Rundschreiben

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Poste Italiane SpA - Versand im Postabo - ges. Dekr. 353/2003 (abgeändert in Ges. 27.02.2004 Nr. 46) Art. 1, Komma 2, CNS Bozen

Nummer 02 | November 2010

RUNDschreiben

Kinder- und Jugendanwaltschaft

Internet, Social Networks & Co: Vorsicht!

Was heiĂ&#x;t es Jugendreferent/in zu sein?

ASTAT - Jugendstudie


Rundschreiben | Vorwort | Inhalt tion im benachbarten Ausland analysiert sowie die Regionen Italiens angeschaut, die schon eine Kinder- und Jugendanwaltschaft hatten, um Vorschläge für eine Regelung in Südtirol machen zu können. Wenn wir nun heute sehen, wie viele Anfragen, Aufgaben schon jetzt – trotz ihres erst so kurzen Bestehens - an die Kinder- und Jugendanwaltschaft herangetragen worden sind, so bestätigt das unsere Mühen erneut. Und wir können stolz feststellen, wie wichtig es war, dass wir durchgehalten haben.

Kinder- und Jugendanwaltschaft

Hallo! Endlich ist es soweit, unser mehr als 15 Jahre währender Einsatz hat sich gelohnt: Südtirol hat eine Kinder- und Jugendanwaltschaft! Besonders freut uns auch, dass der Landtag Simon Tschager zum ersten Kinder- und Jugendanwalt gewählt hat. Simon hat sich schon im Südtiroler Jugendring als kompetente, einsatzfreudige Person hervorgetan, der es stets um das Wohl der Kinder und Jugendlichen gegangen ist. Das ist eine sehr gute Basis für diese Arbeit, in der es sowohl um den direkten Kontakt mit jungen Menschen, ums netzwerken wie auch um die Verbesserung des bestehenden Systems geht. Ich kann mich noch gut erinnern, wie oft wir von einer Stelle zu anderen gelaufen sind, wie wir Stellungnahmen verfasst, uns mit den zuständigen Personen getroffen, Schwierigkeiten und Vorurteile überwunden haben – und dieses mehr als 15 Jahre lang. Wir mussten viel Überzeugungsarbeit leisten, haben die Situa-

Erfreulich ist auch, dass viele unserer Vorschläge im die Kinder- und Jugendanwaltschaft regelnden Gesetz berücksichtigt worden sind, wie unter anderem die Weisungsfreiheit und Unabhängigkeit derselben. Gerade dies ist unserer Meinung nach die Voraussetzung für ein wirklich wirksames Arbeiten. Wir wünschen Simon Tschager alles Gute in seiner Arbeit, viel Kraft und Freude, um für die jungen Menschen Südtirols etwas bewegen, um Kinder und Jugendliche, die sich in Problemsituationen befinden, noch mehr stützen zu können. Der Südtiroler Jugendring mit seinen Mitgliedsorganisationen und seiner Kinderund Jugendberatungsstelle Young+Direct wird auf jeden Fall eng mit der Kinderund Jugendanwaltschaft zusammenarbeiten. Wir sind überzeugt, dass diese Synergie für Kinder und Jugendliche ein enormer Mehrwert ist. Unsere gemeinsame Vision: eine Gesellschaft, in der die Kinderrechte als absolute Priorität angesehen werden.<

Inhaltsverzeichnis

Seite

Kinder- und Jugendanwaltschaft

2–5

Young+Direct: Internet, Social Networks & Co

6–7

Freiwillige Telefonberater/innen gesucht!

7

Was heißt es Jugendreferent/in zu sein?

8–9

Oberstufenreform

10-11

ASTAT - Jugendstudie

12-13

Moderator(inn)enausbildung

14-17

Neue Vorstandsmitglieder im Südtiroler Jugendring

17

Werbung für‘s junge Ehrenamt 18 Aktuelles aus dem Jugendring und den Jugendverbänden

19-23

72 Stunden ohne Kompromiss 24

Kathia Nocker

Impressum Herausgeber: Südtiroler Jugendring Redaktion: Monika Tomas, Kathia Nocker, Kevin Hofer, Michael Peer, Michael Reiner Titelbild: www.fotolia.de Weitere Bilder: Archiv Südtiroler Jugendring, www.shutterstock.com, fotolia, Konzept: www.naderer.info Layout/Satz: Ulrike Redolfi Druck: Druckstudio Leo Für den Inhalt verantwortlich im Sinne des Gesetzes: Katharina Weis

Eingetragen beim Landesgericht unter Nr. 7/97 vom 11.04.1997 Südtiroler Jugendring / Andreas-Hofer-Straße 36 / 39100 Bozen Tel. 0471 060430 Fax 0471 060439 info@jugendring.it – www.jugendring.it Öffnungszeiten: Mo–Do: 9.00–12.30/14.30–16.30 Uhr/Fr: 9.00–12.30 Uhr Jugendberatungsstelle Young+Direct Tel. 0471 060420 - online@young-direct.it – www.young-direct.it Jugendtelefon (Grüne Nummer) Tel. 8400 36 366 - Mo–Fr: 14.30–19.30 Uhr Öffnungszeiten: Mo, Di, Do, Fr: 9.00–12.30 Uhr/14.30–16.30 Uhr Mittwoch von 14.30–16.30 Uhr

Rundschreiben

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Rundschreiben |

Rundschreiben | Kinder- und Jugendanwaltschaft

Südtirol hat seinen ersten Kinder- und Jugendanwalt Der Südtiroler Jugendring hat sich mehr als 15 Jahre dafür eingesetzt, dass in Südtirol eine Kinder- und Jugendanwaltschaft zum Schutz der Rechte und Interessen der in Südtirol lebenden jungen Menschen eingerichtet wird. Gefruchtet haben die langen Bemühungen im Jahr 2009: mit LG vom 26. Juni 2009 wurde eine Kinder- und Jugendanwaltschaft vorgesehen. Als erster Kinder- und Jugendanwalt ist Simon Tschager schon im ersten Anlauf mit mehr als der nötigen Zweidrittel-Mehrheit vom Landtag gewählt worden.<

WAS MACHT EIN KINDER- UND JUGENDANWALT?

• Beratung der Kinder und Juge

ndlichen in Rechtsfragen • Vermittlung in Konfliktsituatio nen • Vorschläge zur Verbesserung der Rechtsordnung und der Maß nahmen im Kinderund Jugendbereich • Begutachtung von Gesetzentw

ürfen, die die Interessen der jung

betreffen • Achtung auf Anwendung der Jugendlichen

en Menschen (mit)

Rechtsvorschriften zum Schutz

• Sensibilisierung der Gesellsc haft Kinder und Jugendlichen

der Kinder und

im Hinblick auf die Rechte und

• Förderung der Kenntnis der indi

Probleme der

viduellen, sozialen und politisch

jungen Menschen

en Rechte der

• Förderung der Zusammenar beit

zwischen für Kinder- und Juge ndschutz zuständigen öffentlichen Landesverwaltu ngen, privaten Einrichtungen und Gerichtsbehörden

• Meldung an Sozialdienste ode

r Gerichtsbehörden, wenn unm

ittelbares fürsorglicher Hinsicht erforder lich ist • Überwachung der Tätigkeit der Medien in Zusammenarbeit mit dem Landesbeirat für Kommunikationswesen Eingreifen in rechtlicher oder

Rundschreiben

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Rundschreiben | Kinder- und Jugendanwaltschaft

Ein Gespräch mit Simon Tschager und Kathia Nocker über Vergangenes und Zukünftiges übergreifend

geregelt

sind. Es liegen zwar seit

nung die Weichen gestellt und hatte schon mehrfach Gelegenheit zur Zusammenarbeit.

mehreren Jahren Gesetzesvorschläge im römi-

SJR: Kathia Nocker, wie blicken Sie auf die 15 Jahre zurück? Hatten Sie anfangs damit gerechnet, dass es ein so langer Weg werden würde? Kathia Nocker: Ich habe gewusst, dass es schwierig werden wird, aber mit einem derart langem Weg haben wir nicht gerechnet.

schen Parlament, doch diese wurden bisher nicht verabschiedet.

SJR: Mit LG vom 26. Juni 2009 wurde dann schlussendlich eine Kinder- und Jugendanwaltschaft in Südtirol vorgesehen. Entsprechen die gesetzlichen Rahmenbedingungen Ihren Vorstellungen?

Doch es freut mich heute sagen zu können, dass

SJR: Simon Tschager, blicken wir nun in die Zukunft. Zuerst einmal herzliche Gratulation für Ihr wirklich überzeugendes Wahlergebnis. Wie konnten Sie die Landtagsabgeordneten von sich überzeugen? Simon Tschager: Ich denke, dass die Abgeordneten meine große Motivation gespürt haben. Seit jeher habe ich mich ehrenamtlich für die Anliegen der Kinder- und Jugendlichen einge-

der Aufwand sich gelohnt hat. Viele unserer Vor-

Kathia Nocker: Ja, das Gesetz ist meiner Mei-

setzt; es kommt dann noch meine berufliche Tä-

schläge sind berücksichtigt worden. Z.B., dass

nung nach sehr gelungen. Vor allem, dass – wie

tigkeit als Rechtsanwalt hinzu – eine gute Kom-

ein Kinder- und Jugendanwalt weisungsfrei und

von uns gefordert – die Einrichtung eigenstän-

bination für einen Kinder- und Jugendanwalt!

unabhängig sein muss - wie es auch in Öster-

dig, frei und unabhängig ist, ist äußerst wich-

reich der Fall ist.

tig. Auch die im Gesetz vorgesehenen Aufgaben und Kompetenzen sind gut geregelt worden.

SJR: Ist die Situation in Österreich eine ähnliche?

