NAKT #19

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nakt

#19 www.kantizeitung.ch

NEUE AARGAUER KANTONSSCHULZEITUNG TROUBADOUR

Statistiken Das sind die beliebtesten Wahlpflichtfächer Jugend im Puff Wir wagen den Blick ins Rotlichtmilieu

: a m m Gi

r e s a l G e i n a h p e t S e b a h h c «I .» n a t e g t r u g o J r h i n i y s a t s c E


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EDITORIAL

Patrick Züst Chefredaktor

Sebrina Pedrossi Gesamtleiterin

Die heutige Jugend ist politikfaul. Das war das vernichtende Urteil der Vox-Analyse zur Abstimmungen über die Masseneinwanderungsinitiative im Februar. Demnach seien nur gerade 17% der 18- bis 29-jährigen an die Urne gegangen. Obwohl diese Zahl im Nachhinein widerrufen wurde, entspricht sie doch dem allgemeinen Tenor, wenn man über das politische Interesse meiner Generation spricht. Wir würden uns nicht dafür interessieren, was mit der Schweiz passiert. Ein ganz anderes Bild zeigte sich aber am 10. Februar – einen Tag nach Annahme der Masseneinwanderungsinitiative: Für einmal gruppierte man sich an der Kantonsschule Wohlen zum Mitagessen nicht nach Klassen, sondern nach politischer Gesinnung. Die Tischgespräche drehten sich ausnahmsweise nicht um die aktuelle Fussballsaison oder die bevorstehenden Prüfungen, sondern um ausländische Arbeitskräfte und die Beziehung zur EU. Wer sich öffentlich als Befürworter der Initiative outete, musste damit rechnen, sich innerhalb von Sekunden gegen ein gefühltes Dutzend Juso-Mitglieder verteidigen zu müssen. Fast so schlimm erging es jenen, die sich bei einer so wichtigen Abstimmung enthalten hatten. Zumindest an der «elitären» Kanti scheint Politik also doch wichtiger zu sein, als es die Medien gerne und oft suggerieren. Ich selbst ging damals nicht an die Urne. Obwohl ich wahrscheinlich besser über die Abstimmungsvorlagen und deren Für und Wider Bescheid wusste als die meisten Personen in meinem Umfeld, habe ich nicht abgestimmt. Zugegebenermassen nicht ganz freiwillig. Ich war damals noch nicht volljährig und musste deshalb

Tobias Maurer Layouter

zusehen, wie über meinen Kopf hinweg entschieden wurde. Wie man festlegt hat, in was für einer Schweiz ich in den kommenden Jahren leben werde, ohne mich nach meiner Meinung zu fragen. Ein verdammt unangenehmes Gefühl. Noch mehr ärgerte ich mich über diesen Umstand, als ich mit meinen Schulkollegen über die damalige Abstimmung diskutierte. Schnell merkte ich, dass viele von ihnen nicht die geringste Ahnung hatten, worüber sie eigentlich entschieden hatten. Das ist insofern nachvollziehbar, als dass aktuelle Politik bei uns an der Schule viel zu wenig thematisiert wird. So haben wir beispielsweise im Fach Geschichte, wo der Bezug zur Gegenwart eigentlich sogar im Lehrplan verankert ist, in den vergangenen drei Jahren kein einziges Mal über Themen mit politischer Aktualität gesprochen. Das ist nicht nur äusserst schade, sondern auch eine verpasste Chance, unsere Generation inhaltlich korrekt über komplexe Sachverhalte zu informieren. Denn interessiert und begeisterungsfähig wären wir definitiv – das zeigt sich immer wieder von neuem. In der vergangenen Woche hat die Schweiz wieder abgestimmt. Zum ersten Mal durfte auch ich offiziell meine Meinung kundtun. Aber trotz Volljährigkeit bleibt ein Gefühl: Das Gefühl, dass die Schweiz über mich und meine Generation hinweg entscheidet.

Patrick Züst, Chefredaktor patrick.zuest@kantizeitung.ch


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INHALT

04 INTERVIEW: Gian-Marco Schmid

10 ROTLICHT: Jugendliche im Puff

15 STREETART: Die Stadt als Leinwand

18 FITNESS: Schwitzen für einen Traum

8 «19-PUNKTE-REGEL» Geht die Matura-Rechnung bald nicht mehr auf? 12 BODY-MODIFICATION Zwischen Kunst und Verstümmelung 20 SHARECONOMY Teilen ist seliger als Kaufen 22 ZUMBA Das Fitnessphänomen wird unter die Lupe genommen 24 «AVATAR»-KURS Psychogruppe zu Gast an der KSWO 27 KOMMENTAR Warum es nicht mehr cool ist, faul und intelligent zu sein 28 STATISTIKEN Aargauer Mittelschulen werden durchleuchtet 31 PRO-CONTRA Stimmberechtigung ab 16 32 RÄTSEL Wenn sogar der Fensterplatz zu langweilig ist 35 FUN-FACTS Abstruse Tatsachen aus der ganzen Welt 36 SELBSTTEST Wie sehen deine Traumferien aus? 39 AKTE-T Achtung, Satire! 40 FOTOUMFRAGE Was ist an deiner Schule ein absolutes NO-GO? 46 IMPRESSUM Macher und Hintergründe der Kantizeitung 47 DAS HINTERLETZTE Die NAKT stellt ihre Redaktion vor


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INTERVIEW

«Ich freue mich schon jetzt auf Stefan Raab.» Gian-Marco Schmid (34) ist einer der bekanntesten Schweizer

Rapper und vor allem unter seinem Künstlernamen «Gimma» be-

kannt. Wir besuchten den Skandalrapper in Chur und sprachen mit ihm darüber, was er in seinem Leben noch erreichen will, wie viele Steuern er zahlt und wieso er beim Prix Walo Hausverbot hat. Text: Patrick Züst & Elia Blülle

Gian-Marco, du warst heute Morgen im Tattoostudio und hast dir die Initialen «SI» tätowieren lassen. Wofür steht das?

Das steht für die «Schweizer Illustrierte». Wir hatten einen Fototermin und ich fand es noch einen lustigen Gag. Ich habe vorher eine Wette verloren und musste mir «I love Justin Bieber» tätowieren. Jetzt führe ich diese Liste weiter. Du scheinst gar keine Skrupel zu haben.

Über wie viel reden wir?

Das kostet euch schon ein paar Tausender (lacht)! Du bist momentan ziemlich beschäftig. Am vergangenen Wochenende hast du gleichzeitig zwei Alben und einen Film herausgegeben. Woher kommt diese Produktivität?

ADHS.

Ehrlich?

(Lacht). Schaut, ich habe Musik während zehn Jahren hauptberuflich geNein, überhaupt nicht. Es sind gute Ge- macht und entsprechend ernst nehme schichten. Und die Initialen sind jetzt ich das Ganze auch. Ich wundere mich einfach ein Running-Gag. mehr, wieso andere Künstler nicht viel produktiver sind. Wenn sie es ernster Wie wär‘s mit einem Logo der nehmen würden, dann könnten sie «NAKT»? viel mehr produzieren und wären auch Ja, das können wir gerne machen. Es qualitativ einiges besser. Aber sie makostet euch einfach ziemlich viel Geld. chen es halt nicht. Künstler sind immer

ziemliche Eskapisten – drogenabhängige Volltrottel und kein bisschen arbeitsam. Ist Gimma also ein Bünzli-Künstler geworden?

(Lacht). Ja, uhuren bünzlig! Und ich nehme das auch gar nicht als Affront. Schliesslich war ich auch ein verdammter Streber in der Schule. Ich flog zwar von der Kanti, aber meine Berufsmatura habe ich dann immerhin mit 5.1 bestanden. Das ist schon ziemlich bünzlig. Dafür zahle ich meine Steuern nicht – das ist dann wieder etwas unbünzlig.


Fotos: Patrick Züst

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INTERVIEW

Du zahlst deine Steuern nicht?

damit ich diesen Lebensabschnitt beNein, ich bin völlig pleite! Die letzten enden kann. Jetzt will ich Student sein, Jahre habe ich sehr halsbrecherisch ge- Studentenjobs haben, Geld verdienen, wirtschaftet. Ich hatte zwar Einnahmen meine Schulden abbezahlen und ein im sechsstelligen Bereich, die aber normales Leben führen. wieder in neue Projekte gesteckt. Seit zwei Jahren zahle ich deshalb keine Ein normales Leben führen? Das Krankenkasse und keine Steuern mehr. klingt irgendwie absurd. Mir sind die musikalischen Projekte Ja, also für meine Verhältnisse normal: einfach wichtiger. Finanziell lebe ich Ein Job im Büro und nur wenig Verantsowieso immer am Limit, das ist auch wortung. Ein Job mit einem festen Moin Ordnung für mich. Das Geld war natslohn und einer fixen Tagesstruktur. übrigens auch einer der Gründe, wie- Und es wäre auch schön, wieder eine so ich jetzt alles zusammen veröffent- kleine Beziehungsfähigkeit zu entwiliche. Ich wollte alles rausschmeissen, ckeln.

...und ein Buch publizieren. Was schreibt der Autor Gian-Marco?

Es geht um mein Leben – eine bessere Geschichte würde mir nicht in den Sinn kommen. Wir erzählen die Story von den ersten 30 Jahren meines Lebens anhand eines fiktiven Charakters. Dieser heisst natürlich Gimma. Wir verraten im Buch aber nicht alles, damit es noch Raum für eine Fortsetzung gibt. Was willst du mit dem Buch bezwecken?

Bis jetzt habe ich sehr viel in musikalischer Form erzählt. Irgendwann


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INTERVIEW

musste ich aber realisieren, dass die Leute das zwar wahrnehmen, aber nicht merken, dass die Geschichten dahinter wahr sind. In diesem Buch erzähle ich jetzt meine ganze Story. Jedes Rätsel, das noch offen ist, wird gelüftet. Und wenn man es liest, dann glaubt man es. Es wird ein Skandalbuch. Und dadurch wird auch deine Musik spannender.

In den nächsten Jahren wird Musik ja sowieso ein Hobby bleiben. Der Hintergrundgedanke ist schon auch, dass das Gimma-Werk endlich komplettiert ist. Du arbeitest dauernd an zahlreichen Projekten und scheiterst auch oft. «Trial and error» for life?

Ja, das seht ihr richtig. Man macht sich normalerweise so eine imaginäre Liste, was man im Leben alles erreichen will. Und ich will einfach alles! Und meistens überbordete das. Ich wollte zum Beispiel mal an einer Fussball-WM spielen, treffe aber selbst keinen Ball. Also musste ich ein eigenes Land gründen, um dann an eine WM zu fahren von Ländern, die nicht in der Fifa sind. Das hat alles eine relativ eskapistische Tendenz. Wenn ich etwas unbedingt will, dann mache ich das auch. Und wenn ich auf die Schnauze falle, ist das auch egal. Was ist auf dieser imaginären Liste zuoberst?

Bürgerliche Dinge: Familie, Kinder, normaler Job. Etwas will ich aber unbedingt noch erreichen: Mein Buch soll erfolgreicher werden als meine Musik. Das wird passieren! Es wird in fünf Sprachen übersetzt. Ich freue mich jetzt schon auf Stefan Raab. Im Show-Business habe ich sonst wirklich alles gemacht – von einer Miss

Schweiz im Bett bis zum professionellen Pornodreh.

oder weil ich wirklich dachte, dass es der richtige Weg ist. Ich wollte damals einfach meine Ansichten mitteilen und Die Familie steht auf deiner Liste. habe in Kauf genommen, dass es Leute Gimma als Vater. Geht das? gibt, die das scheisse finden. Ich setze Ich bin Götti von drei Jungs und mei- meine eigene Meinung über den Erfolg. ne kürzeste Beziehung dauerte 2 Jahre. Ich bin ein extrem familiärer Mensch. Deine eigene Meinung vertrittst du Das wäre das geringste Problem. Be- momentan auch im «Blick am Abend». vor mein Job meiner Familie irgendwie Du schreibst dort eine Kolumne. schadet, würde ich meine Musikkarri- Ja, das ist huren geil. Dort quatscht mir ere beenden. Dann stelle ich Facebook niemand rein. und Twitter ab und führe mein eigenes Leben. Aber kannst du dich überhaupt mit

«Seit zwei Jahren

dem Blick identifizieren?

Kann sich der Blick mit mir identifizieren, müsste die Frage eher sein. Es ist mir ehrlich gesagt egal, was das Gefäss ist. Ich darf ja machen, was ich will und das ist mein Traum! Ich finde es auch eine geile Vorstellung, dass der BlickLeser auf so etwas trifft. Der durchschnittliche Blick-Leser ist nicht jemand, der viel studiert, sich bildet oder Stichwort Twitter: In den letzten belesen ist. Und ich bin so ziemlich di24 Stunden hast du 30 Tweets ver- ametral auf der anderen Seite. Ich bin schickt. Das ist enorm viel. Gian- recht gebildet – auch eingebildet – und Marco, bist du mitteilungsbedürftig? sehr direkt. Unterdessen bin ich ja mit Ich geniesse einfach den Umstand, dass meilenweitem Abstand der meistgees Leute gibt, die meine Tweets lesen. lesene Blick-Kolumnist. Und das obWeil ich als Gimma wirklich eine Nar- wohl ich eigentlich überhaupt nicht die renfreiheit zur grenzwertigen Dumm- Blick-Leserschaft ansprechen will. heit habe, nutze ich das auch aus. Das darf ja sonst niemand! Und ich nutze Viele deiner Leser sehen in dir auch es auch nicht als Image-Verbesserung. eine Identifikationsfigur. Ist dir das Mir ist es kackegal, ob ich deswegen bewusst? weniger Alben verkaufe. Ja, das ist mir schon klar. Und ehrlich gesagt fühlte ich mich dabei auch lange Aber diese Rolle musstest du dir ja Zeit ziemlich unwohl. Noch heute meiauch erst erschaffen. de ich öffentliche Orte, ausser hier im Natürlich. Und es war mir auch nicht Graubünden wo ich sowieso stattfinde. immer wohl dabei. Als es nach dem Es ist klar, dass man die Anerkennung Album «Hol dr an Politiker» Anzeigen spürt. Ich habe zum Beispiel den Kulhagelte und ich von SVP-Politiker Tho- turpreis des Kantons Graubünden oder mas Fuchs verklagt wurde, musste ich den Goldbach Cross-Media Award gemir schon die Frage stellen, ob ich das wonnen. Und ich wurde zum Räter des aus Provokation heraus gemacht habe, Jahres gewählt.

zahle ich keine Krankenkasse und keine Steuern mehr.»


