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MMUO-AUSBILDUNG: DER ERSTE SCHRITT IST GETAN
Seit 2016 bietet sich erstmalig wieder die Gelegenheit für Miliz-Chargen eine, im Gegensatz zur derzeitigen Kaderanwärterausbildung, mit dem Zivilleben vereinbare Ausbildung zum Unteroffizier zu absolvieren. Im diesjährigen Pilotbetrieb stellen sich vier Kameraden der 3.JgKp der Herausforderung. Nach den ersten zwei Modulen gibt es einen ersten Zwischenbericht:
Bericht und Fotos: Zugsführer Herbert Meixner, Korporal Maximilian Fritsche
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MODUL FÜHRUNG – VBK ALS QUEREINSTEIGER
Die Vorbereitende Kaderausbildung – kurz VbK – dürfte den meisten bekannt sein. Früher noch zwei Monate im Anschluss an den sechsmonatigen Präsenzdienst absolviert, wird sie nach mehrjähriger Abstinenz nunmehr im Zuge der BA2/3 durchgeführt. Jene welche ihren Grundwehrdienst nach Aussetzung der VbK alt und vor Einführung der VbK neu abgeleistet haben, holen sie im mMUO-System im Modul „Führung“ innerhalb von zwei Wochen nach. Dieses fand erstmalig in der Goiginger-Kaserne unter Ausbildungsführung der LKp/ StbB7 in Bleiburg statt, von 43 gemeldeten Teilnehmern traten 29 die Ausbildung an. W2 wurde durch Kpl Rinner, Kpl Fritsche und Gfr Lahnsteiner vertreten.
Zu Beginn des zweiwöchigen Kurses wurden Inhalte aus dem Grundwehrdienst aufgefrischt (u.A.: Karten- und Geländekunde, Kampfmittelabwehr aller Truppen, WuSchD StG77 / MG74) und erste Grundlagen der Kommunikation, sowie der Befehlsschulung erlernt um in weiterer Folge, mit
Übergeben wurde ein Erinnerungsbild, auf welchem sich die Teilnehmer verewigt haben. V.l.n.r.: Gfr Fromme (W1), Hptm Wunder (KpKdt/LKp), Kpl Fritsche, Zgf Vrana (W1, ÖChG), Vzlt Wriesnig (ZgKdt/LKp) Schwergewicht auf Maßnahmen zur Sicherstellung des Einsatzes, die Befähigung zum TrpKdt zu erlangen.
Der perfekt durchorganisierten Ausbildung mit aufeinander abgestimmten Frontalunterrichts- und Praxiseinheiten, ausreichend Zeit zu Selbststudium und Reflexion des Erlernten einerseits und einem hervorragenden Verständnis des Ausbildungskaders für den Umgang mit Milizsoldaten andererseits förderten ein hohes Engagement und Interesse an der Ausbildung zutage und führten zu einem positiven Abschluss aller Kursteilnehmer.
Zur Verabschiedung fanden sowohl KpKdt als auch ZgKdt lobende Worte für die reibungslose Zusammenarbeit innerhalb der vergangenen zwei Wochen, welche der Kurssprecher Zgf VRANA (JgB W1, Präs. ÖChG) nur zurückgeben konnte und dem Schlüsselkader die Coin der ÖChG verlieh. Mit der Übergabe eines Abschiedsgeschenkes hofft man der LKp in Erinnerung zu bleiben und freut sich auf ein mögliches Wiedersehen auf Modul 3.
MODUL 1 (JÄGER)
Zum ersten waffengattungsspezifischen Modul verschlug es die Milizunteroffiziersanwärter zur LKp des PzStbB4 in der Tilly-Kaserne im oberösterreichischen Freistadt. Zusätzlich zu Kpl Rinner, Kpl--Fritsche und Gfr Lahnsteiner nahm mit Zgf Meixner ein weiterer Kamerad der „Dritten“ teil.
Foto: Bundesheer/Stefan Rinner Zgf Meixner waren die seit der letzten Ausbildung vergangenen 20 Jahre nicht anzumerken.

Die Absolventen des Modul Fü stellten die deutliche Mehrheit der Kursteilnehmer, was zu einigen freudigen Wiedersehen führte. Auch wenn einige Kameraden sich auf Kursen anderer Waffengattungen befanden, konnte dank derer, welchen vorherige Ausbildungen (KAAb, MUOK, etc.) angerechnet wurden, wieder mit 29 Teilnehmern gestartet werden.
