Wind und Wasser

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Editorial

Wind und Wasser ist überall „Wer neue Wege gehen will, muss alte Pfade verlassen.“ Manfred Grau

Liebe Leserinnen und Leser, Nordlichter, Fischköppe, Muschelschubser – wer bei uns an der Küste wohnt, bekommt von den Menschen, die südlich von Hamburg leben, oft recht kuriose Spitznamen. Umso mehr freuen wir vom Kiel-Verlag uns, dass Wind und Wasser inzwischen sogar im Schwarzwald gelesen wird. Unser bisher südlichster Abonnent ist Michael L. aus Schopfheim in Baden-Württemberg, der Wind und Wasser bei einem Besuch an der Nordsee entdeckt hat und sich mit dem Magazin jeden Monat ein Stück Norddeutschland sichern möchte: „Ich habe Ihre letzte Ausgabe mit großer Begeisterung gelesen. Herzlichen Glückwunsch zu diesem schönen Produkt! Da wir nicht mehr an der Küste wohnen, würde ich Ihr Magazin gerne per Post bekommen. Ist das möglich? Mit besten Grüßen aus dem Schwarzwald, Michael L.“ Natürlich ist das möglich! Als Abonnent können Sie überall in den Genuss von Wind und Wasser kommen. Um es selbst zu lesen oder um es zu verschenken. So können Sie denen, die nicht das Glück haben, bei uns an der Küste zu leben, auch zu einer monatlichen Dosis Wind und Wasser verhelfen. Eine unterhaltsame Lektüre und immer eine Handbreit Wasser unterm Kiel wünscht Ihnen

Foto: Kiel-Verlag

Felix Kreißler, Herausgeber

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Foto aus der Winterrhuder Reformschule, Hamburg / Foto: Veit Mette

Schulen brauchen PCs.

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Skippers Sicherheits-Tipps Flyer-Skipper-Tipps

17.03.2009

19:59 Uhr

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• Wie reagieren Sie?

Antworten darauf gibt es bei einer Veranstaltungsreihe der Wasserschutzpolizei.

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Mehr Informationen dazu bei Ihrem WSP-Revier und auf der Internetseite www.fsr.de.com

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Eine Eine Aktion Aktion der der Wasserschutzpolizei Wasserschutzpolizei der der Bundesländer Bundesländer Schleswig-Holstein, Schleswig-Holstein, Bremen, Bremen, Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern und und Hamburg Hamburg in in Zusammenarbeit Zusammenarbeit mit mit dem dem FSR FSR –– Fachverband Fachverband Seenot-Rettungsmittel Seenot-Rettungsmittel e.V. e.V.


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In dieser Ausgabe

Inhalt E

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Kinder-Rettungswesten

Mein Sport 30 34 36

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Ole Schippn Laboe e.V. Baltic Mermaid Project Maritime Berufe Küstenkunst Nachwuchsprojekte

Alles sicher 28

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Alternativ unterwegs

Meer und Mensch 15 18 20 23 26

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Titelgeschichte

Stand Up Paddling Vereine Bootsklassen

Törns und Reviere

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Warnemünde

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Küstenklatsch

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Rätselkiste

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Tipps und Termine

Kleine Seepiraten 49

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Kurz und knapp Kolumne

Logbuch und Treibgut 46

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Knotenkunde Seglers Trickkiste

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Klarschiff

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Backskiste 50 51 52

Kinderbücher Bordküche Bücher

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Titelgeschichte

Auf der

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Alternativ unterwegs

grĂźnen Welle

Foto: Weckert

Sie sehen gut aus, sind leicht und robust und schonen noch dazu die Umwelt: Surfbretter aus Balsaholz sind bei Wellenreitern schon längst ein Geheimtipp. Viele Hersteller haben die Ă–kobretter bereits in ihrem Sortiment.

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Balsaholz wird getrocknet (oben) und anschließend in Form gebracht.

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n Ecuador wächst er auf den Plantagen einer Finca zwischen Mischkulturen wie Bohnen, Bananen und Yuca und benötigt drei bis vier Jahre, um eine ausreichende Größe zu erreichen: Der Balsabaum liefert ein hochwertiges Holz, aus dem umweltfreundliche Surfboards hergestellt werden. Stefan Weckert ist ein begeisterter Öko-Surfer. Der gebürtige Bayer aus Donauwörth gründete 2006 das Projekt Kun_tiqi, das es sich zur Aufgabe gemacht hat, Surfbretter aus nachwachsenden umweltfreundlichen Materialien herzustellen.

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Die Idee entstand während eines Praktikums bei einer Fairtrade-Organisation in Ecuador. Dort hielt der damalige Betriebswirtschaftsstudent zum ersten Mal ein Holzsurfbrett in den Händen und verfolgte fasziniert bei einem Surfboardhersteller, einem sogenannten Shaper, die Entstehungsprozesse mit. Zurück in Deutschland begann er, mit verschiedenen, zum Laminieren eines Surfbretts geeigneten Harzen zu experimentieren, bis er auf das umweltfreundliche Leinsamenölharz stieß. Mit seiner Freundin ließ er sich im spanischen Surf-Spot Loredo am Playa de Somo an der kantabrischen Küste nieder und testet seitdem in einer

kleinen Werkstatt weitere Zusammensetzungen zum Laminieren. Der 29-Jährige arbeitet dabei immer noch eng mit seinen ecuadorianischen Kollegen zusammen.

Handarbeit aus Ecuador Die Holzsurfbretter werden in Ecuador komplett per Hand gefertigt und bestehen zu 90 Prozent aus nachwachsenden und kompostierbaren Rohstoffen. Die ausgewachsenen Balsabäume werden in Blöcke zersägt und mit einem Esel an die Küste transportiert. Dort werden die Blöcke zwei bis drei Monate getrocknet, bis der Shaper aus ihnen den hohlen Kern des Brettes formt.


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Alternativ unterwegs Stehen auf stabile Handarbeit: Stefan Weckert (3. v. l.) mit seinen ecuadorianischen Partnern.

Hobeln und laminieren für ein perfektes Gleitverhalten.

Der Herstellungsprozess ist deutlich langwieriger als bei herkömmlichen Wellenreitern. Bis zu fünf Tage kann es dauern, bis das Board fertig ist, das ist etwa sechsmal länger, als die Produktion eines Brettes aus Hartschaumstoff in Anspruch nimmt. Nach dem Schleifen wird es mit dem ökologischen Leinsamenölharz laminiert und mit UV-Licht gehärtet.

Fotos: Weckert (5)

Robuste Bretter mit hohem Auftrieb Holzwellenreitbretter bieten im Vergleich zu Hartschaumstoffbrettern viele Vorteile. Dadurch dass der Kern innen hohl ist, haben sie einen höhe-

ren Auftrieb. Außerdem weisen sie durch das leichte Gewicht in Verbindung mit der Härte des Harzes eine noch höhere Flexibilität auf als der chemische Hartschaumstoff. Auch Reparaturen fallen seltener an, denn das robuste Holz splittert und springt kaum. Die ökologischen Bretter eignen sich nicht nur zum Wellenreiten, sondern auch für die neue Trendsportart Stand Up Paddling (SUP). SUP-Bretter sind jedoch wegen ihrer Größe etwas kostenintensiver als die etwas kleineren Wellenreitbretter. Ein normales Wellenreitbrett aus Holz kostet zwischen 600 und 1000 Euro, wäh-

rend der Preis für ein SUP-Brett bei ungefähr 1500 Euro liegt. Für die Zukunft steht der Ausbau des Online-Shops seines Internetauftritts www.ecosurfshop.eu auf dem Programm. Von dem dort abgebildeten Sortiment hat Stefan Weckert klare Vorstellungen. Neben den Holzsurfbrettern werden Ökowachs, Kleidung aus Bio-Baumwolle, Deck Pads aus Kork und Boardbags aus recyceltem Plastik und Hanf angeboten. „In unserem Shop gibt es nur Marken, die ihr Gesamtkonzept auf Nachhaltigkeit legen. Für uns ist es wichtig, die Belastung der Umwelt zu vermeiden“, schließt Weckert. (tl) Wind und Wasser 9


Alternative Bootsantriebe

Benzin und Diesel werden knapper und teurer, und Verbrennungsmotoren erhÜhen darßber hinaus den CO2-Wert in der Atmosphäre. Bootsbauer und auch Eigner beginnen, sich nach Alternativen umzusehen.

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egler sind Trendsetter: Mit ihren Yachten nutzen sie den Wind und damit die Kraft, die bei der Stromerzeugung mit Windgeneratoren als alternative Energie bezeichnet wird. Allerdings haben die meisten ihre Boote zusätzlich mit Motoren ausgerüstet. Und weltweit gibt es sehr viel mehr Motor- als Segelboote. Die Bootsbranche beschäftigt sich daher schon länger mit alternativen Antrieben und präsentiert immer wieder Neuentwicklungen. Das Boot ist 31 Meter lang, 15 Meter breit und soll weltweit für einen alternativen Antrieb auf See werben. Der in der Kieler Knierim-Werft gebaute Riesenkatamaran „Planet Solar“ mit einer 500 Quadratmeter großen Fläche von Fotovoltaikmodulen wird in wenigen Monaten nur mit der durch die Kraft der Sonne entstehenden Elektrizität um die Welt fahren. Das Schiff nimmt zurzeit technisch eine Spitzenstellung ein, wenn es um alternative Bootsantriebe geht.

Fotos: PlanetSolar (2), Knierim-Werft (1)

Es geht jedoch auch viel kleiner und praxisnäher. Die neun Meter lange Segelyacht Arion 29 Comfort wird auch als Modell mit zwei Elektroaußenbordmotoren sowie Gelbatterien mit einer Kapazität von 525 Amperestunden angeboten. Zur Ausrüstung gehören ein 24-Volt-Ladegerät, ein Windgenerator sowie ein Solarmodul. Die autarke Stromversorgung durch Modul und Generator soll rund 50 Prozent der benötigten Antriebsenergie liefern – natürlich nicht bei Dauerflaute. Ansonsten kommt das Boot im Hafen zum „Tanken“ an die Steckdose. Diese neue Fahrtenyacht ohne CO2-Ausstoß der polnischen Werft Skipper erfreut einer großen Nachfrage bei den Seglern.

Mit der Kraft der Sonne um die Welt: die „Planet Solar“.

Steigende Preise für Treibstoff, die Erkenntnis, dass die weltweiten Erdölreserven zur Neige gehen, aber auch das wachsende Umweltbewusstsein haben in der Bootsbranche zu einem Umdenken geführt. Bei der Suche nach Alternativen für den Antrieb von Motorbooten orientiert man sich überwiegend an den Entwicklungen der Autoindustrie, wie zum Beispiel beim Umbau von Benzinmotoren auf kostengünstigeres Flüssiggas. Letzteres verbrennt darüber hinaus auch mit einem reduzierten CO2-Ausstoß umweltfreundlicher als Diesel oder Benzin.

Umrüsten auf Flüssiggas rentiert sich Schon seit Monaten sind Firmen, die sich im Wassersportbereich mit der Umrüstung von Motoren von Benzin auf Flüssiggas beschäftigen, gut ausgelastet. In der Regel wählen die Kunden die bivalente Version, das heißt, das Boot kann sowohl mit Benzin als auch mit Flüssiggas betrieben werden. Dadurch vergrößert sich die Reichweite erheblich. Umschalten ist sogar während der Fahrt möglich. Neue Bootstankstellen mit Flüssiggasverkauf an der Ostseeküste erhöhen die Attraktivität dieses kostenWind und Wasser 11


günstigen Antriebs für Motorboote, denn der Literpreis für Flüssiggas beträgt fast nur ein Drittel des Benzinpreises an Bootstankstellen. In der Automobilindustrie ist die Entwicklung sogenannter Hybridantriebe, bei denen sowohl Verbrennungs- als auch Elektromotoren für den Antrieb genutzt werden, bereits weit fortgeschritten. Hierbei haben momentan japanische Autohersteller die Nase vorn. Einige Werften, wie die öster-

Variabler Antrieb: ein Hybridmotor.

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reichische Bootswerft Frauscher, ziehen inzwischen nach. Die Werft bietet mehrere offene Seriensportboote bis hin zu einer neun Meter langen Yacht mit einem Doppelantrieb an. Das Hybridsystem ermöglicht durch die Nutzung des Elektromotors einen lärmfreien Start ohne die Verbrennung von Treibstoff. Der Elektromotor startet später die Dieselmaschine. Die Batterien werden geladen, während der Dieselmotor für Beschleunigung und Geschwindigkeit sorgt. Die über sieben Meter lange 757 St. Tropez beispielsweise erreicht mit dem Elektroantrieb eine Geschwindigkeit von fünf Knoten und lässt sich mit einem einfachen Dreh des

Zündschlüssels auf den Dieselmotor umschalten. Damit reicht die Leistung auch wieder aus, um einen Wasserskiläufer zu ziehen. Einen Hybridantrieb der ganz anderen Art präsentiert die französische Segelkatamaranwerft Lagoon mit dem Modell 420. Fährt die Yacht unter Segel, laden die mitlaufenden Propeller über einen Generator die Batterien. Für Hafenmanöver stehen dann zwei Elektromotoren bereit. Eigner, die diesen hochseetüchtigen Fahrtenkatamaran dann auch noch mit Solarpaneelen und einem Windgenerator für Yachten ausgerüstet haben, können mit dem Zweirümpfer sogar bei Flaute vorankommen.

Fotos: Frauscher (2), Lagoon (1), H2Yacht GmbH (2)

So schnittig kann öko sein: die 757 St. Tropez von Frauscher mit Hybridantrieb.


