büchermenschen 4/2016

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4 | 2016

bĂźcher

menschen

Literarischer Meister

Eugen Ruge

Thriller-Star David Baldacci

Bunte Sprach-Welt

Visuelles Lernen

A x e l

H a c k e

Geschichten sollen sich aneinander anlehnen,

miteinander in

Verbindung stehen.

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© Max

Lautenschläger

Titelbild: © Max Lautenschläger

Inhalt Nº 4/2016 Exclusiv-Interviews Sein oder Nicht-Sein ÜBER GOTT UND DIE WELT  6 Axel Hacke philosophiert über seine großen Erfolge, Besuch von ganz oben und den genialen Illustrator Sowa

WER WIND SÄT ...  8 Dorit Rabinyan erzählt die bewegende Geschichte einer israelischpalästinensischen Liebe und ihrer Grenzen

6 AXEL HACKE

WIEDER VERTR AUEN INS LEBEN WAGEN  15 Catharina Junk über schwere Krankheitserfahrungen und rabenschwarzen Humor als Rettungsanker

© Annette Hornischer

ZUM TÖTEN?   20 LIZENZ US-Star David Baldacci fesselt mit seiner neuen Thrillerreihe über einen Auftragskiller mit Prinzipien

DENKEN UND DURCHSTARTEN   28 NEU Hermann Arnold verrät, wie Unternehmen fit für die Zukunft werden

Die prägenden 70er Jahre DER KOSMOS DER KINDHEIT   13 Matthias Brandts brillantes Erzähldebüt

© Joachim Hauser

14 AMELIE FRIED

WIE VON EINEM ANDEREN STERN  14 Amelie Fried über Jugenderfahrungen zwischen allen Stühlen

Durch Zeit und Raum LE MONDE IM GRAND HOTEL  17 TOUT Barbara Glaser verknüpft meisterhaft historische Fakten und Fiktion UNTER KONTROLLE?  18 ALLES Eugen Ruge erkundet in seinem neuen Meisterwerk die Zukunft

Einladungen ans Glück EIN TERMINKALENDER VOLL GLÜCK  10 Wiebke Lorenz alias Charlotte Lucas macht die Kostbarkeit jedes Augenblicks bewusst

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EUGEN RUGE

LEBENSLUST STATT NEUROSENFRUST  24 Diana Fey schildert mit viel Humor ihre Selbstbefreiung von Zwängen KÖNNEN LEBENSFREUDE!  27 WIR Gina Schöler zeigt uns als „Glücksministerin“ die schönen Seiten des Alltags

Impressum & Co. ­BÜCHERMENSCHEN  30 TREFFPUNKT Cartoon und die Macher der büchermenschen büchermenschen | 3


Willkommen

Spannung garantiert!

30 Karten mit Krimiplots, 120 Ermittlerkarten, 1 Spielanleitung mit Vokabelliste Je € 16,99 (D) ∆ Deutsch lernen für Krimi-Fans ISBN 978–3–19–739586–9 Englisch lernen für Krimi-Fans ISBN 978–3–19–749586–6 Französisch lernen für Krimi-Fans ISBN 978–3–19–759586–3 Italienisch lernen für Krimi-Fans ISBN 978–3–19–769586–0 Spanisch lernen für Krimi-Fans ISBN 978–3–19–779586–7

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miert und mehrfach ausgezeichnet wurden. Die jüngsten Mitglieder – tolino shine 2 HD und tolino vision 3 HD – vereinen auf dem aktuellsten Stand der Technik eine Fülle cleverer Extras und einzigartiger Funktionen, z.B. Wasserschutz und bequemes Blättern per Fingertipp. So erwartet Sie höchster Lesekomfort zu optimalen Konditionen – dank unserer tolino-Tiefpreisgarantie. Für noch mehr grenzenloses Lesevergnügen sorgen die tolino-Cloud und – ganz aktuell – die tolino-App. Sie eignet sich für alle mobilen Endgeräte und vereint sämtliche Vorteile des digitalen Lesens. Viel Vergnügen beim Entdecken wünscht Ihnen Ihre ©