Das Schwergewicht der ersten Woche lag auf den schweren Waffen der Jägergruppe. Vor allem das MG war für die meisten Teilnehmer mit den frischen Vorkenntnissen aus den Modulen K und Fü eine leichte Übung, das PAR jedoch stellte für so manchen ein Novum dar. Die Drillausbildung machte sich bezahlt: schlussendlich konnten alle die praktische, sowie die theoretische Prüfung positiv absolvieren.
Natürlich kam in der ersten Woche die Körperausbildung nicht zu kurz: Im halbzugsweisen Wechsel standen jeweils ein Crossfit-Workout als Abwechslung zu den bekannten „K2“ und, was wohl in Wien für Erstaunen sorgen würde, in Oberösterreich aber nicht weiter verwunderlich zu sein scheint: ein Waffenlauf durch die Altstadt von Freistadt, am Dienstplan.
Die zweite Ausbildungswoche wurde größtenteils außerhalb der Kaserne auf dem nahegelegenen GÜPL verbracht zu dem jeweils im Fußmarsch, hin und zurückverlegt wurde.
Hier standen das Verhalten als Spitzengruppe beim Auftreffen auf Feind und das Halten gewonnenen Geländes, sowie das Betreiben eines verdeckten Kontrollpunktes im Schwergewicht. Trotz des launischen Aprilwetters wurden die Ausbildungsinhalte, rasch vollumfänglich erfasst, was das Ausbildungskader dazu veranlasste die hohe Motivation der Milizsoldaten zu loben.
Am Freitag konnten 27 Teilnehmer ihr positives Abschlusszeugnis entgegennehmen und hatten das erste Ziel des Kurses erreicht.
Zur Verabschiedung betonte der Zugskommandant, dass die Miliz beim gesamten Kader ein ungemein gutes Bild hinterlassen habe. Somit war auch dieses, nicht unwesentliche, Ziel erreicht und der Kurs somit ein voller Erfolg!
Modul 1 erfolgreich abgeschlossen, im August geht es auf nach Lienz! V.l.n.r.: Gfr Lahnsteiner, Kpl Fritsche, Kpl Rinner, Zgf Meixner

MIT MODULAREM ZUSATZANGEBOT ZUM WACHTMEISTER

Die Einsatzmöglichkeiten für Unteroffiziere sind vielfältig, doch gerade in der Miliz ist die Besetzung eine Herausforderung. Dabei sind die Unteroffiziere das Rückgrat des Bundesheeres: Deshalb wird nun eine milizfreundliche, modular aufgebaute Ausbildung für angehende Milizunteroffiziere (wieder) eingeführt.
ANERKENNUNGSPRÄMIEN €603,- für den positiven Abschluss des Moduls „Fü“. €1.111,- bzw. €555,- für Abschluss aller Module innerhalb von 18 bzw. 24 Monaten nach Abschluss/Anrechnung Modul „Fü“. Bei einer Meldung während des GWD sind weitere Prämien möglich: bis zu 4 x €400,- für FMzMÜ (freiwillige Meldung zu Milizübungen) und bis zu 4 x €200,- für die VbK (vorbereitende Kaderausbildung) sowie ca. €539,- bei positiv absolvierter Vorbereitender Milizausbildung.
TERMINE 2021: Jg, Pi, Log, San, ABCAbw, Art, Aufkl Jedes Modul wird auf Basis „Milizübung“ durchgeführt.
Modul „K“: 15.02.-26.02. | 19.07.-30.07. Modul „Fü“: 01.03.-12.03. | 02.08.-13.08. | 09.08.-20.08. Modul 1: 12.04.-23.04. bzw. 26.04.-07.05. (Pi) Modul 2: 16.08.-27.08. bzw. 09.08.-20.08. (Art, Aufkl) Modul 3: 04.10.-08.10. Modul 4: 13.12.-17.12.