Simon Tschager: Für mich ist das Gesetz eine

SJR: Sie sind seit dem 26. Juli 2010 im Amt. Was möchten Sie als erster Kinder- und Jugendanwalt Südtirols vor allem bewegen?

gute Basis, um arbeiten zu können. Es erkläuKathia Nocker: In beiden Ländern besteht das

tert klar, welche Möglichkeiten ein/e Kinder-

Simon Tschager: Die Kinder- und Jugendan-

Erfordernis der Unabhängigkeit. Denn nur dieses

und Jugendanwalt/in hat.

waltschaft ist auf drei Säulen aufgebaut: die

ermöglicht, in alle Richtungen zu recherchieren, Probleme offen darzulegen und so entsprechende Lösungsmodelle zu entwickeln.

rechtliche Beratung und Information von Min-

SJR: Zum Stichwort „Unabhängigkeit“: Diskutiert wurde vor allem die Zusammenarbeit mit der Volksanwaltschaft

derjährigen, der Aufbau einer Netzwerkstruktur sowie das Aufzeigen von Lücken im System. In allen diesen drei Punkten möchte ich stark prä-

SJR: Und Italien – wie sieht es dort in Bezug auf die Kinder- und Jugendanwaltschaft aus?

Kathia Nocker: Mit dem Gesetz wurde die Un-

Zusammenarbeit mit den bestehenden Einrich-

abhängigkeit gewahrt, keine Zweigleisigkeiten

tungen für Kinder und Jugendliche.

Simon Tschager: Es gibt auch in einigen Regi-

sind geschaffen worden. Natürlich ist es aber

onen Italiens Jugendanwälte, so etwa in den Re-

wichtig zusammenzuarbeiten.

sent sein. Wichtig ist mir auch die konstruktive

gionen Veneto, Lazio, Molise, Marche, Campania und Friuli Venezia Giulia. Es fehlt aber ein Gesetz

Simon Tschager: So sieht das Gesetz auch eine

auf Staatsebene, sodass grundsätzliche Themen,

Zusammenarbeit mit der Volksanwältin vor. Ich

die von gesamtstaatlichem Interesse sind, nicht

habe hierfür schon gleich nach meiner Ernen-

SJR: Da der/die Kinder- und Jugendanwalt/in immer für eine Legislaturperiode im Amt ist, sind Sie bis 2013 im Amt. Nicht zu wenig Zeit, um das alles bewältigen zu können? Rundschreiben

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nd u r e nd i K r e D lt a w n a d Jugen

Rundschreiben | Kinder- und Jugendanwaltschaft

Simon Tschager: Ich möchte diese Aufgaben mit

Simon Tschager: Mein

viel Mut angehen. Natürlich geht es mir dabei

großes Sorgenkind ist

auch darum, Voraussetzungen zu schaffen, die

neben den von Kathia

nachhaltig sind, das heißt Voraussetzungen, auf

genannten

die dann mein/e Nachfolger/in aufbauen kann.

auch das Fehlen einer

Anliegen

stationären Kinder- und

SJR: Simon Tschager, was hat sich seit Ihrer Wahl im Mai getan?

Jugendpsychiatrie

in

Südtirol. Bald werden meine Erhebungen in

Ein paar Eckdaten zur Person Simon Tschager • 32 Jahre alt • Gebürtiger Welschnofer • Rechtsanwaltsstudium in Mailand • Eigene Rechtsanwaltskanzlei in Bozen (ruht vorübergehend

Simon Tschager: Ich war vorübergehend im Süd-

dieser

tiroler Landtag untergebracht und habe nun das

schlossen

Büro in Bozen, in der Cavourstraße 23/c, bezo-

dann werde ich die Lan-

gen. Als Mitarbeiterin steht mir seit 11.10.2010

desräte umfassend in-

Dr. Sabine Lanthaler zur Seite, die Erfahrungen

formieren. Ein besonde-

aus ihrer Rechtsanwaltstätigkeit mitbringt und

res Augenmerk müssen

auch den Bereich der öffentlichen Verwaltung

wir außerdem auf Kinder

gut kennt. Schon von Anfang an habe ich sehr

bzw. Jugendliche mit

viele Anfragen erhalten – sowohl von Privaten

Behinderungen

als auch von öffentlichen Institutionen, auch

die Eltern von Kindern

von Schulen. Private wenden sich zum Beispiel

mit

an mich, wenn es schwierige Situationen im

gen müssen in einigen

Bereich Familie, Erziehung oder Schule gibt,

mir bekannten Fällen

wo ich dann zu vermitteln versuche. Bei den

ständig um die Rechte ihrer Kinder kämpfen;

heit nutzt, indem sie alleine und ausschließlich

Schulen ging es bisher meist darum, dass ich zu

dabei sollte man solchen großartigen Eltern die

die Rechte und das Wohl des Kindes im Auge

Vorträgen eingeladen werde.

Türen öffnen in ihrem Bemühen um eine gute

hat. Wir begrüßen den Weg der Kooperation,

Sache sein,

abgeund

legen:

aufgrund seiner Tätigkeit als Kinder- und Jugendanwalt)

• Mediatorausbildung absolviert • Mitglied im Vorstand des SJR von Mai 2003 bis Mai 2009; hiervon als stellvertretender Vorsitzender von Mai 2005 bis Mai 2009 • Mitglied im Landesjugendbeirat • Langjähriger Gruppenleiter der Pfarre Welschnofen • Pfarrgemeinderatsmitglied in Welschnofen • Langjährig ehrenamtliche Tätigkeit beim Weißen Kreuz

Beeinträchtigun-

Versorgung ihrer Schützlinge. Kaum Anfragen

den Simon überzeugt eingeschlagen hat. Ich

Außerdem arbeite ich an der Gestaltung meiner

erreichen mich derzeit von Kindern aus Famili-

muss ehrlich gesagt zugeben, dass selbst wir

Homepage; aber in Anbetracht der Anfragenflut,

en mit Migrationshintergrund - das hängt aber

erstaunt sind, wie viele Kinder, Jugendliche und

die über mich hereinbrach, musste ich Prioritä-

meiner Ansicht nach nur damit zusammen, dass

Erwachsene sich schon jetzt bei der Kinder- und

ten setzen: Einzelfallbetreuung von Kindern und

ich bisher kaum Zeit hatte, mich in der Welt der

Jugendanwaltschaft gemeldet haben, und das ist

Jugendlichen geht vor allem anderen vor.

Kinder und Jugendlichen mit Migrationshinter-

für uns eine Bestätigung, dass wir mit unseren

grund bekannt zu machen. Es gibt viel zu tun im

Forderungen nicht falsch gelegen sind. Nun liegt

schönen Land Südtirol…

es an Simon die Kinder- und Jugendanwaltschaft

SJR: Worin liegen Ihrer Meinung nach vor allem die Probleme und Anliegen der Kinder und Jugendlichen Südtirols?

so zu etablieren, dass sie schon in wenigen Mo-

SJR: Kathia Nocker, ausgehend vom soeben gehörten, was wünscht sich der SJR vor allem von Tschager?

Kathia Nocker: Ich denke da an Kinder aus

naten nicht mehr weg zu denken ist. Ein weiteres Anliegen ist uns die enge Zusammenarbeit mit der Jugendberatungsstelle young & direct. Als niederschwelligste Jugendberatungsstelle unse-

zerrütteten Familien oder Minderjährige, die

Kathia Nocker: Also erstens wünschen wir uns,

res Landes wird sie zum Wohle der Kinder und

mit dem Gesetz in Konflikt kommen. Ein gro-

dass Simon sein Amt weiterhin mit derselben

Jugendlichen mit dem Kinder- und Jugendanwalt

ßes Thema ist insbesondere der Leistungsdruck.

Begeisterung und Motivation ausführt, wie bis-

täglich sehr stark kooperieren. Da stecken Syn-

Wichtig ist auch die Mitbestimmung von jungen

her! Es tut gut zu sehen und zu wissen, wie sehr

ergien drin, die wir nicht verschwenden dürfen.

Menschen – sie müssen in gesellschaftspoliti-

er sich in die Sache hineinkniet. Die Kinder- und

Abschließend möchte ich Simon von Herzen al-

sche Entscheidungen, die sie betreffen, mitein-

Jugendanwaltschaft ist für uns eine äußerst

les Gute für seine Arbeit wünschen und dass er

bezogen werden, was derzeit noch viel zu wenig

wertvolle Institution, da sie Möglichkeiten und

mit seiner Begeisterung, seiner Feinfühligkeit,

oft der Fall ist. Anmerken möchte ich auch, dass

Kompetenzen hat, die andere Institutionen, die

seiner Weitsicht, seiner Erfahrung in der Arbeit

den Kindern und Jugendlichen leider sehr oft

mit Kindern und Jugendlichen arbeiten, nicht

mit Kindern und Jugendlichen und seinem Wis-

der Freiraum fehlt für ihre persönliche Entwick-

haben. Wir wünschen uns auch, dass die Kin-

sen, seine Ziele erreichen mag und nicht zuletzt

lung und Entfaltung – zu vieles ist reglemen-

der- und Jugendanwaltschaft die von uns hart

viel persönliche Genugtuung durch seine Arbeit

tiert und schon fix und fertig eingeteilt.

erkämpfte Unabhängigkeit und Weisungsfrei-

erfahren darf.<

Rundschreiben

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Was Jugendliche bewegt – Aktuelle Themen Jugendliche wenden sich mit den unterschiedlichsten Problemen an die Jugendberatungsstelle Young+Direct. In unseren SJR-Rundschreiben berichten

wir über Themen, die Jugendliche besonders beschäftigen. In dieser Ausgabe geht es um das Thema „Internet, Social Networks & Co“.

Internet, Social Networks & Co: mit Vorsicht zu genießen Viele Jugendliche lernen immer häufiger die negativen Seiten des Internets kennen. Sei es beim Surfen, Chatten oder auf Plattformen wie Facebook oder Netlog. Die Jugendberatungsstelle Young+Direct möchte, zusätzlich zum bereits vorhandenen Beratungsangebot für Kinder und Jugendliche, zukünftig auch hierzu vermehrt Aufklärungsarbeit in den Schulen anbieten. Das Internet. Unendliche Weiten. Ein digitales Universum, dessen Grenzen kaum verständlich und fassbar scheinen. So empfinden es zumindest viele Erwachsene. Das Internet, auch World Wide Web genannt, hat sich in den letzten 15 Jahren mit einer Geschwindigkeit entwickelt, die es einem alles andere als leicht macht, immer „up to date“, also auf dem neuesten Stand, zu sein. Im Gegensatz zu uns Erwachsenen, stellt das Internet für Kinder und Jugendliche

heutzutage eine Normalität dar. Für sie ist es nicht mehr das Neue, das da plötzlich auftaucht, das man anfangs skeptisch betrachtet und vielleicht bewusst ignoriert, ohne das man aber scheinbar nicht mehr sein kann. Kinder und Jugendliche wachsen spielerisch damit auf, sie lernen nach und nach den Umgang damit und entwickeln von klein an ein natürliches Interesse für diese neuen Medien. Die meisten Erwachsenen hingegen müssen sich dieses Wissen mühsam erarbeiten. Haben sie dann ausreichende Grundkenntnisse erlangt, können sie diese schier unendliche Ansammlung von Informationen durchaus gut nützen. Viele greifen sowohl privat als auch beruflich (z. B. zur Vorbereitung für den Unterricht) auf das Internet als Ressource zurück. So ist die freie Online-Enzyklopädie Wikipedia beispielsweise die meist verwendete Seite, wenn es um das Nachschlagen von Informationen geht.

