Mit seinen alten Bäumen und den offenen Flächen erinnert der Ostfriedhof an einen Park.
Der Friedhof als Naturparadies Ein Besuch auf dem Friedhof gehört an Allerheiligen für viele zum Programm. Wieso ein Rundgang durch einen Friedhof während des ganzen Jahres gut tut und was es dort alles zu entdecken gibt, erzählt Friedhofsgärtner Lutz Heyer während einer Führung durch den Ostfriedhof im Neudorf-Quartier. Während seines Rundganges durch den Ostfriedhof bleibt Lutz Heyer stehen, um ein paar Worte mit einer älteren Frau zu wechseln. Seit 30 Jahren arbeitet er dort als Friedhofsgärtner. Viele der regelmässigen Besucherinnen und Besucher kennt er. «Sie schätzen den Friedhof wegen seines parkähnlichen Charakters und nutzen ihn für Spaziergänge», sagt er. So auch die ältere Frau. Sie erzählt, wie sie regelmässig an den Grabstätten ihrer früheren Bekannten und Freunden vorbeigeht. «Aber auch die vielen schönen
alten Bäume sind für mich Grund, hierher zu kommen», sagt sie und zeigt auf einen ihrer Lieblingsbäume, dessen Blätter im Herbst goldgelb in der Sonne leuchten. 1909 gegründet, hat sich der Ostfriedhof vor allem in jüngster Vergangenheit stark verändert. Wo früher Einzelgräber waren, befinden sich heute grösstenteils Wiesen. Dafür sind im hinteren Teil des Friedhofs Gemeinschaftsgräber angelegt, in denen man sich anonym bestatten lassen kann. Alternativ gibt es die Möglichkeit, seinen Namen auf einer Steinplatte eingravieren zu lassen. «Zu dieser Veränderung beigetragen hat unter anderem auch, dass sich heute 90 Prozent für eine Urnenbestattung entscheiden», sagt Lutz Heyer. Die Veränderungen kommen der Biodiversität zugute. Die Wiesen werden nur ein bis zwei Mal im Jahr gemäht und dann
Ausgabe Nr. 11 | 1. bis 30. November 2023
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