Umweltgerechte Törns mit Wasserstoffantrieb Wie im Automobilbereich spielt auch beim Boots- und Yachtbau der Antrieb mithilfe von Brennstoffzellen und Elektromotoren noch eher eine untergeordnete Rolle, obwohl es beachtenswerte Beispiele gibt. So ist der Hamburger Ingenieur Walter Pelka überzeugt davon, mit der Konstruktion seiner H2Yacht mit Wasserstoffantrieb eine Marktlücke gefunden zu haben. Die Gesamtentwicklungszeit für das erste Boot betrug von der Projektidee bis zum marktreifen Prototypen weniger als zwölf Monate. Die auf das neue Antriebssystem abgestimmte Rumpfform erinnert an die typischen Linienverläufe der traditionellen Dampfboote. Damals wurde aufgrund der im Vergleich zu heutigen Verbrennungsmotoren verhältnismäßig schwachen Dampfmaschinen sehr viel mehr Wert auf besonders hydrodynamische Unterwasserschiffe gelegt. Mit der sechs

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Meter langen und zwei Meter breiten, mit Antrieb nur 500 Kilogramm leichten H2Yacht können bis zu sechs Personen in See stechen. Die Optimierung der Hydrodynamik der Unterwasserschiffe für einen geringeren Treibstoffverbrauch ist eine Aufgabe, mit der sich immer mehr Konstrukteure beschäftigen. So auch Klaus Röder von Carpe Diem Yacht Design aus Tutzing. Ein Beispiel seiner Arbeit ist ein durch Solarzellen angetriebenes, 14 Meter langes Fahrgastschiff. Röder entschied sich für besonders hydrodynamische Katamaranrümpfe. Das von der Firma Kopf Solarschiff gebaute Hightechboot fährt ausschließlich mit der Kraft der Sonne.

Unten: Segelkatamaran von Lagoon.

Die H2Yacht fährt mit Wasserstoffantrieb und bietet Platz für bis zu sechs Personen.

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Umweltgerechter Fährbetrieb: die „Alstersonne“ in Hamburg.

Auch der Solarkatamaran „Alstersonne“ der Hamburger Alster-Touristik wird durch Sonnenenergie angetrieben. Dieses Solarschiff lieferte die Firma Kopf Solarschiff bereits 2001 für die Alsterschifffahrt aus. Bis zu 100 Fahrgäste schippern seitdem geräuschlos über die Binnenund Außenalster. Bei klarem Himmel spiegeln sich die Sonnenstrahlen in dem 27 Meter langen Stahlschiff wider, über dem sich ein Runddach mit 80 Quadratmetern Solarzellen wölbt. Die Sonnenenergie wird über das Fotovoltaikdach in Strom umgewandelt, in wartungsfreien Batterien zwischengelagert und an die beiden Elektromotoren abgegeben.

Dass mit Hightechantrieben manchmal auch unüberwindbar scheinende bürokratische Hürden gemeistert werden können, bewies übrigens kürzlich der bayerische Bootsbauer Markus Glas. Ein Käufer seiner Segelyacht vom Typ Lake 31 verfügt nur über einen Bojenliegeplatz auf dem Starnberger See, einen Liegeplatz ohne Steckdose. Das Problem: Auf dem bay-

erischen See sind herkömmliche Verbrennungsmotoren verboten, Elektroantrieb ist jedoch erlaubt. Um die Batterien für den Elektroeinbaumotor der Yacht laden zu können, empfahl der Bootsbaumeister den Einbau einer Brennstoffzelle. Wenn jetzt die Yacht an der Boje liegt, lädt die Brennstoffzelle, die mit Methanol befeuert wird, die vier 100-Ampere-Batterien. (kb)

Auch das Bugstrahlruder, die Anlegemagneten und andere Stromverbraucher wie die Beleuchtung und die Pantry an Bord der „Alstersonne“ werden mit Solarenergie betrieben. Ohne Sonnenschein kann das emissionsfreie Hightechschiff mithilfe des Antriebs durch Batteriespeicher noch 120 Kilometer über die Alster fahren. Kommt dank Brennstoffzelle ohne festen Stromanschluss aus: die Lake 31.

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Fotos: Alster-Touristik GmbH (1), Kopf Solarschiff GmbH (1), Glas GmbH (1)

Mit der Sonne unterwegs


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Ole Schippn Laboe e.V.

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Meer und Mensch

Foto: OSL

Seefahrertradition zum Mitmachen

Alte Schiffe und junge Leute – das klingt widersprüchlich. Aber für den Verein Ole Schippn in Laboe passt das bestens zusammen. Seit zehn Jahren fördern die Mitglieder den Erhalt seefahrerischer Tradition und sorgen damit bei sich und ihren Gästen für Freude und besondere Erfahrungen. Das wird auch dem Nachwuchs mit viel Engagement vermittelt. Wind und Wasser 15


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m August des Jahres 2000 gründeten zwölf Personen den Verein Ole Schippn Laboe. Das Ziel: Kulturwerte aus der traditionellen Schifffahrt zu erhalten und das Interesse der Jugend zu wecken. Hierfür standen den Mitgliedern anfangs drei Schiffe zur Verfügung.

Heute zählt Ole Schippn über 220 Mitglieder. Und weil es für die auf den drei Schiffen recht eng zugehen würde, verteilt sich das Vereinsleben auf inzwischen über

40 Schiffe, die dem Verein oder den Mitgliedern gehören. Treffpunkt für die Liebhaber der Traditionsschiffe, die bis nach Stuttgart und ins Ruhrgebiet über Deutschland verteilt leben, ist der historische Hafenpavillon in Laboe. Neben den wöchentlichen Treffen finden dort auch die zahlreichen Veranstaltungen des Winterprogramms statt, bei denen es interessante Vorträge und Törnberichte zu hören gibt oder bei denen die Theorie des Segelns gelernt werden kann. Gleich nebenan befindet sich ein alter Rettungsschuppen, der für handwerkliche Arbeiten genutzt wird. Letztere stellen einen Schwerpunkt des Vereinslebens von Ole Schippn dar. Ein beeindruckendes Ergebnis ist der 50 Jahre alte Marinekutter „Ernesto“, der über einen Zeitraum

Wurde liebevoll wieder fit gemacht: der ehemalige Marinekutter „Ernesto“.

von fast sechs Jahren liebevoll restauriert wurde. Heute dient er Vereinsmitgliedern, die Spaß am Kuttersegeln haben und der Ausbildung von Jugendlichen, die mit „Ernesto“ begeistert über die Ostsee schippern.

„Das segelnde Klassenzimmer“ Das zehnjährige Jubiläum der Segeltörns mit den vierten Klassen der Laboer Grundschule war 2010 ein Höhepunkt des Vereinslebens. Allein dieses Jahr nahmen daran 44 Kinder und 17 Betreuer des Vereins teil. Auf drei Törns, die jeweils drei Tage dauern, lernen die Schulkinder viel über das Segeln, Seemannschaft und das gemeinsame Leben an Bord. Schauplatz ist die über 100 Jahre alte Tjalk „De Albertha“, ein aus Holland stammendes Plattbodenschiff, das viel Platz für die junge Besatzung bietet, aber auch ein kräftiges Anpacken aller Besatzungsmitglieder verlangt. Die Kinder haben viel Spaß und lernen so einiges über Disziplin, Teamgeist und Sicherheit. Lehrer und Eltern bleiben winkend an Land zurück, wenn die „Lütten“ auf ihre erste große Fahrt gehen. Doch für die durchweg ehrenamtlichen Helfer ist das gar kein Problem, da die Crew ihre junge und anfangs oft wilde Besatzung

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3 in einem Boot Doch die Ausbildung Jugendlicher beschränkt sich nicht nur auf die Viertklässler. Jeden Sonnabendvormittag können interessierte Kinder und Jugendliche mit den Jollen und Optimisten des Vereins ins Segeln reinschnuppern und erste Gehbeziehungsweise Segelversuche auf dem Wasser machen.

Fotos: OSL (3), Stahl (1)

Neu entstand ist die Zusammenarbeit von drei Laboer Segelvereinen, die künftig die Jugendausbildung gemein-

sam betreiben möchten: „Unter dem Namen ,3 in einem Boot‘ planen der Yachtclub Laboe, der Laboer Regatta Verein und wir von Ole Schippn Laboe, den Nachwuchs in größeren Gruppen auszubilden. Wenn mehr dabei sind, macht es ja auch gleich viel mehr Spaß“, meint Thorsten Vergin, Erster Vorsitzender von Ole Schippn. Neben der Nachwuchsarbeit steht für die nächste Zeit aber auch ein neues Restaurierungsprojekt an. Nachdem der Segelkutter „Ernesto“ durch die Arbeit von Ole Schippn vom „FastWrack“ in einen wunderschönen Segelkutter verwandelt wurde, soll es diesmal etwas anderes sein: „Wir haben gerade eine neue Restaurierungsgruppe gegründet. Vielleicht bekommen wir demnächst ein altes, motorbetriebenes Schiff zum Restaurieren. Das würde gut in unsere Flotte passen, wenn wir gemeinsam auf Törn gehen“, verrät Vergin.

Der 1. Vorsitzende des Vereins, Thorsten Vergin.

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schnell einnordet. „Ohne Rettungsweste geht während der Fahrt niemand an Deck! Auf dem gesamten Schiff herrscht Lauf- und Springverbot!“, lautet die oberste Devise für die Kinder, die Crewmitglied Rolf gleich zum Start eindrucksvoll vermittelt. „Wer dagegen verstößt, muss am Ende der Reise den Gang an der Steuerbordseite mit der Zahnbürste schrubben!“ Das wirkt! „Wir hatten in zehn Jahren keinen einzigen Zwischenfall auf den Törns. Die größten Sprücheklopfer aus den Schulklassen sind an Bord meist die größten Verfechter der nötigen Disziplin“, freut sich Heinz Bisping, Erster Schriftführer des Vereins. Die Ausbildung Jugendlicher beschränkt sich nicht nur auf die Schulkinder. Jeden Sonnabendvormittag können interessierte Kinder und Jugendliche bei Ole Schippn ins Vereinsleben reinschnuppern und erste Segelversuche machen.

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Ole Schippn Laboe e.V.

Doch sowohl beim Restaurieren als auch bei der Ausbildung Jugendlicher gilt das, was der Skipper der „De Albertha“ seinen kleinen Mitseglern nach dem Törn mit auf den Weg gibt: „Nur wenn ihr zu zweit an der Winsch steht – egal ob groß und klein, dick und dünn, stark und schwach, Mädchen und Junge – nur gemeinsam seid ihr stark genug, um die Segel zu setzen. Einer allein schafft es nicht. Dies gilt übrigens nicht nur auf einem Schiff, sondern in eurem ganzen Leben!“ (ps)

Lust auf alte Schiffe? Mehr im Internet unter: www.ole-schippn.de Mitgliedsbeiträge Jugendliche bis 16 Jahre: 30 Euro pro Jahr Erwachsene: 60 Euro pro Jahr Familien: 120 Euro pro Jahr Wer mitmachen möchte, kann sich an den 1. Vorsitzenden Thomas Vergin in Laboe wenden. Telefon: 04343 421705

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Meer und Mensch

Rund um die Ostsee Merle Ibach lebt in Falkensee in der Nähe von Berlin und segelt seit ihrem siebten Lebensjahr. Die Idee, segelnd die Ostsee zu erkunden, kam der Zwanzigjährigen bei zwei Bootsüberführungen. Sie beschloss, dieses Ziel nach dem Abitur in Angriff zu nehmen, und ist nun seit Mai unterwegs. Mit Opti, Teeny und 420er bestritt Merle Ilbach zahlreiche Regatten und wurde vor drei Jahren in die Bundesfördergruppe berufen.

Alle lieben Schweden … ... und warum? Weil aus Schweden einfach die angesagtesten Klamotten, die coolsten Möbel und die neuesten Trends kommen und die Schweden selbst überhaupt keinen Hype darum machen. Und genauso entspannt wie ihre Art ist auch das Leben hier.

Wer Probleme damit hat, ein paar Tage auf den „Luxus“ zu verzichten, richtige Toiletten, Duschen, Internetcafés und riesige Supermärkte vor Ort vorzufinden, ist in Orten wie Klintemåla, Byxelkrok oder Kvädö auf jeden Fall falsch und sollte einen Urlaub in Malmö, Trelleborg oder Stockholm vorziehen. Denn

die Unterschiede sind gewaltig. Während man in größeren Städten an jeder Ecke auf eine Supermarktfiliale trifft, freut man sich in kleinen Orten, wenn der Tante-Emma-Laden auch nach 14 Uhr noch geöffnet hat. Dafür sind die Landschaft und die ganze Umgebung, auf die es vor

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Fotos: Privat (4)

Wir sind auf die schwedischen Stonehenge geklettert, waren in der Eisdiele mit den größten Eiskugeln, die ich je gesehen habe, und haben den Sonnenuntergang auf unserer ersten einsamen Schäre bei verkochten Nudeln mit Ei genossen. Das Bordleben hat sich inzwischen richtig gut eingespielt, und auch so ist es ein äußerst

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allem ankommt, überwältigend. Südschweden hat mich noch sehr an Deutschland erinnert, obwohl es auch da einiges zu sehen und zu erleben gab. So sind wir – inzwischen gab es schon wieder zwei Crewwechsel, weshalb ich es einfach bei „wir“ belasse – von Kåseberga nach Trelleborg getrampt, haben Leute aus den verschiedensten Ländern – hauptsächlich natürlich Dänemark und Schweden, aber auch England – kennengelernt.

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Baltic Mermaid Project

entspanntes Leben: Wenn man Lust hat, wird weitergesegelt, meist nicht vor 12 Uhr. Wenn kein Wind ist, geht der Motor an, wenn zu viel davon da ist, wird das Segel gerefft. Wenn man Hunger hat, wird gegessen, wenn nichts mehr da ist, wird ein größerer Hafen angesteuert und eingekauft. Es wird auch nicht wirklich Nacht. Klar geht die Sonne unter, aber die ganze Zeit, ist das Abendrot zu sehen, bis die Sonne wieder aufgeht. So spielt Zeit einfach keine Rolle mehr, und gäbe es nicht die täglichen Logbucheinträge, wäre ich mit meinem Zeitgefühl vollkommen verloren. Schade, dass es nicht immer Sommer sein kann, denn so lässt es sich leben. Merle Ibach

Schwedische Idylle inklusive Stonehenge „Ales stenar“ in der Provinz Schonen.