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INTERVIEW Und den Prix Walo hast du auch gewonnen, oder?

Nein, da war ich nur nominiert. Jetzt habe ich dort lebenslanges Hausverbot. Wieso?

Ich habe Stephanie Glaser Ecstasy in ihr Jogurt getan und wurde dabei erwischt. Ausserdem habe ich Tanja Frieden an den Arsch gefasst, Marianne Cathomen geknutscht, René Rindlisbacher den Rotwein gestohlen und Monika Kaelin während der Live-Sendung den Stinkefinger gezeigt. Sind das Geschichten, die man glauben kann?

Ja, selbstverständlich. Und wozu all das?

hast du dich nach der Annahme der Masseinwanderungsinitiative am 9. Februar geärgert?

geringsten Angst machen würde! Mit 34 gehe ich studieren – einfacher wird es nicht mehr im Leben (lacht). Meine Ich bin Demokrat, ich rege mich nicht Zukunft wird ein grauenhafter Spazierauf über politische Entscheide. Obwohl gang. Ich werde nie viel Geld haben, ich meist das Falsche wähle, weil ich aber ansonsten wird es für mich nicht nicht mehrheitspolitisch bin, akzep- mehr strenger. Mein Scheiss-Leben tiere ich das. Ich ärgere mich vielleicht hatte ich zwischen 0 und 16. Das war noch kurz cholerisch, wenn etwas nicht beschissen, aber von da an ging es aufnach meinem Gusto ist, aber ich ak- wärts. Ich weiss nicht, was mich jetzt zeptiere es. Je mehr sich die Schweiz noch aus der Bahn werfen könnte. isoliert, desto mehr habe ich auch die Möglichkeit, ins Ausland zu gehen und Zum Abschluss: Kannst du unseren zu zeigen, dass die Schweizer nicht alle Lesern etwas auf den Weg mitgeso sind, wie es den Anschein macht. ben? Deshalb bin ich auch Gründer einer Es gibt ein paar ganz wichtige Dinge: Fussballmannschaft, die um die ganze Bilde dich weiter, geh deinen InteresWelt reist. Ich habe den Präsidenten der sen nach, bleib fit und schade nie mutKurden getroffen, ihm eine Nusstorte willig jemandem. Das letzte ist zwar mitgebracht und ihm liebe Grüsse aus nicht so wichtig (lacht). der Schweiz gewünscht. Das ist meine Art, damit umzugehen. An Demokratie Ein schönes Schlusswort. Gianrüttle ich nicht. Marco, wir bedanken uns für das

For fun! Mir war damals einfach alles egal. Ich war Jugendarbeiter in Chur und plötzlich hatte ich unbeschränkte Möglichkeiten! Die Leute haben FreuGespräch. de, wenn du solchen Scheiss machst. Gibt es eigentlich etwas, wovor du Dann musst du es ja fast zelebrieren. Angst hast, wenn du in die Zukunft Man weiss von dir, dass du auch politisch interessiert bist. Wie sehr

blickst?

Hallo? In der Zukunft gibt es jetzt praktisch nichts, das mir auch nur im


Foto: Patrick Züst

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«19-PUNKTE-REGEL»

GEHT DIE MATURA-RECHNUNG BALD NICHT MEHR AUF? Ein Vorstoss der Deutschschweizer Kommission für Mathematik fordert mit der

«19-Punkte-Regel» eine Verschärfung der Promotionsbedingungen für Maturanden. Text: Ladina Buess & Marion Suter

Begabungen sind unterschiedlich verteilt. Wer in einem Fach schwache Leistungen zeigt, kann dies oftmals mit anderen Fächern wieder kompensieren. Dies könnte sich bald ändern. Rund 20 Prozent aller Maturanden haben im vergangenen Jahr die Kantonsschulen mit der Note 2.5 oder schlechter im Fach Mathematik abgeschlossen. Viel zu viel, findet die Deutschschweizerische Kommission für Mathematik (DMK). Sie fordert, dass die Kriterien für das Bestehen der Maturaprüfung verschärft werden und die einzelnen Fächer dadurch wieder mehr Bedeutung erlangen. Neu sollen die fünf schlechtesten Zeugnisnoten miteinander addiert zwingend die Summe 19 ergeben müssen. Dies besagt die

sogenannte «19-Punkte-Regel». In den fünf schlechtesten Fächern muss man also zusammengerechnet einen Schnitt von 3.8 haben – wer darunter liegt, bekommt die Matur nicht. Dies könnte vor allem für einseitig begabte Schüler

«Im Endeffekt ist das Ziel des Vorstosses, die allgemeine Hochschulreife zu stärken.» Daniela Grawehr, Präsidentin DMK wie Pascal R. (siehe Box) zum Problem werden. Mit diesem Vorstoss will die DMK Gymnasiastinnen und Gymnasiasten dazu anhalten, vermehrt an ihren Schwächen zu arbeiten, um so Defizi-

te, insbesondere im Fach Mathematik, aufzuholen. Vorstoss hat nicht erste Priorität Der Vorstoss einer «19-Punkte-Regel» entstand nach einem Treffen im Juni 2012 mit ETH-Rektor Prof. Dr. Lino Guzzella. Dabei wurden unter anderem die Mathematikleistungen von Maturanden besprochen. «Im Endeffekt ist das Ziel des Vorstosses, die allgemeine Hochschulreife zu stärken», sagt Daniela Grawehr, Präsidentin der DMK. Sie ist der Meinung, dass auch ein Germanistik-Student in Physik und Mathematik solide Grundkenntnisse haben soll: «Der essentielle Aspekt des Mathematikunterrichts, nämlich die Fähigkeit des Modellierens, wird oft


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«19-PUNKTE-REGEL» vernachlässigt. Die Mathematik schult die Lernenden, komplexe Situationen zu analysieren, Wesentliches herauszufiltern und dann weiterzuverarbeiten. Deshalb ist Mathematik entscheidend für die Studienreife», sagt Grawehr. Trotz grossem Medienecho wird die «19-Punkte-Regel» vorerst im Aargau noch nicht eingeführt werden. Der Vorstoss wird zwar bereits rege diskutiert und die Schweizerische Maturitätskommission hat sich eingehend mit ihm auseinandergesetzt, jedoch ist sie zum Schluss gekommen, dass der Vorschlag nicht erste Priorität haben soll. Dennoch hofft die DMK, dass noch vor der nächsten Maturitäts-Reform die «19-PunkteRegel» in die Promotionsreglemente von einigen Kantonen aufgenommen wird.

Maturprüfung bereits in Kraft, sondern sie ist sogar im Promotionsreglement implementiert. Genf und Waadt haben in einzelnen Fächern eine 16-PunkteRegelung und auch in anderen Kantonen gelten zusätzliche Bedingungen. Auch bei einer allfälligen Einführung der «19-Punkte-Regel» könnte jeder Kanton selbst bestimmen, ob er sich am Projekt beteiligen will oder nicht.

«Das System an sich scheint mir recht unübersichtlich und volatil zu sein.» Thomas Dittrich, Präsident AMV

«Nicht der richtige Lösungsansatz» An Aargauer Kantonsschulen sorgte dieser Vorstoss bereits für Gesprächsstoff. Zum ersten Mal nimmt jetzt Promotion ist kantonsabhängig Thomas Dittrich, Präsident des AarDer Aargau wäre keineswegs der gauischen Mittellehrerverbands AMV, erste Kanton, der die Promotionsbe- gegenüber der «NAKT» Stellung zur dingungen für Maturanden verschärft. «19-Punkte-Regel»: «Im Sinne eines Im Kanton Solothurn beispielsweise ist humanistischen Bildungsansatzes wird die «19-Punkte-Regel» nicht nur an der keines der zählenden Fächer bevorzugt.

Deutsch Französisch Englisch Mathematik Musik Physik Chemie Biologie Geschichte Geografie Schwerpunktfach Musik Ergänzungsfach Religion Maturaarbeit

5.5 5 5.5 2.5 6 2.5 4 4.5 4.5 4.5 6 5 5.5

Punktesaldo (darf nicht negativ sein) Anzahl Noten unter 4 (höchstens vier) Summe der fünf schlechtesten Noten (mindestens 19)

6 2 18

Dies bringt die Gleichwertigkeit aller Fachbereiche zum Ausdruck. Die «19-Punkte-Regel» benennt zwar keine Fächer, aber implizit geht es ganz klar um eine Aufwertung der Mathematik», sagt Dittrich. Das Problem sei gemäss dem AMV-Präsidenten allerdings durchaus ernst zu nehmen, da immer wieder Reklamationen bezüglich Defiziten von Studierenden an die Kantis gelangen würden. Sollten sich diese Wissenslücken noch vergrössern, so würde man schon bald darüber diskutieren, ob nicht ein Stopp der freien Studienwahl eingeführt werden sollte, wie das die ETH fordert. Die «19-Punkte-Regel» schliesst Dittrich zwar nicht kategorisch aus, jedoch sei sie seiner Meinung nach eindeutig nicht der richtige Lösungsansatz: «Das System an sich scheint mir recht unübersichtlich und volatil zu sein. Viel sinnvoller fände ich es, wenn man bei einem schwachen Abschluss vor Studienbeginn noch eine Beratung durchlaufen müsste, in welcher man sich mit seinen Zielen auseinandersetzt.»

Sechs Saldopunkte und trotzdem durchgefallen! Pascal R. hat im vergangenen Jahr die Kantonsschule abgeschlossen. Er ist musikalisch äusserst begabt und spielt sein Instrument auf einem sehr hohen Niveau. Seine schwachen Leistungen in Mathematik und Physik konnte er damit locker kompensieren. Er bestand die Matur mit soliden sechs Saldopunkten. Mit der neuen 19-Punkte-Regelung wäre er durchgefallen.


Foto: Patrick Züst

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ROTLICHT

SEX + ESCAPE 15% der Männer zwischen 18 und 20 sollen laut einer Schweizer Studie schon

einmal für Sex bezahlt haben. Überrascht? Wir auch. Deswegen haben wir zwei junge Männer getroffen, die keinen Hehl daraus machen, dass sie schon mit Prostituierten geschlafen haben. Text: Patrick Züst & Elia Blülle

Felix* (19) war mit 17 das erste Mal bei einer Prostituierten, oder wie er es nennt bei einer «Bitch». In der Schweiz ist das legal, wenn auch nicht gerne gesehen. Zusammen mit Ramon* (23) steht er in einer Ecke der Bahnhaltestelle abseits der Laternen. Stinkender Qualm umhüllt die Beiden, gegenseitig reichen sie sich einen Joint hin und her - ihre alltägliche Feierabendbeschäftigung. Felix hat ein glattes Gesicht, ein verschmitztes Lächeln und gerötete Augen. Ein sympathischer junger Mann, der zu viel kifft, Innen-

verteidiger in einem Fussballverein ist und eben dauergeil sei, wie ihm seine Freunde unterstellen. Der klassische Wolf-im-Schafspelz-Typ: Kein Loser, unauffällig, gutaussehend.

zusätzlich. Er ist eine Spielernatur und geht oft ins Casino. Wenn er gewinnt, leistet er sich zur Belohnung Sex. So läuft es eigentlich immer. Sein erster Besuch in einem Bordell war nicht geplant. Gelangweilt vom immergleiSchneller Sex als Belohnung chen Nachtleben suchte er mit ein paar Felix habe schon Sex mit zehn Prosti- Freunden die Abwechslung, wollte ein tuierten gehabt und über 1’000 Franken Abenteuer erleben. Als Folge landeten dafür ausgegeben, verrät er. Die Preise sie in einem Etablissement, klein und seien immer etwa gleich: 120 Franken unauffällig. «Natürlich, ich war nervös, für Geschlechtsverkehr und 150 Fran- aber auch sehr neugierig», verrät Felix, ken für Geschlechts- und ungeschütz- «eine Ukrainerin hat mich empfangen ten Oralverkehr. Extrawünsche kosten - geile Titten, geiler Arsch.» Seine Art


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ROTLICHT

über Frauen zu sprechen. Die Prostituiere führte ihn in ein Zimmmer und verschwand im Badezimmer, um sich vorzubereiten. Felix war verwirrt: «Ich sass auf dem Bett und wusste nicht, was sie von mir erwartet. Kurze Zeit später kam sie zurück – splitternackt. Sie grinste und wies mich an, die Kleider auszuziehen.» Nach zehn Minuten war es vorbei. Felix zahlt Geld, um mit Frauen Geschlechtsverkehr zu haben. «Natürlich, Sex mit einer Person die mir was bedeutet, ist was anderes. Doch der Vergleich ist falsch – das sind zwei unterschiedliche Dinge», erklärt Felix. Er erachtet Sex im Bordell als unkompliziert: keine emotionale Bindung, keine Probleme, einfach nur Sex. «Stolz bin ich nicht darauf und auch angeben würde ich mit meinen Puff-Geschichten nie . Normale Frauen könnte ich zwar auch haben, aber es ist umständlicher und darauf habe ich keinen Bock.» Wer die Prostituierten privat sind, interessiere ihn nicht. Darüber dürfe man nicht nachdenken: «Ich vermute, dass kaum eine Frau sich freiwillig verkauft. Es sind immer Ausländerinnen, die auf das Geld angewiesen sind. Aber ich bin ehrlich, während dem Sex blende ich das aus. Ansonsten würde es nicht gehen.» Ab und zu kommt er mit den Prostituierten auch ins Gespräch. Vor kurzem war er in Amsterdam und hat sich da eine Prostituierte – eine wunderschöne Russin – aus den berüchtigten Schaufenstern ausgesucht. Sie habe ihm verraten, dass sie um ihre Familie zu unterstützen mit fremden Männern ins Bett steige, sie benötige das Geld. Darauf habe er ihr geraten, sie solle sich doch einen reichen Zentraleuropäer suchen und eine neue Existenz aufbauen. Chancen dazu habe sie genug. Bei solchen Aussagen wird klar, dass auch Felix Skrupel hat. Er ist

definitiv nicht nur der halbstarke Kiffer mit überhöhtem Testosteronspiegel. Moralisch vertretbar, findet auch er, sei das Ganze nicht. Wieso ist er dann ein Freier? «Ich fühle mich danach jeweils entspannt, befriedigt. Darauf kann und will ich nicht verzichten. Das ist alles», antwortet er. Auf die Frage, ob er schon einmal verliebt gewesen sei, zögert er mit seiner Antwort. Er lehnt sich in das Kissen zurück, runzelt die Stirn und wirft seinem Freund einen flüchtigen Blick zu. «Ja, ich glaube schon», reagiert er nach einer weiteren Wartepause.

