipps und Termine

Intern 49 51

Leserumfrage Wind und Wasser im Web

Backskiste 52 53 54

Bücher Bordküche Kinderbücher

Kleine Seepiraten 55

Rätselkiste

Küstenklatsch 56 57

Kurz und knapp Kolumne

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Titelgeschichte

Seine erste Erfahrung als Skipper einer Charteryacht machte der Hamburger Carsten Geyer im Mai 2009 in der Türkei. Ein unvergessliches Erlebnis mit einigen dramatischen Höhepunkten.

D

er Mond leuchtete hell über der Bucht von Fethiye im türkischen Mittelmeer. Es war ein sternenklarer Himmel, im Schiff herrschten etwa 25 Grad.

Wir schliefen längst in der Bugkoje, als wir von einem leisen und steten Geräusch geweckt wurden. Woher kam das? Schlaftrunken suchten wir nach der Ursache. Es kam eindeutig von vorne. Das konnte nur die Ankerkette sein. Doch warum schnarrte die Kette in unregelmäßigen Abständen? Es war zwei Uhr nachts. Am Abend zuvor hatten wir uns noch ein leckeres türkisches Essen gekocht, Wein getrunken und waren todmüde in die Kojen gegangen. Es war unsere erste von sieben Nächten, die wir auf einer Oceanis 39 verbringen sollten. Carsten Geyer am Steuer der gecharterten Oceanis 39.

Leichter Wind, ruhige See und hohe Temperaturen Wir – meine Freundin, ihr Sohn und mein Sohn – bildeten eine Crew, die sich zum ersten Mal mit mir als Skipper zusammengefunden hatte. Im Vorjahr hatten wir gemeinsam an der Müritz unseren Sportbootführerschein gemacht und bei Scansail in Hamburg das Schiff für Mai in der Türkei gechartert, weil uns das Charterunternehmen dort leichte Winde, ruhige See und hohe Temperaturen versichert hatte. Flug und Anreise verliefen perfekt. Die Zeremonie der Übergabe kannte ich von früheren Charterreisen, die ich unter anderem mit meinem Vater unternommen hatte. Das Personal war bestens gelaunt, die Sonne lachte, und das Schiff erlebte erst seine zweite Saison. Es strahlte in der

Kleine Sonne, außen und innen war alles blitzblank. Im benachbarten Supermarkt kauften wir landestypischen Proviant, viel Wasser und Wein und fieberten bei 30 Grad dem kommenden Morgen entgegen. Es war unsere erste gemeinsame Charter, und bis dahin fanden wir, dass wir alles richtig gemacht hatten.

Unkomplizierte Schiffsübernahme Die Übernahme des Schiffes gestaltete sich unkompliziert. Wir absolvierten einige Übungsmanöver und stachen nach einer ruhigen Nacht im Basishafen in See. Den ersten Abend wollten wir in einer schönen Bucht ankern, an Bord kochen 6 Wind und Wasser


Yachtcharter

Abenteuer inklusive

Fotos: Privat (1), scansail.de (2)

und baden gehen. Für einen 12- und einen 14-jährigen Jungen ist Mitsegeln eher langweilig. Und auch ich – als Jollensegler mit Regattageschichte – muss gestehen, dass eine Oceanis 39 eher einem Campingwagen auf dem Wasser ähnelt als einer sportlichen Yacht. Trotzdem warteten auf die Erwachsenen wichtige Aufgaben wie die Navigation, Schiffstechnik und natürlich die Verpflegung. Die Jungs hingegen ersehnten die erste Fahrt mit dem 5-PS-motorigen Dingi. Unser Törn in die nächste Bucht schweißte uns aber schon zusammen, denn Aufgaben wurden verteilt und Verantwortung übernommen.

Nächtliches Erwachen mit Schrecken In der Bucht ankerten wir mit dem Heck zum Land, und die Jungs waren stolz, dass sie mit dem Dingi zwei landfeste Leinen angebracht hatten, die das Schiff zusätzlich sichern sollten. Diese Leinen hielten auch, doch als wir um zwei Uhr morgens von der Ankerleine geweckt wurden, mussten wir erkennen, dass der Anker langsam über den steinigen Grund gezogen wurde. Das hatte dieses scharrende Geräusch erzeugt!

Plötzliche Fallwinde drückten das Schiff gen Land Was war passiert? Am Steilhang der Bucht hatten sich in der Nacht

Fallwinde gebildet. Wir waren bei Windstille in die Kojen geschlüpft. Als wir jetzt an Deck stürmten, nur leicht bekleidet, wehte ein kräfti-

Ankern mit landfesten Leinen.

Wind und Wasser 7


Einsame Buchten mit glasklarem Wasser laden zum Baden ein.

ger Wind. Sofort lief mir ein eisiger Schauer über den Rücken, ich sah vor meinem inneren Auge, was jetzt passieren könnte: Wir wurden mit dem Heck gen Land gedrückt. Der Anker hatte sich gelöst, der brisende Wind würde in dieser Nacht unser Schiff am Fels zerschmettern. Sofort startete ich den Motor, meine Freundin ging an den Bug, wir froren und bibberten. Die Ankerkette holten wir langsam dicht, der Anker schien sich wieder gefangen zu haben, und wir konnten das Schiff sichern. Ein Glück! Den Rest der Nacht konnte meine Freundin trotzdem nicht mehr schlafen, und sie nahm mir das Versprechen ab, auf diesem Törn nicht mehr zu ankern. Sie wusste nicht, was noch kommen würde ...

8 Wind und Wasser

Eine Stunde drehten wir uns im Kreis Der neue Tag empfing uns mit strahlender Sonne, die Jungs fuhren Dingi, meine Freundin ging baden. Ich saß allein im Heck, als eine plötzliche Bö das Schiff ergriff, den Anker löste, der Bug sich drehte, während sich die beiden landfesten Leinen strafften. Blitzschnell rief ich alle an Bord, startete den Motor, konnte im letzten Augenblick die Landfesten losschlagen und mit Fahrt das Schiff, das sich mittlerweile längs zum Ufer gestellt hatte, von der Küste wegfahren. Doch bei diesem Manöver verdrehte sich der Anker und steckte nun so fest, dass wir ihn nicht mehr lichten konnten. Eine Stunde drehten wir uns erfolglos im Kreis. Es sollte zwar noch gelingen, den Anker einzuholen,


Fotos: Privat (2), scansail.de (3)

Yachtcharter

aber das Versprechen, nicht mehr auf diese Art des Festmachens zurückzugreifen, musste ich wiederholen.

serpfeife (mit einem Tabakersatz) nehmen und der Sonne nachtrauern, die glutrot über dem Meer unterging.

Das kleine Abenteuer war zum Glück schnell vergessen. Stetiger Wind, das Meer und der blaue Himmel machten jeden Tag wieder gute Laune.

Törn war eine perfekte Mischung

Der Rest des Urlaubes verlief völlig undramatisch. Wir segelten jeden Tag drei bis vier Stunden, gingen baden und entspannten uns. Die Häfen suchten wir danach aus, ob sie uns entweder frischen Proviant und saubere Duschen boten oder einsame Buchten mit kleinen provisorischen Restaurants, wo Einheimische das Essen aus einfachen Küchen servierten. So schlemmten wir einmal Lamm aus dem Erdofen, vier Stunden gegart. Anschließend konnte man einen Zug aus der Was-

Eigentlich suchten wir die Einsamkeit, doch für die Nacht legten wir immer in kleinen Häfen an, um die Sicherheit des Steges für eine ruhige Nacht zu nutzen. Es hat allen großen Spaß gemacht, der Törn war eine perfekte Mischung aus kleinen Abenteuern, entspanntem Segeln, Badeurlaub und dem Genuss von landestypischen Leckereien. Das Wetter ist aber der entscheidende Faktor. Wir sind seitdem noch einige Male gemeinsam gesegelt, und wenn die Sonne lacht, macht es doppelt soviel Spaß. Carsten Geyer

Wind und Wasser 9


Titelgeschichte

Flottillensegeln

Herr Schulte, können Sie kurz erläutern, was Flottillensegeln bedeutet und wie es abläuft? Beim Flottillensegeln gehört man zwar einer Gruppe von Schiffen an, ist jedoch tagsüber allein und nicht immer in der Gruppe unterwegs. Dadurch hat man die Freiheit loszusegeln, wann man möchte. Am Abend gab es

immer ein Treffen, bei dem wir den nächsten Tag geplant haben. Es wurde der Hafen bestimmt, den wir anlaufen würden, und auch nach Restaurants gesucht, in denen wir nach dem Anlegen einkehren konnten.

schiff hat uns vor Ort unterstützt, sodass alles reibungslos ablief. Nach dem Anlegen haben wir uns oft mit den anderen Seglern aus der Flotte getroffen und zusammengesessen. Es waren Leute aus vielen verschiedenen Nationen.

In jedem Hafen waren Liegeplätze reserviert und das Flottenbegleit-

Aus welchem Grund haben Sie sich für das Segeln in einer Flottille entschieden? Meine Frau und ich wollten gern einmal im Mittelmeer segeln, aber wir waren uns nicht sicher, ob wir uns einen Törn in diesem Gewässer zutrauen. So sind wir auf die Flottille gekommen. Das ist einfach sicherer. Der Vercharterer stellte uns das Revier vor und beriet uns über ein geeignetes Boot. Zuerst hatten wir Zweifel, ob Segeln in einer Gruppe mit fremden Menschen das Richtige wäre, aber am Ende hat es uns sehr gut gefallen, denn die Gemeinschaft war sehr nett. So ein Törn muss natürlich richtig geplant und gut vorbereitet werden. Wonach wur-

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Fotos: Privat (5)

Wind und Wasser im Gespräch mit Ralf Schulte. Der Lübecker war bereits mehrfach mit einer gecharterten Yacht unterwegs. Im letzten Jahr entschloss er sich, gemeinsam mit seiner Frau das Segeln in einer Flottille auszuprobieren.


Yachtcharter

den das Revier, der Vercharterer und die Größe der Yacht ausgewählt? Das Revier hat uns der Vercharterer vorgeschlagen. Wir konnten zwischen Kroatien und der Türkei wählen und haben uns dann wegen des Wetters für die Türkei entschieden. Außerdem bekamen wir für den Törn das Boot, das wir haben wollten. Das Charterunternehmen habe ich auf einer Wassersportmesse kennengelernt. Er war dort mit einem Stand vertreten und ich konnte mich so persönlich über seine Leistungen informieren. Sein guter Ruf war unter anderem für unsere Entscheidung ausschlaggebend.

Häfen wir anlaufen würden. Der nächste Tag wurde ja immer am Vorabend besprochen. Wir hatten jedoch einen freien Tag mit einer Übernachtung, an dem wir in einem beliebigen Hafen festmachen konnten. Wie hat Ihnen der Törn insgesamt gefallen? Sehr gut. Wir hatten viele tolle Erlebnisse mit den anderen Seglern aus der Flottille. Besonders gern erinnern wir uns an die Abende, an denen wir alle zusammengesessen und uns unterhalten haben. Über das Wetter konnten wir uns auch nicht beklagen, im Gegenteil. Es gab lediglich einmal eine brenzlige Situation, als ein plötz-

licher, sehr starker Fallwind aus den Bergen aufkam und wir die Segel zügig reffen mussten. Wir haben das jedoch gut gemeistert. Sie haben offenbar viele positive Erinnerungen an Ihren Mittelmeertörn. Würden Sie sich wieder für das Flottillensegeln entscheiden? Meine Frau und ich hätten dieses Jahr im Mai gern wieder etwas gechartert, aber wir wollten dann doch nicht fliegen und sind deshalb hiergeblieben, um mit dem eigenen Boot in der Ostsee zu segeln. Aber das Flottillensegeln macht viel Spaß und man ist in netter Gesellschaft. Das Gespräch führte Tina Ludwig.

Die Größe des zu charternden Bootes richtete sich nach unseren Bedürfnissen. Wir hätten auch ein größeres Boot chartern können. Den Törn im Mittelmeer verbrachten wir zu zweit auf einem 32 Fuß (etwa 9,8 Meter) langen Boot. Dort war ausreichend Platz für uns. Konnten Sie die Törnplanung mitgestalten? Nein, der Törn stand von vornherein fest. Wir wussten, welche

Gemeinsam mit anderen und doch für sich – Ralf Schulte und seine Frau genossen das Segeln in der Flottille.

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Meer und Mensch

Learning by doing Durch aktive Teilnahme werden Nachwuchssegler auf der Rennyacht „Utsider“ an den Hochsee-Regattasport herangeführt.

M

an sollte meinen, die Verantwortung wiegt schwer für die Teilnehmer des Jugendsegelprojekts „Utsider“, denn die Crew muss sich der Herausforderung stellen, den Großteil der Aufgaben des Unternehmens in Eigenregie zu bewältigen. Das gilt sowohl für die Jobs an Bord als auch für die Tätigkeiten an Land. Doch die Begeisterung steht den jungen Seglern ins Gesicht geschrieben.

12 Wind und Wasser


Nachwuchsprojekte

Fotos: Behrns (1), Babic (1)

An Aufgaben zu wachsen, Verantwortung zu übernehmen und sich gleichzeitig auszuprobieren sind die Prämissen. Auch wenn die Köpfe hinter dem Projekt die „Schoten“ zu jeder Zeit in der Hand halten. Die zurzeit sieben Crewmitglieder der 45 Fuß (13,7 Meter) langen „Utsider“ haben ihre feste Position an und unter Deck. Sie fungieren als Navigator, Taktiker, Pitmann, Mastmann oder Trimmer. Die Mannschaft formiert sich aus Schülern, Studenten und Lehrlingen zwischen 17 und 30 Jahren aus Rostock, Hamburg, Frankfurt am Main, Göttingen und von der Insel Rügen. Voraussetzung für das Anheuern ist eine Mitgliedschaft beim Yachteigner, dem Warnemünder Segel-Club (WSC).

Lust, mitzumachen? Projektteilnehmer Sven Wegner beschreibt den Zeitaufwand für die Crew: „In der letzten Saison haben wir an rund 45 Tagen trainiert. Weitere 30 Tage haben wir auf Regatten verbracht. Die Trainings finden meist an Wochenenden statt, sodass auch die auswärtigen Teamkollegen anreisen können.“ Insgesamt legte die Mannschaft rund 3317 Seemeilen mit der „Utsider“ zurück. Da nicht immer alle an jedem Termin Zeit haben, sind neue Mitglieder gerne gesehen, sollten jedoch erste Erfahrungen im Regattasegeln mitbringen.