Merle aktuell Wer Merles Tour „Rund Ostsee“ intensiver miterleben möchte, sollte ihre Internetseite besuchen. Hier berichtet die junge Skipperin regelmäßig über ihre Erlebnisse und Erfahrungen und informiert gerne alle, die ihre Tour finanziell unterstützen möchten. Info: www.merle-ibach.de

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Meer und Mensch

Segelmacher O

b man nun Fahrtensegler oder Regattateilnehmer ist oder einfach nur eine Persenning für das Segel- oder Motorboot braucht – Henning Nickels produziert Segel in allen Größen und stellt sich auf den Bedarf und die Vorlieben der Kunden ein.

zentrums Schleswig. „Die würde ich gerne öfter bauen. Aber die modernen Tücher sind nun einmal leistungsfähiger“, erklärt Nickels. Nebenbei gehört es ebenfalls zu seinen Aufgaben, sich um Rechnungen, Bestellungen und Angebote zu kümmern.

Er stattet nicht nur Segelboote, Katamarane oder Motorboote aus, sondern baut auf Anfrage auch Dächer für Grillbuden und Sonnensegel für Terrassen. Eben alles, was aus Segeltuch angefertigt werden kann. Am liebsten stellt Henning Nickels jedoch Traditionssegel her, wie zum Beispiel das für das „Jesusboot“ des Nordelbischen Bibel-

Zu seinem Beruf ist Henning Nickels eher zufällig gekommen, denn nachdem er keinen Praktikumsplatz als Bootsbauer bekommen hatte, bewarb er sich bei einem Segelmacher. Offenbar eine gute Entscheidung, denn er beendete seine Ausbildung als Bundessieger mit der besten Abschlussprüfung. Nach einem 24-monatigen Zivildienst war er bei einer Zeltmacherei in Hamburg und als Geselle bei verschiedenen Segelmachern tätig. Die erfolgreiche Meisterprüfung 1989 verschaffte Nickels die Position des Werkstattleiters bei OLEU SEGEL in Heiligenhafen. Den Traum einer eigenen Segelmacherei erfüllte er sich sieben Jahre später in Flensburg. Der Flensburger arbeitet eng mit dem Firmenhauptsitz in Heiligenhafen und der Partnerfirma in Heikendorf zusammen, um den Kunden eine bessere Vernetzung zu bieten. Den Spaß an seinem Beruf hat Henning Nickels nie verloren: „Alle Segel sind verschieden, es gibt keine Standardprodukte. Wir lassen uns individuell auf den Kunden ein und planen mit ihm gemeinsam.“ Ein Segel besteht aus vielen Einzelteilen und aus bis zu drei verschiedenen Tuchgewichten.

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Maritime Berufe Ein traditionelles Segel oder doch ein modernes? Laminat oder Tuch? Jedes Boot erhält von Segelmacher Henning Nickels ein individuelles Segel. Serienproduktionen gibt es nicht.

Bei einem Katamaran steht die Geschwindigkeit im Vordergrund, sodass das Segel entsprechend gefertigt werden muss. Ein Fahrtensegler dagegen braucht ein leicht zu handhabendes und robustes Segel oder für eine höhere Leistungsfähigkeit ein Segel aus mehreren Gewebeschichten. Die Tuchauswahl bei Persenningen ist dagegen wesentlich geringer. Bei der Größe gibt es vonseiten des begeisterten Seglers keine Einschränkung bei der Herstellung. Das geht vom zwei bis zehn Quadratmeter großen Segel für die Piratenjolle bis hin zum 134 Quadratmeter großen Segel für die Marine. Und dabei ist er auch noch schnell: Ein Großsegel für ein Schiff mit einer Länge von knapp 33 Fuß (10 Metern) ist in der Regel in zwei Tagen fertig.

Fotos: Stahl (2)

Bei der Produktion eines Segels kooperiert Nickels mit dem Hauptsitz. Nach der Aufnahme der Daten schneiden die Kollegen in Heiligenhafen die Tücher zu und schicken sie dann auf einer Rolle nach Flensburg. In seiner Werkstatt fertigt Nickels mit seinen beiden Gesellen und drei Auszubildenden jedes Segel und jede Persenning per Hand an. Die Handarbeit ist ihm sehr wichtig, selbst wenn sie die Nähmaschinen nicht ersetzen kann. Wer denkt, dass sich ein Segelmacher im Winter langweilt, täuscht sich. Auch in der kalten Jahreszeit haben die Gesellen, Lehrlinge und ihr Meister alle Hände voll Wind und Wasser 21


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Maritime Berufe

Jedes Segel wird individuell gefertigt.

Ausbildungsinfo Die Ausbildung zum Segelmacher dauert in der Regel drei Jahre und kann in Segelmacherbetrieben absolviert werden. Der theoretische Teil findet in der Berufsschule Travemünde statt und besteht aus einem neunmaligen Blockunterricht mit einer Dauer von jeweils einem Monat. Voraussetzungen für den Beruf sind ein Hauptschulabschluss und eine hohe Motivation. Segelkenntnisse werden empfohlen, sind jedoch nicht obligatorisch. Nach Abschluss der Ausbildung besteht die Möglichkeit, sich zum Meister weiterzubilden. Für die Selbstständigkeit ist dies jedoch nicht erforderlich. Weitere Informationen unter: www.lbs-segel.de/beruf.html

Foto: Stahl

zu tun. „Wir lagern viele Segel und Persenninge unserer Kunden ein und machen sie fit für die nächste Saison. Außerdem werden neue Segel und Persenninge angefertigt“, berichtet Henning Nickels. In der Hauptsaison erledigt er oft spontane Bestellungen. Da kann es auch schon mal stressig werden. (tl)


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Küstenkunst

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Meer und Mensch

Schöne Schutzengel G

alionsfiguren gibt es seit über 300 Jahren. In der Zeit, als die Schifffahrt ausschließlich unter Segeln stattfand, brachten die Seeleute Figuren am Bug ihres Schiffes an. Dies erfolgte in dem Aberglauben, dass die Galionsfigur als Schutzpatron den Kurs des Schiffes beobachtet und es vor Unglück bewahrt.

Ein altes Bauernhaus auf der Weserinsel Harriersand, umrahmt von windschiefen Bäumen und mit Blick auf die Weser: In dieser idyllischen Abgeschiedenheit leben Birgit und Claus Hartmann. Und von hier aus dirigieren sie ein kleines, international operierendes Unternehmen – ihr eigenes.

Foto: Hartmann

Die Hartmanns stellen unter anderem Galionsfiguren her, als Einzige weltweit. „In England gab es zwei Restauratoren für Galionsfiguren, aber die sind nicht mehr aktiv. Wir sind tatsächlich ohne Konkurrenz in der Branche, und wir haben diese ausgestorbene Kunst zum Leben erweckt“, ist sich Claus Hartmann sicher.

Sie sind der Schmuck alter Segelschiffe. Doch kaum jemand weiß, wo sie herkommen: die Galionsfiguren. Auf der Weserinsel Harriersand gibt es die inzwischen weltweit einzige Werkstatt, in der die Bugfiguren heute noch hergestellt werden.

Die Wiederentdeckung dieser vergessenen Kunst ist für die Hartmanns zu einer Erfolgsgeschichte geworden. Seit rund vierzehn Jahren kreuzen Schiffe mit den vorausschauenden Skulpturen über die sieben Meere, die in der Werkstatt auf Harriersand entstanden sind. Allegorische Frauengestalten mit wehendem Haar und sehnsüchtigem Blick schmücken den Bug stolzer Segler. Wind und Wasser 23


Meer und Mensch Hartmanns Galionsfiguren zieren berühmte Großsegler Alles, was Rang und Namen hat, fährt heute mit den Hartmann’schen Figuren: der größte Luxussegler der Welt, der Fünfmaster „Royal Clipper“, die „Gorch Fock“ der Deutschen Marine, die niederländische Barkentine „Antigua“, die „Fridtjof Nansen“ und die italienische „Signora del Vento“, die Barkentine „Lili Marleen“ und die russische „Sedov“. Doch die handgefertigten Unikate aus Holz, Bronze, Edelstahl und Aluminium schmücken nicht nur Segelschulschiffe, Kreuzfahrtschiffe und private Yachten. Auch Hausfassaden, wie zum Beispiel die eines kalifornischen Nobelrestaurants, wurden bereits mit Figuren aus dem Hause Hartmann verziert.

Vom Schutz- zum Statussymbol Die Kunst der Hartmanns ist gefragt, ihre Arbeiten sind begehrt auch in der Welt der Reichen und Schönen. „Unsere Auftraggeber suchen nach dem Besonderen, nach Dingen, die wertvoll, einzigartig und solide sind, Skulpturen, denen man den langen Prozess der Herstellung ansieht, eben nach einem guten und exklusiven Produkt“, erklärt Claus Hartmann. Jenseits von Galerien, Kuratoren und Kunstkritikern ist es den Hartmanns damit gelungen, auch Kunden in Monaco und Florida zu gewinnen. „Von Harriersand aus den Weg nach Monaco gefunden zu haben ist äußerst spannend“, 24 Wind und Wasser

schmunzelt Claus Hartmann und wirkt kein bisschen abgehoben. In Jeans und Pulli sitzt er inmitten des ausgebauten Heubodens seines Bauernhauses und hält Söhnchen Leif auf den Knien. „Wir können auf jeder Hochzeit tanzen“, sagt er. „Der Jetset ist nur ein Teil unserer Welt. Genauso sind wir auf den Werften zu Hause und haben ein paar ausgezeichnete Kontakte zu Seeleuten und Werftarbeitern.“

Galionsfiguren als Familientradition Ursprünglich ist Claus Hartmann ausgebildeter Heilpraktiker, der anschließend ein Studium der Humanmedizin absolviert hat. Jetzt schnitzt er Galionsfiguren. Er stammt aus Elsfleth an der Weser, von wo aus sein Großvater und Urgroßvater als Seeleute über die Weltmeere fuhren. Dadurch wurden die Galionsfiguren, die Hartmanns Urgroßvater von den Abwrackwerften der Welt mitbrachte und die der Vater restaurierte, mehr und mehr zu Hartmanns Welt. „Das künstlerische Talent habe ich von meinem Vater geerbt, ich konnte früh mit Kettensäge und Schnitzmesser umgehen.“ Während des Studiums begann Hartmann mit dem Schnitzen von Galionsfiguren. Der Erfolg stellte sich durch eine Mischung aus Zufall, Glück, Fleiß und Beharrlichkeit ein. 1994 erfuhr Hartmann vom Bau des Kreuzfahrtseglers „Lili Marleen“ auf der Elsflether Werft. Der Reeder lässt sich für die Idee einer Galionsfigur begeistern. Hartmann präsentiert seinen ersten Entwurf, wirbt mit einem selbst gebastelten Handzettel für die eigene Kunst. „Das Blatt war einfach gemacht, mit aufgeklebten Bildchen und handschriftlichem Text“, erinnert er sich.

Es begann mit Lili Marleen Hartmann überzeugte und bekam den ersten Auftrag. Monatelang schnitzte er an der Figur, die der Vorlage aus dem berühmten Lied möglichst nahekommen sollte. Hartmanns Lili Marleen ist eine zweieinhalb Meter hohe Frauengestalt aus Kiefernholz, hell lackiert und mit bronzefarbenem Haar. Stolz und wehmütig zugleich weist ihr Blick nach vorn, die aufrechte Abschiedshaltung der Galionsfigur erinnert tatsächlich an jene Lili Marleen, die im Lied von Hans Leip durch die späten Nebel zur Laterne vor dem großen Tor geht, um dort ihren Liebsten für wenige Augenblicke zu treffen. Dieser Auftrag war für den Elsflether der Auslöser für mehr. „Meine Frau und ich sind dann einen Schritt weitergegangen und haben Kontakte zu Reedern und Schiffsleuten gesucht. Stolz haben wir verkündet, dass die Welt wieder zwei Schiffbildhauer hat.“

Von der Weser in die weite Welt Zusammen besuchten Birgit und Claus Hartmann maritime Großver-


Fotos: Hartmann (5)

Schnell spricht sich ihr Können herum, die Aufträge werden zahlreicher, internationaler, fallen exklusiver und kostspieliger aus. Der Schwede Michael Krafft von der legendären Reederei Star Clippers mit Sitz in Monaco gehört zu den ersten Auftraggebern des Paares. Durch ihn entstehen Begegnungen mit dem schwedischen Königshaus und mit internationalen Filmstars wie Sir Roger Moore oder Maximilian Schell. Harriersand bleibt bei all dem Trubel der Ort für Entspannung. „Das ist wirklich unser Refugium hier, und wir sind jedes Mal froh, wieder

in diese Abgeschiedenheit zurückkehren zu können“, sind die zwei sich einig.

Tradition bewahren und Zukunft gestalten Mitunter vergehen bis zu zwei Jahre von der Idee bis zur Umsetzung eines Auftrages. Durch intensive Zusammenarbeit mit den Auftraggebern oder Designern entwickelt sich aus dem Entwurf die endgültige Skulptur. Besonders angetan zeigt sich das Künstlerpaar von einem Verfahren, mit dessen Hilfe Edelstahlbleche in Negativformen gesprengt werden. „Das ist eine fantastische Technik, es gibt keine bessere Möglichkeit, eine derartig hohe Qualität der Oberfläche zu erreichen.“ Ohnehin sind die beiden stolz darauf, Tradition und Moderne aufs Gelungenste miteinander zu kombinieren. „Wir verbinden alte und neue Stile, wir stellen den herkömmlichen Figuren aus Holz ungewöhnliche aus Edelstahl gegenüber, wir bauen nicht nur dralle Deerns, sondern auch schlanke, stromlinienförmige Skulp-

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anstaltungen in Hamburg und Kiel, gingen auf die Schiffe und sprachen Reeder und Kapitäne an. „Das sind oft Männer alten Schlags mit einem ganz eigenen Bezug zu ihren Schiffen. Die haben neben dem Knowhow der Nautik noch ein Gefühl für Wind und Wellen, ein Gespür dafür, dass auf einen Windjammer eine Galionsfigur gehört“, erinnert sich die 34-Jährige.