DURCH BUNTES LAUB spazieren, auf einer Parkbank noch einmal richtig Sonne tanken – am besten mit einem guten Buch: Der Herbst hat viele schöne Seiten. Dazu gehören für uns besonders die vielfältigen Neuerscheinungen. Unsere interessantesten Entdeckungen stellen wir Ihnen in dieser Ausgabe der büchermenschen vor. Je persönlicher, desto schöner: So präsentieren wir Ihnen unsere Exklusiv-Interviews mit beliebten Autoren wie Axel Hacke, Amelie Fried und Wiebke Lorenz, die uns unter dem Pseudonym Charlotte Lucas mit einem besonderen Terminkalender voll Glück beflügelt. Weitere aufschlussreiche Gespräche konnten wir mit Catharina Junk und Matthias Brandt führen, die beide gelungene literarische Debüts veröffentlichen. Matthias Brandt, vielen als Schauspieler bekannt, nimmt uns mit auf einen Streifzug in den Kosmos der Kindheit und fasst wunderbar in Worte, wie Bücher zu Lebensbegleitern werden. Wer gern liest und auch unterwegs nicht auf seine Lektüre verzichten möchte, dem empfehlen wir unsere eReader aus der tolino-Familie, die kontinuierlich opti-

© Simone Naumann

• EDITORIAL

Spielend Sprachen lernen speziell für Krimifans

Für alle Krimifans, die knifflige Fälle lösen und ganz nebenbei Vokabeln lernen möchten, sind diese Spiele die wohl spannendste Art des Sprachenlernens! Zu zweit oder in größerer Runde spielbar.

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Nina Hugendubel P.S.: Am 10.11.2016 erscheint die nächste Ausgabe der büchermenschen. Darüber hinaus finden Sie jederzeit auf www.hugendubel.de viele weitere Empfehlungen und Neuerscheinungen.

• BRIEFING: SIE SCHREIBEN – WIR LESEN – SIE GEWINNEN ndler, en und Buchhä n n ri le d n ä h ch Liebe Bu suche ich gerne

ill, be was Gutes tun w s und finde immer wenn ich mir et au h ic m h ic e ier kenn über Hugendubel. H n Tipp habe ich te gu n ne ei ch an M azin s. ag te M rem Lesenswer ezensionen in Ih R er al od s nm w ei ie e rv rn die Inte mich ge für wollte ich en da st d ch un nä r kt ec de entd Sie in gespannt, was bedanken. Bin llen! Ausgabe vorste s Schweinfurt, Mit Grüßen au Y. Schäfer

DA WIR JA nicht nur gerne

Bücher lesen, sondern auch Ihre Post, verlosen wir unter allen ein­gesendeten Leserbriefen Axel Hackes Erzählkunststück „Die Tage, die ich mit Gott verbrachte“, im Wert von 18,- €.

In Ihrer Buchhandlung Hugendubel oder unter www.hugendubel.de

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Stadt, Land, Meer

Gesucht: Der Mensch hinterm Bild LIEBE RÄTSELFREUNDE, den Ostfriesennerz im Gepäck zu haben, kann nicht schaden, wenn Sie den Fährten des gesuchten Nordlichts folgen.

© Privat

Aufzuspüren gilt es eine Autorin, die eine frische Brise ins RegionalkrimiGenre gebracht hat. Angesiedelt sind ihre Romane in der kontrastreichen Ostsee-Landschaft zwischen Strand und Steilküste, entlegenen Bauernhöfen und Gutshäusern sowie in einer Hansestadt, die auch als „Stadt der sieben Türme“ bekannt ist. Und die eine große literarische Tradition hat. Aufgewachsen sind hier beispielsweise zwei gegensätzliche Schriftsteller-Brüder, von denen es der eine sogar zum Literatur-Nobelpreis gebracht hat. Der historische Stadtkern – seit 1987 UNESCO-Welterbe – begeistert die gesuchte Autorin mit Backsteingotik-Bauten, Giebelhäusern, Gängen und Gruben als stimmungsvolle Krimikulisse. Hierher kommt sie immer gern zu Recherchezwecken: „Ich habe gute Kontakte zur Bezirkskriminaldirektion“. So grundsolide und genau wie die Auto-