Er ist der Gelegenheitsfreier, obschon er diese Bezeichnung hasst. In einem schwachen Moment hat es ihn erwischt: «Ich war dicht, total betrunken. Meine Kollegen haben mich dazu überredet – Gruppendruck halt. Ich erinnere mich praktisch an nichts, nur dass ich mich im Nachhinein beschissen gefühlt habe. Ich verstehe nicht, wie Felix so regelmässig ins Puff gehen kann. Das ist widerlich und unehrenhaft. Ich hoffe, er hört bald mit diesem Scheiss auf.» Felix sitzt daneben und grinst.

Nur schwer einschätzbar Die Rede vom «ältesten Gewerbe der Welt» ist zwar ausgelutscht, insofern aber wichtig um festzuhalten, dass «In meinem Leben die Prostitution kein neues Phänomen ist. Die käufliche «Liebe» ist seit Jahrhabe ich schon Sex hunderten ein Dauerbrenner. Was sich verändert hat, ist die mediale Wahrnehmit zehn Prostituiermung von Sex. Ständige Verfügbarkeit ten gehabt.» wird vermittelt und suggeriert eine falsche Männlichkeit. Das ist ein trügFelix*, Jugendlicher Freier licher Fehlschluss. Das Verhalten von Felix ist widersprüchlich: Er markiert den Gefühlskalten, blockt aber ab, soEinmaliger Ausrutscher bald die Fragen intim und persönlich Sein Freund Ramon sitzt während werden. Daraus ist es sehr schwer, seiden Ausführungen von Felix nicht ru- ne wahre Intention zu erschliessen. Ein hig auf seinem Hocker. Immer wieder Neunzehnjähriger, der seine sexuellen unterbricht er, wirft ein, dass Felix Erfahrungen mit Prostituierten macht, schwanzgesteuert sei und schüttelt da- das kann nicht gesund sein. Ist es wirkbei mitleidig den Kopf. Ramon ist der lich nur der Trieb? Die irrige Suche gute Junge. Er gibt den verständnis- nach Maskulinität in einer Welt wo vollen Freund, was er wahrscheinlich der Mann-Status zu Recht an Gewicht auch ist. Er hat mehrmals den Job ge- verloren hat? Sicher auch. Doch jede wechselt, die Lehre abgebrochen und weitere Interpretation würde sich zu befindet sich jetzt wieder in Ausbil- fest der Küchenpsychologie bedienen. dung. Ein notorischer Kiffer, der sich Vielleicht muss die Antwort von Felix unter anderem mit dem Verkauf von einfach akzeptiert werden: «Ich bin Marihuana über Wasser hält. In Bor- spitz und bequem – nichts anderes». delle geht er oft, nicht aber um mit einer Prostituierten ins Bett zu steigen. Ent- *Name von der Redaktion geändert weder muss er auf seine Freunde warten oder zockt an den Spielautomaten.


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BODY-MODIFICATION

ZWISCHEN KUNST UND VERSTÜMMELUNG

Eine Leidenschaft, die unter die Haut geht Tattoos, Piercings, Teufelshörner. Body-Modification setzt neue Massstäbe in der Gestaltung des eigenen Körpers. Text: Chantal Szabò & Tabea Jehle

«Für mich beinhaltet der Begriff Body-Modification jegliche künstliche Veränderung des Körpers – genauso wie sich Menschen die Haare färben oder sich den Körper trainieren», sagt Christian Schmalholz, Besitzer des Stechwerks in Zürich. Er beschäftigt sich beruflich mit den verschiedenen Arten von Body-Modification und trägt den Beweis für sein Können gleich am eigenen Körper. Viele Eltern lassen ihren Kindern bereits in jungen Jahren ihr erstes Ohrloch stechen. Dies ist jedoch lediglich die Spitze des Eisbergs. Mit so genannten Dermal Anchors, also Anker-Piercings, kann man praktisch jede Stelle seines Körpers verzieren. Dabei wird ein kleines Loch in die Haut gestochen und ein Implantat daruntergelegt, welches dann zur Befestigung des Schmucks dient. Was manche als Verstümmelung der Körpers sehen, verstehen andere als Kunst.

gen dazu sehr weit auseinander gehen. Von vielen werden sie als Modetrend oder unnötige Provokation abgetan. Die Tätowierten selbst sprechen jedoch von Selbstverwirklichung, von einer Erweiterung der Individualität und von einer Momentaufnahme ihres Lebens. Sie sehen die Tinte als Pinsel und ihren Körper als Leinwand, auf welcher sie sich selbst darstellen und ihr Leben festhalten. Piercerin und Tattoomodel Sara Fleur hat sich ihr erstes Tattoo im Alter von achtzehn Jahren stechen lassen – weil ihre Eltern das so wollten: «Ich hatte überhaupt keine Probleme damit und bei meinen Kindern werde ich es gleich machen. Wichtig ist vor allem die erste Lehrstelle – vorher sollte man natürlich aufpassen, was man sich pierct oder tätowiert.» Die meisten Arbeitgeber urteilen auch heute noch über das äussere Erscheinungsbild. Trägt jemand ein auffälliges Piercing mitten im Gesicht, wirkt dies auf viele Menschen Der eigene Körper als Leinwand abschreckend. Tätowierer Christian ist Auch Tattoos gehören seit längerem aber überzeugt, dass sich dies in den zu unserem Alltag, obwohl die Meinun- kommenden Jahren massiv verändern

wird: «Je weiter sich unsere Gesellschaft entwickelt, desto mehr werden auch die Vorurteile aus den Köpfen verschwinden», sagt Christian. Historische Hintergründe Der dekadente Körperschmuck ist aber keineswegs eine neue Erscheinung. Piercings existieren bereits seit tausenden von Jahren in den unterschiedlichsten Kulturkreisen. So sieht man an der Totenmaske des Ägyptischen Pharaos Tutanchamun, bei Buddha-Statuen und auch bei Relikten der Azteken geweitete Ohrlöcher. In Äthiopien zählten geweitete Tellerlippen sogar zum Schönheitsideal. Kindern in Indien werden im Rahmen des Karnavedha-Rituals Ohrlöcher gestochen, um sie vor Krankheiten zu schützen. Früher waren Körpermodifikationen also mit spirituellen Ritualen


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BODY-MODIFICATION

verbunden, dienten zur Abgrenzung von anderen Volksstämmen oder als gesellschaftliches Statussymbol. Nur in Europa war die Kunst des Piercens wenig bis gar nicht verbreitet. Dort begann der Trend erst viel später in der Mitte des 19. Jahrhunderts. Anhänger der Hippie-Kultur brachten den Schmuck während den 60ern aus Indischen Kreisen nach Europa. Trend kennt keine Grenzen Heute beschränkt sich die Kunst aber nicht nur auf Piercings und Tattoos. Unter dem Namen Scarification werden in modernen Studios auch Narbenbildungen und Brandings angeboten. Zudem können auch Zierimplantate unter die Haut gelegt werden. Eine temporäre Form der Body-Modification sind die sogenannten Bagelheads, bei welchen

Verwunderte Blicke vorprogrammiert Christian weiss genau, was auf dem Spiel steht, wenn man am Körper anderer Menschen arbeitet. «Wenn man Body-Modification praktiziert, braucht man gute Anatomie-Kenntnisse des menschlichen Körpers. Man muss wissen, wie der Körper auf welche Stoffe reagiert und wo man den Schmuck platzieren kann.» «Solange ich so akzeptiert Die Thematik Body-Modification ist werde, wie ich bin, bin ich auch heute noch sehr kontrovers und zufrieden. » bietet viel Diskussionsstoff. An Christians Körper gibt es praktisch nichts, Christian Schmalholz, dass nicht auf irgendeine Weise moBesitzer «Stechwerk» difiziert wurde. Dass er dadurch noch standene Loch jedoch nur mit Hilfe immer zahlreiche verwunderte Blicke von professionellen medizinischen erntet, stört ihn nicht: «Solange ich so Techniken wieder zusammengenäht akzeptiert werde, wie ich bin, bin ich und so zumindest teilweise rekon- zufrieden. Ich bereue nichts.» struiert werden. eine Salzlösung unter die Stirn injiziert wird. Die dabei entstehende Beule kann man nach Wunsch verformen. In den vergangenen Jahren immer mehr Verbreitung fanden Plugs. Dabei wird mit Hilfe von Trichtern oder schneckenförmigem Schmuck das gestochene Ohrloch ausgeweitet. Ab einer gewissen Grösse kann das ent-


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STREETART

Street Art - künstlerische Rebellion Ein neues Virus hat uns heimgesucht – ein Fieber der ganz besonderen Art. Farbe, Malereien, Schriftzüge und Sticker

sind in unsere Städte eingedrungen und scheinen sich permanent niedergelassen zu haben. Street Art hat als ver-

gängliche Kunstform in der Szene Fuss gefasst und findet auch in der Öffentlichkeit grosse Anerkennung. Text: Lisa Gianotti

«Imagine a city where graffiti wasn‘t illegal, a city where everybody could draw whatever they liked. Where every street was awash with a million colours and little phrases. Where standing at a bus stop was never boring. A city that felt like a party where everyone was invited, not just the estate agents and barons of big business. Imagine a city like that and stop leaning against the wall it‘s wet.» Mit wenig Worten schafft es die britische Ikone der Strassenkunst, Banksy, die Essenz der Street Art-Bewegung


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STREETART

auf den Punkt zu bringen. Street Artists zielen darauf ab, ihre verkümmerte und von Autoritäten in Besitz genommene Umgebung zurückzuerobern, sie mit ihrer Kunst zu schmücken, ihr Farbe zu verleihen und ein wenig Leben einzuhauchen. Der Hype um die aufkommende Kunstform ist gewaltig. Was mit zwielichtigen Graffiti-Schmierereien im Untergrund begann, wird heute zu horrenden Preisen in renommierten Kunstgalerien verkauft. Sind Banksy und Co. vielleicht die Picassos von heute? Wird der Pinsel bald obsolet und durch die Spraydose ersetzt oder verwandeln sich die Hauswände, Werbetafeln und Mauern künftig in moderne Museen? Universelle Bildsprache Street Art geht uns alle etwas an, denn sie schmückt genau den Ort, an dem wir uns tagtäglich aufhalten: die Strasse. Ob auf dem Weg zur Schule, beim Warten an der Tramhaltestelle, mittags im Café oder beim Einkaufen - der öffentliche Raum ist für uns alle unausweichlich und dadurch auch die Konfrontation mit der Kunst, welche

ihn schmückt. Street Art ist ein Begriff, der unendlich viele Formen der Kunst einschliesst. Als Medien dienen den Künstlern unter anderem Kleber, Plakate, Marker, Pinsel und Schablonen, mit denen sie ihrer Fantasie auf Wänden, Stromkästen, Laternen, Telefonzellen und Verkehrsschildern freien Lauf lassen. Street Art ist eine enorm vielfältige Kunstform und wird irrtümlicherweise oft auf das Hantieren mit Spraydosen reduziert. Bei Street Art-Kunstwerken handelt es sich jedoch nicht um unästhetische Schmierereien oder reviermarkierende Graffitis, vielmehr steht bei der Strassenkunst der Bildanteil und dessen Botschaft im Vordergrund. Anders als bei den Graffitis, die für den Betrachter oft nur schwer zu entziffern oder entschlüsseln sind, lassen die Street Art-Kunstwerke dem Zuschauer mehr Interpretationsraum, denn die Sprache der Bilder verstehen alle.

zieren, wäre zu simpel. Die Künstler verfolgen nicht nur das Ziel, ihre Umgebung zu schmücken, sondern möchten auch dem Betrachter auf bildlicher Ebene eine Botschaft mitteilen. Oft geht es bei der Strassenkunst um politische oder gesellschaftskritische Botschaften. Ein immer wiederkehrendes Thema ist die Auflehnung gegen die Privatisierung des öffentlichen Raumes. Die Platzierung von Werbung spielt dabei eine zentrale Rolle. Kritik am fehlenden Mitspracherecht der Bevölkerung und der unumgänglichen Manipulation durch Werbefirmen wird oft geäussert. Die Künstler appellieren an die Möglichkeit, mitbestimmen zu können, was wir uns anschauen müssen und sollen. Die Street Art lehnt sich dagegen auf, eine Stadt den Architekten, Raumplanern und Werbefirmen zu überlassen. Durch die Platzierung ihrer Kunstwerke im öffentlichen Raum versuchen die Künstler, das kalkulierte Vorhaben der Autoritäten mit Dekoration mit Inhalt ihren eigenen Mitteln zu bekämpfen Street Art ist eine dekorative und und aufzumischen. Sie verwandeln den ornamentale Kunstform. Sie jedoch öffentlichen Raum in eine Art Muselediglich auf diesen Aspekt zu redu- um und verwenden die Kunst als Mit-


tel, um auf Probleme und Missstände aufmerksam zu machen, Dinge zu verändern und sich aufzulehnen. «Jede Werbung im öffentlichen Raum, die dir keine Wahl lässt, ob du sie sehen willst oder nicht, gehört dir. Fühl dich frei, sie zu nehmen, sie neu zu arrangieren, sie zu recyclen. Du kannst mit ihr machen, was du willst. Um Erlaubnis zu fragen ist etwa so, wie wenn man jemanden darum bittet, den Stein, den er einem gerade an den Kopf geworfen hat, behalten zu dürfen», fasst Banksy die Motive der Strassenkünstler in seinem Buch «Cut It Out» zusammen. Aus dieser Idee ist auch das sogenannte «Visual Kidnapping», das Herumbasteln an bereits bestehenden Werbeplakaten, entstanden. Illegalität als Notwendigkeit Anders als in Museen, wo die Kunstwerke meist an kahlen Wänden in belanglosen Gebäuden ausgestellt werden, ist die Street Art im urbanen Raum zuhause. Hierbei kommt die Illegalität ins Spiel. Wer den öffentlichen Raum ohne Bewilligung mitgestaltet, beschädigt fremdes Eigentum und handelt

demnach illegal. In der Schweiz wird dies meist mit Anklagen und Bussen geahndet. Hinsichtlich der gesetzlichen Folgen, die das künstlerische Schaffen mit sich ziehen kann, werden die meisten Street Art-Kunstwerke in der Anonymität erschaffen. Die Künstler verwenden Pseudonyme als Künstlernamen und arbeiten bei Nacht-undNebel-Aktionen. Sie müssen enorm geschickt und schnell hantieren, da ihnen meist nicht viel Zeit zur Verfügung steht. Zudem stehen sie unter ständiger Spannung – die Polizei könnte jederzeit aufkreuzen. Diese Umstände, unter welchen die Street Art entsteht, haben einen starken Einfluss auf die Kunstform. Viele sind sogar der Überzeugung, dass legal verrichtete Kunstwerke auf der Strasse nicht als Street Art bezeichnet werden sollten, da die Illegalität Teil des Begriffes Street Art ist. Aufstrebende Schweizer Szene Wer nun denkt, die moderne Kunstform schmücke bloss Grossstädte im Ausland, liegt daneben. Street Art ist nicht nur in London, New York, Berlin

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STREETART

und Los Angeles anzutreffen, sondern hat bereits Einzug in Schweizer Städte gehalten. Natürlich ist die Szene noch längst nicht so fortgeschritten, wie dies in Grossstädten im Ausland der Fall ist. Dennoch ist heute auch in der Schweizer Strassenkunst eine deutliche Entwicklung zu erkennen. Zürich und Basel sind die Schweizer Street Art-Mekkas – die Strassen der Städte dementsprechend am farbigsten. Nichtsdestotrotz hinkt die Schweizer Street Art-Kultur im Vergleich zu internationalen Städten hinterher. Gemäss Roman Leu, Inhaber des Ateliers Starkart und Organisator der ersten Schweizer Urban Art Expo, hat dies mehrere Gründe. «Schweizer Städte sind klein und die polizeiliche Kontrolle enorm hoch. Das erschwert den Strassenkünstlern ihre Arbeit extrem», sagt Leu. Zudem werde enorm viel Geld in das Entfernen der Werke investiert. Die Street Art sei in unserer Kultur nicht verankert, das Ansehen der Künstler viel geringer als in London, wo der Hype um Banksy kein Ende zu nehmen scheint.


