JURA Coffeebreak 2/2018 DE

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CoffeeBreak JURA – If you love coffee

02/2018

MEIN SHANGHAI

SIMON PIERRO

ALL OVER THE WORLD

Eric Lin und Vanessa Yao zeigen die Mystik der größten Stadt Chinas

Digitalisierung trifft auf Zauberei – der iPad-Magier erfindet den Berufsstand neu

Kaffeegenuss begeistert weltweit – genauso wie Kaffeevollautomaten von JURA

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CoffeeTalk Technopark Zürich an einem Spätsommertag. Die Sonne projiziert geometrische Schatten von Jalousien und Fensterrahmen auf den Nadelfilzteppich. Die Wände des Großraumbüros zieren Kunst, dazwischen Auszeichnungen und Diplome aus aller Welt. Über 120 Ingenieure arbeiten hier hinter mobilen Trennwänden und mit Technik vollgepackten, fahrbaren Racks. Im Eingang steht der Gründer von Supercomputing Systems, Prof. Dr. Anton Gunzinger. In den 1990er-Jahren verblüffte er die IT-Welt mit seinem revolutionären Supercomputer. 1994 kürte ihn das TIME Magazine zu einem der 100 Top-Leader des 21. Jahrhunderts. ­Emanuel Probst trifft ihn hier, im Herzen der Zukunft. Zu Hemd, Hose, Sakko und Krawatte trägt Gunzinger graue Turnschuhe, welche das ausgesprochen dynamische Erscheinungsbild des Schnell-, Scharf-, Quer- und Vordenkers unterstreichen. Auf einem Screen flimmert ein Film. Es geht um Sicherheitssysteme und selbstfahrende Autos, gesteuert von bereits hunderttausendfach eingesetzter Technologie aus Gunzingers Küche. Automobil-Enthusiast Probst ist fasziniert. Man kennt sich, man schätzt sich, man genießt den Gedankenaustausch, das gemeinsame Fachsimpeln.

Emanuel Probst: Toni, vor 25 Jahren hast du mit deinem Supercomputer die Informatiktechnologie revolutioniert. Was hat sich seit­ her verändert? Anton Gunzinger: Was 1994 ein Supercomputer war, trägt heute jeder in seiner Hosentasche. (Er zeigt auf sein Smartphone.) Miniaturisiert, zu niedrigen Kosten, mit geringem Stromverbrauch, bequem über einen Akku mit Energie zu versorgen. Nichts in der Geschichte der Menschheit hat sich so rasant entwickelt wie die Rechenleistung von Com­ putern. Heute ist sie eine Million Mal höher als vor 25 Jahren. Emanuel Probst: Was ist der Grund dafür?

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Anton Gunzinger: Wir wussten, dass eine derartige Leistung theoretisch möglich ist, und unzählige Wissenschaftler haben daran gearbeitet. Heute sind Computer nicht mehr aus unserem Leben wegzudenken. Statistisch betrachtet werden jährlich pro Mensch auf dieser Welt rund 60 Computer produziert. Für die Schweiz liegt der Schnitt höher: Auf jeden Einwohner kommt pro Tag ein Computer, der irgendwo hergestellt wird.

den Kameras mit den entsprechend hochauflösenden Sensoren zum Interpretieren von Bildern benötigt. Das wiederum erfordert eine enorme Rechenleistung, und das alles für wenige Euro.

Emanuel Probst: Wo liegen die größten Ent­ wicklungen der vergangenen Jahre? In der Sensorik?

Anton Gunzinger: Die Uni München war damals führend. Das Team schaffte es, ein Auto mehrere hundert Kilometer ohne Zutun des Menschen auf Autobahnen fahren zu lassen. Wir Ingenieure beschäftigten uns da­ mals intensiv mit neuronalen Netzen, selbst-

Anton Gunzinger: Ja, ein gutes Beispiel. Denken wir an autonomes Fahren. Dort wer-

Emanuel Probst: Ich erinnere mich an erste Studien von selbstfahrenden Autos in den Achtzigern. Die Wagen waren vollgepackt mit Elektronik.


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lernenden Systemen und Supercomputing. Nach Abschluss des Programms stellten wir ernüchtert fest, dass nichts davon den Schritt vom Labor in die Realität geschafft hatte. Aber heute ist alles, womit wir uns damals beschäftigten, auf dem Markt. Nur besser. Manchmal braucht es eine Genera­tion, bis sich Technologien durchsetzen. Emanuel Probst: Zu meiner Zeit am Gymnasium war George Orwells » 1984 « Pflichtlektüre. Mir scheint, seine Befürchtungen sind inzwischen von der Realität ein- und überholt worden …

»Wenn Technologie das ­Leben nicht leichter macht, haben wir Ingenieure ­unseren Job nicht gut ­gemacht. Punkt!« PROF. DR. ANTON GUNZINGER

Anton Gunzinger: Die Möglichkeiten der ­totalen Überwachung sind tatsächlich viel schlimmer, als es sich Orwell ausmalte. Unse­ re Smartphones können heute alles mithören. Schon im Jahr 2000 schwärmten Experten an Kongressen davon, riesige Datenmengen auszuwerten und damit z.B. Terrorismusprävention zu betreiben. Mir widerstrebt diese Denkhaltung der kompletten Überwachung. Technik soll den Menschen dienen. Emanuel Probst: Müssen wir damit rechnen, dass Menschen in Zukunft bei der Geburt ge­ chippt werden, um sie ein Leben lang jederzeit überwachen zu können? Anton Gunzinger: So weit würde ich nicht gehen. Aber ein Mikrochip zur Identifikation ist ja bereits teilweise Realität. Schon das erachte ich als problematisch. Eine weitere große Gefahr sind heute Systeme zur Manipulation, wie sie von Cambridge Analytica unlängst angewandt wurden. Diese basierten auf dem in den Achtzigerjahren von Forschern entwickelten OCEAN-Modell, welches es erlaubt, anhand von 250 Fragen zu fünf Themendimensionen das Verhalten von Men­ schen vorherzusagen. Über Facebook wurden nun die fünf Dimensionen anhand von Likes identifiziert. Man erstellte Wählerprofile und verschickte 100 000 individuell unter­ schiedliche, computergenerierte E-Mails, um Wähler zu manipulieren und den Wahlaus-

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gang in Swing States gezielt zu beeinflussen. So kann heute die Demokratie ausgehebelt werden. Emanuel Probst: Denkst du, das kann gestoppt werden? Oder wäre so etwas auch in der Schweiz möglich? Anton Gunzinger: Das lässt sich nicht stoppen. Das Feld fasziniert die Forscher. Und ja, das würde auch in der Schweiz funktionieren. Emanuel Probst: Gewinnen wird also künftig, wer die Technologieschlacht gewinnt. Heißt das für JURA, wir müssen so viel wie möglich in Technologie und Innovation investieren? Anton Gunzinger: Das ist vielleicht ein zu schneller Schluss. Technologie darf kein Selbstzweck sein. Aber das Ziel von uns Ingenieuren ist, Vorsprung durch Innovation zu erreichen. Dazu gehört auch das Analysieren von Daten, um Systeme zu verbessern, sie schneller und leistungsfähiger zu machen, ihre Qualität laufend zu verbessern. Emanuel Probst: Ein Mediziner will mit seiner Arbeit Leben retten. Was treibt dich an? Anton Gunzinger: Technik muss unser Leben besser und leichter machen. Dabei soll sie stets im Dienste des Menschen stehen. Ein Beispiel: Wir arbeiten an einer intelligenten Steuerung für Dieselmotoren von Hochseeschiffen. Wenn wir das Projekt abgeschlossen und implementiert haben, wird mehr CO2 eingespart, als wenn alle Schweizer von heute auf morgen nicht mehr Autofahren würden. Das heißt jetzt weder, dass in der Schweiz nur noch Elektroautos fahren müssen, noch dass wir nicht weiter konsequent daran arbeiten müssen, um unseren Energieverbrauch zu minimieren. Wir wollen mit weniger Ressourcen mehr erreichen. Emanuel Probst: Das heißt auch erneuer­ bare Energien.


Anton Gunzinger: Unbedingt! Die Sonne scheint immer. Und das tut sie voraussichtlich noch einige Jahre. Mit Photovoltaik lässt sich Strom erzeugen, der viel günstiger ist als die Energie aus Erdöl. Emanuel Probst: Mit deinen Forschungen bewegst du dich immer außerhalb des Körpers. Wärst du auch an der Entwicklung von Komponenten innerhalb des Körpers, z. B. einer künstlichen Bauchspeicheldrüse, interessiert? Anton Gunzinger: Wir arbeiten auch für Kunden aus dem Medizinbereich. Aktuell an einem Projekt, in dem es um Augenopera­ tionen geht. Wir haben auch schon die Steuerungs- und Alarmsysteme für die Protonen­ therapie entwickelt. Diese kommt vor allem bei der Krebsbekämpfung im Kopfbereich zum Einsatz. Bei einem anderen Projekt haben wir ein System entwickelt, das es Ärzten auf Intensivstationen erleichtert, Daten abzulesen und zu interpretieren. Du musst dir vorstellen, da hängt ein Patient an vielleicht zwei Dutzend verschiedenen Computern unterschiedlichsten Alters, alle mit verschiedenen Anzeigen und Schnittstellen. Es geht um Leben und Tod, und die Ärzte müssen unter Stress anhand der Daten die richtigen Entscheide treffen. Emanuel Probst: Die Digitalisierung hat vieles einfacher gemacht. Anderes aber komplizierter. Ich ärgere mich beispielsweise, wenn ich den Fernseher nicht einfach nur einschalten kann, sondern ihn aufstarten muss. Oder wenn ich in der Ferienwohnung friere, weil ich mich noch nicht mit der komplizierten Software der Heizung auseinandergesetzt habe. Wenn ich das Interface nicht beherrsche, hat für mich die Technik versagt.

druck auf einen Schalter erledigt gewesen wäre, beschäftigte drei Techniker eine halbe Stunde lang. Das Gleiche mit dem Radio. In meiner Kindheit hatten wir ein Röhrenradio, bei dem wir 40 Sekunden auf den Ton warten mussten. Dann kam der Transistor, der sofort beim Einschalten klang. Heute musst du ein Betriebssystem hochfahren und zwei Minuten warten, bis sich etwas regt. Das ist ein Rückschritt. Mein Ingenieursstolz ist eben­falls verletzt, wenn ich am Flughafen kompliziert manuell einchecken muss. Vertippe ich mich beim achtstelligen Code, geht das Spiel wieder von vorne los. Wenn Technologie das Leben nicht leichter macht, haben wir Ingenieure unseren Job nicht gut gemacht. Punkt! Emanuel Probst: Technik, die das Leben vereinfacht, ist auch mein Anliegen an euch Ingenieure. Drehen wir den Spieß um. Was wünschst du dir von uns, bzw. was muss die Kaffeemaschine der Zukunft können? Anton Gunzinger: Sie muss feinen Kaffee machen und einfach zu bedienen sein. Aber Kaffeetrinken hat für mich noch eine weitere Komponente. Wenn ich am Morgen vor der Arbeit einen Kaffee trinke und die Zeitung lese, schätze ich es, von freundlichem Service­ personal bedient zu werden. Diese persönliche Bedienung möchte ich nicht missen.