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Küstenkunst

turen in Anlehnung an das Art decó“, führt Birgit Hartmann aus. Die aktuellen Ansätze des Duos: nicht nur den Bug, sondern auch den Interieurbereich von privaten Luxusyachten mit Skulpturen zu schmücken. „Ich kann mir aber auch vorstellen, Tanker und Containerschiffe mit einer Galionsfigur zu versehen“, meint Claus Hartmann. Sein Fazit: „Letztendlich retten wir eine kulturhistorisch bedeutsame Kunst und bringen sie elegant ins 21. Jahrhundert. Welcher Künstler kann das von sich behaupten?“ (ps)

Weltweit einziger Galionsfigurenhersteller: Claus Hartmann.

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Meer und Mensch

Im Sommer Es begann als zweiwöchiges Schnuppersegeln für Kinder als Begleitprogramm zum Volvo-OceanRace-Zieleinlauf in Kiel 2002. Inzwischen geht das Camp 24|sieben in die achte Saison und überzeugt Jung und Alt vom Segelsport.

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n der Ostsee gehört das Segeln zum Leben!“ Und damit das auch allen klar wird, gibt es in Kiel das Camp 24|sieben. Das weiße, weithin sichtbare Zelt an der Reventlouwiese gehört in der Saison ganz selbstverständlich zum Stadtbild mit dazu.

Den Ausschlag, die beim Volvo Ocean Race im kleinen Rahmen umgesetzte Idee des Schnuppersegelns für Kinder auszubauen, gab die Bewerbung Kiels als Ausrichter für die Olympi-

26 Wind und Wasser

schen Segelwettbewerbe 2012. Der Gedanke dahinter: Alle Schüler und Schülerinnen Kiels sollten einmal in ihrem Leben mit dem Segeln in Berührung gekommen sein. Im März 2003 öffnete das Segelcamp an der Kiellinie zum ersten Mal seine Pforten für die gesamte Segelsaison. Die Stadt konnte sich mit der Olympiabewerbung zwar nicht durchsetzen. Das Camp jedoch war ein solcher Erfolg, dass die beteiligten Institutionen es auch im folgenden Jahr wiederaufleben ließen. Das Camp wird als

Gemeinschaftsprojekt der Stadt Kiel, KIEL.SAILING CITY und der Stadtwerke Kiel gemeinnützig geführt und von den heute insgesamt etwa 90 Sponsoren finanziell getragen.

Gemeinsames Segeln fördert soziale Kompetenzen Der Vormittag im Camp gehört den Schulklassen. Die Kinder werden nach einer kurzen Einweisung in die Theorie zusammen mit den Trainern in einen Segelkutter gesetzt. Hier dürfen sie nicht nur mitsegeln, sondern können vor allem auch selbst Hand anlegen beim Segelsetzen oder Pinnehalten. Dabei wird nicht nur die Lust am Wassersport geweckt. „Das gemeinsame Segeln fördert auch die sozialen Kompetenzen. Die Kinder lernen, Verantwortung zu übernehmen, entdecken an sich selbst und auch an den Mitschülern Fähigkeiten, die sie vorher noch nicht kannten. Das vermittelt ihnen Werte wie Fairness und stärkt in der Regel den Klassenzusammenhalt“, weiß Geschäftsbereichsleiter Axel Bauerdorf zu berichten. Auch integratives Segeln ist inzwischen ein fester Bestandteil des Angebots. Bauerdorf und sein Team werden in dieser Saison von 18 fest angestellten Segeltrainern unterstützt, die über eine Reihe von Qualifikationen ver-


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Nachwuchsprojekte

schon was vor? Stadtrundfahrt oder das romantische Sunset Sailing, um nur einige aufzuzählen. Im „Open Camp“ am Wochenende ist gegen einen geringen Beitrag sogar ein spontanes Mitsegeln ohne vorherige Anmeldung möglich.

fügen müssen: Rettungsschwimmer, Erste-Hilfe-Schein und die Trainer-CLizenz sind Grundvoraussetzungen. Dem festen Team stehen zusätzlich etwa 30 freie Mitarbeiter zur Seite.

Sicherheit hat oberste Priorität

Fotos: Kiel-Marketing (6), Lewerenz (1)

Am Nachmittag steht das Schnuppersegeln im Opti auf dem Programm. Die Voraussetzung für interessierte Kinder: Sie müssen mindestens sechs Jahre alt sein und das Schwimmabzeichen in Bronze haben. Das dient der Sicherheit, und die hat im Camp oberste Priorität. Das Tragen von Rettungswesten, die allesamt vom Camp 24|sieben gestellt werden, ist Pflicht. Die Kutter werden vom Germanischen Lloyd abgenommen. Und das Tauwerk ist immer auf dem neuesten Stand. Neben dem anfänglichen Schnuppersegeln für Kinder bietet das Segelcamp inzwischen auch ein attraktives Angebot für Menschen jeglichen Alters. Dabei steht es immer im Vordergrund, den Spaß am Segeln zu vermitteln. Vertiefende Kenntnisse oder gar das Erreichen eines Segelscheins sind nicht vorgesehen. „Hier gibt es bewusst keine Scheine. Und damit auch keine Prüfungsängste. So können die Kinder und auch die

Erwachsenen viel freier an die Sache herangehen“, erzählt Bauerdorf. Wenn die Teilnehmer sich nach dem Camp für den Segelsport entscheiden, können sie sich an die Vereine in und um Kiel wenden. Mit denen arbeitet das Segelcamp eng zusammen. Um den Schritt zu erleichtern, gibt es in der Wassersportbroschüre „Leinen los“ einen Gutschein zum kostenlosen Reinschnuppern in einen Verein nach Wahl.

Spontanes Mitsegeln am Wochenende Das Angebot des Camp 24|sieben ist sehr flexibel gehalten. Während der Saison hat das Camp täglich von morgens bis abends geöffnet. Über 30 verschiedene Kurse werden offeriert, darunter Segeln für Kinder und Jugendliche im Opti, in der Jolle, der Skippi-Yacht oder im O’pen BIC sowie Jollensegeln für Erwachsene. Spezielle Angebote sind das Eltern-Kind-Segeln, das After-Work-Segeln, die gesegelte

Spezielle Höhepunkte sind in den Sommerferien vorgesehen. Kinder und Jugendliche können bei einer wilden Wikingertour, einer Schleusentour nach Holtenau, einer Badetour und einem Laboe-Törn mitmachen. Spannend wird es wohl auch bei den – zum Teil gesegelten – Betriebsbesichtigungen, die in diesem Jahr zum IFMGEOMAR, zur Wasserschutzpolizei oder zum Tonnenhof des Wasser- und Schifffahrtsamts Kiel (WSA) führen. Und für diejenigen, die lieber an Land bleiben wollen, ist mit einer Beach-Volleyball-Fläche, einem Becken für Modellschiffe, einem Knotentrainer, einem Segelquiz und dem Optimisten-Simulator ebenfalls für ordentlich viel Unterhaltung gesorgt. (gl) Axel Bauerdorf und sein Team sorgen für Begeisterung an der Kiellinie.

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Alles sicher

Kinder an Bord – aber sicher! Auch wenn das Tragen anfangs ein wenig ungewohnt sein mag: Rettungswesten sind für Babys und Kinder ein Muss! Und dabei sollten die Großen mit gutem Beispiel vorangehen.

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icht nur während des Törns, auch im Hafen kann es passieren: Ein kurzer Moment der Unachtsamkeit und das Kind fällt ins Wasser. Ohne eine vernünftige Rettungsweste kann es in so einem Fall zum Schlimmsten kommen.

Ein großer Kragen hält den Kopf sicher über Wasser.

Solange sie noch nicht krabbeln oder laufen, liegen Babys geschützt in ihrer Trage an Bord. Doch was ist, wenn sie anfangen, sich an Deck zu bewegen? Für sie zählt nur eins: Volle Kraft voraus! Da ist es ein entspanntes Gefühl, die Kleinen bestmöglich gesichert zu wissen. Ein Muss bei der Sicherheitsausrüstung auf dem Wasser sind Rettungswesten. Kinder sollten so früh wie möglich an das Tragen gewöhnt werden. Und damit das tunlichst ohne Murren

abläuft, sollten die großen Bootsleute mit gutem Beispiel vorangehen und ihren Sprösslingen vorleben, dass die Westen einfach mit dazugehören.

Auf das richtige Anlegen kommt es an Beim Kauf der Weste sollte Wert auf eine fachkundige Beratung und auf eine gute Qualität gelegt werden. Lassen Sie sich das richtige Anlegen der Weste genau zeigen! Manchmal sind es kleine Nachlässigkeiten, die die Funktion der Weste gefährden – zum Beispiel wenn die Verschlüsse der Weste nicht fest genug gestellt werden. Um Stresssituationen zu vermeiden, empfiehlt es sich, das Kind bereits vor dem ersten Einsatz an Bord auf das Tragen der Rettungsweste einzustimmen. So kann sich der Nachwuchs an das Gefühl gewöhnen, und das erste Anlegen auf dem Schiff fällt dann schon leichter.

Feststoff schützt – auch außerhalb des Wassers Kinder unter fünf Jahren sollten generell nur eine Feststoffweste tragen. Zwar schränken diese die Bewegungsfreiheit mehr ein als Automatikwesten, die sich erst bei der Berührung mit Wasser aufblasen und eher für Kin28 Wind und Wasser

der geeignet sind, die bereits schwimmen können. Aber Feststoffwesten haben den Vorteil, nicht nur im Wasser hundertprozentig und sofort für den nötigen Auftrieb zu sorgen. Auch an Deck bietet die Weste optimalen Schutz, wenn das Kind zum Beispiel beim Spielen oder Toben aden Niedergang hinunterfällt. Bei qualitativ hochwertigen Westen wirken der stabile Kragen und die Schaumstoffeinlagen der Feststoffweste im Falle eines Falls wie Protektoren. Unerlässlich ist der Schrittgurt oder ein Zwickel bei Kinderwesten. Der sorgt dafür, dass die Weste nicht hochrutscht. Um das Kind beim An- oder Ablegemanöver an Bord sichern zu können, sollte sich ein Gurt an der Weste befinden, an dem eine Lifeline befestigt werden kann. Als hilfreich hat sich außerdem ein Griff am Kragen der Weste erwiesen, mithilfe dessen das Kind im Unglücksfall problemlos aus dem Wasser gehoben werden kann. (gl)


Rettungsweste der Kategorie 100 Newton

Gewährleistet die ohnmachtsichere Rückenlage und hält den Kopf über Wasser. • Auftrieb durch Polyäthylenschaum (30 Prozent mehr Auftrieb als von der CE-Norm gefordert)

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Der bestmögliche Schutz für den Nachwuchs sorgt für Entspannung bei den Eltern.

Ganz einfach gewinnen! Kinder-Rettungsweste

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Kinder-Rettungswesten

Über die obligatorischen Prüfverfahren hinaus arbeitet Plastimo eng mit anderen Spezialisten zusammen, unter anderem mit dem Schwimmverein Aqualane in Lanester (Frankreich), bei dem 200 Kinder im Alter von sechs Monaten bis acht Jahren Baby- bzw. KinderSchwimmkurse belegen. Dort wurden die Typhon- und Kinder-Rettungswesten getestet und für gut befunden.

• Großer umgehender Kragen mit erhöhtem Auftrieb, damit der Kopf gut geschützt bleibt • Sicherheitsfarbe Orange mit reflektierenden Streifen

Fotos: Plastimo SAS (4)

• Angenehm zu tragen: zweiteilige Brustauftriebskörper; verstellbare Hose mit Schrittgurt

Jede Menge Sicherheit! Mit den Kinder-Rettungswesten von Plastimo gewinnt Ihr Kind an Bord an Sicherheit und Sie gewinnen an Entspannung beim nächsten Törn.

Wind und Wasser verlost insgesamt 8 Kinder-Rettungswesten des Herstellers Plastimo.

• Verschlüsse: verstellbarer Brustgurt mit Kunststoffverschluss, Gummizug an der Taille, Knebelverschluss am Hals

2 x Größe XS bis 10 kg; 2 x Größe XS bis 20 kg; 2 x Größe XS bis 30 kg; 2 x Größe XS bis 40 kg

• Haltegriff und Sicherheitsschlaufe im Rücken zum Einhängen der Sicherungsleine

Die Gewinner werden schriftlich benachrichtigt und in der übernächsten Ausgabe von Wind und Wasser veröffentlicht.

• Pfeife

Schicken Sie uns einfach eine ausreichend frankierte Postkarte an: Kiel-Verlag, Wind und Wasser, Kennwort: Rettungsweste, Postfach 4580, 24044 Kiel oder per E-Mail an: gewinnspiel@kiel-verlag.de, Betreff: Rettungsweste. Bitte geben Sie jeweils die Wunschgröße an.

Einsendeschluss ist der 31. August 2010.

Teilnehmen kann jeder mit Ausnahme der Mitarbeiter des Kiel-Verlags, des Magazins und der beteilig ten Partnerunternehmen sowie deren Familienangehörige. Automatisierte Teilnahmen durch Fremdunternehmen werden nicht akzeptiert. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Sachgewinne können nicht in bar ausgezahlt werden. Die Teilnehmer erklären sich mit der Veröffentlichung ihres Namens im Magazin Wind und Wasser und im Internet unter www.wind-und-wasser.eu einverstanden.

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Stand Up Paddling

Nordic Walking des Wassersports? Schon die alten pazifischen Inselvölker wussten, wie man sich auf praktische und unkomplizierte Weise über das Wasser bewegte. Was zu jener Zeit als reines Fortbewegungsmittel galt, ist heute eine Trendsportart.