Symbolbild

«Es geht mir nicht nur um die Badifigur» Trainingspläne, Nahrungsergänzer und Körperfettanteil – das eigene Krafttraining gehört bereits seit längerem zu

den beliebtesten Gesprächsthemen unter Jugendlichen.

Noch nie waren Fitnesscenters und Krafträume so beliebt wie heute. Auch an Aargauer Kantonsschulen spürt man den Drang nach dem perfekten Körper. Text: Laura Rufer & Muriel Klußmann

Foto: Patrick Züst

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FITNESS

Wolfi, 19, 180cm. Körperfettanteil 8%, 78kg – er trainiert seit zwei Jahren. Auf der Facebookseite «Swiss Shredders» stellt Wolfi seinen Körper zur Schau. Ohne T-Shirt schaut er mit herausforderndem Blick in die Kamera – Muskeln angespannt, die Hanteln im Hintergrund zeigen, mit was er sich in seiner Freizeit beschäftig. Wolfi ist ein Muskelpaket – das gefällt 443 Personen. Was vor wenigen Jahren noch als abstossend galt, gehört auf Facebook heutzutage zum Alltag. Kraftprotze sind zu Vorbildern geworden – ihre Bilder sind für tausende Beweggrund und Motivation, sich tagtäglich im Fitnesscenter abzurackern. Auch Viktor*, Schüler der NKSA und begeisterter Sportler, folgt auf sozialen Netzwerken zahlreichen Fitnessseiten: «Die Bilder geben mir Kraft – so bekomme ich eine Vorstellung davon, wie sich mein eigener Kör-


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FITNESS

per durch all das Training verändern Sportstudium investiert Viktor bereits wird. Sie geben mir den Glauben, dass jetzt sehr viel Zeit und Energie. sich alles auszahlen wird.» Weil er irgendwann von Sport leben will, ist es für ihn wichtig, nachhaltig zu Training hat Priorität trainieren. Seiner Meinung nach schaViktor macht seit fünf Jahren täglich det das Krafttraining in vielen Fällen Sport. Es ist sein Hobby, seine Berufung dem Körper mehr, als dass es ihm nützt. und sein Alltag. Das war schon früh so Er hat sich deshalb einen klaren Trai– damals allerdings eher unfreiwillig. ningsplan erstellt und versucht diesen Als Viktor sechs Jahre alt war, wollte so weit als möglich einzuhalten. «Ich sein Vater, dass er anfängt Fussball zu bin süchtig, das gebe ich zu. Ich könnte spielen. Schnell kam die Begeisterung und die Freude daran, seinen eigenen «Ich bin süchtig, das gebe Körper zu Höchstleistungen zu bringen. ich zu. Ich könnte nicht Vor drei Jahren entdeckte Viktor mehr ohne Fitness leben.» schliesslich das Krafttraining für sich: Viktor*, Fitnessfreak «Es geht mir vor allem darum, den Kopf freizubekommen, meine eigenen Leistungen konstant zu verbessern und nicht mehr ohne Fitness leben. Dennatürlich auch, eine gute Badifigur zu noch bin ich intelligent genug, um auf haben. Aber nicht nur», sagt Viktor. meinen Körper zu hören und zu merObwohl seine Freunde ihn teilweise ken, wann genug ist», sagt Viktor. ins Fitnesscenter begleiten, kann es bei Wie viele seiner Trainingspartner vorkommen, dass soziale Kontakte zu nimmt auch Viktor regelmässig Nahkurz kommen: «Das Training hat Pri- rungsergänzungsmittel zu sich: «Ich orität – dafür lasse ich auch mal eine nehme nur Proteinshakes und diese alParty sausen.» Seine Freizeit musste er leine sorgen nicht für Muskelaufbau, jedoch nur bedingt umstellen. Das mei- sondern begünstigen diesen lediglich», ste ergäbe sich eigentlich von alleine sagt er. Über Nebenwirkungen habe und die Kantonsschule böte ja auch ge- er sich nie informiert, aber allgemein nügend Freiraum, der eigenen Leiden- seien diese sehr gering und nicht nenschaft nachzugehen: «Der Sport hat für nenswert. Auch illegale Mittel seien mich nicht nur einen gesundheitlichen ihm schon mehrere Male angeboten Vorteil, sondern sorgt auch dafür, dass worden – gekauft habe er allerdings ich disziplinierter und effizienter arbei- noch nie etwas. te», sagt Viktor. Er sieht Fitnesstraining Als Viktor sein Kraftraumabo an der als Lebensschule und als Vorbereitung NKSA löste, beschlossen zwei weitere für die Arbeitswelt. Schüler, sich ihm anzuschliessen. Man merkt, dass er andere mit seiner LeidenNahrungsergänzung gehört dazu schaft ansteckt. Er ist die Leaderfigur Sport wird immer ein wichtiger Be- einer immer grösser werdenden Kraftstandteil von Viktors Leben bleiben. raumgruppe: «Ich sehe mich selbst Auch Geld verdienen will er irgend- nicht als Anführer oder Mutmacher. Es wann mit seiner Leidenschaft: «Ich muss auch von den anderen kommen. möchte nebenberuflich als Personaltrai- Man kann niemanden zwingen, Sport ner arbeiten und vielleicht auch Sport zu treiben», findet der erfahrene Fitan einer Schule unterrichten.» Für ein nessfan.

Kanti-Krafträume mit viel Andrang «Krafttraining ist ein Teil der Gesellschaft. Der Kraftraum ist wichtig für die Gesundheit, die soziale Vernetzung und den zwischenmenschlichen Austausch», sagt Chiara Boggia, Verantwortliche für den Kraftraum der Kanti Baden. Der mit dem Kraftraum verbundene Sport sei ein guter Ausgleich zum Alltag und wirke dem Bewegungsmangel entgegen. Die Verantwortlichen für die Krafträume sehen jedoch auch klare Nachteile: Adi Probst von der Kanti Wettingen bemängelt, dass die Schüler mangels besseren Wissens die Qualität der Ausübungen vernachlässigen. Viele trainieren mit zu viel Gewicht und gefährden dadurch ihre Gesundheit. Das soll in Zukunft durch eine bessere Ausbildung kompensiert werden. Wichtige Muskelpartien beim Training im Kraftraum würden verloren gehen und Trainingsgrundsätze wie das Aufwärmen und das Cool Down würden nicht beachten. Dass auch Schüler von Kantonsschulen oftmals zusätzliche Nahrungsergänzer zu sich nehmen, welche teilweise auch illegal erworben werden, ist den Leitern der Krafträume bewusst: «Oft gerät die Tatsache in Vergessenheit, dass solche Präparate auch Fett aufbauen. Ich versuche meinen Schülern beizubringen, dass solche Mittel nichts bringen. Jedoch habe ich manchmal das Gefühl, man müsse sie einfach reinlaufen lassen, da man sie sonst nicht zum Aufhören zwingen kann», sagt Boggia. Der Fitnesstrends wird auch an Kantonsschulen noch weiter zunehmen. Immer mehr Kraftraumabos werden gelöst – immer häufiger und intensiver wird trainiert. Wer einmal angefangen hat, hört meistens nicht mehr auf, denn perfekt ist der eigene Körper nie. *Name von der Redaktion geändert


Foto: Jörg Brinckheger

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SHARECONOMY

TEILEN IST SELIGER ALS KAUFEN Dinge werden nicht mehr gekauft – sie werden geteilt. «Shareconomy» verbreitet sich immer stärker und bietet dabei eine Vielzahl an neuen Möglichkeiten. Text: Sebrina Pedrossi & Laura Rufer

Shareconomy richtet sich in erster Linie an den Endverbraucher. Durch die Tauschwirtschaft müssen weniger Produkte gekauft werden und so kann bares Geld gespart werden. Nebst den wirtschaftlichen Absichten verfolgt das Prinzip Shareconomy aber auch das Ziel, die Gesellschaft zu verbessern. Die Wegwerfmentalität und der Materialismus sollen so weit als möglich verschwinden. An ihre Stelle sollen wieder Tauschhandel und Sozialkompetenz treten. «Die Sharing Economy schweisst lokale Gemeinschaften stärker zusammen und unterstützt Kleinunternehmer und Privatpersonen dabei, eine echte Einnahmequelle zu generieren», sagt Shareconomy-Expertin Anastasia Albert.

Zum Teilen gemacht? Das Teilen wird als eine soziale Fähigkeit beschrieben, welche erst erlernt werden muss. Es kann deshalb eine

Öffentlichkeit zur Verfügung stellen kann. WeeShare-Gründer Christian Schmitz betont, dass es der Firma dabei nicht um den eigenen Profit ginge: «Mit unserer App unterstützen wir den «Mit unserer App unGesellschaftswandel in Richtung Teiterstützen wir den Gelen statt Kaufen. Es ist uns wichtiger, das Prinzip Shareconomy zu verbreisellschaftswandel in ten, als selbst viel Geld zu verdienen.» Richtung Teilen statt Für ihn ist klar, dass die heutige GeKaufen.» sellschaft zum Teilen gemacht ist und Christian Schmitz, auch die nötige Bereitschaft vorhanden ist: «Sehr teure Objekte wie private Gründer WeeShare Flugzeuge sind fast ausschliesslich in Weile dauern, bis man lernt, dass teilen Gemeinschaften finanziert. Hier ist für beide Seiten von Vorteil sein kann. also die Bereitschaft zum Teilen sehr Für Furore sorgte in den letzten Mona- gross. Kleine Alltagsgegenstände, Obten die App WeeShare – eine Plattform, jekte die billig oder mit Hygiene verauf welcher man seine Besitztümer der bunden sind, werden weniger geteilt.»


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SHARECONOMY

Erfolgreiche Ansätze Schon seit längerer Zeit wird das Shareconomy-Prinzip in der Kleiderbranche angewendet, dort allerdings in einem anderen Rahmen: Es geht dabei nicht ums Teilen der Kleidung, sondern ums Weitergeben von nicht mehr getragenen oder zu klein gewordenen Kleidern. Auf verschiedenen Plattformen kommt man so günstig oder sogar gratis an ein «neues» Outfit. Dadurch werden weniger neue Kleider gekauft und die eingesetzten Ressourcen für die Kleiderproduktion werden optimaler genutzt. Was in Secondhand-Läden wie in denen des Blauen Kreuz oder der Caritas schon lange funktioniert, hat eben erst den Einstieg in die sozialen Medien und den Sprung aufs Smartphone geschafft. Auf Facebook gibt es zahlreiche «Kleider Flohmarkt»-Gruppen, wo rege gehandelt und gefeilscht wird – für die Smartphones sind verschiedene Tausch-Apps wie etwa Shpock,

Flohmi oder Stuffle auf dem Markt. Die neuen Medien und sozialen Netzwerke vereinfachen Shareconomy enorm. Weltverbesserer Shareconomy Trotz erfolgreichen Ansätzen im Kleider-Secondhandgeschäft haben andere Shareconomy-Plattformen derzeit noch einen schweren Stand. Viele Menschen haben Hemmungen, sich mit Mobility einfach in ein fremdes Auto zu setzen oder über AirBnB in einer fremden Wohnung zu schlafen. Doch gerade für Studenten mit kleinem Geldbeutel bietet Shareconomy viele Möglichkeiten. Wer sich mit fremden Leuten zusammentut, kann neue Freundschaften knüpfen und beide können vom Hintergrundwissen und den Erfahrungen des Anderen profitieren. Mehr Teilen heisst weniger Kaufen und schlussendlich weniger Leerlauf verbrauchte Ressourcen.

Shareconomy-Apps - Flohmi, Shpock, Stuffle: - WeeShare: - Mobility: - AirBnB, Couchsurfing:

Gebrauchte Gegenstände weiterverkaufen Gemeinsam Dinge nutzen Carsharing Housesharing

Kleidertausch mal anders Der Verein Walk-In-Closet organisiert pro Jahr etwa 6 Anlässe in der Deutschschweiz. Das Prinzip dieser Kleidertauschbörsen ist einfach: Man bringt nicht mehr gebrauchte Kleidungsstücke, Taschen, Schuhe oder Accessoires mit und kann für nur zwei Franken Eintritt so viele Kleidungsstücke nach Hause nehmen, wie man will. Der Verein «Erklärung von Bern» betont, dass es dabei nicht nur darum geht, günstig zu neuen Kleidern zu kommen: «Es geht uns vor allem auch darum, einen bewussteren Konsum zu bilden und auf Kleidung zu setzen, die nicht auf Ausbeutung der Fabrikarbeiter aufbaut.»