Wind und Wasser 13


Verantwortung auch an Land Mit dem Gang an Land hört die Verantwortlichkeit des jungen Teams nicht auf. Die Bereiche Organisation, Bootspflege, Pressearbeit und Mannschaftsverpflegung zählen ebenso zu den Aufgabenfeldern, die die angehenden Profisegler beherrschen sollten. Für das Training des Regattanachwuchses hat der WSC ein Schiff gefunden, von dem andere Vereine nur träumen können: die Hightechrennyacht „Utsider“, die dem Projekt auch als Namenspatin dient. Das 14 Meter lange Boot aus Kohlefaser wurde im Jahr 2000 von Elliot Marine in Neuseeland gebaut. Es bestritt zunächst Offshore-Regatten im Pazifischen Ozean, unter anderem „Melbourne to Osaka“. 2005 holte der Kieler Unternehmer und Admirals-Cup-Gewinner Tilmar Hansen die Rennyacht unter dem Namen ,,Outsider“ in den Ostseeraum und segelte sie bis 2007. Mit der Auflage, sie für die Jugendarbeit zu nutzen, übereignete Hansen das Boot im Frühjahr 2008 schließlich dem WSC. Und aus der „Outsider“ wurde die „Utsider“.

Sponsoren gesucht! Finanziell könnte sich der WSC die Unterhaltung der Yacht gar nicht leisten. Den Großteil der Kosten tragen Sponsoren. Sie werden durch den Frankfurter Unternehmer und WSC-Mitglied Thomas Ebert akquiriert, der das in Deutschland einzigartige Projekt initiiert hat, um der drohenden Überalterung der Hochsee-Regattaszene entgegenzuwirken. Erfahrungen hat das Jugendteam des WSC seit Beginn des Projekts 14 Wind und Wasser


Nachwuchsprojekte

In dieser Saison wurde die „Utsider“ komplett überholt. Crewmitglied Sebastian Klemm bei der Arbeit in der Werft.

Fotos: Utsider (3), Behrns (3)

inzwischen zuhauf sammeln können, und die Bilanz kann sich sehen lassen. Das Team ersegelte sich vordere Ränge bei der Nordseewoche, bei Rund Bornholm, bei der Warnemünder Woche, beim Baltic Sprint Cup und beim hanseboot Cup der Flensburger Fördewoche, um nur einige Wettfahrten aufzuzählen. Von den sportlichen Erfolgen abgesehen, fördert jede Teilnahme an einer Regatta das Zusammenspiel als Team und ist ein unschätzbarer Zugewinn an Erfahrung. Zuletzt wurde die „Utsider“ als bestes Jugendsegelprojekt in Hamburg mit dem Jugendpreis der German Offshore Owners Association ausgezeichnet.

Hier hat der Nachwuchs das Steuer in der Hand: Sven Wegner (l.) und Jona Sponsel.

In diesem Jahr ist es etwas ruhiger um das Projekt geworden. Die „Utsider“ lag den Großteil der Segelsaison in der Werft und wurde nach zweijährigem Dauereinsatz komplett überholt. Die Saison 2011 soll zum Crewaufbau und zum Training genutzt werden. „Es gibt viele neue Teammitglieder, und die müssen sich erst einmal mit dem Boot vertraut machen. Wenn das geschehen ist, kann an die Teil-

nahme an Regatten gedacht werden“, beschreibt Teilnehmer Sven Wegner die Situation. (gl)

Dabei sein? Die „Utsider“-Crew sucht Verstärkung. Wer Regattaerfahrung mitbringt und motiviert ist, sich dem Jugendprojekt anzuschließen, kann über www.utsider.de Kontakt mit der Mannschaft aufnehmen.

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Meer und Mensch

Bei Wind und Es begann mit den beiden Rettungsbooten „Grietje“ und „Martje“: Die kleine Station der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger am Olympiahafen in Kiel-Schilksee besteht seit mehr als dreißig Jahren und wird ausschließlich von ehrenamtlichen Mitarbeitern geführt.

Die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) blickt inzwischen auf eine lange Geschichte zurück. Gegründet 4c_VormannSteffens_90x120:2010 17.01.10 14:23 Seite 1

DEUTSCHE GESELLSCHAFT ZUR RETTUNG SCHIFFBRÜCHIGER

Bild: www.ypscollection.de | LKHH-1.10

Wir fahren raus, wenn andere reinkommen.

Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger www.seenotretter.de Spendenkonto: Sparkasse Bremen • BLZ 290 501 01 • Konto 107 20 16

wurde sie 1865 in Kiel. Das Personal kam aus dem Küstenumfeld und bestand zumeist aus Fischern oder Bauern. Die Rettungsstationen waren zu der Zeit mit einfachen Ruderbooten, Hosenbojen und Raketenapparaten ausgestattet. Und die Bauern der Umgebung stellten Pferde zur Verfügung, die die Boote ins Wasser zogen. War die Brandung zu stark, mussten die Ruderboote an Land bleiben. Dann wurden die Schiffbrüchigen mit der sogenannten Hosenboje vom gestrandeten Schiff an Land gehievt – einem Rettungsring mit angenähter Hose, der an einer Leinenverbindung hin- und hergefahren wird. Die Methode kommt auch heute noch zur Anwendung. 1918 wurden dann Motorboote mit Verdeck eingeführt, was die Arbeit der freiwilligen Helfer deutlich erleichterte.

Die Hosenboje wird auch heute noch eingesetzt.

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Fotos: DGzRS (3)

S

onne, Wind, Regen, Schnee oder Eis – keine Wetterlage hält die Seenotretter davon ab, ihre Aufgabe zu erfüllen. Nach dem Motto „Wir fahren raus, wenn andere reinfahren“ setzen sich die freiwilligen Helfer auf See für das Leben der Menschen ein.


DGzRS

Wetter im Einsatz

Nach dem Zweiten Weltkrieg kam schließlich der erste Seenotkreuzer zum Einsatz, die „Theodor Heuss“, benannt nach dem damaligen Bundespräsidenten. Die Ära der modernen Seenotrettung begann. Übrigens: Bis heute finanziert sich die Gesellschaft ohne staatliche Zuwendungen ausschließlich aus Spenden und Mitgliedsbeiträgen.

Verstärkung für Laboe Die Station in Schilksee wurde am 17. März 1972 anlässlich der Olympischen Segelwettkämpfe im dort neu gebauten Yachthafen gegründet. „In dieser Zeit fand

der Segelsport immer mehr Anhänger, und die 1894 gegründete Station in Laboe konnte die Arbeit nicht mehr allein bewältigen“, erinnert sich Vormann Detlev Sass. Bis heute arbeitet die Station in Schilksee eng mit der in Laboe zusammen. In der Anfangszeit ging es mit sieben Meter langen Seenotrettungsbooten zu den Unglücksorten, bis 1987 die „Asmus Bremer“ und die „Marie Luise Rendte“ in Schilksee eine neue Epoche einleiteten. Die beiden modernen Boote sind die Prototypen einer sehr seetüchtigen Serie aus 8,5 Meter langen Rettungseinheiten. Alle vier Jahre kommen die Boote nach Bremen in die Werft, wo sie überholt und aufgerüstet werden. Das ist notwendig, um immer auf dem neuesten Stand der Technik zu sein, gerade in Situationen, in denen es auf jede Minute ankommt.

Innerhalb von Minuten einsatzbereit

Pferde zogen die Ruderboote der frühen Seenotretter ins Wasser.

In der Station am Olympiahafen sind insgesamt 20 freiwillige Helfer zuständig für den maritimen Such- und Rettungsdienst, kurz: SAR (Search and Rescue). Wenn ein Notruf eingeht, ist höchste Konzentration gefragt. InnerWind und Wasser 17


Die Palette an Notsituationen ist groß, es muss nicht immer gleich „Mensch über Bord“ sein. Manche sind auf Grund gelaufen, haben einen Motorausfall oder einen Mastbruch und treiben hilflos umher. Werden Verletzte gemeldet, leisten die Retter medizinische Hilfe.

Die DGzRS in Zahlen Zur Erfüllung ihrer vielfältigen Aufgaben verfügt die DGzRS aktuell über eine Rettungsflotte von 61 modernen, leistungsstarken Seenotkreuzern und Seenotrettungsbooten auf 54 Stationen zwischen der Emsmündung im Westen und der Pommerschen Bucht im Osten. Die 186 fest angestellten und rund 800 freiwilligen Rettungsmänner und -frauen sind bei jedem Wetter, an 365 Tagen im Jahr rund um die Uhr zum Einsatz bereit. www.seenotretter.de

18 Wind und Wasser

Wenn es nötig ist, ist ein Arzt mit an Bord, um die Betroffenen sofort zu behandeln. Koordiniert werden die Hilferufe über das Maritime Rescue Coordination Centre in Bremen. Hier befindet sich der Hauptsitz der DGzRS. Die Mitarbeiter dort sind 24 Stunden im Einsatz und alarmieren die dem Unglücksort nächstgelegene Station an der Küste. „Wir haben eine Rufbereitschaft. Wenn unsere Station einmal nicht direkt besetzt ist, werden wir über den Notfall informiert“, sagt Detlev Sass. Das Einsatzgebiet der Retter aus Schilksee ist die Westseite der Kieler Förde bis zur Eckernförder Bucht. Innerhalb dieses Gebietes unternehmen die Seenotretter regelmäßig Kontrollfahrten, um die Sicherheit an der Küste zu garantieren.

Vom verirrten Angelhaken bis zum Katastrophenalarm Detlev Sass ist seit über dreißig Jahren freiwilliger Seenotretter in der Station in Schilksee. Während dieser Zeit ist er zahllose Einsätze gefahren und kann mit den unterschiedlichen Rettungsaktionen ganze Bücher füllen. An einige Begebenheiten erinnert sich der frisch pensionierte Finanzbeamte besonders gut. Wie zum Beispiel an die Geschichte mit dem jungen Mann, dessen Angelhaken beim Bootsausflug nicht – wie anvisiert – im Wasser, sondern im Hinterkopf seines Vaters landete. Oder an den Orkan mit Dauerregen, der 1989 an der Ostseeküste wütete und allein in Kiel 70 Yachten zum Versinken brachte. Detlev Sass und seine Crew waren über zwölf Stun-

Fotos: DGzRS (3), Lewerenz (1), Ludwig (1)

halb weniger Minuten findet sich eine dreiköpfige Crew auf dem Rettungsboot ein und fährt mit Höchstfahrt zum Unglücksort.


DGzRS

Im Winter wird das Fahrwasser für die Rettungsboote freigehalten.

Katastrophe an der Kieler Förde bisher“, sind sich Sass und sein Kollege Jens Wiese sicher. den pausenlos im Einsatz. Bei extremem Warum er Seenotretter geworden Wellengang und einem rekordverdäch- ist? Die Antwort lässt nicht lange tigen Hochwasser versuchten sie, losge- auf sich warten. „Zur See zu fahren rissene und abgetriebene Yachten wieder macht eben einfach Spaß“, lächelt er. einzufangen. „Das war die schlimmste „Und auf diese Weise kann ich mich

dabei auch noch nützlich machen und andere Menschen aus gefährlichen Situationen retten.“

Die Arbeitsumstände sind mit der Zeit doch deutlich komfortabler geworden …

Seefest und teamfähig Angehende Seenotretter sollten seefest und natürlich teamfähig sein. Die Ausbildung in Navigation, Schiffssicherheit und Erste Hilfe, im Umgang mit Rettungsmitteln sowie in Such- und Rettungsverfahren erfolgt an der gesellschaftseigenen SAR-Schule in Neustadt. Dort finden auch regelmäßig Weiterbildungs- und Auffrischungskurse für die freiwilligen Helfer statt. Unerlässlich ist in jedem Fall eine Abstimmung mit der Familie, denn Seenotretter sind häufig im Einsatz und begeben sich ständig in Gefahrensituationen. Bisher sind die Freiwilligen von der Station in Schilksee jedoch immer unversehrt in den Hafen zurückgekehrt. (tl) Mit Herz und Seele ehrenamtliche Seenotretter: Detlev Sass (l.) und sein Kollege Jens Wiese.

Wind und Wasser 19


Meer und Mensch

Rund um die Ostsee Merle Ibach lebt in Falkensee in der Nähe von Berlin und segelt seit ihrem siebten Lebensjahr. Die Idee, segelnd die Ostsee zu erkunden, kam der Zwanzigjährigen bei zwei Bootsüberführungen. Sie beschloss, dieses Ziel nach dem Abitur in Angriff zu nehmen, und ist nun seit Mai unterwegs. Mit Opti, Teeny und 420er bestritt Merle Ilbach zahlreiche Regatten und wurde vor drei Jahren in die Bundesfördergruppe berufen.

Es wird kälter. Langsam ist der Sommer vorbei. Langsam ist mein Sommer vorbei. Ich meine fast behaupten zu können, dass es der schönste Sommer war, den ich je erlebt habe. Der verrückteste, erlebnisreichste, intensivste, seltsamste, freieste und lustigste war es in jedem Fall. Acht Länder liegen hinter mir und im neunten bin ich gerade, von dem aus es wieder nach Berlin gehen wird.

geschafft, für uns beide ein Visum für Russland zu besorgen, und ich hatte die Seekarten auftreiben können, wodurch ihre Hoffnung, doch um die Reise nach Russland herumzukommen, endgültig begraben wurde.

Bei meinem Aufenthalt auf den Ålands war ich zwei Norwegerinnen und einem Finnen begegnet. Mit ihnen zusammen fuhren meine Schwester und ich zu einem Jazz-Festival im Süden Finnlands und lernten die gesamte Familie des Finnen kennen. Mit Monia, der einen Norwegerin, ging es dann weiter bis nach Helsinki, wo wir am Tag der Ankunft zu trampen versuchten. Merle mit ihrer Mutter an Bord der „lille My“.

Es klappte: Sechs Stunden später waren wir 200 Kilometer weiter nördlich in Tampere, mitten in der Nacht. Zwei Tage verbrachten wir zu dritt in einem Einmannzelt, bis wir noch einmal 100 Kilometer weiter nach Lahti trampten, wo die Schwester von Monia wohnte, die sie übrigens selbst nicht besonders gut kannte. Sie nahm uns verwilderten Haufen total nett auf, bis meine Schwester und ich zurück nach Helsinki fuhren, weil sie nach Berlin zurückmusste. Im Anschluss wollte meine Mutter mir Gesellschaft leisten. Doch davor hatte ich noch ein paar Tage Zeit, um ein wenig zur Ruhe zu kommen. Daraus wurde jedoch nichts. Am ersten Abend zeigte mir ein Finne das Nachtleben der Hauptstadt und so ging es munter weiter, bis meine Mutter kam. Sie hatte es inzwischen

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Wir waren wirklich sehr aufgeregt. Wer hatte nicht schon Horrorgeschichten über Begebenheiten in Russland gehört? Sollte uns das Wetter während unserer Hinfahrt vielleicht sogar eine Warnung sein? Wir durchfuhren ein starkes Gewitter. Knapp 30 Stunden dauerte die Überfahrt, und die ganze Nacht hindurch zuckten die Blitze über uns hinweg. Natürlich hatte ich mich vorher nicht informiert, was man bei Gewitter an Bord einer Segelyacht machen sollte. Es wurde die längste Nacht meines Lebens, aber irgendwann wird es ja zum Glück immer wieder hell. Am nächsten Abend waren wir endlich durch den Zoll, der ganze Papierkram lag hinter uns und wir hatten im Hafen festgemacht. Zeit zum Entspannen! Und das taten wir auch. Mit typisch russischem Essen,


Baltic Mermaid Project

verrückten Menschen, einer Kultur, die so ganz anders ist als unsere, mit Sonnenschein und Hitze war Russland für uns einfach nur ein wunderschönes Erlebnis.

