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Das Schweizer Fachmagazin für Packaging

Verpackungstrends

Chemie und Pharmazie

REPORTEtikettierenKennzeichnenVerpackungsdruck 06/2023
Günstige Preise Schnelle und zuverlässige Lieferung Grosses Standard-Lager – das bunte Verpackungs Sortiment! Moplast Kunststoff AG CH-4410 Liestal, Telefon 061/926 86 00, Fax 061/926 86 09, eMail: info@moplast.ch Besuchen Sie uns im Internet: www.moplast.ch 0 8 4 8 M O P L A S T 6675278 Verpackungsbeutel PE-Folien Wellkarton-Verpackungen Selbstklebebänder Polster-und Füllmaterial Karton-Verschnürungen Palettensicherungen Versandtaschen,Planrohre,etc. Dokumentationen auf Anfrage erhältlich!

Der Messeherbst startet durch!

Liebe Leserinnen und Leser von packAKTUELL

Willkommen zur neusten Ausgabe von packAKTUELL, Ihrer ersten Anlaufstelle für Verpackungsinnovationen aus der Schweiz. Dieses Mal entführen wir Sie in eine vielseitige Welt der Verpackungstechnik – von nachhaltigen Lösungen bis hin zu Spitzentechnologie im Bereich der Digitalisierung von Pharmaverpackungen mit IoT (Internet of Things).

Den Startschuss in die Messe-Saison gibt die Label Expo vom 11. bis 14. September in Brüssel, an der 22 Schweizer Unternehmen ihre neusten Lösungen für Etikettierung und Kennzeichnung präsentieren. Ein tiefgehendes Interview zu diesem Thema finden Sie ab Seite 14 und noch mehr im 11-seitigen report. Parallel vom 12. bis 13. öffnet die Swiss Medtech Expo in Luzern ihre Tore. Unser Schwerpunktthema innovative Verpackungen im Chemie- und Pharma-Sektor kommt hier besonders zur Geltung. Lassen Sie sich auf Seite 4 oder 8 von IoT-Automatisierungslösungen begeistern.

Kurz darauf rückt Montreux ins Rampenlicht: Am 18. und 19. treffen sich im Rahmen des EuroPack Summit 2023 die europäischen Verpackungseliten, und wir sind als Medienpartner in Kooperation mit unserem neuen Verbandspartner Pro Carton mit dabei.

Wir sind dann auch vor Ort auf der Ilmac in Basel, wo sich vom 26. bis 28. die Chemie- und Life-Science-Branche trifft. Und vergessen Sie nicht den SVI Healthcare Packaging Experts Summit am 28.; Anmeldeschluss ist bereits der 15. September.

Für alle, die sich für nachhaltige Verpackung in der Lebensmittelindustrie interessieren, ist die Anuga in Köln ein Muss. Vom 7. bis 11. Oktober werden dort Trends und Innovationen rund um das Schwerpunkt-Thema Nachhaltigkeit präsentiert; hier empfehle ich Ihnen gleich einen Blick auf Seite 10, 12 oder 16.

Nun wünsche ich Ihnen ein umfassendes und fesselndes Lesevergnügen!

4 Titelstory

Innovativ, adaptiv mit IO-Link Wireless-Lösung

6 Trendinterview zu Nachhaltigkeit

«Mit 3D das Undenkbare denken»

8 Digitalisierung von Verpackungsmaschinen

9 100% Recyclingplastik und 100% Swiss Made

12 Nachhaltig? «Enkelfähig Score»!

14 Trendinterview zu Etikettieren und Kennzeichnen

«Organisatorischer Wandel ist herausfordernd»

16 Verband Pro Carton

PPWR quo vadis?

17 REPORT Etikettieren/Kennzeichnen/ Verpackungsdruck

28 Neuheiten und Messeinfo Ilmac

Das Schweizer Fachmagazin für Packaging Erscheint im 40. Jahrgang www.packaktuell.ch

Verlag: Deutscher Fachverlag GmbH, Mainzer Landstraße 251, D-60326 Frankfurt am Main

Ein Unternehmen der dfv Mediengruppe

Redaktion: Redaktion packAKTUELL, Bernstrasse 55, 8952 Schlieren, info@packaktuell.ch

Geschäftsführung: Peter Esser (Sprecher), Sönke Reimers (Sprecher), Thomas Berner, Markus Gotta

Aufsichtsrat: Andreas Lorch, Catrin Lorch, Dr. Edith Baumann-Lorch, Peter Ruß

Gesamtverlagsleitung: Torsten Kutschke

Verlagsleitung: Dirk Lehmann

Leitender Redaktor: Markus Frutig (V.i.S.d.P.) Telefon +41 44 552 43 00, markus.frutig@packaktuell.ch

Redaktion: Thomas Röhl, Telefon +49 6221 61 66 40, thomas.roehl@packaktuell.ch

Matthias Laux, Telefon +49 69 7595 1545, matthias.laux@dfv.de Melanie Sachs, melanie.sachs@dfv.de

Inserate-Beratung: Andrea Rudin, Christian Rudin, RUUF AG / Swiss Business Experience, Buckhauserstr. 35, 8048 Zürich, Telefon +41 44 401 17 17, Mobile +41 79 606 79 47, E-Mail: andrea.rudin@packaktuell.ch

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Erscheinungsweise: 8 Ausgaben pro Jahr

ISSN: 1664-6533

Gestaltung: Grit Röscher-Brandmeier

Report: Peter Schneider (Redaktionsleitung), Anna Ntemiris, Wolfgang Borgfeld (Redaktion), Rainer Stenzel (Gestaltung)

Leitung Produktion: Hans Dreier

Leitung Logistik: Ilja Sauer

Druck: Multicolor Print AG, 6341 Baar, www.multicolorprint.ch

Jahresabonnement: *CHF 202.50 (Schweiz), *EUR 209.50 (Europa), EUR 209.5 (übrige Länder). *zzgl. gesetzlicher Mehrwertsteuer

29 Nachrichten

31 Marktplatz

Bildnachweis

Titelseite/Bilder: Adobe Stock; Markus Frutig

Inhalt
3 pack AKTUELL 06 / 2023 Editorial + Inhalt Editorial
Bild: Susanne Seiler

Innovativ, adaptiv mit IO-Link Wireless-Lösung

Industrie 4.0 braucht Lösungen für die intelligente KomponentenVernetzung innerhalb der Maschine. Rotzinger entwickelte dazu modernste Verpackungsmaschinen und setzt auf die drahtlosen Automatisierungslösungen von «CoreTigo».

Rotzinger PharmaPack GmbH, eines der führenden Unternehmen für die Entwicklung und Produktion von Verpackungsmaschinen, und CoreTigo, ein Anbieter von industriellen, drahtlosen Automatisierungslösungen, freuen sich, ihre Partnerschaft und Zusammenarbeit bekannt zu geben. CoreTigo´s IO-Link Wireless Produkte und Systemlösungen werden in die hochmodernen Verpackungsmaschinen von Rotzinger integriert, sodass neue und fortschrittliche Funktionen umgesetzt werden können, die die Flexibilität, Effizienz und Nachhaltigkeit der Produktionsprozesse optimieren.

Anfrage für adaptive und hoch flexible Verpackungsmaschine

Ein führender Lebensmittelhersteller trat an Rotzinger mit der Anforderung heran, eine adaptive und hoch flexible Verpackungsmaschine für Lebensmittel zu entwickeln, die ein Höchstmass an Produktionsgeschwindigkeit erfüllt und gleichzeitig die Möglichkeit bietet, mehrere Verpackungs- und Produktvarianten auf einer einzigen Maschine zu verarbeiten. Diese Maschine basiert auf einem vertikal zum Produkttransfersystem angeordneten Warenträgersystem, das mit intelligenten und sich unabhängig voneinander bewegenden, drahtlos angebundenen Greifsystemen ausgerüstet ist. Diese Greifer arbeiten mit Höchstgeschwindigkeit und synchron mit den WarenFörderbändern.

Die drahtlose Konnektivität, von der Steuerung zu den einzelnen, autark agierenden und sich endlos im Kreis bewegenden Greifern, konnte nur mit CoreTigo´s ausgereiften IOLink Wireless Systemkomponenten realisiert werden. Diese Komponenten wurden speziell für die drahtlose Steuerung und Überwachung in der Fabrikautomation entwickelt. Somit konnte

Rotzinger PharmaPack

Die Rotzinger Group, eine Schweizer Unternehmensgruppe, ist ein weltweit tätiges Unternehmen, das seinen Kunden ein breites Spektrum von System-Lösungen, Dienstleistungen sowie Hard- und Softwarelösungen anbietet. Das Kerngeschäft der «Rotzinger PharmaPack» sind Lösungen für Primär- und Sekundärverpackungen, vor allem für die Branchen, Pharma, Kosmetika sowie Lebensmittel & Getränke.

Rotzinger die Entwicklung und Umsetzung einer hoch flexiblen und hoch schnellen Maschine realisieren.

Maximale Produktionskapazität und hohe Prozessflexibilität Diese innovative Maschinenkonstruktion führt im Betrieb zu wesentlich kürzeren Umrüstzeiten, einem geringeren Platzbedarf der Anlage, bei maximaler Produktionskapazität und hoher Prozessflexibilität für die verschiedenen Produkt- und Verpackungsarten. Daraus ergibt sich ein hohes Mass an Nachhaltigkeit auf mehreren Ebenen: ressourcenschonender Einsatz von Rohstoffen, geringerer Platzbedarf der Anlage und ein geringerer Bedarf an Maschinenkomponenten. Die hohe Flexibilität der Universalmaschine erspart dem Betreiber zudem den Betrieb verschiedener Spezialmaschinen.

«Wir freuen uns über die Partnerschaft mit CoreTigo und die Integration ihrer IO-Link Wireless Produkte und Technologie in unsere modernen Verpackungsmaschinen», erklärt Andreas Graf, CEO von Rotzinger PharmaPack. «Diese Partnerschaft ermöglicht es uns, unseren Kunden noch fortschrittlichere Funktionen und Vorteile zu bieten, was zu adaptiven Fähigkeiten, erhöhter Produktivität und Nachhaltigkeit führt.»

Vollständig vernetztes Ökosystem mit Echtzeitsteuerung und -überwachung

Die Partnerschaft von Rotzinger und CoreTigo schafft ein vollständig vernetztes Ökosystem, das eine Echtzeitsteuerung und -überwachung der Maschine in jeder Phase des Fertigungsprozesses ermöglicht.

Eran Zigman, CEO von CoreTigo sagt dazu: «Rotzinger ist ein führendes Unternehmen in der Verpackungsmaschinenindustrie und wir sind stolz darauf, dass unsere IO-Link Wireless Technologie Teil dieser innovativen Maschinen ist».

Maschinen und Produktionslinien werden zukünftig flexibler. Eine, mit IO-Link Wireless ausgestattete Verpackungsmaschine, definiert die Grenzen der Maschinenkommunikation neu und ermöglicht Lösungen und Designs, die zuvor nicht umzusetzen waren. Zigman bestätigt: «Die Zusammenarbeit zwischen Rotzinger und CoreTigo ist ein perfektes Beispiel dafür, wie verschiedene Technologien im Maschinenbau kombiniert werden können, um die neusten Anforderungen der Industrie zu erfüllen.»

mfr

4 pack AKTUELL 06/ 2023 Titelstory Titelstory zu Pharmaverpackungstechnologien

Der Schweizer Verpackungsmaschinenhersteller Rotzinger hat sich für eine Automatisierungslösung von CoreTigo entschieden, die es ermöglicht, Greifer auf einem Schienensystem drahtlos zu steuern. (Bilder: Rotzinger)

Maschine in Aktion

Andreas Graf, CEO von Rotzinger PharmaPack: «Diese Partnerschaft bietet noch fortschrittlichere Funktionen und Vorteile zu adaptiven Fähigkeiten, erhöhter Produktivität und Nachhaltigkeit.»

Seemefeel me touch me

Sehen Sie in diesem Video ein Beispiel dieser Maschine in Aktion und die Vorteile, die sich aus der Zusammenarbeit von Rotzinger und CoreTigo ergeben: https://youtu.be/HSshEGywV4A

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Ob glamourös, authentisch, bezaubernd, kraftvoll oder haptisch –unsere nachhaltigen Kartonsorten machen Marken erlebbar. Erfahren Sie mehr unter www.kapag.com / www.oppboga.com

Die Lösung wurde erstmalig an der Interpack in Düsseldorf präsentiert.