«Alles aus zweiter Hand» Sebrina Pedrossi Mein Outfit heute ist geprägt von Shareconomy: Das Shirt vom Caritas Secondhand-Laden in Aarau; die schwarze Frühlingsjacke habe ich von A.L. aus Z. via einer «Kleider Flohmarkt»Gruppe auf Facebook bekommen; der Vintage-Rucksack aus der ShpockApp; die Schuhe ergatterte ich am Walk-In-Closet in Baden. Alle Sachen sind also aus zweiter Hand – nicht direkt im Kleiderladen gekauft, aber trotzdem noch schön, ganz und tragbar. Ein gutes Gewissen gibt mir das schon. Ich mache damit schliesslich einen kleinen Schritt gegen die Masslosigkeit unserer Konsumgesellschaft. Dass dies bei den grossen Modekonzernen, die nur dank ausbeuterischen Arbeitsbedingungen so günstig produzieren können, ankommt, ist dennoch unwahrscheinlich. Es geht mir aber nicht nur um das gute Gewissen, wenn ich gebrauchte Dinge kaufe oder an Tauschbörsen meine alten Sache weggebe. Ein Vorteil von gebrauchten Kleidern ist auch, dass ich nicht in vollgestopften Läden stöbern und dann noch eine halbe Stunde vor der Kasse anstehen muss. Zudem findet man auf Shareconomy-Plattformen auch Dinge, die man sonst nicht oft auf der Strasse antrifft – es ist also ein Weg, um zu individuelleren und persönlicheren Kleidern zu kommen.


ZUMBA, e i n S e l b s t ve rs u c h

Fotos: Patrick Züst

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ZUMBA

Ich gebe es ja zu: Ich hatte viele Vorurteile gegenüber dem plötzlich so populären Fitnessphänomen. Und selten lag ich so falsch. Text: Mara Jenni

Zumba ist ein Hausfrauensport, besteht aus zufälligen Aerobic-Schritten und ist alles in allem nicht mehr als eine Werbestrategie, um übergewichtigen Leuten das Geld aus der Tasche zu ziehen. Ich hatte wirklich kein allzu positives Bild vom neuen Trendsport. Aber Vorurteile sind ja schliesslich da, um sie über den Haufen zu werfen. Deshalb nahm ich es mir zum Ziel, selbst an einer Zumba-Stunde teilzunehmen. Das Angebot dazu im Internet ist enorm. Es wirkt tatsächlich so, als ob sich jedes Fitnessstudio noch ein Stück vom Erfolgskuchen abschneiden möchte. Bei meinem Selbstversuch habe ich mich für die MuSt-Danceschool in Aarau entschieden. Das Gebäude in der Telli ist völlig unscheinbar und ohne die wummernden Bässe, die sogar die

Kieselsteine auf dem Vorplatz zum Erzittern bringen, hätte man wohl Mühe, das Tanzstudio überhaupt als solches zu identifizieren. Von meinem Instruktor Semih werde ich zwar herzlich begrüsst, doch noch bin ich skeptisch. Ist es möglich, sich während einer Stunde im wandfüllenden Spiegel beim Tanzen zuzusehen, ohne vor der eigenen Unfähigkeit fliehen zu wollen? Kann es wirklich sein, dass ich nach einer Stunde Zumba wiederkommen möchte?

Bewegungen des Profis nach – sie scheinen alle Schritte auswendig zu kennen. Meine eigenen Bewegungen sind nur mit Mühe als Tanz zu identifizieren. Die ersten fünf Minuten sind anstrengend – nicht nur im körperlichen Sinne. Ich muss mich zuerst daran gewöhnen, dass ich nicht selbst entscheiden kann, wie ich mich bewege. Was getanzt wird, bestimmt Semih – und die Musik. Doch bereits während des dritten Songs stellt sich der Spassfaktor ein. Aller Anfang ist schwer Hatte ich zuvor noch Angst, dass der Ohne viel Zeit zu verlieren zeigt Tanzstil zu stark an Aerobic angelehnt Semih Mut, Tanzinstruktor und Ge- ist, stelle ich jetzt fest, dass Zumba schäftsführer des Studios, die ersten eher eine Mischung aus lateinameriSchritte vor. Mit viel Elan ahmen die kanischen Standardtänzen und Bauchanderen Teilnehmerinnen, alles sport- tanzelementen ist. Nur ab und zu stehe liche Frauen zwischen 20 und 35, die ich plötzlich im Ausfallschritt vor dem


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ZUMBA Spiegel. Und selbst dann bemerke ich erst im Nachhinein, wie geschickt sich das Aerobic hinter der Fassade von HipHop und Cha-Cha-Cha versteckt. Und was noch viel wichtiger ist: es macht unglaublich Freude, dem Instruktor zuzusehen und ihm nachzutanzen. Semihs Begeisterung ist ungemein ansteckend. Es scheint ihm mindestens so viel Spass zu machen, selbst zu tanzen, wie seinen Schülerinnen beim Tanzen zuzuschauen. Immer wieder steigt er vom Podium herunter und mischt sich unter die Teilnehmenden – tanzt als Profi Seite an Seite mit dem einfachen (Tanz-)Volk. Man merkt schnell, dass beim Zumba nicht um Perfektion geht. Der Spassfaktor steht eindeutig im Vordergrund und ich kann nicht leugnen, dass sich auch mir langsam ein Lächeln ins Gesicht zaubert. Niemand muss sich hier für irgendeine Bewegung schämen. Hauptsache ist, dass man sich bewegt und das ist in der heutigen Zeit von Perfektionismus unglaublich befreiend.

Jedoch ertappe ich mich immer wieder dabei, dass mir gewisse Bewegungen so viel Freude bereiten, dass ich aufhöre dem Instruktor zu folgen. Ich kreiere meine eigene Choreographie, bis ich mit Schrecken feststelle, dass ich völlig aus der Reihe tanze. Immer wieder überwältigt mein Freiheitsdrang meine

«Hauptsache ist, dass man sich bewegt und das ist in der heutigen Zeit von Perfektionismus unglaublich befreiend.»

Konzentration. Doch Zumba ist nicht wie das Tanzen auf einer Party – hier haben Konzentration und Gruppendynamik oberste Priorität. Mit Eigeninterpretation kommt man im Zumba nicht weit, denn jeder Schritt ist genauestens geplant und einstudiert. So fällt es auch schwer zu glauben, dass dieses Fitnesskonzept per Zufall entstanden ist. Der Kein Platz für Improvisation Legende nach soll der kolumbianische Die Musik beinhaltet schnelle Choreograf und Tänzer Alberto Perez Rhythmen, Reggaeton und spanische nämlich eines Tages die Musikkassette Songtexte, die motivieren und einen für eine Aerobicstunde vergessen haben die Welt rundherum vergessen lassen. und musste sich deshalb mit Kassetten

behelfen, die in seinem Auto lagen. Weil sich darauf vor allem Latin, Salsa und Merengue befunden hat, musste Alberto in der darauffolgenden Stunde bewegungstechnisch etwas improvisieren. Zu den ungewohnten Rhythmen entstand somit ein völlig neuer Tanzstil, den laut «Zumba Fitness LLC» heute 14 Millionen Menschen weltweit praktizieren. Definitiv Wiederholungsbedarf Erst am Schluss der Stunde bemerke ich, dass Schweisstropfen von meiner Stirn perlen und mein T-Shirt völlig durchnässt ist. Ich kann nun gut verstehen, warum viele Leute ein solches Workout einer einsamen Joggingrunde vorziehen. Es ist ein richtiger Motivationsschub, wenn einem mit so viel Freude vorgetanzt wird und auch eine Stoppuhr ist überflüssig, denn die Zeit verstreicht im Flug. Eigentlich will ich ja gar nicht mehr aufhören. So ziehe ich eine durchwegs positive Bilanz und rate jedem, der gelangweilt von herkömmlichen Sportarten zum muffeligen Couchpotato mutiert, einmal über seinen Schatten zu springen. Denn ich bin am Ende nicht nur fix und fertig, sondern vor allem eins: glücklich.


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«AVATAR»-KURS

«AVATAR»-MEISTER ZEIGEN DEN WEG ZUR ERLEUCHTUNG Text: Patrick Züst

«Avatar» steht nicht nur für verschiedene Filme und Fernsehserien, sondern auch für ein Bewusstseinsförderungsprogramm, gegründet vom Amerikaner Harry Palmer. Der ExScientologe entwickelte mit «Avatar» ein Kurssystem, welches Teilnehmern unter anderem ermöglichen soll, ihren eigenen Willen besser kontrollieren zu können. An die Schulleitung der Kantonsschule Wohlen wurde ein Antrag zur Einführung von «Avatar» als Freifach gestellt. Die Psychogruppierung gilt zwar offiziell nicht als Sekte, wird von Kritikern jedoch trotzdem oft als sehr manipulativ und gefährlich eingeschätzt. Dennoch entschied sich die Wohler Schulleitung dafür, «Avatar» eine Chance zu geben und anhand von einer Probelektionen im Schwerpunktfach PPP eine allfällige Einführung als Freifach zu prüfen. Obwohl der Antrag schlussendlich abgelehnt wurde, sorgte diese Entscheidung unter den Schülern für viel Diskussionsstoff. Die «nakt» sprach mit einem Teilnehmer des Probekurses darüber, wie er den Probekurs «Avatar» und die anschliessende Diskussion mit der Lehrerin Esther Burkert wahrgenommen hat.

PPP teilgenommen. Wie wurdet ihr darauf vorbereitet?

Nein, Diskussionen wurden immer Unsere Lehrerin, Frau Esther Burkert, sehr schnell abgewürgt. Sie habe uns hat einige Male erwähnt, dass wir bald einfach gesagt, was man gemäss «Avavon einem «Avatar»-Meister Besuch tar» im Leben darf und was nicht. Für bekommen würden. Was uns dabei ge- andere Denkweisen hatte es keinen nau erwartet, wussten wir jedoch nicht. Platz – kritisches Denken wurde überAber sie hat auf jeden Fall positiv da- haupt nicht gerne gesehen. Es grenzte von gesprochen und gesagt, dass wir teilweise schon fast an Gehirnwäsche. der Sache offen begegnen sollen und uns eine eigene Meinung bilden sollen. Welche Meinung hast du dir wähWie lief dann der eigentliche Kurs ab?

rend dem Kurs gebildet?

Am Anfang bin ich ziemlich neutral an Zuerst haben die «Avatar»-Meister uns das Ganze herangegangen. Während ein Dossier verteilt. Schon beim Titel den ersten Minuten habe ich mir ge«Der dritte Pfeiler der Erleuchtung» dacht, dass das alles nur eine Vorübung wurde ich etwas stutzig – irgendwie ist und dass es dann schon los gehen wird. Aber irgendwie ging es einfach immer so weiter und das fand ich natürlich sehr komisch. Deshalb haben «Es grenzte teilweise schon wir in der ersten Pause auch sofort das Handy gezückt und dieses ganze fast an Gehirnwäsche.» «Avatar»-System gegoogelt.

klang das ziemlich esoterisch. Die «Avatar»-Meister haben uns das Dossier vorgelesen, welches hauptsächlich aus kurzen Einführungstexten und verschiedenen Übungen bestand. Es handelte sich dabei um einen Minikurs, Dominik*, du hast vor einigen Mo- der einem einen Einblick zu «Avatar» naten an einem dreistündigen geben sollte. «Avatar»-Kurs im Schwerpunktfach

Konntet ihr auch Fragen stellen?

Was war das Ergebnis?

Überraschung, Schock und ein Stück weit auch Enttäuschung. Schnell stiessen wir auf Seiten, die «Avatar» als sehr umstritten, sektenähnlich und potentiell gefährlich beschrieben. Auch die enormen Ausbildungskosten und der früher bei Scientology aktive Gründer haben uns sehr erstaunt. Nach den positiven Worten von Frau Burkert im


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«AVATAR»-KURS Vorfeld schien das jetzt alles ziemlich abstrus. Die nachfolgenden Übungen haben wir dann natürlich mit besonderer Vorsicht gemacht. Worum ging es bei diesen Übungen genau?

Einmal mussten wir während zwei Minuten ein Objekt anschauen, ohne uns ablenken zu lassen. Dadurch sollte man mehr Selbstkontrolle bekommen. Und, hast du das Ziel erreicht?

forsch oder überhaupt nicht eingegangen. Das Ganze ging sehr schnell in einen Bereich, in dem man den eigenen Willen nicht wie angekündigt stärken, sondern eher abschalten sollte.

Nein, ich musste mich nur selbst kontrollieren, um nicht hinauszulaufen. Demnach ist «Avatar» also nicht geEs waren meist banale Dinge. Oftmals (lacht) eignet als Freifach? ging es vor allem darum, seine Ge(Lacht). Nein, wenn man das ernsthaft danken genau zu fokussieren, sich auf «Avatar» hat dich also nicht über- in Erwägung gezogen hat, dann verstesich selbst zu konzentrieren und seinen zeugt? he ich die Welt nicht mehr. Zum Glück Willen genau zu steuern. Teilweise war In keinster Weise. Die Leiter strahlten hat man sich ja dann schlussendlich es wirklich noch interessant – oftmals in ihrer Rolle eine unangefochtene Au- dagegen entschieden. Das Konzept ist aber auch recht «creepy» und unnötig. torität aus und auf Kritik wurde sehr überhaupt nicht unterrichtsfähig oder mit unserem Bildungssystem vereinbar. Das ist mehr Missionierung als sonst etwas. Findest du es vertretbar, dass man es mit euch ausprobiert hat?

Nein, meiner Meinung nach war das nicht in Ordnung. Mit einmal googeln hätte man merken müssen, dass «Avatar» in Schweizer Schulen nichts verloren hat. Und ich kann mir auch vorstellen, dass es gewisse Personen durchaus hätte negativ beeinflussen können. Konntest du trotz allem etwas vom Kurs mitnehmen?

Wenn, dann dass ich jetzt noch sensibilisierter gegenüber solcher «Gehirnwäsche» bin. Es war interessant zu sehen, wie solche Organisationen vorgehen, um Leute auf ihre Seite zu ziehen. Zudem habe ich die nachfolgenden Besprechungen mit unseren Lehrpersonen als sehr positiv wahrgenommen. Es bestand noch viel Klärungspotenzial und dadurch konnten wir die gemachten Erfahrungen wirklich gut aufarbeiten. So hat der Kurs uns indirekt sicherlich doch noch etwas gebracht. Aber zum guten Glück ist «Avatar» ja als Freifach abgelehnt worden – sonst hätte ich getobt.


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«AVATAR»-KURS

Du hättest dich nicht angemeldet?