Nach einem kleinen Abstecher zurück nach Helsinki war die nächste Station Tallinn, eine wunderschöne Stadt und nicht umsonst UNESCO-Weltkulturerbe – mittelalterlicher Flair pur. Insgesamt verbrachte ich zwei Wochen in Estland, davon eine knappe in Pärnu, der offiziellen Sommerhauptstadt. Die ganze Stadt war voll feiernder junger Menschen. Die Architektur und die Stadtgestaltung sind beeindruckend – mein persönlicher Baltikum-Insidertipp. Von Pärnu aus sind es gerade einmal zwei Autofahrstunden bis Riga (Lettland). Mit dem Boot dauerte es zwei Tage. Ab dort kam ein Tiefdruckgebiet nach dem nächsten und damit kaltes schlechtes Wetter und vor allem viel Wind. An manchen Tagen kamen wir gar nicht aus dem Hafen raus. Dann vertrieben wir uns die Zeit mit Stadtbesichtigungen, mit der Nachbarschaftspflege im Hafen und besonders mit dem Einkauf von Lebensmitteln.

Menschenleerer Strand in Estland.

Fotos: Privat (3)

Der Höhepunkt in Litauen ist die Kurische Nehrung, ein schmaler Landstrich, der fast nur aus einer riesigen Sanddüne besteht, zwischen Haff und Ostsee. Das sieht sehr verrückt aus und man könnte sich wirklich vorkommen wie in der Sahara, wenn es nicht so kalt wäre. Was mich nun in Polen erwartet, weiß ich noch nicht. Hier bin ich erst seit zwei Tagen, aber auch Danzig ist wunderschön.

Zauberhaft: die Auferstehungskirche in St. Petersburg.

Ich komme aus dem Schwärmen und Träumen gar nicht mehr heraus. Es hat sich einfach alles so gelohnt! All die Arbeit, der Stress, die Zweifel, ob ich das Richtige tue, sind längst vergessen. Also: Raus aus dem Sessel und ab in die weite Welt! Merle Ibach

Wind und Wasser 21


Meer und Mensch

Blau im Spiegel Mit seinen Arbeiten hebt der Kieler Fotograf Peter Lühr den fließenden Übergang von der fotografischen Abbildung der Realität zur künstlerischen Sicht der Dinge hervor. Wasser, Himmel und Spiegelungen spielen dabei eine zentrale Rolle.

F

otografieren – das kann doch jeder. Seit Handys weniger zum Telefonieren genutzt werden als zum Fotografieren, knipst nahezu jeder alles und überall. Wenn man die Arbeiten von Peter Lühr betrachtet, wird jedoch schnell klar, dass die Kunst nicht im Draufhalten und Abdrücken liegt. Vielmehr ist der Blick für das Motiv und die Perspektive entscheidend. Genau genommen ist die Fotografie die Weiterentwicklung der Malerei. Denn die Malerei war zunächst jahrhundertelang die einzige Möglichkeit, die Realität optisch abzubilden. Erst später entstanden daraus verschiedene künstlerische Stilrichtungen. Als sich im 19. Jahrhundert die

22 Wind und Wasser


Küstenkunst

Fotografie entwickelte, war auch in diesem Metier die Abbildung der Realität das Ziel.

Fotos: Lühr (2)

Bei Belichtungszeiten von anfangs mehreren Stunden waren zunächst eher technische Herausforderungen zu meistern, bevor sich die Erfinder Gedanken darüber machten, was durch Fotografie in künstlerischer Hinsicht alles möglich ist. Trotz der vermeintlichen Parallelen zwischen Malerei und Fotografie ist es heute nicht selbstverständlich, Maler und Fotografen in einem Atemzug als bildende Künstler zu bezeichnen. Peter Lühr beweist mit seinen Werken, dass Fotografen dennoch auch bildende Künstler sein können.

Vom Hobby zum Beruf Peter Lühr, Jahrgang 1967, begann mit dem Fotografieren im Alter von 14 Jahren. Quasi von der Pike auf lernte er, Filme selbst zu entwickeln und Vergrößerungen im eigenen Fotolabor anzufertigen. Während des Praktikums bei einem Werbefotografen wurde ihm klar, dass die Fotografie mehr als ein Hobby für ihn war. Peter Lühr entschied sich für eine fundierte Ausbildung, die ihn in die Studios renommierter Fotografen führte und zu einem großen norddeutschen Versandhaus, wo er mehrere Jahre im hauseigenen Fotostudio wirkte.

ständiger Fotograf. Aus dem Hobby wurde sein Beruf – doch die reine Auftragsfotografie reichte Peter Lühr bald nicht mehr aus: „Der Wunsch, auch künstlerisch zu arbeiten, entstand eigentlich erst nach meiner Berufswahl. Experimentelle Fotos und das Ausprobieren neuer Sichtweisen kommen oftmals zu kurz.” Die Tatsache, dass er sein Leben am Wasser verbringt und auch viele seiner Auftragsarbeiten sich auf Motive am oder auf dem Wasser beziehen, führte dazu, dass Peter Lühr sich bei seinen künstlerischen Arbeiten ebenfalls mit dem Meer beschäftigt.

Vor sechs Jahren beschloss der gebürtige Kieler, eigene Wege zu gehen, und startete seine Karriere als selbstWind und Wasser 23


Küstenkunst

Aktueller Schwerpunkt seiner künstlerischen Arbeit ist das Thema Spiegelungen. „Ich finde es span-

Vom Hobbyfotografen zum Künstler: Peter Lühr.

24 Wind und Wasser

nend, wenn die Betrachter sich vom Bild einfangen lassen und es mit dem ersten Blick nicht recht einordnen können“, erzählt Lühr.

Durch das Abbilden von Spiegelungen ohne das jeweilige Originalobjekt erhält man Fotos, die aufgrund ihrer fließenden Linien auch Gemälde oder Grafiken sein könnten. Diese entstehen durch den Blick für das Motiv und nicht am Computer, denn – so der Künstler: „Der Computer bietet zwar viele Möglichkeiten, Dinge deutlicher herauszuarbeiten. Entscheidend ist jedoch, ein Motiv erst einmal wahrzunehmen und einzufangen. Diesen Schritt kann kein Computer leisten – und das ist auch gut so!“ Für Peter Lühr war die künstlerische Arbeit anfangs eine Art „Ausgleichssport“ zur täglichen Arbeit. Heute ist es mehr. Hinzu kommt, dass er inzwischen Erfahrungen aus der künstlerischen Fotografie auch bei Auftragsarbeiten anwendet. „Aus meinem Hobby wurde mein Beruf. Aus meinem Beruf entstand Kunst. Inzwischen beeinflussen sich alle drei Bereiche gegenseitig“, freut sich der Fotograf. (ps)

Fotos: Lühr (3)

Foto oder nicht?


Meer und Mensch

Maritime Berufe

Mineraloge In welcher chemischen Umgebung entstehen Minerale? Und durch welche Prozesse? Das sind Fragen, denen Mineralogen wie Dr. Sven Petersen vom IFM-GEOMAR nachgehen.

M Foto: Petersen

ineralogie zählt zum Gebiet der Geowissenschaften. Sie befasst sich mit der Entstehung, den Eigenschaften und der Verwendung von Mineralien und gilt als Materialwissenschaft unter den Geowissenschaften.

Der Mineraloge Sven Petersen erforscht im Rahmen seiner Tätigkeit beim IFM-GEOMAR aber auch die Struktur und Zusammensetzung des Meeresbodens, die Möglichkeiten der Rohstoffgewinnung aus dem Meer und den Bestand von toxischen Metallen in der marinen Umwelt. Dass er in seinem Beruf mal etwas mit der Meeresforschung zu tun haben würde, wusste er schon früh. „Das ist sozusagen genetisch

bedingt, denn mein Vater war Seemann. Und ich habe schon als Kind gerne Steine gesammelt“, schmunzelt er. Nach dem Abitur entschloss er sich also für ein Studium der Mineralogie in Kiel. Nach dem Vordiplom wechselte er für das Diplom zur Hochschule Aachen. Dort kam der gebürtige Eckernförder als Diplomand in die Arbeitsgruppe „RohWind und Wasser 25


Arbeit für Körper und Geist: Die Forscher lassen den Bohrer zu Wasser …

stoffverarbeitung im Meer“ und nahm an einer Forschungsfahrt in den Südpazifik teil. Nach Abschluss des Diploms zog es Sven Petersen für zwei Jahre nach Ottawa zum Geological Survey of Canada. Zurück in Deutschland, folgte er seinem deutschen Professor an die Bergakademie Freiberg, der dort eine Professorenstelle angenommen hatte und sein Doktorvater wurde. Seit 2004 lebt Sven Petersen wieder an der Ostsee und arbeitet beim Leibniz-Institut für Meereswissenschaften IFM-GEOMAR in Kiel.

Arbeitsplatz mitten im Meer Viele Menschen beneiden ihn wegen seiner Expeditionen in fremde Län-

… und werten später die entnommenen Proben aus.

der. Sven Petersen winkt ab. „Man sieht in der Regel eher wenig von Land und Leuten. Wir arbeiten meist mitten im Meer, sehr selten auch mal in Küstennähe, da sind Besichtigungstouren einfach nicht drin“, erklärt er. An seinem Arbeitsplatz beim IFMGEOMAR kümmert er sich um die wissenschaftliche Dokumentation und fährt ab und zu aufs Meer, um Untersuchungen durchzuführen. Zweimal im Jahr sind Forschungsfahrten über einen Zeitraum von drei bis sechs Wochen angesetzt. Dann verlässt der Mineraloge die heimische Ostsee und reist in den Mittel- und Südatlantik oder in den Pazifik. Tonga, die Fidschi-Inseln und

Auf die Pinsel. Fertig. Los! Wenn Schüler selbst zu Farbe und Pinsel greifen, gibt’s Hilfe zur Selbsthilfe bei „Das macht Schule“: Erprobte Checklisten, anregende Projekt-Beispiele und Gutscheine. Das hilft Lehrern, Eltern und Schülern. So wird das Projekt „schönes Klassenzimmer“ ein voller Erfolg.

www.das-macht-schule.net Die Initiative wird unterstützt von:

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die Azoren sind nur einige der exotischen Ziele des Wissenschaftlers.

Moderne Technik ist unerlässlich Um den Meeresboden der Tiefsee zu erforschen, sind verschiedene Techniken erforderlich. Die Taucharbeiten in großer Tiefe werden von Robotern und torpedoähnlichen Unterwasserfahrzeugen übernommen, mithilfe derer der Meeresboden kartiert und zum Beispiel physikalische Werte gemessen werden. Sven Petersen ist jedes Mal von den vielseitigen Meeresbewohnern begeistert, die die Crew an Deck über die Unterwasserkameras zu sehen bekommt.


Maritime Berufe Kartiert den Tiefwasserbereich: das torpedoähnliche Unterwasserfahrzeug AUV ABYSS.

Der Tauchroboter ROV Kiel 6000 ist mit verschiedenen wissenschaftlichen Geräten bestückt. Bereits während des Tauchgangs werden erste Ergebnisse ausgewertet.

Fotos: Petersen (6)

Im letzten Jahr war der Mineraloge an der Suche nach den Wrackteilen einer verunglückten Air-FranceMaschine im Atlantik beteiligt. Mithilfe von Unterwasserfahrzeugen suchten die Wissenschaftler den Meeresboden weitläufig ab. Sein aktuelles Projekt führt ihn im Januar nächsten Jahres ins Rote Meer. Dort wird die Beckenstruktur des Meeresbodens untersucht, um festzustellen, ob es ein Erzvorkommen gibt. Am besten gefällt ihm an seinem Beruf, dass er Hobby und Beruf verbindet. Aber auch die wissenschaftlichen Forschungsreisen und die Vielseitigkeit der Projekte begeistern ihn. Sein bisher interessantestes Projekt dauerte sechs Jahre lang und hatte die Erforschung von heißen Quellen zum Ziel. Petersen arbeitete dabei eng mit Wissenschaftlern aus anderen Fachrichtungen zusammen. „Es ist ein immenser Wissensgewinn, denn man schaut über den eigenen Fachhorizont hinaus“, erzählt er. (tl)

Ausbildungsinfo Das Studium des Faches Mineralogie ist an den meisten Universitäten möglich. Einige Universitäten bieten noch Studiengänge im Fach Mineralogie mit dem Abschluss „Diplom“ an. Weitgehend hat sich jetzt jedoch die „Bachelor of Science“ – beziehungsweise „Master of Science“ – Struktur für die geowissenschaftlichen Studiengänge durchgesetzt. Die Mineralogie wird meist nicht mehr als eigenständiger Studiengang geführt, sondern als Vertiefungsrichtung oder Kernfach bei den Geowissenschaften. Voraussetzung ist das Interesse an Naturwissenschaften, besonders Mathematik, Physik und Chemie. Nach Beendigung des Studiums besteht die Möglichkeit zur Promotion. Mineralogen arbeiten überwiegend in der Rohstoff verarbeitenden Industrie, daneben gibt es auch Tätigkeitsfelder im Umweltschutz, im Bergbau oder an Hochschulen sowie Forschungsinstituten und in Ingenieurbüros. Informationen zum Studium gibt es auf den Internetseiten der Deutschen Mineralogischen Gesellschaft (www.dmg-home.de/mineralogie_studium.html) oder bei den Universitäten.

Wind und Wasser 27


Mein Sport Sie haben Lust auf Wassersport, aber kein eigenes Boot? Oder gehören auch Sie zu denjenigen, die zwar einen Kurs besucht haben, aber nun am Ufer stehen und den anderen zusehen, wie sie ihre Freizeit auf dem Wasser verbringen? Das möchten wir ändern. In Wind und Wasser stellen sich Wassersportvereine aus Schleswig-Holstein vor.

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as Bootshaus des Schleswiger Kanu-Clubs (SKC) liegt direkt an der Schlei am Louisenbad. Die Boote müssen nur wenige Meter aus dem Bootshaus über den Rasen getragen und von einem Steg aus in die Schlei gesetzt werden, kürzer und bequemer geht es fast nicht.

richtung und bewegen ihr Boot mit Paddeln durch das Wasser. Der Begriff „Kanu“ ist in Deutschland der Oberbegriff für alle Boote, die mit Paddeln bewegt werden, wie zum Beispiel Canadier, die von Laien oft als Kanu bezeichnet werden, Kajaks, Drachenboote oder Outrigger, das sind Boote mit Ausleger.