«Mit 3D das Undenkbare denken»

Der neue Luxusverpackungskarton «FibreForm Brown Duo» untermauert u.a. durch seine besonderen Prägeeigenschaften die ohnehin umweltfreundlichen Aspekte von Papier- und Kartonverpackungen. Was es genau damit auf sich hat und wie das Unternehmen seine Transformation in Richtung Nachhaltigkeit und aktivem, gelebtem Umweltschutz voranbringt, wollte die Redaktion des packAKTUELL von Marketingleiterin Britta Meltzer und Alexander Meyer, geschäftsführendem Inhaber der KAPAG im Trendinterview wissen.

Frau Meltzer, können Sie uns einen Überblick über die neue Kartonsorte «FibreForm Braun Duo» geben und wie sie sich von anderen Kartonprodukten abhebt?

Britta Meltzer: Der lebensmittelechte FibreForm Brown Duo ergänzt die vielverkaufte Kartonsorte FibreForm White Duo mit einem natürlichen Braun, was den Trend nach nachhaltigen Verpackungsmaterialien im Luxusbereich widerspiegelt. Dank der extrem hohen Dehnbar- und Reissfestigkeit ermöglicht dieser 3D Karton aussergewöhnliche Prägungen. Kein anderes Verpackungsmaterial hinterlässt einen solchen Eindruck im Verkaufsregal! Unsere FibreForm Kartonverbunde vervollständigen übrigens das FibreForm Papiersortiment des schwedischen Herstellers Billerud.

Nachhaltigkeit ist ein grosses Trendthema und ein zentrales Anliegen vieler Unternehmen. Wie trägt KAPAG mit «FibreForm Brown Duo» zur Förderung nachhaltiger Verpackungslösungen bei?

Meltzer: Bei einer Verpackung erlauben die Prägeeigenschaften, dass der Einsatz von Druckfarben und weiteren Veredelungen stark reduziert werden kann. Dies zeigt die Geschenkverpackung Belle Epoque von Perrier-Jouët. Die äusserst beeindruckende Tiefprägung des von der Art Nouveau inspirierten Blumenmusters benötigt kein Glanz und Gloria. Einzig der Markenname ist mit wasserbasierender Farbe gedruckt. Die wunderbare Hap-

tik verführt zum Anfassen und ist eine Hommage an den kreidehaltigen Boden der Champagne. Die Verpackung reflektiert nicht nur die symbiotische Beziehung des Champagnerhauses zur Natur, sondern schlägt sich auch auf die Verkaufszahlen äusserst positiv nieder.

Aber es gibt noch andere Möglichkeiten, Verpackungen mit Hilfe vom FibreForm Karton nachhaltiger zu gestalten. Da sich der 3D Karton tiefziehen lässt, kann er Plastik bei Schalen oder sogenannten Trays ersetzen. Der Maschinenhersteller KOCH-Pac Systeme aus Pfalzgrafenweiler hat an der Interpack dieses Jahr eine neue Maschine vorgestellt, die tiefziehen und heisssiegeln von Kartonsorten wie FibreForm möglich macht, um Blisterverpackungen zu eliminieren. Dank seiner extrem hohen Reissfestigkeit bewährt sich dieser Karton ebenfalls im Einsatz von Banderolen als Ersatz von Kunststoffbändern.

Könnten Sie uns mehr über die Verwendung von nahezu 100% Zellstoffkarton und Altpapier bei der Herstellung dieser Produktserie erzählen?

Meltzer: FibreForm Brown Duo wird aus ungebleichten Zellstoff hergestellt, der aus FSC zertifizierten Wäldern stammt. Vielen Verbrauchern und Markenartikelherstellern ist es nicht bewusst, dass in Europa diese nachhaltig bewirtschafteten Wälder der Papierindustrie zwischen 2005 und 2020 um 58.390 km2 an-

6 pack AKTUELL 06/ 2023 Trendinterview KAPAG AG
Trendinterview mit KAPAG Karton + Papier AG zu News und Nachhaltigkeit «Belle Epoque» für Perrier Jouët; Material: «FibreForm White Duo» (Bilder: KAPAG) Champagner Rondelle aus «FibreForm Brown Duo», Verarbeiter: Prävag AG, Clichéhersteller: Pro Gravur AG.

gewachsen sind – eine Fläche, die grösser als die Schweiz ist! Auf Wunsch kann der Karton auch mit einem Anteil Altpapierfasern hergestellt werden. Aber egal ob mit oder ohne Altpapieranteil, er ist rezyklierbar. Dies wird von anderen Materialien auch behauptet, der alles entscheidende Unterschied ist jedoch, dass Karton nicht nur aus nachwachsenden Rohstoffen besteht, sondern auch die Recyclinginfrastruktur besitzt, um wiederverwertet zu werden. Mit einer europäischen Recyclingrate von 71 % (und fantastische 81 % in der Schweiz ) ist Papier das am meisten wiederverwertete Material in der Welt. Damit ist und bleibt Karton ein wichtiger Bestandteil der von der EU angestrebten Bioökonomie, die darauf abzielt, fossile Kohlenstoffe mit biobasierten Kohlenstoffen zu ersetzen.

Die «Luxury Compilation» aus Ihrem Hause zeichnet sich durch hochwertige Kartonprodukte aus. Welche spezifischen Eigenschaften machen diese Kartonserie zu einer luxuriösen Wahl für POS- bzw. DisplayVerpackungen und andere Anwendungen?

Meltzer: Ein wichtiger Aspekt unserer hoch wertigen Kartonsortimente ist die Tat sache, dass es sie kaum irgendwo an ders gibt. Wir haben Zugang zu einer grossen Vielfalt von Rohpapieren aus Westeuropa, die wir kaschieren und die auf keiner Kartonmaschine hergestellt wer den können. Dabei orientieren wir uns immer an den neuesten Markttendenzen.

Bei der Luxury Compilation können Markenartikler Kartonmaterialien entdecken, die der Persönlichkeit ihrer Mar ken entsprechen: ob glamourös, authentisch, tiefgründig, nach haltig, flamboyant oder haptisch – KAPAGs Kartonsorten können die beabsichtigte Botschaft verstärken. Die Kollektion enthält ausserdem ungewöhnliche Papierkombinationen, die zum Inspirieren einladen, wie z.B. «Feuerrot auf Königsblau» oder «Samtblau auf Seidenweiss», und auf unsere Dienstleistung Création aufmerksam machen. Diese unterstützt unsere Kunden dabei, ganz neue Sorten zu entwickeln, um sich vom Wettbewerb abzuheben.

Die Verpackungs- und Kartonindustrie steht vor ständigen Veränderungen und Herausforderungen im Hinblick auf Nachhaltigkeit und Ressourcen. Wie sieht ihr Unternehmen die zukünftige Entwicklung von nachhaltigen Kartonlösungen, insbesondere im Kontext von dieser neuen Kollektion?

Alexander Meyer: Der Trend zu nachhaltigen Verpackungsmaterialien hält an. Dieser wird von Markenartikelherstellern und letztlich den Verbrauchern forciert, egal in welcher Branche man sich befindet. Dies betrifft nachhaltige Beschaffung von Rohmaterialien, Rückverfolgbarkeit, Reduzierung von C02 bei der Herstellung, Wiederverwertbarkeit und biologische Abbaubarkeit. Besonderer Beliebtheit erfreuen sich unsere Kartonsorten aus 100 % Altpapier. Auch EcoLine Grass Duo ist sehr gefragt, die neben Altpapier einen hohen Anteil an sonnengetrocknetem Gras aus Ausgleichsflächen und Brachland enthält. Das Gras wird laut Gesetz zum Schutz der Artenvielfalt erst Ende Juni beschnitten, und es werden keine Flächen genutzt, die zur Futterbeschaffung bestimmt sind.

Inwiefern spiegeln die Werte von Natürlichkeit und Nachhaltigkeit, die hierdurch verkörpert werden, ihre übergeordnete Unternehmensphilosophie wider?

KAPAG ist FSC zertifiziert und bezieht den Rohstoff Papier aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern. Unsere Philosophie ist ebenfalls alles, was wir zur ressourcenschonenden Herstellung benötigen, so lokal wie möglich einzukaufen, um den ökologischen Fussabdruck gering zu halten. Das ist nicht immer

Kartonverpackung für Nassrasierer aus FibreForm White Duo (Bild: KOCH-Pac Systeme)

einfach. Oft bezahlen wir mit dieser Grundhaltung einen höheren Preis, ohne dass sie im Absatzmarkt tatsächlich Vorteile bringt.

Die Einführung einer neuen Photovoltaikanlage bei KAPAG zeigt ein verstärktes Engagement für erneuerbare Energiequellen. Wie unterstützt diese Anlage die Nachhaltigkeitsziele des Unternehmens?

Meyer: Ich setze mich seit Jahren für eine Reduzierung der CO2Emissionen ein. Daher bekennt sich KAPAG seit 2013 zum Programm der Energie-Agentur der Wirtschaft, welches eine Verringerung der CO2-Emissionen sowie Energieeinsparungen freiwillig vorschreibt. Heute wird die von KAPAG verwendete Energie fast ausschliesslich aus Biomasse, Sonne und Wasser hergestellt. Neben einer modernen und mit Filtersystemen ausgestatteten Holzschnitzelheizung, die zur Energiegewinnung Altpaletten verbrennt, haben wir nun auch in eine Photovoltaikanlage von über 5000 m2 auf unseren Produktionsdächern investiert. Etwa 50 % der sauber gewonnenen Energie werden durch externe Verbraucher genutzt.

Die Fragen stellte Markus Frutig, Chefredaktor packAKTUELL

Digitalisierung von Verpackungsmaschinen

Immer mehr Maschinenbauer bieten ihren Kunden, unter anderem zur Steigerung der Maschinenverfügbarkeit und -performance, digitale Services an. Diesem Trend folgt auch der Hersteller von Verpackungsmaschinen Multivac. In einem Pilotprojekt hat er auf Basis des IIoT-Ökosystems «netField» von Hilscher acht Smart Services entwickelt. Erste Erhebungen zeigen bereits die Vorteile, die sich für Anwender daraus ergeben.

Für KMU-Maschinenbaufirmen stellt der geografisch weit verteilte Einsatz ihrer Maschinen eine Herausforderung dar. So erfolgen Wartung, Störungsbehebung oder Umrüstungen ihrer Maschinen zumeist durch Servicemitarbeiter vor Ort. Daraus resultieren logistische, organisatorische sowie finanzielle Herausforderungen für die OEM. Das Zauberwort, um diesen erfolgreich zu begegnen, lautet Remote Management, also die Verwaltung von verteilten Maschinen und Geräten von einer zentralen Stelle aus. In diesem Zusammenhang gibt es bereits zahlreiche erfolgreiche Pilotprojekte aus unterschiedlichen Branchen. Die Umsetzung in den Realbetrieb hingegen verzögert sich oftmals oder scheitert komplett. Doch warum ist das so?

«Als Pilotprojekt kann man eine gut definierte Aufgabe fast immer lösen. Die Digitalisierung hat einige Evolutionszyklen hin-

ter sich, und heute sind wir durch dynamisch konfigurierbare Softwareumgebungen in der Lage, auch auf unerwartete Herausforderungen einzugehen. Die eigentliche Nagelprobe kommt, wenn ein erfolgreich abgeschlossener Pilot ausgerollt werden soll. An diesem Punkt zeigt sich, dass oft noch sehr viel Handarbeit in der Digitalisierung der Automatisierung steckt. Und das bremst und macht Projekte teuer. Ein erfolgreiches Digitalisierungsprojekt denkt daher auch den Ausrollprozess mit und bietet dafür Lösungen», sagt Dr. Andreas Graf-Gatterburg, Principal Technology Consultant bei der Hilscher Gesellschaft für Systemautomation mbH.

Digitalisierung von Verpackungsmaschinen

Ein Beispiel für ein erfolgreich umgesetztes Digitalisierungsprojekt sind die Smart Services der Multivac Sepp Hagemüller

8 pack AKTUELL 06/ 2023 Multivac
Das Industrial IoT beginnt bei der Fernwartung von Maschinen

SE & Co. KG. Der weltweit agierende Komplettanbieter von integrierten Verpackungslösungen für Lebensmittel aus dem bayrischen Wolfertschwenden bietet für seine Maschinen digitale Lösungen und Tools an, mit denen sich die Maschinenverfügbarkeit, die Performance und die Qualität der Verpackung erhöhen lassen.

