Kirchenblatt 45 2016

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Nr. 45

05. bis 12. November 2016

32. Sonntag im Jahreskreis

C

Die Auferstehung des Leibes Die Auferweckung Jesu ist das Fest der Leibfreundlichkeit Gottes. Jesus ist ein Liebhaber des Leibes. Gott sind leibliche Bedürfnisse wie Brot oder Gesundheit und körperliche und seelische Nöte nicht fremd. Gott liebt den Leib, d. h. letztlich hat dieses Leben ein unendliches Gewicht, nichts ist umsonst: kleine Formen der Aufmerksamkeit, alltägliche Arbeiten, Zärtlichkeiten und Umarmungen, nichts geht verloren. Der Leib ist der Angelpunkt des Heiles, der Leib ist das Ende aller Wege Gottes. Die Auferweckung Jesu ist nicht das große Vergessen, nicht der Ausstieg aus der Realität, nicht das Ab-

streifen der Kleider dieser Welt, nicht die Auflösung, sondern die Aufnahme und Verwandlung all dessen, was sich in das Gedächtnis des Leibes eingeschrieben hat. Keine Tränen, kein Lächeln, kein Wort geht verloren. Gott hebt gut auf. Dabei geht es nicht um die Frage, wie die einzelnen Zellen nach dem Tod wieder zusammenkommen. Unser Name wird im Tod nicht zerhauen, um in die Abgründe eines anonymen Schattenreiches einzugehen. Freundschaft und Liebe sind keine bloße Illusion, sondern haben Ewigkeitswert.

Manfred Scheuer

Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas In jener Zeit kamen einige von den Sadduzäern, die die Auferstehung leugnen, zu Jesus und fragten ihn: Meister, Mose hat uns vorgeschrieben: Wenn ein Mann, der einen Bruder hat, stirbt und eine Frau hinterlässt, ohne Kinder zu haben, dann soll sein Bruder die Frau heiraten und seinem Bruder Nachkommen verschaffen. Nun lebten einmal sieben Brüder. Der erste nahm sich eine Frau, starb aber kinderlos. Da nahm sie der zweite, danach der dritte, und ebenso die anderen bis zum siebten; sie alle hinterließen keine Kinder, als sie starben. Schließlich starb auch die Frau. Wessen Frau wird sie nun bei der Auferstehung sein? Alle sieben haben

sie doch zur Frau gehabt. Da sagte Jesus zu ihnen: Nur in dieser Welt heiraten die Menschen. Die aber, die Gott für würdig hält, an jener Welt und an der Auferstehung von den Toten teilzuhaben, werden dann nicht mehr heiraten. Sie können auch nicht mehr sterben, weil sie den Engeln gleich und durch die Auferstehung zu Söhnen Gottes geworden sind. Dass aber die Toten auferstehen, hat schon Mose in der Geschichte vom Dornbusch angedeutet, in der er den Herrn den Gott Abrahams, den Gott Isaaks und den Gott Jakobs nennt. Er ist doch kein Gott von Toten, sondern von Lebenden; denn für ihn sind alle lebendig. Lk 20, 27-38


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