SEITENEINSTEIGER1 (Jg, Pi, Log, San, ABCAbw, Art, Aufkl) GRUNDWEHRDIENER AB ET X/2020
Einstieg ohne BA2/3 (nur Jg, Pi, Log)
Einstieg mit BA2/3 ohne VbK oder andere Führungsausbildung Modul Kompensation („K“)
Modul Führung („Fü“)
Module 1-3 (waffengattungsspezifisch)
Modul 4 an der HUAk
BWÜ (Wahrnehmung der Funktion und Beurteilung durch KpKdt)
Vorbereitende Kaderausbildung (VbK)
begleitende Ausbildung ab dem 3. Monat des GWD Einstieg für GWD als MUO-Anwärter
Direkteinstieg mit BA2/3 und anrechenbarer Führungsausbildung (Jg, Pi, Log, San, ABCAbw, Art, Aufkl)
1 Voraussetzungen für Ihren Einstieg: ∂ Gültige Eignungsprüfung beim Heerespersonalamt (HPA) ∂ Einfache Verlässlichkeitserklärung (Abgabe beim MobUO) Ablauf der Pflichtmodule
EIGENVERANTWORTUNG IST GEFRAGT
START FÜR MILIZSOLDATEN Informieren Sie Ihren Kompaniekommandanten. Melden Sie sich beim HPA zum Ausbildungsdienst und zu Ihrer Eignungsprüfung (ausbildungsdienst@bmlv.gv.at). Anschließend senden Sie Ihre Einfache Verlässlichkeitserklärung an Ihren MobUO. Er stuft Sie gemäß Ihrem Ausbildungsstand ein und meldet Sie für Ihren Kursplatz an.
START FÜR GRUNDWEHRDIENER Sie können ein Modul - nämlich die Vorbereitende Kaderausbildung (VbK) - bereits während des Grundwehrdienstes absolvieren. Das ermöglicht Ihnen, direkt in das Modul 1 einzusteigen (siehe Grafik auf Seite 1). Melden Sie sich bei Ihrem Kommandanten oder im Rahmen einer Informationsveranstaltung zum Thema!
DER AUFTAKT: KOMPENSATION UND FÜHRUNG Je zwei Wochen dauern die vorgestaffelten Module „K“ (Kompensation) und „Fü“ (Führung). Im Modul „K“ werden die Inhalte der BA2 und BA3 nachgeholt – das ist verpflichtend für alle Bewerber, die diese Basisausbildungen nicht während ihres Grundwehrdienstes absolviert haben. Das Modul „Fü“ enthält eine komprimierte Führungsausbildung. Dieses Modul müssen somit alle Bewerber abschließen, solange sie nicht schon anderweitig in militärischer Führung ausgebildet sind (z.B. VbK, EF-Kurs, MUOK 1 o.ä.). PERSÖNLICHES ENGAGEMENT WIRD VORAUSGESETZT. Die modulare Ausbildung zum Miliz-Unteroffizier verspricht eine bessere Vereinbarkeit mit zivilen Verpflichtungen. Dafür dauert kein Modul länger als zwei Wochen. Aber kann ein zweiwöchiger Kurs monatelange Ausbildungen ersetzen? Wohl kaum. Daher bereiten die zahlreichen Bewerber im Selbststudium alle Inhalte gründlich vor, damit bei den Modulen vor Ort der Fokus auf drei Dingen liegen kann: Üben, Perfektionieren und Überprüfen.
DISTANCE LEARNING MIT SITOS SIX Über die digitale Lernplattform des Bundesheeres, SITOS Six, haben alle Ausbildungswerber Zugriff auf gut aufbereitete Lernhilfen und verschiedene Möglichkeiten zum Selbsttest. Nur so ist es überhaupt vorstellbar, dass Inhalte von der Geräte- und Waffenhandhabung über Bewegung im Gelände bis zu spezifischen Themen der einzelnen Waffengattungen selbstständig gelernt werden können. Für aktuelle Informationen und Lernunterlagen buchen Sie den Lehrgang „Informationsmodul Miliz“ unter stammportal.bmlv.gv.at. Ihre Zugangsdaten finden Sie als Beilage zu Ihrem Einberufungsbefehl oder telefonisch unter 050201-99 1660.



LIVE DABEI Der erste Ausbildungsturnus hat mit Februar 2021 begonnen: Den Anfang machten die Module „K“ und „Fü“. Über die laufende Ausbildung informiert eine Videoserie - so sind auch Sie über Social Media quasi live dabei!
FRAGEN UND AUSKÜNFTE Melden Sie sich bei Ihrem MobUO oder beim Miliz Service Center: 050201-99 1670 bzw. per Mail an milizservice@bmlv.gv.at. –Als Grundwehrdiener wenden Sie sich an Ihren Kommandanten.
Aktuelle Infos, Termine und die Videoserie: imm.bundesheer.at/mmuo