C.H.Beck_250Jahre JubliläumsMagazin

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C.H.BECK

Das Jubil채ums-magazin

DIE WELT IM BUCH


Editorial

»Rund um die Erde

Liebe Leserinnen und Leser,

ein Verlag feiert Geburtstag, keinen bescheide­ nen: 250 Jahre ist es her, dass die ersten Bücher mit dem Verlagsnamen ›Beck‹ erschienen. Ein aus Sachsen in die damalige Freie Reichsstadt Nördlingen zugewanderter Buchdrucker über­ nahm 1763 eine ortsansässige Druckerei und entfaltete alsbald bemerkenswerte verlegerische Aktivitäten. Eine lange, inhaltsreiche, durch Höhen und Tiefen verlaufende, auch von Glück und Kontinuität begünstigte Geschichte begann. Und ebenso bemerkenswert wie die Vergangen­ heit ist auch die Verlagsgegenwart – dieses Jubi­ läumsmagazin lädt zu ihrer ­Besichtigung ein. »Die Welt im Buch«, unser Motto, hat einen doppelten Sinn. Es beschreibt die Situation des Lesens: Absonderung und Rückzug aus der Welt und zugleich intensivste Zuwendung zu ihr in der Lektüre. »Die Welt im Buch« bezieht sich aber auch auf das Programm des Verlags, auf die in diesem Magazin vorgestellten Bücher, seine Autoren und Inhalte, im Sinne einer weit umher­ schweifenden, Grenzen überschreitenden Neu­ gier, eines Blicks, der sein Augenmerk sowohl auf die nahe wie die ferne, sowohl auf die gegen­ wärtige wie auf die vergangene Welt richtet. Natürlich können wir Ihnen nur eine kleine Auswahl unserer Bücher präsentieren. Nicht wenige von ihnen sind ganz jung und erst in diesem Jahr erschienen. Einige besonders bewährte frühere Werke mit dem Rang von Klassikern bieten wir in unseren JubiläumsEditionen (Seite 22 bis 24) in sehr schöner Ausstattung und zu einem außerordentlich günstigen Preis an. Und so wünschen wir Ihnen und uns: Begeben Sie sich auf Erkundungs­ tour, lassen Sie sich anlocken und verführen von dem hier Gebotenen. Es lohnt sich, so viel ­können wir versprechen. München, im Herbst 2013 Wolfgang Beck

»Eine faszinierende Lektüre, die uns lehrt, den Klassiker mit den Augen seiner Zeitgenossen zu sehen, und ein wunderschön ausgestattetes Buch, das man immer wieder gern in die Hand nehmen wird.«

Hubert Spiegel, Frankfurter Allgemeine Zeitung

» Dieses Buch ist so schön, so klug und so richtung­weisend, dass es eigentlich in jede Bibliothek gehört. «

Tim Sommer, art – Das Kunstmagazin

»Diese Geschichten sollten nie aufhören.«

Elisabeth von Thadden, Die Zeit


Dinge,

erzählen

die

Geschichte

zieh’ ich einen Gürtel« William Shakespeare, »Ein Sommernachtstraum«

»Rund um die Erde zieh’ ich einen Gürtel« – Neil MacGregor entführt uns in seinen Büchern auf geradezu magische Weise auf eine historische Reise rund um die Welt. Ob er in seinem großen Bestseller »Geschichte der Welt in 100 Objekten« vom afrikani­ schen Faustkeil bis zur Solarlampe Made in China die Menschheitsgeschichte Revue passieren lässt oder in seinem neuen Buch über »Shakespeares ruhelose Welt« das Zeitalter des berühmtesten Dichters der Weltliteratur zum Leben erweckt, stets erzählt uns Neil MacGregor sehr viel mehr als nur die Geschichte eines musealen Objekts. Was seine Bücher so unver­ gleichlich lebendig macht, so spannend und so un­

terhaltsam, das ist nicht nur der herrlich britische Erzählstil mit seinen vielen kleinen Pointen, es ist die hohe Kunst des »Sesam öffne dich«: Das Schwert eines Edelmannes, der Glaskelch aus Venedig, Goldmünzen aus Marrakesch, sie alle beginnen zu uns zu sprechen, wenn wir sie nur aufmerksam genug betrachten und ihnen zuhören lernen. Dann erzählen sie uns über die Jahrhunderte und Kontinente hin­ weg die Geheimnisse einer faszinierenden versunkenen Welt der Vergangenheit.

Neil MacGregor ist Direktor des ­Britischen Museums in London und der »­bekannteste Museumsmann der Welt« (Die Welt). 2008 wurde er zum »Briten des Jahres« gewählt.

msJubilsäguabe au

Neil MacGregor Shakespeares ruhelose Welt Eine Geschichte in 20 Objekten. 347 S., 125 Abb. in Farbe. Geb. € 29,95 [D] | sFr 40,90 € 30,80 [A]

Neil MacGregor Eine Geschichte der Welt in 100 Objekten 816 S., 159 Abb. in Farbe u. 4 Ktn. Format 17,0 × 24,0 cm. Geb. € 39,95 [D] sFr 53,90 | € 41,10 [A]

Neil MacGregor Eine Geschichte der Welt in 100 Objekten 816 S., 159 Abb. in Farbe u. 4 Ktn. Jubiläumsausgabe im Sonderformat 14,0 × 19,8 cm. Geb. Jubiläumspreis € 25,00 [D] | sFr 35,50 | € 25,70 [A]

© Jason Bell

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Fest der Fantasie Als Kind konstruierte der 1927 in Hirschberg im Riesengebirge geborene Ernst Augustin im Kopf Fantasiewel­ ten und träumte davon, sie später als Architekt zu verwirklichen. Obwohl er dann doch dem elterlichen Rat folgend Arzt wurde, glückte es ihm, als Baumeister von Traumräumen ein einzigartiges Werk zu erschaffen: In seinem Münchner Haus hat er ge­ meinsam mit seiner Ehefrau Inge, die Malerin ist, vom Keller bis zum Dach Erlebnisräume wie die Bibliothek im Stil einer Schiffskajüte gestaltet. In seinen Romanen malt er ebenfalls mit unerschöpflichem Einfallsreichtum fantastische Szenarien aus. Seine Robinsonade ist ein Gegenent­ wurf zu unserer Welt, in der es immer weniger Freiräume gibt – die Selbstbe­

hauptung ei­ nes Mannes, in Form einer Reise in inne­ re und äußere Welten, vom mecklenburgi­ schen Greves­ mühlen bis zu © Robert Brembeck einer SüdseeInsel. Die erste Fassung seines Robin­ son-Romans hatte Augustin fast vollen­ det, als er nach und nach erblindete. Weil seine kleine Bleistiftschrift aber niemand außer ihm selbst entziffern kann, schuf er sein Werk komplett neu. Zu Recht bezeichnet Ulrich Rüdenauer in der »taz« den Roman als »große Fan­ tasie über das Insichgehen, während die Welt draußen verschwimmt«.

Ernst Augustin Robinsons blaues Haus 319 S. Geb. € 19,95 [D] | sFr 28,50 | € 20,60 [A]

»In einer früheren, ferneren Version dieser Geschichte sagt Daniel Defoe, er habe eines der unglaublichsten und abenteuerlichsten Leben gelebt. Ich sage: Ich auch.«

Jochen Schmidt Schneckenmühle 220 S. Geb. € 17,95 [D] | sFr 25,90 | € 18,50 [A]

Ein Held wie wir Es gibt sie noch, die nahe Dresden gelegene Schneckenmühle. Hier war der 1970 in Ostberlin geborene Jochen Schmidt zu DDR-Zeiten als Junge jeden Sommer im Ferienlager – genau wie Jens, der Held seines neuen Ro­ mans. Während der Arbeit daran hielt es der Autor mit Proust, der dringend vom Besuch von Erinnerungsorten abriet. Deshalb hat Schmidt bei seiner eigenen Suche nach der verlorenen Zeit auf seine Sammlung an Fotos, Kalendern mit Notizen und anderen »magischen Dingen« von einst zurück­

gegriffen. Das Resultat ist eindrucks­ voll: »Jochen Schmidt bril­ liert im De­ tail«, schrieb Vladimir Balzer in der © Susanne Schleyer »Welt«. Ent­ standen ist ein erfahrungsgesättigter Roman über den besonderen Sommer 1989, in dem so viele DDR-Bürger die große Freiheit suchten: die meisten in Richtung Westen, und Schmidts Ro­ manheld Jens im Ferienlager, wo er an den Discoabenden fast vor Peinlichkeit umkommt, weil er nicht tanzen kann. Überhaupt ist nun vieles aufregend anders, und alles spitzt sich in dieser Zeit der persönlichen Wende zwischen Kindheit und Jugend für Jens zu. Während »Schneckenmühle« nicht zuletzt durch die originalgetreue DDRJugendsprache besticht, pflegt Jochen Schmidt, Sohn eines Linguisten-Ehe-­

Ernst Augustin

paars, in »Schmythologie« seine Leiden­schaft für Fremdsprachen: Nicht bildungsschwer, sondern sprachspiele­ risch nähert er sich dem Griechischen und damit dem etymologischen Hinter­ grund von Worten wie Creme, Tachy­ phagie und Dorophagie. Darauf reimt sich sehr schön Volker Weidermanns Lob in der »Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung«: »Jochen Schmidt ist ein Genie«.

