Messeguide meet@uni_lu 2009

Page 31

beit seiner Vorgängerin Erna Hennicot-Schoepges richtig war. „Heute sehen wir, dass die Strukturen des Gesetzes, die auch im Kreuzfeuer der Kritik standen, richtig sind. Die scheidende Regierung war all die Jahre gewillt, die Universität weiterzuführen, auch wenn manche versucht waren, mich als Nachlassverwalter darzustellen. Aber die Entscheidung für die Schaffung einer Uni im Großherzogtum war richtig. Und die externe Evaluierung durch internationale Experten zeigt, dass unsere Hochschule auf dem richtigen Weg ist.“

Von Verträgen und von Autonomie Der Vollblutpolitiker übte sich im Hochschulressort in Zurückhaltung: „Unsere Rolle beschränkte sich auf den Vertrag, den die Universität mit der Regierung eingeht, auf die Ernennung des Rektors und auf die budgetäre Planung. Ansonsten lässt die Regierung die Universität ihre Autonomie ausschöpfen. So kann die junge Hochschule in Ruhe arbeiten. Aber wer Autonomie sagt, muss auch Verantwortung sagen. Die Gremien sind so gedacht, dass beides gesichert ist. Deshalb ist die externe Evaluierung der Universität das Gegengewicht zu ihrer Autonomie. Jedenfalls werden anhand dieses Expertenberichts jetzt dort auch etliche Weichen gestellt. Deshalb lege ich auch großen Wert auf den ,Conseil de gouvernance‘. Einerseits ist er ein Puffer zwischen der Universität und der Regierung. Andererseits wacht er über die Einhaltung des Vertrags zwischen den beiden Partnern und kann Druck erzeugen, damit die Universität notwendige Anpassungen vornimmt.“ Es fließen in Luxemburg erhebliche Mittel in Universität und Forschung. Nicht immer hat man den Eindruck, dass diese Anstrengungen im Land verstanden werden. Deshalb ist die Erklärung dieser Regierungspolitik eine der häufigsten Übungen des Hochschulministers: „Wir müssen uns als Land der veränderten Umstände bewusst werden. Früher lag unser Reichtum im Boden, heute wird er durch die geistigen Werte, die die Uni schaffen kann, garantiert. Es wird immer klarer, dass ein Land mit unserem Lebensstandard und unserem industriellen Gefüge nur durch Forschung, Innovation und hohe Qualifikation seiner Arbeitnehmer weiter wettbewerbsfähig sein kann. Deshalb brauchen wir die Uni. Aber das ist nicht der einzige Grund, den ich sehe. Für die soziale Kohäsion des Landes sind auch die ,Etudes luxembourgeoises‘ immer wichtiger. Wir müssen hierzulande die politische und gesellschaftliche Debatte, die manchmal etwas kurz greift, auf ein anderes Niveau hieven.“

Wichtig, aber schwierig: Entscheidungsfindungen „Eine äußerst wichtige Entscheidung in Sachen Universität war die Standortwahl am 23. Dezember 2005. Belval ist die richtige Entscheidung. Hier kann Luxemburg am einfach­ sten das oft zitierte Wissensdreieck aus Innovation, Hochschule und Forschung realisieFortsetzung auf Seite 33

meet@uni.lu · le 17 décembre 2009 · 17. Dezember 2009

31


Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.