Das Bootshaus nebenan gehört einem Ruderclub. Ruderer und Paddler pflegen eine gute Nachbarschaft und bewegen ihre Boote über das Wasser, aber jeder auf eine andere Weise.

Kajaks in vielen Variationen

Was unterscheidet eigentlich Ruderer und Kanuten? Beim Rudern sitzt man mit dem Rücken zur Fahrtrichtung und zieht die Ruderblätter oder Skulls durchs Wasser. Die Kanuten hingegen blicken in Fahrt-

Von jedem der genannten Kanutypen gibt es die verschiedensten Unterarten. Wirft man einen Blick in das Bootshaus der Schleswiger Kanuten, entdeckt man Kajaks in vielen Variationen. Nicht dass es dort keine Canadier gibt, aber die sind deutlich in der Unterzahl, weil das Hauptrevier, die wunderschöne Schlei, sich häufig mal vom Wind aufgewühlt präsentiert und das Canadierpaddeln dann nicht ganz

Stellen

einfach ist. Aus diesem Grund sind wohl die meisten Boote beim SKC Seekajaks, mit denen man Wind und Wellen trotzen kann. Außerdem lässt sich in diesen Booten prima Gepäck in den „Laderäumen“ in Bug und Heck transportieren.

Mischung aus Sport und Naturerleben Beim Paddeln steht nicht nur die sportliche Bewegung im Vordergrund, sondern auch das Naturerleben. Es ist nicht ausgeschlossen, dass einem Seehunde, Schweinswale oder Seeadler auf einer Tour begegnen.

Sie IhrenVerein vor!

Möchten Sie, dass Ihr Wassersportverein in Wind und Wasser vorgestellt wird? Vielleicht könnten schon in der nächsten Ausgabe 45 000 Leser mehr über Ihren Verein erfahren. Wir freuen uns auf Sie!

Melden Sie sich einfach bei uns:

redaktion@kiel-verlag.de


Vereine

Schleswiger Kanu-Club „Haithabu“ Die Kombination aus Sport und Natur fasziniert immer wieder aufs Neue, egal ob auf der Schlei, der Ost- oder Nordsee oder den Flüssen in Deutschland oder Dänemark gepaddelt wird. Jedes Revier hat seinen eigenen Reiz mit seinen besonderen Ansprüchen an die Fähigkeiten und die Ausrüstung der Kanuten. Beim Ausrichten von Wanderfahrten ist der SKC in SchleswigHolstein immer ganz vorne mit dabei.

Dort werden die erwachsenen Anfänger in den Umgang mit den Booten eingeführt.

Rennboot, beim SKC kann jeder nach seiner Fasson glücklich werden. Besonders hervorzuheben ist das gemeinsame harmonische Miteinander von Jung und Alt beim SKC. Die Jugendgruppe hat zwar ihren Freitagnachmittag, den sie mit ihrem Jugendwart ganz alleine gestaltet und bei dem „die Alten“ außenvor bleiben. Aber ansonsten wird gemeinsam gepaddelt, gezeltet, gegrillt, gechillt, gefeiert und im Winterhalbjahr auch mal gebosselt.

Kontrolliertes Kentern: Die Eskimorolle wird trainiert.

Keine unnützen Investitionen

Fotos: SKC (3)

Jeden Dienstag Schnupperkurs Paddeln bei spiegelglatter See, Surfen mit dem Kajak in den Wellen (ein Heidenspaß), der Kampf gegen den Wind, das Entdecken von Orten, die man von der Landseite noch nie bemerkt hat, das Fühlen und Erleben der Strömung auf einem Fluss, das Entspannen vom Alltagsstress: Kanusport hat viele Gesichter. Wer ausprobieren möchten, ob Kanusport das Richtige für ihn ist, kann an dem Schnupperkurs teilnehmen, der jeden Dienstag um 17.45 Uhr stattfindet.

Wer es noch sportlicher mag, sollte einmal einen Blick in die Rennsportabteilung des SKC werfen. Mit Gleichgewichtsgefühl, Kraft und Paddeltechnik flitzen die Rennkanuten in ihren „Bleistiften“ über das Wasser und der Betrachter wundert sich, dass sie mit solch schmalen Booten nicht kentern. Mit entsprechendem Training gelingt es insbesondere Jugendlichen in der Regel aber sehr schnell, das notwendige Bootsgefühl zu entwickeln. Jeden Dienstag ab 17.00 Uhr lädt Rennsportwart Matthias de Vries zum Training.

Den Jugendlichen werden zunächst Vereinsboote zur Verfügung gestellt, um zu testen, ob der Kanusport ihr Interesse dauerhaft weckt, damit die Eltern nicht unnütze Investitionen tätigen müssen. Voraussetzung für die Teilnahme in der Jugendgruppe ist das Schwimmabzeichen Bronze und ein Mindestalter von zehn Jahren. Sven Wollesen

Vereins-Info www.skc-schleswig.de

Miteinander von Jung und Alt Ob gemütliches Tourenpaddeln, Adrenalin förderndes Brandungspaddeln an der Küste oder eine Jagd nach Bestzeiten im

Jeden Dienstag: 17.00 Uhr Training der Rennkanuten 17.45 Uhr Schnupperpaddeln für Erwachsene Jeden Freitag: Treffen der Jugendgruppe

Wind und Wasser 29


Mein Sport

Am Ball bleiben

uf dem Spielfeld, an dessen beiden Enden jeweils ein Tor über dem Wasser hängt, versuchen die Kanupolospieler, den Ball mit den Händen oder dem Paddel ins Tor zu befördern.

Dabei machen vor allem die Zweikämpfe (besonders die Zusammenstöße mit einem gegnerischen Kajak) diese Sportart spannend. Kanupolo erfordert viel Technikkönnen und Taktik. Lange Aufbauphasen oder Spielunterbrechungen – wie man es zum Beispiel vom Fußball kennt – gibt es nicht. Kanupolo gab es in Deutschland bereits vor dem Zweiten Weltkrieg. 30 Wind und Wasser

Damals wurde es noch auf dem sogenannten Großfeld gespielt, einem Feld mit den Maßen 100 mal 50 Meter. Zu den Spielen der ersten Deutschen Meisterschaft 1925 kamen bis zu 20 000 Zuschauer. Nach dem Krieg fristete Kanupolo in Deutschland zunächst ein Nischendasein. In den anderen Staaten Europas und der ganzen Welt sah das anders aus.

Im Winter in die Schwimmhalle Einheitliche Regeln für alle Länder stellte die International Canoe Federation (ICF) allerdings erst 1988 auf. Damit wurden auch internationale Turniere ermöglicht. Seit 1993 finden Europameisterschaften und

seit 1994 Weltmeisterschaften statt. Inzwischen wurde der Sport auch in Deutschland wieder populärer. Mit der Regeländerung wurde das Großfeldpolo abgeschafft und fortan auf dem Kleinfeld (35 mal 23 Meter) gespielt. Das schuf die Möglichkeit, aus dem Sommer- einen Ganzjahressport zu machen, da im Winter in einer Schwimmhalle gespielt werden konnte. Kanupolo wird von zwei Teams mit jeweils fünf Feldspielern gespielt. Zusätzlich zu den fünf Aktiven können noch drei Auswechselspieler beliebig oft eingewechselt werden. Die Spieler sitzen in maximal drei Meter langen Kajaks mit einem Dop-

Fotos: Ohrt (4)

A

Ein Feld, zwei Tore, ein runder Gegenstand: Das klingt nach einer der üblichen Ballsportarten. Doch diese hier findet auf dem Wasser statt. Kanupolo ist schnell und anstrengend, die Spieler agieren kraftvoll und hoch konzentriert.


Kanupolo

pelpaddel und sind mit Schutzhelm, Gesichtsschutz und Sicherheitsweste ausgerüstet, damit sie vor Paddeloder Balltreffern geschützt sind. Eine Halbzeit dauert zehn, die Pause drei Minuten. Das Ziel des Spiels ist es, den Ball in das 1 mal 1,50 Meter große Tor der Gegenmannschaft zu befördern.

Schubsen darf man! Um den Ball zu bewegen, dürfen die Spieler ihn in die Hand nehmen und bis zu fünf Sekunden halten, ihn zu einem Mannschaftskameraden passen oder sich selbst vorlegen. Den Ball ins Boot zu nehmen ist verboten. Der ballführende Spieler darf angegriffen werden, und man darf ihn sogar durch Schubsen an der Schulter umkippen. Jede Mannschaft stellt einen Torwart, der mit seinem Paddel das zwei Meter über dem Wasser hängende Tor verteidigt. Ansonsten nutzen die Verteidiger sowohl Raum- als auch Manndeckung, um gegnerische Angriffe abzuwehren. Als Fouls gelten zum Beispiel das Festhalten und der unerlaubte Gebrauch des Paddels. Fouls werden mit Zeitstrafen oder Penaltyund Freiwürfen geahndet. Für den Kanupolosport gibt es inzwischen eine eigene Bundesliga der Damen und Herren. Jedes Jahr finden deutsche Meisterschaften statt, auf

denen sich die Teams der verschiedenen Leistungsklassen für die nächsthöhere Spielklasse qualifizieren können. Der deutsche Meistertitel wird hingegen unter den Bundesligamannschaften vergeben. Für diese gibt es im Laufe des Jahres sogenannte Spieltage, bei denen dann – ähnlich wie in anderen Sportarten – eine Tabelle ausgespielt wird.

Gemischte Gruppen im Jugendbereich Im Schüler-, Jugend- und Juniorenbereich werden die Meister ebenfalls bei der Deutschen Meisterschaft ermittelt. Für die Teams außerhalb der Bundesliga gibt es keinen einheitlichen Spielplan. Sie nehmen an offenen Turnieren teil, die das ganze Jahr in Deutschland ausgeschrieben sind und bei denen Poloteams aus allen Klassen aufeinandertreffen. Im Schülerund Jugendbereich, in dem übrigens Mädchen und Jungen gemischt spielen, findet ein Qualifikationsturnier für die Deutsche Meisterschaft statt.

Als die Nachwuchsarbeit erste Früchte trug, nahm 1994 erstmals auch eine Jugendmannschaft am Spielbetrieb teil. Seit den späten 90er-Jahren stellt der RKC in allen Leistungsklassen den Großteil der schleswig-holsteinischen Landesauswahl. Der Kanupolosport hat sich seitdem in Ratzeburg etabliert.

Eine Trainingseinheit der Herrenmannschaft Sonnabends ab zehn Uhr morgens gehört ein Teil des Ratzeburger Küchensees den Spielern der Kanupolomannschaft des RKCs. Während ein Spieler noch die Tore aufhängt, lassen die anderen ihre Boote zu Wasser. Es folgen ein gemeinsames Aufwärmen und individuelle einfache Übungen zur Ballgewöhnung. Passen und Fangen des Balles mit einem Partner oder in Kleingruppen im ruhenden Boot oder in der Bewegung schließen sich an. Bei einigen

Im Ratzeburger Kanu Club (RKC) begannen wir im Winter 1989/90 mit den ersten Gehversuchen im Kanupolosport. Die erste Saison wurde noch in alten, gebrauchten Booten bestritten, doch bald darauf konnten ein Satz neuer Boote und die erforderliche Ausrüstung angeschafft werden.

Wind und Wasser 31


Kanupolo

neuen Positionen schicken und so Angriff und Abwehr koordinieren, die Geräusche der Paddelschläge auf dem Wasser. Beim Kanupolo kommt es nicht nur auf die Einzelleistung an, sondern auch auf die Teamfähigkeit eines jeden Einzelnen. Zum Trainingsabschluss wird noch gemeinsam eine Strecke zum Auspaddeln absolviert.

Der Anpfiff ertönt. Der Ball wird vom Schiri (Trainer) in die Mitte des Spielfeldes geworfen. Jeweils ein Boot von beiden Trainingsteams setzt zum Sprint an, und mit einem Krachen treffen sie in der Mitte aufeinander. Damit ist der Kampf um den Ball eröffnet, denn wer den ersten Zweikampf gewinnt, muss zusehen, dass er den Ball zu einem Mitspieler passt und so den ersten Angriff einleiten kann. Hoffentlich hat sich ein Teamkollege freigespielt oder eine Lücke in die gegnerische Abwehr gerissen. Alle Spieler arbeiten hart, die Gesichter unter den Helmen sind von der Anstrengung gezeichnet, denn die Paddelbewegungen, die so leicht aussehen, kosten eine Menge Kraft. Immer wieder wird das Spiel durch den Trainer unterbrochen, um taktische oder

technische Korrekturen anzubringen oder getrennt zu üben. Der Spieler, der gerade noch im Angriff war, hat den Ball verloren und muss jetzt versuchen, seinerseits den Gegner auf dem Weg zu einem erfolgreichen Angriff zu stören. Sprints und Tempogegenstöße bestimmen das Spiel, gleichzeitig übertönen die Zurufe der beiden Spielmacher, mit denen sie ihre Mannschaftskollegen auf ihre

Die Spieler investieren zurzeit etwa sechs bis sieben Stunden pro Woche in die Trainingsarbeit. In den Wintermonaten wird das Training zur Vorbereitung auf die Saison in die Turnhalle, den Kraftraum des Vereins, in den Wald und in die Schwimmhalle verlegt. Werner Kellermann

Werner Kellermann kam durch sein Sportstudium zum Kanupolo. Seit 1989 ist er Mitglied im Ratzeburger Kanu Club und betreut bis heute die Kanupolomannschaften des Vereins. Bis 2002 nahm er aktiv an Kanupolo teil, danach konzentrierte er sich auf die Trainerarbeit. In diesem Jahr erreichte er mit der Herrenmannschaft den Aufstieg in die Landkreisliga 3. Info: www.ratzeburgerkc.de

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Fotos: Ohrt (2)

Anwürfen und Zweikämpfen lassen die Spieler das Seewasser spritzen. Man merkt, dass die Jungs Spaß an der Sache haben.


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Halle B2 Stand 204 Wir freuen uns auf Sie!

Innovatives Charter-Versicherungspaket von Wehring & Wolfes

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Rainer Kugler von Wehring & Wolfes erklärt das Besondere: „Wir haben den Chartermarkt beobachtet und in unseren Charterpaketen Versicherungen kombiniert, die die häufigsten Anforderungen der Kunden erfüllen. Individuelle Anpassungen sind hier natürlich zusätzlich möglich. So können sich unsere Kunden genau den Versicherungsschutz zusammenstellen, den sie benötigen.“

ngebrochen ist der Trend zum Chartern. Egal ob die Traumreise auf der Müritz oder in der Karibik stattfindet – für alle Charterer stellt sich letztlich die Frage nach einer individuellen Absicherung von Skipper und Crew.