Jochen Schmidt Schmythologie 160 S., 71 Illustrationen. Format 21,7 x 13,9 cm. Geb. € 18,95 [D] | sFr 27,50 | € 19,50 [A]


Fantasie Witz Geist Der Geliebte von einst »Nach menschlichem Ermessen war das meine letzte Leidenschaft – und es war die glücklichste«, vertraute Tho­ mas Mann 1933 seinem Tagebuch an. Abgeschlossen war das Kapitel Klaus Heuser für ihn damit noch lange nicht. 1927 war der Schriftsteller auf Sylt dem damals 17-jährigen Jüngling begegnet, den er nie vergessen sollte. Einblicke in Heusers Briefe und weite­ re Dokumente, die von der Erbin Heu­ sers in einer Kiste verwahrt wurden, konnte der Autor Hans Pleschinski­als Erster gewinnen – eine wesentliche Inspirationsquelle für seinen Roman, der 1954 in Düsseldorf spielt, wo vor dem Besuch ­Thomas Manns helle Auf­ regung herrscht. Pleschinski flirtet mit der Vorstellung, dass durch Zufall der

Literatur-No­ belpreisträ­ © Isolde Ohlbaum ger Thomas Mann und Klaus Heuser, der »Geliebte von einst«, im selben Hotel Quartier beziehen. Ein spätes Wiedersehen mit einer großen Liebe – das Thema von Tho­ mas Manns »Lotte in Weimar« – ist ein bewusst gewählter Anklang, auch eine Hommage. »Ich glaube, es hätte Thomas Mann gefallen, wenn man respektvoll mit ihm spielt, so wie er es einst mit Goethe in ›Lotte in Weimar‹ getan hat«, sagt Hans Pleschinski. Ale­ xander Cammann­bescheinigt in der »Zeit«: »Hans Pleschinski gelingt dabei das Denkbar Schwerste: das ewig Schwierige leicht zu machen.« Hans Pleschinski Königsallee 393 S. Geb. € 19,95 [D] | sFr 28,50 | € 20,60 [A]

Jonas Lüscher Frühling der Barbaren 125 S. Geb. € 14,95 [D] | sFr 21,90 | € 15,40 [A]

Banken-Crash und moralischer Bankrott Preising kann von Glück reden. Der Mann, der sich nicht zum Handeln durchringen kann, hat eine Firma geerbt, die ohne sein Zutun international floriert. Immerhin kommt er als Aushängeschild des Unternehmens gut bei Geschäftspartnern an. Das bringt ihm eine Einladung in ein tunesisches Oasenresort ein. Obwohl er eigentlich lieber zu allen auf Distanz geht, lernt er Engländer kennen, die zu einer ebenso teuren wie stillosen Hochzeit eingeflogen sind. Lautstark feiern die Er­ folgsmenschen aus der Finanzwelt – bis die Nachricht vom Staatsbankrott Englands ihre Kreditkarten-Existenzen zunichte macht. Nun zeigt sich auf brutale Weise, wozu jeder fähig ist. Die Barbaren der zivilisierten Gesellschaft entlarvt Jonas Lüscher in seiner hochaktuellen und zugleich zeitlosen Novelle elegant und mit feiner Ironie. »Filmreif und bildstark«, befindet Verena Auffermann (Deutschlandradio).

© Anna Weise

»Für mich ist Jonas Lüscher die große Entdeckung in diesem Jahr.«

Ijoma Mangold, Die Zeit

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Auf

Sigrid Löffler Die neue Weltliteratur und ihre großen Erzähler 352 S. Geb. € 19,95 [D] | sFr 28,50 € 20,60 [A]

Entdeckungsreise Ob Aufbruch ins vermeint­ lich gelobte Land oder Flucht: Mit den Menschen ist seit der Entkolonialisie­ rung der 60er Jahre und der Globalisierung auch die Literatur in Bewegung gera­ ten. Migranten mit Wurzeln in ehemaligen Kolonien und Krisengebieten von Indien bis zur Karibik haben eine neue Literatur geschaffen. Lebenswege und wichtige Werke von bekannten sowie von bei uns erst noch zu entdeckenden Autoren er­ schließt Sigrid Löffler kennt­ nisreich und anregend.

Michael Maar Heute bedeckt und kühl 257 S. Geb. € 19,95 [D] | sFr 28,50 € 20,60 [A]

© ddp images/dapd

Phönix aus der Asche Gefühlskino zwischen Heimsuchung und Herzglück: Spätestens mit seinem Bestseller »Nathalie küsst«, den er mit Audrey Tautou in der Hauptrolle verfilmte, hat David Foenkinos auch das deutsche Publikum erobert. Sein Erfolgsgeheimnis? »David Foenkinos versteht es wie kaum ein anderer französischer Autor, unsere All­ tagsprobleme zu geistvollen, witzigen und dabei auch immer hintergründigen Geschichten zu verarbeiten« (Focus). Beispielhaft dafür ist sein Roman »Zum Glück Pauline« über einen Mann in den besten Jahren, der komplett aus der Bahn katapultiert wird. Alles be­ ginnt mit stechenden Rückenschmerzen, denen ein Nackenschlag nach dem anderen folgt. Erst sorgt ein Kollege dafür, dass er sich bei einer entscheidenden Besprechung bis auf die Knochen blamiert und seinen Job in einem angesehenen Architekturbüro verliert, dann trennt sich seine Ehefrau von ihm. Mit 40 steht er vor den Scherben seines Lebens – eine existenzielle Krise, die Chancen für einen Neuanfang birgt. Zu Recht nennt die FAZ Foenkinos’ Romane »Mutmacherbücher für Erwachsene«. © Concorde Filmverleih

Private Einblicke Tagebücher machen wie kein anderes Genre mit persönlichen Gefühls- und Gedankenwelten vertraut. Überdies spiegeln sie im Idealfall epochale Ereignisse, gesellschaftliche und geistes­ geschichtliche Entwicklun­ gen. Die interessantesten Diaristen, ihre Beweg­gründe und Eigenheiten stellt ­Michael Maar vor – inklusive Blog-Boom unserer Zeit: von Samuel Pepys, der erotische Passagen mittels SprachenMix verschlüsselte, über Tho­ mas Mann und Christa Wolf bis zu Wolfgang Herrndorf.

© Isolde Ohlbaum

David Foenkinos Zum Glück Pauline 411 S. Klappenbr. € 17,95 [D] | sFr 25,90 € 18,50 [A]

David Foenkinos Nathalie küsst 239 S. Klappenbr. € 16,95 [D] | sFr 24,50 € 17,50 [A]


© Prashant Nakwe

brüche Sehnsüchte Schicksale Vermächtnis des verlorenen Sohnes Unni hat trotz außergewöhnlichen künstlerischen Talents und entspre­ chender Zukunftschancen mit 17 den Sprung vom Dach vorgezogen. 64 Comics und Cartoons hat er hin­ terlassen, aber keine Erklärung. Doch auch schon vor seinem Freitod war er ein einziges Rätsel für seinen Vater Ousep Chacko, der seit Jahren verzweifelt versucht, den Jungen wenigstens postum zu verstehen. Familiendrama, Ge­ sellschaftsroman und Stadtporträt von Madras am Golf von Bengalen vereint der indische Schriftsteller und Journalist Manu Joseph in seinem neuen Buch. »Zugleich eine furchtbar lustige und zutiefst traurige Geschichte … wunderschön geschrieben« (New York Journal of Books).

Neuseelands Zauberberg Janet Frame gilt als bedeu­ tendste moderne Schrift­ stellerin Neuseelands und »Auf dem Maniototo« als ihr schönster Roman. Im Mittel­ punkt steht eine Erzählkünst­ lerin, die mit unglaublicher Fabulierlust die Grenzen zwischen Realität und Fiktion aufzuheben scheint. »Eigen, voller Reichtum und exzent­ risch« (Margaret Atwood).

Janet Frame Auf dem Maniototo 304 S. Geb. € 19,95 [D] | sFr 28,50 € 20,60 [A]

Manu Joseph Das verbotene Glück der anderen 375 S. Geb. € 19,95 [D] | sFr 28,50 | € 20,60 [A]

Bibliophiler Genuss: C.H.Beck textura Literarische Kostbarkeiten in besonders schöner Gestaltung veröffentlichen: Dieser Idee ist die ­traditionsreiche Reihe »textura« seit jeher verpflich­ tet. Ob Gedichte, Erzählungen oder Romane,

Denis Diderot Vier Erzählungen 128 S. Klappenbr. € 14,95 [D] sFr 21,90 | € 15,40 [A]

antike oder moderne Werke – bei jedem »Klassiker« ist die Umschlaggestaltung fein und fantasievoll auf Autor und Inhalt abgestimmt. Sprachkunst und ästhetisches Vergnügen in perfekter Harmonie!