»Gewinnen wird also ­künftig, wer die T­ echnologieschlacht ­gewinnt.« EMANUEL PROBST

Emanuel Probst: Einen schöneren Schluss könnte ich mir kaum vorstellen, als wenn ­einer der führenden Köpfe der Digitalisierung sagt, wie wichtig ihm der Mensch ist. Toni, herzlichen Dank für das spannende G ­ espräch und weiterhin viel Erfolg. Ich freue mich schon auf unsere nächste Begegnung. kom

Anton Gunzinger: Das regt mich auch auf. Kürzlich hielt ich einen Vortrag und bat darum, im Auditorium die vorderste Lampenreihe zu löschen, damit man die Projektion besser sieht. Was früher mit einem Knopf-

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Mein Shanghai Auf den Spuren der Digitali­ sierung führen uns Eric Lin und Vanessa Yao durch die 24-Millionen-Metropole.

Wo Realität kreiert wird Digitalisierung als Chance: Die Burki Scherer AG mischt in der 3-D-Computergrafik ganz vorne mit.

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Simon Pierro Der sympathische Deutsche weiß die Digitalisierung in der Magie zu nutzen und verzaubert weltweit ein Millionenpublikum.

Genau die, weil … Jeder JURA-Vollautomat hat seine Fangemeinde – dies beweist JURA mithilfe von drei Kundenprofilen.

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Gigabit-Geschwindigkeit als Menschenrecht

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Haben Sie Zeit für einen Kaffee?

Vier Jungunternehmer unterhalten sich über die Chancen, Risiken und Trends der Digitalisierung.

Ein Gespräch mit Margrit Kübli, Gast der JURAworld of Coffee und Künstlerin aus Leidenschaft.


Inhalt

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Die neue ENA 8 ... Der moderne, neue Eintassen-­ Vollautomat von der Ballettschule des Theaters Basel voller Poesie tänzerisch in Szene gesetzt.

Shanghai Chicken mit Ingwer Chefkoch Jeff Zhao lüftet ein Geheimnis der traditionellen chinesischen Küche.

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Nina und J.O.E.®: #unzertrennlich J.O.E.®, die modernste Bedienung ihres Vollautomaten, begleitet Nina überall hin – auf dem Smartphone.

Shanghai Cloud Passend zur Städtegeschichte überrascht Monika Gunziger mit einer luftigen Zuckerwatten-­ Kaffee-Kreation.

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Personelles Jubiläen, Abschiede und Impressum.

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»Wenn ihr die Digitalisierung richtig erleben wollt, müsst ihr unbedingt dahin kommen, wo sie am ­weitesten fortgeschritten ist«, rieten uns Eric Lin, Managing Director unseres chinesischen Distri­ butors, und seine Assistentin Vanessa Yao. Klingt plausibel, fanden wir, folgen jetzt ihrer Einladung, und sie zeigen uns

MEIN

SHANGHAI Shanghai – das klang bisher in unseren Ohren fast nach einer fernen Märchenstadt, nach einem unwirklichen Ort, geformt aus Fantasie, eingebettet in eine andere Welt. Es ist auch eine andere Welt, die sich uns nach neuntausend Kilometern in der Luft beim Landeanflug auf die 24-Millionen-Seelen-Metropole am Ostzipfel Chinas offenbart. Das Nebeneinander von Alt und Neu scheint wie eine gigantische ­Petrischale, in der ein vitales Spannungsfeld zwischen Tradition und Moderne gedeiht. Reizüberflutung beim Verlassen des Flughafens. Ein Potpourri aus emsigem Treiben, bunten Farben, fremden Klängen, exotischen Gerüchen und unverständlichen Leuchtreklamen weckt ein Kribbeln im Bauch, die freudige Erwartung auf ein packendes Abenteuer. Shanghai, wir kommen. Taxi, wir sind da.

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Das Smartphone zeigt sieben Uhr morgens. Der Fahrer lässt sein ­Auto wie ein Blutkörperchen durch die Verkehrsadern der Stadt schwemmen. Die Ampeln geben den Puls vor. Unser Englisch scheint für ihn so unüberwindlich wie die Chinesische Mauer, sein Chinesisch für uns sowieso. Dennoch bringt er uns zielsicher zur Adresse auf dem Ausdruck, den wir ihm zu Beginn der Fahrt überantwortet haben. Das Hotel ist ultramodern, die Rezeption ohne Personal. Nur ein Terminal, an dem wir den QR-Code unserer Buchungsbestätigung scannen und sogleich von einer jungen Dame am Bildschirm virtuell willkommen geheißen werden. Ein paar Formalitäten noch, dann sind wir eingecheckt. Komplett digital. Das Zimmer ist von überschaubarer Größe, höchst funktional, pieksauber und bietet einen atemberaubenden Blick über die Stadt. Wir durchforsten unser Vokabular nach angebrachten Superlativen. Dann müssen wir uns beeilen. Eric und Vanessa erwarten uns in der Lobby – echt, nicht virtuell! »Shanghai wohnt etwas Mystisches inne. Nicht umsonst nennt man es auch ›Modu City‹, was so viel bedeutet wie ›Monsterstadt‹ oder ›magische Stadt‹. Heute ist es zu einem Symbol für Hightech und hohe Lebensqualität geworden«, erzählt Eric Lin, sichtlich entschlossen, uns in den nächsten Stunden jede Menge Beweise dafür zu liefern.

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Die erste Etappe führt uns zu The Bund, einem rund fünfzehnhundert Meter langen Ich-kann-mich-nicht-sattsehen-Weg entlang des Westufers des Huangpu-Flusses. Hier erschließt sich einem ein beeindruckender Panoramablick. Wolkenkratzer bäumen sich vor einem auf. Ihnen gegenüber Bauten mit architektonischen Einflüssen aus Gotik, Barock, Romanik, Klassizismus und Renaissance. Bedeutende historische Geschichten verbergen sich hinter ihren Fassaden. »Als Studentin führte mich der Weg zu meiner Uni hier vorbei«, erinnert sich Vanessa. »Dabei mahnte mich The Bund stets an das Leben eines Menschen. Am Morgen gleicht er einem erwachenden Baby, ganz friedlich und süß. Langsam bevölkern ihn die Menschenmassen. Er wird laut und sprüht voller unbändiger Energie wie ein Teenager. Wenn die Nacht naht, gewinnt er seine Ruhe zurück. Vorbeiziehende Autoscheinwerfer und das gleichmäßige Blinken von Lich­tern aus den Gebäuden verleihen ihm inspirierenden Charme. Doch am meisten mag ich ihn des Nachts, dann, wenn er mit seiner abgeklärten Ruhe dazu einlädt, seinen Gedanken nachzuhängen.« Wir lieben es, wie unsere Gastgeber in Bildern zu sprechen. Unzählige Touristen posieren für Selfies vor der eindrücklichen Skyline. Ein Mann mit drei umgehängten Kameras scheucht sie weg. Dann erscheint wie


aus dem Nichts ein heruntergekämpftes Hochzeitspärchen, lässt sich vom Fo­tografen in Position bringen und lächelt auf Kommando den Stress weg. Kurzes Blitzlichtgewitter, und schon sind sie verschwunden. Nun soll es dreimal hoch hinaus gehen. Wir schlendern in den ­Pudong Park, in dem der 1995 eröffnete Oriental Pearl TV Tower 468 Meter in die Höhe ragt. »Zusammen mit der Yangpu-Brücke im Nordosten und der Nanpu-Brücke im Südwesten formt sich das Bild von Zwillingsdrachen, die mit Perlen spielen«, beschreibt Eric Lin das einzigartige architektonische Konzept. Tatsächlich! Hinter der Eingangspforte erwartet uns ein Erholungspalast, der vom historischen Museum bis zur Science-Fiction-Stadt alles bietet. Kaum zurück auf dem Boden, stehen wir vor einem weiteren Giganten, dem World Financial Center. Mit ihm hat Shanghai seine Rolle als Finanzmagnet Asiens im wahrsten Sinne des Wortes zementiert. Annähernd ein halber Kilometer vertikale Baukunst in Stahl, Beton und Glas erhebt sich in den Himmel. »Der Bau beherbergt ein erstklassiges Finanzzentrum, ein Luxushotel, mehrere Einkaufszentren und, auf 474 Metern, eine 750 Quadratmeter große Sightseeing-Halle.« Diese sensa­ tionelle Kulisse wird auch gerne für Kunstausstellungen genutzt. In der hundertsten Etage werden wir von Eric in eine Mutprobe gequatscht:

Wir sollen den »Sky Walk« erleben, einen fünfzig Meter langen Korridor mit einem Boden aus Glas. Optisch trennt uns nichts vom freien Fall. Das Hirn schreit »Nein!«, die Nebennieren produzieren Adrenalin im Über­f luss, die Knie zittern, unsere Körper sind zu beschäftigt, um zu sprechen. Einige Besucher schreien panisch beim Blick nach unten, an­ dere geraten in Schockstarre. Tapfer arbeiten wir uns Schritt für Schritt auf vermeintlich sichereren Untergrund zurück, wo uns Eric und Vanessa ein wohlwollendes, breites Grinsen schenken. Etwas später löst sich im Restaurant bei einer Tasse Kaffee die Anspannung und macht einem seltsamen Hochgefühl Platz. Clark Kent aus, Superman an! Schwindel zum Dritten: Mit einer Geschwindigkeit von 64 Stundenkilometern rasen wir im schnellsten Aufzug der Welt die 632 Meter des Shanghai Tower hoch. Um den Windeffekt in großer Höhe auszu­ gleichen, windet sich das höchste Gebäude Chinas wie eine Schlange in die Luft. Seine Konstruktion vereint Statik und Architektur in Reinkultur. Das beruhigt, denn Taifune sind hier keine Seltenheit. Eine doppelte Glasfassade sorgt für angenehmes Klima im Inneren. »Das Prinzip ähnelt jenem einer gigantischen Thermoskanne«, erklärt uns Eric auf dem Weg zum Top of Shanghai Observatory, der höchsten Indoor-Beobachtungsplattform der Welt.