In dem Alltagswahn-

Wetten, dass die Nervennahrung eine Marzipanfüllung hat?!

sinn erkennen sich viele von uns wieder.“

rin arbeitet auch ihre Kommissarin. Sie hat – im Gegensatz zu vielen anderen Ermittlerfiguren – keine abgedrehten Marotten und Traumata. Stattdessen muss sie als alleinerziehende Mutter die Betreuung ihres kleinen Sohnes und berufliche Herausforderungen vereinen: „In dem Alltagswahnsinn erkennen sich viele von uns wieder.“ Die Krimikommissarin hat inzwischen Routine durch etliche gelöste Fälle, etwa den Mord an einem Dorfpfarrer, eine Leiche im Löschwasserteich und ein kopfloses Skelett. Gänsehaut! IM LETZTEN HEFT war Michael Krüger

unser gesuchter büchermensch. Die Gewinner wurden bereits schriftlich benachrichtigt. Vielen Dank für Ihre zahlreichen Zuschriften! 1. Preis: Rahel Arnold, Idstein 2. Preis: Hannelore Ochs, Darmstadt 3. Preis: Heike Zöller, Bad Kissingen büchermenschen | 5

WIR VERLOSEN je drei HugendubelGeschenkkarten: Bitte schreiben Sie den Vor- und Zunamen der gesuchten Person deutlich auf eine ausreichend frankierte Postkarte mit Ihrem Absender und senden Sie diese bis zum 14.10.2016 (Poststempel gilt) an:

Buchhandlung Heinrich Hugendubel, Stichwort „büchermenschen – Gesucht“

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Oder nehmen Sie online bis 14.10.2016 teil: www.hugendubel.de/gesucht

1. Preis: 75,– € 2. Preis: 50,– € 3. Preis: 25,– € Teilnahmebedingungen: Mitmachen kann jeder büchermensch – mit Ausnahme der Mitarbeiter der Redaktion und der Unternehmensgruppe H. Hugendubel GmbH & Co. KG sowie deren Angehörige. Die Teilnahme über einen Gewinnspiel-Service ist ausgeschlossen; derartige Einsendungen werden vernichtet. Die Gewinner werden schriftlich benachrichtigt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.


Über Gott und die Welt • EXKLUSIV-

WENN EINER den anderen auch nach 25 Jahren noch als Traumpartner bezeichnet, dann muss es schon eine besondere Beziehung sein. So wie bei dem Autor Axel Hacke und dem Illustrator Michael Sowa. Die Bücher der beiden verdanken ihre Existenz nicht zuletzt der Dritten im Dreamteam: Verlegerin Antje Kunstmann, die Hacke wegen ihrer „ansteckenden Begeisterung einer leidenschaftlichen Trainerin“ mit Jogi Löw, Pep Guardiola und Co. vergleicht. Frau Kunstmann und ihrer Doppelspitze Hacke-Sowa ist eine Erfolgsserie sondergleichen gelungen: vom „kleinen Erziehungsberater“ bis zum neuesten Werk. Wir interviewten Axel Hacke.

Axel Hacke: „Die Tage, die ich mit Gott verbrachte“ Kunstmann, 18,- € Auch als eBook auf Hugendubel.de erhältlich

Schwupp! Blitzschnell reagiert der ältere Herr und schubst seinen Parkbank-Nachbarn aus der Gefahrenzone, bevor der von einem gläsernen Globus erschlagen werden kann … Das ist allerdings erst der Anfang einer Reihe wundersamer Begebenheiten, die der so Gerettete mit seinem Retter erlebt. Da zaubert der Senior etwa aus heiterem Himmel nicht nur einen Wolkenbruch herbei, sondern auch gleich Regenschirme. Man könnte ihn glatt für den Allmächtigen halten, aber so würde er sich nie nennen: Da läuft viel zu viel schief seit dem Urknall! Darüber geraten die beiden Männer ziemlich ins Philosophieren bei ihren Streifzügen durch München und beim Bier am Viktualienmarkt. Eine poetische Parabel über Gut und Böse, die großen Fragen des Lebens und das kleine Glück – und eine Hommage an die Kraft der Fantasie.