Sappho Und ich schlafe allein · Gedichte 176 S. Klappenbr. € 16,95 [D] sFr 24,50 | € 17,50 [A]

Joseph Conrad Jugend · Der ge­heime Teilhaber 144 S. Klappenbr. € 14,95 [D] sFr 21,90 | € 15,40 [A]

Windgeflüster · Chinesische Gedichte über die Vergänglichkeit 128 S., 2 Abb. Klappenbr. € 14,95 [D] sFr 21,90 | € 15,40 [A]

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Große Geschichte Große

Historiker

Zwischen Rückständigkeit und Revolution Russland war 1917 keine Tabula rasa, sondern wesentlich stärker durch weit zurückreichende Traditionslinien geprägt, als gemeinhin angenommen. Deshalb stellt der OsteuropaHistoriker Manfred Hilder­ meier seinem Standardwerk »Geschichte der Sowjetuni­ on« nun eine Gesamtdar­ stellung zur Seite, die einen Bogen vom 10. Jahrhundert bis ins Revolutionsjahr 1917 spannt. So lassen sich Ent­ wicklungen verfolgen und Besonderheiten erkennen, die Aufschluss bieten über das Verhältnis Russlands zu Westeuropa und über Russ­ lands Rückständigkeit: ein zentrales Kriterium sowohl der historiografischen Inter­ pretation als auch der russi­ schen Selbstwahrnehmung und der Notwendigkeit von Reformen. Manfred Hildermeier Geschichte Russlands 1.504 S., 11 Ktn. Ln. € 49,95 [D] | sFr 66,90 | € 51,40 [A]

»Wir wollten das Beste, aber es kam wie immer.« In diesem Bonmot Viktor ­Tschernomyrdins klingt das Kernthema an, das der Ost­ europa-Experte Dietmar Neutatz untersucht: Drei Mal wurde Russland im 20. Jahrhun­ dert neu erfunden, drei Mal erwies sich die Umsetzung in die Praxis als überaus problematisch. Woran aber scheiterten die Aufbrüche im späten Zarenreich, im Kommunismus und in der postsowjetischen Marktwirt­ schaft? Um die Ursachen zu ergründen, betrachtet Neutatz den Vielvölkerstaat in seiner Vielgestaltigkeit. In den Blick nimmt er neben den Metropolen Moskau und St. Petersburg auch die üb­ rigen Regionen des riesigen Landes und neben den Eliten auch die Lebensverhältnisse und Wertvorstellungen der Dietmar Neutatz einfachen Bevölkerung. Träume und Alpträume 688 S., 5 Ktn. Geb. € 29,95 [D] | sFr 40,90 € 30,80 [A]

Ein bewegtes Jahrhundert »Ich schmökerte zunächst in dem Teil über die Schule, weil ich in eine gegangen bin, nahm mir dann die Kirche vor, weil sie mir fremd ist, den Abschnitt über Frauen, weil ich welche kenne, die Wissenschaft, weil ich sie still weiterhin liebe. Schließlich las ich alles in der gegebenen Reihenfolge, vier gewonnene Tage lang.«

Sten Nadolny, Frankfurter Allgemeine Zeitung

Thomas Nipperdey Deutsche Geschichte 1800 - 1918 Drei Bände in Kassette. 2.695 S. Pb. € 49,95 [D] | sFr 66,90 | € 51,40 [A]


»Es gibt nicht viele Perioden in der Geschichte, die mehr pulsierendes Leben, mehr religiöse Erschütterungen, mehr Hoffnung und Verzweiflung gekannt haben als die Zeit um 100 vor Chr. bis um 100 nach Chr.«

Werner Dahlheim in »Die Welt zur Zeit Jesu«

Am Anfang war das Wort Als Pontius Pilatus seine Hände in Unschuld wusch und rö­ mische Kriegsknechte Jesus von Nazareth durch die Straßen Jerusalems nach Golgatha prügelten, ahnte niemand, dass der Tod dieses jüdischen Wanderpredigers einen histo­ rischen Wendepunkt markieren sollte. Wie aber sah die Welt aus, über die sich der neue Glaube verbreitete? Diese bewegte Zeit lässt Werner Dahlheim lebendig werden. Er ist einer der großen Erzähler unter den Altertumswissenschaft­ lern und Autor wichtiger Antike-Bücher, z.B. einer Biogra­ phie über Augustus. Dahlheim entwirft ein facettenreiches und lebendiges Panorama einschließlich der wichtigen geistigen und politischen Strömungen in der Vielfalt des römischen Imperiums. Werner Dahlheim Die Welt zur Zeit Jesu 492 S., 50 Abb., 11 Ktn. Geb. € 26,95 [D] | sFr 36,90 | € 27,80 [A]

Die ganze Welt im Blick

Akira Iriye, Jürgen Osterhammel (Hrsg.) Geschichte der Welt. 1945 bis heute 960 S., 62 Abb., 9 Ktn. Ln. € 48,00 [D] | sFr 63,90 | € 49,40 [A] Geschichte der Welt. 1870 - 1945 1.152 S., 62 Abb., 16 Ktn. Ln. € 48,00 [D] | sFr 63,90 | € 49,40 [A]

Das Epochenwerk Klar, wenn wir Kaffee oder T-Shirts im supergünstigen Sonderangebot ergattern, zahlen die Produzenten und vor allem die Arbeiter in den Her­ kunftsländern ihren Preis. Viele, die in Billiglohnländern nicht mehr satt werden, hoffen auf bessere Lebens­ bedingungen in reichen Ländern und machen sich auf den Weg in eine un­ gewisse Zukunft – bei uns in Europa. Und wir hoffen auf rege Nachfrage nach Autos und anderen Produkten »Made in Germany« rund um den Glo­ bus, damit der deutsche Export boomt. Doch nicht erst in unserer globali­ sierten Welt sind vielfältige Zusam­ menhänge zwischen den unterschied­ lichsten Orten zu erkennen, sondern schon in früheren Jahrhunderten. Das ist der Ausgangspunkt des Konzepts der umfangreichen »Geschichte der Welt«: einer auf sechs Bände ange­ legten »ersten Weltgeschichte aus globaler Perspektive«. Die Pressereso­ nanz zum Reihenstart signalisiert den besonderen Stellenwert: »Intellektuell

so anregend wie kaum eine weitere Arbeit der Geschichtswissenschaft« (Jacques Schuster, Die Welt). »Was für ein Meilenstein: Einige der besten Historiker schreiben eine Geschichte der Welt« (Dirk van Laak, Die Zeit). Bei der transatlantischen Kooperation von C.H. Beck und Harvard Univer­ sity Press sind Akira Iriye, Professor em. für Geschichte an der Harvard Universität, und Jürgen Osterhammel, Professor für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Kon­ stanz und Autor von »Die Verwand­ lung der Welt«, die federführenden Herausgeber. Osterhammel erklärt in der Frankfurter Rundschau das bahnbrechend Neue an der sechsbän­ digen »Geschichte der Welt«: »Sie ist der erste Versuch, die Geschichte der Zivilisationen, die bisher nebeneinan­ der dargestellt wurden, zusammen zu sehen: als Globalgeschichte, also als Geschichte weiträumiger Verbindun­ gen, Einflüsse, Mischungen, Verursa­ chungen …«

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»Ein gebildeter und unterhaltsamer Spaziergang durch die deutsche Kulturgeschichte.«

Felix Johannes Enzian, Frankfurter Allgemeine Zeitung

© Anna Weise

Asfa-Wossen Asserate Deutsche Tugenden 239 S. Geb. € 17,95 [D] | sFr 25,90 | € 18,50 [A]

Jonathan Sperber Karl Marx 634 S., 33 Abb. Geb. € 29,95 [D] | sFr 40,90 € 30,80 [A]

Besser als unser Ruf Wenn schon der Dichterfürst Goethe ziemlich auf den Hund gekommen wirkt – wie sieht es da erst mit den Tugenden durchschnittlicher Deutscher aus? Wer spontan versucht ist, zur Selbstkritik auszuholen, tut gut daran, sich eines Besseren belehren zu lassen – von einem ausgewiesenen Kenner: AsfaWossen­Asserate, Großneffe des letzten Kaisers von Äthiopien, Absolvent der deutschen Schule in Addis Abeba, an der Frank­ furter Goethe-Universität pro­

Wie Marx zu verstehen ist Je akuter die Krisen des Kapitalismus, desto häufi­ ger wird Karl Marx (18181883) zitiert – seine bis in die Gegenwart reichende Wirkungsgeschichte verstellt vielfach den Blick auf die Ursprünge seiner Theori­ en. In der ersten großen Karl-Marx-Biographie seit vier Jahrzehnten bietet der exzellente Kenner Jonathan Sperber Zugang zum histori­ schen Marx und erhellt, was diesen prägte und wie eng er an das Koordinatensystem der eigenen Epoche gebun­ den war.

movierter Historiker und Autor des Bestsellers »Manie­ren«, für den er mit dem Adel­bert-vonChamisso-Preis ausgezeichnet wurde. »Aus der Sicht eines Zugereisten, der in Deutschland Wurzeln geschlagen hat« und seit 45 Jahren sehr gern hier lebt, spürt Asserate auf seinem Streifzug durch Geschichte und Gegenwart typisch deutsche Ei­ genheiten und Errungenschaf­ ten auf. Eine unterhaltsame und anregende Inventur der Ideale: von Anmut bis Zivilcourage.

Sabine Appel Caroline Schlegel-Schelling 287 S., 21 Abb. Geb. € 19,95 [D] | sFr 28,50 € 20,60 [A]

Ihres Glückes Schmied »Göttern und Menschen zum Trotz will ich glücklich sein.« Diese Lebensmaxime ver­ wirklichte Caroline Schle­ gel-Schelling (1763-1809) mit allen Konsequenzen. Obwohl die Französische Re­ volution und die Aufklärung Freiräume eröffnet hatten, war Carolines selbstbewuss­ te Haltung ungemein mutig für eine Frau ihrer Zeit. Den Lebensweg dieser beeindru­ ckend unkonventionellen Persönlichkeit schildert die Germanistin Sabine Appel, z.B. den Aufbruch mit den Göttinger »Universitätsmamsellen« und im Jenaer Kreis der Romantiker.