Vielen ist dabei allerdings nicht bewusst, dass die Informationen in Wikipedia mit Vorsicht zu genießen sind. Die wenigsten wissen, dass es sich bei Wikipedia nicht wirklich um eine Enzyklopädie handelt, die von ExpertInnen verfasst wurde, sondern um eine Datenbank, bei der jede/r als Autor/in fungieren und Informationen veröffentlichen bzw. Artikel verfassen kann. Ein anderes Beispiel sind die sogenannten Social Networks. Social Networks bzw. soziale Netzwerke sind Internetplattformen, die eine Vernetzung mit dem eigenen sozialen Umfeld ermöglichen. Aber auch hier lauern hinter all den positiven Aspekten auch einige negative. Diese reichen von der fahrlässigen Nutzung ohne Sicherheitseinstellungen (wodurch fremden Personen der Zugriff auf persönliche Daten ermöglicht wird) bis hin zur Instrumentalisierung der Plattform, um andere Nutzer zu beleidigen, auszugrenzen oder gar zu mobben. Als Jugendberatungsstelle Young+Direct haben wir zunehmend mit Themen zu tun, bei denen die Nutzung des Internets und der sozialen Netzwerke eine bedeutende Rolle spielt. Die Anliegen der Jugendlichen reichen von Unsicherheiten in Bezug auf die rechtlichen Aspekte (z. B. illegale Benutzung von Download Programmen) bis hin zu extrem belastenden Erfahrungen durch Mobbing im Internet, dem so genannten Cybermobbing. Wie bei allen anderen Themen nehmen wir die Kinder und Jugendlichen auch dann ernst, wenn sie durch die Nutzung des Internets in Schwierigkeiten geraten sind. Wir stehen ihnen begleitend und unterstützend zur Seite, indem wir gemeinsam Rundschreiben

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Rundschreiben | Young+Direct

Wir suchen dich! Du bist motiviert, 25 Jahren für Jugendliche im Alter von 11sein, freiwillig und unentgeltlich da zu auch zu später Stunde, uenswürdige/r um ihnen am Telefon ein/e vertra Gesprächspartner/in zu sein, fühlen, wenn sie sich traurig oder alleine enttäuscht oder in einer schwierigen Situation sind?

mit ihnen Strategien und Wege finden, wie sie eine belastende Situation meistern und sich in Zukunft besser schützen können. Parallel zum Hilfsangebot in der Beratungsstelle bietet Young+Direct in Zukunft auch präventive Maßnahmen für einen bewussten Umgang mit Internet und Social Networks an. Im Rahmen von Workshops an Schulen soll Südtirols Jugendlichen ein bewusster und sicherer Umgang mit dem Internet und den sozialen Netzwerken vermittelt werden (vgl. dazu unten).

.

Dann melde dich bei Young+Direct

Alles in allem kann das Internet ein wundervolles und hilfreiches Instrument für Jung und Alt sein. Aber, wie bei so manch anderem Konsumgut, ist ein bewusster und vorsichtiger Umgang auch mit dem Medium Internet zu empfehlen.<

Workshop „Ich im Web 2.0“ Um was geht es? • Was ist das Web 2.0? • Was passiert mit meinen Daten im Internet? • Wie kann ich meine Privatsphäre schützen? • Wie verhalte ich mich auf Facebook und Co? • Wie kann ich das Netz sicher für mich nutzen?

Freiwillige Telefonberater/innen gesucht Die Jugendberatungsstelle Young+Direct sucht

Es werden sowohl Gesprächstechniken und

für ihr neues Projekt „Freiwillige Telefonbera-

verschiedene Beratungsansätze als auch ju-

tung“ engagierte Mitarbeiter/innen, die Erfah-

gend-spezifische Themen wie etwa psychische

rungen im Umgang mit Jugendlichen mitbrin-

Probleme, Sexualität, Liebe, Familie, persönli-

gen, die teamfähig und einfühlsam sind und

che Krisen behandelt.

sich für mindestens zwei Jahre verpflichten, einmal im Monat eine Tageseinheit am Wochen-

Die Ausbildung ist kostenlos und umfasst:

ende Erstberatung am Telefon anzubieten.

• 6 Abendeinheiten (wochentags), • 2 Blöcke (2 bzw. 3 Tage) am Wochenende,

Einmal im Monat gibt es für alle einen verpflich-

• 1 eintägige Einheit an einem Samstag.

tenden Supervisionsabend (wochentags).

Zielgruppe Mittelschüler/innen der 2. und 3. Klasse sowie Oberschüler/innen der 1. Klasse. Weitere Informationen: Young+Direct Andreas-Hofer-Str. 36, Bozen T. 0471 060420 - online@young-direct.it

Wenn du neugierig geworden bist und Lust hast, Als freiwillige Berater/innen tätig werden kön-

in diesem Bereich Erfahrungen zu machen, mel-

nen jene, die mindestens 21 Jahre alt sind, ein

de dich bis einschließlich 3. Dezember 2010

ausführliches Vorstellungsgespräch positiv ab-

bei:

schließen und an der Ausbildung zur freiwilligen Telefonberatung teilnehmen.

Young+Direct

Die Ausbildung zur freiwilligen Telefonberatung

Dr. Michael Reiner

beginnt im Dezember 2010 und endet im Juli

Tel. 0471 060 420

2011.

michael@young-direct.it

Rundschreiben

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Rundschreiben | Was heißt es Jugendreferent/in zu sein?

Was heißt es Jugendreferent/in zu sein? Ein paar Tipps für Jugendreferent(inn)en Die Gemeinderatswahlen sind seit längerer Zeit geschlagen, die Aufgaben in den Gemeinden verteilt, die Referent(inn)en festgelegt. Nun geht es darum, die Gemeinden noch stärker auf Vordermann zu bringen, sie bürger/innen-freundlicher,

Doch was kann den Gemeindereferent(inn)en in ihrer wichtigen Arbeit Hilfe sein?

Ein offenes Ohr für die Jugend Junge Menschen wissen meist selbst, was in der Gemeinde gut bzw. was weniger gut läuft. Sie danach zu fragen, kann ein sehr guter Anhaltspunkt für die vor Ort erforderliche Schwerpunktgewichtung sein. Mit Hilfe des Südtiroler Jugendrings sind z.B. in einigen Gemeinden Umfragen gemacht worden, um herauszufinden, was in den Augen der jungen Menschen vor Ort besser gemacht werden sollte. Eine sehr gute Basis, um weiter arbeiten zu können. Bei Bedarf kann der SJR gerne auch weitere Gemeinden diesbezüglich unterstützen. Kontakt zu den Jugendlichen suchen, Ansprechpartner/in sein Suchen Gemeindejugendreferent(inn)en den Kontakt zu den Jugendlichen, so können sie direkt erfahren, wo der Schuh drückt. Hat es ein/e Jugendreferent/in geschafft, Ansprechpartner/in für die Jugendlichen zu sein, so ist schon sehr viel erreicht. Eine Grundvoraussetzung hierfür ist Verständnis für die Anliegen

lebenswerter zu machen. Hierbei steht gerade auch die Jugend im Fokus. Die Gemeindejugendreferent(inn)en haben die große Chance, für die jungen Menschen ihrer Gemeinden etwas zu bewegen.

und Probleme der Jugendlichen. Hierbei können vor allem die Kinder- und Jugendvereine vor Ort wertvolle Unterstützung leisten. Bereitschaft, sich mit Jugendthemen auseinanderzusetzen Steht einmal fest, welche Themen Jugendthemen sind, so geht es darum, sich mit diesen detailliert auseinanderzusetzen. Ein Blick in eine andere Gemeinde oder auch der Vergleich mit dem (benachbarten) Ausland kann hierbei sehr hilfreich sein. Visionen Vorausschauend, mit hoch gesteckten Zielen, mit dem Blick eines Visionärs an die Sache herangehen. Gerade die Visionen ermöglichen oft wirkliche Verbesserungen. Dicke Haut Häufig gilt es hart zu bleiben, sich nicht zu leicht abbringen zu lassen, mit Schwierigkeiten auf konstruktive Art und Weise umgehen zu können. Beteiligung (Partizipation) – Junge gehören mit ins Boot Es reicht nicht aus, junge Menschen nur anzuhören, sondern sie müssen auch echte Beteiligungsmöglichkeiten haben. Kinder- und Jugendpartizipation führt dazu, dass sich die Kinder und Jugendlichen mit der Gemeinde identifizieren, junge Menschen werden als aktive Ein-

wohner/innen gewonnen und gestalten das Gemeindeleben mit. Aufgrund seiner langjährigen Erfahrung in diesem Bereich ist es dem Südtiroler Jugendring ein großes Anliegen, auf die Bedeutung der Kinder- und Jugendpartizipation in diesem Kontext hinzuweisen. Es ist gerade auf Gemeindeebene sehr wichtig, den jungen Menschen eine echte Beteiligung an den sie betreffenden Entscheidungen zu ermöglichen. Und damit Beteiligung gelingen kann, benötigt es eine professionelle Begleitung. Der Südtiroler Jugendring hat bisher allein in Südtirol ca. 50 Beteiligungsprojekte durchgeführt. Auf Anfrage kann er auch gerne weitere Gemeinden diesbezüglich unterstützen. Nähere Details dazu können einer SJRBroschüre entnommen werden (auf Anfrage gerne beim SJR erhältlich). Hinweisen möchten wir auch auf die Wichtigkeit der Kinder- und Jugendvereine vor Ort, die sehr gewinnbringende Arbeit leisten. Sie und ihr Arbeitsfeld kennen zu lernen ist für Gemeindejugendreferent(inn)en von großem Vorteil, zumal diese Vereine am Puls der Jugend sind. Gemeindejugendreferent(inn)en sollten den Kinder- und Jugendvereinen finanziell aber auch mit Rat und Tat zur Seite stehen. Außerdem darf nie außer Acht gelassen werden, dass Kinder- und Jugendvereine in gleicher Art und Weise wertgeschätzt werden sollten wie Erwachsenenvereine.< Rundschreiben

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"Es ist jeden Tag aufs Neue spannend Jugendreferentin zu sein, weil Jugend nicht die Zukunft sondern die Gegenwart ist. Die eigentliche Herausforderung besteht im Lösen von lokalen Problemen vor globalem Hintergrund sowie von globalen Aufgaben auf lokaler Ebene."< Elisabeth Augustin, Jugendreferentin, Völs am Schlern

Der SJR hat nachgefragt: Ist die Arbeit als Jugendreferent/in spannend?