«Eine konnektierte Maschine muss für den Kunden immer mehr Vorteile bieten als eine Maschine, die offline ist», sagt Dr. Marius Grathwohl, Vice President Digital Products & Transformation bei Multivac. «Dank der netField-Technologie von Hilscher können wir effizienzsteigernde Smart Services anbieten, die die Bedarfe

Die Verwaltung der Gateways sowie der ApplikationsContainer der Maschinen wird über das netField-Portal gesteuert (Bild Multivac).

Die Smart Services von Multivac umfassen unter anderem:

• Multivac Pack Pilot: Dadurch sind Verpackungsmaschinen bereits beim Produktionsstart optimal eingestellt, was zu Einsparungen im Hinblick auf Produkte, Packstoffe und Produktionszeit führt.

• Smart Production Dashboard: Auf dem Dashboard werden wichtige Kennzahlen übersichtlich dargestellt. Es bietet Zugriff auf den Produktionsprozess in Echtzeit.

• Smart Maintenance Manager: Er weist automatisch auf fällige Wartungen hin. Anwender können so ihre Produktivität erhöhen, Stillstände verringern und die Lebensdauer ihrer Maschinen verlängern.

der Kunden direkt adressieren und gleichzeitig die Bindung zu ihnen intensivieren.»

Zur Umsetzung dieser Smart Services setzt Multivac Edge Gateways von Hilscher ein. Diese werden in oder nahe den Maschinen verbaut. Die Verwaltung der Gateways sowie der ApplikationsContainer wird über das netField-Portal gesteuert. Über das gleiche Portal rollt Multivac ausserdem seine Edge-Software- Applikationen für die Maschinenüberwachung und -wartung aus. So können Software-Updates und neue Smart Services zentral verteilt werden, ohne dass Spezialisten vor Ort an der Verpackungsmaschine sein müssen. Auch Datenströme sowie Zustände von Geräten bzw. Maschinen können so leichter gesteuert und überwacht werden.

Anhand der Skalierung der Smart Services auf die weltweit im Einsatz befindlichen Maschinen des bayrischen Verpackungsspezialisten wird deutlich, warum Digitalisierungsprojekte ein ausgeklügeltes System zur Verwaltung von Hardware sowie Software benötigen. mfr

Die Firma ITECH ist im Geschäftsbereich von Verpackungs- und Wägesystemen der Lebens-mittelindustrie sowie im Bereich Non-Food tätig und offizielle Vertretung des weltweiten Marktführers ISHIDA in der Schweiz und in Italien.

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Der Weg vom Bidon über Granulat bis zum eigenen Packmittel:

100% Recyclingplastik und 100% Swiss Made

Seit den 90ern ist das Winterthurer Unternehmen Steinfels Swiss Pionier in der Entwicklung und Herstellung ökologischer Reinigungsmittel und als nachhaltigster Produzent auf dem Schweizer Markt etabliert. Nun wurde mit Schweizer Partnern ein Recycling-Kreislauf erarbeitet: Neue Flaschen entstehen aus eigenem Steinfels- Rezyklat. Mit diesem Kreislauf erfüllt Steinfels Swiss einmal mehr ihren hohen Anspruch an Nachhaltigkeit.

Seit vielen Jahren nimmt Steinfels Swiss leere Bidons ihrer Kunden zurück. Diese werden schon bisher dem Gebinde Recycling zugeführt und zu Granulat verarbeitet. Dieses Granulat wird für Anwendungen mit tiefem Qualitätsanspruch eingesetzt. Mit zertifizierten Schweizer Partnern mit jahrelanger Erfahrung in Wiederverwertung und Packmittel-Herstellung wurde in den letzten zwei Jahren in Pionierarbeit eine Lösung für den geschlossenen Recycling- Kreislauf für hochwertiges Granulat entwickelt. Der Prozess der Aufbereitung wurde optimiert, um ein geruchlich neutrales, farbloses Granulat zu erhalten. Mit diesem Granulat entstehen neue Flaschen, die Steinfels Swiss wieder mit Reinigungsmitteln befüllt.

Zusammenarbeit mit Schweizer Partnern

Recoplast, Aufbereiter für Kunststoffe für die Weiterverarbeitung, ebenso wie die Semadeni Plastics Group und ihre Gruppengesellschaft Biplast, standen Steinfels Swiss mit Fachkompetenz bei der Prozessentwicklung zur Seite. Semadeni produziert seit 65 Jahren Kunststoffartikel für diverse Anwendungen und setzt wo immer möglich auf Recycling Material.

«Bei der Auswahl unserer Partner für das Gebinde Recycling und die Flaschenproduktion kamen für mich nur umweltzertifizierte Schweizer Unternehmen in Frage» kommentiert Christian Koch, Leiter Division Steinfels Swiss. «Mit dem gebündelten Fachwissen konnten wir unsere Vision des eigenen RecyclingKreislaufs in die Tat umsetzen».

Fox Sunny Citrus von Coop - das erste Produkt in der Recycling-Flasche aus eigenem Rezyklat

Seit Juli 2023 ist die erste Flasche aus Steinfels Swiss-Rezyklat im Handel erhältlich. Die Flasche des Handabwaschmittels Sunny Citrus der Marke Fox wurde gemeinsam mit Coop entwickelt und auf den Markt gebracht. Der RecyclingProzess wird auf der Flasche für den Kunden mit einem Icon gut verständlich dargestellt. Pro Flasche wird das gesamte Gewicht (40g) an Neumaterial (Virgin HD-PE) eingespart. Dies bedeutet eine Einsparung von 16 Tonnen pro Jahr.

Einsparung von Emissionen durch Recycling

«Die Herstellung und konventionelle Entsorgung von Neumaterial (Virgin HD-PE), erzeugt fast fünfmal mehr Emissionen als der Einsatz von Rezyklat» erläutert Patrick Semadeni, Geschäftsführer der Semadeni Plastics Group und Vizepräsident von Kunststoff.swiss, dem Dachverband der hiesigen Kunststoffindustrie, bei welcher er das Thema Nachhaltigkeit verantwortet. mfr

pack AKTUELL 06/ 2023 10 Semadeni & Steinfels
Die Abfüllung des Sunny-Citrus-Fox bei Steinfels Swiss.

Der Steinfels Swiss Recycling-Kreislauf

1. Lieferung

Steinfels Swiss beliefert gewerbliche Betriebe wie Restaurants, Hotels, Heime oder Spitäler mit Wasch- und Reinigungsmitteln in Bidons. Die farblosen Bidons bestehen aus hochwertigem, sortenreinem HD-PE Material (Virgin HD-PE), das nach der Verwendung in den Recycling-Kreislauf der Wiederverwertung zurückfliesst.

2. Verbrauch und Rücknahme

Nach Verbrauch des Wasch- und Reinigungsmittels holt Steinfels Swiss die leeren Gebinde direkt bei den Kunden ab. Diese werden

unserem zertifizierten Recyclingpartner und dem Gebinde Recycling zugeführt.

3. Regranulierung und Reinigung

Der Recyclingpartner sorgt sich um die Restentleerung der Bidons, bevor diese geschreddert und einer intensiven Reinigung zur Eliminierung von Inhalts- und Geruchsstoffen unterzogen werden. Danach wird das gereinigte HD-PE Material granuliert.

4. Produktion und Abfüllung

Das recycelte und aufbereitete HD-PE Granulat wird für die Herstellung von neuen Gebinden eingesetzt.

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Steinfels Swiss entwickelt eigenen Recycling-Prozess: hier die Granulierung Recoplast (Bilder: Steinfels Swiss).

Kaiserkraft setzt ab sofort auf den Enkelfähig Score – ein Bewertungssystem, um Nachhaltigkeit für Kunden auf Produktebene transparent, vergleichbar und messbar zu machen. Basierend auf den Kriterien Kreislauffähigkeit, Klimaschutz, Umweltverträglichkeit, Innovation und Wirtschaftlichkeit wird für jedes Produkt im Kaiserkraft Webshop der Score errechnet.

Nachhaltigkeit ist das Zukunftsthema für Unternehmen aller Branchen. So setzt Kaiserkraft, einer der in Europa führenden Omnichannel-Händler für Betriebs-, Lager- und Büroausstattung, seit August auf ein eigens dafür entwickeltes Bewertungssystem, um Nachhaltigkeit bei seinen Produkten messbar zu machen. Der sogenannte Enkelfähig Score wurde vom Schwesterunternehmen Ratioform gemeinsam mit der Dachorganisation Haniel entwickelt und bereits erfolgreich genutzt, um Nachhaltigkeit beim Portfolio des Verpackungsspezialisten Ratioform transparent ab-

zubilden. Denn seit Anfang 2023 kooperieren die beiden Unternehmen miteinander.

Der B2B-Versandhändler Kaiserkraft hat sein Produktportfolio von Betriebs-, Lager-, Logistik- und Büroausstattung um Verpackungslösungen von Ratioform erweitert und bietet Kunden somit die gesamte Palette vollumfänglicher Lösungen für ihre Betriebe an. «Für uns war es wichtig, gegenüber Kunden und Lieferanten ein zukunftsfähiges System zu etablieren. Wir wollten nicht nur über Nachhaltigkeit reden, sondern konkret ins Handeln kommen. Dabei sind wir sehr dankbar über die positiven Erfahrungen von Ratioform», so Lisa Blumenstock, Nachhaltigkeitsmanagerin bei Kaiserkraft.

Enkelfähig – Ein Wort mit einem klaren Auftrag. Dem Generationsauftrag

Die Initiative Enkelfähig stellte die Dachorganisation Haniel, eine Investmentholding mit Nachhaltigkeits- und Performancefokus, zu der der Mutterkonzern Takkt und die Firmen Kaiserkraft und Ratioform gehören, bereits 2019 als unternehmerische Haltung und Kern seiner strategischen Neuausrichtung vor. Das Duisburger Familienunternehmen nutzt seither ein eigenes Scoringsystem für die Bewertung von Investments und Produkten. Der Begriff Enkelfähig steht dabei für eine lebenswerte Zukunft in einer nachhaltigen, sozial gerechten und ökonomisch zukunfts-

12 pack AKTUELL 06/ 2023 Enkelfähig Score
Mindestens 3 höchstens 5,9 Punkte – Das Enkelfähig Scoring macht es für Kaiserkraft Kunden einfacher nachhaltiger einzukaufen (Grafiken: ratioform).

Für Generationen von morgen – der Enkelfähig Score macht Nachhaltigkeit messbar

Nachhaltig?

«Enkelfähig Score»!

orientierten Welt für nachfolgende Generationen. Enkelfähige Lösungen sind Produkte oder Dienstleistungen, die bessere soziale, ökologische und ökonomische Auswirkungen haben als vergleichbare.

Neben den absoluten Grundvoraussetzungen wie der Vermeidung von Kinderarbeit, Korruption, Diskriminierung, der Wahrung von Grundrechten und der Einhaltung von Arbeits- und Lohnstandards, werden weitere nachhaltige Kriterien bei allen

Produkten überprüft und verglichen. Bewertet werden die Kriterien Kreislauffähigkeit, Klimaschutz, Umweltverträglichkeit, Innovation und Wirtschaftlichkeit. Die Skala geht dabei von 1,0 bis 5,9 als bestmögliche Bewertung. Damit ein Produkt als Enkelfähig eingestuft wird, muss es einen Wert von mindestens 3,0 haben. Und selbst dann ist die Bewertung kein abgeschlossener Prozess, sondern ein fortlaufendes Projekt und Produkte wie Lieferanten stehen kontinuierlich auf dem Prüfstand. «Wir setzen uns intensiv damit auseinander, wie wir Produkte und die Prozesse unserer Kunden nachhaltiger gestalten. Der Enkelfähig Score ist ein weiterer wichtiger Schritt. Wir erwarten, dass 40 Prozent unseres Umsatzes im Jahr 2025 durch Enkelfähig Produkte abgedeckt sein wird», so Lisa Blumenstock. mfr

Bei Enkelfähig entsteht wirtschaftlicher Erfolg durch Nachhaltigkeit. Natur und innovative Technik sind keine Konkurrenten, sondern ergänzen sich (Bild: Shutterstock.com/Serhii Yurkiv).
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«Organisatorischer Wandel ist herausfordernd»

Die Welt der Produkt- und Warenkennzeichnung erlebt derzeit grosse Veränderungen. Die Redaktion von packAKTUELL hatte die Gelegenheit, mit Philippe Bauer, Business Unit Manager bei Peyer Marking AG, zu sprechen und Einblicke in Themen wie Innovation, Nachhaltigkeit, Digitalisierung, den organisatorischen Wandel von KMU sowie die Arbeitsmarktansprüche der Generation Y und Z zu gewinnen.