Ich wäre wahrscheinlich eher nach Pandorra ausgewandert (lacht). * Name von der Redaktion geändert

«Für mich hat das alles gurumässig gewirkt» Esther Burkert, Fachlehrkraft für Psychologie und Pädagogik an der Kantonsschule Wohlen, hat sich nach dem Antrag zur Einführung von «Avatar» als Freifach mit der Thematik auseinandergesetzt. Sie hat sich dazu entschieden, das Kurssystem anhand von einer Probelektion zu testen. Frau Burkert, Sie haben sich dazu entschlossen, einen Lehrerkollegen, der als «Avatar»-Meister tätig ist, in Ihr Schwerpunktfach einzuladen und mit ihren Schülern den Kurs auszuprobieren. Haben Sie sich vor der Durchführung über Avatar informiert?

Ich pflege zu meinem Kollegen, der bei uns den Mini-Kurs durchgeführt hat, einen guten Kontakt. Wir haben uns bei einem Mittagessen über die interessanten psychologischen Aspekte von «Avatar» unterhalten und da wurde ich recht schnell hellhörig. Nachdem ich dann von der Schulleitung angefragt wurde, ob ich eine allfällige Einführung von «Avatar» als Freifach prüfen würde, habe ich mich zusätzlich auch noch in das Kurssystem eingelesen. Und natürlich habe ich mich auch noch im Internet informiert. Sind Sie dabei nicht auf die vielen kritischen Stimmen zu «Avatar» aufmerksam geworden?

Doch, das ist mir natürlich aufgefallen.

Ein mulmiges Gefühl bekam ich davon aber nicht. Ich kenne sowohl den Kursleiter als auch meine Schüler sehr gut und wusste, dass da nichts schief gehen konnte. Zudem war ich immer anwesend und hätte sofort eingreifen können, falls etwas nicht geklappt hätte.

Denken waren für mich ausschlaggebend. Unklare und teilweise manipulative Formulierungen haben in einer Schule nichts zu suchen. Auch die vielen Versprechungen empfand ich als sehr suspekt – für mich hat das alles sehr gurumässig gewirkt.

Dann gingen Sie also mit positiven Erwartungen in den Kurs?

Ihr Bild von «Avatar» ist jetzt also eher negativ geprägt?

Einfach interessiert – etwas skeptisch, aber auch mit viel Neugierde. Ich wollte dem Ganzen eine Chance geben und komplett neutral rangehen. Wie haben Sie den Ablauf des Kurses wahrgenommen?

Ich war ja Teilnehmerin und habe alle Übungen auch mitgemacht. Überrascht war ich vor allem vom methodisch-didaktischen Ablauf. Mein eigener Unterricht lebt von Diskussion – bei «Avatar» wurde dazu keine Möglichkeit geboten. Das hat mich sehr überrascht und ich habe mich diesem Vorgehen auch nicht komplett untergeordnet. Die Übungen selbst waren unterschiedlich interessant – teilweise habe ich sie positiv wahrgenommen, andere haben mich eher negativ überrascht. Wie sah Ihr Fazit bezüglich einer Einführung als Freifach aus?

Für mich war das ein klares Nein. Der Mini-Kurs hat mich gar nicht überzeugt. Die straffe Führung und vor allem der fehlende Raum für kritisches

Ich lasse natürlich jedem die Freude daran, «Avatar» ausserhalb der Schule zu praktizieren. Aber schliesslich sollte ja geklärt werden, ob es eine Einführung als Freifach möglich wäre und dazu sehe ich keine Möglichkeit. Besonders für psychisch labile Persönlichkeiten kann das Kurssystem meiner Meinung nach durchaus negative Auswirkungen haben. Bereuen Sie im Nachhinein, dass Sie mit Ihren Schülern den Versuch gemacht haben?

Nein, ich bereue es auf keinen Fall. Ich sehe es als eine positive Erfahrung und würde es auch wieder machen. Eine Kompetenz, die wir PPP-Unterricht fördern, ist die Fähigkeit, eigene Stellungnahmen zu bilden. Der Mini-Kurs Avatar bot eine ideale Gelegenheit, einen Sachverhalt einerseits offen anzugehen, andererseits aber auch kritisch zu hinterfragen. Die Auswertung ergab ein sehr fachliches und gutes Gespräch und das finde ich einen tollen Nebeneffekt.


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KOMMENTAR

Warum es nicht mehr cool ist, faul und intelligent zu sein Text: Darja Keller

Wenn Prüfungen zurückgegeben werden, sind die Reaktionen der Anderen meist spannender als die Note selbst: Es gibt die Stoiker – sie starren stur auf ihre Tischplatte, und wenn ihre Prüfung mit der Note drauf vor ihnen liegt, werfen sie aus dem Augenwinkel einen Blick darauf und tragen dann, ohne einen Blick nach links oder rechts zu verschwenden, die Note in ihre Agenda ein. Und es gibt die Macker: Sie sitzen da, den Stuhl locker zurückgekippt, eine Hand an der Tischplatte um dann, sobald die Prüfung vor ihnen liegt, dramatisch über sie herzufallen, sie sogleich zu zerreissen und schlagartig den Raum zu verlassen. Oder aber sie werfen ihr Etui durch den Raum und rufen, sodass es jeder hört (man möchte ja die Stoiker aus ihrer Trance wecken) so etwas wie: «Geeeeeeiiiil Mann, en Foifehalber! Grisse hani! Debi hani voll nüt gmacht! Nöd eimol agluegt de Scheiss!»

Wahrscheinlich, wie viele Kantonsschüler, oben links: begabt, aber faul. Warum eigentlich? Sind wir wirklich alle naturintelligent, aber uninteressiert – oder sehen wir uns selbst nur gerne so? Wir bewundern Leute, die ohne einen Finger zu rühren durch ihre Schulzeit kommen. Die morgens mit schwarzen Ringen unter den Augen im Unterricht sitzen und zu sagen scheinen: Hey, ich fühl den Expressionismus total. Aber die Hausaufgaben mache ich nie, wo käme ich denn da hin. Wir schreiben ihnen ein aufregenderes Leben zu als das unsere: Wer den grössten Teil der Unterrichtszeit fehlt, aber trotzdem gute Noten macht, muss irgendwo eine Doppelexistenz in einem verrauchten Club bei lauten Bässen in einem schmutzigen Hinterhof in Ostslowenien haben. Wer eine Prüfung zurückbekommt und betont, wie verkatert er beim Schreiben ebendieser war, erhält für seine 4.75 natürlich beträchtEs gibt bekanntlich dieses Koordi- lich mehr Bewunderung als jemand, natensystem, in das manche Lehrerper- der erklärt, den ganzen Sonntagnachsonen ihre Schülerinnen und Schüler mittag fürs Lernen geopfert zu haben. – bewusst oder unbewusst – einordnen: Fleissarbeit ist etwas für Streber, für Auf der y-Achse sehen wir die Intelli- Angepasste, für unkritische Schafe, die genz, auf der x-Achse die Leistungsbe- nie die Welt verändern werden. So erreitschaft. Wo würdest du dich einord- klären wir uns selbst auch gerne, wieso nen? wir keine Wörter büffeln oder Jahres-

zahlen auswendig lernen wollen. Wir können während der Prüfung ja Leo fragen. Auswendig lernen ist stumpfe Fleissarbeit, schliesslich sollen wir hinterfragen, kritisieren, überdenken. Ist es möglich, Literatur in einer Sprache zu hinterfragen, von der man kaum ein Wort versteht? Das hier soll kein Plädoyer fürs Bulimie-Lernen sein oder gar für Bildungssysteme, die das stumpfe Datenstapeln über eine gute Diskussion stellen. Eher für die ehrliche, naive Begeisterung: Es kann irgendwie auch schön sein, sich einmal so richtig für ein Fach, eine Prüfung, ein Thema zu verausgaben. Fleiss kann Leidenschaft hervorrufen: Das weiss man spätestens nach der Maturarbeit, wenn man sich nach sechs Monaten Hassliebe nach der Abgabe trotzdem fühlt, als hätte man sein Baby gerade aus den eigenen Armen in den Fluss geworfen und den Krokodilen überlassen. Und ja, okay: Faul sein ist auch schön. Und natürlich sind die hypereffizienten Mediothekophilen unter uns genauso nervig wie die opportunistischen Macker. Aber vielleicht sollten wir unsere eigene Möchtegernfaulheit einfach mal kritisch hinterfragen. Darin sind wir ja bekanntlich ganz gut.


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STATISTIKEN

Aargauer Mittelschulen statistisch durchleuchtet Statistiken sind toll. Farbige Balken und gekrümmte Linien stellen eine Flut von Informationen und mathematische Daten übersichtlich dar. Die «NAKT» gibt deshalb einen kleinen Einblick in die wichtigsten Zahlen der Aargauer Mittelschulen. Text: Patrick Züst & Sarah Kamp

Im Aargau gibt es immer mehr Kantonsschülerinnen und Kantonsschüler. Das weiss man und das spürt man. Heute sind rund 30% mehr Personen an Aargauer Kantis eingeschrieben als noch vor acht Jahren. Im Gegenzug leicht abgenommen hat die Schülerzahl an der Fachmittelschule und der Wirtschaftsmittelschule. Die Informatikmittelschule hingegen wird von Jahr zu Jahr beliebter und kann steigende Schülerzahlen verzeichnen. Momentan gibt es aber noch immer rund vier Mal mehr Schüler an Kantonsschulen als an allen anderen Mittelschulen zusammen. Auch die Geschlechterverteilung an den Aargauer Mittelschulen zeigt ein eindeutiges Bild. Während es an der Kantonsschule und der FMS klar mehr Frauen gibt, sind Männer dafür an der WMS und der IMS stärker vertreten. Bei letzterer lag die Frauenquote im Jahr 2008 noch über 10% – heute kommt auf 124 Männer nur noch eine Frau.


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STATISTIKEN

Die im Artikel verwendeten Daten stammen vom Aargauischen Departement für Bildung, Kultur und Sport und von den einzelnen Kantonsschulen. Sie beziehen sich stets auf das aktuelle Schuljahr 2013/14. Für die Richtigkeit der Daten übernimmt die «NAKT» keine Gewähr.

Die Beliebtheit der Wahlpflichtfächer unterscheidet sich zwischen den Aargauer Kantonsschulen stark. Während das Angebot von Schwerpunkt- und Ergänzungsfächern an allen Schulen gleich ist, gibt es bei den Akzentfächer einige Unterschiede. So wird beispielsweise an der AKSA und der KSBA zusätzlich das Fach NAWIMAT angeboten, wo mathematisch-naturwissenschaftliche Grundlagen erarbeiten werden. An der KSWO kann man ENATECH (Experimentelle Naturwissenschaften und Technik), an der KSWE AETNA (Akzentfach Experimentelle Technik und Naturwissenschaft), an der NKSA AINK (Akzentfach Informatik und Kommunikation) und an der KSZO DigiKom (Digitale Kommunikation) belegen. Mit Abstand am gefragtesten ist jedoch das Akzentfach GSW, welches von fast der Hälfte aller Aargauer Kantonsschülern belegt wird. Während das beliebteste Akzentfach noch im Bereich der Geistes- und Sozialwissenschaften liegt, findet mit Biologie und Chemie ein naturwissenschaftliches Schwerpunktfach am meisten Andrang. Weniger begehrt sind die Fremdsprachen: Französisch, Italienisch und Latein stehen am Ende der Rangliste. Am verhältnismässig beliebtesten ist das Schlusslicht Latein noch an der Kantonsschule Zofingen, wo sich immerhin fast 10% aller Schüler für die antike Sprache entscheiden. Ein noch extremeres Bild zeigt die Verteilung der Ergänzungsfächer, da dort die Durchführung erst ab einer gewissen Klassengrösse garantiert. So wird beispielsweise das Ergänzungsfach Geschichte, welches kantonsübergreifend am zweitbeliebtesten ist, an der Kantonsschule Wohlen momentan gar nicht abgehalten. Am meisten Aargauer Kantonsschüler entscheiden sich für das Ergänzungsfach Sport.


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PRO-CONTRA

Stimmrechtsalter 16 Kantischüler vs. Parteipräsident Politiker inszenieren sich gerne in endlosen Monologen und

bewirtschaften so die Wählerdegeneration. Die NAKT gibt ihnen die Chance sich kurzzufassen: Pro-Contra in 300 Worten.

Ganz einfach mehr Demokratie Am 9. Februar hat eine Mehrheit der über Fünfzigjährigen auf die Zukunft der Jugend gepfiffen und die Masseneinwanderungsinitiative deutlich angenommen, während die Jungwähler sie klar verworfen haben. Dieser Mehrheit war offensichtlich nicht bewusst, dass sie so einigen zukünftigen Austauschstudenten die Erfahrungen im Ausland vermiest haben. Die Jungen sind zwar nicht allzu zahlreich an der Urne erschienen, viele von ihnen hatten aber auch gar nicht das Recht, überhaupt ihre Meinung zu äussern. Ist es Demokratie, wenn die, die noch am längsten in der Schweiz leben werden, nicht mitbestimmen können? Die 16- und 17-jährigen, die schon arbeiten, die das FreifachPolitik besuchen, die Zukunftspläne haben und die in grosser Zahl Jungparteien beitreten, können nicht mitreden. Nach Schweizer Gesetz dürfen sie zwar Bier trinken und Sex haben, aber eine zählende Meinung haben sie nicht. Die alte Garde sagt, wir seien uninteressiert und hätten andere Dinge im Kopf. Aber offensichtlich gibt es auch Volljährige, die sich überhaupt nicht für Politik interessieren. Schliesslich kann keiner behaupten, dass 45% Wahlbeteiligung von grossem Interesse zeugt. Wie Interesse wecken? Sicher nicht, indem man Lehrlingen und Kantischülern sagt, sie hätten nichts an Abstimmungen verloren, auch dann nicht, wenn sie sich wirklich für Politik interessieren. Demokratie sei, wenn alle mitbestimmen und zu einem Schluss kommen, was das Beste für die Gesellschaft ist, sagte Schriftsteller Jean-Jacques Rousseau. Wir nennen uns gerne das demokratischste Land der Welt. Die logische Schlussfolgerung daraus kann nur sein, dass wir auch etwas dafür tun müssen, demokratisch zu sein. Demokratie ist nicht, wenn eine Elite aus vier Millionen Stimmberechtigten über vier Millionen ohne Stimmrechte entscheidet. Demokratie ist, wenn alle mitentscheiden können, die Teil der Gesellschaft sind.