© Max Lautenschläger

INTERVIEW MIT AXEL HACKE

Kongeniales Erfolgsduo: Michael Sowa und Axel Hacke

▶ Auf Ihrer Homepage gibt’s Ihren Le-

benslauf in sechs Variationen, darunter in den typischen Tonlagen von Thomas Mann und Thomas Bernhard. Beschreiben Sie uns doch bitte mal Ihr gegenwärtiges Befinden im Stil der beiden. ▶ Na ja, Thomas Bernhard würde den Rahmen sprengen. Ein richtig schöner Satz von ihm kann ja schon mal eine Seite füllen. Aber mit dem Ton von Thomas Manns Tagebüchern können wir es versuchen: „Früh auf. Die übliche Laufrunde. Stuhlgang erfreulich. Heiterste Empfindungen bei der Betrachtung der Bilder von Sowa für mein neues Buch, Anwandlungen von Optimismus, danach wieder die üblichen Zweifel. Zwiespältigste Empfindungen bei den Abendnachrichten. Eine Halbe Helles, früh ohnmachtsartig zu Bett.“ ▶ Ganz anders klingt der charakteristische Hacke-Sound Ihrer Kolumnen, die Sie seit nunmehr 25 Jahren verfassen. Wie würden Sie Ihr Selbstverständnis als Kolumnenautor beschreiben? ▶ Eigentlich ist der Autor nach so langer Zeit eine Art Lebenskamerad der Leser. Er versorgt sie Woche für Woche mit Geschichten, Anregungen, irgendetwas Heiterem, Entdeckungen, Ereiferungen, Spielereien, nebensächlichen Aspekten von Hauptsachen und auch dem Hauptsächlichen an einer Nebensache. Er zeigt ihnen immer wieder neu einen bestimmten Blick auf das Leben. Er ist immer da, auf ihn ist Verlass, er fehlt nie. Immer wieder

findet er in der Lebensroutine etwas ganz und gar Überraschendes. So wie es im Leben der Leser ja auch ist. ▶ In einem Ihrer Selbstkommentare zum “kleinen Erziehungsberater” sagten Sie, dass man sich im besten Fall mit seinen Kindern entwickelt. Was können Kinder besser als Erwachsene? ▶ Sie sind meistens neugieriger. Und das sollte man sein Leben lang bleiben: neugierig. ▶ Der Ich-Erzähler in Ihrem neuen Buch ist genau wie Sie ein „Ins-BüroGeher“. Was hat er noch mit Ihnen gemeinsam? ▶ Er hat eine Familie, mit der er glücklich ist. Er hatte einen Vater, den er liebte, aber mit dem er unglücklich war. Er grübelt manchmal zu viel, und er sucht nach Befreiung aus diesen Grübelkreisen. ▶ Welches Thema oder welche Fragen standen am Anfang Ihres neuen Buches „Die Tage, die ich mit Gott verbrachte“? ▶ Zunächst mal kein Thema und keine Frage, sondern eine Figur: Ich hatte mir immer schon Gott als einen melancholischen alten Herrn vorgestellt, der mit seiner Schöpfung unzufrieden war. Als einen Künstler, der mit dem Gefühl leben musste, bei seinem größten Werk einen Haufen Fehler gemacht zu haben, Fehler, die sich nicht wieder gut machen lassen. Dieser Typ taucht nun plötzlich im Leben des Erzählers auf. ▶ Warum ist der Ich-Erzähler prädestiniert für die Begegnungen mit dem älteren Herrn? 6 | büchermenschen


Viel Glück! Wir verlosen 10 signierte Plakate zu „Die Tage, die ich mit Gott verbrachte“