Daher bietet Wehring & Wolfes allen, die im Urlaub ein Boot chartern wollen, einen erstklassigen, individuellen Versicherungsschutz. Mit den neuen, modular aufgebauten Charter-Versicherungen kann der Skipper sich und seine Crew gegen eine Reihe möglicher Risiken versichern: „Wer zahlt zum Beispiel den Schaden an der gecharterten Yacht bei einem grob fahrlässigen Manöver?“ „Wer übernimmt die Stornokosten, wenn Skipper oder Crewmitglieder kurzfristig ausfallen?“ „Was, wenn die Kaution wegen einer Beschädigung der Yacht einbehalten wird?“

Foto: Wehring & Wolfes

In all diesen Fällen hilft eine entsprechende Charter-Versicherung. Die drei Bestandteile des Paketes sind: Skipper-Haftpflicht-Versicherung, Reiserücktrittskosten-Versicherung und Kautionsversicherung. Der Versicherungsschutz gilt weltweit. Für die entsprechende Beratung stehen die Mitarbeiter von Wehring & Wolfes jederzeit telefonisch zur Verfügung.

Passend zur großen Flexibilität des Angebots geht auch der Abschluss der Versicherung ganz unbürokratisch und schnell. Es reicht aus, den entsprechenden Antrag vollständig ausgefüllt an Wehring & Wolfes zu senden und einen Abbuchungsauftrag zu erteilen. Der Antrag ist gleichzeitig der Versicherungsschein. Es muss also auf keine separate Police gewartet werden, der Charterer kann sofort in See stechen.

Der Antrag, der zugleich detaillierte Informationen und die Versicherungsbedingungen enthält, kann ab sofort im Internet unter www.wehring-wolfes.de heruntergeladen werden. Auf Wunsch sendet Wehring & Wolfes die entsprechende Broschüre per Post zu oder auf Anfrage an info@wehring-wolfes.de auch per E-Mail.


Törns und Reviere

Den Kopf voll schöner Eindrücke

34 Wind und Wasser


Foto: Nehrhoff von Holderberg

Ostseetour im Seekajak

Wind und Wasser 35


Björn Nehrhoff von Holderberg wurde schon als kleiner Junge von seinen Eltern im Faltboot mitgenommen und so bereits früh mit dem Paddelvirus infiziert. Zusammen mit Frau und Freunden ist der Kanubuchautor überall dort unterwegs, wo das Wasser salzig ist. In dieser Ausgabe von Wind und Wasser schildert er seine Tour mit dem Seekajak von Flensburg nach Kiel.

V

oll beladen schieben wir die Kajaks in die Flensburger Förde. Die Silhouette der Flensburger Altstadt ist schnell hinter uns verschwunden und wir steuern die dänischen Ochseninseln an, ein Archipel, das durch seine idyllische Landschaft mit saftigen Wiesen und kleinen Wäldchen viele neugierige Ausflügler anzieht.

Je weiter wir aus der Förde hinausfahren, desto spärlicher wird die Besiedlung. Die lehmigen Wände der Steilküsten schälen sich aus der Landschaft hervor. Im Fahrwasser, in der Mitte der Förde, reiht sich eine Kette aus weißen Segeldreiecken auf. Von der schicken Yacht über die kleine Jolle bis hin zum Traditionssegler ist alles vertreten.

Überwältigende Perspektive aus dem Kajak Wir von der Zunft der Paddler haben den Vorteil, quasi ohne Tiefgang im Wasser direkt an der Küste „entlangschlendern“ zu können. So halten wir uns zunächst auf der dänischen Seite auf und genießen den leichten Rückenwind bis zur Broager-Halbinsel, wo wir unsere Zelte hoch oben auf der Steilküste unter alten Buchen aufschlagen. Ein Feuer wärmt uns während der Lagergespräche, und bei Windstille spiegelt sich der Mond in der Ostsee. Wie schön, dass es in Dänemark die Tradition gibt, dass Übernachtungsplätze frei gewählt werden können.

Am nächsten Tag nehmen wir direkten Kurs auf den Leuchtturm Kalkgrund, der mitten in der breiten Fördemündung auf 24 Stahlpfählen ruht, die 30 Meter tief in den Ostseegrund gerammt wurden. Die Perspektive aus dem Kajak ist überwältigend: Der rot-weiß gebänderte Wächter der See wirkt auf uns wie ein einsamer Riese.

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Glasklares Ostseewasser mit karibischem Farbspiel Der stetig auffrischende Wind kommt an diesem Tag aus östlichen Richtungen und erreicht in Spitzen 6 Beaufort. Gegenwind dieser Stärke bedeutet im Seekajak immer harte Arbeit. Trotz aller Anstrengung genießen wir es, durch glasklares Ostseewasser zu schaufeln, das über dem weißen Sandgrund ab und an sogar ein karibisches Farbspiel entwickelt. Die Pause am Leuchtturm Falshöft vergeht viel zu schnell. Kite- und Windsurfer ziehen ihre Bahnen. Irgendwann haben wir die Nase voll vom Paddeln gegen den Wind und drehen den Bug in Richtung Küste. 36 Wind und Wasser


Ostseetour im Seekajak

Sandgestrahlte Nasen im Biwaksack

Zeltwiese mit Rekordleuchtturm

Am Abend liegen wir in unseren Biwaksäcken auf dem Strand. Es ist stockdunkel und aus den zwei grünen Säcken neben mir kommt lautes Schnarchen. Ich liege noch wach und sehe hinauf zu den Sternen, nach denen sich schon die alten Seefahrer richteten. Die Milchstraße zeigt sich in ihrer ganzen Pracht.

Die Zeit vergeht schnell und wir kommen mit dem Restlicht des Tages nur noch bis Schleimünde. Der hier befindliche kleine, private Hafen ist auch eine Station des Deutschen Kanu-Verbandes. Als Kajakfahrer bekommen wir hier eine wunderbare Zeltwiese angeboten. Bei Sonnenaufgang bewundern wir das schwarz-weiße Leuchtfeuer, das am Ende einer langen Mole steht. Es hält einen seltsamen Rekord: Wohl kein anderer Leuchtturm wurde so oft umgestrichen wie er.

Wenige Meter entfernt rauscht die Brandung geräuschvoll auf den Strand. Wellen werden aufgeworfen von einem starken Wind, der auch den feinen Sand aufwirbelt, der gnadenlos alles sandstrahlt, was aus den Biwaksäcken herausschaut, in diesem Falle unsere Nasen.

Der Brandungsstart am Morgen ersetzt die Dusche!

Fotos: Nehrhoff von Holderberg (6)

Bei Sonnenaufgang schütteln wir den Sand aus den Schlafsäcken und starten durch die Brandung in eine bewegte Ostsee. So ein Brandungsstart hat den Vorteil, die erfrischende Dusche am Morgen zu ersetzen, und spült akribisch auch die letzten Sandreste aus den Nasennebenhöhlen. Eine herannahende Gewitterfront zwingt uns zu einer langen Pause am Strand. Leider hat das lokale Strandcafé heute Ruhetag und wir suchen Schutz vor Blitz und Donner bei einer DLRG-Station. Kaum sind wir eingetreten, bieten uns zwei aus dem Schwarzwald kommende Lebensretter einen heißen Kaffee an. Rasch entspinnt sich mit den „Bergfriesen“ ein Gespräch übers Seekajakfahren und bergwandernde Flachlandtiroler.

Wind und Wasser 37


Ostseetour im Seekajak

Kiter-Gucken vor Laboe.

Abgebrochenes Steuer im militärischen Warngebiet Den ganzen Tag schon haben wir Versorgungsschiffe und Fregatten auf der Ostsee kreuzen sehen. Jetzt liegt in der Mitte der Eckernförder Bucht der graue Körper eines Minenlegers. Leider zieht sich hier auf einer Länge von gut zwölf Kilometern ein militärisches Warngebiet durch die Bucht. An seinem seeseitigen Ende müssen wir vorbei. Genau in der Mitte der Bucht verliere ich die Steuerwirkung des Kajakruders. Was ist passiert? Als ich mich umdrehe, sehe ich mein Steuer neben dem Boot im Wasser baumeln, während das Boot Richtung Minenleger treibt. Das Steuer ist gebrochen. Das Boot wird jetzt extrem luvgierig. So 38 Wind und Wasser

geht es im wilden Zickzack auf die andere Seite der Bucht. Seitdem habe ich bei meinen Freunden den Spitznamen „Admiral Zickzack“ weg.

Typisch für eine Einfahrt nach Kiel ist die kabbelige See, die von zahlreichen Molen und querenden Schiffen bunt durcheinandergemischt wird.

Ein perfekter Spot lockt uns zum späten Campen an den Strand. Die Tatsache, dass es nach anhaltendem Landregen aussieht, sorgt für Stille am Ufer. Lediglich ein paar späte Strandspaziergänger bekommen unsere kleine Zeltstadt zu Gesicht.

Eine Pause im schönen Laboe lassen wir uns aber trotzdem nicht nehmen. Ein paar Wochen zuvor hatten wir während der Kieler Woche fast an derselben Stelle gestanden und bei sonnigem Wetter eine Flotte Großsegler bewundert. Wie unterschiedlich das Gesicht der Ostsee sein kann!

Und noch ein Turm Am nächsten Morgen passieren wir den Leuchtturm von Bülk, einen der wenigen Türme, die täglich und ganzjährig zu besichtigen sind. Den Windschutz des Bülker Huks verlassend, bläst es wie aus einer Düse mit 6 Windstärken aus der Kieler Förde heraus. So arbeiten wir uns langsam in die lange Bucht hinein.

Kurz vor der Hörn passieren wir die vertäute Oslo-Fähre, deren Ausmaße wir erst so richtig wahrnehmen, als wir an der Bordwand entlangpaddeln. Hier in Kiel endet unsere kleine Seereise an der heimischen Küste und wir haben den Kopf voll neuer Eindrücke. (bn)

Fotos: Nehrhoff von Holderberg (3)

Am nächsten Tag zeichnet sich in der Ferne die kantige Silhouette des Klinikkomplexes von Damp ab. Doch zunächst gilt unsere ganze Aufmerksamkeit der fantastischen Steilküste mit ihren Wänden aus rötlichem Lehm. Winterstürme haben überall riesige Findlinge herausgebrochen. Auch im Wasser müssen wir daher um so manchen versteckten Stein Slalom fahren.


Opticamp der MSK

Törns und Reviere

„Wir kommen wieder!“ Das sonnige Wetter im Juli dieses Jahres bescherte der Optimistengruppe der Möltenorter Seglerkameradschaft (MSK) eine tolle Zeit. 24 Kinder nahmen mit 17 Optimisten am einwöchigen Segelcamp in Ascheberg am Großen Plöner See teil.

A

lle mitgereisten Kinder machten in dieser Zeit erstaunliche Fortschritte und erlebten eine tolle Ferienwoche. Bei schönem und sehr warmem Sommerwetter wurde gesegelt, gebadet, gegessen, gegrillt und gespielt.

Zum Ende der Woche segelten wir auch einige Regatten aus. Ein Höhepunkt der Segeltörns war eine Wanderfahrt zur Prinzeninsel. Die Rückfahrt erfolgte bei rauem Wind mit einer für Optis recht rasanten Geschwindigkeit von etwa vier Knoten (7,4 Stundenkilometer).

Fotos: MSK (2)

Auch nach dem Segeln blieb es spannend: Die Ausrichtung einer Camp-Olympiade mit verschiedenen Disziplinen wie Tauziehen, Weitsprung und Ringwerfen kam bei den Kindern gut an. Und auch der CampTriathlon (Paddeln im Opti, Schwimmen und Laufen) und die Fußgänger-Rallye

zur Erforschung der Umgebung fanden großen Anklang. Am letzten Abend wurden bei einem Lagerfeuer die Sieger der Aktivitäten und der Regatten bekannt gegeben und die Preise verteilt. Freitagmorgen hieß es dann abbauen, aufräumen und Abschied nehmen vom Segelcamp. Die Kinder waren sich sicher: „Wir kommen wieder!“ Holger Scheidler Neue Mitglieder sind stets herzlich willkommen bei der Möltenorter Seglerkameradschaft: www.msk-segeln.de

Wo fehlt’s denn? Gibt es ein Geschäft, ein Restaurant oder einen anderen Ort, an dem Sie Wind und Wasser jeden Monat finden möchten?

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Alles sicher

Stirb an einem Mit dem Seminar „Skippers Sicherheitstipps“ weist die Wasserschutzpolizei auf überlebenswichtige Sicherheitsmaßnahmen an Bord hin. Ausreden gibt es nicht: Die Veranstaltung ist kostenlos, die Seminarleiter kommen ins Haus und sind bei der Terminfindung sehr flexibel.

Vermittelt anschaulich das Thema Sicherheit an Bord: WasserSchutzpolizist Günter Herrmann.

A

ngesichts des Motorbootfahrstils eines James Bond würden Günter Herrmann garantiert die Haare zu Berge stehen. Denn die Mission des Flensburger Wasserschutzpolizisten heißt Sicherheit. Skippers Sicherheit.

Für die kann man als aktiver Wassersportler mit relativ geringem Aufwand sorgen. Ein erster Schritt ist der Besuch eines Seminars, das Günter Herrmann und seine Kollegen in Norddeutschland anbieten.

Seit nunmehr zwei Jahren kommt er mit „Skippers Sicherheitstipps“ unentgeltlich auf Anfrage in Vereine, Marinas und Wassersportschulen, um Anfängern und auch gestandenen Wassersportlern nebst deren Familienangehörigen aufzuzeigen, dass eine solide Ausstattung mit Rettungsmitteln und das Einüben und Beherrschen der verschiedenen Sicherheitsmaßnahmen an Bord eines Bootes lebenswichtig sind.

Das sollte jedes Crewmitglied vor dem Ablegen beantworten können  Wie lege ich meine persönliche Rettungsweste an und ist sie richtig eingestellt?

Frauen ans Steuer! Selbstüberschätzung und fehlende Einweisung führen seiner Meinung nach dazu, dass die Menschen an Bord in einer Notsituation viel zu oft hilflos agieren. „Gerade weibliche Personen werden oft ferngehalten vom Steuerrad und nicht an die Abläufe an Bord herangeführt, und das ist falsch“, versucht Herrmann seine Zuhörer zu überzeugen. „Und dann wundert sich der Bootsführer auf einmal, warum die Frau und die Tochter nicht das machen, was er in der Situation tun würde. Ganz einfach: Er hat es ihnen nicht gezeigt!“ Im Publikum wird zustimmend genickt, die Situation scheint vielen Zuhörern vertraut zu sein.