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Um unsere Pulsfrequenz wieder auf den Normalbereich zu senken, schlagen unsere Gastgeber den Weg zum Yu Yuan Garden ein. Auf einmal eilt Vanessa behände auf eine Fahrradstation zu. Dort entriegelt sie mit ihrem Smartphone Zweiräder, auf die wir uns schwingen und lautlos durch die Anlage gleiten. Welch ein Kontrast! Hier scheint die Zeit seit vierhundert Jahren stillzustehen. Pavillons, Steingärten, Teiche und Klöster ziehen an uns vorbei, einzig untermalt vom sanften Fahrtwind, der das Zwitschern von Vögeln in unsere Ohren trägt. »Nach dem Untergang der Ming-Dynastie verwahrloste die Anlage. Ab 1760 wurde während 20 Jahren rekonstruiert, während des Opium­ krieges im 19. Jahrhundert wurde sie erneut stark beschädigt«, weiß Eric. »Was man heute sieht, ist das Ergebnis eines Wiederherstel­ lungs­projekts, das 1956 begonnen und 1961 abgeschlossen wurde.« »Schaut mal!«, sagt Vanessa und zeigt auf einen großen, löchrigen Stein, dessen Form an ein abgebrochenes Stück Emmentaler Käse erinnert. »Das ist der berühmte Jadefelsen. Er ist über drei Meter hoch und hat 72 Löcher. Wenn ein Räucherstäbchen direkt unter dem Felsen brennt, schwebt sein Rauch wie magisch durch alle Öffnungen.« Tatsächlich, wie ein seidener Schleier räkelt sich ein Hauch feinen Nebels um den Stein.

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Erics Stimme holt uns zurück aus der meditativen Stimmung. »Shopping?«, will er wissen. Unser Blick wechselt binnen Sekundenbruchteilen von verklärt auf konsumhungrig. Europäer halt … »Die Nanjing Road ist die bedeutendste Einkaufsstraße Chinas«, füttert uns Vanessa mit Informationen. Das Bild ist überwältigend. Luxusladen reiht sich an Luxusladen, blinkende Neonschilder erhellen die prunkvollen Gebäude des Nachts. Dazwischen locken Open-Air-Bars mit ihrem Angebot zum Verweilen. Straßenmusiker begleiten das kunterbunte Treiben der Menschenmassen an einem Ort des Überschwangs, der mit seiner sprühenden Lebensfreude ansteckt. Und überall finden sich kleine, traditionelle Geschäfte, die ausgesuchte Seidenwaren, Jade, Stickereien, Wolle oder Uhren feilbieten. »Wer dem Dichtestress entfliehen will, besucht am besten den People Square. Die grüne Lunge Shanghais liegt mitten im Zentrum«, empfiehlt Eric. Wir stehen auf dem zentralen Platz, vor uns ein runder Musikbrunnen. Von ihm aus erstreckt sich ein Grüngürtel in alle Richtungen. Im Süden sticht uns das Shanghai Museum durch seine Architektur ins Auge. »Es ist einem chinesischen Kochtopf nachempfunden«, löst Vanessa unser Mutmaßen über die außergewöhnliche Formgebung auf. »Die modernen Bauten rund um den Platz prägen Shanghais modernes Erscheinungsbild und geben einem neuen Lebensstil ein Gesicht.«


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Verwinkelter wird’s in Tianzifang, das sich aus der einstigen Arbeiterund Fabrikgegend zum hippen Trendquartier entwickelt hat. In den engen Gässchen wuseln Yuppies, Trendsetter und Designer umher, alle den Blick auf ihre Smartphones gerichtet. Influencer werfen sich in Pose, lassen sich ablichten, begutachten die Bilder und stellen sie unmittelbar danach online. Handyzombies wohin das Auge reicht. Dass es nicht laufend Fußgängerkollisionen gibt, verwundert uns. Die unzähligen Läden ziehen uns magnetisch an. In den Shops geht kein Bargeld über den Tresen. Auch Kreditkarten scheinen hier unbekannt. Verbucht wird alles über die Smartphone-App. Hier finden wir bestimmt Souvenirs für die Lieben zuhause. Doch Vanessa warnt uns: »Seid vorsichtig, die meisten Dinge hier sind sehr teuer, aber nicht wirklich wertvoll. Wenn ihr ein Schnäppchen machen wollt, solltet ihr euch besser mit den Dingen auskennen, die ihr kaufen wollt …« Langsam zehren Jetlag und die unzähligen fremden Reize an unseren Reserven. »Zeit für eine Kaffeepause«, findet Eric. Der Mann scheint Gedanken lesen zu können. Und so rasten wir für einmal dort, wo Eric und Vanessa üblicherweise arbeiten und von wo aus sie mit ihrem Team JURA in China bekannt machen. Ihr Büro befindet sich im Gebäude von WeWork. »Hier sind die unterschiedlichsten Firmen eingemietet. Vom Freiberufler über Start-ups bis hin zu innovativen, in­ ternationalen Unternehmen«, skizziert Eric das Konzept von WeWork. Und Vanessa ergänzt: »Die Flexibilität ist großartig. Das Rauman­ gebot wird den unterschiedlichsten Anforderungen gerecht. Es gibt private Büros, Großraumbüros oder gemeinsam genutzte Bereiche. Der beliebteste ist natürlich jener, in dem unsere JURA-Vollautomaten stehen …« Wir werden mit Kaffeespezialitäten verwöhnt und sehen uns weiter um. Mit besonderem Stolz präsentiert uns Eric das eben erst eingerichtete Studio von JURA LIVE. »Von hier aus beraten wir mit dem bei euch in der Schweiz entwickelten Tool den Raum Shanghai live zu JURA-Vollautomaten.« Der virtuelle Verkaufspunkt hat in China eine immense Bedeutung, lernen wir. »Wer hier mit der Digitalisierung mithält, hat die besten Karten. Fast 80 Prozent aller Kaffeemaschinen werden online gekauft«, gibt Vanessa zu bedenken. »Und das meist übers Smartphone. China hat quasi das Computerzeitalter übersprungen und ist direkt von Papier und Stift aufs Smartphone umgestiegen.« Während wir an unserem Kaffee nippen, beobachten wir, wie die Dame im Studio eine E8 demonstriert. Obwohl wir kein Wort verstehen, spüren wir die Begeisterung, mit der sie zugange

ist. Am Ende des Gesprächs leuchten Erics Augen. Wir deuten es als Zeichen für einen erfolgreichen Verkauf. Welch wichtigen Einfluss auch eine kompetente physische Laden­ präsenz auf die Aura einer Marke hat, erleben wir im Orient Shopping Centre, zu dem wir mit der Metro fahren. Tickets im klassischen Sinn verwendet hier niemand. Alles wird mobil bezahlt. Das Scannen eines QR-Codes in der App öffnet die Pforte zur U-Bahn. Im Geschäftsviertel Xujiahui gelegen, strahlt der Konsumtempel selbstbewusst seine Bedeutung als wichtigstes Einkaufscenter Shanghais aus. Die Logos über den Eingängen und in den Schaufenstern reihen sich zu einem Who-is-Who internationaler Top-Brands und regionaler Spezialitäten­ geschäfte. Hier orientiert man sich, sucht nach Trends oder will einfach Produkte, die man im Internet gefunden hat, in der Realität betrachten. Eric steuert auf den Verkaufspunkt von JURA an prominen­ter Lage zu, wechselt ein paar Worte mit der Beraterin und rückt mit asiatischem Perfektionismus Ausläufe, Prospekte und Preisschilder zurecht. Es wird Abend. Die Dämmerung hüllt die Stadt in dunkle Linnen, was die Abermillionen von bunten Lichtern vollendet zur Geltung bringt. Shanghai funkelt, strahlt, glitzert, es glänzt wie ein digitales El Dorado, ein auferstandenes Atlantis mit asiatischem Charisma. In einem klassischen Restaurant erleben wir herzerwärmende Gastfreundschaft und traditionelle chinesische Speisen, an die sich unsere Augen und Gaumen zunächst sorgfältig herantasten, die danach aber unseren Eindruck des fantastischen Abenteuers Shanghai lukullisch unterstreichen. Eric und Vanessa laden ein … und bezahlen kontaktlos per Smartphone. Wieder zu Hause, verbreitet der europäische Umgang mit der digitalen Welt, die innige Liebe zu Bargeld, der leicht verklemmte Bezug zu Konto- und Kreditkarten schon beinahe einen steinzeitlichen Charme. Die alte Welt hat uns wieder, um viele unvergessliche Eindrücke reicher. Zum Dank für die wunderbare Gastfreundschaft schreiben wir Eric und Vanessa ein Kärtchen – ganz analog und altmodisch –, und sind gespannt, ob es sie in der bunten, digitalen Welt Shanghais erreichen wird. kom

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Simon Pierro

Mit dem iPad-Magier im virtuellen Las Vegas Bei keinem anderen Bühnenkünstler ist die Digitalisierung in der Zauberei so omnipräsent wie bei Simon Pierro. Der sympathische Deutsche erreicht mit seiner Magie ein Millionenpublikum und setzt dabei auf einen faszinierenden Cocktail aus Magie und Technologie, Innovation und Illusion. Den Anfang nahm die Geschichte, als er einst als junger Tourist im »Big Apple« übel abgezockt wurde …

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Simon Pierro bei seinem Auftritt an der JURA-Pro­ dukt­konferenz im Juni 2018 in Niederbuchsiten.