Fotos: Eschenbach (2)

Jörg Eschenbach

Hang Loose …

führt gemeinsam mit Jens Tiedjen „Wassersport Grömitz“, eine Wassersportstation im gleichnamigen Ort. Neben Windsurfen, Kajakpaddeln, Katamaran- und Gleitjollensegeln hat seit der Saison 2009 auch Stand up Paddling bei ihnen Einzug gehalten. Die beiden Wassersportlehrer bieten regelmäßig Schnupperstunden mit entsprechender Einweisung an. Interessierte erhalten mehr Informationen unter www.wassersport-groemitz.de

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in großes Surfbrett und ein Paddel – mehr braucht man für die neue Trendsportart Stand Up Paddling (SUP) nicht. Der SUPler steht mit den Füßen parallel zum Brett und bewegt sich durch Paddelschläge fort. Bei ruhigem Wasser erreicht man mithilfe des Paddels eine höhere Geschwindigkeit als beim Wellenreiten.

Ein Hauch von Hawaii in Grömitz.

SUP? Was ist das eigentlich? „Ganz einfach“, erklärt Wassersportlehrer Jörg Eschenbach. „Das ist die Abkürzung für ‚Stand Up Paddling‘ – eine ganz neue Wassersportart, die hier bei uns an der Wassersportstation in Grömitz erfunden wurde!“ „So ein Blödsinn!“, erwidert lachend sein Partner Jens Tiedjen. „Das SUP ist bestimmt schon älter als wir beide

zusammen! Ursprünglich stammt es aus dem hawaiianischen Raum und wurde von den pazifischen Inselvölkern erfunden. Es ist eine Mischung aus Kanupaddeln und Wellenreiten. Auf einem aus heutiger Sicht überdimensionierten Wellenreiterbrett bewegt man sich mithilfe eines langen Paddels im Stehen fort.“


Fotos: Eschenbach (4)

Unsere ersten Versuche machten wir hier vor Grömitz. Rein in den Neoprenanzug, das Paddel unter den Arm geklemmt und dann schnell mit dem Brett runter zum Wasser. Wir hatten einen frischen Ostwind, die Wasseroberfläche war recht unruhig und zum Strand liefen ein paar kleine Wellen. „Perfekt!“, rief Jens, „das sind die optimalen Bedingungen für uns!“ Schon standen wir beide auf dem Brett. Nur, zugegebenermaßen, nicht wirklich lange. Schon die erste Welle auf der ersten Sandbank räumte uns beide von unseren Boards. Immer und immer wieder zogen wir uns auf das SUP-Board, pad-

delten wie verrückt gegen den Ostwind und die Wellen an und fragten uns ständig, ob es sich hier nun wirklich um die perfekten Bedingungen zum Stand Up Paddling handelte. „Von wegen Nordic Walking“, protestierte Jens, „das ist ja ein einziger Kampf! Das hatte ich mir aber ganz anders vorgestellt!“ Nach ungefähr einer Stunde – gefühlt jedoch einer Ewigkeit – zogen wir erschöpft, aber mit einem breiten Grinsen die SUP-Boards an Land zurück. Das Fazit: SUP macht riesig viel Spaß, aber es ist nicht einfach nur „Paddeln im Stehen“. Es ist nicht nur eine kommerzielle Neuerfindung der Wassersportbranche. Es ist tatsächlich Sport!

Vorkenntnisse unnötig Man benötigt keine Vorkenntnisse oder amtliche Wassersportführerscheine. Unsere Empfehlung an alle, die in Erwägung ziehen, SUP auszuprobieren: Sucht euch einen Tag ohne

oder nur mit ganz kleinen Wellen auf dem Wasser aus. Zu Anfang ist ruhiges Wasser und wenig Wind ideal.

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Wir paddelten wie verrückt Anfangs habe ich mich kaputtgelacht und behauptet, dass das SUP quasi das Nordic Walking des Surfens wäre. Dennoch bestellten wir dann, von Neugierde getrieben, für unsere Station ein paar SUP-Boards mit Paddel.

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Stand Up Paddling

Mehr Lounge als „Schule“: Fun- und Wassersportschule Grömitz.

Im Prinzip kann man SUP auf jedem Gewässer betreiben. Das SUP ist eine „neue“ beziehungsweise wiederentdeckte Sportart. Egal welche Wassersportart man betreibt, ob Wellenreiten, Wakeboarden, Wind- oder Kitesurfen: SUP ist eine hervorragende Ergänzung und zudem eine gute Alternative, wenn die Wellen einmal nicht hoch genug sind oder der Wind zum Surfen zu schwach ist. Es fördert die Motorik und vor allem das Gleichgewichtsgefühl. Jörg Eschenbach Wind und Wasser 33


Mein Sport Sie haben Lust auf Wassersport, aber kein eigenes Boot? Oder gehören auch Sie zu denjenigen, die zwar einen Kurs besucht haben, aber nun am Ufer stehen und den anderen zusehen, wie sie ihre Freizeit auf dem Wasser verbringen? Das möchten wir ändern. In dieser und in den folgenden Ausgaben von Wind und Wasser stellen sich Vereine an der schleswigholsteinischen Küste und den Binnengewässern vor.

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uf der südlichen Seite der Insel Fehmarn, in der landschaftlich reizvollen Orther Bucht, liegt der gemütliche Hafen des Segler-Vereins Lemkenhafen-Fehmarn e.V. (SVLF).

Der Hafen ist einer der kleinsten an der deutschen Ostseeküste, umgeben von einem wunderschönen Landschaftsschutzgebiet. Entfernt vom touristischen Treiben herrscht eine ruhige, freundliche Atmosphäre. Hier treffen Segler und ihre Familien aufeinander, genießen die idyllische Lage und teilen ihre Begeisterung für den Segelsport.

Moderne Vereinsanlage Die Hafen- und Vereinsanlagen sind sicher, gepflegt und modern ausgestattet: Mit nutzbarem Klubhaus, geräumiger Grillecke für gesellige Abende, modernen gepflegten Sanitäranlagen und schön angelegten Rasenflächen fühlt sich die ganze Fami-

lie wohl. Badesteg und Liegewiesen laden zum Entspannen und Sonnenbaden ein. Die meisten Liegeplatznutzer widmen sich dem Fahrtensegeln, oft mit der eigenen Familiencrew. Viele sind hauptsächlich Wochenendsegler und genießen nach kurzen Törns das maritime Flair des Hafens, das lockere Vereinssegeln, Spaßregatten, Geschwaderfahrten und gemeinsame Urlaubstörns mit dem Besuch anderer Häfen. Ein Teil der SVLF-Segler tummelt sich auch auf den Regattafeldern der Ostsee. Und das nicht selten mit großer Begeisterung und Erfolg auf den vordersten Plätzen, wie zum Beispiel bei der wöchentlich veranstalteten „Mittwochsregatta“ oder der „Fehmarn-Rund-Regatta“. Ein besonderes Highlight ist das internationale Schärenkreuzertreffen „Schlank & Rank“, das vom 4. bis 5. Juli 2011 wieder stattfinden wird.

Aktive Jugendarbeit Die Förderung des Jugendsegelns ist einer der wesentlichen Bestandteile unseres Vereinslebens. Deshalb bieten wir für Kinder und Jugendliche Unterricht im Optimisten-, Jollen- und Laser-Segeln sowie im Surfen an, besonders am Wochenende.

Daran teilnehmen können alle Kinder ab vier Jahren, regelmäßig oder zum Rein-


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Vereine

Segler-Verein Lemkenhafen-Fehmarn e.V.

Fotos: SVLF (2)

schnuppern als Tagesgast. Mit viel Spaß an der Sache wird in der „Jugendbude“ theoretischer Unterricht vermittelt: von den Grundlagen des Segelns, Knotenübungen und Wetterkunde bis hin zum Verhalten in der Seemannschaft. Einen großen Beitrag zum Unterrichtserfolg leisten die vereinseigenen Boote. Die jungen Segler nutzen diese in der flachen Bucht nebenan. Auf den Rasenflächen rund um den vereinseigenen Jugendsteg werden sie mit den ersten wichtigen Schritten vertraut gemacht: Bootsauf- und abbau sowie Schiffspflege. Im ruhigen Gewässer der kleinen Bucht wird es dann besonders spannend: Unter Aufsicht des erfahrenen Jugendwartes werden ausgelegte Bojen umsegelt, das Kreuzen erlernt, das Kentern geübt und Miniregatten gefahren. So mancher Erwachsene wundert sich, wie schnell die Kleinen unter fachkundiger Anleitung zu Seglern werden und dann mit Ehrgeiz für die große Jugendregatta trainieren.

Idealer Startpunkt für Ostseetörns Als günstig gelegener Stopover-Hafen ist Lemkenhafen ein idealer Startpunkt für Segeltörns in die deutsche und die dänische Ostsee. Die Segelreviere der Lübecker, Kieler und Mecklenburger Bucht sowie Belte und Sund liegen in der Nähe und bieten tolle Ausflugsziele. Im Hafen ist Platz für bis zu 140 Sportboote. Er verfügt über zwei große Becken mit einer Tiefe von durchgehend 2,50 Metern. Aufgrund seiner in die Orther Bucht eingebetteten Lage ist der Hafen bei jedem Wind gegen Dünung geschützt, die Boote liegen daher immer ruhig im Wasser.

Prämiertes Umweltengagement Die Insel Fehmarn ist ein Naturparadies. Lemkenhafen liegt in einem ökologisch sehr wertvollen und empfindlichen Flachwassergebiet und ist von einem Naturschutzgebiet, dem „Krumm Steert“, begrenzt. Für den SVLF ist der sorgsame Umgang mit Natur und Umwelt deshalb besonders

wichtig und es gilt das gemeinsame Ziel, das Interesse am Segelsport zu verbreiten und die maritime Umwelt zu fördern. In diesem Jahr erhielt der SVLF zum 21. Mal die Blaue Umweltflagge und gehört damit bundesweit zur Spitze im Umweltengagement. Der SVLF verfolgt darüber hinaus sehr engagiert das Ziel, die freundschaftliche Kommunikation zwischen Seglern und Wassersportlern aller Häfen und Nationen sowie zwischen Jung und Alt zu fördern. Hierzu gehört auch die aktive und sehr konstruktive Zusammenarbeit mit dänischen Sportboothäfen im Rahmen der Organisation „Cruising Fehmarnbelt“. Uwe Koch

Vereins-Infos Informationen erhalten Sie bei unserem Hafenmeister Herrn Groote, Telefon: 04372 1250 oder per E-Mail: info@svlf.de Internetseite: www.svlf.de

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Mein Sport

Dynamische Der Rumpf der O’pen-BIC-Jolle ist fast so flach wie ein Surfboard. Das erst vor wenigen Jahren konstruierte Boot hat jedoch ein ganz anderes Vorbild.

Technische Daten Länge: 2,75 m; Breite: 1,14 m Gewicht: 45 kg Segelfläche: 4,5 m2 Mastlänge (zweiteilig): 3,90 m Neupreis (segelfertig): 2699 Euro www.openbic-kv.de

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it ein wenig Fantasie ist es wirklich vorstellbar: Der flache Rumpf der O’pen-BIC-Jolle hat tatsächlich ein wenig Ähnlichkeit mit den fast zehnmal so großen Racern der Open-60-Klasse.

Diese rund 20 Meter langen Rennmaschinen für spektakuläre Hochseerennen gehören zurzeit zu den modernsten Einrumpfbooten der Regattaszene. Die Racer, die mit bis zu zwölf Mann Crew und mit bis zu 30 Knoten (rund 55 Stundenkilometer) Geschwindigkeit über die Ozeanwellen rauschen, sind die Vorbilder der neuen Gleitjolle. Dabei ist die Jolle 36 Wind und Wasser

gerade einmal 2,75 Meter lang und kann ihr optimales Speedpotenzial in der Regel nur ausschöpfen, wenn ihr Segler nicht viel mehr als 65 Kilogramm auf die Waage bringt. Das Rumpfgewicht der O’pen BIC beträgt gerade einmal 45 Kilogramm, und auch hier zählt die Faustformel der Segelbootkonstrukteure, nach der das Verhältnis von Segelfläche zum Bootsgewicht die Geschwindigkeit bestimmt. Je leichter ein Boot samt Segler ist, umso schneller ist es. Ausnahmen bestätigen allerdings auch hier die Regel, denn wenn es stark weht, haben schwerere Segler Vorteile.

Im Rausch der Geschwindigkeit Es sind tatsächlich nicht nur die Rumpflinien der Jolle, die ähnliche Proportionen aufweisen wie die Open 60, sondern auch die herausragenden Segeleigenschaften. Schon bei auffrischenden Winden fangen Open 60 und O’pen BIC an, über das Wasser zu gleiten. Gerade für junge Umsteiger von der Optimistenjolle bedeutet es fast eine neue Dimension des Segelns. Dabei macht es die Herstellerwerft den Umsteigern besonders leicht. Das 3,5 Quadratmeter große Segel samt Mast des Optimisten kann auch für die neue Gleitjolle genutzt werden. Wer


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Bootsklassen

Gleitjolle

jedoch den uneingeschränkten Spaß mit der Jolle erleben will, braucht das 4,5 Quadratmeter große Originalsegel, das wie das Segel eines Windsurfers mit einer Masttasche am Kohlefasermast der O’pen BIC befestigt ist.