 Wie wird die Maschine gestartet?  Wo befinden sich die Seenotsignalmittel und wie werden sie bedient?  Wo befinden sich die Feuerlöscher und wie bediene ich sie?  Wo ist der Verbandskasten?  Was habe ich an zusätzlichen Rettungsmitteln und wo befinden sie sich? (Rettungsring, Rettungskragen mit Schwimmleine, Rettungslicht)  Wie kann ich meine „Mensch-über-Bord“-Position festhalten? Für den Fall eines Wassereinbruchs an Bord:  Wo sind die Seeventile, Borddurchbrüche, Selbstlenzer?  Wie komme ich an die Bilgen?  Wie bediene ich die Lenzpumpe? (Quelle: Verband deutscher Vercharterer in Kooperation mit der Wasserschutzpolizei Schleswig-Holstein)

40 Wind und Wasser

Er empfiehlt, zu Beginn eines Törns grundsätzlich einen Notfallablaufplan zu besprechen und im besten Fall durchzuführen, was in welcher Situation zu tun ist. „Wie fahre ich denn so einen Williams-Törn (Anmerk. d. Red.: ein klassisches Manöver für den „Mensch-überBord“-Fall), um an eine über Bord gegangene Person heranzukommen? So etwas kann und sollte man auch mal üben.“


Skippers Sicherheitstipps

anderen Tag

(BSU), die sich mit der Ermittlung der Umstände und Ursachen von Unfällen auf See und ihrer künftigen Vermeidbarkeit befasst:

Beispiele mit Gänsehautgarantie

„Um circa 11.30 Uhr wurde der Bootsführer durch eine extreme Welle aus dem Cockpit gespült. Ein durch die Ehefrau sofort eingeleitetes Rettungsmanöver misslang. Nach einer Reihe weiterer Rettungsversuche ging der Mann unter. Nachdem die Ehefrau ihren Mann aus den Augen verloren hatte, befuhr sie ziellos die Ostsee und wurde gegen 14 Uhr ungefähr 20 Seemeilen westlich der Unglücksstelle mit zerrissenen Segeln von einer anderen Segelyacht aufgefunden.“

Fallbeispiele mit Gänsehautgarantie unterstützen seine Ausführungen. Als Quelle dienen ihm Zitate aus Unfallprotokollen der Bundesstelle für Seefalluntersuchung

Solche Geschehnisse verdeutlichen, wie wichtig es ist, dass sowohl der Skipper als auch die Crew auf gefährliche Situationen vorbereitet sind

Fotos: Lewerenz (3)

Günter Herrmann demonstriert die Funktionsweise einer Automatikweste.

und wissen, wie zum Beispiel ein Notruf über GPS abgegeben wird. Daher spricht der Wasserschutzpolizist bewusst nicht nur die Bootsführer an, sondern vor allem auch deren Angehörige, sich mit der notwendigen Ausrüstung und deren Gebrauch auseinanderzusetzen.

Auch am „Tag der Seenotretter“ im Hafen von Langballigau war das Seminar gut besucht.

Günter Herrmann will mit seinem Seminar weder Angst machen, noch mit erhobenem Zeigefinger dastehen. Er möchte lediglich einen Teil dazu beitragen, dass keine Fälle auf dem Schreibtisch der Wasserschutzpolizei landen, die durch leicht vermeidbare Fehler entstehen. (gl) Mehr Infos zum Seminar „Skippers Sicherheitstipps“ gibt es im Internet unter: www.fachverbandseenotrettungsmittel.de oder bei der Wasserschutzpolizei, Telefon: 0461 4846306. Wind und Wasser 41


Klarschiff

Seglers Trickkiste

Tipps vom Steg Bootseigner sind sehr kreativ, wenn es um die Ausrüstung ihrer Boote geht. Es geht ihnen dabei sowohl um Sicherheit als auch um Komfort an Bord und um mehr Effektivität beim Segeln. Viele dieser Dinge, auch unorthodoxe Problemlösungen, hat der Segler und Autor Klaus Bartels in den Büchern „Seglers Trickkiste“ gesammelt.

Fangleine für Fingersteg Sogenannte schwimmende Fingerstege erfreuen sich vor allen Dingen in neuen Marinas steigender Beliebtheit. Yachten an diesen Schwimmstegen können auch bei stark steigendem oder fallendem Wasser unbeaufsichtigt bleiben. Da es bei diesen Stegen keine Heckpfähle gibt, ist es allerdings manchmal schwierig, bei starken Seitenwinden anzulegen. Einige Eigner haben da eine gute Idee. Sie spannen eine Art Fangleine für den Bootshaken von „Seglers Trickkiste“ ist im Buchhandel oder über www.mediamaritim.de erhältlich.

der Klampe am Kopf des Fingerstegs bis zum Hauptsteg. Dabei wird die Leine so befestigt, dass sie leicht mit dem Bootshaken erreicht werden kann. Ein Abtreiben nach Lee wird dadurch beim Anlegen unmöglich. Die Leine muss allerdings so viel Lose haben, dass sie genug Platz für das Boot lässt.

Lange Leine für den Trailer Oftmals ist die Rampe, auf der der Trailer ins Wasser gelassen wird, zu steil oder der Untergrund ist ungeeignet, um ihn mit der direkt auf der Anhängerkupplung des Autos sitzenden Trailerdeichsel zu befahren. Eine lange, stark dimensionierte Leine, die zwischen Trailer und Auto gespannt wird, hilft in den meisten Fällen. Der Trailer, der auf der Slipbahn auch allein Richtung Wasser rollen würde, wird durch die lange Leinenverbindung zum Auto auf sicherem Untergrund Richtung Wasser. Mit dem Auto wird sozusagen nur die Eigenfahrt des auf abschüs-

• Immer Aktiv • Immer Sauber • Immer Gewinner

siger Slipbahn ins Wasser rollenden Trailers abgebremst. Mithilfe einer Leine kann der Trailer dann auch problemlos durch das Auto aus dem Wasser gezogen werden.

Jetzt bei und anderen ausgesuchten Fachhändlern erhältlich Infos unter Fon: +49 40 851960 oder Email: yachting@jotun.de

42 Wind und Wasser

Illustrationen: Designhelden/Christe (3)

kontrolliert. Das geschieht durch eine langsamere Rückwärtsfahrt


Klarschiff

Knotenkunde

Der Schotstek Leicht zu stecken und genauso leicht wieder zu lösen, das zeichnet Seemannsknoten aus. Einige verbinden etwas und sind besonders zugfest. Andere verhindern, dass eine Leine, ein Tampen oder eine Schot irgendwo hingelangt, wo sie nicht hingehört. Wir stellen Ihnen die wichtigsten Knoten vor.

D

er einfache Schotstek zählt zu den Verbindungsknoten. Er ermöglicht es, zwei unterschiedlich starke Taue miteinander zu verknüpfen. Er eignet sich ausschließlich für Tauverbindungen, die auf Spannung sind.

Lässt der Zug auf das Tauwerk nach, besteht die Gefahr, dass er sich löst. Wird der Knoten stark belastet oder in ein steifes Seil geschlagen, empfiehlt sich der doppelte Schotstek, da dieser die Knotenfestigkeit erhöht und sich später leichter lösen lässt.

Fotos: Lewerenz (6)

In das dicke Ende des Tampens wird eine Bucht gelegt. Mit dem dünnen Ende fährt man in die Bucht und um diese herum.

…und steckt ihn zwischen dem dünnen Ende und der Bucht durch.

Mit dem Schotstek können sogar Netze oder eine Hängematte geflochten werden . Dieser Knoten bietet sich ebenfalls dazu an, ein Tau mit einem Auge – wie zum Beispiel mit einer Kausch (eine Verstärkung aus Metall oder Kunststoff) – zu verbinden. (is)

Nun führt man den Tampen weiter …

Der Knoten sitzt richtig, wenn beide Enden auf der gleichen Seite liegen.

Beim doppelten Schotsteg fährt man mit dem losen Ende ein weiteres Mal um die Bucht und steckt das Ende noch mal durch.

Wind und Wasser 43


Logbuch und Treibgut

„ganz fix“ auf dem Wasser Riesenfreude für kleine Nachwuchssegler: Anfang September übergab der Verein IMMAC Sailing Academy 23 nagelneue Optimisten an vier Segelvereine aus Schleswig-Holstein.

D

ie Kinder waren im Vorfeld kreativ gewesen: „Frodo“, „Sturmwind“, „Luke Skywalker“ und „ganz fix“ lauteten einige der Namen, auf die die 23 neuen Optimisten am Sonnabend, den 4. September in Laboe feierlich getauft wurden. Gleich nach der Zeremonie ging es bei strahlendem Sonnenschein und blauem Himmel ab aufs Wasser zu einer ersten Probewettfahrt. Die Einsteigerboote für die kleinen Segler hat der Verein IMMAC Sailing Academy in einem bundesweiten Wettbewerb ausgelobt. Die nagelneuen Optis wurden erst feierlich getauft …

Der Verein mit Sitz in Rendsburg hat es sich auf die Fahne geschrieben, den Segelnachwuchs zu fördern und Jugendliche an diesen Sport heranzuführen. Mit der Bereitstellung von 23 Optimisten unterstützt er das Konzept der von einigen Schulen in Kooperation mit Segelvereinen am Nachmittag angebotenen Segel-AGs. Darüber hinaus werden im kommenden Winter noch zwei 44 Wind und Wasser

Regattaoptimisten angeschafft, auf denen die Kinder dann erste Regattaerfahrungen sammeln können.

Kooperation von Schule und Verein wird unterstützt „Die von Schulträgern und Vereinen initiierten Nachmittagsveranstaltungen leiden häufig an einem Finanzierungsmangel“, berichtete

der Erste Vorsitzende der Sailing Academy Reimar Papenfuß. Durch die Bereitstellung von Optimisten und durch einen finanziellen Zuschuss möchte die Academy dazu beitragen, dass die AGs erhalten und ausgebaut werden können. So soll es in erster Linie auch Kindern, die finanziell nicht so gut gestellt sind,


IMMAC Sailing Academy

Optis aus einem gemeinnützigen Projekt

… und dann von den strahlenden Gewinnern in Empfang genommen.

Fotos: Kreißler (3)

ermöglicht werden, sich für den Segelsport zu begeistern. 40 Vereine und Segelprojekte aus ganz Deutschland hatten sich an der Ausschreibung beteiligt. Das große Los zogen vier Vereine aus Schleswig-Holstein: die Wassersport Vereinigung-Mönkeberg, die Initiative „Probstei Schulsegeln“ in Kooperation

mit dem Wendtorfer Verein Wetwind, der Schüler Ruder- und Segelverein Plön und der Segelclub Eckernförde. Ihre Konzepte überzeugten die Jury, denn sie alle weisen eine enge Kooperation mit örtlichen Schulen vor, die wegen der begrenzten finanziellen Budgets auf Unterstützung angewiesen sind, um am Nachmittag Segelunterricht anbieten zu können.

Die fünf- bis elfjährigen Preisträger kamen freudestrahlend zur Verleihung nach Laboe. In der dortigen Schiffswerft waren die Optimisten in einem gemeinnützigen Projekt zwischen März und August gebaut worden. „Ich finde, dass die Jollen sehr schön geworden sind. Die Kinder werden sicherlich viel Spaß an ihnen haben, und wir unterstützen durch dieses Projekt die nachhaltige Jugendarbeit in den Vereinen“, freute sich Reimar Papenfuß in seiner Begrüßungsansprache, bevor die stolzen Gewinner ihre Optimisten mit Mineralwasser auf die selbst erdachten Namen tauften. Nach dem offiziellen Teil waren die Kinder dann nicht mehr zu halten: Das herrliche Spätsommerwetter verlockte zu sehr zu einer ersten Fahrt mit den Optimisten. In einer trubeligen Regatta wurden die neuen Boote auf ihre Tauglichkeit getestet. Sie haben alle mit Bravour bestanden. (fk) Wind und Wasser 45


Logbuch und Treibgut

Tipps und Termine

Radeln über den Ratzeburger See

M

it schwimmenden Fahrrädern oder dem Drachenboot über den Ratzeburger See – das sind nur einige der vielen Aktivitäten, die von der Initiative „Jugendtourismus in Ratzeburg“ angeboten werden.

Übernachtet wird entweder im Tipi, im Baumwaggonhotel, im ehemaligen Mitropa-Schlafwagen oder etwas bequemer in der Jugendherberge. Die Freizeitangebote eignen sich besonders für Familien. Info: www.jugendtourismus.net

Foto: Alte Schule e.V.

Wasserratten können den Ratzeburger See auch mit dem Tretboot, auf einer Kanutour oder bei einem Segelkurs für Einsteiger erkunden. Wem das nicht abenteuerlich genug ist, kommt beim Rudern auf einem Wikingerschiff oder beim Bogenschießen und Streitaxtwerfen auf seine Kosten.

Halle B5 Stand D 123 Besuchen Sie uns!

Es ist nie zu spät für Captain Reents. Captain Reents Yachtpflegeprodukte wurden von der Zeitschrift „Bootshandel“ in der Ausgabe 03/2010 getestet und mit „sehr gut“ bewertet. Erfahren Sie mehr über unsere Produkte unter

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Stylish, robust und individuell: 360°-Segeltuchtaschen

S

ie waren auf den Weltmeeren zu Hause, nun kommen sie in unsere Städte – die 360°-Segeltuchtaschen. Stylish und robust, praktisch und individuell. Sie werden aus recyceltem Segeltuch hergestellt und waren auf allen Meeren der Welt unterwegs, bei Wind und Wetter, auf kleinen und auf großen Schiffen. Aufwändig verarbeitet starten sie ihr zweites Leben als super funktionale Taschen – jede ein Unikat mit eingenähtem Herkunftsnachweis, der Schiff und Reise benennt.

Die 360°-Segeltuchtaschen verbinden zeitloses und dennoch auffälliges Design mit Funktionalität, die sich an den Bedürfnissen moderner Stadtmenschen orientiert. Sie sind extrem belastbar und wasserabweisend und überzeugen durch liebevolle Details, wie einem vielfältig unterteilten Innenraum, dem Handyfach, dem extra verstärkten Gummiboden und den vielen Reißverschlussfächern. Einen Überblick über die verschiedenen Modelle gibt es im Online-Shop www.segeltuchtaschen.com.

Alte Segel gesucht! Für die einen ist es unnützer Ballast, für das Label 360° ist es das perfekte Material für moderne und alltagstaugliche Taschen: ausgedientes Segeltuch. 360° ist ständig auf der Suche nach alten Segeln, um sie zu wasser- und reißfesten und zudem UV-beständigen Taschen zu verarbeiten. Das Tuch ist nach den langen Reisen verknittert oder

hat leichte Flecken? Macht nichts! Das unterstreicht die Originalität. Die Segel werden zu Hause abgeholt und der Gegenwert entgolten. Vor allem die Jugendabteilungen von Segelvereinen sind angesprochen: Für das im Verein gesammelte Segeltuch stellt 360° entsprechend neues Material wie einen neuen Optimisten oder neue Segel oder eine Komplettaustattung mit den beliebten Segeltuchtaschen zur Verfügung. Interessenten können unter der Mobilnummer 0173 7828413 Kontakt aufnehmen.