„Für mich ist die Arbeit mit jungen Menschen an und für sich schon sehr spannend, denn diese Lebensphase, die mit dem Pflichtschulabschluss beginnt und bei jedem einzelnen unterschiedlich lange andauert, ist eine Zeit, die einer Art Testlauf gleicht. Es ist eine Zeit des Probierens, sich Orientierens, des Experimentierens …“< Magdalena Amhof, Jugendreferentin, Brixen

„Ich finde es spannend Jugendreferent zu sein, weil sich die Jugendarbeit in ständiger Weiterentwicklung befindet und immer wieder neue Herausforderungen auf mich zukommen. Jugendliche befinden sich in einer Phase der Veränderung und somit habe ich die Möglichkeit mit ihnen zu wachsen.“< Robert Sinn, Jugendreferent, Kaltern

„Ich finde es spannend, Jugendreferentin zu sein, weil ich überzeugt bin, dass ich durch meinen Einsatz und durch meine Tätigkeit den Kindern und den Jugendlichen in unserem Dorf jenen Stellenwert vermitteln werde, der ihnen zusteht. Ich möchte ihnen durch meinen Einsatz Perspektiven und Stärken aufzeigen für eine sinnvolle Lebensgestaltung und Persönlichkeitsentwicklung. Zudem ist mir die (offene) Kinder- und Jugendtätigkeit ein ehrliches Herzensanliegen."< Annelies Wolf Erlacher, Jugendreferentin, Marling

“Ich finde es spannend, Jugendreferent zu sein, weil ich nun die Erfahrung von 10 Jahren aktiver Jugendarbeit als Entscheidungsträger auf Gemeindeebene unseren Jugendlichen mitgeben kann.“< „Ich finde es spannend, Jugendreferent zu sein,

Alberich Hofer, Jugendreferent, Moos in Passeier

weil ich gerne zukunftsorientiert arbeite"< Elmar Castlunger, Jugendreferent, Stern

Rundschreiben

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Rundschreiben | Oberstufenreform

Oberstufenreform NEUE Bildungslandschaft für 14- bis 19-Jährige Interview mit Georg Kofler, Vorsitzender des Landesbeirates der Schüler/innen der deutschen Schulen von 2008/09 bis 2009/10, zur Oberstufenreform*: SJR: Auf Staatsebene startete das neue

SJR: Angenommen die erste Entscheidung

Oberschulsystem bereits mit diesem Schul-

war nicht die richtige und ein/e Schüler/in

jahr, in Südtirol ist es erst im nächsten

möchte gerne von einem Schultyp in einen

Schuljahr soweit. Es müssen noch einige

anderen wechseln. Ist das möglich?

Bereiche konkret für Südtirol geregelt wer-

Georg Kofler, ehemaliger Vorsitzender des Landesbeirates der Schüler/innen

Georg Kofler: Ja, so ist es geplant. Es ist auch

den. Was steht uns bevor?

vorgesehen, dass die Schulen die Übertritte

in den Rahmenrichtlinien entsprechend Rech-

Georg Kofler: Wesentlich ist, dass es drei neue

zwischen den Schultypen unterstützen müssen.

nung getragen werden würde.

Schultypen geben wird: Gymnasien, Fachober-

Also werden die Schulen entsprechende Maß-

schulen

Oberschulen.

nahmen ergreifen, um einen Wechsel von der

SJR: Ein anderer dem Südtiroler Jugendring

Dadurch wird mehr Ordnung in das System

einen in die andere Schulform entsprechend zu

sehr wichtiger Punkt ist die fehlende Evalu-

„Schule“ gebracht. Derzeit ist es nämlich noch

ermöglichen.

ation durch die direkt Betroffenen, die Schü-

und

berufsbildende

ler/innen.

so, dass es 13 Typen von Gymnasien, 18 Fachoberschulen, 11 Lehranstalten und eine breite

SJR: Für den Südtiroler Jugendring ist die

Palette an berufsbildenden Schulen gibt, was

grundsätzliche Ausrichtung des Gesetzes

Georg Kofler: Laut Gesetz wird es eine interne

schwerer zu durchschauen ist.

positiv. Zum Beispiel die Förderung der Zu-

und externe Evaluation geben. Nicht ausdrück-

sammenarbeit mit der Arbeitswelt, der ört-

lich vorgesehen ist eine Befragung der Schüler

SJR: Woher weiß ein/e Schüler/in, welches

lichen Wirtschaft, den lokalen Bildungs- und

und Schülerinnen. Auch hier würde die Möglich-

die für ihn/sie geeignete Schulform ist?

Forschungseinrichtungen und vor allem auch

keit bestehen, dieses in den Rahmenrichtlinien

den Jugendorganisationen. Allerdings gibt

rechtlich zu verankern.

Georg Kofler: Grundsätzlich ist die Entschei-

es auch Punkte, die wir weniger gut sehen.

dung immer noch eine schwere, doch prinzipi-

Etwa die fehlende Mitbestimmung bzw. Mög-

SJR: Ein dritter Punkt, der dem SJR sehr

ell gilt: wer ein Universitätsstudium anstrebt,

lichkeit der Mitgestaltung von Schülern und

wichtig ist, ist die – leider noch nicht er-

wird aufs Gymnasium gehen. Die Fachober-

Schülerinnen. Was sagen Sie dazu?

folgte – stärkere Aufwertung der politischen Bildung durch dieses Gesetz.

schule hat bereits einen Bezug zum Arbeitsmarkt, ermöglicht aber auch ein Universitäts-

Georg Kofler: Das Gesetz verfolgt ja das Ziel,

studium.

dass die Schulabgänger/innen zur Entwicklung

Georg Kofler: Dieser Punkt ist sicherlich sehr

Die berufsbildende Oberschule ermöglicht,

des demokratischen Gemeinwesens beitragen.

wichtig. Wie schon gesagt, ist meiner Meinung

schon nach drei oder vier Jahren den Umstieg

Damit das gelingt, müssen meiner Meinung nach

nach den Schüler/innen der Wert der Demokratie

in den Arbeitsmarkt mit einer qualifizierten

Jugendliche Demokratie auch selbst erfahren

bewusst zu machen. Gerade dies ist das wichtigste

Ausbildung. Besuche ich sie aber fünf Jahre,

haben. Dazu gehört die Mitbestimmung. Jeder

Ziel der politischen Bildung. Ich denke, dass eine

so kann ich ebenso mit der Matura abschlie-

Schüler und jede Schülerin muss die Möglichkeit

Gesellschaft stark davon profitiert, wenn das In-

ßen und anschließend studieren. Wichtig ist

haben, mitzubestimmen und an der Entwicklung

teresse der jungen Menschen an Politik geweckt

hinzuzufügen, dass alle drei Typen gleichwer-

des Gemeinwesens Schule teilzuhaben. Deshalb

werden kann. Auch hier sollte in den Rahmen-

tig sind.

würde ich es sehr begrüßen, wenn diesem noch

richtlinien entsprechendes vorgesehen werden.

Rundschreiben

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Rundschreiben | Oberstufenreform

SJR:

Vieles ist derzeit noch unsicher. Bis

worden, weshalb ich stark hoffe, dass diesen in

Ende des Jahres sollte die Landesregierung

den Rahmenrichtlinien entsprechend Rechnung

die Umsetzung geregelt haben. Was sind die

getragen wird.

wichtigsten noch offenen Punkte? gelungen oder noch zu verbessern?

regeln ist. So etwa, wo welche Schultypen angeboten werden oder die Unterrichtszeit ein-

Georg Kofler: Meiner Meinung nach sollten die

schließlich der Stundenkontingente der einzel-

Schülerinnen und Schüler noch mehr Mitsprache

nen Fächer. Ich bin schon sehr gespannt darauf,

bekommen, wenn es um das Thema „Schule“

wie das im Endeffekt gelöst werden wird.

geht, denn „wir“ sind diejenigen, die fast 40 Stunden pro Woche in der Schule sitzen.

SJR: Was ist Ihrer Meinung nach ein Punkt, der besonders gut gelungen ist?

SJR: Wir danken vielmals für dieses Gespräch!