Herr Bauer, wie hat sich die Technologie in der Produkt- und Warenkennzeichnung in den letzten Jahren entwickelt, und welche innovativen Ansätze hat Ihr Unternehmen dabei verfolgt?

Philippe Bauer: Die Technologie in der Produkt- und Warenkennzeichnung hat in den letzten Jahren einen bedeutenden Sprung in Richtung Digitalisierung und Automatisierung gemacht. Bei Peyer Marking sind wir stolz darauf, dank unseres tiefgreifenden Knowhows und der exzellenten Zusammenarbeit mit unseren Partnern stets an der Spitze dieser Entwicklungen zu stehen. Ein herausragendes Beispiel dafür ist der Etikettierer Herma 500: Mithilfe eines Online-Konfigurators können wir nun gemeinsam mit dem Kunden das Produkt schnell und einfach konfigurieren, wobei wir in Echtzeit 3DDaten, Zeichnungen und Kosten bereitstellen. Dieser Ansatz ermöglicht es uns, den Bedürfnissen unserer Kunden proaktiv zu begegnen und immer einen Schritt voraus zu sein.

Philippe Bauer, Business Unit Manager bei Peyer Marking AG: «Uns haben Krisen dazu angespornt, unser Geschäftsmodell, unsere Arbeitsweise und unsere Beziehungen laufend kritisch zu hinterfragen und neu zu definieren.» (Bild: Peyer Marking)

Welche Vorteile ergeben sich aus der Integration neuer Kennzeichnungstechnologien für Ihre Kunden und deren Betriebsabläufe?

Durch neue Kennzeichnungstechnologien profitieren unsere Kunden von reduzierten Fehlern dank Automatisierung, besseren Einblicken in die Lieferkette durch Echtzeit-Tracking und flexiblen Druckoptionen, die schnelle Anpassungen an Marktveränderungen ermöglichen. Das führt zu einem effizienteren Betriebsablauf und optimiertem Produktmanagement.

Könnten Sie uns Beispiele für innovative Lösungen in der Produktkennzeichnung nennen?

Natürlich, wir sind stolz auf viele Innovationen, die wir im Laufe der Jahre eingeführt haben. Ein besonders beeindruckendes Bei-

spiel ist die Etikettier-Lösung von Herma namens «InNo-Liner». Diese Technologie ermöglicht es, Etiketten ohne Trägermaterial direkt auf Produkten zu applizieren, wodurch ein erhebliches Abfallaufkommen vermieden wird. Ein weiteres Highlight ist die «IP67 TIJ-Lösung» von Edding, die nicht nur äusserst präzise druckt, sondern auch in herausfordernden Produktionsumgebungen robust bleibt. Und nicht zu vergessen: die selbstreinigende «UX2s» von Hitachi, welche die Betriebszeit maximiert und den Wartungsaufwand minimiert. Zudem legen wir grossen Wert auf Nachhaltigkeit, was sich auch in der Entwicklung unseres Thermotransferfolien-Portfolios zeigt. Jede dieser Lösungen spiegelt unser Bestreben wider, den Markt nicht nur zu bedienen, sondern ihn durch technische Exzellenz und verantwortungsbewusste Innovationen auch weiter anzuführen.

Wie setzt Ihr Unternehmen umweltverträgliche Praktiken in Bezug auf Ihre Kennzeichnungslösungen um?

Wir nehmen die wachsende Bedeutung von Nachhaltigkeit sehr ernst und integrieren umweltverträgliche Praktiken in all unseren Kennzeichnungslösungen. Ein prominentes Beispiel dafür ist das «linerless labeling system» von Herma, das auf das traditionelle Trägerband bei Etiketten verzichtet und mit einem speziell aktivierbaren Leim denselben Effekt erzielt – ganz ohne Abfall. Zusätzlich verwenden wir MEK-freie Tinten, die nicht nur umweltschonender, sondern auch sicherer im Gebrauch sind. Und nicht zuletzt haben wir in die Entwicklung nachhaltiger Thermotransferfolien investiert, die bei gleichbleibender Qualität einen geringeren ökologischen Fussabdruck hinterlassen. Diese Massnahmen unterstreichen unseren fortwährenden Einsatz für umweltbewusste und innovative Lösungen in der Kennzeichnungsindustrie.

Inwiefern beeinflusst die Nachfrage nach umweltfreundlichen Lösungen Ihre Geschäftsstrategie und Produktentwicklung?

Die steigende Nachfrage nach umweltfreundlichen Lösungen hat unsere Geschäftsstrategie massgeblich geprägt und uns dazu veranlasst, in der Produktentwicklung – in enger Zusammenarbeit mit unseren Kundinnen und Kunden – verstärkt auf nachhaltige Materialien und Prozesse zu setzen, durch die wir den ökologischen Fussabdruck unserer Produkte minimieren und die Effizienz steigern.

14 pack AKTUELL 06/ 2023 Interview Peyer Marketing Trendinterview zu Etikettieren und Kennzeichnen

Lasergravuren können im Gegensatz zu papierbasierten Etiketten nahezu überall eingesetzt werden. Welche Technologien würden Sie bei Ihrer Nachhaltigkeitsstrategie bevorzugen – und warum?

In unserer Nachhaltigkeitsstrategie setzen wir ebenfalls auf Laserkennzeichnung, da sie dauerhaft, chemikalienfrei und ohne zusätzliche Materialien direkt auf das Produkt aufgebracht werden kann. Papierbasierte Etiketten können zwar kompostierbar sein, jedoch ist ihre Anwendbarkeit eingeschränkt, und sie können Klebstoffreste hinterlassen. Daher setzen wir auf Lasertechnologie – insbesondere dort, wo es um Langlebigkeit, Flexibilität und geringe Umweltauswirkungen geht.

Organisatorischer Wandel kann eine Herausforderung sein. Wie hat Peyer Marking bisherige Veränderungen bzw. Krisen bewältigt, und welche Vorteile haben sich aus diesen Veränderungen für Ihr Unternehmen ergeben?

Organisatorischer Wandel ist in der Tat herausfordernd, aber in jedem Wandel liegt auch eine Chance. Uns haben Krisen dazu angespornt, unser Geschäftsmodell, unsere Arbeitsweise und unsere Beziehungen laufen kritisch zu hinterfragen und neu zu definieren. Diese selbstreflektierenden Momente haben uns geholfen, ineffiziente Prozesse zu identifizieren und zu eliminieren, wodurch wir letztlich agiler und kundenorientierter geworden sind. Durch die Anpassung an solche Veränderungen konnten wir nicht nur Widerstandsfähigkeit in der Branche demonstrieren, sondern auch unseren Wettbewerbsvorteil ausbauen und den Mehrwert für unsere Kundinnen und Kunden erhöhen.

Welche spezifischen Agilitätsvorteile haben Sie als KMU, wenn es um Anpassungen an neue Marktbedingungen im Hochlohnland Schweiz geht?

Als KMU in der Schweiz geniessen wir eine Reihe von Agilitätsvorteilen, dank derer wir rasch auf veränderte Marktbedingungen reagieren können. Erstens erlaubt uns unsere Unternehmensgrösse flachere Hierarchien und schnellere Entscheidungsprozesse; dadurch können wir Innovationsprojekte zügig vorantreiben und uns rasch an veränderte Kundenanforderungen anpassen. Zweitens haben wir aufgrund unserer engen Verbindung zu unseren geografisch nahen Partnern und dem lokalen Markt ein tiefes Verständnis für aktuelle Trends sowie Herausforderungen. Und schliesslich erlauben uns die hohe Ausbildungsqualität und das Fachwissen unserer Mitarbeiter im Hochlohnland Schweiz, qualitativ hochwertige Lösungen anzubieten, die auf den neuesten Technologien und Best Practices basieren. Dies bildet die Grundlage unserer Wettbewerbsfähigkeit und unseres Engagements für Exzellenz.

Packaging &

Wie hat Ihr Unternehmen in einer zunehmend digitalen Welt die Kommunikation und Zusammenarbeit mit Kunden während der Projektphasen verbessert?

In der digitalisierten Landschaft hat Peyer Marking gezielt in fortschrittliche Kollaborationstools und Plattformen investiert, um die Interaktion mit unseren Kunden nahtlos und effizient zu gestalten. Durch den Einsatz von Cloud-basierten Projektmanagementsystemen und spezialisierten Softwarelösungen können Kunden in Echtzeit Projektupdates erhalten und direkt Feedback geben. Zudem nutzen wir AR/VR-Technologien, um Produktpräsentationen und Trainings zu veranschaulichen, wodurch der Informationsaustausch vertieft, und die Kundenerfahrung optimiert wird.

Die Arbeitswelt verändert sich mit dem Eintritt von Generation Y und Z. Wie hat Peyer Marking seine Arbeitskultur angepasst, um junge Talente anzuziehen und zu fördern?

Uns ist bewusst, dass sich die Arbeitswelt verändert, und wir möchten vorne mit dabei sein. Genau deshalb haben wir eine Kultur geschaffen, die sich an den Wünschen und Bedürfnissen der Generation Y und Z orientiert. Unsere Kollegen geniessen flexible Arbeitsmodelle, und das Home-Office ist für uns mehr als nur ein Trend – es ist ein Versprechen an unsere Mitarbeiter, dass wir ihre Work-Life-Balance respektieren. Vom ersten Tag an legen wir Wert darauf, jede und jeden Einzelnen weiterzubilden und in seine oder ihre Entwicklung zu investieren. Und weil uns der Mensch hinter der Arbeit wichtig ist, setzen wir auf flache Hierarchien und offene Gespräche. Bei uns hat jeder die Möglichkeit, Feedback zu geben und von den Führungskräften gehört zu werden. Es ist diese familiäre und unterstützende Atmosphäre, die uns – so glaube ich – besonders macht.

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HERMA InNo Liner – Etikettieren komplett ohne Trägermaterial (Bild: HERMA) Die Fragen stellte Markus Frutig, Chefredaktor packAKTUELL

PPWR quo vadis?

stoffen hergestellt, die Verpackungen werden in Europa entwickelt, produziert und recycelt.

Über die gesamte Wertschöpfungskette betrachtet beschäftigen wir fast 650.000 Mitarbeiter, welche einen Umsatz von 180 Milliarden Euro jedes Jahr generieren. Hochlohnländer wie die Schweiz haben sich hierbei mit grossem Erfolg spezialisiert auf die Herstellung komplexer und innovativer Verpackungslösungen z.B. für die Pharma- und Kosmetikindustrie.

Konsumenten verstehen die gebrauchte Verpackung als werthaltigen Rohstoff für neue Verpackungen. Dadurch ist es uns im letzten Jahr gelungen mehr als 56 Millionen Tonnen Papier und Karton zu sammeln und zu recyceln.

Ein über Jahrzehnte hinweg entwickeltes System

Je nach Produktanforderungen produzieren wir die Verpackungen aus Frischfaser oder wir nehmen Recyclingfasern als Basismaterial. Während in Skandinavien die Produktion von Frischfaserkarton dominiert, haben sich in Kontinentaleuropa viele Kartonfabriken auf das Recycling von gesammelten Wertstoffen spezialisiert. Auch hier hat sich ein ausbalanciertes und marktkonformes System mit kurzen Entfernungen entwickelt.

Aktuell sorgt die Diskussion über die Ausrichtung der PPWR für grosse Unsicherheit in der Verpackungswelt. Mehrwegverpackungen werden hierbei recycelten Kartonverpackungen vorgezogen. Zu Unrecht, und mit dem Risiko weitreichender negativer Folgen.

Papier- und Kartonverpackungen stehen für gelebte Kreislaufwirtschaft. Sie werden aus nachhaltig beschafften, erneuerbaren und recycelbaren Rohstoffen hergestellt und weisen mit 82 % eine äusserst hohe Recyclingrate am Ende ihrer Nutzung auf. Wir gewinnen das Rohmaterial für die Kartonherstellung aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern. Mehr als 95% des Holzes kommt aus Wäldern der EU. Unsere Mitglieder fördern nachhaltige Forstwirtschaft und sichern damit ein gesundes Wachstum der Wälder in Europa. Diese wachsen jedes Jahr um etwa zwei Prozent, was der Fläche von 1500 Fussballfeldern Wachstum jeden Tag entspricht.