Vom Meer nach Hause Holen Sie sich eine der stylishen Segeltuchtaschen des Labels 360° nach Hause. Wir verlosen 5 mal das Modell „Barkasse “ im Wert von jeweils 129,90 Euro. Die Tasche mit den Maßen 38 x 33 x 12 Zentimetern ist beispielsweise perfekt geeignet zum Transport eines Laptops. Sie verfügt über einen verstellbaren Tragegurt und einen praktischen breiten Klettverschluss. Ausgediente Segel werden zu hippen Taschen.

Schicken Sie uns einfach eine ausreichend frankierte Postkarte an: Kiel-Verlag, Wind und Wasser, Kennwort: 360°, Postfach 4580, 24044 Kiel oder per E-Mail an: gewinnspiel@kiel-verlag.de, Betreff: 360°.

Einsendeschluss ist der 30. November 2010. Die Gewinner werden schriftlich benachrichtigt und in der ersten Ausgabe 2011von Wind und Wasser veröffentlicht. Teilnehmen kann jeder mit Ausnahme der Mitarbeiter des Kiel-Verlags, des Magazins und der beteiligten Partnerunternehmen sowie deren Familienangehörige. Automatisierte Teilnahmen durch Fremdunternehmen werden nicht akzeptiert. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Sachgewinne können nicht in bar ausgezahlt werden. Die Teilnehmer erklären sich mit der Veröffentlichung ihres Namens im Magazin Wind und Wasser und im Internet unter www.wind-und-wasser.eu einverstanden.


Tipps und Termine

Brrrrr …

W

as ist männlich, über 25 Jahre alt und kniet in einer Einhandjolle für Kinder? Richtig – ein potentieller Eisarsch-Kandidat!

Das Kilo zu 20 Cent!

Der LYC organisiert das eisige Vergnügen in diesem Jahr am 4. Dezember bereits zum 42. Mal. Die erste Herausforderung für die erwachsenen Teilnehmer aus ganz Nord-

Erst friert Mann ihn sich ab, dann kriegt Mann ihn verliehen.

deutschland ist, in den kleinen Kinderjollen – den Optimisten – nicht zu kentern. Die zweite ist, als erster über die Ziellinie zu segeln und somit die berühmte Siegertrophäe mit nach Hause zu nehmen: den rosafarbenen Plastikabguss eines Kinderpopos auf einer Mahagoniplatte. Der Preis ist ein Wanderpokal, wie auch der vergoldete Team-Arsch für die beste Mannschaft, der EisarschPokal für den schnellsten auswärtigen Segler und die rote Laterne für das Schlusslicht der Regatta.

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Über das Startgeld entscheidet Mann selbst: In der legendären Wiegeaktion, die der Regatta vorangeht, wird das jeweilige Gewicht der Teilnehmer einschließlich ihrer Garderobe ermittelt. Für jedes Kilogramm gehen 20 Cent an die Jugendabteilung des LYC. Info: www.lyc.de

19.10.10 10:58

Fotos: Dr. Ott, Travemünde (3)

Zur gleichnamigen Kultregatta auf der Wakenitz ruft die Eisarsch-Gilde von 1969 des Lübecker Yacht-Clubs (LYC) jedes Jahr am ersten Sonnabend im Dezember auf.


Intern

Leserumfrage

Mitmachen und gewinnen! Wenn Sie hier entlangschneiden, dann fällt der gegenüberliegende Bogen nicht heraus!

Mit jeder Ausgabe von Wind und Wasser möchten wir die Faszination vermitteln, die vom Leben am und auf dem Wasser ausgeht.

B

eim Wassersport wie auch bei Zeitschriften gilt: Die Geschmäcker sind verschieden. Damit wir Ihren Geschmack genauer kennenlernen und Sie mit Wind und Wasser künftig noch besser informieren und unterhalten, haben wir einige Fragen an Sie zusammengestellt.

Wir freuen uns, wenn Sie uns diese beantworten. Und damit Sie sich auch freuen, verlosen wir unter allen Teilnehmern attraktive Gewinne. Um an dem Gewinnspiel teilzunehmen, stecken Sie einfach den ausgefüllten Fragebogen in einen ausreichend frankierten Briefumschlag, auf dem Ihr Absender (gut lesbar) vermerkt ist. Aus allen eingesandten Briefumschlägen ziehen wir die Gewinner unserer Preise. Anschließend werden die Umschläge vernichtet, es erfolgt keine Weiternutzung oder Weitergabe der Daten. Viel Spaß beim Mitmachen und viel Glück!

1. Wie viele Ausgaben von Wind und Wasser haben Sie in den letzten Monaten gelesen? nur diese

2

3

mehr als 3

2. Wie oft nehmen Sie eine Ausgabe im Schnitt zur Hand, um darin zu lesen? 1x

2x

3x

mehr als 3 x

3. Reichen Sie Wind und Wasser weiter, zum Beispiel an Familienangehörige oder Freunde? Ja

Nein

4. Wenn ja: an wie viele? 1

2

3

mehr als 3

Wind und Wasser 49


Leserumfrage

5. Wie gefällt Ihnen die Themenauswahl von Wind und Wasser? Bitte bewerten Sie zwischen: 1 = sehr gut; 6 = ungenügend 1

2

3

4

5

9. Für welche Wassersportarten, die Sie (noch) nicht selbst ausüben, interessieren Sie sich?

6

6. Wie gefällt Ihnen Wind und Wasser insgesamt? Sehr informativ

Informativ und unterhaltsam

Sehr unterhaltsam

Sonstiges:

Segeln (Jolle)

Segeln (Yacht)

Motorboot fahren

Wasserski

Windsurfen

Kitesurfen

Wellenreiten

Rudern

Kanu/Kajak fahren

Stand Up Paddling

Einen anderen Sport, und zwar:

7. Worüber würden Sie gern etwas in Wind und Wasser lesen? 10. Angaben zu Ihrer Person (Antworten sind freiwillig und nur für statistische Zwecke)

8. Welchen Wassersport betreiben Sie?

Ich bin

weiblich

männlich

Mein Alter

bis 29

30 bis 39 50 bis 59

Segeln (Jolle)

Segeln (Yacht)

40 bis 49

Motorboot fahren

Wasserski

60 und älter

Windsurfen

Kitesurfen

Wellenreiten

Rudern

Kanu/Kajak fahren

Stand Up Paddling

Einen anderen Sport, und zwar:

Und das wartet auf Sie: Als Hauptpreise verlosen wir 3 Canon-Kameras „PowerShot D10“ im Wert von je 279 Euro. Weitere Preise sind 5 Einkaufsgutscheine von amazon im Wert von je 50 Euro sowie 25 Jahres-Abos von Wind und Wasser für das Jahr 2011. Um an dem Gewinnspiel teilzunehmen, stecken Sie einfach den ausgefüllten Fragebogen in einen ausreichend frankierten Briefumschlag, auf dem Ihr Absender (gut lesbar) vermerkt ist. Aus allen eingesandten Briefumschlägen ziehen wir die Gewinner. Unsere Adresse lautet: Kiel-Verlag, Wind und Wasser, Kennwort: Leserumfrage, Postfach 4580, 24044 Kiel

Einsendeschluss ist der 15. Dezember 2010. Die Gewinner werden schriftlich benachrichtigt und nicht veröffentlicht! Teilnehmen kann jeder mit Ausnahme der Mitarbeiter des Kiel-Verlags, des Magazins und der beteiligten Partnerunternehmen sowie deren Familienangehörige. Automatisierte Teilnahmen durch Fremdunternehmen werden nicht akzeptiert. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Sachgewinne können nicht in bar ausgezahlt werden.

50 Wind und Wasser

Wasserdicht und stoßfest: Die robuste „PowerShot D10“ macht Einiges mit. Für starke 12,1-MegapixelFotos von Ihren Outdoor-Aktivitäten. Das vielseitige Zubehör macht die Kamera zur idealen, richtig schicken Ausrüstung in vielen Aufnahmesituationen.

Wenn Sie hier entlangschneiden, dann fällt der gegenüberliegende Bogen nicht heraus!

11. Was Sie uns schon immer einmal sagen wollten:


Intern

Wind und Wasser im Web

Beste Sicht auf Wind und Wasser Garantiert nichts mehr verpassen: Ab sofort finden Sie alle Artikel und Ausgaben unseres Magazins und aktuelle Informationen unter www.wind-und-wasser.eu

U

nser neues kostenloses Wassersport-Magazin Wind und Wasser erfreut sich zunehmend großer Beliebtheit. Und um den Service für unsere Leser zu erweitern, sind die spannenden Artikel und unterhaltsamen Informationen jetzt auch im Internet zu finden. So kann Wind und Wasser Sie begleiten – an jeden Ort und zu jeder Zeit.

Auf der neuen Internetseite www.wind-und-wasser.eu finden Sie alles, worüber wir in Wind und Wasser berichtet haben – übersichtlich aufbereitet und nach unseren Rubriken und Ausgaben sortiert.

Was Sie uns schon immer mal sagen wollten … Wind und Wasser ist auch bei facebook – werden Sie Fan! Tauschen Sie sich mit uns aus! Sagen Sie uns, wie Ihnen unsere Artikel gefallen haben! Kommentieren Sie unsere Einträge! Und bleiben Sie stets auf dem Laufenden! Besuchen Sie uns auf www.wind-und-wasser.eu – wir freuen uns auf Sie!

Wind und Wasser 51


Backskiste

Bücher Sturm über Mallorca Michael Böckler | Roman Ein flüchtiger Börsenspekulant taucht auf Mallorca unter. Mit neuer Identität lebt er entspannt auf einer Yacht, er ankert in den schönsten Buchten, hört Klavierkonzerte von Chopin und geht mit großer Leidenschaft gepflegt zum Essen. All dies in Begleitung seiner neuen Liebe, die nichts von seinem Vorleben ahnt. Aber das Glück ist trügerisch. Ein raubeiniger Privatdetektiv, eine skrupellose Verbrecherorganisation und zwei Journalisten sind ihm bereits dicht auf den Fersen. Da gerät seine Yacht in einen tödlichen Sturm … Mit „Sturm über Mallorca“ hat Michael Böckler zum ersten Mal das Konzept umgesetzt, einen spannenden Kriminalroman mit einem Reiseführer zu kombinieren. In der Handlung kommen alle Highlights von Mallorca vor, ob Sehenswürdigkeiten, Badebuchten oder Restaurants. Knaur Taschenbuch-Verlag 320 Seiten 8,95 Euro ISBN: 978-3-426-50695-0

Flammen im Sand Gisa Pauly | Kriminalroman

Piper Taschenbuch-Verlag 320 Seiten 8,95 Euro ISBN: 978-3-492-25837-1

Als bei Bauarbeiten auf Sylt ein Skelett gefunden wird, tappt Hauptkommissar Erik Wolf im Dunkeln: Wer ist die Tote, die vor fünf Jahren ermordet wurde? Seine umtriebige italienische Schwiegermutter hat schnell einen Verdacht, wer das Mordopfer sein könnte, doch gründet ihre Vermutung weniger auf Beweisen, sondern mehr auf ihrer Intuition. Dann, einen Tag vor dem traditionellen Biikebrennen, verschwindet erneut eine Frau. Mamma Carlotta ist entsetzt, denn sie kennt die Vermisste gut. Während des großen Volksfestes macht sie dann einen schrecklichen Fund …

Sass schmeckt! Wir verlosen 5 Exemplare „Das Kochbuch“ von Rainer Sass, mit den besten Rezepten aus der TV-Serie „Wünsch Dir Sass“. Schicken Sie uns einfach eine ausreichend frankierte Postkarte an: Kiel-Verlag, Wind und Wasser, Kennwort: Sass-Kochbuch, Postfach 4580, 24044 Kiel oder per E-Mail an: gewinnspiel@kielverlag.de, Betreff: Sass-Kochbuch.

bootswelt Das Internetmagazin mit kostenlosem E-Paper

Maritime Objektkunst Margrit Möhlen

www.bootswelt.de/galerie

Einsendeschluss ist der 30. November 2010.

Wissenswertes für den Skipper − Aktuelle News Wetterinfo − Messen − Yachtausrüstung − Segelmacher − Elektronik Bootsbaumaterial − Bücher − Zeitschriften

Die Gewinner werden schriftlich benachrichtigt und in der ersten Ausgabe 2011 von Wind und Wasser veröffentlicht. Te i l n e h m e n k a n n j e d e r m i t A u s n a h m e d e r Mitarbeiter des Kiel-Verlags, des Magazins und der beteiligten Partnerunternehmen sowie deren Familienangehörige. Automatisierte Teilnahmen durch Fremdunternehmen werden nicht akzeptiert. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Sachgewinne können nicht in bar ausgezahlt werden. Die Teilnehmer erklären sich mit der Veröffentlichung ihres Namens im Magazin Wind und Wasser und im Internet unter www.wind-und-wasser.eu einverstanden.

www.bootswelt.de

52 Wind und Wasser


Backskiste

Bordküche

Genuss in Sicht! Schon wieder Ravioli aus der Dose? In unserer „Bordküche“ finden Sie raffinierte Alternativen, von bekannten Köchen oder kochbegeisterten Wassersportlern. In dieser Ausgabe: Der nordische Kult-Koch Rainer Sass.

Hähnchen-Curry mit Tomaten und Joghurt Zutaten für 4 Personen: 1 kleine Poularde (ca. 1,2 kg, aus Freilandhaltung; küchenfertig) Salz und Pfeffer aus der Mühle 6 Schalotten 4 Knoblauchzehen 2 Chilischoten 1 haselnussgroßes Stück Ingwer 2 EL Olivenöl 2 EL Currypulver (z. B. Garam Masala) 400 ml Fleischbrühe 10 Kirschtomaten 250 g Naturjoghurt Saft und abgeriebene Schale einer unbehandelten Zitrone 2 Tassen Basmatireis

Fotos: Sass (2)

Die Poularde in acht Teile zerlegen. Dafür die Keulen abschneiden und an den Gelenken halbieren. Die Flügel abtrennen. Die Poularde längs halbieren und jeweils in zwei Teile schneiden. Alle Teile waschen, trocken tupfen und mit Salz und Pfeffer würzen. Die Schalotten und die Knoblauchzehen schälen und in kleine Würfel schneiden. Die Chilischoten längs halbieren, entker-

nen, waschen und fein hacken. Den Ingwer schälen und ebenfalls fein hacken.

köcheln lassen. Dann den Deckel abnehmen und das Fleisch weitere 30 Minuten garen.