Georg Kofler: Als ehemaliger Vorsitzender im deutschen Landesbeirat der Schülerinnen und Schüler, muss ich sagen, dass die Zusammenarbeit mit dem Schulamt sehr gut funktioniert hat, das heißt: Wir Schüler/innen werden sehr wohl ernst genommen. Doch leider sind unsere Forderungen bisher zu wenig berücksichtig

*Anmerkung: das Gespräch wurde Ende September 2010 durchgeführt.<

Foto: Helmuth Rier

SJR: Und was ist Ihrer Meinung nach weniger Georg Kofler: Es stimmt, dass noch vieles zu

Sabina Kasslatter Mur, Landesrätin „Die Oberstufenreform ist für mich aus der Perspektive der Bedürfnisse, der Talente und unterschiedlichen Begabungen junger Menschen zu gestalten. Das ist das primäre Ziel, dem anderes untergeordnet sein muss. Gleichzeitig gilt es, den Arbeitsmarkt Schule und die Ausstattung des Landeshaushaltes nicht außer Acht zu lassen.“

GYMNASIEN

FACHOBERSCHULEN

BERUFSBILDENDE OBERSCHULEN

• Klassisches Gymnasium • Realgymnasium und Realgymnasi-

• für den wirtschaftlichen Bereich • Verwaltung, Finanzwesen,

um mit Schwerpunkt angewandte Naturwissenschaften • Sprachengymnasium • Kunstgymnasium mit den Fachrichtungen • darstellende Kunst • Architektur und Umwelt • audiovisuelle Medien und Multimedia • Design • Grafik • Bühnenbild • Gymnasium für Musik und Tanz • Sozialwissenschaftliches Gymnasium und Sozialwissenschaftliches Gymnasium mit Schwerpunkt Wirtschaft

Marketing • Tourismus • für den technologischen Bereich • Maschinenbau, Mechatronik, Energie • Transport und Logistik • Elektronik und Elektrotechnik • Informatik, Telekommunikation • Grafik und Kommunikation • Chemie, Werkstoffe und Biotechnologien • Mode • Landwirtschaft, Lebensmittel und Verarbeitung • Bauwesen, Umwelt, Raumplanung

• Dreijährige Fachschulen • Erwerb des Berufs befähigungszeugnisses • Vierjährige Fachschulen • Erlangung des Berufsdiploms • Bildungsjahr • endet mit staatlicher Abschlussprüfung • Lehrlingsausbildungen • Erwerb des Berufs befähigungszeugnisses • Fünfjährige berufsbildende • Oberschulen endet mit staatlicher Abschluss prüfung

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Rundschreiben | ASTAT - Jugendstudie

ASTAT - Jugendstudie Hervorheben möchten wir insbesondere drei Punkte: 1. alarmierend ist der hohe Leistungsdruck, der den jungen Menschen zu schaffen macht

2. nachdenklich stimmt die Angst vor dem Fremden 3. nicht unbeachtet bleiben soll das – laut Jugendstudie - nur mäßig ausgeprägte sozialpolitische Engagement und Interesse der Jugendlichen an Politik

Im Juni 2010 ist sie erschienen, die Jugendstudie des Landesinstitutes für Statistik (ASTAT). 1.102 Jugendliche zwischen 12 und 25 Jahren aus ganz Südtirol wurden zu Themen wie ihr Verhältnis zu den Eltern, ihre Einstellung gegenüber Ausländer/innen, Freizeit, Gewalt u.a. befragt. Das Ergebnis kann dazu beitragen, die Jugendlichen besser zu verstehen und die Jugendarbeit noch gezielter ausrichten zu können. Dem Jugendring ist es wichtig, in diesem Kontext daran zu erinnern, dass die Jugend - wie es Horvath treffend beschrieben hat - „ein Kind unserer Zeit“ ist. So ist die Angst vor dem Fremden wohl auch auf den Umgang der Gesellschaft mit diesem Thema und die alltäg-

liche diesbezügliche Berichterstattung zurückzuführen. Was besonders bedenklich stimmt ist die Sorge Nummer 1: der hohe Leistungsdruck. Hier liegt es an uns allen, den jungen Menschen zu ermöglichen, dass sie sie selbst sein können - eine Voraussetzung für ein erfülltes und sinnstiftendes Leben. Ist die Jugend zu stark damit beschäftigt, primär fremdbestimmte Forderungen zu erfüllen und bleibt ihr zu wenig Zeit für ihr eigenen Interessen, so kann dieses dazu führen, dass sie sich selbst verliert. Es geht darum, Anliegen und Wünsche junger Menschen ernst zu nehmen und ihnen auch die dafür nötige Zeit einzuräumen, damit sie sich selbst finden können.<

Im Folgenden ein paar interessante Ergebnisse: Die Sorgen und Ängste der Jugendlichen • Am meisten zu schaffen machen den Jugendlichen die zu hohen Leistungsanforderungen (75,9 %) • Unbestimmte Zukunftsängste, Angst vor Krankheiten, Unglücklichsein und Einsamkeit beschäftigen über 60 % der Jugendlichen • 47,8 % haben Angst vor Arbeitslosigkeit Die Einstellung gegenüber Ausländer/innen • dass es zu viele Einwander/innen in Südtirol gibt, meinen 66,1% • dass die Einwander/innen den Arbeitslosen in Südtirol die Arbeitsplätze wegnehmen, meinen fast ein Drittel der Jugendlichen • demgegenüber ist mehr als die Hälfte der Jugendlichen mit der Aussage einverstanden, dass die Wirtschaft in Südtirol auf die Arbeitskraft der Einwander/innen angewiesen ist Als die drei größten Probleme Südtirols nehmen die Jugendlichen folgendes wahr

• Sucht/Drogen/Alkohol (71,5 %) • Einwanderung von Nicht-EU-Bürger/innen (67,4 %) • Verbauung der Landschaft (67 %)

Jugend und Politik • 93,2% der Jugendlichen würden diejenige Person wählen, die ihre Interessen vertritt • 83,7 % der Jugendlichen sind der Meinung, dass Politiker/innen ihre persönlichen Interessen vertreten • 83,7 % der Jugendlichen meinen, dass es die direkte Demokratie des Volkes braucht

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Rundschreiben | ASTAT - Jugendstudie

Die Landesregierung soll nach Meinung der Jugendlichen vor allem in diesen Bereichen aktiv werden • Kinder und Familie • Soziale Absicherung, Altersversorgung und Renten • Arbeitsmarkt In der Freizeit für soziale und politische Ziele aktiv sind Jugendliche • In einem Verein (55,7 %) • In einer Jugendorganisation (18,6 %) • In einer Interessensgruppe (15,7 %) Zum Mitmachen in einer Organisation oder einem Verein motiviert • Spaß (92,6 %) • Fürs Leben lernen (91,4 %) • Eigenen besonderen Fähigkeiten einbringen können (74,4 %) Die drei vorrangigen Lebensziele der Jugendlichen sind • Eine eigene Familie mit Kindern • Erfolg in Beruf/Karriere • Ein sicherer Arbeitsplatz Das Verhältnis zu den Eltern ist • sehr gut (52,7%) • gut (42,2 %) • schlecht (3,3 %) • sehr schlecht (0,2 %) • keine Beziehung (1,6 %) Dennoch nerven drei Dinge besonders • Eltern, die „immer Recht haben wollen“ • Eltern, die „sich zuviel einmischen“ in die persönlichen Probleme der Kinder • Einschränkungen beim Ausgehen Körperliche Bestrafung von Seiten der Eltern • Etwa jede/r fünfte Jugendliche berichtet über körperliche Bestrafung von Seiten mindestens eines Elternteils • Buben werden häufiger geschlagen als Mädchen • bei der Stadtbevölkerung sind Schläge öfter an der Tagesordnung als bei der Landbevölkerung Die Freunde und Freundinnen, mit denen sich Jugendliche treffen, gehören • alle derselben Sprachgruppe an (67,3 %) • auch anderen Sprachgruppen an (35 %) • auch anderen Nationalitäten/Kulturkreisen an (24,5 %) Jugend, Sport und die Zufriedenheit mit dem eigenen Körper • 59,6 % der Jugendlichen sind an mindestens zwei Tagen pro Woche sportlich aktiv • wobei die Männer aktiver sind als die Frauen • fast 75% der Männer sind mit ihrer Figur recht zufrieden – bei den Frauen sind es nur ca. die Hälfte

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Rundschreiben | Moderator(inn)enausbildung Aktuelles

Moderator(inn)enausbildung Zweiter Ausbildungslehrgang zur Moderatorin und zum Moderator für Kinder- und Jugendbeteiligungsprozesse erfolgreich beendet Partizipation von Kindern und Jugendlichen wird groß geschrieben im Südtiroler Jugendring. Um diesem Thema in Südtirol noch mehr Gewicht zu verleihen, hat der SJR in Kooperation mit dem Deutschen Schulamt eine zweite Ausbildungsreihe für „Moderator(inn)en für Kinder- und Jugendbeteiligungsprozesse“ im Haus der Familie am Ritten organisiert. Die eineinhalb Jahre dauernde Ausbildung ist Ende August 2010 erfolgreich beendet worden. Im Unterschied zur ersten Ausbildungsreihe, die der SJR alleine durchführte, waren dieses Mal die Teilnehmenden nicht nur ehrenamtliche Mitarbeiter/innen aus

den Kinder- und Jugendverbänden Südtirols, sondern zur Hälfte Lehrpersonen. Dadurch konnte die Zusammenarbeit und Vernetzung von außerschulischer und schulischer Jugendarbeit gefördert werden sowie eine übergreifende Beteiligungskultur entstehen. 16 Interessierte erhielten unter der Leitung von Waldemar Stange, Professor an der Leuphana Universität Lüneburg, das nötige Rüstzeug, um Partizipationsprojekte anzuregen, zu planen und zu begleiten. Sie nahmen an einer Exkursion nach Deutschland und Dänemark teil, bei der sie beispielhafte Projekte im Partizipationsbereich kennen lernten, und führten auch selbst konkrete Projekte durch. In der ersten Ausbildungsreihe 2006/07 wurden bereits 18 Moderatorinnen und

Moderatoren für Kinder- und Jugendbeteiligungsprojekte geschult. Die damals qualifizierten Personen - zumeist Ehrenamtliche aus den Mitgliedsverbänden des SJR - sind weiterhin als Multiplikatorinnen und Multiplikatoren in ihren Vereinen und Verbänden tätig und werden zudem von Südtiroler Gemeinden zur Begleitung von Partizipationsprozessen angefragt. Durch diesen Ausbildungslehrgang sind nochmals 16 Personen dazugekommen, die dem Thema der Kinder- und Jugendpartizipation in Südtirol einen größeren Stellenwert verleihen werden. Da im Rahmen der Schulung jede/r Teilnehmer/in zudem ein Projekt planen und durchführen muss, haben die zwei Ausbildungsreihen auch zur Folge gehabt, dass in Südtirol 34 innovative Beteiligungsprojekte in die Tat umgesetzt worden sind.<

Ein Teil der realisierten Projekte wird im Folgenden von den Moderator/innen kurz dargestellt Schulhofumgestaltung Grundschule Unterinn Der Schulhof der Grundschule sollte umgestaltet werden. Die Schüler/innen waren mit Eifer dabei. Im Oktober entwickelten sie zwei Tage lang Ideen und bauten Modelle von ihrem Traumschulhof. Ihre Wünsche reichten von Schwimmbad, Geisterbahn, Milch-shake-haus bis zu Fußballplatz und Klettersonne. Einfälle hatten sie wahrlich viele. Auch bei der Ausarbeitung eines konkreten Plans diskutierten und entschieden die Kinder mit. Das Tollste war aber, als es im Frühling wirklich mit dem Umbau losging.<

Uschi Wöth

Module der Moderator(inn)enausbildung • Modul 1: Grundlagen der Partizipation von Kindern und Jugendlichen • Modul 2: Projekte moderieren und leiten • Modul 3: Soziale Innovation • Modul 4: Situationsanalyse

• Modul 5: Projektmanagement • Modul 6: Qualitätsmanagement und Evaluation • Modul 7: Dokumentation, Präsentation und Öffentlichkeitsarbeit

Besonderer Dank gilt der Stiftung Südtiroler Sparkasse und dem Amt

haben. Danken möchten wir auch dem gesamten Referent(inn)enteam,

für Kabinettsangelegenheiten, die für die Teilnehmerinnen und Teil-

insbesondere Waldemar Stange, Professor an der Leuphana Universität

nehmer der Kinder- und Jugendverbände die Ausbildung mitfinanziert

Lüneburg.

