KölnerLeben Juni/Juli 2019

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Gesund leben

Grafik: RheinEnergie AG

Rechts- und linksrheinische Versorgung wächst zusammen Die bislang strikt getrennten Trinkwassernetze zu beiden Seiten des Rheins sind seit Anfang Mai durch einen sogenannten Düker miteinander verbunden. Das ist eine 722 Meter lange Druckleitung, die gut zehn Meter unter dem Flussbett zwischen den Stadtteilen Poll und Marienburg verläuft. Die Verbindung der beiden Wassernetze sichert in Zukunft die stadtweite Versorgung durch eine gleichmäßige Auslastung des gesamten Frischwassersystems. „Dies zahlt sich besonders an heißen Tagen mit hohem Wasserbedarf für die Bürgerinnen und Bürger aus“, erläutert Dr. Andreas Cerbe, Netzvorstand der RheinEnergie. Und ergänzt, dass die Verbindung der beiden Netze keinen

Foto: David Korsten

Foto: RheinEnergie AG

Grund- und Rheinwasser. „Das Rheinwasser legt dabei einen relativ langen Weg durch das Gestein am Ufer zurück“, erklärt Straube. Es muss sich durch ausgedehnte Schichten aus Kies und Sand arbeiten. Beim Versickern ins Grundwasser wird es auf natürliche Weise gefiltert und reichert sich mit Mineralien an, vor allem Kalzium, bekannt als Kalk, und Magnesium. „Die Stoffe machen das Wasser ziemlich hart“, sagt Carsten Schmidt, Wasserexperte bei der RheinEnergie. Der hohe Mineraliengehalt sei sehr gesund, der menschliche Körper brauche die Stoffe zum Aufbau von Muskeln und Knochen. In der Filterhalle des Wasserwerks in Hochkirchen stehen große Tanks für die Reinigung des Wassers.

merklichen Einfluss auf die Trinkwasserbeschaffenheit und Trinkwasserqualität haben werde. Mineralien – Fluch oder Segen? Eine Untersuchung der Stiftung Warentest von 2016 belegt die hohe Qualität des Trinkwassers in Deutschland. Es sei nicht nur viel günstiger und praktischer, weil keine Kisten geschleppt werden müssen. Es sei auch gesünder als so manches Mineralwasser – denn nur etwa jedes fünfte der getesteten Mineralwässer hat tatsächlich einen hohen Mineralstoffgehalt. Der hohe Kalziumgehalt im Trinkwasser hat jedoch einen Nachteil, den vor allem die linksrheinisch Wohnenden im Alltag erleben: Haushaltsgeräte wie Wasserkocher verkalken schnell. Manche nutzen deshalb Wasserfilter. Davon rät Ina Bockholt, Redakteurin bei der Stiftung Warentest, allerdings ab: „In Wasserfiltern können sich Keime gut vermehren.“ Auch Filtersysteme wie Ionentauscher oder solche, die etwa mit dem Umkehrosmoseverfahren arbeiten, seien nicht empfehlenswert, so die Verbraucherzentrale. Die Systeme brächten zusätzliche Keime ins Wasser ein, entzögen ihm Mineralstoffe oder benötigten viel Energie oder Wasser. KölnerLeben Heft 3 | 19


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