Das Olivenöl in einem Bräter erhitzen und die Poulardenteile darin rundum leicht anbraten. Die Schalotten, den Knoblauch, Chili und Ingwer hinzufügen und kurz mitbraten. Mit Currypulver bestäuben, die Brühe angießen und leicht mit Salz würzen. Die Poulardenteile zugedeckt etwa 20 Minuten

Den Reis nach Packungsanweisung in Salzwasser kochen. Die Kirschtomaten waschen und halbieren. Den Joghurt mit Zitronenschale und -saft verrühren und unter das Curry rühren. Die Tomaten untermischen und alles mit Salz abschmecken.

Wind und Wasser 53


Backskiste

Kinderbücher

Dschinny und die Wunschmaschine Angelika Glitz | Mit Illustrationen von Franziska Harvey Dschinny ist ein echter Wasserdschinn, der in den tiefsten Tiefen der Meere wohnt, am liebsten Algenbrühe trinkt und nur Unsinn im Kopf hat. Kein Wunder, dass er zur Strafe für sein ungebührliches Betragen in einer Wärmflasche durchs Meer schippern muss – bis er vom 9-jährigen Nick gerettet wird. Doch damit beginnt das Abenteuer erst richtig! Denn bevor Dschinny zurück zu seinen Wasserkum-

Alter: ab 9 Jahren cbj 176 Seiten, mit SchwarzWeiß-Illustrationen 10,99 Euro ISBN: 978-3-570-13778-9

pels kann, muss er Nick drei Wunschpunkte erfüllen. Und das ist gar nicht so einfach, denn wie viele Wünsche ein Wunschpunkt hat, bestimmt eine geheimnisvolle Wunschbox …

Ein Schatz im Meer Abenteuer Zeitreise Die spanische Galeone wird nur kurze Zeit zur See fahren. Aber ihr Untergang lockt Abenteurer und Schatzsucher in die Tiefen des Meeres. Hier wird

Alter: 7 – 9 Jahre Bibliographisches Institut 32 Seiten 9,95 Euro ISBN: 978-3-411-07241-5

Geschichte lebendig! Die Reihe „Abenteuer Zeitreise“ entführt uns zu aufregenden Plätzen und packenden Ereignissen in der Vergangenheit. Die spannende Reise beginnt Jahrtausende vor unserer Zeit und endet in der Gegenwart. Großformatige Panoramabilder zeigen die unterschiedlichen Gesichter der Orte im Wandel der Zeit und laden zum Suchen und Entdecken ein. Mit der übersichtlichen Griffleiste am Rand sind gezielte Zeitsprünge ein Kinderspiel.

Strandfunde für Kids Frank Rudolph/Lutz Mathesdorf An der Küste gibt es unendlich viel zu entdecken. An jedem Strand finden wir Dinge, die das Meer angespült hat: Muscheln und Schnecken, Krebspanzer und Seesterne. Millionen von Tieren leben in den Weiten des Wattenmeeres an der Nordseeküste und am schmalen Strand der Ostsee. Da gibt es Pissermuscheln, springende Schnecken, Schlangensterne und Katzenhaie. Wisst ihr, was ein Engelsflügel, ein Pelikanfuß oder ein Nixentäschchen ist? Abenteuer im Wattenmeer und Schatzsuche im Spülsaum – in diesem Buch lösen wir so manches Rätsel. Ein Bestimmungsbuch für die Forscher von morgen. Mit einfachen Erklärungen und spannenden Experimenten.

Was ist das? Toll für Herbstspaziergänge am Meer: Wir verlosen 5 Exemplare des Bestimmungsbuches „Strandfunde für Kids“. Schickt uns einfach eine ausreichend frankierte Postkarte an: Kiel-Verlag, Wind und Wasser, Kennwort: Strandfunde, Postfach 4580, 24044 Kiel oder per E-Mail an: gewinnspiel@kiel-verlag.de, Betreff: Strandfunde

Einsendeschluss ist der 30. November 2010. Die Gewinner werden schriftlich benachrichtigt und in der ersten Ausgabe 2011 von Wind und Wasser veröffentlicht. Teilnehmen kann jeder mit Ausnahme der Mit arbeiter des K iel-Verlags, des Magazins und der beteilig ten Par tnerunternehmen sowie deren Familienangehörige. Automatisier te Teilnahmen durch Fremdunternehmen werden nicht akzeptiert. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Sachgewinne können nicht in bar ausgezahlt werden. Die Teilnehmer erklären sich mit der Veröffentlichung ihres Namens im Magazin Wind und Wasser und im Internet unter www.wind-und-wasser.eu einverstanden.

54 Wind und Wasser

Alter: o. A. Wachholtz Verlag 112 Seiten 9,90 Euro ISBN: 978-3-529-05426-6


S

W

R채tselkiste E

R채tselgestaltung: Gerrit Hansen/www.ohnekopf.de

Kleine Seepiraten N

Wind und Wasser 55


Entdecke Wassersport

W

N

S

Kurz und knapp

E

Küstenklatsch

genommen haben, werden im Dezember bei der Jugendsport-

„Jeder kann mitmachen!“ –

lerehrung der Landeshauptstadt geehrt. Vereine können noch

Das klingt ja schon mal

bis zum 15. Oktober Mitglieder im Alter zwischen 14 und 18

vielversprechend. Damit

Jahren vorschlagen, die sich durch eine besondere Leistung

auch jeder Lust dazu

hervorgetan haben.

bekommt, hat der Bun-

Info: www.kiel.de

desverband Wassersportwir tschaf t fünf kurze Filmbeiträge produzie-

Open Ship bei der DGzRS Grömitz

ren lassen, die grundle-

Alle Mann auf die Seenotkreuzer! Am Donnerstag, den 7. Oktober,

gende Infos zum Segeln,

präsentiert die Station der Deutschen Gesellschaft zur Rettung

Hausboot- oder Motor-

Schiffbrüchiger in Grömitz einen Filmvortrag über die Arbeit

bootfahren, Kanufahren

der Seenotretter. Im Vorfeld können Interessierte den DGzRS-

und zum Tauchen ver-

Seenotkreuzer „Bremen“ besichtigen. Der Vortrag beginnt um

mitteln. Und wenn man

19.30 Uhr im Kurzentrum, die Besichtigung findet von 17 bis

dann loslegen möchte, fin-

18.30 Uhr an der Seebrücke Grömitz statt. Der Eintritt ist frei.

det man alles Wichtige –

Info: www.dgzrs.de

von der Ausbildung über die Miete bis zum Bootskauf – auf der dazugehö-

Mit Baby mobil

rigen neuen Internetseite, die übrigens komplett frei von Wer-

Bereits voll im Einsatz ist

bung gehalten wird.

die Manduca-Babytrage

Info: www.entdecke-wassersport.de

aus unserer Juni-Verlosung, wie das Foto beweist, das

Meereszentrum Fehmarn

Gewinnerin Anne Bury uns zugeschickt hat. Wir wün-

Die Herbstferien haben begonnen, doch der Regen macht einen

schen weiterhin viel Spaß

Strandbesuch unmöglich? Im Meereszentrum Fehmarn kön-

damit!

nen kleine und große Besucher Seesterne, Haie oder Clownfische auch bei schlechtem Wetter beobachten. In vier Millionen Liter Wasser schwimmen die tropischen Meerestiere ganz nah an den Besuchern vorbei.

Herzlichen Glückwunsch!

Die Gewinner der Preise aus den Gewinnspielen der Juli-/August-Ausgabe von Wind und Wasser sind:

Info: www.meereszentrum.de

Ehrung des Sportlernachwuchses Junge Sportler aus Kiel, die erfolgreich an Welt- oder Europameisterschaften, Deutschen Meisterschaften, Nord(ost) deutschen Meisterschaften oder Landesmeisterschaften teil-

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Kinder-Rettungswesten von Plastimo: Carsten Blatt Hamburg Ewald Fisser Bocholt Grit Haberkern Bremen Klaus Hinrichs Meldorf Constanze Kessler Norderstedt Isabel Scharnbeck Stuttgart Thomas Schmitt Flensburg Margit Schwarz Fehmarn Park-Hotel Hübner, Warnemünde: Tanja Nowakowski Köln

Fotos: BVWW (1), Tourismus-Service Fehmarn (1)

„Schiffe, Wasser, Wellenreiter“: Patricia Dietz Römerberg Marijke Klein Bielefeld Sandra Otto Wachtberg


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Kolumne

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Küstenklatsch

Wie soll es denn heißen?

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ir stehen da und warten. Still liegt der Täufling vor uns. Er hat keine Arme und Beine, kann nur wortlos mit seinen Beziehungspersonen kommunizieren und wird sich sein Leben lang einnässen.

Foto: Lewerenz

Sollten wir an dieser Stelle nicht betroffen die Taschentücher zücken? Nein, ganz im Gegenteil: Wir erheben die Gläser und stoßen an – denn es ist ein Schiff, das getauft wird! Gleich wird das liebevoll in die Familie aufgenommene gebrauchte Neue seinen – zunächst wieder einmal – endgültigen Namen erhalten. Der Weg bis dahin dürfte sich in puncto Aufregung und Unsicherheit („Ist das auch wirklich der Richtige? Wollen wir nicht doch nochmal …“) wohl kaum von der Gefühlswelt frischgebackener Eltern unterscheiden, die eine möglichst adäquate Benennung für ihren Nachwuchs anstreben. Da werden Namensbücher gewälzt, Internetforen durchstöbert und ähnlich Betroffene befragt. Und dann ist er auf einmal da, der Moment, in dem der Name kundgetan und dem Urteil der Umwelt ausgesetzt wird.

Die Taufpatin (ja: diese Position wird bevorzugt von Frauen besetzt; es geht der Aberglaube um, Männer brächten Unglück. – Wie die da nur drauf kommen?) vollzieht den Akt: „Hiermit taufe ich Dich auf den Namen … Allzeit gute Fahrt und immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel!“ Hipp, hipp, hurra! Jetzt folgt der Höhepunkt: der Champagner. Na gut, ein Sekt tut es auch. Bei größeren Kähnen wird die Flasche gegen den Schiffsrumpf geschleudert, bei kleineren (hier wäre die Gefahr der Beschädigung deutlich größer als der heilbringende Nutzen der Taufe) wird die Flüssigkeit einfach über die Planken gegossen. Das muss nicht immer Champagner sein ist nachzulesen: In Schottland wird standesgemäß mit Whisky getauft, in Afrika Palmwein gegen die Bordwand gespuckt und in Indien greift man zu Kokosmilch. Deutlich weniger harmlos ging es bei den Wikingern zur Sache: Um den Beistand der Götter zu beschwören, ließen sie Menschen auf dem Rutschbalken von Drachenbooten zerquetschen, wenn diese vom Stapel liefen, heißt es. Bin ich froh, dass wir heute nur anstoßen müssen ...

Was so eine Bootstaufe von einer Kindstaufe angenehm unterscheidet, ist, dass der Bootstäufling nicht zu schreien anfängt, wenn ihm das kühle Nass unvermittelt über den Bug gekippt wird. Emotional ist es trotzdem, außer für das Boot. Das ist dann plötzlich Träger von sprechenden Namen wie „Tutsogut“. Oder von spöttischen wie „Bin Baden“. Oder von wortspielerischen wie „Fishful Thinking“. Grenzenlose Kreativität! Übrigens: Die Befürchtung, dass die Umbenennung eines bereits früher einmal getauften Bootes Unglück bringen könne, fegt das Mitglied eines Internetblogs kurzerhand – und nicht ohne Logik – vom Tisch: „Von wegen Unglück: Einfach gute Seemannschaft praktizieren hilft auf alle Fälle mehr!“ Ihre Gritje Lewerenz

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Ausguck

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Nächste Ausgabe Impressum E

Kiel-Verlag Kreißler GbR Wilhelminenstraße 51 D-24103 Kiel

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Haus auf dem Wasser Über Seen, Flüsse und Meere schippern und dabei nicht auf Wohnkomfort verzichten: Hausboot-Charter macht’s möglich. Wind und Wasser zeigt auf, wie gemütlich so eine Tour sein kann und was man beim Chartern bedenken sollte.

E-Mail: info@kiel-verlag.de 1. Jahrgang – Ausgabe 7 Herausgeber Felix Kreißler (V.i.S.d.P.) E-Mail: fk@kiel-verlag.de Objekt- und Anzeigenleitung Isabel Salwik E-Mail: is@kiel-verlag.de Redaktionsleitung Gritje Lewerenz E-Mail: gl@kiel-verlag.de Redaktion Klaus Bartels (kb), Sven Carlsen (sc), Jan Ising (ji), M. Kamp (mka), Felix Kreißler (fk), Gritje Lewerenz (gl), Tina Ludwig (tl), Till Meischner (tm), Björn Nehrhoff von Holderberg (bn), Isabel Salwik (is), Philip Stahl (ps), Norbert Schroeder (nos) Lektorat Gunna Westphal E-Mail: gw@kiel-verlag.de

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Telefon: +49 431 2475168 Telefax: +49 431 2474622

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Wer traut sich? Im Februar ist Valentinstag, und im Frühling beginnt die Hochzeitssaison – soviel Liebe macht auch vor Wind und Wasser nicht halt. Ob Leuchttürme, Wasserschlösser, Traditionssegler oder Seebrücken: Wir zeigen die reizvollsten Hochzeitsplätze an der Ostsee.

Marketing Philip Stahl E-Mail: ps@kiel-verlag.de Verlagsrepräsentant Jan Ising E-Mail: ji@kiel-verlag.de Gestaltungskonzeption keine Agentur GbR, Kiel Layout Bernd Kreißler, Meike Kevelaer Auflage dieser Ausgabe 20.000 Exemplare Heftbezug Einzelheft: kostenlos an unseren Verteilstellen Abonnement: 20 Euro für 8 Ausgaben im Postvertrieb Kiel-Verlag Telefon: +49 431 2475168 E-Mail: abo@kiel-verlag.de

möchte … … nicht nur junge Leser für den Wassersport begeistern. … alle an unserer Küste glaubwürdig und unterhaltsam informieren. … neue Ideen und Impulse für das Leben am und auf dem Wasser geben. … Ihr Unternehmen Schleswig-Holsteinern und Touristen vorstellen.

Rechte Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos und Illustrationen wird keine Haftung übernommen. Erfüllungsort und Gerichtsstand ist der Sitz des Verlages. Das Magazin, alle in ihm enthaltenen Abbildungen und Beiträge sowie vom Verlag gestaltete Anzeigen sind urheberrechtlich geschützt. Abdruck, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags. Beiträge und Artikel, die mit Namen gekennzeichnet sind, drücken nicht unbedingt die Meinung der Redaktion oder des Verlags aus. Angaben für Termine und Informationen über Veranstaltungen ohne Gewähr.

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Fotos: Kuhnle-Tours (1), Ostsee-Holstein-Tourismus e.V. (1)

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Titelfoto Nehrhoff von Holderberg



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