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Rundschreiben | Moderator(inn)enausbildung

Kindergarten Kaltenbrunn - Neugestaltung Kreativwerkstätten Die 23 Kinder des Kindergartens Kaltenbrunn haben in drei Monaten zusammen mit den beiden Traumfiguren „Traumi“ und „Motzi“ die Kreativwerkstätten neu gestaltet. Sie haben phantasiert, Ideen festgehalten, diese den anderen vorgestellt und sich dann auf einige Ideen geeinigt. Anschließend ging es an die Verwirklichung dieser Ideen: die Kinder haben Räume angestrichen und eingeräumt. Hierbei haben sie ihrer Kreativität freien Lauf gelassen und dadurch Räume gestaltet, in denen sie mit viel Freude, über alle Sinne und ganzheitlich lernen können.<

Karin Peer

„Partizipative Planung und Gestaltung einer Veranstaltung mit Jugendlichen - für Kinder und Jugendliche zum 20. Jubiläum der UN–Kinderrechtskonvention“ Anlässlich des 20. Geburtstages der UN-Kinderrechtskonvention wollten wir ein Partizipationsprojekt in Angriff nehmen. Am Projekt nahmen Jugendliche der Weiß Kreuz Jugend Bozen und der Pfadfinder Eppan teil. In fünf Haupttreffen hatten die jugendlichen Teilnehmer/innen die Möglichkeit Ideen für die Veranstaltung zu entwickeln und das „big event“ zu organisieren. Den Jugendlichen war es dabei wichtig, dass wir etwas Spezielles für Kinder und für Jugendliche organisierten, und so kamen sie auf die Idee einen Spielenachmittag und abends eine Party zu veranstalten. Am 21. November 2009 war es soweit und unsere große Geburtstagsfeier fand in Eppan statt. Unter anderem gab es einen tollen Spielemarathon, eine Verlosung und ein 20 Meter langes Baguette. Von der Idee bis zum endgültigen Evaluationstreffen verging ziemlich genau ein Jahr, und wir können jetzt auf ein gelungenes Partizipationsprojekt zurückblicken!<

Ursula Malojer, Peter Grund

Hüttenlager der Jungschar- und Ministrantengruppe Rentsch auf dem Würzjoch „...und du entscheidest mit!“ - unter diesem Motto starteten 29 Kinder und Jugendliche der Jungschar- und Ministrantengruppe Rentsch am 7. August 2010 auf das Würzjoch zu ihrem traditionellen Hüttenlager. Aber ganz traditionell war das Hüttenlager heuer nicht, denn die Kinder und Jugendlichen waren von Anfang an bei der Planung dabei! So gab es im Juni 2010 ein eintägiges Planungstreffen mit allen Teilnehmer/innen und den Gruppenleiter/innen. Bei diesem Treffen wurden Programmpunkte geplant und Grundsatzdiskussionen über bestimmte Themen, z.B. Nachtruhe, geführt. Mit dieser Vorbereitung startete die motivierte Gruppe dann los! Gemeinsam wurde das von den Kindern und Jugendlichen geplante Programm auch umgesetzt. Es war eine wundervolle, motivierte und wahnsinnig lustige und spannende Woche!< Lisa Huber

• Engagierte (junge) Erwachsene werden durch die Ausbildung befähigt, Partizipationsprozesse von Vereinen, Gemeinden und anderen Einrichtungen zu moderieren und zu begleiten.

• Die Lehrgangsteilnehmer/innen sind Multiplikator/innen für das Thema „Mitbestimmung“.

• Jede/r Lehrgangsteilnehmer/in führt im Rahmen der Ausbildung ein konkretes Projekt durch. So können in Südtirol innovative Beteiligungsprojekte entstehen, die sich an Qualitätsstandards orientieren und in Zukunft als Modellprojekte dienen.

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Rundschreiben | Moderator(inn)enausbildung

Was sagen die Teilnehmer/innen der Ausbildung? „Die Ausbildung war einerseits fachlich fundiert, andererseits wirkte sie aber auch stark auf die Persönlichkeitsentwicklung ein. Diese Kombination habe ich als sehr bereichernd empfunden – und zwar vor allem für das Arbeitsfeld Schule, in dem ich tätig bin. Kinder- und Jugendbeteiligung ist eine Grundvoraussetzung für motiviertes Sein, Lernen und Arbeiten.“ Edith Frei

„Durch die Ausbildung wurde das eigene Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen gestärkt - und zwar sowohl durch das vermittelte Wissen als auch durch die perfekt begleiteten Übungen.“ Zur Kooperation Schule - Außerschulisches: „Es war interessant zu sehen, wie die Partizipation sowohl im Schul- als auch im Vereinsbereich funktionieren kann. Ich habe erfahren, dass in beiden Bereichen die Kinder- und Jugendpartizipation gut verwirklicht werden kann.“ Karin Peer

„Ich habe extrem viel gelernt – für mein Arbeitsleben, aber auch für mich persönlich. Die Qualität des Lehrgangs war ausgezeichnet. Man merkt, dass Partizipation nicht nur ein theoretischer Grundsatz, sondern eine Lebenseinstellung ist.“ Ursula Malojer

„Die Ausbildung hat mir sehr gut gefallen: sie war qualitativ hochwertig und außerordentlich lehrreich. Das Engagement des Teams aus Lüneburg war beeindruckend und professionell. Man hat gespürt, dass sie es nicht nur lehren, sondern auch leben. Partizipation von Kindern und Jugendlichen ist meines Erachtens eine absolute Bereicherung für die Gesellschaft, wenn sie keine Scheinpartizipation ist. Sie kann die Welt verändern.“ Peter Grund

„Es war außerordentlich interessant – ich konnte viel lernen und habe nützliche Inputs erhalten. Das Praxisprojekt war zwar arbeitsintensiv und teilweise etwas schwierig, aber es hat mich sehr viel gelehrt, sodass ich von der Ausbildung stark profitiere.“ Ursula Wöth

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Rundschreiben | Moderator(inn)enausbildung

Und was sagt der Leiter der Moderator(inn)en-Ausbildung? Zur Situation in Südtirol:

Und allgemein zur Kinder- und

„Es gibt viele engagierte Leute in Südtirol. Der

Jugendbeteiligung:

Südtiroler Jugendring hat die tolle Funktion,

„Beteiligung von Kindern und Jugendlichen ist

diese zu bündeln. Hierdurch kann gezielt dazu

ein Aspekt der Kinder-, Jugend- und Familien-

beigetragen werden, dass die Beteiligung von

freundlichkeit und Ausdruck der Zukunftsfähig-

Kindern und Jugendlichen in Südtirol immer

keit des Gemeinwesens.“

mehr Fuß fasst.“

Prof. Dr. Waldemar Stange Universität Lüneburg

Zur Kooperation Schule – Außerschulisches: „Beide Seiten – sowohl Lehrer/innen als auch Personen aus dem Vereinswesen – profitieren: sie erfahren die Anliegen des jeweils anderen Bereichs“

Vorstand im Südtiroler Jugendring Der Südtiroler Jugendring (SJR) hat im Mai seine 80. Vollversammlung abgehalten. Ein Schwerpunkt der Tagesordnung war die Neuwahl zweier Vorstandsmitglieder. Im Bild der neue Vorstand des SJR (v.l.n.r.):

• Kevin Hofer (stellvertretender Vorsitzender) • Kathia Nocker (Vorsitzende) • Igor Guizzardi (neues Vorstandsmitglied) • Martina De Zordo (neues Vorstandsmitglied) • Tobias Karbon (Vorstandsmitglied)

Danke

Besonderer Dank geht an Bernhard Mock (Bild links), welcher sich 12 Jahre lang im Vorstand des Südtiroler Jugendrings engagiert hat! Ein großes Danke auch an Thomas Huck (im Vorstand seit 2009).

