Studienarbeit Frankfurter Küche

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Die Frankfurter Küche von Margarete Schütte-Lihotzky Analyseprojekt Kunstkurs Entwurfsmethodik Bearbeitet von Isabell Rehm

TU Dresden

Fakultät Architektur Lehrstuhl Grundlagen des Entwerfens

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Inhalt

1. Kurzbiografie

2. Einflüsse & Gründe für die Entstehung

2.1. Taylorismus 2.2. Rationalisierung im Haushalt

3. Die Frankfurter Küche

3.1. Küchen vor der Weimarer Republik 3.2. Reduktion der Schritte 3.3. Bauliche Grundlagen 3.4. Einbauten

4. Kritik

5. Weitere Geschichtliche Entwicklung von Küchen

6. Vergleich Frankfurter Küche und heutige Küche

6.1. Typische Küchentypologien 6.2. Gemeinsamkeiten und Unterschiede

7. Fazit

8. Literatur

S. 2-3 S. 4 S. 5-10 S. 11 S. 12-13 S. 14-16 S.16 S. 17

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Margarete Schütte-Lihotzky wurde am 23. Januar 1897 in Wien geboren und verstarb im Alter von 103 Jahren im Jahr 2000 in Ihrer Geburtsstadt.

Sie war die erste Frau dieser Zeit, die an der Wiener Kunstgewerbeschule Architektur studierte. Unter Oskar Strnad und Heinrich Tessenow absolvierte sie ihre vierjährige Ausbildung, die Sie 1919 erfolgreich beendete. Schon während des Studiums plante sie Siedlungs- und Kleingartenanlagen. Sie nahm auch an verschiedensten Wettbewerben teil. 1917 gewann sie beispielsweise den Max-Mauthner-Preis für einen Entwurf zum Thema Arbeiterwohnungen. Nach ihrem Studium im Jahr 1920 verließ sie Wien, um in Holland praktische Erfahrungen zu sammeln, wobei Sie an einem Wettbewerb für Kleingarten- und Siendlungsanlagen den zweiten Preis gewann. Durch Ihre Arbeit in diesem Bereich, lernte sie mehrere Führungspersönlichkeiten wie beispielsweise Adolf Loos kennen, was ihre spätere berufliche Laufbahn prägte, da sie von 1922 bis 1925 am Siedlungsamt in Wien unter seiner Leitung arbeitete.

Bereits zu dieser Zeit begann sie mit der Entwicklung von Kochnischen sowie Spülkücheneinrichtungen für die serielle Fertigung und arbeitete an standardisierten Kernhausbauten mit.

Ihre Vorarbeit führte schließlich 1926 dazu, dass die Architektin durch Ernst May an das Hochbauamt Frankfurt berufen und in der Abteilung für Typisierung und Planung tätig wurde. May entwickelte städtebauliche Konzepte für „Das neue Frankfurt“. Sein Ziel war die Beseitigung der Wohnungsnot nach dem Weltkrieg innnerhalb von zehn Jahren. Margarete Schütte-Lihotzky kam dabei die Aufgabe zu, die Wohnungen in Bezug auf die Rationalisierung der Hauswirtschaft zu planen. Die Frankfurter Küche entstand.

Genaue Analysen durch Messen von Schritten und benötigter Zeit für einen Kochvorgang bildeten die Grundlagen für die Entwicklung und Optimierung der Frankfurter Küche. Durch die Verankerung in der Stadtbauverordnung, wurden im Frankfurt zwischen 1928 und 1930 keine Gemeindewohnungen ohne die Küche gebaut. Dadurch ergab sich eine hohe Produktionszahl und damit die Chance, die Küche gemeinsam mit der Industrie zu entwickeln. Dabei stieß dieses neuartige Konzept nicht direkt auf Zustimmung, was die Architektin veranlasste, in die Öffentlichkeit zu treten und Veranstaltungen beispielsweise für Frauenvereine abzuhalten. Insgesamt entstanden fast 10000 Wohnungen in dieser Zeit.

Margarethe Schütte-Lihotzky setzte sich aber auch stark im Bereich des Sozialbaus ein. In der Zeit von 1930 bis 1937 arbeitete sie als Spezialistin für Kinderanstalten in Moskau, bevor sie ein Jahr nach London und Paris reiste, wo sie ebenfalls an einem Wettbewerb für einen Kindergarten teilnahm. Im Anschluss daran, plante sie die Erweiterung einer Mädchenschule in Ankara.

Neben der Architektur engagierte sich Lihotzky aber auch noch stark politisch. Mehr als 60 Jahre gehörte sie der kommunistischen Partei Österreichs an. Als sie 1940 zurück nach Wien kam, um den österreichischen Widerstand gegen den Nationalsozialismus zu unterstützen, wurde sie verhaftet und zum Tode verurteilt. Veranlasst durch ihren Mann, Wilhelm Schütte, konnte die Strafe auf 15 Jahre Zuchthaus gemindert werden. Als einzige Überlebende dieser Widerstandsgruppe verließ sie 1945 das Zuchthaus Aichbach in Bayern und gründete wenig später in Sofia die Abteilung für Kinderanstalten der Stadt.

