KölnerLeben August/September 2019

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Leben in Köln

Betrug: Gut informiert fällt man nicht herein Workshops der Seniorenvertretung der Stadt Köln mit der Kriminalpolizei wurde überlegt, wie ältere Menschen besser erreicht und auf die Gefahren hingewiesen werden können.

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Vernetzung nutzen Dr. Martin Theisohn, Sprecher der Seniorenvertretung der Stadt Köln, wies darauf hin, dass Köln mit seinen vielfältigen Angeboten der Senioren­ information und -beratung eine breite Basis für diese kriminalpolizeiliche Prävention biete. Insbesondere die Zusammenarbeit mit den SeniorenNetzwerken und der Liga der Wohlfahrtsverbände empfehle Die Betrüger ändern ihre Strategie: Wurden noch sich. Er bot an, dass die Seniorenvertretung linksvor Jahren unechte Teppiche an der Haustür als und rechtsrheinisch Workshops organisiert, um Schnäppchen angepriesen, griffen die Täter dann durch die Polizei Informationen weiterzugeben vermehrt auf den Enkeltrick zurück. Der ist immer und Interessierte zu gewinnen. Weiter könnte noch aktuell. Die neueste Masche allerdings ist, dass die Seniorenvertretung in den Stadtbezirken die falsche Polizeibeamte vorgeben, Wertsachen und Seniorinnen und Senioren in den Netzwerken zu Bargeld sicherzustellen, angeblich sei ein Einbruch Informationsveranstaltungen einladen. geplant. Mit einem Telefonanruf wird der „Beamte“ angekündigt, der die Sachen zur sicheren Ver- Unterstützung durch ehrenamtliche wahrung abholen soll. Fatalerweise erscheint die Seniorinnen und Senioren Polizeirufnummer 110 auf dem Telefondisplay, was Der Stellvertretende Leiter des Kriminalkommissa­ bei einem echten Anruf der Polizei nie der Fall ist. riats Kriminalprävention/Opferschutz im Polizei­ Dieser Trick ist zwischen 2016 und 2018 explodiert präsidium Köln, Stefan Halbe, wünscht sich für Köln und macht inzwischen fast 70 Prozent der Straftaten zehn bis zwanzig interessierte Personen, die ehrengegen Seniorinnen und Senioren aus. Wenn jemand amtlich diese wichtige Arbeit der Prävention durch damit konfrontiert wird, sollte er sofort die 110 Infor­mation unterstützen. Er erläutert: „Bevor der anrufen und die Polizei von diesem Betrugsversuch erste Einsatz erfolgt, gibt es eine ganztägige Schulung an zwei Tagen“ und betont, dass anfangs immer informieren. jemand von der Polizei dabei sei. Vorbeugung ausbauen Das Polizeigesetz in Nordrhein-Westfalen verpflich- Weitere Auskünfte gibt Stefan Halbe, tet die Polizei zur Hilfe für Opfer krimineller Taten Tel. 0221 / 229-86 55, und ausdrücklich auch zur Vorbeugung von Krimina­- E-Mail: kriminalpraevention.koeln@polizei.nrw.de li­tät. Dazu sind die Arbeitseinheiten Kriminal­ Anne Klug und Dr. Martin Theisohn/SVK prävention/Opferschutz eingerichtet worden. Ziel ist es, die Opferzahl nicht weiter ansteigen zu lassen. Dafür werden Seniorinnen und Senioren sowie Alle Adressen der Seniorenvertretungen in den Be­ ihr Umfeld über Tricks und betrügerische Maschen zirken finden Sie auf Seite 51. informiert. Denn die Hemmschwelle, sich an die Dieser Beitrag wird von der Seniorenvertretung der Polizei zu wenden, soll sinken. Während eines Stadt Köln verantwortet. KölnerLeben Heft 4 | 19


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