auffällt. Jung, dynamisch, frisch, charmant New York, Sommer 1993. Die Sonne wringt nach und nach baff. Für seine Darbietungen und natürlich, exakt so stellen sie sich einen gnadenlos den Schweiß aus den Menschenverflicht er die Tricks gekonnt in Geschichten. magischen Lockvogel für ihre Streiche mit massen, die sich, von der Aussichtsplattform »Später, während meines Studiums, konnte versteckter Kamera vor. Er packt die Chance des Rockefeller Centers aus betrachtet, zähich ohne den Druck des Profi-Magier-Daseins flüssig wie Lava durch die Verkehrsarterien sehr viel experimentieren.« Harte Arbeit, die beim Schopf und verblüfft schließlich in über zwischen den Wolkenkratzern bewegen. Die erste Erfolge zeitigt. Mit seiner modernen zwanzig Episoden ahnungslose Passanten Luft steht. Das einzig Windige an diesem Tag mit seinen Zauberstreichen. Durch sein Einund schnellen Bühnenshow »The American sind die Hütchenspieler an der Straßenecke. fühlungsvermögen versteht er es, spontane Dream – vom Tellerwäscher zum Millionär« Situationskomik zu schaffen, ohne je seine Ein fünfzehnjähriger Junge aus dem deutsetzt er virtuos einen viel beachteten Kontra»Opfer« zu blamieren. Er ist höchst professio­ punkt zum klassischen Klischee vom Magier schen Waldbronn macht Urlaub mit seiner nell, eloquent und telegen. So sehr, dass ihn mit Frack und Zylinder. Für seine innovative Familie. Hochkonzentriert folgt er mit Argus­ augen den Bechern. Als sie aufgereiht still­ Interpretation der faszinierenden Kunst adelt die namhaftesten Fernsehanstalten Deutsch­ stehen, tippt er selbstbewusst auf jenen ihn der Magische Zirkel von Deutschland lands immer wieder gern engagieren. Hinter den Fernsehkulissen wird Simon Pierro zum rechts. Pech gehabt. Der kleine Ball steckt zum Magier des Jahres 2002. Es folgen die gefragten Berater. Unter anderem entwickelt unter dem linken. Noch einmal. Wieder Pech. Deutsche Meisterschaft und die Vize-Welter für Heidi Klums »Germany’s Next TopmoAuch das dritte sowie das vierte Mal. Dann meisterschaft der Fédération Internationale del« eine Illusion. gibt er auf. Zwanzig Dollar seines Ferienbuddes Sociétés Magiques. Ein weiterer Rittergets (»damals ein halbes Vermögen«, wie er betont) kostet ihn die EinAbseits der Bühnen schreitet die Aus dem Zauberlehrling wird ein wahrer Digitalisierung rasend schnell vorsicht, dass es selbst der schärfste Blick nicht mit der Fingerfertigkeit Meister, dessen Hände flinker sind als das an und fräst vielen traditionellen eines Taschen­spielers aufnehmen Zauberkünstlern tiefe Sorgenfalten menschliche Auge. ins Gesicht. Sie wähnen sich durch kann. Wenn er doch bloß auch diese das Aufkommen von YouTube, HD-­ Geschicktheit besäße! Von seiner Kameras, iPhones und iPads vor dem sicheSchwester wünscht er sich zum Geburtstag schlag ist der Siegfried & Roy Award, der ihm ren Untergang. Klassische Zauberer stehen ein Buch über Zauber- und Kartentricks. »Um 2004 in Las Vegas überreicht wird. Parallel beinahe schon auf der WWF-Liste der bedazu legt er den Grundstein für eine »seriöse weitere Ressourcen zu schonen, ließ ich es drohten Arten. Der Grundtenor in der Gilde mir schenken«, erinnert er sich schelmisch Laufbahn« und schließt an der Universität lächelnd. Er legt die Lektüre kaum mehr aus Karlsruhe das Diplom zum Wirtschaftsingeerklingt jammernd in schwerem Moll. Die den Händen, und wenn, dann nur, um wie nieur mit Fachrichtung Informatik ab. Hoppelhasen seiner Berufskollegen werden ein Besessener die Tricks zu üben. Der Junge langsam hüftsteif und die weißen Tauben flügellahm, als Simon Pierro die Magie neu heißt Simon Pierro und ist ab dato vom Die Liebe zur Zauberei verbindet er gekonnt erfindet und seine eigene Kunstform ermit seinem technischen Know-how. Er setzt Wunsch beseelt, dereinst Zauberkünstler zu Projektionen auf Leinwänden und Screens werden. schafft: die iPad-Zauberei. ein. Damit sorgt Pierro für Furore. Vom Geheimtipp steigt er in die oberste Liga der Schnell wird aus dem Zauberlehrling ein wah­ Eine nüchterne Betrachtung der veränder­rer Meister, dessen Finger flinker sind als das ten Gegebenheiten führt ihn zum Entschluss, Zauberkünstler auf. Fernseh-Urgestein Frank Elstner lädt ihn in seine Sendung »Menschen einen Paradigmenwechsel zu vollziehen. »Als menschliche Auge. Nicht nur das wohlgesinnich mich vor zehn Jahren mit Kollegen unterte Publikum aus der Familie, sondern auch der Woche« ein, wo er den Machern der halten habe, waren die Meinungen gemacht. kritische Freunde und Bekannte macht er Samstagabendkiste »Verstehen Sie Spaß?«

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nik zur Ablenkung. Sie besticht durch KleinYouTube – furchtbar! Da werden all unsere kommen sprachlos macht. Entzückt springt heit, durch Einfachheit, durch Meisterschaft Zaubertricks verraten. Hochauflösende HD-­ sie von ihrem Sessel auf. Das Einzige, was ihr in der Ausführung. Kameras erlauben es einem, jeden Zauberin diesem Moment noch über die Lippen trick Bild für Bild anzugucken, zu durchschaugeht, ist ein erstaunt begeistertes »Whaaat!?«. Fast 24 Millionen Aufrufe verzeichnet das en. iPhones und iPads lenken das Pub­likum Der Wahlmünchner ist ein Paradebeispiel entsprechende Video auf YouTube aktuell. ab, weil sie auf den Bildschirm starren, statt dafür, wie sich Menschen oder Firmen ersich auf die Bühne zu konzentrieren. Ich haEben noch auf Asientournee, schlendert folgreich neuen Herausforderungen stellen be gedacht, das Internet kann ich nicht verPierro schon wieder in Los Angeles den Walk können. Er beweist, dass einen moderne schwinden lassen. Also habe ich mir gesagt, of Fame entlang und frappiert Passanten mit Tech­nologien weder überholen noch obsolet ich mache etwas mit dem iPad. Mein allerStraßenzauberei. Clips davon postet er für machen. Man muss sie einzig zu seinem Vor­ erstes Video hat in der ersten Woche bereits seine Fangemeinde auf den Social-Media-­ teil zu nutzen wissen. »Die Digitalisierung hat drei Millionen Aufrufe gehabt. Dank HD-­ Kanälen. Dabei lässt er sich nicht von einem fast alle Branchen erfasst, und neue TechnoKameras kann ich in den großen Stadien vor logien verändern die Welt in vielen Feldern fixen Veröffentlichungsplan unterjochen. »Ich Zehntausenden Menschen auftre­ten, denn schneller, als der Mensch sich selbst veränproduziere immer nur dann neue Inhalte, ge­stochen scharfe Bilder ma­chen Close-­updert. Wir stehen vor der Herausforderung, wenn ich etwas zu erzählen bzw. vorzufühuns neu zu erfinden und mit disrup­tiven Inren habe.« Effekte selbst vor großem Publikum mög­lich. Das iPad ist mein Markenzeichen novationen umzugehen.« Diese geworden. Insofern habe ich das Botschaft vermittelt er nicht nur »Ich habe gedacht, das Internet kann ich Glück gehabt, früh genug etwas als Magier, sondern auch als Vorauszuprobieren und die Chance nicht verschwinden lassen. Also habe ich mir tragsredner. Seine Stimme an Fir­ menveranstaltungen und Sympo­ der Ver­änderung zu nutzen.« You­­ gesagt, ich mache etwas mit dem iPad.« Tube erweist sich für Pierro als sien hat Gewicht, beweist er doch ideale digitale Bühne, »mein vir­ auch bei diesen Auftritten ein tu­elles Las Vegas«, wie er es liebevoll nennt, Apropos Publikum: Simon Pierro beschränkt subtiles Gespür für die optimale Mischung und über welches er mittlerweile mehr als sich nicht einzig darauf, Artgenossen zu bevon Inhalt und Form und präsentiert seine 100 Millionen Menschen erreicht. zaubern. Wie verblüfft Hunde und SchimErfolgsgeschichte mit einem Cross-Over aus pansen darauf reagieren, wenn Leckerli, ErdMagie und Technologie, Innovation und Illunüsse oder Bananen plötzlich in seinem iPad sion. Der Entertainer gibt sich betont bescheiden. kom verschwinden, um kurz darauf wie von GeisTatsächlich hat er mit seinem klugen Schach­ terhand wieder hervorgezaubert zu werden, zug Grenzen verschwinden lassen und sich www.simonpierro.de ist aktuell der große Renner auf seinem Youein potenzielles Milliardenpublikum rund um Tube-Kanal. »Menschen lieben Tierfilmchen. den Globus geschaffen. Entsprechend erfreut Was liegt für mich also näher, als meine Zausich der iPad-Zauberer auf allen Kontinenten berei um die Dimension ›verblüfftes Tier‹ zu größter Beliebtheit. Die scheinbar spielende Leichtigkeit, mit der er die reale mit der virtu­ erweitern?« In dem, was den einen ein Läellen und der Gaming-Welt verschmilzt, löst cheln ins Gesicht zaubert, erkennen andere Begeisterungsstürme aus. Rückenwind liefert die Virtuosität und Innovationskraft des Meis­ dabei auch der Auftritt in der legendären Ellen ters der Illusionen. Und es zeigt auf: Eine wirk­ DeGeneres Show, wo er mit seinem Selfie-­ lich gute Idee braucht weder gigantische Trick die sympathische Quasselstrippe vollBühnenbauten noch spektakuläre Pyrotech-

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Quelle: YouTube

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» Mit Gigabit-­ Geschwindigkeit surfen wird heute als Menschenrecht angesehen.« Im Herzen von Zürich – unmittelbar neben der Eid­ genössischen Technischen Hochschule – in einem ­Altbau-Bürogebäude. Uns gegenüber sitzen vier technikbegeisterte Jungunternehmer. infix und ­JKweb – so nennen sich die beiden Firmen, die hier Kundenprojekte in die Realität umsetzen. 2015 ­gegründet, widmen sich die neun Mitarbeitenden von infix der Applikationsentwicklung. Mitgründer Linard Arquint verdeutlicht: »Wir sorgen für die ­perfekte User Experience, egal ob auf der Website oder bei anderen Schnittstellen, wo Daten ausgewertet oder besondere Funktionen umgesetzt ­werden sollen.« Ganz der Entwicklung der Digitalisierung verschrieben, haben sich auch JKweb. 2011 von zwei Gymnasiasten gegründet, beschäftigt JKweb heute 30 Mitarbeitende an zwei Standorten. Auf die Programmierung von Websites spezialisiert, schauen die Web-Experten bereits auf eine beeindruckende Karriere zurück. »Zum Glück haben wir das Bedürfnis nach preiswerten, aber trotzdem ­individuellen Websites genau rechtzeitig erkannt«, freut sich der Gründer Pascal Josephy. Digitalisierung als Nährboden für Erfolg der beiden einstigen Start-ups sowie die Trends der Zukunft – samt ­Chancen und Risiken – bilden den Leitfaden des spannenden Gesprächs, welches CoffeeBreak für Sie mitgeschrieben hat.