Aufgrund ihrer politischen Einstellung, an welcher sie auch nach dieser Zeit festhielt, bekam sie in Wien keine Aufträge der Stadt und wurde boykottiert. Trotzdem war sie weiterhin bis zu ihrem Tod als Architektin tätig und realisierte vorallem im Bereich des Sozialbaus bedeutende Projekte.

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Kurzbiografie

Abb.1: Margarete Schütte-Lihotzky, kolorierte Zeichnung von Lino Salini (1889-1944)

Abb.1: Frankfurter Frauenzimmer - Biografien [Bild/Grafik]. (o.D.). Abgerufen 2. Februar, 2019, von http://www.frankfurterfrauenzimmer.de/cp10-detail.html?bio=bb

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2. Einflüsse & Gründe für die Entwicklung

2.1. Taylorismus

Der Begriff des Taylorismus geht auf Frederic Winslow Taylor zurück. Er entwickelte das Prinzip der gezielten Prozesssteuerung von Arbeitsabläufen. Dieses wurde anhand von präzisen Messungen mithilfe einer Stoppuhr entwickelt, um die Arbeitsleistung in der industriellen Produktion deutlich zu erhöhen, ohne mehr Zeit aufbringen zu müssen. Diese Methode ist heute sehr umstritten. Die Arbeitsbedingungen waren inhuman. Flexibilität und Individualität wurden ebenfalls völlig ausgeschlossen. An deren Stelle trat die Monotonie des Arbeitstages und das Bild eines menchanisierten Arbeiters in einer riesigen Fabrikhalle. Und trotzdem wurde das Streben nach Effizienz aufgrund von genauen Messungen für die Entwicklung der Frankfurter Küche angewendet. Durch dieses Prinzip sollte eine deutliche Zeitersparnis für die zunehmend emanzipiertere und berufstätige Frau ermöglicht werden. Aber auch für Alleinstehende Berufstätige oder Personen mit Kindern war die Küche konzipiert.

2.2.Die rationelle Haushaltsführung

Der Gedanke der effizienteren Haushaltsführung war jedoch nicht neu. Bereits 1922 erschien das Buch „Die rationelle Haushaltsführung“von Christine Frederick, welches von Irene Witte ins Deutsche übersetzt wurde. Das Messen von zeitlichen Abläufen in der Küche mit Hilfe einer Stoppuhr und somit die Übersetzung des Taylorismus auf den Haushalt geht auf sie zurück. Sie empfahl außerdem, die Haushaltsgeräte mit Zeituhren zu versehen. Dieses Buch gab den Anstoß für Schütte-Lihotzky, sich im Rahmen des Wohnungsentwurfs am Hochbauamt in Frankfurt, mit der Frage zu beschäftigen, wie die Haushaltsarbeit erleichtert werden kann.

Abb. 1: Weitere Einzelheiten F. Taylor 1856–1915 [Bild/Grafik]. (o.D.). Abgerufen 2. Februar, 2019, von https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/0/06/F._Taylor_1856-1915.jpg/1280pxAbb. 2: Schütte-Lihotsky, M., Noever, P., & Österreichisches Museum für Angewandte Kunst. (1992d). Die Frankfurter Küche von Margarete Schütte-Lihotzky:. Berlin: Ernst & Sohn. Seite 7

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Abb. 1: Frederick Winslow Taylor Abb. 2: Die rationelle Haushaltführung von Christine Frederick

Abb. 1: Die Wohnküche Abb. 2: Die Kochnische

Abb. 3: Die Arbeitsküche Abb. 4: Die Essküche

3. Die Frankfurter Küche

3.1. Küchen vor der Weimarer Republik

3.1.1. Die Wohnküche

Diese Küchentypologie entsprang der Bauernstube, in der mit Holz und Kohle gefeuert wurde. Da der Herd die einzige Wärmequelle der Wohnung war, musste dieser „warme Raum“ so effizient wie möglich genutzt werden. Das hatte zur Folge, dass die Küche auch gleichzeitig Wohn- und Essraum war.

3.1.2. Die Kochnische

Bei dieser Küchentypologie gab es zwar bereits gasbetriebene Herde, jedoch noch keine Zentralheizung. Folglich beherbergte auch diese Küche gleichzeitig den Ess- und Wohnraum.

3.1.3.

Die Arbeitsküche (Frankfurter Küche)

Da es 1927 bereits Zentralheizungen gab, war es nicht mehr notwendig, die Küche direkt an den Wohnund Essraum anzubinden. Die beiden Bereiche wurden durch eine Schiebtür getrennt. Die Küche war für das Arbeiten einer Person ausgelegt. Die Entfernung zwischen Herd-, Arbeits- und Spülfläche sowie dem Tisch im Wohnzimmer sollte maximal 3,40m betragen, um kleine Kinder beaufsichtigen zu können.

3.1.4.

Die Essküche

Diese Küchentypologie, die der Frankfurter Küche täuschend ähnlich sieht, sah jedoch noch zwei Sitzplätze in der Küche selbst vor und war das angestrebte Ideal der Architektin. Da diese Lösung aber zu teuer war, konnte sie sich nicht durchsetzen.