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Werbung für s’junge Ehrenamt - s’junge Ehrenamt für die Werbung Der „Arbeitskreis Ehrenamt im SJR“ ist dabei eine Ehrenamtskampagne der besonderen Art durchzuführen, die das „junge Ehrenamt“ in Südtirol bewerben und Jugendliche für das Ehrenamt in den Kinder- und Jugendvereinen gewinnen soll. Um die Ehrenamtskampagne so gut als möglich zu gestalten, war es das Ziel des Jugendrings, Ehrenamtliche – die ja Fachmänner bzw. –frauen in diesem Bereich sind – einzubinden und die Kampagne partizipativ abzuwickeln. So trafen sich im September 2010 über 30 Ehrenamtliche aus den Mitgliedsorganisationen des Südtiroler Jugendrings, die vorwiegend auf Ortsebene aktiv sind, um in einer Ideenwerkstatt Vorschläge für das Motto sowie für die Plakatwerbung der Ehrenamtskampagne zu entwickeln. Das Motto wird für alle zur Anwendung kommen, die Plakatentwürfe werden im

Unterschied dazu für jede Mitgliedsorganisation gesondert entworfen, um jeder SJR-Mitgliedsorganisation die Möglichkeit zu geben, ein auf ihre Verhältnisse zugeschneidertes Plakat zu entwickeln. Bei der Ideenwerkstatt ging es nicht darum, ein fix und fertiges Endprodukt zu produzieren, sondern vielmehr sollten Inputs für die Werbeagentur erarbeitet werden. Deshalb wurde der von den Moderatorinnen Edith Haspinger und Karin Peer geleitete Workshop auch von der Werbeagentur „Naderer Communication“ begleitet, die den Anwesenden auch gleich das notwendige werbetechnische Grundlagenwissen vermittelte.

ist und freundlicherweise vom Amt für Kabinettsangelegenheiten (Sonderfonds für ehrenamtliche Tätigkeit) unterstützt wird. Über Weiteres informieren wir euch im nächsten Rundschreiben. Wir möchten auch an dieser Stelle nochmals allen Ehrenamtlichen herzlich für Ihren wirklich überzeugenden Einsatz danken!<

Die wirklich kreativen Inputs sind von der Werbeagentur dankend aufgenommen worden, und das Ergebnis kann im Frühjahr 2011 in ganz Südtirol bestaunt werden. Dieses ist nur ein Teil der Ehrenamtskampagne, die auf drei Jahre ausgelegt

Diözesanführungskreis (DFK) - Vollversammlung der Jungschar Jahresthema 2010-11 Kreativität Jahresmotto „Anker los, kreativ di!“ Beim heurigen Diözesanführungskreis (DFK) der Katholischen Jungschar Südtirols (KJS) stand die Kreativität im Mittelpunkt. Die Vollversammlung fand im Rainerum in Bozen statt. Beim DFK entschieden die Jungschar- und Ministrantenleiter/innen zudem über das Jah-

resprogramm 2010/2011. Bei der Vollversammlung wurden das Jahresthema und das Jahresprogramm beschlossen. Die Jungschar stellte wieder ein umfangreiches Jahres- und Kursprogramm vor. Mit dem Jahresthema „Anker los, kreativ di!“ stellt die Jungschar die Kreativität und Phantasie der Kinder in den Mittelpunkt. „Kreativität ist eine Kraft, die es zu entdecken und zu pflegen gilt.

Wer kreativ ist schafft es, aus dem Leben mehr zu machen,“ betont Hannes Waldner, 1. Vorsitzende der KJS. Im kommenden Arbeitsjahr werden wieder zahlreiche Kurse und Aktionen angeboten. Neben Klassikern wie dem Werkstattseminar, den Grundschulungen, der Nikolausschulung oder der Sternsingeraktion gibt es heuer einige Höhepunkte, wie das beliebte Kinderfest und eine Rundschreiben

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Rundschreiben | Aktuelles aus den Jugendverbänden

Herbsttagung von Südtirols Katholischer Jugend (SKJ): „Ich hab alle Tassen im Schrank“ „Ich hab alle Tassen im Schrank“ lautet Jahresthema 2010/2011 – SKJ setzt sich mit dem Thema „Identität“ auseinander – Jugendpreis für Ursula Pixner aus St. Leonhard/Passeier Am vergangenen Samstag trafen sich über 100 Jugendliche aus ganz Südtirol zur Herbsttagung von Südtirols Katholischer Jugend (SKJ) in Bozen. Im kommenden Arbeitsjahr wird sich SKJ dem Thema „Identität“ widmen. „Wir möchten Jugendliche dabei unterstützen sich in Beziehung mit sich selbst, mit der Welt, mit ihrem Glauben und mit SKJ auseinanderzusetzen“, sagt Matthias Stuefer, Landesleiter von SKJ. Die Herbsttagung von SKJ fand im Kolpinghaus in Bozen statt. Bei der Tagung wurden das Jahresthema und das Jahresprogramm beschlossen. Südtirols Katholische Jugend setzt sich demnach im kommenden Jahr mit dem Thema „Identität“ auseinander. Das ganze Jahr über gibt es Angebote für Jugendliche, die sie dabei unterstützen sich in Beziehung mit sich selbst, mit der Welt, mit ihrem Glauben und mit SKJ auseinanderzusetzen. Passend zum Thema „Identität“ lau-

Aktion zum Tag der Kinderrechte. Klaus Nothdurfter vom Amt für Jugendarbeit betonte, wie wichtig und wertvoll die Herzlichkeit, die Freude am Leben und die Offenheit der Jungschar für unser Land ist. Der Diözesanführungskreis bot natürlich auch viel Gelegenheit sich bei den Jungscharaktiven im ganzen Land zu bedanken. So dankte man vor allem der

tet das Jahresthema „Ich hab alle Tassen im Schrank“. Grußworte an die Vollversammlung richteten Klaus Nothdurfter vom Amt für Jugendarbeit und Landesrätin Sabina Kasslatter Mur. Kasslatter Mur betonte, wie wichtig es sei, sich mit sich selbst und seiner Identität auseinander zu setzten. Dies sei die Voraussetzung, um auf andere zugehen zu können. Bei der Herbsttagung wurde der Jugendpreis 2010 verliehen, den heuer die 31 jährige Ursula Pixner aus St. Leonhard/ Passeier erhielt. Pixner engagiert sich seit ihrer Jugend unermüdlich für die Jugendarbeit im Tal, wobei sie viel Wert auf den Kontakt mit Jugendlichen und das Unterstützen der Vereine legt. Auf dem Jahresprogramm von SKJ, stehen neben zahlreichen Weiterbildungsangeboten der Meditationsabend JosefMayr-Nusser, das Solidaritätsprojekt „72h ohne Kompromiss“, der Weltjugendtag in Madrid, die Taizéfahrt nach Rotterdam, das „eurolager“ und ein interreligiöses Friedensgebet sowie eine Bergmesse. Jugendseelsorger Christoph Schweigl feierte zusammen mit den Jugendlichen einen festlichen Abschlussgottesdienst.<

Diözesanleitung der Jungschar, in der Jugendliche die Jungschargeschicke in Südtirol lenken und tausende von ehrenamtlichen Arbeitsstunden erbringen. Abschließend wurde ein Gottesdienst mit dem Jungscharseelsorger Christoph Schweigl gefeiert.<

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Rundschreiben | Aktuelles aus den Jugendverbänden

Animativa – Freiraum für Unkonventionelles und Außergewöhnliches Benefiz-Abend Am Samstag, den 2. Oktober stellte Animativa bei einem Benefiz-Abend das Projekt „Circo de Todo Mundo“ vor: Gewalt, sexuelle Ausbeutung, Drogen und Alkohol prägen das Leben vieler junger Menschen in der Region Belo Horizonte in Brasilien. Seit 1991 versucht „Circo de Todo Mundo“ mittels des sozialen Zirkus, der Zirkuspädagogik, junge Menschen wieder in einen normalen Alltag zurückzuführen und ihnen neue Perspektiven für das Leben zu vermitteln. Dieses Projekt wird vom Verein COSPE (Cooperazione per lo Sviluppo dei Paesi Emergenti) von Animativa und von der Autonomen Provinz Südtirol unterstützt. Anschließend an die Projektpräsentation traten vier Artisten aus Brasilien gemeinsam mit Jugendlichen aus Südtirol im Zirkuszentrum auf und präsentierten ihr Können in einigen spektakulären Nummern. Zwei der brasilianischen Artisten verbrachten zudem zwei Wochen in Südtirol, um Einblicke in die zirkuspädagogische Arbeit zu erlangen.<

Pädagogischer Leiter Dem Verein ist es nun gelungen die Finanzierung eines Pädagogischen Leiters zu sichern. Für den Posten des Pädagogischen Leiters konnte Florian Hartmann gewonnen werden. Hartmann war 1993 bei der Gründung des Vereins ein Zirkuskind und träumte davon Zirkusdirektor zu werden. Danach war er als Betreuer bei Zirkuskursen und im Vorstand des Vereins tätig. Seit September 2010 kümmert sich nun der Pädagogische Leiter um die Entwicklung und Umsetzung des pädagogischen und organisatorischen Konzeptes, die Mitarbeiter/innenführung und um die Öffentlichkeitsarbeit. Hartmann ist sich sicher, dass im Verein noch viel schlummerndes Potential steckt und blickt optimistisch in die Zukunft: „Unser Bestreben ist die gemeinsame Gestaltung eines Erfahrungs- und Erlebnisraumes, um primär Entwicklungsprozesse zu initiieren und zu unterstützen, welche die sozialen, motorischen, kognitiven und emotionalen Kompetenzen fördern.“< Rundschreiben

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Rundschreiben Rundschreiben || Aktuelles aus den Jugendverbänden

Spielen im Sarntal für Spenden Großes Mitgliederfest der Südtiroler Bauernjugend - Spendenaktion für Notstandsfonds Am Sonntag, den 11. Juli kamen aus dem ganzen Land Mitglieder und Freunde der Südtiroler Bauernjugend zum großen Mitgliederfest ins Wandergebiet Reinswald im Sarntal und verbrachten dort fröhliche Stunden. Trotz Feierlaune wurde aber auch an jene gedacht, denen es nicht so gut geht. Es konnten insgesamt 4700 Euro dem Bäuerlichen Notstandfonds (BNF) übergeben werden. Bereits zum fünften Mal veranstaltete die Südtiroler Bauernjugend ihr Mitgliederfest, diesmal im Wandergebiet Reinswald in Zusammenarbeit mit der SBJ-Ortsgruppe Sarntal. Bei den Hütten Pfnatschalm, Pichlberg, Sunnolm und den Hofmann Wiesen galt es für die teilnehmenden Gruppen vier Geschicklichkeitsspiele und ein Quiz zu absolvieren. Die erspielten Punkte der Siegermannschaft wurden vom Raiffeisenverband Südtirol in Geld umgewandelt und dem Bäuerlichen Notstandfonds (BNF) gespendet. 2500 Punkte und damit den ersten Platz schaffte die Mannschaft bestehen aus Stefan Goller, David Tirler, Brigitte Goller und Reinhard Sattler aus Kastelruth. Bei der Siegerehrung und Preisverteilung auf den Hofmann

Wiesen übergab der Obmann des Raiffeisenverbandes Südtirol Heiner Nicolussi-Leck einen Scheck in Höhe von 2500 Euro an BNF-Vorstandsmitglied Georg Reden. Nicolussi-Leck lobte bei der Scheckübergabe den Gemeinschaftssinn der Südtiroler Bauernjugend.

gene Faust hatte die Ortsgruppe 1.200 Euro bei Sarner Betrieben gesammelt. Diesen Betrag erhöhten die Ortsgruppe und die Hüttenbetreiber um weitere 360 Euro, sodass am Ende des großen Mitgliederfest insgesamt 4700 Euro für den BNF zusammen kamen.