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Von links nach rechts: Linard Arquint, Timothy Zemp, Pascal Josephy und Regula Gerber

Pascal: Schon beeindruckend, was sich seit unserer Gründung im Jahr 2011 getan hat. Damals musste plötzlich jeder eine eigene Website haben. Heute kann man sich diese ganz einfach online in wenigen Schritten selber zusammenbauen. Regula: Ja, deshalb sind heute unsere Dienstleistungen viel umfangreicher als damals. Schließlich wollen wir ja für den Kunden immer einen Mehrwert schaffen. Pascal: Wir setzen uns mit dem Content viel intensiver auseinander, können in der optimalen Anwendung und Gestaltung Individualität schaffen und unsere Kunden natürlich auch in Bezug auf Suchmaschi­ nenoptimierung professionell beraten. Linard: Heute ist es umso wichtiger, sich durch ansprechendes Design oder spezifisch integrierte Applikationen von der Masse abzuheben und dem Kunden optimale User Experience zu bieten. Timothy: Stimmt. Für mich ist das wie Ikea versus Schreiner. Wer die preis­werte Massenware kaufen will, die natürlich auch ihre Berechtigung hat, geht zu Ikea. Wer auf der Suche nach einer maßgeschneiderten Lösung ist, braucht den Schreiner. Pascal: Für uns ist es matchentscheidend, in Sachen Technologie und Weiterentwicklung stets am Ball zu bleiben, um unsere Dienste laufend auf einem Top-Level halten zu können. Denn es geht enorm

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schnell. Wenn man nur schon an die Anfangszeiten von Facebook denkt. Alles war sehr statisch aufgebaut. Heute lebt es von Reaktion und Interaktion.

Regula: Bedenkt erst mal diese riesige Datenflut. Privatsphäre gibt es bald nicht mehr. Schon heute weiß das Internet fast alles über dich. Und die Mikrofone unserer Smartphones hören ständig mit.

Timothy: Da spielt sicher auch der Ausspielungsort eine große Rolle. Heute loggt sich die Mehrheit über ein Mobile Device ein. Damals war es noch der Desktop-Computer.

Linard: Mich beunruhigt vor allem: Wer hat die zentrale Gewalt, länderübergreifend Regeln zu definieren und Grenzen zu setzen? Sind es die Techgiganten? Hier verschmilzt Technologie mit Ethik, Ideologie und Politik.

Regula: Klar, unser Medienkonsum hat sich mit den Smartphones auch total verändert. Wir wollen die Inhalte lieber mithilfe von Illus­ trationen, Animationen oder interaktiven Grafiken übermittelt erhalten, als einen langen Text lesen zu müssen. Pascal: Wenn man mal bedenkt, was das für die vorhandenen Datenvolumen bedeutet. Und es wird ja immer extremer. Dass wir heute mit Gigabit-Geschwindigkeit surfen können, wird schon beinahe als Menschenrecht angesehen. Ich bin ja sehr gespannt, wo uns das Machine Learning und die Data Science noch hinführen werden. Linard: Dass Computer, sogenannte Roboter, immer mehr Menschen­ handlungen ersetzen, sehen wir ja vielerorts schon heute. Gegenstände werden immer intelligenter. Sie speichern Daten, lernen daraus und liefern entsprechenden Output. Pascal: Ich kann mir vorstellen, dass der Arzt in vielen Fällen schon bald durch eine App ersetzt werden kann. Der Computer funktioniert viel objektiver, wägt diverse Kriterien in Schnellstzeit gegeneinander ab, bewertet sie und spuckt eine Diagnose aus. Im Gegensatz zum Menschen lässt er sich nicht durch subjektive Wahrnehmung beirren. Der Arzt ist viel eher versucht, seine Diagnose bereits aufgrund des Aussehens, Verhaltens oder Sprechens des Patienten zu stellen und kann für eine Diagnose auch nicht unzählige Symptome abgleichen, sondern beschränkt sich auf die wichtigsten. Regula: Trotzdem bevorzuge ich den persönlichen Kontakt zum Arzt (lacht). Linard: Ja, die Menschlichkeit fehlt dann schon. Ein weiterer Nachteil ist, dass der Computer nie vergisst. Die Omnipräsenz von Computern hat aber auch eine gute Seite: Integriert in alltäglichen Gegenständen könnte eines Tages ein Wasserglas zur Helligkeitsregelung der Lampen im Raum genutzt werden. Timothy: Natürlich. Da gibt es noch viel Potenzial. Überall, wo rationale Entscheide gefällt werden müssen, z.B. auch im Rechtssystem, sind solche Zukunftsentwicklungen bestimmt spannend. Trotzdem bergen sie auch große Gefahren.

Pascal: Stimmt schon. Die Autonomität geht komplett verloren. Langfristig ist das für die Gesellschaft nicht gut. Linard: Schon heute können wir ja z.B. bei Wahlkämpfen gezielt mit auf uns zugeschnittenen Argumenten beeinflusst werden. Einfach, weil man unsere Meinung bereits kennt und weiß, wie man diese am effizientesten bekehren kann. Für die Demokratie ist das schädlich. Timothy: Jeder lebt dann in seiner eigenen Bubble. Wir werden nicht mehr neutral und umfassend informiert. Meinungen werden extremisiert. Regula: Das bedeutet auch, dass es innerhalb von Gruppen viel weniger Diskurse und Konflikte geben wird. Im Gesamtresultat ist das ganz bestimmt nicht positiv. Pascal: Gegen die ständige Überwachung können wir fast nichts machen. Und ich bin überzeugt, dass wir uns alle automatisch anders verhalten, wenn wir überwacht werden, denn Technik ist knallhart und übersieht nichts. Linard: Das glaube ich auch. Insgesamt überwiegen die Chancen, die uns der technische Fortschritt bietet. Schaut euch al­leine mal die Ent­ wicklungen im Bereich User-Interface an. Früher war Spracherkennung ein Highlight. Heute kommt man immer mehr weg vom Display hin zu realen Welten. VR-Brillen oder später eventuell so­gar Hologramme bieten uns doch zahlreiche coole Möglichkeiten. Timothy: Ja, stell dir vor, welche Reisekosten man sparen könnte, wenn wir uns für Meetings als Hologramm beamen könnten. Linard: Nicht nur Kosten, sondern auch Zeit und Energie! Wir dürfen gespannt sein. Für uns gilt: Um die Chancen der Technologie optimal nutzen zu können und gleichzeitig die Gefahren frühzeitig zu erkennen, dürfen wir nie stehen bleiben. Nur so können wir unseren Kunden auch in Zukunft maßgeschneiderte Lösungen bieten. acm

Pascal: Ja, Datenfehler kann der Computer zum Beispiel nicht als solche erkennen, was im Ernstfall katastrophale Auswirkungen haben kann. Wird der Computer beispielsweise auf vergangene Daten trainiert, widerspiegelt er womöglich veraltete Ansichten, welche wir heute so nicht mehr tolerieren möchten.

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CoffeeBreak hat den vier Jungunternehmern je zwei Fragen gestellt. Hier Ihre Antworten zum Nachlesen:

1. Welche technologische Entwicklung würdest du dir persönlich für die Zukunft wünschen? 2. Vervollständige den Satz: »Digitalisierung bedeutet für mich …«

Linard Arquint, 25, Gründungsmitglied von infix

Regula Gerber, 33, Mitarbeiterin bei JKweb

1. »Ich wünschte mir einen besseren Einbezug von Kontextinformatio­ nen in Benutzeroberflächen. Ich möchte nur die für mich relevanten Informationen erhalten. Beispielsweise soll mir die SBB-App auto­ ma­tisch anzeigen, in wie vielen Minuten meine nächste Verbindung wo fährt. Ohne, dass ich mir die Infos zuvor selber raussuchen muss. Meistens weiß mein Handy ja sowieso bereits, wo ich als Nächstes hin will.«

1. »Mein Wunsch wäre eine App, die meine wahrgenommene Welt mit einer neuen Realität konfrontiert. Ich möchte z.B. eine Push­ Nachricht erhalten, die mir sagt ›Hey, du fährst gerade an einem historischen Industriegebäude mit sechseckigen Fenstern vorbei, schau doch mal hin!‹ oder ein Handy, das spontan Fotos schießt, wenn ein cooles Motiv vor die Linse tritt. Dann sähe ich am Abend, was ich alles verpasst habe.«

2. »… Vernetzung. Die Kombination von vielen dezentralen Kompo­ nen­ten führt zu einem besseren, sichereren und kostengünstigeren Ganzen. Die Anbindung ans Internet ist dabei keine Bedingung.«

2. »… eine Spielwiese, auf welcher ich alternative Szenarien testen und erleben kann. Wir alle haben ein digitales Ich. Digitalisierung ermöglicht uns, online eine neue Existenz auszuprobieren oder sich in Gruppen zu begeben, mit denen ich im realen Leben keine Berührungspunkte hätte.«

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www.infix.ch www.jkweb.ch

Timothy Zemp, 25, Mitgründer von infix und Mitarbeiter bei ­JKweb 1. »Schön wäre es, wenn es ein Tool gäbe, welches mir aufzeigt, welche personenbezogenen Daten von mir wo im Einsatz sind. Ich möchte deren Nutzung selber bestimmen und gezielt steuern können.« 2. »… Freiheit und Flexibilität. Dank Digitalisierung ist alles jederzeit und ortsunabhängig möglich. Digitalisierung vereinfacht und beschleunigt. Trotzdem hoffe ich sehr, dass die Menschlichkeit beste­ hen bleibt und wir trotz der unendlichen Möglichkeiten den Fokus nie verlieren.«

Pascal Josephy, 24, Gründungsmitglied von JKweb und infix 1. »Personenbezogene Daten lassen schon heute unglaubliche Schlüsse zu. Steigen in Zukunft meine Krankenkassenprämien, weil ich ungesund esse? Oder weil ich zu wenig Sport treibe? Um mehr Transparenz zu schaffen, wünschte ich mir, dass besser kommuniziert wird, welche Daten wo einfließen.« 2. »… das Vereinfachen oder sogar Wegfallen von Alltags- und Routine­ arbeiten, sodass mehr Zeit fürs Spezielle und Kreative bleibt.«