Abb. 1-4: Weitere Einzelheiten F. Taylor 1856–1915 [Bild/Grafik]. (o.D.). Abgerufen 2. Februar, 2019, von https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/0/06/F._Taylor_1856-1915.jpg/1280pxAbb. 2: Schütte-Lihotsky, M., Noever, P., & Österreichisches Museum für Angewandte Kunst. (1992d). Die Frankfurter Küche von Margarete Schütte-Lihotzky:. Berlin: Ernst & Sohn. Seiten 8-9

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Abb. 1: Arbeitswege in einer üblichen Küche der Zeit 5 Schrank 6 Geschirrschrank 7 Herd 8 Anrichtefläche

1 Vorratsschrank 2 Topfschrank 3 Arbeitstisch 4 Spülbecken

3.2. Reduktion der Schritte

3.2.1.

Arbeitsweg in einer üblichen Küche:

Abb. 2: Arbeitswege in der Frankfurter Küche

9 Abstellplatte 10 Heizkörper 11 Müll- und Besenschrank 12 Drehhocker

13 Speiseschrank 14 Abfalleinwurf

Der berechnete Laufweg in einer üblichen Küche betrug 19m. Die dargestellten Wege zeigen keinen Rundgang sondern mögliche Wegkombinationen bei bestimmten Kochvorgängen. Beispielsweise würde man vom Vorratsschrank (1) zum Arbeitstisch (3), weiter zum Herd (7) und dann zur Anrichte (8) gehen. Auffällig sind die häufigen Wegkreuzungen, die aufgrund der mangelnden Anordnung zusammengehöriger Arbeitsbereiche enstehen. Diese schlechte Anordnung resultiert wiederum aus der Raumproportion, da die Raumflächen nur eine gleichmäßige Verteilung der einzelnen Stationen über die vier Wände zulässt.

3.2.2.

Arbeitsweg in der Frankfurter Küche

Der optimierte Weg betrug 8m. Grund dafür sind zum Einen die verbesserten Raumproportionen, da der lange schmale Raum die optimale Anordnung mehrerer zusammengehöriger Arbeitsbereiche erlaubt und außerdem ermöglicht, dass durch das Herumdrehen der kochenden Person direkt die nächsten Arbeitsflächen erreichbar sind. Desweiteren wurde darauf Wert gelegt, zusammengehörige Arbeitsbereiche über Eck zu positionieren. Eine genaue Beschreibung dieses Sachverhalts folgt im nächsten Kapitel. Die Frankfurter Küche ermöglichte also eine enorme Schritt- und Zeitersparnis, wenn man bedenkt, dass die Wege mehrmals täglich gelaufen werden mussten.

In der Analysezeichnung und dem Analysemodell wurden zwei wesentliche Arbeitsabläufe herauskristallisiert. Der grüne Weg stellt die Beziehung zwischen Vorratsschrank, Arbeitstisch,Spüle und dem Weg in das Wohn- und Esszimmer dar. Der rote Weg zeigt die Verknüpfung von Vorratsschrank, Herd, zugehöriger Kochkiste und dem Weg in das Wohn-und Esszimmer. Diese beiden meiner Ansicht nach wesentlichsten Arbeitsvorgänge können auch häufig in Kombination auftreten(blau). Nachdem die Lebensmittel am Arbeitstisch vorbereitet wurden, geht man zum Herd, um weiterzukochen und dann in das Wohn- und Esszimmer. Es kann festgestellt werden, dass dreiecksförmige Arbeitswege entstehen, die aber durch die Geometrie des Raumes sehr effizient sind.

Abb. 1: Weitere Einzelheiten F. Taylor 1856–1915 [Bild/Grafik]. (o.D.). Abgerufen 2. Februar, 2019, von https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/0/06/F._Taylor_1856-1915.jpg/1280pxAbb. 2: Schütte-Lihotsky, M., Noever, P., & Österreichisches Museum für Angewandte Kunst. (1992d). Die Frankfurter Küche von Margarete Schütte-Lihotzky:. Berlin: Ernst & Sohn. Seite 11 Abb. 2 & 3: eigene Fotos/ Zeichnungen

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Abb. 3: Analysemodellfoto Frankfurter Küche

Bauliche Grundlagen

Bereits aus der Kurzbiografie und den beeinflussenden Strömungen auf das Enstehen des Konzepts für die Frankfurter Küche wird ablesbar, wofür Margarete Schütte-Lihotzky stand. Das Streben nach Effizienz und Funktionalität im Haushalt mit dem Ziel, den Alltag der Menschen besser zu machen kann in der Frankfurter Küche geradezu manifestartig vorgefunden werden. Wie diese Effizienz erreicht wurde und wie die Küche konkret aussah, wird in diesem Kapitel näher untersucht.

Als revolutionäre Idee ist wohl der Speisekasten zu nennen, welcher sich unter dem Fenster befand und als Vorläufer des heutigen Kühlschrankes angesehen werden darf. Dieser Speisekasten verfügte über eine regulierbare Luftabzugsöffnung in der Außenwand. Mithilfe dieser konnten die Lebensmittel kühl gelagert werden.