Wälder sind von grösster Bedeutung für den Erhalt einer lebenswerten Umwelt. Europas forstwirtschaftliche Industrie absorbiert etwa 20 % der europäischen Treibhausgasemissionen. Damit trägt unsere Industrie massgeblich dazu bei, die negativen Auswirkung der Umweltschädigungen zu mildern.

Unsere Wertschöpfung ist europäisch geprägt

Unsere Wertschöpfungskette ist durch und durch europäisch – unsere Produkte werden zu einem ganz überwiegenden Teil aus europäischen Roh-

Es bestehen etablierte Sammel- und Recyclingstrukturen in Europa. Das Ergebnis der Recyclingtätigkeit kann weiter nachhaltig verbessert werden, wenn die Recyclingmaterialien getrennt voneinander gesammelt werden. Die Schweiz ist ein sehr gutes Beispiel, da hier neben den Papiermaterialien auch die Kartonmaterialien getrennt gesammelt werden. Dies stellt dann sicher, dass wir die Materialien immer wieder zur Produktion neuer Verpackungen verwenden können.

Komplementäre Nutzung von Einweg- und Mehrwegsystemen Sollte nun die ursprüngliche Fassung der PPWR umgesetzt werden ist dieses hocheffiziente System ernsthaft in Gefahr. Nachweislich haben Mehrwegsysteme in vielen Anwendungen eine nachteilige Auswirkung in der Gesamtbetrachtung.

So ergaben Untersuchungen einer McKinsey Studie in Fast Food Restaurants in Belgien, dass die CO2-Emissionen das 2.8-fache betragen im Vergleich zu den heute erfolgreich eingesetzten Kartonverpackungen. Weiterhin ist der Frischwasserverbrauch 34-mal höher. Die Gesamtkosten für diese Anwendungen wären um 80-130 % höher. Dies ist überwiegend auf zusätzliche Transportund Reinigungsaktivitäten zurückzuführen.

Wir plädieren deshalb klar dafür den Unternehmern – unter Anwendung wissenschaftlicher Studien – die Verpackungsentscheidungen je nach lokalen Erfordernissen zu überlassen. Eine politische top-down Entscheidung und pauschale Vorgaben sind hier kontraproduktiv. Eine komplementäre Anwendung verschiedener Verpackungslösungen führt zu den besten Ergebnissen für unsere Umwelt.

pack AKTUELL 06 / 2023
Pro
Verband
Carton
Karton
gelebte Kreislaufwirtschaft
steht für
Foto: Adobe Stock
Grafik: «Fibre Packaging Europe» (FPE)
Etikettieren / Kennzeichnen / Verpackungsdruck 6 / 2023

Trotz beachtlichem Wachstum stehen die Unternehmen

beim Etikettendruck vor grossen Herausforderungen

Obwohl die Branche schon zu den Vorreitern bei der Digitalisierung zählt, gibt es hier noch viel Potenzial .

Einige Vorreiter zeigen, was heute schon möglich ist .

18 Themengebiet pack AKTUELL 06/ 2023 Bilder: McLittle Stock / Adobe Stock; Bluhm Systeme 18 ETIKETTENDRUCK

Die Perspektiven sind gut: Das weltweite Volumen des Etikettendrucks werde, so heisst es aus der Branche, von 28 Milliarden Euro im Jahr 2021 um durchschnittlich 3,5 Prozent pro Jahr auf 34 Milliarden Euro im Jahr 2027 wachsen. Und doch ist die Lage nicht einfach: In der Produktion wird die Notwendigkeit menschlicher Eingriffe zum Flaschenhals, der Mangel an qualifizierten Arbeitskräften bremst die Prozesse.

Gleichzeitig steigen die Anforderungen der Konsumgüterhersteller: Neben dem in allen Teilen der Wirtschaft drängenden Thema Nachhaltigkeit muss die Verpackungsbranche auch auf Just-in-Time-Bestellungen, eine steigende Anzahl Varianten und viel mehr saisonale Produkte als früher reagieren. So stehen bei den Kunden der Maschinenbauer kurze Rüstzeiten, schnelle Auftragswechsel und intuitive Bedienung ganz oben auf den Anforderungslisten.

Für Dario Urbinati, CEO der zur Heidelberger Druckmaschinen AG gehörenden Gallus-Gruppe, sind die Konsequenzen klar: «Automatisierung und Interkonnektivität werden von einem Thema der Kosteneinsparung zu einer Notwendigkeit für das Überleben unserer Industrie.» Jean-Pascal Bobst, CEO der Bobst-Group, stösst ins gleiche Horn: «Die Verpackungsbranche befindet sich inmitten einer digitalen Revolution. Diese zwingt alle Unternehmen, neue Wege zu gehen, ihre bisherigen Arbeitsweisen zu hinterfragen, in ganzheitlichen und digitalen Prozessen zu denken sowie Netzwerke und Plattformen zu nutzen, um für ihre Kunden neue Geschäftsmodelle zu entwickeln.»

DIGITALISIERUNG DER WERTSCHÖPFUNGSKETTE

Nicht nur Hersteller wie B obst definieren hierbei «Automatisierung» sehr viel weiter als lediglich die Ablösung menschlicher Steuerung durch Computer – sie gehe weit über Cloud, Software, Workflow und Internet hinaus und beinhalte Maschinen, die

mehrere Prozesse hintereinander in einem Prozess abarbeiteten – vom PDF bis zum versandfertigen Produkt.

Interkonnektivität, die vollständige Digitalisierung der Wertschöpfungskette und die Integration Cloudbasierter digitaler Plattformen sind nicht nur in aller Munde, sondern werden vielerorts bereits umgesetzt. So hat Bobst die Plattform TooLink eingeführt, die Maschinen und Werkzeuge und damit den gesamten Verarbeitungsprozess verbindet. In der Prozessbeschreibung liest sich das dann so: Eine Bobst Stanze wird über einen Datenchip mit TooLink verbunden und erhält ihre einzigartige digitale Identifikation. Über die HMI-Schnittstelle wird die Stanze sofort erkannt. Durch Lieferung produktionsbereiter Einstelldaten können pro Auftragswechsel bis zu 15 Minuten gespart werden. Um den Anforderungen aller Etikettenhersteller gerecht werden zu können, hat Bobst sein Angebot an Stanzlösungen erweitert. Zusätzlich zu seinen semirotativen Stanzlösungen bringt das Unternehmen jetzt das Quick-Change-Rotationsstanzen auf den Markt, das beim Wechsel von Magnet-Zylindern eine Zeitersparnis um 50 Prozent ermöglicht. Neben der 370-mm-Version stellt Bobst eine 530-mm-Version für semi-rotatives Stanzen bei Höchstleistung mit automatischem Plattenwechsel vor. Beide Module seien mit der Digi-Gap-Funktion für noch schnellere Auftragswechsel ausgestattet.

Legi-Air

19 pack AKTUELL 06 / 2023 19 ETIKETTIEREN / KENNZEICHNEN / VERPACKUNGSDRUCK REPORT 6 /2023
Der Etikettendruckspender 4050 E von Bluhm Systeme ist für den Dauerbetrieb und daher besonders zur Etikettierung von Versandeinheiten geeignet.

Die Beck Packautomaten GmbH & Co. KG hat im Zuge der wachsenden Anforderungen an Nachhaltigkeit, Flexibilität und Bedienerfeundlichkeit ein neues Maschinenkonzept entwickelt, dessen wichtiger Bestandteil ein Etikettendruckspender des Kennzeichnungsanbieters Bluhm Systeme ist. Damit ist die berührungslose Etikettierung auf unebenen Oberflächen möglich. So geht es: Zur Verpackung und Etikettierung werden die Produkte auf ein Förderband gelegt. Der zugehörige Lieferschein mit Barcode

↘ DIGITALE DRUCKMASCHINEN

BOBST Group SA

→ bobst.com

Epson Deutschland GmbH → epson.de

FUJIFILM Europe GmbH → fujifilm.com

Domino Deutschland GmbH → domino-printing.com

Durst Group AG → durst-group.com

Gallus Ferd. Rüesch AG → gallus-group.com

Heidelberg AG → heidelberg.com

HP Deutschland GmbH → hp.com

Koenig & Bauer AG

Komori Corporation

→ koenig-bauer.com

→ komori.com

Konica Minolta Europe GmbH → konicaminolta.eu

Landa Ltd.

→ landanano.com

Manroland Sheetfed GmbH → manrolandsheetfed.com

liegt hierbei kopfüber unter dem Produkt. Ein unter dem Band befindlicher Scanner scannt den Barcode des Lieferscheins und schickt die Daten an das ERPSystem. Hier wird die zur Sendung gehörige Versandadresse ermittelt und an den Etikettendruckspender vom Typ Legi-Air 4050 E von Bluhm Systeme übermittelt. Auf Basis dieser Daten druckt das System ein Versandetikett aus, das berührungslos auf die Folie geblasen wird.

Der Etikettendruckspender ist für den Dauerbetrieb und daher besonders zur Etikettierung von Versandeinheiten geeignet. Neben dem rasanten Druck von mehr als 6 Millimetern pro Sekunde kann das System auch blitzschnell etikettieren: Bis zu 80 Etiketten pro Minute bringt es auf die Produktoberflächen auf. Auf dem Markt für flexible Verpackungen steigt die Nachfrage nach umweltverträglicheren Materialien und verbesserten Recycling-Möglichkeiten weiter an. Hierbei sollen jedoch bei der Qualität von Druck, Metallisierung, Beschichtung und Kaschierung keine Abstriche gemacht werden. Bobst hat in diesem Marktsegment unter anderem eine HochleistungsVakuum-Metallisierungsanlage für die Verarbeitung einer Vielzahl verschiedener Bedruckstoffe bei hohen Geschwindigkeiten entwickelt. Der VISION K5 HS Metal lizer bietet laut Bobst mit einer Beschichtungswalze mit 700 mm Durchmesser das branchenweit grösste Beschichtungsfenster. Die Maschine ist ausgelegt für die Verarbeitung einer

Zünd hat sein Maschinen-Portfolio um die Systemlösung Q-Line erweitert, die ganz im Zeichen von Automatisierung und Qualitätssicherung steht.

20 ETIKETTENDRUCK
Bild:Zünd

breiten Vielfalt verschiedener Folienarten einschliesslich wärmeempfindlicher, dünner und nachhaltiger Materialien.

Die Integration aller Produktionsschritte in einen umfassend automatisierten Prozess wird von unterschiedlichsten Maschinenbauern als Ziel angegeben. Dabei müssen sie sich natürlich von Spezialisierungen verabschieden. Gallus-CEO Dario Urbinati bezeichnet dies als «Sprung von der reinen Druckmaschine zum Ökosystem». Ein komplettes Ökosystem müsse Maschinen, Software, Cloud-Lösungen, Systemintegration (einschliesslich konventioneller Geräte) umfassen, der digitalen Prozesssteuerung kommt hierbei die Schlüsselrolle zu.

ETIKETTENDRUCK IST VORREITER

Innerhalb der Verpackungsbranche sei der Etikettendruck hier bereits am weitesten entwickelt, so Urbinati: «Etikettendruck war aufgrund seiner indivi-

duellen Anforderungen an Differenzierung schon immer ein Vorreiter der Digitalisierung», das Segment habe ungefähr eine Dekade Vorsprung gegenüber anderen Bereichen der Druckindustrie. Nach Einschätzungen von Gallus komme hierbei dem Digitaldruck besondere Bedeutung zu, er treibe den Wandel in diesem vielversprechenden Marktsegment voran, wobei der Inkjet-Druck ein jährliches Wachstum von rund 6 Prozent aufweist. Ein Drittel aller Etiketten weltweit werde bereits heute digital gedruckt. Entsprechend werden bei der volldigitalen Etikettendruckmaschine Gallus One neben dem hohen Grad an Automatisierung und Konnektivität das Inkjet-System sowie Inline-Flexo und -Stanzen herausgestellt und die Maschine als «Lösung für den Breitenmarkt des Etikettendrucks» beworben. Die Gallus One verfügt über ein neu entwickeltes Tintenmanagementsystem, das den Austausch der Tintenpatronen erleichtern soll. Selbst bei laufendem Druckmaschinenbetrieb seien die Tintenbehälter von der Bedienerseite aus leicht zugängig.

ETIKETTIEREN / KENNZEICHNEN / VERPACKUNGSDRUCK

Zum Ökosystem der Gallus One gehören laut Urbinati neben technischen Komponenten wie dem Zusam menspiel aus Druckkopf, Tinte und Bahnlauf «insbesondere die umgebende Software, die Programmierschnittstellen und die Daten- und Cloud-Anbindungen». Hier habe Gallus «klare Syner gien mit Heidelberg»: Die Gallus One könne mit dem Workflow Prinect vernetzt werden. Als zentrale Platt form bindet Prinect alle Schritte der Druckproduktion nahtlos in durchgängige Prozesse ein.