Landesobmann Hannes Dosser und Landesleiterin Elisabeth Wenter bedankten sich bei Nicolussi-Leck für die gute Zusammenarbeit und erhöhten die Spende um die kassierten Teilnehmerbeiträge von 640 Euro.

Die Ehrengäste Europaparlamentarier Herbert Dorfmann und der Stellvertreter der Seniorenvereinigung im Südtiroler Bauernbund Hansi Weissensteiner lobten die Bauernjugend für die Initiative. Ein Lob, das die SBJ-Führung zusammen mit SBJ-Ortsobmann Georg Stauder und SBJ-Ortsleiterin Anita Mair dankend annahm und dabei auch auf die zahlreichen Unterstützer der Aktion verwiesen, insbesondere das Wandergebiet und die Umlaufbahn von Reinswald, die Firma Rieper, BerMarTec Hebebühnen, Moser Luis GmbH aus Sarntal, die Firma Nils, die Erste und Neue Kellerei Kaltern, der Gartenmarkt der Landwirtschaftlichen Hauptgenossenschaft, Luis Trenker, der Werbespezialist Mapetz, Südtirol 1, der Verband der Obstgenossenschaften VOG, Sportler und Milkon Südtirol und die vielen Betriebe, die mit einem Sachpreis das Mitgliederfest unterstützt haben.<

„Die Existenz der bäuerlichen Höfe liegt uns sehr am Herzen. Immer wieder kommen Bäuerliche Familien durch Schicksalsschläge und unverhoffte Ereignisse in Notsituationen und bangen um ihre Existenz. Wir möchten hier ein Zeichen setzen und den Bäuerlichen Notstandsfonds gemeinsam mit dem Raiffeisenverband Südtirol unterstützen“, erklärte das Führungsduo Dosser und Wenter.

Dass Sarntal und Solidariät nicht nur den gleichen Anfangsbuchstaben haben, bewiesen dann auch die SBJOrtsgruppe Sarntal, zahlreiche Sarner Betriebe und die Hüttenbetreiber der Pfnatschalm und der Sunnolm. Auf ei-

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Rundschreiben Rundschreiben || Aktuelles Aktuelles aus den Jugendverbänden

Weiß Kreuz Jugend dominiert beim 3. internationalen Samaritan Contest 2010 in Wien

Im August wurde in Wien die dritte Auflage des internationalen Erste-Hilfe-Jugendwettbewerbes ausgetragen. Organisiert wurde der Bewerb von der Bündnisorganisation SAMARITAN INTERNATIONAL, welche im Jahre 1994 gegründet wurde und zu deren Mitgliedern auch der Landesrettungsverein Weißes Kreuz zählt. Die teilnehmenden Jugendmannschaften aus Südtirol konnten dabei beachtliche Erfolge einfahren. Teilgenommen haben Jugendgruppen von verschiedenen Rettungsorganisationen aus 10 verschiedenen Nationen. Beim zweitätigen Wettkampf mussten die jugendlichen Teilnehmer/innen sowohl bei praktischen Übungseinheiten sowie bei einem theoretischen Test ihr Können und Wissen unter Beweis stellen. Als Abordnung für die Weiß Kreuz Jugend Südtirols wurden die Jugendgruppe der Sektion Ritten für die Kategorie A (Jugend zwischen 12 und 15 Jahren) und die Jugendgruppe der Sektion Bozen für

die Kategorie B (Jugendlichen zwischen 16 und 27 Jahren) nominiert. Am Donnerstag erfolgte die Abreise der teilnehmenden Jugendlichen in Begleitung der Jugendleiter/innen und Jugendbetreuer/ innen aus Bozen und Ritten nach Wien. Die Unterkunft während der Wettkampftage erfolgte in einem Zelt Camp direkt auf der Wiener Donauinsel, welches vom Arbeiter-Samariterbund Österreich errichtet und betreut wurde. Beim praktischen Teil des Bewerbes wurden an verschiedenen Stationen in der Wiener Altstadt verschiedene Notfallsituationen aus dem Alltag simuliert, unter anderem medizinische Notfälle sowie verschiedene Freizeit- und Verkehrsunfälle. Die Hauptaufgabe der Jugendteams bestand darin, die geeigneten Ersthelfermaßnahmen einzuleiten, eine korrekte Alarmierung durchzuführen sowie eine weiterführende Versorgung der Patienten bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes zu gewähren. Auch die Geschicklichkeit der einzelnen Gruppen wurde bei einigen Stationen überprüft. Beim theoretischen Teil waren die Teilnehmer/innen mit verschiedenen Fragestellungen in den Bereichen Erste Hilfe und allgemeine Bildung konfrontiert. Anlässlich der Abschlussfeier des 3. Samariter Erste-Hilfe-Jugendwettbewerbes fand am Samstagabend die Preisverleihung statt, welche für die Südtiroler Teilnehmer/innen und Gäste zu einem wahren Fest wurde. In der Gesamtwertung der Kategorie Jugend 12 bis 15 Jahre belegte die Weiß Kreuz Jugendgruppe vom Ritten den hervorragenden zweiten Platz und musste sich lediglich dem Team der Arbeiter-Samariter-Jugend Deutschlands geschlagen geben. Eine kleine Sensation schaffte die

noch junge Jugendgruppe des Weißen Kreuzes Bozen in der Kategorie 16 bis 27 Jahren. Nach hervorragenden Leistungen sowohl im praktischen als auch im theoretischen Teil des Bewerbes konnten sich die Jugendlichen der Landeshauptstadt gegen die Mitstreiter/innen aus den verschiedenen Nationen durchsetzen und den Gesamtsieg nach Südtirol holen. Es ist dies der erste Sieg einer Weiß Kreuz Jugendgruppe bei einem Erste Hilfe Wettbewerb auf internationaler Ebene. Zudem wurden aus über 100 Teilnehmer/innen die beiden 17-jährigen Mitglieder der Weiß Kreuz Jugend Bozen Julia Perathoner und Daniel Widmann ex-aequo für die beste Einzelleistung ausgezeichnet. An der Preisverleihung nahmen als Vertreter des Weißen Kreuzes Südtirols Direktor Dr. Ivo Bonamico und die stellvertretende Präsidentin Barbara Siri teil, welche den Jugendlichen Ihre Glückwünsche für die errungenen Erfolge überbrachten.<

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Rundschreiben Rundschreiben || Aktuelles aus den Jugendverbänden

Großes Kinderfest zum 30. Geburtstag des VKE Spielbusses Der Waltherplatz in Bozen hat sich am Samstag, den 9. Oktober 2010 für einen Tag in einen Spielplatz verwandelt. Die 4 VKE-Spielbusse baten verschiedene Spiele und Bastelangebote an. Außerdem waren auch das „Spielemobil“ von Dinx und der Musicalbus vom Verein Uscita/ Ausweg dabei. Am 11. Oktober 1980 hatte der VKE seinen ersten Spielbus im Rahmen einer kleinen Feier in Bozen eingeweiht. Seither sind 30 Jahre vergangen und die Spielbusflotte des VKE ist mittlerweile auf 4 Fahrzeuge und einen Anhänger angewachsen. Diese Fahrzeuge sind das ganze Jahr über in ganz Südtirol unterwegs und kommen dort hin, wo Kinder spielen. Sie veranstalten meisten mehr Aktionstage (2009-371!) als es ein Jahr

Tage hat! Die Mitarbeiter/innen des VKE-Spielbusses stehen den Kindern als Spielpartner zur Seite und versuchen die Kreativität der Kinder mit einfachen Spielen und Materialien zu fördern und ihnen einen Ort zu schaffen, an dem sie spielend Dinge erfahren können, welche sie anderorts nur mit einem größeren Aufwand erfahren können. Der 30. Geburtstag wurde genau mit jenen Personen gefeiert, mit denen sich der VKE-Spielbus Tag für Tag trifft: den Kindern und Familien in Südtirol. Deshalb wurde am 9. Oktober 2010 von 14.30 bis 17.30 Uhr auf dem Waltherplatz in Bozen ein großes Kinderfest durchgeführt. Neben verschiedenen typischen Spielen und kreativen Tätigkeiten des Spielbusses wurden die 4 Fahrzeuge ausgestellt.

An einem Informationsstand konnte man sich über die Arbeit des Spielbusses und deren Projekte informieren. Für weitere Informationen können sich Interessierte an das VKE-Büro Tel.: 0471977413 oder Handy: 335-1438896 oder E-Mail spielbus@vke.it wenden.<

„Auf ein Neues!“- Jahresprogramm-Klausur 2010/11 der Kolpingjugend Südtirol! Ideen und Vorstellungen der einzelnen Mitglieder zu sammeln. Viel Neues wurde erarbeitet und einiges Altbewährtes beibehalten. Am 18. und 19. September 2010 organisierte die Kolpingjugend Südtirol eine zweitägige Klausur, bei der die Mitglieder gemeinsam ein spannendes und abwechslungsreiches Jahresprogramm 2010/2011 erarbeiteten. Mit Hilfe der Moderatoren, Felix Hofer und Verena Kapauer, gelang es viele

So finden im neuen Jahr eine Landeswallfahrt nach Rom, ein Selbstverteidigungskurs für Mädchen, ein Jugendpolitiktag und ein internationales Kolpingwochenende auf dem Zeltplatz in Graun statt. Zudem stehen auch Aktionen mit den Berufsschulen des Landes auf dem Programm, da sich die

Kolpingjugend wieder verstärkt auf ihre Wurzeln-Jugendliche in der Berufsbildung-konzentrieren will. Das traditionelle Winterwochenende findet natürlich auch wieder statt und auch die alljährliche Fahrt „KJ- on Tour“ garantiert viel Spaß und aufregende Erlebnisse. So startet die Kolpingjugend Südtirol erneut mit vielen Hoffnungen und frohen Mutes in das neue Jahr.< Rundschreiben

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