Fotos: Houyvet (3), Choppy Water (1)

Auch für Erwachsene spaßig Dass auch Erwachsene dem Speed der Gleitjolle erlegen sein können, wird durch die 27-jährige Katja Bürgelt aus Kiel deutlich. Die Zweite Vorsitzende der erst vor einem Jahr gegründeten deutschen Klassenvereinigung der neuen Gleitjolle ist begeisterte O’pen-BIC-Seglerin. Mit

ihren 47 Kilogramm kann sie auch schon bei wenig Wind die Dynamik des Gleitrumpfes erleben. Ihren Worten nach kann sogar das Kentern mit der Gleitjolle Spaß bringen: „Mit dem flachen, selbstlenzenden Cockpit, dem robusten, unsinkbaren Polyethylen-Rumpf und dem hochfesten Schwert und Ruder ist es kein Problem, die Jolle nach einer Kenterung wieder aufzurichten.“

Schnuppern in Surendorf Eine segelklare O’pen-BIC-Jolle mit Originalsegel kostet knapp 2700 Euro – ein „Schnäppchen“ im Vergleich mit vielen anderen Jollen. Kein Wunder, dass sich weltweit

schnell eine Regattaszene etabliert hat. Die junge Deutsche O’pen BIC Klassenvereinigung zählt derzeit rund 100 Mitglieder. Vom 28. bis 29. August findet vor Surendorf der German O’pen BIC Cup statt. Ausrichter ist der Verein Nordwind Wassersport, der sich die Förderung von „strandgebundenen Trendsportarten“ wie dem Segeln mit Katamaran und Gleitjollen sowie Wind- und Kitesurfen auf die Fahne geschrieben hat. Dort gibt es auch regelmäßig Gelegenheiten für Nichtmitglieder, mit einem O’pen BIC vom Strand aus in See zu stechen, um die Gleitjolle kennenzulernen. (kb) Wind und Wasser 37


Törns und Reviere

Reizvoll – „Es wäre reizend, wenn es nicht so reizlos wäre“, beschreibt der deutsche Schriftsteller Theodor Fontane Warnemünde bei seinem Besuch an der Ostsee im Jahr 1870. Heute zählt das Seebad zu den beliebtesten Wassersportrevieren der Welt.

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Warnemünde zählt zu den besten Segelrevieren der Welt. Der fast geradlinige Küstenverlauf, die Strömungs- und Windverhältnisse und die sicheren Wassertiefen sind ideale Ausgangsbedingungen für einen vergnüglichen Segeltörn, ob mit der eigenen oder mit einer gecharterten Yacht. Das wissen nicht nur Hobbywassersportler zu schätzen. Das traditionsreiche Seebad ist jedes Jahr Austragungsort für bedeutende internationale Wettkämpfe. Die Warnemünder Woche und die Hanse Sail Rostock sind die bekanntesten Termine, die sich jeder Ostseeliebhaber in seinem Kalender notieren sollte. 38 Wind und Wasser

Foto: Yachthafenresidenz Hohe Düne

10’ 53” N, 12° 5’ 9” O – das sind die Koordinaten des Warnemünder Leuchtturms und damit Richtungsweiser für alle, die das Seebad vom Wasser aus besuchen.


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Warnem端nde

in jeder Hinsicht

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Der Yachthafen Hohe Düne gilt als einer der schönsten an der Ostsee.

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Yachthafen Hohe Düne

Warnemünde ist der optimale Ausgangspunkt für die unterschiedlichsten Törns. Über den Fluss Warnow gelangt man mit dem Schiff direkt ins historische Stadtzentrum Rostocks. Die kurzen Anfahrtswege vom Warnemünder Hafen ins Seegebiet ermöglichen auch Tagestörns, zum Beispiel in Deutschlands größtes Seebad Kühlungsborn. Für Mehrtagesfahrten nehmen viele Skipper gern Kurs auf die dänische Südküste oder planen eine Reise rund um die Insel Rügen.

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Liegeplätze mit Charme Liegeplätze bietet Warnemünde mehr als genug. Heiß begehrt sind die Festmachmöglichkeiten direkt am

Alten Strom. Hier geht es besonders in den Sommermonaten sehr turbulent zu. Die ehemalige Hafeneinfahrt zählt zu den Sehenswürdigkeiten von Warnemünde und ist heute Fischerei- und Seglerhafen in einem. Entlang des Alten Stromes erstreckt sich bis zur begehbaren Westmole eine Flaniermeile mit Kapitäns- und Fischerhäusern, urgemütlichen Kneipen, Cafés und Boutiquen. Wer es ein wenig ruhiger haben möchte, der sucht sich am besten einen Bootsplatz im Yachthafen Hohe Düne an der Ostmole. Der 2005 errichtete Hafen gilt als einer der schönsten und größten an der


Ostsee und bietet 750 Liegeplätze für Segel- und Motorboote. In Warnemünde kommen aber nicht nur Segler zum Zug. Alle Wassersportler finden hier optimale Bedingungen vor. Das wissen auch die Kiter zu schätzen: Mit ihren bunten Schirmen und atemberaubenden Sprüngen sind sie ein echter Hingucker. Wasserwanderer im Ruderboot oder im Kanu sowie auch Anhänger des Angelsports haben die Wahl zwischen hoher See oder der beschaulicheren Warnow.

Fotos: Yachthafenresidenz Hohe Düne (2), Legrand (2), Karte: keine Agentur

Sehenswürdigkeiten mit Aussicht An Land sollte der erste Weg zur Vogtei führen. Das älteste Haus des Seebades – erbaut um 1304 – ist heute nämlich Sitz der Tourist-Information. Diese rät je nach Geschmack zu einem Bummel durch den romantischen Ortskern mit der Warnemünder Kirche im neugotischen Stil oder zu einem Besuch des Wahrzeichens der Stadt: des 32 Meter hohen, 1897/98 errichteten Leuchtturms aus weiß glasierten Ziegelsteinen und des benachbarten „Teepotts“, eines runden Baus mit geschwungenem Dach, in dem Cafés und Restaurants zum Verweilen einladen. Beide Sehenswürdigkeiten bieten einen wunderschönen Blick auf Strand, Meer und die Hafeneinfahrt.

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Warnemünde

Wahrzeichen der Stadt sind der historische Leuchtturm und der benachbarte „Teepott“.

Hafen-Informationen Yachthafen Warnemünde und Alter Strom Der Hafen ist ein lang gestreckter Ausflugs-, Fischerei- und Yachthafen auf der Westseite der Warnow. Position: 54° 10’ 80” N 12° 05’ 3” O Hafen Alter Strom: Telefon: +49 381 51864 Yachthafen Warnemünde Mittelmole: Telefon: +49 381 52346 Tiefgang: 2 bis 4 m Liegeplätze: 65

Ausstattung Toiletten, Duschen, Strom- und Wasseranschluss Müllentsorgung Tankstelle, Kran- und Slipanlage Werkstatt, Service, Schiffsausrüster Landgang: Telefon, Geldautomat, Bank, Post, Arzt, Apotheke In Hafennähe: gute Einkaufs- und Versorgungsmöglichkeiten sowie im Ort ein Spielkasino, Boutiquen, Restaurants und maritime Kneipen

Yachthafen Hohe Düne Position: Nordmole 54° 11’ 1” N 12° 05’ 9” O Hafenmeister: Telefon: +49 381 50 40 8080, Mobil: +49 151 12034034 service@yachthafen-hohe-duene.de Tiefgang: 4 bis 4,50 m Liegeplätze: 750 Boxen bis 23 m Länge/6,7 m Breite Ausstattung Sanitäranlagen (Toiletten, Duschen) Waschmaschinen und Trockner Schwimm- und Feststege Strom- und Wasseranschluss am Steg

WLAN Tankstelle (Benzin, Diesel) Entsorgung: Müll/Altöl/Abwasser/ Fäkalien Krananlage bis 40 t; Slipanlage Service Elektronik, Motor Winterlager Yachtzubehör Crew Service: morgens Brötchen und Catering Landgang: Telefon, Geldautomat, Bank, Post, Arzt, Apotheke Der Hafen bietet alle Möglichkeiten einer modernen Marina, mehrere Restaurants und Boutiquen.

Wind und Wasser 41


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Warnemünde Auf der begehbaren Westmole sitzt man zur Warnemünder Woche in der ersten Reihe.

Termine April bis August Sandwelt, Pier 7 3. bis 11. Juli 73. Warnemünder Woche 5. bis 8. August 20. Hanse Sail Rostock 3. bis 5. September Stromfest 1. Januar 2011 Leuchtturm in Flammen April/Mai 2011 Stromerwachen (Saisonauftakt) Informationen im Internet: www.rostock.de Fischmarkt am Alten Strom.

Empfehlenswert ist auch ein Gang über die abwechslungsreiche Promenade. Sie verläuft parallel zum kilometerlangen Sandstrand und erinnert mit den Hotels und Pensionen im Stil der Bäderarchitektur an vergangene Zeiten. Die begehbare Westmole verlockt zu einem Spaziergang auf die Ostsee hinaus. Am Yachthafen Hohe Düne an der

Ostmole können Gäste mit den neun Bewohnern des schwimmenden Robben-Forschungszentrums auf Tuchfühlung gehen – an Land und bei einem Tauchgang auch im Wasser.

Gesundes Reizklima Bewegung ist in Warnemünde zu jeder Jahreszeit lohnenswert. Das milde Reizklima der Ostsee, die

allergenarme Luft und die hohe Qualität des Badewassers verhalfen dem Ostseebad zur staatlichen Anerkennung als Seebad. Der Aufenthalt am und auf dem Meer ist nicht nur ein einmaliges Naturerlebnis, sondern zugleich wirkungsvolle Medizin! (red)

Festmachen im Park-Hotel Hübner! Warnemünde ist um eine zauberhafte Adresse reicher. Genau am Kurpark heißt Sie seit April das Park-Hotel Hübner herzlich willkommen. Nur wenige Schritte vom weißen Sandstrand entfernt, erwarten Sie 53 Zimmer mit Balkon, ein 500 m² großer Wellnessbereich, das Restaurant „Gutmannsdörfer“, ein Weinkeller u. v. m.

Wind und Wasser lädt Sie und Ihre Begleitung ein, sich im Park-Hotel Hübner verwöhnen zu lassen.

Haben Sie Lust auf eine entspannende Auszeit an der Ostsee? Schicken Sie uns einfach eine ausreichend frankierte Postkarte an: Kiel-Verlag, Wind und Wasser, Kennwort: „Warnemünde“, Postfach 4580, 24044 Kiel oder per E-Mail an: gewinnspiel@kiel-verlag.de, Betreff: Warnemünde.

Einsendeschluss ist der 31. August 2010. Die Gewinner werden schriftlich benachrichtigt und in der übernächsten Ausgabe von Wind und Wasser veröffentlicht. Teilnehmen kann jeder mit Ausnahme der Mitarbeiter des Kiel-Verlags, des Magazins und der beteilig ten Partnerunternehmen sowie deren Familienangehörige. Automatisierte Teilnahmen durch Fremdunternehmen werden nicht akzeptiert. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Sachgewinne können nicht in bar ausgezahlt werden. Die Teilnehmer erklären sich mit der Veröffentlichung ihres Namens im Magazin Wind und Wasser und im Internet unter www.wind-und-wasser.eu einverstanden.

42 Wind und Wasser

Fotos: Zimmermann (1), Legrand (1), Park-Hotel Hübner (6)

Genießen Sie zwei Übernachtungen im Doppelzimmer inklusive reichhaltigem Frühstücksbuffet sowie Nutzung des Wellnessbereichs mit Schwimmbad, Dampfbad, Finnischer Sauna und Bio-Sauna.


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Knotenkunde

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Klarschiff

Der Achtknoten Leicht zu stecken und genauso leicht wieder zu lösen, das zeichnet Seemannsknoten aus. Sie erfüllen die verschiedensten Aufgaben: Einige verbinden etwas und sind besonders zugfest. Andere verhindern, dass eine Leine, ein Tampen oder eine Schot irgendwo hingelangt, wo sie nicht hingehört. Wir stellen Ihnen die wichtigsten Knoten vor.

So geht’s: Am Ende des Tampens eine Bucht legen …

… und durch das entstandene Auge fahren.

Fotos: Lewerenz (5)

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einen Namen hat der Achtknoten – wie leicht zu erkennen ist – durch sein Aussehen. Er gehört zu der Kategorie der Stopperknoten. Mit diesem kann verhindert werden, dass eine Leine aus einer Führung oder

… das lose Ende um den Tampen weiterführen …

Die Enden des Tampens in entgegengesetzte Richtungen ziehen, bis der Knoten fest ist.

einer Öse „ausrauscht“. Wenn der Knoten dicker ist als die von ihm zu „bewachende“ Öffnung, bleibt er davor stecken.

frauenknoten“ genannt – lässt er sich viel einfacher wieder lösen. Für gewöhnlich ziert das Ende jeder Schot an Bord eines Segelschiffs ein solcher Achtknoten. (ps)

Im Gegensatz zu einem normalen Knoten – landläufig auch „HausWind und Wasser 43


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Seglers Trickkiste

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Klarschiff

Tipps vom Steg Bootseigner sind sehr kreativ, wenn es um die Ausrüstung ihrer Boote geht. Es geht ihnen dabei sowohl um Sicherheit als auch um Komfort an Bord und um mehr Effektivität beim Segeln. Viele dieser Dinge, auch unorthodoxe Problemlösungen, hat der Segler und Autor Klaus Bartels in den Büchern „Seglers Trickkiste“ gesammelt.

Wasser vor dem Tanken

Geschirrsicherung

Der Tropfen Diesel, der beim Tanken fast immer aufs Deck

Mit Handtüchern oder „weichen“ Plastikbehältern wird auf vielen

spritzen, ist sehr viel leichter zu entfernen, wenn vorher die Stelle

Booten das Geklapper in den Geschirrschapps beseitigt. Trotzdem

mit einer Pütz Wasser nass gemacht worden ist. Das ist nicht nur

kann es bei starken Bootsbewegungen leicht zu Bruch kommen, wenn

beim Teakdeck hilfreich, sondern auch auf Gelcoat. Der Grund:

Porzellanteller und -schüsseln an Bord benutzt werden. Die wenigsten

Das Wasser lässt den Öltropfen aufschwimmen. So ist er leicht

Werften haben da Vorsorge getroffen. In einigen Möbelgeschäften

mit einem Blatt Küchenpapier zu entfernen. Beim Teakdeck sollte man sich allerdings bei der Fleckenbeseitigung beeilen.

gibt es für wenige Euro eine Abhilfe zu kaufen: eine Lochplatte aus Kunststoff mit kreuzförmigen Einsteckstäben. Mithilfe dieser Lochplatte, die auf dem Grund des Schapps befestigt wird, fixiert man Teller und Schüsseln, sodass sie auch bei Windstärke sieben und meterhohen Wellen nicht mehr klappern können.