Charakter Gestalten » Regen. Im Regen. Er stand im Regen, unten am Läuterungsberg. Endlos stürzte der Regen auf ihn hernieder und schien dennoch die Sünden nicht abwaschen zu können, die ihn befleckten. « König, Kaiser, Büßer: Karlsjahr 2014 Zum 1200. Mal jährt sich am 28. Janu­ ar 2014 der Todestag Karls des Gro­ ßen, der seinen Beinamen bereits zu Lebzeiten bekam und als einer der bedeutendsten abendländischen Herr­ scher gilt. Sein Todestag ist Anlass für vielfältige Würdigungen – von Aus­ stellungen über Filme bis zu Büchern. Eines der hochkarätigsten historiogra­ fischen Werke ist Johannes Fried zu verdanken, der seinen Lesern Karl I. und seine Zeit auf außergewöhnliche Art nahebringt. Dass über die Person und das Leben dieser so berühmten Gestalt nur wenig bekannt ist, nimmt der vielfach ausgezeichnete Mediävist und Meister­erzähler Fried zum Anlass, alle Register zu ziehen. Er spürt Karl dem Großen anhand von Quellen,

Johannes Fried Karl der Große 736 S., 68 Abb., 2 Ktn. Geb. € 29,95 [D] | sFr 40,90 | € 30,80 [A]

Arte­fakten und Indizien nach, er zieht Analogie­ schlüsse und nutzt neben modernsten Methoden der For­ schung auch schöpfe­ rische Intuition. Fried geht es jedoch nicht um ein Denkmal, sondern um differenzierte Darstellung. Entsprechend hat bei ihm Karl spannenderweise sei­ nen ersten Auftritt nicht als König und Kaiser, sondern als büßender Sünder. Das Opus magnum des immer auf le­ bendige Lesbarkeit bedachten Histori­ kers und Sigmund-Freud-Preisträgers – ­Geschichtsschreibung der Extraklasse!

»Ein — sprachlich wie inhaltlich — gewaltiges Panorama, das sowohl mit seinen großen Linien als auch mit seiner Detailfülle besticht.«

Berthold Seewald, Die Welt

Büchners kaum bekannte Seiten Georg Büchner (1813-1837) – Freiheitsheld, Früh­sozialist und Vorkämpfer der Revolution von 1848: Bei dieser bislang vorherrschenden Sicht kommt vieles zu kurz. Im Gegensatz dazu ergründet Hermann Kurzke­biographische, geistige und historische Wurzeln und macht auch das Menschliche, Psychologische, Künstlerische, Romantische und Metaphysi­ sche im Lebens­drama Büchners bewusst. Eine wissenschaft­ lich fundierte Neuinterpretation auf höchstem erzähleri­ schem Niveau. Hermann Kurzke Georg Büchner 591 S., 48 Abb. Ln. € 29,95 [D] | sFr 40,90 € 30,80 [A]

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Dunk Erzählte Geschicht » Schließlich kam zu mir am Montag, dem 25. Juli, kurz nach acht Uhr – gesandt vom Herrn – der Erzbischof von Edessa. Es gab keine andere Hoffnung mehr; das war die letzte Möglichkeit, mich zu retten. Ihm konnte ich alles enthüllen und ihn anflehen, mir zu helfen, so rasch wie möglich aus dem Kloster zu entkommen ... «

Hubert Wolf Die Nonnen von Sant’Ambrogio 544 S., 10 Abb. Geb. € 24,95 [D] sFr 35,50 | € 25,70 [A]

150 Jahre lang blieb verborgen, welche Dimen­sion der Skandal um das römische Nonnenkloster Sant’Ambrogio tatsächlich hatte – und wie stark der Vatikan in die unheilvollen Ereignisse verwickelt war. Als Erster hat den Fall nun der katholi­ sche Kirchenhistoriker Hubert Wolf publik gemacht. Sein Buch basiert auf 13 Jahren intensiver Recherche im geheimsten aller Kirchen­archive, dem Archiv der Kongre­ gation für die Glaubenslehre. Hier spürte Wolf umfangreiches Quellenmaterial zum Inquisitions­prozess um Sant’Ambrogio auf. Ins Rollen gebracht hatte ihn 1859 die deut­ sche Fürstin Katharina von HohenzollernSigmaringen, nachdem sie als Novizin im Kloster mehrere Vergiftungsversuche über­ lebt hatte. Sie zeigte beim Papst an, dass in Sant’Ambrogio statt der strengen Ordens­ regeln eigene »Gesetze« galten: Selbst­ insze­­nierungen von Nonnen als Heilige,

Segnungen per Zungenkuss und lesbische Initiationsriten waren an der Tagesordnung. Sprengkraft bekommt der Fall auch durch den Beichtvater. Unter Pseudonym sündigte er im Kloster, unter seinem richtigen Na­ men gehörte er zu den engen Vertrauten des Papstes – und machte als dessen Chefideo­ loge Karriere. »Das ist ein einzigartiger Fall von Sex and Crime«, erklärt Hubert Wolf, der die Fülle überlieferter Fakten ausschöpft und als spannende Geschichte präsentiert. So urteilt Rudolf Neumaier in der »Süddeut­ schen Zeitung«: »Meisterhaft erzählt – mit Überraschungseffekten, die vom Autor eines Kriminalromans stammen könnten.« Ebenso lebendig schildert Wolf den kirchenge­ schichtlichen und historischen Hintergrund und stellt kritische Fragen, die die Bedeu­ tung des Falls für die Gegenwart bewusst machen.

»1812 gehört zu den seltenen historischen Büchern, die man von der ersten bis zur letzten Seite mit angehaltenem Atem liest. Besser als in diesem grandiosen Epos über eine militärische und menschliche Katastrophe kann Geschichte nicht erzählt werden.«

Menschliche Tragödie, erschütternde Zeugnisse Beide Seiten standen einander in nichts nach, wenn es darum ging, eigene Fehlentscheidungen zur strategischen List umzudeuten. Beide rühmten sich nach Gefechten als Sieger. Die Realität aber sah anders aus: Napoleons Feldzug gegen Russland 1812 wurde zu einem der größten militä­ rischen Desaster der Neuzeit. Die menschliche Tragödie beispiellosen Ausmaßes führt der britische Historiker Adam Zamoyski lebendig vor Augen. In seinem Epos macht er nachvollziehbar, welche verheerenden Auswirkungen der Krieg auf die Betroffenen hatte. Ob Soldaten, Offiziere oder Zivilisten, Angehörige von Napoleons Grande Armée oder russische Kriegsteilnehmer: Um das Spektrum unterschied­ licher Perspektiven und Erfahrungen zu beleuchten, hat Zamoyski Hunderte von Briefen, Tagebüchern und Memoi­ ren ausgewertet – vielfach zum ersten Mal. In seiner facet­ tenreichen Darstellung deckt er nicht zuletzt die Wahrheit hinter den Mythen auf.

Volker Ullrich, Die Zeit

Adam Zamoyski 1812 720 S., 60 Abb., 24 Ktn. Geb. € 29,95 [D] | sFr 40,90 | € 30,80 [A]


Eric Schlosser Command and Control 598 S. Geb. € 24,95 [D] | sFr 35,50 | € 25,70 [A]

Die verdrängte Bedrohung Was ist am meisten zu fürchten? Potenzielle Angriffe von außen? Oder Gefahren aus dem Inneren der Atom­ waffenarsenale? Wie fragil die Sicher­ heit ist, deckt Eric Schlosser in seinem Buch auf. Es liest sich wie ein Thriller, beruht jedoch keineswegs auf Fanta­ sie, sondern auf Fakten und Berichten von Insidern. Schlosser hat mit Ange­ hörigen der US-Luftwaffe gesprochen, die ihr Leben für die Sicherheit ständig gefechtsbereiter Massenvernichtungs­ waffen einsetzen und dabei zu Unfall­ zeugen wurden. Und er hat Informa­ tionen aus noch nicht veröffentlichten militärischen Akten gewonnen. So kann er einen bisher geheim gehal­ tenen Unfall in einem unterirdischen Waffensilo genau rekonstruieren, der um ein Haar zur Zerstörung mehrerer Großstädte geführt hätte. Schlosser zeigt, wie hochriskant das Zusammen­ wirken menschlicher Fehlbarkeit und technischer Komplexität ist: Schon ein falscher Handgriff genügt, um ein Arma­geddon auszulösen. In den Blick rückt Schlosser die vielfach vergessene Gefahr, der wir seit dem Kalten Krieg ausgesetzt sind – bis heute. Ein brisan­ tes Buch, das bis zur Veröffentlichung unter strenger Geheimhaltung stand!