↘ DIGITALER POSTPRESS

Bahmüller GmbH

BOBST Group SA

Heidelberg AG

Highcon Ltd.

Impack Inc.

KAMA GmbH

Konica Minolta Europe GmbH

Koenig & Bauer AG

Kohmann GmbH & Co. KG

LEONHARD KURZ Stiftung & Co. KG

→ bahmueller.de

→ bobst.com

→ heidelberg.com

→ highcon.net

→ impack.ca

→ kama.info

→ konicaminolta.eu

→ koenig-bauer.com

→ kohmann.de

→ kurz.de

DIGITALISIERUNG MITTELS UPGRADE

Am Beispiel einer etablierten Druckmaschine für Commodity-Etiketten zeigt Gallus, dass Digitalisie -

rung nicht auf die Konzeption neuer Maschinen beschränkt sein muss: Für die als «laufruhig, bedienungsfreundlich und äusserst wirtschaftlich» beschriebene Flexodruckmaschine ECS 340 ist nunmehr eine Digitaldruckeinheit (DPU) verfügbar, die eine herkömmliche Gallus ECS 340 in eine Gallus Labelfire 340 Hybriddruckmaschine verwandelt, ohne dass hierfür zusätzliche Investitionen in die Plattform notwendig seien. «Dies bedeutet, dass Kunden nun in der Lage sind, die gesamte Flexibilität und Vielseitigkeit des Digitaldrucks zu nutzen, jedoch mit der Zuverlässigkeit und Präzision der konventionellen Druck- und Weiterverarbeitungstechnologie», beschreibt Gallus den sich hieraus für Kunden ergebenden Benefit. Unverändert bleibt: von der Rolle zum fertig gestanzten Etikett in einem Produktionsdurchgang.

IM ZEICHEN VON QUALITÄTSSICHERUNG

Zünd, Schweizer Hersteller digitaler Zuschnittlösungen, hat sein Maschinen-Portfolio um eine Systemlösung erweitert, die ganz im Zeichen von Automatisierung und Qualitätssicherung steht. Die Q-Line ermöglicht die industrielle Endverarbeitung von bedrucktem Bogenmaterial für Displays und Verpackungen mit vollautomatisiertem Materialtransport von Palette zu Palette. Display- und Verpackungshersteller sollen in die Lage versetzt werden, ihren Zuschnitt zu automatisieren und Produktionen unbeaufsichtigt und unterbrechungsfrei abzuwickeln.

22 Themengebiet AKTUELL 06/ 2023 22 ETIKETTENDRUCK
Der VISION K5 HS Metallizer von Bobst wurde für die Verarbeitung von verschiedenen Folienarten entwickelt.

Zünd beschreibt die wesentlichen Prozesselemente so: Über QR-Codes erfasst das System die darin enthaltenen Auftragsinformationen, so können unterschiedliche Jobs gestapelt verarbeitet werden. Die Produktion startet jeweils automatisch. Neue Linearantriebe ermöglichen eine Beschleunigung von bis zu 2,1 g und Verarbeitungsgeschwindigkeiten von bis zu 2,8 m/s. So können die Jobs bei noch höheren Geschwindigkeiten verarbeitet werden, was wiederum zu verkürzten Zykluszeiten pro Job führt. Der Einsatz neuer Technologien für die Werkzeugmodule ermöglicht einen Rilldruck von bis zu 50 kg.

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Für die automatische Qualitätssicherung entscheidend ist jedoch das Zusammenspiel der in die Bogenzuführung integrierten Undercam und der Bogenausrichtung für den Schnitt: Die Undercam erfasst das Druckbild auf dem Bogen und erkennt zuverlässig allfälligen Verzug im Druck. Die Ausrichtung des Bogens wird gegebenenfalls entsprechend korrigiert, so dass jederzeit die perfekte Übereinstimmung von Druck- und Schneiddaten gewährleistet ist: Die Software passt die Schneidkonturen bei jedem Scan on-the-fly und in Echtzeit an das Druckbild an.

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23 Themengebiet pack AKTUELL 06 / 2023 Bilder: Bobst REPORT 6 /2023
*Aktion gilt beim Kauf von Verpackungsmaterialien. Angebot gültig vom 20.08. – 31.12.2023. Einmalig einlösbar und nicht mit anderen Rabatten, Aktionen und Sonderkonditionen kombinierbar.
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Bilder:
Bobst
VON ETIKETTEN 2022, Anteile in Prozent
SELBSTKLEBENDE ETIKETTEN 10 SCHRUMPFETIKETTEN 27 GELEIMTE ETIKETTEN 5 IN-MOLD-ETIKETTEN 4 SONSTIGE ETIKETTEN
Quelle: Ceresana
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Als einer der Trends wird in letzter Zeit immer wieder die Nutzung variabler Daten für SicherheitsApplikationen genannt. Smart-Label sei definitiv am Wachsen, nicht zuletzt bedingt durch gesetzliche Regelungen in Bezug auf Produktsicherheit. «Immer mehr Markenartikel-Hersteller wollen ihre hochwertig gestalteten Verpackungen mit 2D-Codes versehen», berichtet Mike Zywietz, Product Application Engineer Flexible Packaging bei Sappi. Neben einer vereinfachten Rückverfolgbarkeit einzelner Produktchargen ist dies aber auch häufig durch den Wunsch motiviert, Erwartungen der Kunden hinsichtlich zusätzlicher Informationen zu erfüllen, beispielsweise über die Herkunft der verpackten Produkte. Es ist davon auszugehen, dass der GS1 Digital Link Code für alle herstellenden Betriebe grosse Änderungen in den Produktionsprozessen mit sich bringen und eine präzise Codierung in der Linie erfordern wird.

DESIGN ERLAUBT RÜCKVERFOLGUNG

Insbesondere die für die Rückverfolgung einzelner Chargen erforderlichen Daten sind im ursprünglichen Verpackungsdesign noch nicht enthalten. In diesem Fall besteht die Herausforderung darin, sie nachträglich hinzuzufügen, ohne das Druckbild zu verändern oder die Schutzfunktion zu beeinträchtigen. Hierauf ist Domino spezialisiert, zu dessen Kerntechnologien Tintenstrahl-, Laser-, Druck- und Applikationssysteme sowie Thermotransfer-Überdrucksysteme gehören, die speziell für das Aufbringen von variablen Daten, Barcodes und Rückverfolgbarkeitscodes auf Produkte und Verpackungen entwickelt wurden.

Mit der UV-Lasertechnologie würden gerade bei den neuen Monomaterialfolien aus PE und PP hervor -

ragen de Ergebnisse erzielt, berichten Marcel Laumann, Leitung Vertrieb, und Jürgen Pflieger, Leitung Marketing & Kommunikation bei Domino: «Die Laserbeschriftung erfolgt durch eine photochemische Reaktion der obersten Schicht des Verpackungsmaterials, wodurch sich auch sehr dünne Verpackungsfolien sicher markieren lassen, ohne

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AstraNova GmbH → astronovainc.com

Bluhm Systeme GmbH → bluhmsysteme.com

b+b Automations- und Steuerungstechnik GmbH → bb-trace.com

Cab Produkttechnik GmbH & Co. KG → cab.de

Domino Deutschland GmbH → domino-printing.com

Atlantic Zeiser GmbH → atlanticzeiser.com

Laetus GmbH → laetus.com

Markem-Imaje GmbH → markem-imaje.com

Spilker GmbH → spilker.de

Tresu A/S → tresu.com

Videojet Technologies GmbH → videojet.ch

dass die Barriere-Eigenschaften beeinträchtigt werden.»

Mit Blick auf die sich beständig verändernden Materialbedingungen betonen die Manager die Bedeutung entsprechender Testreihen vor allem im Zusammenhang mit der Kennzeichnung von Lasersystemen. Es sei essenziell, vorab die zu codierenden Substrate auf die verschiedenen Strahlquellen und

Mit der Laserbeschriftung lassen sich auch sehr dünne Verpackungsfolien sicher markieren.

25 Themengebiet pack AKTUELL 06 / 2023 Bild: Domino 25 ETIKETTIEREN / KENNZEICHNEN / VERPACKUNGSDRUCK REPORT 6 /2023
Bild: Domino

Wellenlängen zu testen, um die richtige Lasercodierlösung definieren zu können.

FÄLSCHUNGSSCHUTZ AUS DEM DRUCKER

Scribos ist darauf spezialisiert, Sicherheitsfeatures auf Produkte und Verpackungen zu applizieren, mit denen sich Fälschungen von Originalen unterscheiden lassen. Das als ValiGate bezeichnete System ist jetzt auch für Digitaldrucker mit Trockentoner einsetzbar, wodurch sich der Sicherungsprozess gegenüber der Nutzung von Inkjet-Systemen deutlich vereinfache, erklärt Dr. Steffen Scheibenstock, Head of Digital Business Development: «Kopien zeichnen sich dadurch aus, dass sich durch den Scan oder Reproduktionsvorgang kleine Teile ändern und dann nicht mehr aussehen wie die Original-Vorlage. Verwendet man Inkjet, verläuft die Tinte etwas bis zur UV-Härtelampe und dadurch sieht hier oft das Original schon aus wie seine eigene Kopie.» Dem begegnet Scribos durch die Anwendung von HP Indigo: Hier könne der elektrostatische Toner nicht verlaufen, wodurch sich hochauflösende Sicherheits- und Kopierschutzstrukturen drucken lassen, die genauso aussehen wie die Vorlage.

Scribos kombiniert den Fälschungsschutz beispielsweise mit QR-Codes, indem die Kopierschutzstruktur in den schwarzen Teilen des QR-Codes «versteckt» wird. Im Prinzip könne die Technik von jeder Druckerei angewandt werden: «Wir haben ein Plug-in für die HP Indigo Digitaldruckmaschine, das es jeder Druckerei ermöglicht, Kopierschutzstrukturen einfach mit jeder Indigo zu drucken.» Der Kopierschutz werde von grossen Marken bereits auf der ganzen Welt eingesetzt, beispielsweise zum Schutz von Baby-Milchpulver in Asien, der Authentifizierung von Herkunftsregionen im Weinhandel oder dem Schutz von «Verbrauchsgütern» wie französischen Austern.

QR-CODES ERÖFFNEN DIALOGMÖGLICHKEITEN

Das Potenzial dieser Nutzung gehe aber weit über Sicherheitsaspekte hinaus, ist Scheibenstock überzeugt: Interessant werde es, wenn verschiedene Nutzen und Anforderungen kombiniert würden. Ein kopiergeschützter, serialisierter QR-Code kann nicht

nur «Fälschungsschutz» sein, sondern jedem einzelnen Produkt ein «Unique ID» (UID) geben, wie ein Ausweis. Dies kann dann zu Track & Trace-Zwecken genutzt werden und dadurch Graumarktaktivitäten oder parallele (ungewollte) Handelswege aufdecken. Darüber hinaus könnten Konsumenten durch das Scannen in den Dialog mit der Marke treten. Unternehmen könnten so ihren Kunden näherkommen und Informationen zur Weiterentwicklung ihrer Produkte sammeln. Schliesslich könne das Anbieten von Zusatznutzen wie Produktvideos, Verlinkung zu Social Media oder Gewinnspiele die Scan-Rate erhöhen.

GROSSFORMATDRUCKER FÜR KLEINE AUFLAGEN

Immer kleinere Auflagen hat SwissQprint als globalen Trend ausgemacht, auch die Nachfrage nach Perso-

Wenn Etiketten und Klebstoffe rückstandsfrei aus einer PETFlasche gelöst werden, kann während des Recyclingprozesses ein sauberes PET-Granulat gewonnen werden.

26 Themengebiet pack AKTUELL 06/ 2023 26 ETIKETTEN

nalisierung sei stark gestiegen, vor allem in Kombination mit Veredelung im Kosmetik- und Luxusbereich. In herkömmlichen Druckverfahren bedürfe es für Metallic- und Spotlack-Effekte oder Neon-Farben zusätzlicher Verarbeitungsschritte, was die Kosten pro Stück – besonders bei Kleinauflagen – erheblich erhöhe.

