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Ein Kaleidoskop der jungen Festspiele Taggenbrunn

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Angelika Kaufmann

Angelika Kaufmann

Ein Kaleidoskop der jungen Festspiele Taggenbrunn startet in die erste Saison.

André Hellers weltgrößtes Kaleidoskop lässt durch hunderte Spiegel sowie eine eigene Licht- und Musikregie zauberhafte Welten entstehen. Es soll in der zweiten Jahreshälfte der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Foto: Weingut Burg Taggenbrunn

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Es war um 1200, da war Taggenbrunn, nahe St. Veit an der Glan gelegen, eine beeindruckende, feste Burg. Im Lauf ihrer achthundertjährigen Geschichte verfiel sie jedoch zusehends, bis schließlich nur mehr traurige Reste von pflanzenumwu cherten Steinmauern daran erinnerten. Es war 2011, als die Ruine in den Besitz der Unternehmerfamilie Riedl überging, die mit einer aufwändigen Restaurierung begann und der Burg neues Leben ein hauchte. Herzstück ist ein etwa 680 Personen fassender, glasüberdachter und der Akustik gerecht werdender Saal im einstigen Burghof, der Alt und Neu stimmungsvoll verbindet und in dem die Taggenbrunner Festspiele letzten November glanzvoll eröffnet wurden. Als künstlerischer Berater fungiert der langjährige Intendant der Wiener Staatsoper Ioan Holender.

Alte Musik und Lesungen. Nach einem Art Prélude mit künstlerischen Höhepunkten vergangenen Herbst, starten die Festspiele am 9. Mai in ihre erste volle Saison und werden bis 28. November fünfzehn hochkarätige Veranstaltungen präsentie ren. Im Zuge dessen werden Spitzensänger und -sängerinnen wie die Tenöre, Shootingstar Mauro Peter, der diesjährige Tamino bei den Salzburger Festspielen, gleich zur Eröffnung (9.5.), Herbert Lippert gemeinsam mit Ildikó Raimondi mit Operettenschlagern (30.5.) oder der bereits international erfolgreiche Pavol Breslik (23.7.) ebenso auftreten wie die Baritone Johannes Martin Kränzle (12.6.), Andrè Schuen (15.11.) oder auch die Opernstars Violeta Urmana (3.10.) und Michael Volle (8.10.). Die renommierte Pianistin Elisabeth Leonskaja (28.7.) ist ebenso zu erleben wie die alle Genres überschreitenden Philharmonix (31.8.), das Trio Mnozil Brass (12.9.) und viele mehr. Lesungen mit Musikbegleitung sind mit den bekannten Schauspielern Nicholas Ofczarek (20.6.) und Birgit Minichmayr (5.9.) angesetzt.

Bildende Kunst. Aber auch der bildenden Kunst wird nun noch mehr Platz eingeräumt: Nach der im Freien vor der Burg platzierten und weithin sichtbaren zwölf Meter hohen „Zeitgöttin“, sie gilt bereits als Wahrzeichen des Burgbergs, wurde deren Schöpfer, der berühmte Allround künstler André Heller, mit der Schaffung eines riesigen Panoptikums beauftragt. Mittlerweile fertiggestellt, ist es aber noch nicht für die Öffentlichkeit zugänglich. „In diesem, dem derzeit größten Kaleido skop weltweit, steht man quasi wie in einem IMAX-Kino mittendrin. Durch eine eigene Lichtregie und verschiedene Programme mit Musik entstehen durch hunderte Spiegel zauberhafte Effekte und Muster“, erzählt Manuela Trachmann, Leiterin des künstlerischen Betriebsbüros und der Organisation der Festspiele: „Man verliert sich ohne Bezugspunkt in Raum und Zeit und es lässt die eigene Kindheit wach werden.“ Es soll in der zweiten Jahreshälfte der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.

Weiters ist ein Kubus im Nordturm kurz vor der Fertigstellung. Dort soll auf einer zweistöckigen Ausstellungsfläche von etwa zweihundert Quadratmetern ein Kunstraum entstehen. Für das Kuratieren von geplanten Ausstellungen konnte Agnes Husslein, die bekannte KunstImpresaria sowie Enkelin des Malers Herbert Boeckl, gewonnen werden. Derzeit gibt es jedoch dafür noch keine konkreten Ausstellungspläne.

„Eine gelungene Symbiose von Kultur, Genuss und Historie“, schwebt dem Burgherrn und Veranstalter Alfred Riedl als langfristiges Ziel auf der malerischen Burg Taggenbrunn mit dem bereits bestehenden Weingut, Hotel und der Restauration vor. ● Helmut Christian Mayer Jurist und Kulturjournalist.

Taggenbrunner Festspiele 9. Mai – 28. November www.taggenbrunner-festspiele.at

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