© Aspersions; en.wikipedia

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Arkansas, 18. September 1980, abends: Bei Routinearbeiten an einer gefechtsbereiten Titan-IIRakete rutscht einem Arbeiter ein Schraubenschlüssel aus der Hand. »Oh, Mann, das ist nicht gut«, ist sein erster Gedanke. Das Missgeschick führt zu einer Kettenreaktion, der größte je gebaute Atomsprengkopf droht zu explodieren …

»Command and Control gehört zu den alptraumhaftesten Büchern, die in den letzten Jahren geschrieben wurden – und hat gute Chancen, in dieser Kategorie die Nummer eins zu sein. Und es ist umso erschreckender, als es so unabweisbar richtig und so verdammt gut lesbar ist.«

Eric Schlosser 1959 in New York geboren, studierte Schlosser in Princeton Amerikanische Geschichte. Er schreibt regelmäßig für namhafte Zeitungen und Magazine, etwa »The Atlantic Monthly«, »The New York Times« und »The New Yorker«. Schlosser zählt zu den profiliertesten investigativen Journalisten der USA und ist in seiner Heimat berühmt und gefürchtet für seine exzellent recherchierten Reportagen, die mehrfach ausgezeichnet wurden. Übrigens ist er der Schwiegersohn eines anderen kritischen Geistes: Robert Redford. Internationale Bekanntheit erlangte Schlosser durch seinen Bestseller »Fast Food Nation« über gesundheitliche Folgen von

John Lloyd, Financial Times

Fast-Food-Ernährung, über hygienische Missstände und diskriminierende Arbeitsverhältnisse in der FastFood-Industrie. Als ausführender Produzent und Co-Drehbuchautor war er am Film »Fast Food Nation« beteiligt, der 2006 in Cannes für die »Goldene­Palme« nominiert war. © ullstein bild

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Einmischungen heute – Geschichte von morgen

Hans-Ulrich Wehler Die neue Umverteilung 192 S. Klappenbr. € 14,95 [D] | sFr 21,90 | € 15,40 [A]

Reformen und Rückschläge Selten war so viel Umbruch: Ob Agen­ da 2010, Atomausstieg oder Kriegsein­ sätze der Bundeswehr – die rot-grüne Regierung prägten heftige Auseinan­ dersetzungen, tiefgreifende Paradig­ menwechsel und Weichenstellungen, die bis heute umstritten sind. Errun­ genschaften, Fehlschläge und Nach­ wirkungen untersucht der Zeithistori­ ker Edgar Wolfrum, der als Erster eine zeitgeschichtliche Aufarbeitung der rot-grünen Ära vom Wahlsieg 1998 bis zur Abwahl 2005 vorgelegt hat. Seine Gesamtdarstellung basiert auf exklusi­ vem Quellenzugang und auf intensiven Gesprächen mit vielen Politikern. Edgar Wolfrum Rot-Grün an der Macht 848 S., 37 Abb. Geb. € 24,95 [D] | sFr 35,50 | € 25,70 [A]

Alarmsignale Während Politiker lange über Formulierungen im letzten Armuts- und Reichtumsbericht stritten, spricht Hans-Ulrich Wehler Klartext. Der Sozialhistoriker und Autor des fünfbändigen Standardwerks »Deutsche Gesellschaftsgeschichte« weist in seiner neuen Studie nach, dass die ungleiche Verteilung der Vermögen und Einkommen sich hierzulande zuspitzt und die Auswir­ kungen auf alle Lebensbereiche immer drastischer werden. Wehler warnt vor Gefahren für den sozialen Frieden und fordert eine offene Diskussion sowie verantwortliches politisches Handeln, um gerechtere Verhältnisse sicherzustellen.

Dialog mit vielen Denkanstößen Zwei Freunde, die einander und ihren Lesern viel zu sagen haben: Joschka Fischer, Au­ ßenminister außer Dienst und langjähriger Spitzenpolitiker der Grünen, und Fritz Stern, namhafter amerikanischer Historiker deut­ scher Herkunft und Friedenspreisträger, thematisieren Persönliches und Politisches, Erfahrungen der Vergangenheit und Heraus­ forderungen der Gegenwart und Zukunft. Scharfsinnig und anregend. Joschka Fischer, Fritz Stern Gegen den Strom 224 S. Geb. € 19,95 [D] | sFr 28,50 | € 20,60 [A]


Rupert Neudeck Es gibt ein Leben nach Assad 192 S., 15 Abb., 2 Ktn. Klappenbr. € 14,95 [D] | sFr 21,90 | € 15,40 [A]

Interview mit Rupert Neudeck 3 Sie haben sehr viel Erfahrung mit Hilfseinsätzen. Was ist in Syrien anders als an anderen Krisenherden und Kriegsschauplätzen? 7 Syrien bräuchte ohne den Bürger­ krieg keine Hilfe von außen, weil es einen hohen zivilisatorischen Stan­ dard hat. Das Land benötigt jetzt die Nothilfe und wird sehr rasch wieder sich selbst helfen können, wenn der Bürgerkrieg beendet ist und die Menschen ihr Schicksal selbst bestimmen können. 3 Was kann humanitäre Hilfe aktuell im Norden Syriens – trotz Bombardierung und Sanktionen – leisten? 7 Es fehlen materielle Güter, z.B. Medi­kamente, besonders Atropin gegen Giftgasattacken. Aber es geht auch darum, ein Zeichen zu setzen: Humanitäre Hilfe ist der einzige Trost der Syrer, die sich als das verlassenste Volk der Erde fühlen. Denn bisher sind sie von der inter­ nationalen Gemeinschaft weitge­ hend alleingelassen worden. 3 Welches Erlebnis in Syrien hat Sie am meisten erschüttert? 7 In Keljebrin zeigten uns die Ein­ wohner drei Häuser, die durch eine Rakete nahezu in den Boden ge­ stampft wurden. Unter den Trümmern lagen 15 Menschen begraben, darun­ ter Kinder und ein neun Monate altes Baby. Alle, die herumstanden, konnten vor Ohnmacht und Wut nur weinen.

3 »Rupert ist so dünn, dass die Kugeln an ihm vorbeifliegen«, hofft Ihre Frau. Wie gehen Sie selbst mit Angst um? 7 Angst zu haben ist eine wichtige Fähigkeit, die man braucht, um sich zu schützen. Ich bin aber in den Krisengebieten trotz allem als Deutscher mit weißer Hautfarbe und Rückflugticket immer in einer pri­ vilegierten Situation und viel besser dran als die Menschen vor Ort. Ich kann immer hinaus aus dem Land und werde besser geschützt und behandelt als alle anderen, auch bei den Bombenangriffen und Massa­ kern, die ich miterlebt habe. 3 Der Titel Ihres Buches drückt Hoffnung aus. Woran machen Sie sie fest? Welche Chancen sehen Sie? 7 Die Assads kommen und gehen, das syrische Volk bleibt bestehen. Die junge Generation, die Hälfte der Bevölkerung, ersehnt sich ein Syrien mit Sunniten, Alewiten, Christen, Jeziden, Kurden und künftig auch wieder Juden. Und ohne Geheim­ dienste. Es wird noch lange dauern, die Wunden des Bürgerkriegs zu heilen und die ­Syrer wieder zusam­ menzuführen, aber die Menschen, die ich in dem Land erlebt habe, machen mich zuversichtlich. Wir können ihnen jetzt helfen, wir kön­ nen für sie beten, möglichst gemein­ sam. Muslime und Christen und Juden.

© Micniosi; de.wikipedia

Syriens Tragödie hautnah Von Freiheitshoffnungen des arabi­ schen Frühlings zum blutigen Bür­ gerkrieg: Umgetrieben vom Leid der syrischen Zivilbevölkerung startete Rupert Neudeck mit seiner Hilfsor­ ganisation Grünhelme im Juni 2012 die humanitäre Hilfe – eine extreme Herausforderung. Die Situation, seine Erlebnisse und Beobachtungen in dem zerrissenen Land schildert Neudeck in seinem Tagebuch, einschließlich der Entführung dreier Grünhelm-Mit­ arbeiter, für Neudeck die schlimmste Erfahrung in mehr als 30 Jahren im Einsatz für Notleidende.

Die Welt hinter Lampedusa Navid Kermani ist ein Grenzgänger zwischen Kulturkreisen, Wirkungs­ bereichen und Weltregionen. 1967 als Sohn iranischer Eltern in Siegen geboren, hat sich der habilitierte Orientalist vor allem als Autor vielfach ausgezeichneter wissenschaftlicher und literarischer Werke einen Na­ men gemacht. Für seine Reportagen bereiste er jahrelang Krisengebiete, in denen der Ausnahmezustand zum Alltag geworden ist: von Kaschmir bis Lampe­dusa. In Teheran war er als einziger westlicher Berichterstatter hautnah bei der Niederschlagung der Massenproteste dabei. Durch Pakistan pilgerte er mit Sufis, und in Afghanis­ tan lud er einen Ex-Taliban zum Tee ein. Sein Hauptinteresse gilt Ursachen und Auswirkungen von Konflikten, die nicht an Europas Grenzen enden, und direkt betroffenen Menschen, ihren Beweggründen, Nöten und Hoffnun­ gen. Kermani macht an individuellen Schicksalen weltpolitische Problem­ lagen und existenzielle Bedrohungen bewusst.