Nein zum «Stimmrechtsalter 16!» In den letzten Monaten dominierten Schlagzeilen, die nahe legten, dass vor allem die Jugend angeblich kein Interesse an Politik habe und ihr die Zukunft unseres Landes eher gleichgültig sei. Das ist klar falsch. Ein Grossteil der Jungen ist politisch interessiert, macht sich allerdings nur nicht immer bemerkbar. Dass Stimmrechtsalter 16 nun das Politikinteresse bei den Jungen steigern sollte, ist nicht realistisch. Das Erwachsenenalter ist in der Schweiz bei 18 Jahren festgelegt. Dies ist mit zahlreichen Rechten, aber auch mit Pflichten verbunden. Auch die Erlangung der demokratischen Rechte für Schweizer ist bislang klar an das Erwachsensein gekoppelt. Weshalb soll die klare Trennlinie, nun ausgerechnet beim Abstimmen aufgehoben werden? Es macht keinen Sinn, dass ein Jugendlicher mit 16 an der Urne über das Budget seiner Gemeinde abstimmen darf, ohne dass er zum Beispiel über sein eigenes Budget voll verfügen kann. Wer als unter 18-Jähriger politisch interessiert ist, hat zum Glück viele Möglichkeiten, sich zu engagieren. Bei Jungparteien oder Vereinen kann man sich über die politischen Abläufe informieren und wertvolle Erfahrungen sammeln, die man braucht, um bei Erreichen der Volljährigkeit mündig über die Vor- und Nachteile sowie die Auswirkungen von Abstimmungsvorlagen urteilen zu können. Die Erlangung von Rechten hat auch mit einer gewissen Bewährungszeit zu tun. Die Zeit von 16 bis 18 ist wesentlich im politischen Reifungsprozess. Dieser Abschnitt ist bei den meisten mit der beruflichen Ausbildung verbunden, ist also einer der wichtigsten Lebensabschnitte überhaupt. Zweifellos soll das politische Interesse der Jugend im Generellen gefördert werden. Dazu ist es ein guter Schritt, wenn die Staatskunde im Unterricht wieder mehr Gewicht erhält. Vor allem aber muss jedem klar sein, dass das Leben jedes Einzelnen von der Politik beeinflusst wird. Also, freut Euch auf Euren 18. Geburtstag und nehmt Eure Rechte selbstbewusst wahr.

Benjamin Bieri(17) Kantischüler an der Alten Kantonsschule Aarau, Jungpolitiker und JUSO-Mitglied.

Anian Liebrand (24) Jungpolitiker und Parteipräsident der Jungen SVP


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RÄTSEL

L E S RÄT

Wenn selbst der Fensterplatz zu langweilig ist Von: Tabea Jehle

LOGICAL

Vier Mitglieder eines James Bond Fanklubs unterhalten sich über ihre Lieblingsfilme und ihre Lieblingsschauspieler. Kannst Du aus dieser Unterhaltung alle Informationen heraushören? Die Lieblingsdarsteller der Fans müssen aber nicht zwingend auch in ihren Lieblingsfilmen mitspielen. • Tom findet, dass Pierce Brosnan der beste Schauspieler ist, Herr Fischer bevor- zugt jedoch Sean Connery. • Nils Müller ist kein Fan von Roger Moore. • Rolf, sein Nachname lautet nicht Klein, hält «Goldfinger» für den besten Bond- Film. • Herr Gärtners Lieblingsfilm ist «Moonraker». • Ein Klubmitglied sieht den Film «Casino Royale» mit seinem Lieblingsschau- spieler Daniel Craig in der Hauptrolle am liebsten. • Pauls Lieblingsfilm ist nicht «GoldenEye».

Vorname Nachname Filmtitel Schauspieler


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RÄTSEL

SUDOKU

soEinDing.de! SUDOKU - Januar 2014 (http://sudoku.soeinding.de) soEinDing.de! SUDOKU - Januar 2014 (http://sudoku.soeinding.de)

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11 3 • Die Nummer6am 3 Ende jeder9 Zeile

oder Spalte zeigt an, wie viele Felder 6 6 3

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durch Schiffe besetzt sind. 7 •2Schiffe 1 dürfen 3 sich 5 nicht 2 berühren, weder horizontal oder vertikal, noch 5 7 9 3diagonal. 7 1 Das 1 dass jedes 8 Schiff heißt, 44 8 vollständig 2 2 von Wasser (oder Rand) umgeben sein muss

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Lösungen auf der nächsten Seite...


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LÖSUNGEN soEinDing.de! - ERGEBNISSE SUDOKU - Januar 2014 leicht Sudoku Nr. 1 (einfach)

Sudoku Nr. 2 (einfach)

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schwierig 5 1 6 9 4 3 7 8 Sudoku Nr. 2 (anspruchsvoll)

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Sudoku Nr. 5 (einfach)

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8 3 -7Januar 9 42014 5 e! - ERGEBNISSE2SUDOKU

uchsvoll)

(http://sudoku.soeinding.de)

4 4 9 1 69 7 7 1 5 22 3 8 8 3

8 7 3 3 42 2 1 9 8 56 6 4 7 9

2 7 1 5 8 6 3 9 7 2 8 6 6 2 5 4 55 88 21 97 8 3 5 1 9 5 4 2 3 4 6 7 3 7 9 6 14 63 38 81 9 7 4 1

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Sudoku Nr. 6 (anspruchsvoll)

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Sudoku Nr. 13 (einfach)

Sudoku Nr. 10 (anspruchsvoll)

9 6 1 9 82

6 4 4 8 27

4 4 3 3 25

5 1 7 2 19

7 6 3 8 1 7 8 9 6 5 2 7 8 6 2 5 17 31 54 43 3 9 7 1 6 5 3 8 9 2 8 6 5 9 1 7 83 74 66 52

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6 2 5 3 3 8 2 6 5 7 1 8 8 4 7 3 24 15 61 59 7 9 3 4 7 9 8 2 3 8 2 7 6 1 4 7 12 63 46 95

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Sudoku Nr. 11 (anspruchsvoll)

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2 8 6 5 9 3 2 4 4 1 2 3 3 9 7 8 58 95 76 11 8 5 3 6 6 7 1 5 7 4 8 2 1 8 3 2 17 36 44 99

3 7 6 1 43

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9 6 1 8 5 3 4 2 4 5 7 6 8 3 3 2 5 7 1 9 8 4 1 9 3 5 7 2

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Sudoku Nr. 15 (anspruchsvoll)

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Sudoku Nr. 7 (einfach)

Sudoku Nr. 8 (einfach)

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5 6 1 8 4 9 7 3 2 Sudoku Nr. 4 (anspruchsvoll)

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Sudoku Nr. 8 (anspruchsvoll)

7 4 5 2 96

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8 4 5 1 7 9 3 6 3 9 6 8 3 1 4 8 28 85 12 77 5 6 3 4 2 3 5 4 6 5 2 9 4 8 6 9 95 37 41 22

6 1 4 5 53

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Rolf

6 8 7 Fischer

Goldfinger 8 7 3 1 5 6 2 9 Sean Connery Sudoku Nr. 12 (einfach)

1 9 4 1 88

3 5 2 7

7 7 8 3 16

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Mein Talent . t f n u k u Z t ha

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Sudoku Nr. 14 (einfach)

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Sudoku Nr. 18 (einfach)

Sudoku Nr. 14 (anspruchsvoll)

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6 4 5 2 1 3 9 2 7 8 3 4 2 1 6 3 5 7 11 69 48 27 82 34 6 5VORNAME 8 7 1 2 9 3 2 6 7 5 7 9 3 1 5 6 5 7NACHNAME 9 1 4 8 57 78 64 35 49 96

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de hera Vi 4 de 9 o: 3 F2in8 1 8 9 6 3 4 5

Sudoku Nr. 17 (einfach)

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Sudoku Nr. 7 (anspruchsvoll)

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6 1 5

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Casino 1 5 2 6 Moonraker 4 3 9 7 9 2 7 6 5 1 4 8 Royale 4 9 5 7 3 6 8 1 8 1 3 2 9 5 7 6 Brosnan Daniel Roger SCHAUSPIELER 6 1 8 2 7 4 3 9 5 7 6 5 4 8 1 9 3 2 Craig Moore Sudoku Nr. 10 (einfach) Sudoku Nr. 11 (einfach) 7 5 8 9

5 6 4

6 7 9 8

2 32 9

1Sudoku2 Nr. 31(einfach) 1 2 1 8 3

Sudoku Nr. 3 (anspruchsvoll) 4 7 2 3 5 9 6 8 1

us, 2 7 1 er 9 d n a a on m a R m 8 1 2 6 7 5 4 6 ru w2 a5 4 1 6 7 8 6 . U3 n7i L1u z8 e9rn2 s tudiert 7 3

7 1 3 3

64 2

Sudoku Nr. 6 (einfach)

4 2 1 8 5 6 3 1 2 6 5 3 8 2 5 7

Sudoku Nr. 9 (einfach)

1

2

1 1 3 6 69

3 8 6

2 7 5

1 4 9

3 7 2

5 8 9

1 4 6

4 2 3

1 9 5

8 6

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7 1 9

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3 7 4

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4 1 3

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3 5 7

9 2 8

6 4

2 4 1

7 5 6

3 8

1 7 2

6 4 9

5 3

6 9 8

5 3 1

7 2

5 3 4

2 8 7

1 9

Sudoku Nr. 15 (einfach)

Sudoku Nr. 12 (anspruchsvoll)

9 9 8 8 15

4 4 7 7 56

2 1 6 2

6 7 4 1 22

5 5 8 3 19

9 4 3 6

5 3 1 4 6 4 8 5 1 7 2 6 3 9 2 7 64 83 91 56 3 6 7 1 1 7 6 3 9 2 4 3 2 5 9 8 78 41 34 22

2 9 5 1 67

2 2 5 4 39

9 8 6 6 83

7 1 3 6 47

8 2 1 4 95

4 1 6 8 3 7 5 5 6 3 9 2 7 8 8 9 5 7 4 1 2 9 8 7 1 4 5 3

Sudoku Nr. 16 (einfach)

3 8 7

2 5 4

6 1 9

6 1 9

5 3 7

2 4 8

4 5 8

2 3 1

9 7

9 1 5 7 36

1 3 7

9 5 6

8 2

9 6 2

4 7 8

5 3

7 1 3

6 8 9

4 5

5 9 4

3 2 7

6 1

2 8 6

5 1 4

7 9

3 2 9

8 6 5

1 4

Sudoku Nr. 19 (einfach)

Sudoku Nr. 16 (anspruchsvoll)

2 4 4 5 57

1 1 3 6 82

5 9 7 3 88

6 4 9 5 37

3 4 6 8 2 8 6 7 8 9 1 2 6 4 9 1 41 22 75 13 2 3 4 9 3 5 2 9 7 8 5 6 9 7 4 8 68 71 93 56

8 8 4 3 15

7 5 6 2 99

5 7 1 1 24

1 3 3 8 64

7 6 2 2 49

Sudoku Nr. 20 (einfach)


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FUN-FACTS

Fu n s t c Fa

Ludwig XIV hat Schuhe gesammelt – meist mit zehn Zentimer hohen Absätzen. Blonde Frauen verdienen im Durchschnitt sieben Prozent mehr als andere.

Caesar‘s Soldaten mussten täglich einen Liter Wein trinken, um sich vor ansteckenden Krankheiten zu schützen. In der Schweiz gibt es einen «Verein zur Förderung des Ansehens der Blut- und Leberwürste».

Im Film «Pulp Fiction» sagen die Charaktere insgesamt 265 Mal «Fuck». Blonde Frauen verdienen im Durchschnitt sieben Prozent mehr als andere.

Coca-Cola wäre ohne Farbstoff grün. Im 17. Jahrhundert hat ein Türkischer Sultan Das Wort Himalaangeordnet, dass sein ganzer Harem ertränkt ja kommt aus dem und durch neue Frauen ersetzt wird. Sanskrit und bedeutet «Heimat Die ersten Worte, die durch ein Telefon gesprochen des Schnees». wurden, waren «Das Pferd frisst keinen Gurkensalat» und «Die Sonne ist von Kupfer». Auf einem BigMac befinden sich rund 178 Sesamkörner. Die V2 Rakete der Nazis führte zu dreimal mehr Todesopfer unter denen, die sie bauten, als unter den Bombardierten.

Der Komponist Jean-Baptiste Lully verletzte sich mit dem Taktstock beim Dirigieren am Fuss und starb infolgedessen an einer Blutvergiftung.


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SELBSTTEST

Wi e seh e n de i n e Trau m f e r i e n aus? Badenixe oder Wanderfreak? Hipster oder Party-Animal? Schon fast ist wieder ein Schuljahr überstanden – die Sommerferien sind greifbar nahe. Wolltest du schon immer wissen, welche Ferien für dich ideal sind? Dann bist du hier genau richtig! Text: Fiona Wiedermeier & Elif Haskaya

1

Wie sieht dein Samstagabend aus? a) Ich bin mit meinen Ladys/Gents in Zürich im Plaza und gönne mir eine teure Flasche Champagner. b) Ich sitze gemütlich zu Hause und rauche mit meinen Freunden Shisha. c) Ich bin mit meinen Kollegen in einer Disco und freunde mich gerade mit Austauschschülern aus Miami an. d) Ich sitze mit meinen Freunden an der Aare. Wir trinken Bier und braten Marshmallows.

Was machst du in deiner Freizeit? a) Disco, Disco, Party, Party! b) Ich liege mit einer Gesichtsmaske in der Badewanne und lese ein gutes Buch. c) Montags gehe ich ins Salsa, dienstags mache ich einen französischen Kochkurs, mittwochs entwickle ich meine Fotosbvom Wochenende – eigentlich habe ich die ganze Zeit etwas vor. d) Mit meiner Crew gehe ich auf eine Bike- oder Klettertour.

3

2

Was sind deine kulinarischen Präferenzen? a) Ich esse nicht, ich saufe! Wenn ich trotzdem Hunger verspüre, esse ich Fastfood. b) Ich esse gerne Saisongemüse, leichte Salate und frische Früchte. c) Ich esse alles ausser Schweizer Käse und Rösti. d) Am liebsten probiere ich Neues aus, wie beispielsweise Schnecken oder Insekten.

Wie stehst du zur Schule? a) Ich gehe nur in die Schule, damit ich nicht arbeiten muss. b) Ich würde ja gerne aufpassen, aber meine Gedanken schweifen immer ab – ich bin ein Tagträumer. c) Um in der Welt herumzukommen, muss ich viele Sprachen beherrschen. d) Ich interessiere mich vor allem für Geografie, insbesondere für Gletscher.