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Die neue ENA 8 ... … so unkonventionell, so speziell, dass wir die Ballettschule des Theaters Basel baten, die wichtigsten Eigenschaften des neuen Eintassen-Vollautomaten tänzerisch in Szene zu setzen. Unter der Leitung von Amanda Bennett und der Choreografie von Armando Bras­well kreierten die jungen Studierenden Momente voller Anmut, und Fotograf Derek Li Wan Po bannte sie kunstvoll auf Zelluloid. Entstanden ist ein ästhetischer Hochgenuss, genauso wie die ENA 8. Mehr Fakten zur Innova­tion gibt’s auf www.jura-ena.com Tänzer: Yazmin, Albert, Daila

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klein Nur 27,1 cm breit, 32,3 cm hoch und 44,5 cm tief – damit findet der Eintassen-Vollautomat überall leicht Platz. Tänzer: Georgi

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schÜn Ein besonderes Highlight des Rundumdesigns ist der runde Wassertank. Seine Struktur in Verbindung mit der zylindrischen Form ist inspiriert von edlen Kristallkaraffen. Tänzer: Manuela, Albert

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einfach Das frontale 2,8"-TFT-Display und die klar definierten Bedienfelder sorgen fßr einfachste Bedienung. RFID-Technologie erkennt, ob CLARIS Smart verwendet wird, und passt die Einstellungen automatisch an. Tänzerin: Gisella

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frisch gemahlen, nicht gekapselt Das beste Resultat in der Tasse, jederzeit frisch gemahlen, frisch extrahiert, ganz nach den persön­ lichen Vorlieben – das zeichnet die ENA 8 aus. Zehn verschiedene Spezialitäten stehen zur Auswahl. Tänzer: Mikiya

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Nina und J.O.E.®:

#unzertrennlich

Das ist Nina. Nina wohnt in einem schmucken Neubau am Stadtrand. Sie mag schöne Dinge. Deshalb hat sie sich viel Zeit gelassen, die richtigen Gegenstände für ihre Wohnungsein­ richtung zu finden. Nur bei der Kaffeemaschine war es Liebe auf den ersten Blick. Die ENA 8 passt aber auch ideal zu Nina, zu ihrer Küche und zu ihrem Lifestyle. Kurz darauf trat J.O.E.® in ihr L­ eben, die JURA Operating Experience. Ninas erste »Internet-Liebe« geht ganz auf ihre Wünsche ein und ermöglicht ihr, Kaffeespezialitäten total nach ihrem Geschmack individuell einzustellen. Seit sie sich kennen, sind die beiden unzertrennlich. Und J.O.E.® begleitet Nina überall hin – auf ihrem Smartphone. Dank regelmäßiger Updates hat sie somit stets die mo­dernste und einfachste B ­ edienung mit vielen Zusatzfunktionen für alle JURA-Vollauto­ maten* in ihrer Handtasche. * J.O.E.® funktioniert für alle JURA-Vollautomaten mit Smart Connect.

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#totaleasy J.O.E.® weiß jederzeit über Ninas ENA 8 Bescheid. Wenn zum Beispiel der Filter ersetzt werden soll, meldet er sich mit einem entsprechenden Hinweis auf Ninas Smartphone. Und wenn die Ersatzfilter ausgegangen sind, bestellt Nina diese mit wenigen Klicks im E-Store nach. Ach ja: Nina und Bedienungsanleitungen, das ist so eine leidige Sache. Auch hier hilft J.O.E.® und zeigt ihr mit einfachen Filmen Schritt für Schritt, was zu tun ist.

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#megavielfältig Nina lädt gern Freunde zu sich ein. Und seit die wissen, dass eine ENA 8 in ihrer Küche steht, äußern sie ihre Kaffeewünsche ganz unverblümt. Kein Problem! Denn J.O.E.® merkt sich alle Bestellungen und bereitet die leckeren Speziali­ täten auf einen Klick zu. Nina braucht die kleinen Kunstwerke dann nur noch zu ser­vieren … und die Komplimente von ihren strahlenden Freunden entgegenzunehmen.

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#überalldabei Nina nutzt J.O.E.® auch in der Pause am Arbeitsplatz. Via Bluetooth® mit der WE8 in der Kaffeeecke verbunden, entlockt sie auch dem Vollautomaten im Büro jederzeit ihre Lieblingskaffees. Und das selbst dann, wenn der neue Arbeits­ kollege, dieser selbst ernannte Barista, mal wieder an den Einstellungen am Gerät herumexperimentiert hat. Tja, sorry, Neuer, J.O.E.® weiß besser, was Nina schmeckt.

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#superlecker Seit Nina die ENA 8 und J.O.E.® für sich entdeckt hat, ertappt sie sich oft dabei, wie sie ihre Kaffeekreationen fotografiert und auf ihre Social-Media-Kanäle hochlädt. Verständlich, sie schmecken nämlich nicht nur allererste Sahne, sie sehen zudem absolut verlockend aus. Das finden übrigens auch Ninas Bekannte im Netz und lassen ihr die Herzchen nur so zufliegen.

Holen auch Sie sich J.O.E.® noch heute auf Ihr Smartphone!

www.jura.com/joe

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WO

REALITÄT

KREIERT WIRD

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Einst klassischer Lithografiebetrieb, betrachtete die Burki Scherer AG die Digitalisierung vielmehr als Chance, denn als Gefahr und mischt heute im Bereich der 3-D-Computergrafik ganz vorne mit. Eine Erfolgsgeschichte über Kreative, deren Fantasie von Kaffee­ spezialitäten befeuert wird.

Von links nach rechts: Markus Reinert, Toni Scherer, Stefano Di Giusto

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Der massive Betonbau aus den 1960er-Jahren fällt auf. Doch nichts erinnert daran, dass hier einst Leuchtgürtel zur Sicherheit von Kin­der­gärtnern und ABC-Schützen hergestellt wurden. Heute prangt ein selbstbewusster Schriftzug ohne jeglichen Firlefanz an der Fassade: Burki Scherer. Firmenname und Typografie implizieren einen starken Bezug zu Grafik, Kommunikation und zur Agenturwelt. Ziel erreicht. Hinter den armierten Mauern setzt ein Team von Fachspezialisten Kundenwünsche in Bezug auf Werbung, Gestaltung oder Druckvorstufe um und kreiert am Com­ puter virtuelle Realitäten. Oder, wie es Geschäftsinhaber Toni Scherer ausdrückt: »Wir realisieren die Zukunft!« Aber der Reihe nach: Ende 1984 gegründet, erarbeitete sich die damalige Reprostudio AG und spätere Burki Scherer AG einen hervorragenden Ruf als hochprofessioneller Lithografiebetrieb, von dem aus talentierte Bildkünstler die Schweizer Werbelandschaft mit sensationellen Effekten revolutionierten. Toni Scherer erinnert sich: »Standard kann jeder. Also wollten wir schon damals die Wünsche der Werbeagenturen und Fotografen nicht nur erfüllen, sondern übertreffen.« Als logische Konsequenz erweiterte man die Angebotspalette und investierte in ein Studio für digitale Fotografie – selbstverständlich mit den entsprechenden Fachleuten. Derweil zuckten unter den Blitzen der Digita­ lisierung konventionelle Fotografen zusammen, und der Donnerhall der digitalen Revo­ lution ließ viele Druckvorstufenspezialisten erzittern. Geschäftspartner Stefano Di Giusto fasste für seine Masterarbeit die wichtigsten

Meilensteine des technologischen Wandels in der grafischen Industrie zusammen: »1990 stand die handwerkliche Lithografie der digi­ talen Bildbearbeitung gegenüber. Kurz darauf wurde die konventionelle Fotografie mit Bildentwicklung von der Digitalfotografie ab­ gelöst. In den Nuller-Jahren begannen neue Medien den klassischen Werbeformen langsam das Wasser abzugraben.« Es war für Burki Scherer jene entscheidende Phase, in der es galt, die strategischen Weichen für die Zukunft richtig zu stellen. »Eine Diversifikation im Druckbereich wurde diskutiert und ausgeschlossen. Vielmehr setzten wir einerseits weiter auf unsere Kernkompetenzen Bild­ bearbeitung und Druckvorstufe«, resümiert Toni Scherer. »Zusätzlich bauten wir mit unseren Nerds, die sich bereits früh mit dem World Wide Web befasst hatten, die digitale Sparte auf.« Auch in die IT wurde und wird kräftig investiert. Raid-Speicher mit mehreren Hundert Terabyte bilden heute das Gedächtnis der Firma und erlauben es ihr, für ihre Kundschaft die Rolle des Datentreuhänders zu übernehmen. Stets hatte Burki Scherer ihren Fachkräften die Möglichkeit gegeben, sich zu entfalten und ihre Stärken weiterzuentwickeln. Dies sollte sich jetzt erneut auszahlen. Art Director und Head of 3D Markus Reinert schätzt diese Denkhaltung sehr, denn: »Hier haben wir als Team die Gelegenheit, unsere Leidenschaft für Computer Generated Imagery voll auszuleben und ganze Welten zu erschaffen.« Als Nerd bezeichnet zu werden, stört Reinert übrigens nicht im Geringsten. »Nerd ist in meinen Augen keine Beleidigung, sondern die Bezeichnung für jemanden, der mit

Herzblut bei der Sache ist und dem auch schon mal mitten in der Nacht die Lösung für ein Problem einfällt.« Rund 30 Mitarbeitende bieten heute eine Dienstleistungspalette von Kommunikationskonzepten über Fotografie, Bildbearbeitung und Druckvorstufe bis Web-Lösungen, 3-D-Renderings und -Filmen an. Etwa 25 von ihnen sind Kaffeetrinker. »Einzelne Lernende müssen manchmal noch an die Kaffeekultur herangeführt werden«, witzelt Stefano Di Giusto. Das stelle jedoch kein großes Problem dar, denn die GIGA X8 von JURA, die in der Besprechungszone der Web-Spezialisten steht, leiste täglich hervorragende Überzeugungsarbeit. Die Entwicklung der Burki Scherer AG ist eine Erfolgsgeschichte, ein hervorragendes Beispiel für ein Unternehmen, das den digitalen Wandel durch den richtigen Fokus geschafft hat und sich heute als sehr gut aufgestellte, innovative Agentur präsentiert. Für Toni Sche­ rer ist dies aber kein Grund zum Stillstand. Im Gegenteil: »Herausforderungen sind da, weitere werden kommen. Wir sehen sie als Chance für die Zukunft. Kunden fördern aktiv den Dialog mit ihren Dienstleistern. Das gibt uns die Gelegenheit, Kundenbedürfnisse zu erkennen … und während der gemeinsamen Kaffeepausen kreative und mutige Lösungen zu erarbeiten – eben die Zukunft zu realisieren.« kom

Für JURA hat Burki Scherer beispielsweise die neue ENA 8 virtuell inszeniert: www.jura-ena.com

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die,

Genau

weil ...