Navid Kermani Ausnahmezustand 253 S., 10 Ktn. Geb. € 19,95 [D] | sFr 28,50 | € 20,60 [A]

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Ethik

Courage

Haltung

Verantwortlich leben »Wer die öffentlichen Debatten ver­ folgt, weiß, dass Wolfgang Huber einer der führenden intellektuellen Köpfe ist«, erklärte Exler Gerhard »Uns verbindet das Empfinden eines ele- Kanz­ Schröder 2012 in mentaren Zusammenhanges zwischen seiner Festrede christlichem Bekenntnis und politischer zum 70. Geburts­ tag von Wolfgang Verantwortung.«   Richard von Weizsäcker Huber. Besonders schätzt Schrö­ der, dass Huber sich entschieden für Freiheit und Verantwortung einsetzt, sei es im Nationalen Ethikrat oder bis 2009 als Ratsvorsitzender der EKD. In diesen Ämtern, durch familiäre Prä­ gung - vor allem durch den Vater Ernst Rudolf Huber, einen der bedeutendsten deutschen Staatsrechtler - und aktuell als Fellow am Stellenbosch-Institut in Südafrika wurde Huber immer wieder mit ganz praktischen Fragen konfrontiert, auf die grundsätzliche Ethiken meist keine Antwort geben: Wie verantwortlich ist es, die neuen medizinischen Möglichkeiten aus­ zuschöpfen? Darf man Embryonen aussortieren und töten? Wie sollen wir mit der Diskriminierung von Men­

schen unterschiedlicher Religion oder Hautfarbe umgehen? Wolfgang Hubers Buch richtet sich an alle, die nach Ori­ entierung zu den Grundfragen unseres Lebens suchen: Von der Entstehung des Lebens bis zu seinem Ende und von Armut bis Profit formuliert er Maß­ stäbe des Menschlichen, die Impulse für klare Antworten und verantwortli­ ches, mutiges Handeln geben. Menschen mit Mut, ihrem Gewissen zu folgen, stehen auch im Mittelpunkt zweier Bücher über den Widerstand gegen die nationalsozialistische Dik­ tatur. Elisabeth Sifton und Fritz Stern entwerfen ein eindrucksvolles Dop­ pelporträt Dietrich Bonhoeffers und Hans von Dohnanyis. Die Theologin Margot Käßmann hat gemeinsam mit der Zeithistorikerin Anke Silomon eine Anthologie herausgegeben und ausführlich kommentiert, die erst­ mals die bewegendsten Zeugnisse des christlichen Widerstands vereint, darunter viele bisher unveröffentlichte Texte. Die persönlichen Aufzeichnun­ gen regen zur Selbstbefragung an: Wie mutig wären wir selbst, wenn es darauf ankommt?

Wolfgang Huber Ethik 310 S. Geb. € 19,95 [D] | sFr 28,50 | € 20,60 [A]

Margot Käßmann, Anke Silomon (Hrsg.) Gott will Taten sehen 479 S., 48 Abb. Geb. € 19,95 [D] | sFr 28,50 € 20,60 [A]

© Isolde Ohlbaum

© Stellenbosch Institute for Advanced Study

© Monika Lawrenz

Elisabeth Sifton, Fritz Stern Keine gewöhnlichen Männer 176 S., 20 Abb. Geb. € 18,95 [D] sFr 27,50 | € 19,50 [A]


Haltung

Ethik

Religion

»Ich selbst habe nie den Anspruch gehabt, der Gesellschaft Regeln­ zur Aktion zu geben. Dazu war ich zu skeptisch. Ich begnüge mich, einige Sätze zu schreiben, die einigen Menschen Anlass geben nachzudenken.« Kurt Flasch in Der Spiegel

»Mit 83 Jahren gehe ich mit kräftigen Schritten aufs Ende meines Lebens zu. Ich nutze die Gelegenheit, hier Bilanz zu ziehen über meine Erfahrungen. Zu ihnen gehört die christliche Religion. Sie war nicht das einzige Thema meines Lebens, noch nicht einmal sein Hauptinhalt. Politik, Geschichte, Philosophie und Literatur waren genauso wichtig. Aber ich kam in wechselnden Formen immer wieder auf die christliche Religion zurück.«

Kampfschrift, sondern als Einladung an Gläubige und Ungläubige, sich selbst ein Ur­ teil zu bilden. Grundlagen dafür bietet er auf zwei eng verbundenen Ebenen: Ausgehend von seiner Herkunft aus einer liberal-katho­ lischen, politisch und kulturell engagierten Familie schildert er, wie seine Zweifel ent­ standen und stetig wuchsen. Die christliche Lehre, der seine Kritik gilt, hinterfragt er, indem er sich mit zentralen Glaubenssätzen, ihren Quellen und den katholischen wie evangelischen Variationen auseinandersetzt.

Lebensweg eines Zweiflers Kurt Flasch gilt als »einer der größten Gelehrten der Gegenwart« (FAZ) und wurde vielfach ausgezeichnet, etwa mit dem Joseph-Breitbach-Preis. Über den Essaypreis »Tractatus« freute er sich besonders, weil er »für eine Denk- und Schreibweise vergeben wird, die schwierige Fragen in lesbare Form bringt«. Als einer der führenden Philosophiehistoriker wurde Flasch an verschiedene Universitäten gerufen. Er hielt viele Gastvorlesungen, etwa an der Sorbonne in Paris, zog es aber vor, als Ordinarius für Philosophie an der RuhrUniversität Bochum zu bleiben. Hier hielt er über zwei Semester die Vorlesung »Warum ich kein Christ bin« – ein Thema, das ihn seit jungen Jahren beschäftigt. 1930 in eine liberal-katholische Familie hineingeboren, erlebte er die Bedrohung engagierter Christen durch die Nationalsozialisten. Erste Auslöser, über die religiöse

Überlieferung nachzudenken, waren persönliche Verluste. »Nachdem meine Mutter und mein Bruder im Bombenkrieg umgekommen waren, wollte ich wissen, ob ich je wieder mit ihnen zusammen sein werde«, berichtete Kurt Flasch im Spiegel-Interview. Angeregt durch die Philosophie begann er, »christliche Dokumente nach dem Für und Wider zu durchdenken«.

© Bücherknecht; commons.wikimedia.org

Gläubig oder ungläubig? Eine Hochzeit ohne kirchliche Trauung oder Weihnachten ohne festlich beleuchteten Gottesdienst finden viele Menschen unvor­ stellbar. Dennoch ist es keine konventionelle Selbstverständlichkeit mehr, Christ zu sein. Gläubige zweifeln, Ungläubige suchen nach Orientierung – auch beim Christentum. Aber kann man überhaupt vernünftigerweise Christ sein und bleiben? Diese Frage, die ihn selbst seit Langem intensiv beschäftigt, er­ örtert der Philosophiehistoriker Kurt Flasch ausführlich. Sein Buch versteht er nicht als

Kurt Flasch Warum ich kein Christ bin 280 S. Geb. € 19,95 [D] | sFr 28,50 | € 20,60 [A]

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&Ende

Anfang Im Leben siegt derjenige, der sich den gegebenen Bedingungen am besten anzupassen versteht. So lehrt es Darwin – und mitunter auch unsere eigene Erfahrung im Alltag. Aber das ist nur die halbe Wahrheit, wie Martin A. Nowak nachweist, »einer der aufregendsten theoreti­ schen Biologen unserer Zeit« (The New York Times Book Review). Seine Erkenntnis: Unser auf Durchsetzung gegen die Konkurrenz ausgerichtetes Erfolgsstreben bringt uns individuell zum Ziel. Wenn es jedoch ums Ganze geht, bewährt sich auf lange Sicht nur Kooperation. Als einer der weltweit führenden Experten für Evolution und Spieltheo­ rie erforscht Nowak seit Jahrzehnten das Spannungsverhältnis zwischen Konkurrenz und Kooperation. Dass die Kooperation wesentlich mehr zur Evolution beiträgt als weithin ange­ nommen, belegt er von den primitiven Einzellern bis zum Gemeinschaftsle­ ben der Menschen. Nowak zeigt, dass in der Evolution ne­ ben der Mutation und Selektion auch die Kooperation als kreative Kraft eine

entscheidende Rolle spielt. Sie gewinnt mehr denn je an Bedeutung in unserer Zeit globaler Herausforderungen, z.B. angesichts des Problems der zuneh­ menden Ressourcenknappheit. Wie Konkurrenz sich in Kooperation ver­ wandeln lässt und wie wir Menschen unsere lebenswichtigen Potenziale als Kooperatoren entfalten können, erklärt Nowak anschaulich und ausführlich. Fundamentale Menschheitsfragen sind auch der Ausgangspunkt von Edward Osborne Wilson. Das internationale Renommee des amerikanischen Bio­ logen beruht auf Forschungsarbeiten und vielfach ausgezeichneten Büchern über soziale Insekten. Für großes Auf­ sehen sorgte er Mitte der 70er Jahre durch die Begründung der Soziobiolo­ gie, die Wechselwirkungen zwischen Evolution und sozialem Verhalten untersucht. Die Quintessenz seines Lebenswerks reflektiert der emeritier­ te und dennoch unermüdlich lehren­ de Professor in seinem neuen Buch. Dabei dienen dem Doyen der Amei­ senforschung Vergleiche zwischen Insektenstaaten und menschlichem

Zusammenleben als Schlüssel zum Verständnis der menschlichen Natur und zur Erklärung von Phänomenen wie der Eusozialität. Wie vielfältig sich aus biologischer Perspektive die Menschheitsgeschichte erzählen lässt, zeigt Hansjörg Küster. Sein fruchtbarer Ansatz rankt sich um die Kultivierung von Pflanzen, die vor rund 10.000 Jahren in mehreren Regionen der Erde zugleich, aber unabhängig voneinander begann – für Küster die Weichenstellung schlecht­ hin, denn sie markiert den Wandel von der nomadischen Existenz als Jäger und Sammler zur Sesshaftwerdung. Die vielschichtige Darstellung reicht von den Anfängen bis zu essenziellen Fragen der Gegenwart.