Neuartig war auch der Dunstabzug über dem Herd, da es zu dieser Zeit noch keine elektrisch betriebenen Dunstabzugshauben gab. Über einen Ventilationsschlauch, der über das Dach führte, wurde verhindert, dass Gerüche aus der Küche in das angrenzende Wohnzimmer gelangen konnten.

In der Außenwand befand sich unterhalb der Fensterbrüstung ein Absatz, welcher das Abstellen von Küchenuntensilien ermöglichte, ohne dabei das Öffnen des Fensters zu verhindern.

Wichtig zur Minimierung von Reinigungsarbeiten war das Verhindern von zu starker Staubbildung. Für dieses Problem entwickelte die Architektin gleich mehrere Lösungen. Zum Einen wurden sogenannte „Kastenwände“ ausgebildet, die verhinderten, dass sich Staub auf den Schränken ablagern konnte. Der Raum über den Schränken wurde einfach zugemauert. Die zweite Lösung stellte der Müll- und Besenschrank dar, welcher für den Kehrricht vorgesehen war. Dieser war eingemauert und besaß zur Küche hin nur eine kleine Öffnung für die Küchenabfälle. Der Kehrricht musste über eine Öffnung vom Vorzimmer aus in den Schrank eingeworfen werden.

Um Reinigungsarbeiten zu erleichtern, wurden Fließen als Fußbodenbelag gewählt. Sogar die Schränke, welche sich auf zurückspringenden Betonsockeln befanden, waren mit Platten belegt. Das hatte den großen Vorteil, dass keine Ecken oder Winkel das Wischen des Bodens erschwerten.

Die Holzteile der Küche wurden häufig blau lackiert. Begründet lag das in den damaligen Forschungsergebnissen der Universität Frankfurt. Die Forscher fanden heraus, dass die Farbe Blau Fliegen fern halten sollte.

Bei allen diesen hochfunktionalen Ideen Schütte-Lihotzkys muss jedoch berücksichtigt werden, dass sie nicht ausschließlich an der Erfüllung der funktionalen Erfordernisse interessiert war. Sie äußerte sich dazu wie folgt: „Die Architektur ist jedoch nicht allein dazu da, Funktionen zu erfüllen. Sie muss auch Räume schaffen, in denen Menschen gern leben.“ 1

1 Schütte-Lihotsky, M., Noever, P., & Österreichisches Museum für Angewandte Kunst. (1992c). Die Frankfurter Küche von Margarete Schütte-Lihotzky:. Berlin: Ernst & Sohn, Seite 14

1. 8 3.3.

Abb. 1: Druck / Museum Angewandte Kunst [Foto]. (o.D.). Abgerufen 2. Februar, 2019, von https://www.museumangewandtekunst.de/de/home/ druck.html?id=361

Abb. 2: MAK Wien - MAK Museum Wien [Foto]. (o.D.). Abgerufen 2. Februar, 2019, von http://www.mak.at/jart/prj3/mak-resp/main.jart?rel=de

Abb. 3: Film | Das Neue Frankfurt | absolut MEDIEN [Foto]. (o.D.). Abgerufen 2. Februar, 2019, von https://absolutmedien.de/film/454/Das+Neue+Frankfurt

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Abb. 1: Blick in die Frankfurter Küche Abb. 2: rechts: die Dunstabuzugshaube über dem Herd Abb. 3: Innenraumperspektive einer Wohnung des „Neuen Frankfurt“

Nachdem die baulichen Grundlagen erfüllt sind, können die speziell entwickelten Einbauten in die Küche eingesetzt werden.

Aus den Messungen der zeitlichen Abläufe sowie der Untersuchung der Arbeitsschritte analysierte die Architektin die Systematik von Kochvorgängen und schlussfolgerte daraus, wie bestimmte Kücheneinbauten gruppiert und zueinander positioniert werden müssten, um den Kochvoragng effizienter zu gestalten. Eine dieser Gruppierungen ist beispielsweise die Zugehörigkeit von Spülbecken, Abtropfschrank mit Abtropfbrett sowie dem Tisch, welche über Eck angeordnet wurden. Dies ermöglichte, dass das abgespülte Geschirr direkt in den Topfschrank oder das Abtropgestell kamen oder auch auf dem Tisch abgestellt werden konnten. Dieser Vorgang war also möglich, ohne dabei einen Schritt tun zu müssen.

Das eben benannte Abtropfgestell über dem Abtropfschrank stellte eine Neuheit dar, dass das Abtrocknen des Geschirrs überflüssig machte. Dieses System ist auch heute noch geläufig und wird viel verwendet.

Der Tisch war auf der rechten Seite mit einer Öffnung versehen, unter die eine emaillierte Metallrinne geschoben wurde. In dieser wurden die anfallenden Küchenabfälle gelagert, welche sich dann leicht nach dem Kochen zum Müllschrank transportieren ließen. Verwendet wurde Buchenholz für die Tischplatte, weil sich dieses gut scheuern ließ.