5

4

Was hast du immer bei dir? a) Meistens habe ich viel Geld dabei. Und ein Flaschenöffner darf natürlich auch nicht fehlen. b) Sonnenbrille und Bräunungscreme verlassen meine Tasche nie. c) Meine Spiegelreflexkamera, damit ich jeden Moment meines Lebens festhalten kann. d) Meinen Überlebensrucksack mit Schweizer Taschenmesser.


Was wird dein zukünftiger Job sein? a) Ich werde Schlagerkönig auf Mallorca. b) Damit ich richtig viel Ferien habe, werde ich Lehrer/in. c) Ich werde als Modedesigner oder Architekt in New York mein Geld verdienen. d) Ich werde Stuntman beim Filme, weil ich diesen Kick brauche.

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SELBSTTEST

6

Mit welchem Tier identifizierst du dich?

7

a) Der Löwe ist mein Bro. Er ist der König des Dschungels und schleppt alle Weibchen ab – wie ich. b) Mit dem Walross. Es sonnt sich, badet und schläft – ist doch sympatisch. c) Wie die Schwalben ziehe ich von Ort zu Ort und fühle mich überall wohl. d) Mit einem Rhinozeros.

Auflösung:

a

Partyferien: Du bist öfters besoffen als nüchtern. Deine perfekte Destination ist Ibiza oder Mallorca – Rimini und Lloret de Mar gehen auch. Dein Ziel ist es, möglichst billig zu wohnen und zu reisen, damit du genügend Geld für Alkohol hast. Du bist ein Alphatier und duldest keine Konkurrenz. Du wachst jeden Morgen in einem neuen Bett auf und weisst nicht mehr, wie du dorthin gekommen bist. Tipp: Wenn du mal im Lotto gewinnst, empfehlen wir eine Reise nach Florida oder Cancun an den Springbreak.

Strandferien: Das Wichtigste für dich ist Sonne und Strand. Vor allem Türkei und Ägypten sind für dich empfehlenswert. Damit du genügend Zeit hast und dir das auch alles leisten kannst, hast du eine Ausbildung als Kantilehrer gemacht. In den Ferien wecken dich morgens die ersten Sonnenstrahlen und du gönnst dir ein erfrischendes Bad in den sanften Wellen. Danach legst du dich an den Strand und sorgst für deinen sommerlichen Teint. Ein Besuch im Spa darf natürlich nicht fehlen, wenn es draussen dann doch zu heiss wird. Ab drei Uhr nachmittags legst du dich wieder auf deinen Liegestuhl und schläfst ein bisschen. Abends machst du dich schick, gehst in die Strandbar und trinkst exotische Drinks. Tipp: Falls du genügend Geldreserven hast, weil du so viele Maturarbeiten übernommen hast, empfehlen wir dir die Malediven, Dubai oder die Karibik.

c

b

Städteferien: Nerdbrille, Frisur wie James Dean / Pony, ein Bart / Hut, KEIN iPhone (zu Mainstream), Turnsäckli, Nike Air an den Füssen und immer eine Kamera um den Hals. Andere würden dich als Hipster bezeichnen – wir nennen dich aber Städtereiser. Dir gefällt es, Neues zu sehen und zu entdecken. Wichtig ist für dich auch, dass alle anderen mitbekommen, wo du dich gerade aufhältst. Dein Reisepartner und du, ihr seid BFF’s. Ihr erkundet zusammen die wichtigsten Städte Europas. Tipp: Wenn du der «allerhippste» bist, dann geh doch auf eine Interrail-Reise durch Europa und dokumentiere deine Erlebnisse in einem Videoblog.

Abenteuerferien: In jungen Jahren warst du ein waschechter Pfadfinder. Deshalb bist du immer noch mit allem ausgerüstet, was es für das Überleben in der Wildnis braucht. Wir empfehlen dir eine Safari- oder Dschungelreise oder eine Mount-Everest-Tour. Tipp: Bei weniger Geld kannst du auch das Matterhorn besteigen, bei dickeren Geldbeuteln würden wir Australien empfehlen – mit Kängurus, Schlangen, Spinnen und Bungeejumping.

d


Mein Talent . t f n u k u Z t a h Mi t einem Studium an d er U ni L u z er n. us, er warum Severin an d . Uni L u zern s tudiert Video: F inde hera

Entdecke die Universität Luzern. www.unilu.ch/zukunft Gesucht: Das schreibende Dutzend für das

Mediencamp 2014 Du interessierst dich für Journalismus und möchtest aktiv erfahren, wie täglich eine neue Tageszeitung entsteht? Du möchtest gerne selber für die Zeitung schreiben? Dann bist du bei uns am richtigen Ort. Im Sommer führt die «az Aargauer Zeitung» für Jugendliche im Alter von 16 bis 22 Jahren ein Mediencamp durch. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer

werden von uns in den praktischen Journalismus und ins Fotografieren eingeführt, und sie publizieren bereits während der Lagerwoche ihre ersten Texte und Bilder im Regionalteil der «az Aargauer Zeitung». Sie werden also ausgerüstet mit Schreibblock und Kamera ausrücken und Menschen aufspüren und ihre Geschichten aufschreiben.

Wie es sich für ein Camp gehört, logieren wir gemeinsam in einer Gruppenunterkunft in Unterentfelden. Unsere Arbeitsplätze richten wir im Newsroom der AZ Medien in der Telli in Aarau ein. Termin:

Sonntag, 13. Juli 2014, 14 Uhr, bis am Samstag, 19. Juli 2014, 11 Uhr Unterkunft: Cevi-Zentrum, Unterentfelden Kosten: Kost und Logis sind für die Teilnehmenden kostenlos Bist du interessiert? Dann erkläre uns in einem Text (max. 1 A4-Seite), weshalb du gerne am Camp teilnehmen möchtest, weshalb du die richtige Person bist für einen Platz in unserem Camp. Einsendeschluss: Freitag, 30. Mai 2014 Sende deine Anmeldung an: az Aargauer Zeitung Projektleiter Mediencamp Peter Siegrist Postfach 17 5734 Reinach peter.siegrist@azmedien.ch Die Anzahl Teilnehmenden ist auf max. 12 beschränkt.


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AKTE-T

AKTE - T

«Schülerorganisation reloaded» Schon seit Jahren gibt es an der Kanti Zofingen eine Schülerorganisation. Sie soll die Schülerschaft in den Lehrerkonferenzen vertreten und kanti-interne Anlässe organisieren. Trotzdem ist die SO seit einiger Zeit in Vergessenheit geraten. So ist die Schule nach einer sehr glorreichen Ära wieder ins tiefe Mittelalter versunken. Nach Neuwahlen des Präsidenten und des Vizepräsidenten sind jetzt alle Schüler gespannt, ob die SO es noch schafft, die Schule aus dem Sumpf zu ziehen. Das Dokument zur Regelungen der SO klingt auf jeden Fall schon einmal vielversprechend. Demnach soll «die Schülerorganisation der Kantonsschule Zofingen die offizielle Vertretung der Schülerschaft gegenüber der Lehrerschaft und der Öffentlichkeit sein.» Zu Hoffen bleibt dabei, dass die Lehrerschaft und die Öffentlichkeit noch wissen, was die Schülerorganisation überhaupt ist. «Mitglieder der Schülerorganisation sind alle Schüler der Kantonsschule Zofingen. Die Schülerorganisation ist parteipolitisch und religiös unabhängig», kann man im Reglement weiter lesen. Eine tolle Idee! Wir sind eine grosse Familie und alle haben sich ganz doll lieb. Und solange die Lehrerschaft nicht als Partei und die Unterordnung gegenüber der Schulleitung nicht als Religion angesehen wird, ist die Unabhängigkeit der Schülerorganisation sicher gewährleistet. Ausserdem «bestimmt die Lehrerkonferenz zusammen mit dem Rektoratsausschuss eines ihrer Mitglieder als Lehrervertreter in der Schülerschaft.» Die Lehrerschaft bestimmt also in einer Kaffeepause zufällig einen ihrer Kollegen als Lehrervertreter. Dieser muss sich dazu opfern, an den SO-Delegiertenversammlungen teilzunehmen. Als kleiner Trost hat er aber das Recht und gleichzeitig auch die Pflicht, den Schülern alle guten Ideen direkt wieder aus dem Kopf zu schlagen. Und genau das ist doch auch der Sinn der Schülerorganisation: So tun, als ob man sich für die Anliegen der Schüler interessieren würde, am Schluss dann aber trotzdem nichts ma-

chen. Aber wir freuen uns dennoch auf die glorreiche Zukunft mit unserer neuen Schülerorganisation!

«Kleinwüchsige NAKT-Redaktoren» Junge Wohler Journalisten brachten vor rund zwei Wochen ein ernstzunehmendes Problem an die Öffentlichkeit. In der Maturazeitung der Klasse 4D schrieben sie in einem Artikel von der Problematik der «kleinwüchsigen NAKT-Redaktoren». Nach eingehenden Recherchen, Nachforschungen und Überprüfungen kann die «NAKT» jetzt bekannt geben, dass das Phänomen der Kleinwüchsigkeit bei NAKT-Redaktoren tatsächlich existiert. Scheinbar wirkt sich die Arbeit bei der Kantizeitung in der Tat negativ auf die eigene Körpergrösse aus. Diese Vermutung bestätigte sich auch nach mehrmaliger Ausmessung der männlichen Redaktionsmitglieder. Für viele war diese überrahschende Nachricht ein grosser Schock und sie befinden sich momentan in psychischer Behandlung. Wodurch die angesprochene Kleinwüchsigkeit bei NAKTRedaktoren genau ausgelöst wird, ist derzeit noch nicht geklärt. Besonders bei den Redaktoren der Kantonsschule Wohlen liegt jedoch die Vermutung nahe, dass das Wachstum der Journalisten durch ein Zusammenspiel von biologischen und sozialpsychologischen Komponenten gehemmt wird. Ausschlaggebend sei dabei vor allem die Wohler Schulleitung, welche mit allen Mitteln versuche, dass ihnen die NAKT-Redaktoren nicht über den Kopf hinauswachsen. Wie die Vergangenheit beweist, gelingt ihnen das jedoch nicht immer. Die Vertretung für den momentan nicht ansprechbaren Chefredaktor bedankt sich herzlich bei der Klasse 4D für ihren Mut. Es ist nicht leicht, sich über gesellschaftliche Normen hinwegzusetzen und solch inakzeptable Zustände öffentlich zu machen.


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FOTOUMFRAGE

NKSA

WAS IST AN DEINER SCHULE EIN ABSOLUTES NO-GO?

le v o n Ta b e a J e h ll e r & D o m in ic M 체

Rummachen in den Schulg채ngen Ella G1E

Hohe Socken und kurze Hosen

Cinzia F2F

Sch체ler- Lehrer-Beziehungen

Kenny F3D

Goa-Menschen auf der Wiese Leonie F3C


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FOTOUMFRAGE

KSZO v o n B é le n Haefe ly

Wenn Lehrer Leggins tragen Lina G2C

Wenn Schüler den Stoff besser beherrschen als Lehrer

Tina G1B

Wearing a spacesuit

Nina G2C

Lehrer in Flip-Flops Janine G2C


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FOTOUMFRAGE

KSBA in e r v o n L a ri s s a R

Kurztests schwänzen

Herr Notter

Den Hosenschlitz offen haben

Melanie W3A

In der Mensa für ein Glas Wasser zahlen

Margherita & Lena G2D

Stöckelschuhe

Viktoria W3B

Pärchen, die sich in der Schule viel zu nahe kommen Simon & Filip G4J


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FOTOUMFRAGE

Anstehen vor dem Lift

AKSA von Ser a in a

Ummel

Maria G2I

Schüler, die sich am WC im UG stören, nur weil Mädchen und Jungs dieselbe Toilette benutzen müssen Christian G4D

Ein schwerer Rucksack voller Wirtschaftsbücher

Daniel G3K

Trainerhosen in der Schule

Luca G3E

Der Gestank der Mikrowellen am Mittag Majella G3D


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FOTOUMFRAGE

KSWO st v o n P a tr ic k Z ü

Sex auf dem Frauen-WC

Melanie G3F

Dass es keinen Zigarettenautomaten gibt

Jonas G3E

Mit dem Kickboard zur Schule kommen

Morena G1H

Überenthusiastische, kreischende Kack-Begrüssungen von gewissen Frauen nach den Ferien

Melinda G2H

Leute aufwecken, während dem sie schlafen Fabrice & Sebastian G4E


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FOTOUMFRAGE

WAS IST AN DEINER SCHULE EIN ABSOLUTES NO-GO?

KSWE von Lisa Gianotti

Mit Ghettoblastern rumlaufen und dumme Musik abspielen Jonathan G3G

Wir kennen keine NO-GOs – Kanti Wettingen goes for diversity!

Meret G4B

Wenn man noch nie (in der) NAKT war!

Fabienne & Kerstin G4B

Im Sommer Barfuss rumlaufen

Michi, Nicolas & Simon G4D


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IMPRESSUM

# 19 Mai 2014 Gedruckt bei AZPrint Auflage: 3‘100 Chefredaktion Sebrina Pedrossi, Gesamtleiterin Patrick Züst, Chefredaktor Tobias Maurer, Layout Elia Blülle (in Abwesenheit) Lektorat Tabea Wullschleger Sarah Kamp Muriel Klussmann Redaktion Fiona Wiedemeier, AKSA Elif Haskaya, AKSA Tabea Jehle, NKSA Laura Rufer, NKSA Chantal Szabo, NKSA Dominic Müller, NKSA Muriel Klußmann, KSBA Larissa Riner, KSBA Sarah Kamp, KSWE Darja Keller, KSWE Lisa Gianotti, KSWE Mara Jenni, KSWE Ladina Buess, KSWO Marion Suter, KSWO Vera Lang, KSZO Melissa Müller, KSZO Bélen Haefely, KSZO Postanschrift Verein Troubadour Redaktion NAKT Postfach 5001 Aarau

Kontakt www.kantizeitung.ch info@kantizeitung.ch


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DAS HINTERLETZTE

Darja Keller, Redaktorin

«IF THERE WON‘T BE DANCING AT THE REVOLUTION, I‘M NOT COMING.» - EMMA GOLDMAN

«I became insane with long intervals of horrible sanity.» – Edgar Allan Poe «Wir wolln die Freiheit der Welt und Strassen aus Zucker.» – Frittenbude Die NAKT dankt dem Brockenhaus Zürich für die freundliche Unterstützung. www.zuercherbrockenhaus.ch

Foto: Patrick Züst


mitmachen, mitreden, mitbestimmen Anmeldung jugendparlament-aargau.ch


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