Hansjörg Küster Am Anfang war das Korn 298 S., 60 Abb., davon 53 in Farbe. Geb. € 24,95 [D] | sFr 35,50 | € 25,70 [A]

Martin A. Nowak mit Roger Highfield Kooperative Intelligenz 347 S., 1 Tab. Geb. € 24,95 [D] | sFr 35,50 | € 25,70 [A]

E. O. Wilson Die soziale Eroberung der Erde 384 S., 55 Abb., 3 Tab. Geb. € 22,95 [D] | sFr 32,90 | € 23,60 [A]


Leben

© Antoinette Borchert

Menschen

André Aleman Wenn das Gehirn älter wird 240 S., 20 Abb. Geb. € 17,95 [D] | sFr 25,90 | € 18,50 [A]

Interview mit André Aleman, Neurowissenschaftler 3 Sie plädieren für eine Neubewertung des alternden Gehirns. Was bringt Sie darauf? 7 Das alternde Gehirn kann daran leiden, dass die Geschwindigkeit des Denkens und Erinnerns nachlässt, aber es hat genauso Vorteile, wie zahlreiche Studien weltweit zeigen. Viele ältere Menschen lassen jüngere alt aussehen! 3 Können Sie das erläutern? 7 Beispielsweise haben Ältere ein besseres Allgemeinwissen und einen reicheren Wortschatz. Hinzu kommt, dass Ältere emotional stabiler und weniger neurotisch sind. Auf der Ebene des Gehirns aktivieren Ältere beide Gehirnhälften in größerem Ausmaß und besitzen die Fähigkeit, eine stärkere Ak­ tivität des Frontalhirns zu entwickeln, um Defizite zu kompensieren. 3 Wie können wir das unterstützen? 7 Ein gutes Vorbild für »erfolgreiches Altern« kann die Neurowissenschaftle­ rin Marian Diamond sein: Mit 84 hielt sie noch Vorlesungen über die Anato­ mie des Gehirns an der Universität von Kalifornien. Stets betonte sie die Rolle gesunder Ernährung für ein optimales Altern des Gehirns. Und sie hob die Bedeutung der Liebe für unser Gehirn hervor: Unterstützung von Menschen, die wir gern haben, verringert nach­ weislich Stress und sorgt für Glücks­ gefühle.

Test des räumlichen Vorstel­ lungs­ver­mögens. Ist die Figur rechts identisch mit der Figur links?

Antworten A, ja; B, ja; C, nein

3 »Anti-Aging« messen wir eine ungeheure Bedeutung bei. Wie beurteilen Sie diesen Zeitgeist? 7 Meiner persönlichen Ansicht nach ist nichts Schlechtes daran älter zu werden. Es handelt sich um einen natürlichen Prozess, der ein Teil des Lebens ist und den wir als solchen akzeptieren können. 3 Was steckt hinter unserem Versuch, dem »­Alter« vorzubeugen? 3 Uns treibt der verständliche Wunsch, die negativen Seiten des hohen Alters wie körperliche Gebrechlichkeit und eine Verschlechterung des Gedächtnis­ ses abwenden zu wollen. 3 Am Universitätsmedizinischen Zentrum Groningen, wo Sie tätig sind, steht »Gesundes Altern – Healthy Aging« im Mittelpunkt der Arbeit. Woran wird hier geforscht? 7 Der Schwerpunkt liegt auf der Fra­ ge »Wie können wir länger gesund, glücklich und sozial aktiv bleiben?«. Forscher verschiedener Fachrichtun­ gen wie Medizin, Biologie, Psychologie und Soziologie untersuchen Faktoren, die unser körperliches, psycholo­ gisches und soziales Wohlbefinden beeinflussen. In meinem Fachbereich am neurowissenschaftlichen Zentrum führen wir Studien zu den Frühstadien der Alzheimer-Erkrankung durch. Ziel ist es, Erkenntnisse zu gewinnen, die Behandlungsformen anregen.

Von Frühförderung bis Pubertät Kontroverse Debatten und Begriffe wie »Rabenmutter« und »Helikopter-Eltern« belegen es: Erziehung ist kein Kinderspiel, sondern mit mehr Leistungsdruck denn je verbunden. Viele Eltern sind verunsichert. Deshalb setzt Xenia Frenkel, vier­ fache Mutter, erfahrene Erziehungs­beraterin und Autorin bei der Zeitschrift »Eltern«, genau bei den Fragen an, die Mütter und Väter umtreiben. Ange­sprochen werden alle relevanten Themen, z.B. Kinderbetreuung, Ernährung, Lernen, Umgang mit Handy und Medien. Ein alltagsnaher Erziehungsbegleiter für Elternpaare, Alleinerziehende und Patchwork-Familien. Xenia Frenkel Kinder erziehen 192 S. Klappenbr. € 14,95 [D] | sFr 21,90 | € 15,40 [A]

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Ganz

großes

Theater Blick hinter die Kulissen Ob Abendgarderobe und Premierenabo oder heimelig-legeres Outfit und be­ queme Sofalage: Der Kulturgenuss wird umso größer, je mehr Einblicke man gewinnt. Ein Glücksfall ist das Gemein­ schaftswerk der Musikwissenschaftler Carolyn Abbate und Roger Parker. Sie haben sowohl die Kunst als auch das breite Publikum im Blick, dem sie ein lehrreiches Lesevergnügen bescheren. 400 Jahre Operngeschichte lassen sie lebendig werden. Sie würdigen Kompo­

nisten und Werke, aber auch Gesangs­ stars aller Epochen: von Farinelli bis Anna Netrebko. Von zeitloser Faszina­ tionskraft ist die Musik Verdis. Einen »idealen Einstieg« bietet John Rosselli in das Werk und die künstlerische Ent­ wicklung des Maestro. Theater- und Operngeschichte der letz­ ten 50 Jahre spiegelt die Autobiografie von Dieter Dorn, einem der profilier­ testen Regisseure und Intendanten unserer Zeit.

Carolyn Abbate, Roger Parker Eine Geschichte der Oper 735 S., 50 Abb. in Farbe. Format 15,8 × 24,0 cm. Geb. € 38,00 [D] | sFr 50,90 | € 39,10 [A]

John Rosselli Giuseppe Verdi 286 S., 24 Abb. 1 Kt. Ln. € 21,95 [D] | sFr 31,50 € 22,60 [A]

Gesichter, die Bände sprechen Profis wie Politiker und Fotomodelle haben es drauf – und wir gewöhn­ lichen Bürger tun ebenfalls unser Möglichstes, auch wenn keine Kame­ ras auf uns gerichtet sind. Bei unserer Selbstinszenierung und Imagepflege spielt das Gesicht eine Hauptrolle: Wir knipsen ein Lächeln an, um uns von unserer besten Seite zu zeigen. Oder setzen in der Konferenz eine interessierte Miene auf, obwohl wir die Beiträge langweilig finden. Keiner von uns will sein Gesicht verlieren. Und dennoch kommt es vor, dass ein Gesicht auch ohne Worte Bände spricht. Dass jeder von uns ein vielfäl­ tiges Repertoire an Rollen beherrscht und entsprechend seinem Selbstbild und der Situation durch sein Gesicht repräsentiert, zeigt Hans Belting. Der Kunsthistoriker, Medientheoretiker und Autor von Schlüsselwerken der

Dieter Dorn Spielt weiter! 427 S., 60 Abb. Geb. € 24,95 [D] | sFr 35,50 € 25,70 [A]

Bildforschung hat die erste Kulturge­ schichte des Gesichtes erarbeitet – ein ebenso gewagtes wie hochaktuelles Buchprojekt, das Beschreibung, Ana­ lyse und Gesellschaftsstudie verbindet und eine Fülle von Aspekten vor Augen führt: von den Masken der Stein­ zeit über das Porträt im Wandel der Malerei bis zu Facebook-Profilen der Gegenwart. Beltings »souveräner Gang durch die Kulturgeschichte liefert eine Fülle bestechender Einsichten« (Ingo Arndt, taz).

Hans Belting Faces 343 S., 134 Abb., davon 58 in Farbe. Format 17,0 × 24,0 cm. Geb. € 29,95 [D] | sFr 40,90 | € 30,80 [A]


Burgen Vom Verlies bis zum Wehrturm Burgen prägen seit Jahrhunderten die Kulturlandschaften in ­Europa. Heute gehören die mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Bauwerke zu den beliebtesten Ausflugs- und Reisezielen und beflü­ geln bei Groß und Klein Fantasievorstellungen von mutigen Rittern und anmutigen Burgfräulein. Geschichtsinteressierten bieten sie in atmosphärischer Kulisse Gelegenheit zur Horizonterweiterung. Entsprechend sind manche Burgen wahre Publikumsmagnete. In Nürnberg beispielsweise verbucht die general­sanierte Kaiser­ burg Besucherrekorde. Im Mittelalter eine der wichtigsten deut­ schen Kaiserpfalzen, beherbergt sie seit 1999 das KaiserburgMuseum, eine Außenstelle des Germanischen Nationalmuseums. Dessen Generaldirektor G. Ulrich Großmann hat sich nicht nur in Nürnberg um die Erforschung von Burgen verdient gemacht, sondern auch international. Der renommierte Experte bietet eine anschauliche Einführung am Beispiel der bedeutendsten Burgen in Mitteleuropa. Auf dem aktuellen Forschungsstand wird grund­ legendes Wissen vermittelt: Was genau ist eine Burg? Wie wurden Burgen angelegt und aus welchen Gründen? Wer hatte überhaupt das Recht, eine Burg zu bauen, und welche Befugnisse hatten Burgherren? Welche Bedeutung hatten Burgen in der mittelalterlichen Gesellschaft? Ob wichtige Bauelemente oder kompakte Erklärungen von Fachbegriffen, Grundrisse und exemplarische Fotografien: Großmanns Buch bietet einen hervorragenden Über­ blick und bewährt sich auch als Begleiter bei Besichtigungen.