Der höhenverstellbare Drehstuhl ermöglichte unterschiedlichste Tätigkeiten, so zum Beispiel auch das Bügeln.

Links neben dem Tisch befand sich das klappbare Bügelbrett, welches an der Wand befestigt war und bei Bedarf heruntergeklappt werden konnte.

Zum Aufbewahren trockener Lebensmittel entwickelte Schütte-Lihotzky ein gestaltprägendes und heute noch bekanntes System einzelner Aluminiumbehältnisse, den sogenannten Schütten. Das Material besitzt die vorteilhaften Eigenschaften, dass es leicht und unzerbrechlich ist, was ideal für die Frankfurter Küche war. In Zusammenarbeit mit der herstellenden Firma wurde der zugehörige Schrank mit den Schubkästen entwickelt. Mithilfe eines Steges kurz vor dem Ende der Schnauze an den Schütten war auch ein unkompliziertes Dosieren direkt in den Topf möglich.

Neben dem Herd befand sich die Kochkiste. Diese war mit einem Deckel aus emailliertem Metall versehen, welche zum Abstellen von Töpfen direkt nach dem Kochvorgang diente. Die Kochkiste war im Inneren mit wärmeisolierten Blechzylindern versehen. In diesen Blechzylindern konnte das Essen warm gehalten werden und über längere Zeit lagern, während die Frau beispielweise ihrem Beruf nachging.

Auch die Beleuchtung wurde speziell für die Frankfurter Küche entwickelt. Es handelt sich um eine bewegliche Lampe. Diese befand sich an einer Schiene, welche an der Decke montiert war. Mithilfe des Bügels an der Lampe konnte diese nach Belieben durch den Raum geschoben werden, was eine effiziente Ausleuchtung garantierte. Selbst der Lichtkegel des Lampenschirms war berechnet und so konzipiert, dass ein in der Küche arbeitender Mensch keinen Schatten erzeugen konnte.

1. 10 3.4.
Einbauten

Die emanzipierte Frau ist wohl eines der prägendsten Veränderungen in der Zeit der Weimarer Republik. Sie präsentierte sich selbstbewusster, trieb Sport und legte Wert auf ihr Aussehen. Entscheidend war aber auch, dass sie berufstätig war und trotzdem ihre Familie versorgen musste. Margarete Schütte-Lihotzky war eine Unterstützerin der emanzipierten Frau und griff die Problematik der Zeitnot der berufstätigen Frauen mit Kindern auf, als sie ihre Küche konzipierte. Die Zeitersparnis sollte es der Frau ermöglichen, ihre Familie trotz Beruf versorgen zu können.

Doch kamen auch kritische Stimmen auf, die die Küche als das genaue Gegenteil verstanden. Feministinnen warfen der Architektin und ihrem Küchenkonzept vor, die Frau in der Küche zu isolieren oder „einzusperren“. Sie kritisierten, dass die Frau weiterhin in die Rolle der Hausfrau gedrängt würde.

Desweiteren wurde kritisiert, dass die Frauen bei der Entwicklung der Küche komplett unberücksichtigt bzw. unbeteiligt blieben und nicht nach ihrer Meinung gefragt wurden. Das führte dazu, dass einige Familien die Küche nicht nutzten und auf dem Ofen im Wohnzimmer kochten, weil sie eine Wohnküche bevorzugten. Den Architekten und Architektinnnen der Zeit wurde häufig vorgeworfen, dass sie zu avantgardistisch planten und der Gesellschaft vorschrieben, wie sie zu leben hatte.

Schwierigkeiten ergaben sich auch durch den schmalen Raum, in dem bei geöffneten Schranktüren ein großer Platzmangel herrschte.

Die geöffnete Schiebetür sollte eine Kinderbeaufsichtigung ermöglichen. Dies war jedoch kaum möglich, da die Türöffnung dazu viel zu klein war.

Kindersicherheit war aber auch in der Küche selbst kaum gegeben, weil die Schütten mit den trockenen Lebensmitteln leicht von Kleinkindern herausgezogen werden konnten.

Die Schütten waren zudem auch nicht vor Feuchtigkeit oder dem Befall durch Ungeziefer geschützt.

Aufgrund der Entwicklung der Küche für die Neubauwohnungen, die von Ernst May geplant wurden, ergab sich, dass sich die Küche kaum in Bestandsgebäude integrieren ließ. Die Einbauküche funktionierte nur mit den notwendigen baulichen Grundlagen und der entsprechenden Raumgröße. Eine gewöhnliche Küche der Zeit konnte das nicht leisten.

An diesen Punkt anknüpfend kann ebenfalls kritisiert werden, dass die Küche den Menschen zu unflexibel und starr war. Es gab wenig Variationsmöglichkeiten bei der Auswahl und Anordnung der Möbel. Auch ein möglicher technischer Fortschritt wurde nicht berücksichtigt.

Diese Gründe führten dazu, dass man die Küchenidee überdachte und weiterentwickelte, was im kommenden Kapital thematisiert wird.

1. 11 4. Kritik

5. Weitere geschichtliche Entwicklungen von Küchen

Die weitere geschichtliche Entwicklung von Küchen wird unter dem Gesichtspunkt der Funktionalität und Effektivität untersucht.