Möwendreck geht einfach weg Möwenkot auf Teakdeck und Gelcoat (Hartlack-Schutzschicht) ärgert jeden Eigner, zumal die ätzenden Möwenexkremente das Material angreifen. Frühes Handeln – schnell wegwischen – ist die beste Waffe gegen Folgeschäden. Wer das Malheur erst später entdeckt, kann zur Beseitigung des Möwendrecks eine leichte Essigsäure verwenden. Sie löst den Möwenkot in der Regel auf. Danach muss allerdings mit frischem Wasser nachgespült werden. Gut geöltes Teakholz nimmt Möwendreck schlechter an als trockenes Holz, und wer das Gelcoat des Bootes gut gereinigt und gewachst hat, kann

Jasmin Wollborn

Möwenkot ebenfalls leichter entfernen.

Steuerberaterin

Fon 04 31/3 85 84 48

„Seglers Trickkiste“ ist im Buchhandel oder über www.mediamaritim.de erhältlich.

Fax 04 31/3 85 84 46 info@sicher-gesteuert.de www.sicher-gesteuert.de 44 Wind und Wasser

Fotos: Designhelden/Christe (3)

Eggerstedtstraße 11 a 24103 Kiel


Seetüchtige Jugendliche gesucht!

Gemeinsam surfen

Auf dem Schiff und an Land findet vom 12. bis 23. Juli der

Für alle, die nicht gern allein ihr Surfbrett oder ihr Kite unter

grenzübergreifende Jugendleiterlehrgang „JuLeiCa maritim“

den Arm nehmen oder die kein eigenes Auto besitzen, um an

statt, für den sich interessierte Jugendliche aus Deutschland

den Strand zu fahren, gibt es Mitsurfgelegenheiten.

und Dänemark anmelden können. Die Teilnehmer erlangen

Info: www.mitsurf-gelegenheit.de

grundlegende Fertigkeiten, die für die ehrenamtliche Jugendarbeit als Jugendleiter benötigt werden. Schwerpunkt des Lehr-

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Kurz und knapp

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Küstenklatsch

Sicher baden im See

gangs ist die maritime Erlebnispädagogik. Info: info@djo-sh.de

Optimierte Überwachung Die Lübecker Verkehrszentrale wächst. Um die Überwachung der 690 Kilometer langen Küstenlinie von der Wismarer Bucht bis zur Flensburger Förde zu optimieren, soll 2011 ein neues Gebäude in Travemünde fertiggestellt werden. Mithilfe modernster Technik wird in einem einheitlichen System in Zukunft auch der Verkehr im Fehmarnbelt überwacht. Info: www.wsv.de

Wen es zum Baden an den See zieht, der sollte sich im Voraus

Kreuzfahrten im Hosentaschenformat

Info zu Freizeitangebot und Rettungspersonal an vielen Bade-

iPhone-Besitzer dürfen sich freuen: Dank einer Application

über die Wasserqualität und mögliche Gefahren informieren. seen: www.seen.de

können Daheimgebliebene Kreuzfahrten auf der AIDA und

Zieht Euch warm an!

anderen Ozeanriesen von TUI Cruises und AIDA Cruises live

Schnuppersegler sind bei der Segelgruppe der Fachhoch-

miterleben. 360-Grad-Bilder, die Position und die Fahrge-

schule Kiel so gerne gesehen, dass es hierfür sogar feste Ter-

schwindigkeiten der Schiffe sind über den Kanal abrufbar.

mine gibt: Am 5., 19. und 28. August geht es mit dem Vereins-

Kreuzfahrtfeeling für die Hosentasche.

Kielschiff wieder rauf aufs Wasser. Und da es dort durchaus

Info: www.tuicruises.com/footer/unternehmen/

ein bisschen frischer zugehen kann, sollten die Gäste warme

downloads.html

und feuchtigkeitsresistente Kleidung mitbringen. Wann und wo

Lotseninsel lädt ein

losgesegelt wird, weiß Thorsten Althoff unter 01577 1538608 oder segeln@segelgruppe-kiel.de. Info: www.segelgruppe-kiel.de

Herzlichen Glückwunsch!

Die Gewinner der Preise aus den Gewinnspielen der Mai-Ausgabe von Wind und Wasser sind:

Fotos: Lighthouse Foundation (1), Fotolia.com/Lichtmaler (1)

„Jagd auf die Hafenbanditen“: Lønne Christiansen Kiel Luna Düvel Hamburg Claudia Jo Gröschel Kiel Manfred Thoms Flensburg Die Lotseninsel Schleimünde ist nur per Boot zu erreichen, aber der Weg dorthin lohnt sich im August gleich dreifach. Vom 11. bis 15. August finden sich verschiedene Künstler zum Kulturfestival unmarked_space ein. Am 21. August feiert die Insel das Schleimündefest. Und am 29. August lockt die „Kulinarische Tour“ ins Naturschut zgebiet Oehe-Schleimünde. Viel Spaß und Guten Appetit!

Rum-Hökerei: Ursula Zippler Michendorf Monika Brinkop Preetz R. E. Küster Flensburg Gisela Hüllmann Kiel Andreas Schmidt Syke Klaus Siebke Grasberg Stephan Anders Timmendorfer Strand Lucas Frank Itzehoe

Info: www.lotseninsel.de

Wind und Wasser 45


Logbuch und Treibgut

Travemünder Woche rückt näher

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ie 121. Travemünder Woche punktet dieses Jahr vom 23. Juli bis zum 1. August nicht nur mit spannenden Regatten und ihrer Festivalmeile. Vor der unverwechselbaren Kulisse der Viermastbark „Passat“ rücken die Seglerinnen und Segler erstmals ganz dicht an die Zuschauer heran. Nach den offiziellen Wettfahrten auf der Lübecker Bucht wird am Nachmittag dann die Trave zur „Segel-Arena“. Pfeilschnelle Katamarane wie die Tornados, die Hobie 16 oder die A-Cats liefern sich dann direkt vor der Promenade kurze und heiß umkämpfte Rennen auf engstem Raum.

„Das wird eine ganz besondere Herausforderung. Die Enge der Trave wird der Knackpunkt sein und wird die Anspannung auch bei den alten Hasen deutlich erhöhen“, sagt Regattaleiter Walter Mielke. Die Bahnführung steht bereits fest. Vom Start vor dem Clubhaus des Lübecker Yacht-Clubs (LYC) geht es zunächst Richtung Priwallautofähre in die Trave hinein, dann zurück zur Nordermole und von dort wieder zurück zum LYC.

Die genauen Startzeiten werden aufgrund des Berufsschiffsverkehrs mit dem Wasser- und Schifffahrtsamt koordiniert. Etwa gegen 17 Uhr gehen insgesamt 16 Boote ins Rennen. In zwei Achtergruppen ermitteln sie die Teilnehmer für die anschließenden „Winner und Looser“-Finale. Das prall gefüllte Programm wird fachkundig über eine Lautsprecheranlage kommentiert. „Das wird jeden Tag sehr spektakulär werden“, freut sich Mielke.

Kitesurfen mit Jan Delay Neben internationalen Spitzensportlern ist auch die US-amerikanische Surflegende Robby Naish am Start der weltweit größten Kitesurfveranstaltung.

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iesen Termin sollten sich Wassersportbegeisterte unbedingt merken: Vom 16. bis 25. Juli findet sich die Weltelite der Kitesurfer wieder zum Kitesurf World Cup am Strand von St. Peter-Ording ein.

46 Wind und Wasser

Kostenlose Open-Air-Konzerte mit Künstlern wie Jan Delay, Strandpartys und eine Kitesurfmesse begleiten die Wettkämpfe. Alle großen Hersteller werden vor Ort sein, und Funsportfans können jede Menge neues Material testen. Neulinge haben die Möglichkeit, hier nicht nur das Kitesurfen, sondern auch die neue Trendsportart Stand Up Paddling (SUP) auszuprobieren. Für bereits aktive SUPler gibt es ver-

schiedene Boards zum Testen. Der Eintritt zum Kitesurf World Cup ist mit einer gültigen Gästekarte frei. Info: www.kitesurfworldcup.de


Ihre Kleidungskollektion zeichnen klare maritime Farben, supergekämmte, weich ge wirkte, elastische Baumwolle und bequeme Passformen aus. Die Artikel werden teilweise speziell für das Label angefertigt. Ganz neu im Pro-

er härteste Ruder-Marathon der Welt steht bevor, und er findet bei uns im Norden statt. Vom 27. bis 29. August treffen sich die internationalen Achter beim 10. E.ON Hanse Cup auf dem Nord-Ostsee-Kanal.

Fotos: Hoch Zwei (1), Berndt (2), Meyer-Burgdorf (3), MK/Travemünder Woche (1)

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Für kleine Segler

ie ist begeisterte Seglerin und Mutter und weiß, was ihre Kunden wünschen: Anja Meyer Burgdorf ermöglicht mit ihrem OnlineShop www.derkleinesegler.de den Einkauf hochwertiger Kleidung, individualisierter Taschen, maritimer Möbel, von Kuscheltieren oder Spielkoffern rund um die Uhr, ohne auf Ladenöffnungszeiten achten zu müssen.

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Tipps und Termine

gramm ist die eigene „Der kleine Segler“-Kollektion. Die qualitativ hochwertigen, bezahlbaren und individuellen Produkte eignen sich nicht nur für den eigenen Nachwuchs. Auch als Geschenkidee kommen beispielsweise die Unikat-Taschen in klein oder groß gut an, die als besondere Ergänzung direkt mit dem jeweiligen Namen oder anderen Motiven bestickt oder mit vorgefertigten Stickern individuell zu einem ganz eigenen Unikat veredelt werden können. Speziell für den Seglernachwuchs werden abwaschbare Modelle angeboten, wie das Modell „Törntasche“. Windund wasserfeste Funk-

tionskleidung des Herstellers BMS sowie die praktische manduca Babytrage runden das Angebot ab. Anja Meyer-Burgdorf legt großen Wert auf persönliche Beratung und ist unter info@derkleinesegler.de und telefonisch unter 040 27807718 erreichbar. Info: www.derkleinesegler.de

Alles vorwärts – los! Der Startschuss für die 12,7-Kilometer lange Strecke fällt in Breiholz, das Ziel ist die Eisenbahnhochbrücke in Rendsburg. Nicht nur die Ruderelite der Welt misst an diesem Wochenende ihre Kräfte, auch die Teilnehmer des SchülerAchter-Cups und des Damp ErgoCups treten gegeneinander an. Für ein großes Vergnügen dürften auch die Mannschaften des Drachenboot Fun-Cups sorgen, der am Sonnabend um 10 Uhr im Rendburger Kreishafen startet. Ein buntes Rahmenprogramm an Land sorgt für zusätzliche Abwechslung für die Zuschauer. Info: www.eonhansecup.de Wind und Wasser 47


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Tipps und Termine

Alles klar zum Entern!

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opftuch aufsetzen, Holzbein anschnallen und den Enterhaken bereithalten … Bei den Piratenwochen an der Ostsee vom 16. bis zum 26. Juli werden selbst die Kleinsten zu mutigen Ostseeräubern. Mit Augenklappe,

schwarzem Kopftuch und stilecht geschminkt werden sie an Bord der Piratenschiffe in das Abenteuerleben eingeweiht. Bei den Piratenfahrten auf der „Saeloer“ und der „Freedom“, die in verschiedenen Orten zu festen Zeiten stattfinden, erleben Nachwuchspiraten den schaurigen Hauch des golde-

nen Zeitalters sagenhafter Raubzüge. Wer unterwegs tapfer allen Widrigkeiten trotzt, bekommt als Erinnerung einen echten Piratenfreibrief! Beim Piratenfest an Land geht das bunte Treiben dann weiter, mit einer PiratenHüpfburg, lustigen Seeräuberspielen und einer spannenden Schatzsuche. Info: www.ostsee-schleswigholstein.de

Termine im Juli und August Veranstaltung

Typ

Datum Ort

Website

DLRG-Cup

Maritimes Event

16. – 17. Juli Warnemünde

www.dlrg.de

Flens Super Sail Tour

Hobie-Cat-Event

16. – 18. Juli Kellenhusen

www.supersailtour.de

Kitesurf-Worldcup

Kitesurf-Event

16. – 25. Juli St. Peter-Ording

www.kitesurfworldcup.de

IDM Drachenboot

Meisterschaft

19. – 23. Juli Flensburg

www.drachenboot.de

Flens Surf Cup

Surf-Event

21. – 25. Juli Westerland/Sylt

www.windsurfcup.de

Tuckerscup

Cat-Segel-Event

121. Travemünder Woche

Maritimes Event

28. – 31. Juli Großenbrode

www.tuckerscup.de

9. Ostseeman Triathlon

Sport-Event

Hanse Sail

Maritimes Event

Fehmarn-Rund-Regatta

Segel-Event

6. – 8. August Fehmarn/Heiligenhafen

www.prosail.de/index.php/fehmarn-rund.html

Windsurfing Festival

Regatta

6. – 8. August Schönberger Strand

www.windsurfing-kiel.de

7. – 8. August Hamburg

www.hsc-hamburg.org

23. Juli – 1. August Travemünde

www.travemuender-woche.net

1. August Glücksburg

www.ostseeman.de

5. – 8. August Rostock

www.hanse-sail.de

Hamburg Summer Classic’s

Segel-Event

King of SUP – Stand Up Paddle

Qualifikation + Finale

Flens Final Race

Hobie Cat 16

12. – 15. August Sylt

www.prosail.de/index.php/westerland.html

Flensburg Nautics

Maritimes Event

12. – 15. August Flensburg

www.flensburg-nautics.de

Piratentage Eckernförde

Maritimes Event

13. – 15. August Eckernförde

www.piratentage.de

Windsport Kids Testival

Surf-Event für Kinder

14. – 15. August Fehmarn

www.windsportkids.de

Drachenbootfestival Hamburg

Drachenboot-Event

21. – 22. August Hamburg

www.enter-dragon.de

Extreme Sailing Series 2010

Segel-Event

26. – 29. August Kiel

www.kiel-sailing-city.de

E.ON Hanse-Cup

Ruder-Event

27. – 29. August Rendsburg

www.eonhansecup.de

Jever SUP World Cup

SUP-Event

27. – 29. August Hamburg

www.supworldcup.com

German O’pen Big Cup

Segel-Event

28. – 29. August Surendorf bei Kiel

www.nordwind-wassersport.de

bootswelt Das Internetmagazin mit kostenlosem E-Paper

Maritime Objektkunst Margrit Möhlen

Foto: Ost-Holstein-Tourismus

www.king-of-sup.de

www.bootswelt.de/galerie

11. – 15. August Schönberg

Wissenswertes für den Skipper − Aktuelle News Wetterinfo − Messen − Yachtausrüstung − Segelmacher − Elektronik Bootsbaumaterial − Bücher − Zeitschriften

www.bootswelt.de


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Rätselkiste

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Kleine Seepiraten

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Kinderbücher

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Backskiste Der kleine Drache Kokosnuss und die wilden Piraten Ingo Siegner Ein neues Abenteuer für den mutigen Drachen Kokosnuss und seine Freundin Matilda! Die beiden Freunde geraten in die Fänge des berüchtigten Piratenkapitäns Schlimmer Jim, der sie an Bord der „Flotten Berta“ in Ketten legen lässt. Doch auf dem Schiff bricht eine Meuterei aus und so finden sich der Piratenkapitän, der Drache und das Stachelschwein bald auf einer einsamen Insel wieder. Zum

