Jahrgang 7, Nr. 6, März 2009 14-tägig. Versand im P.A. 70% DCB Bozen, Gebühr bezahlt/taxe percue Bei Unzustellbarkeit an das CPO Amt in Bozen zurücksenden, kostenpflichtige Rückgabe an den Absender Nur im Abonnement erhältlich Mit Werbebeilage I.P.
Generalanzeiger der Unter- und Obermaiser Vereine und Verbände für die Stadt Meran
Jahrgang 7 / Ausgabe 6
Freitag, 20. März 2009
Redaktion: Maiser Vereinshaus GmbH, 39012 Meran, Pfarrgasse 2 B
Frühling Meterhohe Schneemassen hüllten im vergangenen Winter die Natur in ein bezauberndes weißes Kleid. Alles Leben schien unter diesen Lasten zu ersticken, erstarrte in respektvollem Staunen und hielt über Wochen den Atem an. Doch mit dem Wachsen des Tages und der zunehmenden Kraft der Sonnenstrahlen verwandelte sich die weiße Pracht in schmutzige Rinnsale und unansehnliche Wasserlachen, die gurgelnd im Boden verschwanden oder von der Sonne gierig aufgesogen wurden. Der Winter übergab das Zepter dem Frühling. Zaghaft wechseln nun die Wiesen ihre erdbraune Farbe gegen ein erstes sanftes Grün. Tausende Krokusse übersäen das Gras mit violetten Farbtönen. Zögernd drücken die nackten Bäume ihre ersten Knospen aus den Ästen. Zu ihren
Füßen schieben sich die grünen Blattspitzen der Frühblüher durch das braune Laub des letzten Herbstes. Tulpen in erstaunlicher Farbenvielfalt stecken ihre Köpfe aus den feuchtsatten Böden. Der Wald erhält mit seinen frischgrün sprießenden Blättern ein neues Dach. Die gefiederten Waldbewohner entfalten ihre Stimme und entlocken ihren Kehlen zauberhafte, vor Lebensfreude strotzende Melodien. Im Geäst der Bäume herrscht ein geschäftiges Treiben. Die Fülle der Natur bricht in mannigfacher Vielfalt auf. Unsere Welt erhält durch Farbe, Helligkeit und Wärme ein völlig neues Aussehen. Alles Leben öffnet sich und präsentiert seine ganze Vielfältigkeit. Mit Staunen verfolgen wir dieses Wunder, dem wir alle Jahre aufs Neue beiwohnen können.
Wenn wir das Schauen und Genießen nicht verlernt haben und wenn wir hinschauen und hinhören, dann können wir das Einmalige erkennen, wahrnehmen und bewundern. Auch wir Menschen vermögen uns der Faszination der aufbrechenden Natur nicht zu entziehen. Alles Düstere und Enge legen wir mit den warmen Kleidern ab. Wir lassen den frischen Duft des neuen Lebens in unser Haus. Prickelnde Spannung und frohe Erwartung durchströmen unseren Körper. Wir gebären Gedanken, die von Hoffnung und Zuversicht getragen werden. Wir übernehmen die Kraft und die Energie, die uns draußen vor Augen geführt werden. Unser Herz verspürt Freude, denn der Frühling zieht ein. mb
Frühlingsknotenblume oder Großes Maiglöckchen
foto mb