Nach Einschätzung von SwissQprint füllen digitale Grossformatdrucker hier eine Nische im Verpackungsdruck: Sie seien ideal für (personalisierte) Kleinauflagen. Da eine einzige Maschine alles abdecken könne, seien selbst kleine Auflagen viel schneller und günstiger zu produzieren. Inkjetdrucker mit LED-UV-Härtung ermöglichten beispielsweise den direkten Druck auf metallische Substrate, Weissdruck auf dunkle Medien oder transparente Folien und sogar die individuelle Veredelung mit Lack, einschliesslich Reliefs, bis hin zu Braille. So habe SwissQprint unlängst Neon-Tinten für UV-Druck eingeführt, was besonders poppige Ausgestaltungen zulasse.

ENERGIEKOSTEN VERÄNDERN KLEBSTOFFE

Mit der Kampagne «Green Adhesives» stellt sich Jowat dem Thema Nachhaltigkeit. Im Fokus stehen hier insbesondere Klebstoffe mit einem höheren Anteil biobasierter Rohstoffe sowie Schmelzklebstoffe, die bei niedrigeren Temperaturen verarbeitet werden. Gleichzeitig müssen beständig neue Substrate darauf überprüft werden, ob sich auf ihnen die Klebstoffe wie gewünscht verhalten: «Wir sind in zahlreichen Projekten und Initiativen im Bereich der nachhaltigeren Verpackungen aktiv. Eine enge Zusammenarbeit entlang der gesamten Wertschöpfungskette ist einer der Schlüsselaspekte, um nachhaltige Veränderungen zu bewirken. Hierfür prüfen wir in unseren Laboren vermehrt Barrierepapiere. Auch Substrate auf Basis von Hanf oder Gras sehen wir seit ein paar Monaten häufiger», fasst Global Product Manager Carsten Ehmke die Aufgabe zusammen.

Gestiegene Energiekosten sind auch bei Jowat ein Thema: Ob sich ein Schmelzklebstoff bei 140 Grad Celsius oder schon bei 120 Grad Celsius verarbeiten lässt, macht sich auf Kostenseite bemerkbar. Hier setzt der biobasierte Schmelzklebstoff Jowatherm

GROW 853.20 an: Er enthält DIN-geprüfte 33 Prozent

nachwachsende Rohstoffe. Für den biobasierten Anteil im Klebstoff sorgen Harze, die bei der Papierherstellung gewonnen werden. Das Abfallprodukt wurde früher von den Herstellern entsorgt, wird aber seit etwa drei Jahren für die Klebstoffproduktion genutzt. «Dadurch stehen wir nicht im Wettbewerb mit der Nahrungsmittel-Industrie», streicht Ehmke einen weiteren Nachhaltigkeitsaspekt heraus. Beim Klebstoff Jowatherm GROW 853.22 könne der Anteil sogar über 50 Prozent betragen. Der Klebstoff kann schon ab einer Temperatur von 120 Grad Celsius verarbeitet werden, was die Energiekosten senkt. Darüber hinaus verfügt er über einen besonders scharfen Fadenabriss. Dies sei mehr als nur ein Zeichen effizienter Materialverwendung: Klebstoff, der die Produktionsanlage nicht verschmutzt, muss nicht aufwendig wieder entfernt werden. «Auftrag und Fadenabriss sind ein komplexer Prozess, das Thema beschäftigt nicht nur uns alleine», sagt Ehmke. «Wir arbeiten hier eng mit den Maschinenbauern zusammen.»

Wie wichtig Jowat das Thema ist, zeigt die Investition in eine Anlage, die der akribischen Analyse des Fadenabrissverhaltens dient. In ihr lassen sich unterschiedliche Prozessbedingungen simulieren. Temperatur, Druck, Abstand, Geschwindigkeit oder unterschiedliche Auftragsköpfe und -düsen können individuell und wiederholgenau eingestellt und Verarbeitungsprozesse so optimiert werden.

SUPERHAFTUNG UND ABWASCHBAR

Die Entwicklungsarbeit, von der Milos Kojic berichtet, klingt wie die Quadratur des Kreises: ein Klebstoff, der super haftet, sich aber restlos abwaschen lässt. Solche Wash-off-Lösungen für Etiketten steigerten die Umlaufsicherheit von Mehrwegsystemen, denn Etiketten und Klebstoffe könnten rückstandsfrei von der PET-Flasche gelöst werden, was dazu beitrage, in Recyclingprozessen ein besonders sauberes PET-Granulat zu erhalten. «So lässt sich ein echter Materialkreislauf erzeugen», sagt Kojic. Der bei Herma für das Marketing B2B verantwortliche Manager kündigt an, schon bald «einen weiteren Meilenstein bei den Wash-off-Haftklebern» einzuführen. Erste Tests hätten eine doppelt so hohe Anfangshaftung ergeben – bei gleich guter Abwaschbarkeit.

27 Themengebiet pack AKTUELL 06 / 2023 27 ETIKETTIEREN / KENNZEICHNEN / VERPACKUNGSDRUCK REPORT 6 /2023
Bild: Vitte Yevhen / Adobe Stock

Aktuelles +++ Informationen

Neue Schalen Verpackungslösungen für die Lebensmittel

Der holländische Familienbetrieb Tramper Technology B.V. setzt seinen Fokus auf Schalen Verpackungslösungen für die Lebensmittel Industrie. Dank der hohen Eigenfabrikation, innovativen und kreativen Mitarbeiter bietet Tramper heute ein breites Programm an Schalen Verpackungsmaschinen in verschiedenen Leistungsstufen. Nebst dem normalen Deckel verschliessen oder MAP vakuumieren und begasen, können auch Etikettierer und Thermo-Transfer Drucker integriert werden. Grossen Wert legt man auf die Kompetenz von Turnkey-Linien-

Ilmac Basel 2023

Vom 26. bis 28. September 2023 versammelt Ilmac die Chemie- und Life Science-Branche wieder in Basel. Die Fachbesuchenden aus der Schweiz und der D-A-CH-Region erwarten namhafte Unternehmen aus über 20 Ländern. Der wichtigste Branchentreffpunkt präsentiert an der diesjährigen Ausgabe vielversprechende neue Live-Formate und erweiterte digitale Angebote. Diesen Herbst kommen an der Messe sowohl führende Anbieter der Branche wie Agilent, Endress+Hauser, Integra, Mettler Toledo, Metrohm, Siemens und Skan wie auch innovative Startups zusammen, um ihre Lösungen, Innovationen und Produktneuheiten den rund 10'000 erwarteten Fachbesuchenden aus der Schweiz und der Dach-Region zu präsentieren. Es werden 400 Aussteller erwartet. Neue Inhalte wie die Startup-Area, die Ausstellung «Labor der Zukunft», der Bereich «Job Connect» und ein Speakers Corner ergänzen bewährte Formate wie den Kongress Ilmac Conference und die bereits zum dritten Mal parallel stattfindenden Pharma Logistics Days und machen Ilmac zu einer hocheffizienten Wissens- und Networkingplattform für die Chemieund Life Science Branche.

www.ilmac.ch

Lösungen die auch Peripheriegeräte beinhalten wie Mehrfach-Abfüllstationen für Computer-Waagen, Waagen-Podeste und Elevatoren. Dank guter Qualität und Zuverlässigkeit geniessen Tramper Maschinen einen guten Ruf. Sie werden mit eigenem Servicepersonal und Ersatzteilwesen in der Schweiz durch Ultramatic AG in Winterthur vertreten.

www.ultramatic.ch

Benchmarksystem für Hologramme

Aufbauend auf der innovativen Technologie der «NOVAFOIL 106» bringt Bobst eine neue Version der Heissprägedruckmaschine auf den Markt, die speziell für das Aufbringen von Hologrammen geeignet ist. Ausgestattet mit einem völlig neu gestalteten System zum Aufbringen von Hologrammen bietet die «NOVAFOIL 106 H» Verarbeitern maximale Flexibilität und Effizienz beim Heissprägetransfer mit Hologrammen.

28 Nachrichten
+++ pack AKTUELL 06 / 2023

Meldungen +++ Kurznachrichten

Offsetdruckerei Schwarzach übernimmt die Läser AG

Im Rahmen einer Nachfolgeregelung wird die Läser AG mit Sitz in Gontenschwil AG an die im Vorarlberg ansässige Offsetdruckerei Schwarzach GmbH verkauft. Nachdem Jürg Läser die operative Leitung der auf Verpackungslösungen spezialisierten Läser AG bereits 2022 an Dr. Andreas Hitzler abgegeben hatte, konnte nun auch für die Besitzverhältnisse eine optimale Lösung gefunden werden. Mit der Offsetdruckerei Schwarzach übernimmt eine ausgewiesene Verpackungsspezialistin das 1952 gegründete Verpackungsunternehmen. «Wichtig war mir, dass die neue Besitzerin den Standort Gontenschwil längerfristig sichert und von der Unternehmenskultur und der Strategie her passt», fasst Jürg Läser seine Beweggründe für den Entscheid zusammen. Der Verkauf ist entsprechend mit einem klaren Bekenntnis zum Standort Gontenschwil verbunden. Neben dem bereits geplanten Ersatz einer grossen Druckmaschine sind zusätzliche Investitionen in die Produktionsfläche und die Weiterverarbeitung geplant. Das Investitionsvolumen beträgt in den kommenden drei Jahren über 10 Millionen Franken. Damit werden die rund 100 Arbeitsplätze am Standort langfristig gesichert. Am Markt werden die beiden qualitätsorientierten Verpackungsspezialistinnen weiterhin eigenständig auftreten. «Eine grosse Autonomie des Unternehmens unter der bestehenden Führungscrew ist der beste Weg, um die Erfolgsgeschichte der Läser AG weiterzuführen» beschreibt Johannes Knapp, Geschäftsführer Offsetdruckerei Schwarzach AG, die Pläne für die Schweiz. Läser war bis zum Verkauf in zweiter Generation im Familienbesitz.

Nyco Kirchberg AG nahm operative Tätigkeit auf

Nachdem Hans-Ulrich Müller am 28. Juli bekanntgegeben hat, die Mitarbeitenden und die Aktiven der Nyco Flexible Packaging GmbH (Nyco) zu übernehmen, haben die Sachwalter und das Team um Hans-Ulrich Müller intensiv an der Vorbereitung des Vollzuges der Transaktion gearbeitet. Dazu wurde die Nyco Kirchberg AG (NKAG) gegründet und im Handelsregister eingetragen, mit der Eigentümerin des Produktionsstandortes Kirchberg ein neuer Mietvertrag verhandelt und alle weiteren Aktivitäten vollzogen, um seit dem 1. September 2023 nahtlos die Aktivitäten weiterführen zu können.

Nach intensiven Vorbereitungsarbeiten wurde mit den Sachwaltern die Ende Juli 2023 in Aussicht gestellte Auffanglösung für die Nyco wie geplant vollzogen, nachdem der Nachlassrichter dafür seine Zustimmung erteilt hat. Damit ist die Unsicherheit, wie es mit der Nyco weitergeht, definitiv vorbei und es können alle Mitarbeitenden, welche dem Übertritt zur NYCO Kirchberg AG zugestimmt haben, zu den bisherigen Konditionen weiter beschäftigt werden. «Nach dieser langen Zeit der Unsicherheit, in welcher sowohl die Kunden wie auch Lieferanten und insbesondere die Mitarbeitenden ein aussergewöhnliches Mass an Solidarität gezeigt haben, freue ich mich mit Ihnen allen die Hebel auf Zukunft zu schalten», sagte HansUlrich Müller dazu.

Die NYCO Kirchberg AG wird am gleichen Standort weiterproduzieren. Sie hat dafür mit der Eigentümerin des Areals einen langfristigen Mietvertrag abgeschlossen. Zudem kauft sie von der Nyco verschiedene betriebliche Aktiven wie Maschinen, Werkzeuge, Anlagen und Einrichtungen, das Warenlager und geistiges Eigentum. Die Betriebsaufnahme und die ersten Auslieferungen wurden bereits in die Wege geleitet.

Kurz gesagt

Die Helvetikett AG mit Sitz in Grabs SG gewann insgesamt fünf Auszeichnungen am Finat European Label Forum. Helvetikett siegte in der Kategorie «A12 Booklets» mit ihrem wiederverschliessbaren Convenience 12 Seiten Booklet. Helvetikett gewann auch die Kategorie «C3 Tags/Non-Adhesive Labels» für ein nachhaltiges kundenspezifisches und statisches Etikett (frei von PCV). Die Trophäen wurden am 31. Mai bei der Preisverleihung im Rahmen des Finat European Label Forum verliehen, das dieses Jahr in Wien stattfand.