Alter: 6 – 7 Jahre cbj Verlag 72 Seiten, gebunden 7,95 Euro ISBN: 978-3570134375

Glück hat Kokosnuss eine seiner genialen Ideen, und zu dritt schaffen sie es nicht nur, die Insel zu verlassen, sondern auch den See räuber NarbenNasen-Norbert zu überlisten und ein Piratenschiff zu erobern.

Sommer auf den Hummerklippen James Krüss Weil das Meer im Sommer so glatt wie ein Kinderpopo ist, darf der achtjährige Boy den Leuchtturmwärter Johann auf den Hummerklippen besuchen. Allerdings nicht, Alter: ab 8 Jahre CARLSEN Verlag 240 Seiten 6,95 Euro ISBN: 978-3-551-35351-1

ohne Urgroßvaters alten Seemannskalender mit den vielen schönen Geschichten mitzunehmen. Schon die Fahrt zu den Hummerklippen vergeht mit den Geschichten und Seemannsliedern wie im Flug. Und auch auf den Hummerklippen wird jeden Tag erzählt, vorgelesen, gereimt und erfunden, was das Zeug hält. Was für ein Sommer!

Schiffe, Wasser, Wellenreiter Wieso? Weshalb? Warum? | aktiv: Schneiden – Kleben – Basteln Christine Bietz Mit Papierschiffen, Spielen und kleinen Experimenten kommen Landratten den Geheimnissen des Wassers auf die Spur. Milchtütendampfer, Trockensegler und Schwimmobjekte verraten, was Wind und Wasser alles können.

Gewinnspiel Wir verlosen 3 Exemplare des Bastelbuches „Schiffe, Wasser, Wellenreiter“ von Christine Bietz aus der Reihe „Wieso? Weshalb? Warum?“. Schickt uns einfach eine ausreichend frankierte Postkarte an: Kiel-Verlag, Wind und Wasser, Kennwort: „Bastelbuch“, Postfach 4580, 24044 Kiel oder per E-Mail an: gewinnspiel@kiel-verlag.de, Betreff: Bastelbuch

Einsendeschluss ist der 31. August 2010. Die glücklichen Gewinner werden schriftlich benachrichtigt. Teilnehmen kann jeder mit Ausnahme der Mitarbeiter des Kiel-Verlags, des Magazins und der beteilig ten Partnerunternehmen sowie deren Familienangehörige. Automatisierte Teilnahmen durch Fremdunternehmen werden nicht akzeptiert. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Sachgewinne können nicht in bar ausgezahlt werden. Die Teilnehmer erklären sich mit der Veröffentlichung ihres Namens im Magazin Wind und Wasser und im Internet unter www.wind-und-wasser.eu einverstanden.

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Alter: 4 – 5 Jahre Ravensburger Buchverlag 16 Seiten mit Bastelbox 9,95 Euro ISBN: 3-473-32764-6


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Bordküche

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Backskiste

Genuss in Sicht! Schon wieder Ravioli aus der Dose? In unserer „Bordküche“ finden Sie raffinierte Alternativen, die gut schmecken und einfach zuzubereiten sind – von bekannten Köchen oder kochbegeisterten Wassersportlern. In dieser Ausgabe: Dominik Grabau, Spitzenkoch in „Carls Brasserie“ an der Elbphilharmonie in Hamburg.

Tagliatelle à la provençal mit gebratenen Garnelen

Fotos: Grabau (2)

Zutaten für 2 Personen: 200 g Tagliatelle 20 Garnelen ohne Kopf und Schale 10 Kirschtomaten 20 Blätter Basilikum 1 Knoblauchzehe Olivenöl Salz und Pfeffer Zitronensaft

Basilikum und Kirschtomaten waschen und trocken tupfen. Die Kirschtomaten halbieren und die Basilikumblätter in Streifen schneiden. Knoblauch schälen und fein hacken. Tagliatelle nach Packungsangabe in gut gesalzenem Wasser

abkochen. Die Garnelen in heißem Olivenöl anbraten, bis sie anfangen, glasig zu werden. Dann die Kirschtomaten zu den Garnelen geben und mit anbraten, den gehackten Knoblauch dazugeben und ebenfalls kurz mit anbraten.

Zum Schluss die abgekochten Tagliatelle zugeben und mit Salz, Pfeffer und Zitronensaft abschmecken, etwas Olivenöl sowie die geschnittenen Basilikumblätter dazugeben und im Pastateller servieren.

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Bücher

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Backskiste Schleswig-Holstein. Ein literarisches Porträt Gregor Gumpert, Ewald Tucai (Hrsg.) Wie es wohl in Schleswig-Holstein aussah, als Rendsburg noch ein Städtchen mit 15 000 Einwohnern war? Mal ist es der Blick mit den Augen längst vergangener Tage, mal der Blick von außen auf eine Landschaft, die den dort Lebenden zur Gewohnheit geworden ist, was dieses literarische Porträt unseres Bundeslandes so besonders macht. In sieben thematisch unterteilten Kapiteln – von „Meerumschlungen“ bis zu „Inselwelten“ spannt die Textsammlung dabei einen Bogen von 1776 bis heute. Auszüge von Werken einheimischer Verfasser wie Klopstock, Storm, der Brüder Mann, Ricarda Huch, Rilke und Grass sowie auch deutsch-türkische Literatur wie die

Wachholtz Verlag 255 Seiten, gebunden 19,95 Euro ISBN: 978-3-529-06122-6

von Feridun Zaimoglu sind vertreten. So ergeben sich immer neue Eindrücke des scheinbar Vertrauten.

Strandküche Die Originalrezepte der legendären Sansibar Herbert Seckler Hier kommt keiner vorbei: an der Sansibar auf Sylt, die der Besitzer Herbert Seckler seit ihrer Gründung vor 30 Jahren von einer Bretterbude am Strand in ein einzigartiges Kultrestaurant verwandelt hat. Die Sansibar ist als der Sylter Promi-Treff Institution und auch weit über die Strände der Nordseeinsel hinaus berühmt. Die Küche des Sansibar-Restaurants besticht durch authentische Gerichte: Die Rezepte sind nachkochbar, aber nicht unbedingt einfach – eben für echte Liebhaber. Erstmals steckt Herbert Seckler dieses einzigartige Lebens- und Genussgefühl in Buchform: Hobbyköche freuen sich über 60 verlockende Rezepte, die mit einem Schuss Glamour, Anekdoten von der Insel und dem Esprit der Sansibar verfeinert werden. Raffiniertes Südwest Verlag 192 Seiten, gebunden 24,95 Euro ISBN: 978-3-517-08611-8

Fingerfood, tolle Kombinationen mit Fisch und Meeresfrüchten, verlockende Fleischgerichte, aber auch Klassiker wie Rinderfilet auf Rucola und die gebratenen Gambas mit Melassesoße fehlen nicht. Das Buch bringt das ursprüngliche Sylter Strandfeeling direkt auf Ihren Teller.

Für anspruchsvolle Eltern und deren Kinder manduca Babytrage • verschiedene Farben • Bauch-, Rücken- und Hüfttrage • ab Geburt bis ca 20 kg • Material: Hanf/Bio-Baumwolle

Wickelkinder GmbH · Schröcker Straße 28 · 35043 Marburg · Telefon 06424 92869-0 · www.manduca.de


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Kolumne

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Küstenklatsch

Wir können auf dem Mond spazieren gehen!

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a, in der Tat. 1969 machte Herr Armstrong die ersten Schritte auf dem Mond. Und wir gingen sogar noch weiter. Ebenfalls in den 60er-Jahren erfindet Gene Roddenberry das „Raumschiff Enterprise“. Damals bloße Fiktion, fantasievolles Hirngespinst. Heute leben zeitweise tatsächlich Menschen da oben. Nicht komfortabel oder gar luxuriös, aber dafür in den „unendlichen Weiten des Universums“.

Foto: Kiel-Verlag

Ich halte mich für einen sehr aufgeschlossenen, modern denkenden Menschen: Ich bin fasziniert von den scheinbar unbegrenzten Möglichkeiten, die uns die Forscher und Entwickler, Idealisten und Querdenker aufzeigen. Und ich nehme dankbar all die Annehmlichkeiten an, die beispielsweise auch aus der Weltraumforschung resultieren. Doch sosehr ich mich an solchen, von findigen Mitmenschen erdachten Dinge erfreue, so entsetzt und verständnislos bin ich zurzeit, wenn ich die Nachrichten verfolge. Seit knapp drei Monaten (!) sprudelt unkontrolliert Öl in den Golf von Mexiko – ohne dass bis dato ein Ende abzusehen wäre. Die immensen Schäden für die Umwelt, die Tiere und die Menschen, die in der Region leben, sind in ihrem Gesamtausmaß noch nicht abzusehen.

Und nun frage ich mich: Wie kann es sein, dass wir tatsächlich in der Lage sind, auf dem Mond spazieren zu gehen, aber keine Ahnung haben, wie so ein „blödes Loch“ wieder „zugebuddelt“ werden könnte? Unbegreiflich! Da hört es auf mit der Findigkeit. Da haben die verantwortlichen Menschen schlicht versagt. Die Manager der Konzerne und auch die Politiker. Mag es aus Überheblichkeit oder aus Ignoranz geschehen sein – fest steht: Auf eine durchaus im Bereich des Möglichen liegende Katastrophe hat sich offenbar niemand vorbereitet. Mit fatalen Folgen für die Natur. Ich gehe nun nach Hause und habe plötzlich das dringende Bedürfnis, meine ganz persönliche Winzigkeit zum Umweltschutz beizutragen: Ich lasse das Auto stehen und laufe. Und auf dem Weg habe ich genug Zeit, darüber nachzudenken, wie ich meiner kleinen Tochter eines Tages den Begriff „Verantwortung“ erkläre. Ihr Felix Kreißler

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Traum oder Albtraum? Mit einem Großsegler über die sieben Weltmeere zu fahren zählt zu den Höhepunkten eines Seefahrerlebens. Die Krönung ist unbestreitbar eine Fahrt unter Segeln um das berüchtigte, sturmumtoste Kap Hoorn. Ob das für die Teilnehmer die Erfüllung eines Traums oder eher ein Albtraum war, lesen Sie in der nächsten Ausgabe von Wind und Wasser.

Kiel-Verlag Kreißler GbR Wilhelminenstraße 51 D-24103 Kiel Telefon: +49 431 2475168 Telefax: +49 431 2474622 E-Mail: info@kiel-verlag.de 1. Jahrgang – Ausgabe 5 Herausgeber Felix Kreißler (V.i.S.d.P.) E-Mail: fk@kiel-verlag.de Objekt- und Anzeigenleitung Isabel Salwik E-Mail: is@kiel-verlag.de Redaktionsleitung Gritje Lewerenz E-Mail: gl@kiel-verlag.de Redaktion Klaus Bartels (kb), Sven Carlsen (sc), Jan Ising (ji), M. Kamp (mka), Felix Kreißler (fk), Gritje Lewerenz (gl), Tina Ludwig (tl), Till Meischner (tm), Isabel Salwik (is), Philip Stahl (ps), Norbert Schroeder (nos) Lektorat Gunna Westphal E-Mail: gw@kiel-verlag.de

Sie sind die deutschen Pioniere des Windsurfsports: Die Zwillinge Manfred und Jürgen Charchulla waren von Beginn an mit dabei, gründeten in den 70er-Jahren einen der ersten Surfshops in Deutschland und unterhalten bis heute ihre legendäre Surfschule auf Fehmarn. In Wind und Wasser plaudern sie über ihr Leben.

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Marketing Philip Stahl E-Mail: ps@kiel-verlag.de Verlagsrepräsentant Jan Ising E-Mail: ji@kiel-verlag.de Gestaltungskonzeption keine Agentur GbR, Kiel Layout Bernd Kreißler, Meike Kevelaer Auflage dieser Ausgabe 20.000 Exemplare Heftbezug Einzelheft: kostenlos an unseren Verteilstellen Abonnement: 20 Euro für 8 Ausgaben im Postvertrieb Kiel-Verlag Telefon: +49 431 2475168 E-Mail: abo@kiel-verlag.de Titelfoto Weckert

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Fotos: Pfennigschmidt (1), Charchulla (1)

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