G. Ulrich Großmann Die Welt der Burgen 304 S., 108 meist farbige Abb. Format 17,0 × 24,0 cm. Geb. € 26,95 [D] | sFr 36,90 | € 27,80 [A]

Dansker: aus der Burganlage, insbesondere beim Deutschen Orden, herausgeschobener Abortbau, der über eine Brücke zugänglich ist

Verlies: nur von oben zugängliches kurzzeitiges Gefängnis, meist im Untergeschoss eines Turms

Veste Heldburg in Thüringen

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Die C.H.Beck Jubiläums-Edition: Acht ausgewählte Werke aus dem historischen Programm legt der Verlag C. H. Beck in einer besonderen Edition zum 250. Verlagsjubiläum vor: Bücher, die unseren Blick auf ein Ereignis, eine Epoche, eine Persönlichkeit in besonderer Weise geprägt haben. Der Bogen spannt sich dabei von der Antike bis an die Schwelle der Gegenwart und bringt zu­

gleich die Vielfalt historischer Erfahrungen zum Ausdruck. Neben großen Gesamtdarstellungen sind deshalb auch Höhepunkte der Tagebuch- und Briefliteratur vertreten. Allen Werken dieser Edition gemeinsam ist ihr unbestritte­ ner Rang. Mit Klappenbroschur edel ausgestattet laden die erschwinglichen Ausgaben zur Wiederentdeckung ein.

Alexander Demandt Alexander der Große 655 S., 16 Farbtafeln, 30 Abb., 3 Ktn. € 18,00 [D] | sFr 25,90 € 18,50 [A]

Johannes Fried Das Mittelalter 606 S. € 16,00 [D] | sFr 23,50 € 16,50 [A]

Hansjörg Küster Geschichte der Landschaft in Mitteleuropa 448 S., 216 Abb. € 20,00 [D] sFr 28,90 | € 20,60 [A]

Jürgen Osterhammel Die Verwandlung der Welt 1568 S. € 24,00 [D] | sFr 34,50 € 24,70 [A]

Ein unvergänglicher Held Alexander der Große ist eine der ruhmreichsten Ge­ stalten der Geschichte. Der Makedone und seine einzig­ artige Wirkungsgeschichte stellen Historiker vor eine Mammutaufgabe. Alexander Demandt, herausragender Antikekenner, meistert sie souverän. Als Erster über­ haupt verbindet er Alexan­ ders militärische, politische und kulturelle Leistungen mit seiner Instrumentalisie­ rung für ideologische Zwe­ cke und mit Legenden, die das Alexander-Bild prägen.

Jahrtausend-Werk Nicht weniger als ein »Jahr­ tausend-Programm« meistert der renommierte Mediävist Johannes Fried in seiner furiosen Darstellung des Mittelalters. Vom Ausklang der Antike um 500 n. Chr. bis zum Beginn der Renaissance um 1500, von Boethius bis Botticelli vergegenwärtigt er die Lebensfülle europäischer Geschichte. Historische Gestalten geleiten durch die spannenden und vielschich­ tigen Kapitel der Geschichte, deren Weichenstellungen den Weg in unsere moderne Welt weisen.

Landschaft lesen Ob Gebirge, Küste, Wildnis oder kultivierte Natur: Land­ schaften verändern sich kon­tinuierlich. Den Wandel, dem sie unterworfen sind, schildert Hansjörg Küster auf sehr anschauliche Art. Er erläutert, wie von der Eiszeit bis zur Gegenwart geologische Prozesse, klima­ tische Einflüsse, Pflanzen, Tiere und in immer stär­ kerem Maße Menschen die Erde formten. Das Standard­ werk enthält eine Fülle von Erkenntnissen, welche Spu­ ren in der Landschaft auf deren Geschichte hinweisen und wie sie zu deuten sind.

Horizonterweiterung Osterhammels Universal­ geschichte des 19. Jahrhun­ derts gilt aus guten Gründen als epochales Werk der Geschichtsschreibung. Seine grandiose Darstellung der Welt im Umbruch fragt nach Strukturen, Zäsuren, Kontinuitäten, Gemeinsam­ keiten und Gegensätzen. Nachvollziehbar führt er den gängigen eurozentri­ schen Ansatz ad absurdum, wählt neue Para­digmen und erweitert die Perspek­ tiven. Oster­hammels Opus magnum wurde mit dem NDR-Sachbuch-Preis ausge­ zeichnet.


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Geschichte Bücher, machen »Näher am Tod kann man nicht sein. Und nicht näher an der Liebe«

Thomas Karlauf, Die Welt (zu »Abschiedsbriefe Gefängnis Tegel«)

Saul Friedländer, Orna Kenan Das Dritte Reich und die Juden 524 S., 4 Ktn. € 14,00 [D] sFr 20,90 | € 14,40 [A]

Helmuth James und Freya von Moltke Abschiedsbriefe­ ­Gefängnis Tegel 364 S. € 14,00 [D] | sFr 20,90 € 14,40 [A]

Heinrich August Winkler Geschichte des Westens 1343 S. € 24,00 [D] | sFr 34,50 € 24,70 [A]

Hans Pleschinski Nie war es herrlicher zu leben 428 S. € 14,00 [D] | sFr 20,90 € 14,40 [A]

Lebendige Zeugnisse aus mörderischer Zeit In seinem vielfach ausge­ zeichneten Meisterwerk der Geschichtsschreibung beschränkt sich der jüdi­ sche Holocaust-Forscher Saul Fried­länder nicht auf die Motive und die Mord­ maschinerie der National­ sozialisten, sondern er gibt den Opfern ihre Stimmen und ihre Würde zurück, z.B. durch Auszüge aus Briefen und Tagebüchern. Diese eindringliche Erzählstruktur und den Gehalt bewahrt die von Friedländer autorisierte Kurzfassung.

Briefe als Lebenselixiere Berlin Tegel, im Herbst 1944: Der 37 Jahre alte Jurist und Widerständler Helmuth James von Moltke wartet auf seinen Prozess vor dem Volksgerichtshof – und auf seine Hinrichtung. In dieser Zeit wechselt er täglich Briefe mit seiner Frau Freya. Wie durch ein Wunder ist diese gehei­ me Unterhaltung über die Liebe und das Sterben, den Glauben und eine Zeit nach Hitler vollständig erhalten. Der umfangreiche Briefwechsel wird in dieser Ausgabe gekürzt wiedergegeben.

Unsere Werte, unsere Widersprüche Als Erster hat sich der Historiker Heinrich August Winkler der monumentalen Herausforderung gestellt, in einem großen Panorama die Geschichte des Westens zu erzählen – die Geschichte unserer Identität. Er spannt einen Bogen von der Antike bis zum 20. Jahrhundert, von den Ursprüngen des Monotheismus bis zur engen Verbundenheit zwischen Eu­ ropa und den USA. Winkler würdigt Errungenschaften, benennt Irrwege, erläutert politische Ideen und prüft vielfach beschworene Werte.

Fürstliches Lesevergnügen Emmanuel Herzog von Croÿ (1718-1784), Abkömmling alten deutsch-französischen Adels, ranghoher Militär, hellwacher Beobachter seiner Zeit und vielseitig interessiert, war überdies ein produktiver Autor. Neben Essays hinterließ er umfangreiche Tagebücher. Erstmals ist eine Auswahl aus den Tausenden von Seiten des Journals in deut­ scher Sprache erschienen: Ein kostbares Zeugnis einer vergangenen, aber bis heute nachwirkenden Welt. Reins­ tes Lesevergnügen!

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Gelebte Geschichte

große Biographien »Jan Caeyers’ Biographie Ludwig van Beethovens wird selber zur Musik.«

»Sarah Bakewell bringt eine neue Generation dazu, sich in Montaigne zu verlieben.«

Gerhard Stadelmaier, Frankfurter Allgemeine Zeitung

James McConnachie, Sunday Times

Jan Caeyers Beethoven 832 S., 47 Abb. € 18,00 [D] | sFr 25,90 € 18,50 [A] Sarah Bakewell Das Leben Montaignes 416 S., 14 Abb., 2 Ktn. € 14,00 [D] | sFr 20,90 | € 14,40 [A]

»Erst jetzt sehen wir diesen Kaiser in wahrhaft modernem Licht.«

»So spannend las sich noch kein AugustusBuch.«

Wolfgang Will, Berliner Zeitung

Werner Dahlheim Augustus 448 S., 33 Abb., 11 Ktn. € 14,00 [D] | sFr 20,90 € 14,40 [A]

»Das beste nicht-theologi­sche Buch über Martin L ­ uther seit Jahrzehnten.«

Thomas Kaufmann, Süddeutsche Zeitung

Andreas Kilb, Frankfurter Allgemeine Zeitung

www.chbeck.de

Daniel Schönpflug Luise von Preußen 286 S., 32 Abb., 1 Kt. € 14,00 [D] | sFr 20,90 | € 14,40 [A]

Olaf B. Rader Friedrich II. 592 S., 58 Abb., 4 Ktn., 1 Stammtafel. € 16,00 [D] | sFr 23,50 | € 16,50 [A]

Heinz Schilling Martin Luther 714 S., 51 Abb., 4 Ktn. € 18,00 [D] | sFr 25,90 € 18,50 [A]

»Mit seinem Buch schließt Daniel Schönpflug in die erste Reihe der historischen Erzähler auf.«

Alle im Magazin angebotenen Bücher erhalten Sie in Ihrer Buchhandlung. Leseproben und aktuelle Informationen zu unserem Programm finden Sie unter www.chbeck.de Titelmotiv: © plainpicture • Die sFr-Preise in diesem Magazin sind unverbindliche Preisempfehlungen Preisänderungen und Irrtümer vorbehalten • Stand 10/13

Konzept & Realisation: in medias res Marktkommunikation GmbH www.inmediasres.eu

Hartmut Kühne, Rheinischer Merkur


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