Am Samstag, den 19. August kam es bei Vetropack im österreichischen Werk in Kremsmünster zu einem Brand an den Glasproduktionslinien. Durch den Brand mussten fünf der insgesamt sieben Linien abgeschaltet werden. Durch die Unterstützung der umliegenden Feuerwehren konnte das Feuer innerhalb einer Stunde gelöscht werden und niemand wurde verletzt. Die betroffene Halle der Glasverpackungsfabrik wurde gesperrt.

Der kürzlich veröffentlichte Pawi Umweltbericht 2022 liefert Einblicke in die Massnahmen zur Reduzierung des ökologischen Fussabdrucks und zur Förderung erneuerbarer Energien. In einer Zeit, in der Umweltthemen eine immer grössere Rolle spielen, will das Unternehmen die Öffentlichkeit über seine Bemühungen und Fortschritte im Umweltbereich informieren. Im Bericht behandelt Pawi folgende zentrale Themen: Nachhaltige Beschaffung und Lieferkette, Energieeffizienz und erneuerbare Energien sowie Abfallmanagement und Recycling.

Ab sofort ist die Firma Laemmle Chemicals AG mit Sitz in Madetswil ZH CO2-neutral. Alle Roxor Schmierstoffe werden in Madetswil CO2neutral produziert und ausgeliefert. Die Geschäftsleitung hat sich nach intensiven Berechnungen und Reduktionsbemühungen entschieden, die übrig gebliebenen CO2-Emissionen mittels einer Vollkompensation zu eliminieren. Dabei werden alle Emissionen vom Bürogebäude, der Produktion, dem Labor und der Auslieferlogistik kompensiert.

Nachrichten
pack AKTUELL 06 / 2023

Aktuelles +++ Kurznachrichten

Permapack und Rico Thüler gehen getrennte Wege

Verwaltungsratspräsident und Firmeninhaber

Thomas Hansmann hat sich mit dem bisherigen CEO Rico Thüler auf eine Beendigung der Zusammenarbeit verständigt. Der 52-Jährige trat den CEO-Posten bei Permapack per 1. Januar 2023 an. Im Laufe der sechs Monate nach dem Führungswechsel hat sich gezeigt, dass sich die gegenseitigen Erwartungen nicht erfüllten. «Ich bedaure sehr, dass die Nachfolgelösung nicht erfolgreich war und bedanke mich bei Rico Thüler für die Zeit bei Permapack», so Thomas Hansmann, der die operative Geschäftsleitung ab sofort wieder übernimmt. In den kommenden Monaten werden die InhaberFamilien Hansmann/Graf, der Verwaltungsrat und die Geschäftsleitung das weitere Vorgehen bestimmen. Das Unternehmen stellt hochwertige Verpackungslösungen vor allem für die Lebensmittelindustrie her und produziert Laminattuben in diversen Grössen für die Kosmetikbranche.

Die nächste Generation von Verpackungsspezialisten erhält Diplom

Sieben motivierte Frauen und Männer haben Ende Mai erfolgreich die Höhere Fachprüfung abgelegt und am 21. Juli 2023 ihr Diplom als Packaging Managerinnen und Manager mit eidg. Diplom erhalten. SVI Geschäftsführer und Leiter der SVI Academy Andreas Zopfi konnte den Absolventinnen und Absolventen die hart erarbeiteten Diplome an der Diplomfeier im Hotel Olten übergeben. Zwei Jahre intensiven Lernens liegen hinter den neuen Packaging Managerinnen und Managern. Drei Module dauert der Lehrgang, mit dem das SVI die Teilnehmenden auf die Höhere Fachprüfung vorbereitet. Anschliessend folgen eine Diplomarbeit und die Höhere Fachprüfung. Das SVI gratuliert zum Eidg. Diplom: Sheryl Baeriswyl, Schelling AG; Katalin Balatoni, Akorn AG; André Bühler, Swisss Pac AG; Ademir Hamzic, VAT Vakuumventile AG; Rocco Musio, Südpack Bioggio SA; Remo Taisch, Proderma AG; Gahee Stefanie Zesiger und Saab Bofors Dynamics Switzerland Ltd.

Wendel verkauft Constantia Flexibles an One Rock Capital Partners

Die französische Investorengruppe Wendel hat eine Vereinbarung unterzeichnet, um Constantia Flexibles mit Sitz in Wien an einen Partner von One Rock Capital Partners LLC zu verkaufen. Constantia Flexibles produziert flexible Verpackungslösungen für ein vielfältiges Portfolio von Kunden in den Bereichen Konsumgüter und Pharmazie. Das Unternehmen würde zu einem Preis verkauft werden, der Wendel einen Nettoerlös von rund 1097 Mio. Euro einbringt - was dem 1,94-fachen der Gesamtinvestition von Wendel in Constantia Flexibles seit 2015 entspricht. Der Nettoerlös aus der Transaktion liegt 84 Mio. Euro über der Bewertung von Constantia Flexibles im Nettoinventarwert von Wendel, der vor der Bekanntgabe der Transaktion, d. h. zum 31. März 2023, veröffentlicht wurde. Der Abschluss der Transaktion soll im zweiten Halbjahr 2023 erfolgen, vorbehaltlich der Erfüllung der vertraglichen Bedingungen, einschliesslich der Genehmigung durch die Aufsichtsbehörden.

SVI unterschreibt «Letter of Intent» zur Sammlung 2025

Der Pact «Kreisläufe für Kunststoffverpackungen und Getränkekartons schliessen» gilt als Fundament für die weiteren Grundsätze und den Aufbau des Systems in der Schweiz. Die unterzeichnenden Akteure bekennen sich zur Vision, die Kreisläufe für Kunststoff- und Getränkekartonverpackungen bis 2030 in der Schweiz zu schliessen. Das Schweizerische Verpackungsinstitut SVI mit Sitz in Oberwangen hat den «Letter of Intent» zur Sammlung 2025 Mitte Juli 2023 unterschrieben. Im Rahmen des Projekts «Sammlung 2025» arbeiten Organisationen entlang der ganzen Wertschöpfungskette an einer Kreislaufwirtschaft für Kunststoffverpackungen und Getränkekartons. Mit dem Pact «Kreisläufe für Kunststoff-Verpackungen und Getränkekartons schliessen» haben sich über 70 Organisationen entlang der ganzen Wertschöpfungskette zur Schaffung dieses Ziels bekannt. Grundlage für das System sind ambitionierte Ziele in den drei Säulen der Nachhaltigkeit.

Model als Great Place to Work ausgezeichnet

Die im Bereich der Verpackungen aus Voll- und Wellkarton tätige Model-Gruppe mit Hauptsitz in Weinfelden TG hat an ihren Standorten in der Schweiz (Weinfelden, Moudon und Niedergösgen) und dem Standort D-Eilenburg bei ihrer Mitarbeiterbefragung #meinestimmezählt ein tolles Ergebnis erzielt. Mit einer hohen Beteiligungsquote von 69% wurde im sog. «Trust Index» von Great Place to Work die hohe Zustimmung von 70% erzielt. Damit hat die Model-Gruppe an ihren Standorten Weinfelden, Niedergösgen, Moudon und Eilenburg offiziell das Zertifikat als «Great Place to Work» verliehen bekommen. Die Mitarbeitenden der Model-Gruppe kommen gerne zur Arbeit, schätzen den familiären und kollegialen Umgang über Abteilungsgrenzen hinweg, erleben in ihrer Arbeit viel Entscheidungs- und Handlungsspielraum, und empfehlen Model als guten Arbeitgeber im Freundes- und Familienkreis weiter: das sind die Highlights der Aussagen aus der Mitarbeiterumfrage.

Keine Fusion mit dpsuisse – dafür Integration des Fachverbands

Nach intensiven 2-jährigen Verhandlungen hat der VSD die Reissleine gezogen und den Fusionsprozess mit dpsuisse (früher Viscom) gestoppt. «Die kürzlich unterbreitete neue Offerte von dpsuisse widerspricht der ursprünglichen gemeinsamen Idee eines Zusammenschlusses diametral», sagt Präsident Markus Staub. «Unsere Mitglieder hätten der Fusion in der von dpsuisse vorgeschlagenen Form an der Mitgliederversammlung vom 7. September niemals zugestimmt», ist Staub überzeugt. Um den Schaden zu begrenzen und Ressourcen zu sparen, brach der VSD die Übung bereits jetzt ab. Der Entscheid fiel einstimmig: Der VSD-Vorstand hat unisono das Gefühl, dass die Ideen und Innovationen des VSD bei dpsuisse unerwünscht sind. Gleichwohl stellt sich der VSD für die Zukunft neu auf: Angedacht ist die Integration auf partnerschaftlicher Basis des 2018 gegründeten Fachverbands publishing Network. Der VSD an der Generalversammlung einen entsprechenden Antrag präsentieren.

pack AKTUELL 06 / 2023 Kurznachrichten

Verpackungsmaschinen und -geräte

BVS Verpackungs-Systeme AG, In der Luberzen 3, 8902 Urdorf, Tel. 044 755 50 00 www.bvsag.ch, verkauf@bvsag.ch

Packtische, Packraumeinrichtungen, BeutelSysteme, Folienschrumpfmaschinen, Luft- & Papierpolstersysteme, Kartonverschliesser, Umreifungsmaschinen, Stretchmaschinen

Verpackungen aus Papier, Karton, Wellkarton

Bourquin SA, Verpackungen aus Voll- und Wellkarton, Nordringstrasse 23, 4702 Oensingen bourquin@bourquinsa.ch, www.bourquinsa.ch

Wellkarton, Wellkartonver pack ungen, Transport verpackungen, Kuverts, Verkaufsverpackungen aus Voll- und Wellkarton, Trays

MULTIVAC Export AG, Bösch 65, 6331 Hünenberg

Tel.: +41 41 785 65 65, Fax: +41 41 785 65 10 www.multivac.com, meag@multivac.ch

Verpackungsmaschinen, Tiefzieher, Traysealer, Vakuum-Kammermaschinen, Kennzeichnungssysteme, Automatisierung

Storopack Schweiz AG, Industriestrasse 1, CH-5242 Birr, Tel +41 (0)56 677 87 00, Fax +41 (0)56 677 87 01, www.storopack.ch, packaging.ch@storopack.com

Verpackungslogistik, Luft- & Papierpolstersysteme, Schaumpolstersysteme, Isolierboxen, technische Formteile

Packhilfsmittel

Kumagra AG, Schachenweg 24, CH-3250 Lyss

Tel. +41 31 382 44 42, info@kumagra.ch https://kumagra.shop

Verpackungsklebstoffe, Etikettierklebstoffe, Klebstoffreiniger, Heissleimpistolen, Anleimmaschinen, Verpackungsklebebänder u.v.m.

Onlineshops

Brieger Verpackungen, Ein Unternehmen der Bourquin SA, Wiesenstrasse 39, 8952 Schlieren info@brieger.ch, www.brieger.ch

Plus: Onlineshop

Flexible Verpackungen

Müller Kartonagen AG, CH-8752 Näfels

Tel. 055 618 40 00, Fax 055 612 43 18 www.mk-naefels.ch, info@mk-naefels.ch

Vollkarton- u. kaschierte Verpackungen, Faltboxen, Displays, überzogene Kartonagen, Graukartonagen, div. Kartonagespezialitäten

PRODINGER Verpackung AG

Hauptstrasse 171, 4422 Arisdorf Tel. 061 335 90 00, Fax 061 335 90 10 www.prodinger.ch, service@prodinger.ch

Verpackungen aller Art, Folien, Klebebänder, Papiere, Versandbedarf, Etiketten

CAG Cartonnagen AG

Stansstaderstrasse 104, 6370 Stans Tel. 041 619 21 21 info@cagstans.ch, www.cagstans.ch

Kartonverpackungen, Verpackungsentwicklung, Druckerei, Dispenser und Displays, Lager und Transport

Celloclair AG

Oristalstrasse 96, 4410 Liestal Tel. 061 927 84 44 info@celloclair.ch, www.celloclair.ch

Flexible Verpackungen, Kreuz- und Klotzbodenbeutel, Seitenfalztüten, Flachtüte, Rollen, Zuschnitte

Interessiert an einem Eintrag hier im Marktplatz?

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Andrea Rudin & Christian Rudin

RUUF AG / Swiss Business Experience

Buckhauserstr. 35, 8048 Zürich

Tel. +41 44 401 17 17

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Head of Packaging and Sustainability

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Vice President of Design Innovation

PepsiCo ANDREW GRIFFITHS

Director of Community & Partnerships

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