Der erste zeitliche Stopp kann bereits im Jahr 1928 gemacht werden, als der Hersteller Poggenpohl seine sogenannte „Reformküche“ vorstellt. Die verbundenen Küchenschränke waren vorallem im Inneren funktionsgerecht ausgestattet . Diese Küche sieht der Frankfurter Küche noch sehr ähnlich.

1950 folgte die erste Anbauküche. Funktionales Merkmal dieser Küche war ihre standarisierte Größe und Funktion.

1963 stellt Miele seine Geschirrspülautomaten vor, welche nach und nach in die Haushalte einziehen werden. Geworben wird mit denselben Argumenten wie für die Frankfurter Küche zu ihrer Zeit: mehr Zeit für Beruf und Familie durch neueste Technik.

Im Jahr 1970 taucht ein sehr spezielles Küchenkonzept auf, welches eher als Experiment zu verstehen ist, da es im Rahmen einer Studie der Firma Poggenpohl entstand. Die „Experiment 70“ Küche mit einem Durchmesser von 2,40m war darauf ausgerichtet, dass auf kleinstem Raum alle wichtigen Küchenutensilien vom zentralen Drehstuhl in der Mitte erreicht werden konnten, was dieses Komnzept sehr funktional, wenn auch gewöhnungsbedürftig machte.

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Abb. 1: 1928 Die Reformküche, Poggenpohl Abb. 2: 1950 „Form 1000“ Anbauküche, Poggenpohl Abb. 3: 1970 „Experiment 70“, Poggenpohl

1982 brachte Poggenpohl das Nischenprogramm „Dimension75“ auf den Markt, welches eine 75cm tiefe Arbeitsfläche beinhaltete. Außerdem wurden passgenaue Dreh- und Eckschränke in die Küchen integriert, was auch Küchen auf komplizierteren Grundrissen effizient gestaltete.

1984 lässt sich eine Abkehr der Küche von der reinen funktionalen Arbeitsküche erkennen. Diese Gedanken gehen auf Otl Aicher zurück, der das Diktat der Einbauküche beenden wollte. Kommunikation und Genuss sollen im Vordergrund stehen, Design rückt in den Hintergrund und wird auf das Wesentliche reduziert. Die Kücheninsel ist das prägende Merkmal des Konzepts.

Ikea präsentiert 1995 die Küchenreihe „Faktum“, welche ihren funktionalen Charakter in der individuellen Anpassbarkeit und großen Auswahl an Elektrogeräten besitzt.

Mit dem „System 20“ von Bulthaup aus dem Jahr 1997 wird ein sehr reduziertes Küchenkonzept geschaffen, dass eine Kombination freistehender, modularer Funktionselemente darstellte. Das Konzept resultierte aus dem Bedürfnis der Menschen nach mehr Flexibilität im Alltag.

2001 kommen technische Neuerungen wie beispielsweise dem Induktionsherd auf.

Ein Trend, der sich 2004 herauskristallisierte, war die Integration von Bar und Küche, da aufgrund der Anschläge vom 11.September 2001 ein Rückzug in die eigenen vier Wände Einzug hielt.

2016 stellt Miele die Einbaugeräteserie „Artline“ vor. Dieses System ist hochfunktional und wirbt mit seiner Gerätevollintegration modernster Technik. Die Geräte sitzen dabei flächenbündig in den Küchenzeilen.

Abb. 1-6: Frankfurter Küche bis heute – Küchen im Wandel der Zeit: Visionäres Design, 2018 [Foto]. (2018, 31. Mai). Abgerufen 2. Februar, 2019, von https://www.schoener-wohnen.de/einrichten/wohntrends/41216-bstr-die-kueche-im-wandel-der-zeit/193703-img-visionaeres-design-2018

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Abb. 4: 1984 Otl Aicher und die Kücheninsel Abb. 5: 1997„System 20“, Bulthaup Abb. 6: 2016 Miele „Artline“

6. Frankfurter Küche und heutige Küche im Vergleich

6.1. Typische Küchentypologien heute

Bei den recherchierten Wohungen handelt es sich um gewöhnliche Wohnungen, welche ab 2015 gebaut wurden. Bei der Recherche stellte sich schnell heraus, dass es nicht den einen Typ Küche unserer Zeit gibt. Deshalb war es notwenig, mehrere Typologien zu betrachten und zu Gruppen zusammenzufassen. Es fand zunächst eine Analyse hinsichtlich der Beziehung der Küche zur restlichen Wohnung statt. In einem nächsten Schritt wurde näher betrachtet, welche Funktionen und welchen Zweck die Küchentypologie erfüllt. Es erfolgt eine Beurteilung dieser hinsichtlich der Effizienz und ein Vergleich mit dem Konzept der Frankfurter Küche.