Hélène (43) Designerin

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Jeder JURA-Vollautomat hat seine eigene Fan­ gemeinde. Die Gründe dafür sind so vielfältig wie die Kundschaft. Beweis gefällig? CoffeeBreak hat mit den Herbstinnovationen die Probe aufs Exempel gemacht.

Schwarz. Schwarz ist meine Farbe. Schwarz ist edel, ist zurückhaltend, ist elegant. Schwarz bringt Strukturen zum Ausdruck, Formen, Texturen. Schwarz lässt Stoffe scheinbar schweben, lässt sie fließen. Schwarz erlaubt dem Licht, mit Flächen und Materialien zu spielen. Schwarz ermöglicht das Setzen von Akzenten. Ich liebe seine Klarheit, die Reflexion der Welt auf seinem Glanz. Des­halb hat die Z6 Diamond Black über meine Augen sofort den Weg in mein Herz gefunden. Dass sie lange Spezialitäten leicht und bekömmlich zubereitet wie ein Meister­ barista und sogar über künstliche Intelligenz verfügt, macht meine Wahl nicht nur zu einem Bauch-, sondern auch zu einem Kopfentscheid.


Ich schreibe und zeichne mit schwarzer Tinte. Immer. Ihre Unradierbarkeit zwingt mich zu überlegter Klarheit.

Mein schwarzes Notizbuch – Gedankenstütze und Tagebuch zugleich. Ich trage es stets bei mir. Es erfährt meine Gedanken und Skizzen ungefiltert aus erster Hand.

Die schwarze Aktentasche ist der Tresor, dem ich meine Entwürfe für Besprechungen und Präsentationen treuhänderisch anvertraue.

Die Schuhe sind am weitesten von unseren Augen entfernt. Deshalb lege ich besonderen Wert auf sie und traue keinem, der sie nicht pflegt.

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Quellen: iStock, Fotolia

Mein Bürostuhl gibt mir Geborgenheit durch seine Form, seine Materialien und seine Farbe. Keiner kennt wie er meine krea­ tiven Hochs und meine Tiefs voller Selbstzweifel.


Mit der Kameradrohne erschließen sich neue Blickwinkel, und meine Race Drone addiert echte mit künstlicher Realität zu einem Next-Level-Erlebnis.

Klar, es gibt kleinere Cams, um einen Raum im Auge zu behalten. Aber mein Kamera-Robi erinnert mich an die Scifi-Filme der Vierziger und Fünfziger. Love it!

Quelle: iStock

Welt aus, Musik an! Erst die richtigen Soundeffekte lassen ein Game realistisch erscheinen. Tonmeister sind Klangmagier, und ich will keines ihrer Geräusche verpassen.

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Unsere Eltern kannten »Knight Rider« aus dem TV. Heute trage ich eine Smartwatch am Handgelenk. Und die hat mehr drauf als mit einem Auto zu quatschen ;o)

Noch braucht es eine VR-Brille, um sich in virtuellen Welten zu bewegen. Die Dinger werden immer handlicher. Ich bin sicher, bald reicht eine normale Brille aus.


Leon

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Game-Entwickler

Schon als Kind stand ich auf die Ästhetik von Science-Fiction-Games. Heute verschmilzt die virtuelle Welt mit der Realität. Das Internet der Dinge ist geboren. Und ich helfe ihm vielleicht ein bisschen auf seinem Weg aus den Kinderschuhen. Ich liebe Hightech. Bei Gadgets müssen Features, Material und Design stimmen. Wie bei der Z8 Aluminium von JURA. Ein Must-have! Da steckt modernste Technologie drin. Das Interface ist cool gemacht. Und – das Allerwichtigste – sie liefert mir jenen Treibstoff, den ich zum Funktionieren brauche: Kaffee! Rund um die Uhr, in allen erdenklichen Variationen. Sollte ich mal einen Kaffee-Cyborg erschaffen, erhält er die Gesichtszüge meiner Z8. Versprochen.

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Suzanne (51) Notfallärztin

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Meine Arbeitstage sind hektisch. Das liebe ich an meinem Beruf. Flexibilität ist mein zweiter Vorname. Wichtig ist, dass ich mich stets auf mein Team und unser Equipment verlassen kann. Privat mag ich’s entspannt. Ich suche Beständigkeit und sichere Werte. Deshalb ist meine Wahl auf einen Vollautomaten von JURA gefallen. Die E800 Chrom hat mich überzeugt, weil sie meine Lieblingskaffee­ spe­zialitäten allesamt auf Knopfdruck zubereitet. Immer frisch. Auch Getränke mit Milch und Milchschaum zaubert sie im Nu. Was will man mehr? Ach ja – ein harmonisches Design und den sprichwörtlichen Service, der im Notfall immer für mich da ist. So schließt sich der Kreis zu meinem Beruf …


Als Kind verliebte ich mich in Humphrey Bogart – oder vielmehr in den Trenchcoat, den er in »Casablanca« trug. Um mir einen ähnlichen leisten zu können, habe ich während des Studiums gekellnert. Seither sind wir unzertrennlich.

Die Wohnzimmerlampe haben mir meine Eltern zum bestandenen Studium geschenkt. Sie ist Lichtquelle, Designobjekt und Erinnerung in einem.

Ich koche aus Leidenschaft. In der Küche ist, wie im OP, Präzision gefragt. Auf mein edles, hand­geschmiedetes »Werkzeug« möchte ich darum nie verzichten.

Das Saxofon begleitet mich schon seit meiner Jugend. Musik beruhigt mich, lässt mich ab­schalten und in die Welt des Klangs eintauchen. Ein Spa-Aufenthalt für die Seele.

Quellen: iStock, Shutterstock

Mit meinem Roller wird der Arbeitsweg zu einem Ausflug. Ich spüre die Natur, die mich umgibt. Und in der Innenstadt sind Staus für mich ein Fremdwort.

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»HABEN SIE ZEIT FÜR EINEN K AFFEE?«

»Ich liebe es, alleine zu sein. Alles, was ich brauche, ist ein Pinsel und eine Leinwand.« Mit Gepäck, als würde sie stets ein paar wertvolle Schmuckstücke mit sich tragen, und mit einer Energie, die ich mit jedem Schritt, den sie auf mich zugeht, intensiver wahrnehme, betritt Margrit Kübli die JURAworld of Coffee. Rundum glücklich und voller Tatendrang. So schätze ich die gepflegte 70-jährige Frohnatur ein, als ich sie frage, ob sie Lust hätte, mit mir einen Kaffee zu trinken.

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»Frau Kübli, darf ich Ihnen unsere neue Kaffeesorte, die wir speziell für die Advents­ zeit geröstet haben, vorstellen?«, meldet sich Monika Gunziger, Gastgeberin in der Kaffee-Lounge, bei uns. Wenige Minuten später präsentiert sie uns zwei neue Kaffee­ spezialitäten. Frau Kübli hat ihren Kaffee explizit ohne Milch bestellt. Ich wundere mich, wieso. Frau Kübli, mögen Sie Milch denn nicht? Doch, aber die Milch muss magenschonend sein. Wenn Milch, dann nur Schafs-, Reis-, Mandel- oder Hafermilch. Auch der Kaffee darf nicht zu kräftig sein. Deshalb kaufe ich immer den Malabar von JURA. Außerdem trinke ich morgens vor meinen beiden Tassen Kaffee immer ein Glas Wasser oder Tee – so heiß wie möglich. Das hilft die nachts im Ma­ gen produzierte Säure zu neutralisieren. Sie kennen sich gut aus mit dem menschlichen Körper. Natürlich! Das ist mir sehr wichtig. Ich koche auch nur mit Bio-Produkten. Gelehrt hat mich das meine ältere Tochter. Ich habe auch zwei Enkelkinder. Ihr Lieblingsgericht ist Rahmschnitzel mit chinesischen Nudeln, Salat und Gemüse. Generell liebe ich es zu kochen. Auch für mich ganz alleine. Eine schöne Tischdecke und ein Glas Rotwein dürfen nie fehlen. Sie kochen auch für sich alleine so richtig aufwendig? Sicher! Ich bin ja auch jemand (lacht). Man muss gut für sich selber sorgen. Wenn das jeder tun würde, wäre vieles einfacher. Ich liebe es, alleine zu sein. Alles, was ich brauche, ist ein Pinsel und eine Leinwand. Das heißt, Sie sind Künstlerin? Ich liebe die Kunst. Das tat ich schon immer. Ich hatte nur jahrelang nie den Mut, selber den ersten Strich aufs Papier zu machen. Erst als ich mich bei intensiven Kursen im In- und Ausland ausbilden ließ. Und heute ist es Ihr größtes Hobby? Definitiv. Ich mache vieles und die Ideen gehen mir auch nie aus. Viele mögen den Sommer und die Sonne, aber für mich gibt es nichts Schöneres, als sich bei düsterem, nebligem Wetter ins Atelier zurückzuziehen und auf Leinwand abstrakte Welten zu erschaffen. Ich liebe dieses Ambiente. Ich arbeite vor allem mit Acrylfarben, Pigmenten