Die erste Kategorie ist die Wohnküche. Typisches Merkmal ist die Verbidnung von Küche, Wohn- und Esszimmer miteinander zu einem großen Raum. Auffällig ist, dass diese Küchen häufig L-förmig sind und über eine Kücheninsel verfügen, die sich dem Raum zuneigt. Kollektives Kochen und Kommunikation stehen bei dieser Typologie klar im Vordergrund. Die Küchen sind im Hinblick auf ihre Effizienz zu unterscheiden von der Frankfurter Küche. Zwar werden auch bei dieser Typologie funktional zusammengehörige Arbeitsgruppen ausgebildet, jedoch wird nicht so präzise auf die Ersparnis von Schritten geachtet, wie in der Frankfurter Küche.

Als „Mittelweg“ zwischen der offenen Wohnküche und einer vom Wohnraum abgetrennten Küche kann die Kochnische angesehen werden. Diese Küche ist häufig in kleineren Wohnungen oder Einzimmerappartements zu finden, in denen kein eigener Raum für die Küche vorgesehen werden kann. Trotzdem gibt es durch Wandvorsprünge o.Ä. eine räumliche Trennung zu angrenzenden Wohnräumen. Auf engstem Raum muss die Küche gut funktionieren, was Effizienz in deren Organisation und Ausstattung sowie Reduktion verlangt.

Die dritte Kategorie ist die räumlich getrennte Küche in einem seperaten Raum. Meist sind diese Küchen dem Wohn- und Esszimmer angeschlossen und nur über Schiebetüren getrennt oder es gibt statt einer Tür nur eine Wandöffnung, die wieder eine Verbindung mit dem Wohnraum herstellt. Diese Küchen sind der Frankfurter Küche wohl am ähnlichsten, da sie in ihrer Raumproportion meist ebenfalls als länglicher, schmaler Raum konzipiert sind. Das ermöglicht U-förmige oder L-förmiger Küchen, aufgrunddressen sie sehr effizient sind, da keine langen Wege zu bewältigen sind und zusammengehörige Arbeitsbereiche gruppiert angeordnet werden können. Erkennbar wird, dass diese Küchen das Kochen zu einem gewissen Grad entkoppeln vom Wohnen und deshalb eher in die Kategorie der Arbeitsküchen fallen. Unterscheiden muss man jedoch, ob es sich um eine reine Küche zum Kochen handelt, oder ob die Küche auch noch Sitzmöglichkeiten für kleinere Mahlzeiten vorsieht, durch welche der Kochvorgang kommunikativer und kollektiver gestaltet werden könnte.

Abschließend kann festgestellt werden, dass jede der drei Küchentypen auf ihre eigene Art effizient ist. Betrachtet man nur die Schrittersparnispotenziale, dann ist wohl die Kochnische aufgrund ihrer kompakten Größe am schrittsparendsten. Leben in einem Haushalt jedoch mehere Personen, so wäre diese Typologie wiederum ineffizient, da sie zu klein ist. Die geschlossene Küche wäre im Vergleich dazu wahrscheinlich effizienter. Daraus kann geschlussfolgert werden, dass die Effizienz einer Küche auch immer im Kontext ihres zu erfüllenden Zwecks betrachtet werden muss.

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Abb. 3: räumlich seperate Küche mit Schiebetür

Abb. 4: räumlich seperate Küche mit Sitzmöglichkeiten

Abb. 1: Moderne Küche für offene Neubau-Wohnküche gesucht [Bild/Grafik]. (2015, 13. April). Abgerufen 2. Februar, 2019, von https://www. kuechen-forum.de/forum/themen/moderne-kueche-fuer-offene-neubau-wohnkueche-gesucht.20270/page-2

Abb. 2: Großzügiges 1-Zimmer-Appartement in Berlin - Wedding [Bild/Grafik]. (o.D.). Abgerufen 2. Februar, 2019, von https://www.immonet.de/ angebot/35665469?drop=sel

Abb. 3: Eigentumswohnungen direkt vom Bauträger. Auf Eigenland Wohnung Büsum (2EB9949) [Bild/Grafik]. (o.D.). Abgerufen 2. Februar, 2019, von https://immo.hna.de/expose/2EB9949

Abb. 4: Fertighaus Massivhaus Hausbau Havixbeck Altenberge Nottuln Billerbeck Senden Bösensell Münsterland [Bild/Grafik]. (o.D.). Abgerufen 2. Februar, 2019, von http://www.massivhaus-musterhaus.de/neubau-einfamilienhaus-havixbeck.htm

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Abb. 1: Offene Wohnküche mit Kücheninsel Abb. 2: Kochnische in Einzimmerappartement

Gemeinsamkeiten und Unterschiede

Gemeinsamkeiten:

Der Grundgedanke Margarete Schütte-Lihotzkys mit Funktionalität und Effizienz den Haushalt zu rationalisieren ist, wie in Kapitel 5 analysiert, bis heute aktuell. Vielleicht ist er heute sogar aktueller denn je, da unsere Zeit sehr schnelllebig ist und Menschen nicht mehr nur unbedingt nur einen Wohnsitz haben. In einer Zeit, die geprägt ist von Strömungen wie Co-living oder der Tiny House Bewegung, steht außer Frage, dass die Küche, sollte sie überhaupt noch benötigt werden, funktional sein muss.

Weiter Bestand haben auch Einzelelemente der Frankfurter Küche, wie beispielweise das Abtropfgestell oder die bewegliche Lampe, die häufig in Tiny House Konzepten zu finden ist.

Zuguterletzt basieren die heutigen Einbauküchen ebenfalls auf bestimmten Typenplänen der Hersteller, auch wenn die Elemente meist variabel ausgewählt werden können.

Unterschiede:

Der wohl größte Unterschied besteht im technischen Standard. Die Frankfurter Küche lieferte in Hinblick auf Effizienz und Funktionalität essenzielle bauliche Grundlagen sowie Einrichtungsgegenstände, die der Zeitersparnis dienten, die Gegenwart nutzt dieses System und liefert die technischen Neuentwicklungen.

Heutige Küchen haben aus dem Blickwinkel der Nutzung und Bedeutung unterschiedliche Schwerpunkte. War die Frankfurter Küche eine reine Arbeitsküche, die wenig Aufenthaltsqualität bot, so ist die heutige Küche meist eher eine Wohnküche, auch wenn die Arbeitsküche weiterhin Bestand hat.

Bleiben wir bei der Wohnküche, so liegen die Unterschiede auf der Hand. Sie ist größer, offener, bietet mehr Bewegungsfreiheit und lädt zu längerem Aufenthalt ein. Nichtzuletzt liegt dies wohl auch darin begründet, dass die Küche heute nicht mehr als „Reich der Frau“ angesehen werden kann, da Frau und Mann heute weitgehend gleich gestellt sind, zumindest in unserem Kulturraum.

Die Küche von heute ist Statussymbol und will deshalb individuell, einzigartig und hochmodern sein. Auf dieses Bedürfnis wird heute durch individuelle, flexible Baukastensysteme eingegangen. Darin liegt der wesentliche Unterschied zur sehr starren Frankfurter Küche.

7. Fazit

Zusammenfassend kann festegestellt werden, dass die Frankfurter Küche den Grundstein für das serielle Bauen von Küchen und der heutigen Einbauküche legte und damit einen entscheidenden Schritt in Richtung einer funktionaleren und effektiveren Küchenorganisation getan hat. Die heutige Küche kann von diesen Gedanken Maragrete Schütte-Lihotzkys immer noch profitieren.

Der Gedanke der effizienten, rationalisierten Haushaltsführung ist heute vermutlich stärker denje verbreitet und benötigt deshalb genau jene Konzepte wie das der Frankfurter Küche.

Desweiteren ist auch die funktionale Anordnung der Küchenelemente und die bewusste intelligente Organisation der einzelnen Arbeitsschritte in der Küche heute ebenso präsent.

Aus meiner persönlichen Sicht unterstützte die Küche auch den Gedanken der Emanzipation, weil sie der Frau ein Leben neben dem Haushalt ermöglichte. Meiner Meinung nach war es eher die uneffizientere Küche vor 1927, welche die Fau in der Küche isolierte, auch wenn sie für die damaligen Bedürfnisse und wenigen technischen Möglichkeiten wahrscheinlich auch als effizient für ihren eigenen Zweck angesehen werden kann.

Abschließend kann gesagt werden, dass sich aus der Analyse Schnittstellen zwischen der Küche der Gegenwart und der Frankfurter Küche ergeben haben, nach denen klar festgestellt werden kann, dass dieses Küchenkonzept nicht an Aktualität oder Bedeutung verloren hat und immer noch Einfluss auf unseren Alltag hat.

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6.2.

Verwendete Literatur:

- Frankfurter Frauenzimmer - Biografien. (o.D.). Abgerufen 2. Februar, 2019, von http://www.frankfurterfrauenzimmer.de/cp10-detail.html

- Home / Museum Angewandte Kunst. (o.D.). Abgerufen 2. Februar, 2019, von https://www.museumangewandtekunst.de/de/presse/frankfurter-kueche.html

- ernst-may-gesellschaft Frankfurt am Main: Römerstadt. (o.D.). Abgerufen 2. Februar, 2019, von https:// ernst-may-gesellschaft.de/das-neue-frankfurt/wohnsiedlungen/roemerstadt.html

- Die Frankfurter Küche - MAK Museum Wien. (o.D.). Abgerufen 2. Februar, 2019, von https://mak.at/die_ frankfurter_kueche_1?media_id=1342703966035

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- https://www.kuechen-design-magazin.de/die-miele-artline-sesam-oeffne-dich-auf-knopfdruck/

Bildquellen Cover:

- Zwölf Schütten aus der ‚Frankfurter Küche‘, um 1926 [Bild/Grafik]. (o.D.). Abgerufen 2. Februar, 2019, von https://www.quittenbaum.de/de/auktionen/design/134B/alle-lose/schuette---lihotzky-margarete-umkreis-haarer-hanau-zwoelf-schuetten-aus-der-frankfurter-kueche-um-1926-92996/

- Schütte-Lihotsky, M., Noever, P., & Österreichisches Museum für Angewandte Kunst. (1992b). Die Frankfurter Küche von Margarete Schütte-Lihotzky:. Berlin: Ernst & Sohn. Seite 10

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