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und Materialien wie Holz, Rinde, Stein, Schwamm, Bürste oder auch der Hand. Und ich liebe die Farben Rost, Hellblau, Weiß und Schwarz. Für nächstes Jahr plane ich eine Reise nach Marokko und Gran Canaria. Dort lerne ich von einem Wüstenmaler das Malen mit Sand. Die Natur – dort hole ich mir übrigens auch die Inspiration – trägt ihren Teil zum perfekten Bild bei. Ich frage mich immer: Wie beginnt man ein Bild? Und wann weiß man, dass es fertig ist? Zum Starten braucht es eigentlich nur Mut. Ich wedle mit einem dick mit Farbe überzogenen Pinsel in Richtung Leinwand oder male mit geschlossenen Augen die ersten Striche. Schon habe ich den Anfang. Das ist ganz ­einfach. Das Ende hingegen ist tatsächlich schwieriger. Wenn ich keine Inspiration spüre, räume ich das Bild weg. Es kann auch mal zwei Jahre gehen, bis ich finde, das Bild sei komplett. Fertig ist es erst, wenn es, auf alle vier Seiten gedreht, vollendet aussieht. Sie sagten vorhin, sie hätten viele Hobbys. Was denn noch? Ich bin gerne in der Natur und ich kreiere Schmuck aus Halbedelsteinen und Silber. Ich leite Workshops und gehe noch immer gerne an Märkte, um die Ware zu verkaufen. Weiter helfe ich bei Kochdemos eines Küchenausstatters. Das sind Abende, an denen man sich bekochen lassen kann und gleichzeitig erfährt, wie vielfältig die Küchengeräte eingesetzt werden können. Es gefällt mir, bei den Vorbereitungen zu helfen oder die Gäste zu bedienen. Und: Ich hüte regelmäßig einen Hund. Der gute Umgang mit Tieren liegt mir sehr am Herzen. Sie sind zwar Einzelgängerin, schätzen den Austausch mit Menschen und Kunden aber sehr? Ja genau. Schon früher. Ich bin als Einzelkind in Oberbuchsiten aufgewachsen, habe dann jahrelang als Coiffeuse einen Salon geführt und später an der Verkaufstheke vom Mer-

kur – z.B. an der Bahnhofstraße in Zürich – oder als Empfangsdame bei Lampart’s in Hägendorf gearbeitet. Letzteres nahm einen lustigen Anfang. Ich hätte doch nie gedacht, dass ich bei Lampart’s tatsächlich angestellt werden würde. Ich habe es aber einfach mal versucht. Wahrscheinlich war damals mein Auto, ein 2CV – ich bin über die Jahre vier davon gefahren –, der Grund dafür. Denn bereits meine Zufahrt hat beim Besitzer Aufmerksamkeit erregt. Ich habe da einfach gut reingepasst. Sie waren also immer stark in der Region verankert. Genau. Bis vor kurzem wohnte ich in Oberbuchsiten. Ich hatte mein Elternhaus übernommen, welches mir jedoch zu groß wurde. Dann hatte mir meine jüngere Tochter ein modernes Single-Haus gezeichnet. Dort konnte ich meine Kreativität aber irgendwie nicht entfalten, weil alles so neu war. Und jetzt habe ich in Nennigkofen die perfekte Wohnung gefunden. »Wohnen mit Charme« hieß es bei der Ausschreibung. Ich bin spontan hingefahren, habe die Handwerker angesprochen und mir die Wohnung gesichert (lacht). Im November wurde umgezogen. Nach langer Suche habe ich ebenfalls ein neues Atelier gefunden. In Biberist. Schon bald plane ich eine Ausstellung. Ich freue mich so. Frau Kübli, eine selbstbewusste, lebenserfahrene Frau, die weiß, was sie glücklich macht. Auf meine Frage, was sie sich für die Zukunft wünscht, entgegnet sie: »Dass ich gesund bleibe. Und dass die Menschen ihren Mut nie verlieren. Denn es sollte mehr Narren auf dieser Welt geben. Darf ich Ihnen jetzt noch meine Bilder zeigen?« Immer gerne. Vielen Dank, Frau Kübli, und weiterhin nur das Beste! acm


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Shanghai Chicken mit Ingwer (für 2 personen)

ZUTATEN • 500 g Poulet • 150 g Ingwer • 2 dl Öl • 5 g Hühnerbouillon • Salz • etwas gemahlener Kaffee

ZUBEREITUNG Für die Ingwersauce schälen Sie 150 g Ingwer. Schneiden Sie ihn anschließend in dünne Scheiben und zerdrücken Sie ihn, bis Saft austritt. Fügen Sie die Hühnerbouillon (trocken) und eine Prise Salz zum Saft. Rühren Sie alles gut durch. Stellen Sie den trockenen Ingwer für später zur Seite. Tupfen Sie nun das Poulet mit Haushaltspapier trocken. Marinieren Sie das Fleisch mit der entstandenen Ingwersauce und lassen Sie es rund 15 Minuten ruhen. Anschließend nach Belieben mit etwas gemahlenem Kaffee bestreuen und die Aromen für wiederum 15 Minuten ins Fleisch einziehen lassen. Geben Sie das Poulet für 12 Minuten auf höchster Temperaturstufe (105 – 120 °C ) in den Dampfgarer. Den beim Saft übrig gebliebenen, trockenen Ingwer mit 0,5 dl Öl zu einer Paste mischen. Rösten Sie die Paste unter ständigem Umrühren für ca. 2 Minuten in 1,5 dl Öl in einer Pfanne und streuen Sie diese anschließend über das Hähnchen.

TIPP Als Beilage eignen sich Duftreis oder chinesische Nudeln.

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DAS PASSENDE GETRÄNK MAISSAFT Maissaft ist, wie der Name schon sagt, ein aus Mais gewonnener Saft, der in China sehr beliebt ist. Das Getränk wird warm oder kalt getrunken und ist bekannt für seine positive gesundheitliche Wirkung. Regelmäßig kon­su­ miert, soll es schlechten Cholesterinwerten entgegen wirken, dem Altern vorbeugen und das Herz schützen. Maissaft wird auch als Beauty-Drink bezeichnet, da er dem Körper wertvolle Vitamine, Mineralien und Pro­teine liefert.

Jeff Zhao Traditionelles Essen modern interpretieren – das ist die Leidenschaft von Jeff Zhao, dem Chefkoch des Restaurants Shanghai Min in Shanghai. Obwohl das Restaurant jeweils erst ab Mittag geöffnet hat, steht der energie­geladene Jungkoch bereits frühmorgens in der Küche. Er liebt es mit Zutaten zu experimen­ tieren und tradi­tionell chinesischen Gerichten damit neuen Glanz zu verleihen. Genau dieses neue Aufleben alter Gerichte lässt die Gäste in Scharen erscheinen. Kein Wunder, dass sich die Restaurantkette mit bei­­ nahe 70 Standorten in ganz China mittlerweile einen Namen gemacht hat. www.xnggroup.com

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Monika Gunziger, Gastgeberin in der Kaffee-Lounge der JURAworld of Coffee, präsentiert eine Kaffeespezialität, die auch optisch begeistert.

Shanghai Cloud Zutaten 15 s Milchschaum 95 ml Kaffee Zuckerwatte

Zubereitung Nehmen Sie ein kleines Latte-macchiato-­Glas. Bereiten Sie für 15 Sekunden Milchschaum zu. Fügen Sie 95 ml frisch gemahlenen, heißen Kaffee bei. Nehmen Sie ein Holzstäbchen und stecken Sie nach Belieben Zuckerwatte an. Legen Sie das Stäbchen zum Abschluss quer über den Glasrand. Zum Wohl! Tipp: Wer’s süß mag, rührt die Zuckerwatte direkt in die Kaffeespezialität ein.

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Jubiläen Schweiz

07 André Lüscher Qualitätsmanagement

30 Jahre

08 Roland Purtschert TOP-tronic

01 Heinz Bieli Disposition

25 Jahre 02 Gilbert Studer Qualitätsmanagement

20 Jahre 03 Paulo David Santos Service Kaffee 04 Marco Portmann TOP-tronic

15 Jahre 05 Catarina Figueiredo Service Kaffee 06 Maida Hodzic Service Kaffee

15 Elke Schenker-Feigl International Business Department

15 Jahre

16 Margot Streit Beraterin

22 Pamela Glas Zentrale Dienste

17 Il Broon Vogt POS-Logistik & Events

23 Heike Scharnagl Verkaufsförderung

18 Martin Wullschleger Product Management

24 Herberth Speck Zentrale Dienste

11 Nadia Cavaliere Beraterin

Deutschland

12 Marius Grossrieder Geschäftsleitung

25 Kathrin Ulbrich Vertriebsmitarbeiterin im Außendienst

20 Jahre

10 Jahre

13 Pia Kreuzer Finanzen

19 Stipica Sekul Strategische Vertriebs­ entwicklung

26 Siegrun Birkle A ssistenz Verkaufsförderung

10 Jahre 09 Jens Bamert Außendienst 10 Anton Berrocal Personal

14 Albert Müller Konstruktion

Iwan Müller Serviceannahme

20 Petra Treiber Vertriebsmitarbeiterin im Innendienst

21 Marc Betz Gebietsverkaufsleitung

Tobias Diepold Haustechnik, JURA Gastro 27 Melissa Gräbner Personalreferentin, Ausbildungsleitung 28 Ralf Hüge Vertriebsleitung, JURA Gastro

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Abschiede Österreich 15 Jahre 29 Manuela Boll Verkaufsinnendienst

Niederlande 15 Jahre 30 Joost Boonman Servicemanager

Urs Leo Hammer 18.06.1927 – 19.05.2018 41 Dienstjahre Technischer Direktor Oswald Müller 09.10.1925 – 23.05.2018 72 Dienstjahre Direktor, Verwaltungsrat, Archivar und Museumsdirektor

Impressum Herausgeber J URA Elektroapparate AG CH-4626 Niederbuchsiten Redaktion M einrad Kofmel (kom) Michèle Ackermann (acm) Susanne Kissling (kis) coffeebreak@jura.com Gestaltung Daniela Netz, Sabrina Nussbaumer spice advertising the Inhouse Advertising Agency of JURA Elektroappa­rate AG Fotografie A Jun (Seiten 1, 8–15, 54–56)

Suzanne Schwierz (Seiten 3 – 5, 22– 27)

Gerald Huber (Seite 17)

Kurt Pfister (Seiten 18, 40 – 43)

Burki Scherer AG (Seite 28)

Derek Li Wan Po (Seiten 29–33)

10 Jahre

Remo Buess (Seiten 34–39, 50–53)

31 Mark Meijer Servicetechniker

Jonas Spengler (Seiten 44, 47, 48)

Druck

Vogt-Schild Druck AG, Derendingen

Sprachen D eutsch und Englisch Übersetzung Hill Johnson Associates GmbH, Zollikon Auflage

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Erscheinung z weimal jährlich seit 2005 total 26. Ausgabe Copyright 2018 by JURA Elektroapparate AG. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck (auch auszugsweise) nur mit schriftlicher Genehmigung von JURA.

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Kaffeegenuss –

frisch gemahlen, nicht gekapselt.

Roger Federer Größter Tennis-Champion aller Zeiten

A

Die neue ENA 8, der Eintassen-Vollautomat der Superlative. Klein, schön, einfach – ein Muss für Genießer und Ästheten wie Roger Federer. Das moderne TFT-Display sorgt für frontale, einfachste Bedienung. Zehn verschiedene Spezialitäten in vollendeter Qualität stehen auf Knopfdruck zur Auswahl. Ein besonderes Highlight des Rundumdesigns ist der zylindrische Wassertank, der an edle Kristallkaraffen mahnt. Die neue ENA 8 ist in drei attraktiven Farbvarianten und als Signature Line in massivem Aluminium erhältlich. JURA – If you love coffee. www.jura.com 1


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