▶ Er ist auf der Suche nach etwas, das

hat der Alte natürlich gemerkt und gewusst. Deswegen schubst er ihn von der Bank und rettet ihm damit das Leben. Jemanden das Leben zu retten, ist ja eigentlich die optimale Art der Kontaktaufnahme, finde ich. ▶ Die aktuellen Zustände auf der Welt machen dem älteren Herrn in Ihrem Buch zu schaffen ... ▶ Dieser ältere Herr im Buch ist niemand anderes als Gott. Wenn man einen Gott in die Welt setzt, der damit hadert, dass er der letztlich Verantwortliche für das Böse in der Welt ist, weil er nämlich diese Welt geschaffen hat, dann entsteht die Frage: Was macht der eigentlich auf einmal hier? Warum besucht er gerade den Erzähler? Sucht er Trost? Oder mehr? Möchte er, dass man ihm verzeiht? Ist es möglich, dass nicht die Menschen bei Gott Trost suchen, sondern er bei ihnen? Und wie geht man damit um? Es ist so ein spielerisches Erzählen, das dann beginnt … ▶ Der Ich-Erzähler und sein neuer Bekannter flanieren miteinander durch München. Haben Sie da Ihre eigenen Lieblingsplätze ausgewählt? ▶ Viktualienmarkt, Odeonsplatz, Isarauen, da bin ich überall gerne.

Sowa malte so,

wie es in meinem Kopf aussah.“

▶ An der Isar wirken die beiden unbe-

schwert wie kleine Jungs. Kieselsteine auf dem Wasser springen lassen: Können Sie das eigentlich noch? ▶ Genau genommen lassen die beiden da kleine Sternschnuppen tanzen, keine Steine. Aber wir, die wir nicht in Büchern leben, müssen uns natürlich mit Kieseln begnügen. Um die auf dem Wasser tanzen zu lassen, braucht man möglichst wenig Wellen und möglichst flache Kiesel. Beides ist eigentlich schwer zu finden an der Isar, die Steine sind da eher oft so rundlich. Aber ich versuche es immer wieder. ▶ Wie die meisten Ihrer Bücher wurde auch das neue von Michael Sowa illustriert, den Sie als „Traumpartner“ büchermenschen | 7

Unsere Rätselfrage: Wie lautet der Titel eines der erfolgreichsten Bücher Axel Hackes? Bild von

Michae l Sowa |

a) „Der kleine Ernährungsberater“ Titelillu stration

zu Axel

Hacke:

Die Tage,

die ich mit

Gott verbrach te

b) „Der kleine Entspannungsberater“ c) „Der kleine Erziehungsberater“

bezeichnen. Was macht ihn dazu?

▶ Ich hatte da ein Schlüsselerlebnis: Als

ich den “kleinen König Dezember” geschrieben habe, hatte ich natürlich ein Bild von ihm vor Augen. Dann hat Michael ihn gemalt, und er sah tatsächlich genau so aus, wie ich ihn mir vorgestellt hatte. Der Sowa malte also genau so, wie es in meinem Kopf aussah. Das war schon verblüffend, weil wir uns damals kaum kannten. Einen besseren Partner für meine Bücher gibt es nicht. ▶ Wie dürfen wir uns Ihre Zusammenarbeit mit Michael Sowa vorstellen? ▶ Ich schreibe mein Buch, dann bekommt er es und malt seine Bilder. Manchmal ändere ich dann noch im Text etwas, weil er meint, es sei besser so zu malen. Dass die Katze auf dem Titelbild dem Hund Feuer gibt, war zum Beispiel seine Idee. Er fand, das sei einfach das bessere Bild – und ich habe die Geschichte dann eben so geändert. Im Übrigen ist Michael der größere Perfektionist von uns beiden. Er malt immer bis zur letzten Sekunde an den Bildern, ändert sie manchmal noch für die zweite Auflage. Ich glaube, er würde am liebsten noch im Buchladen an den Bildern rumpinseln. ▶ 2016 ist das Jahr der Jubiläen. Der Verlag Antje Kunstmann wurde 40 und Sie begehen dort Ihr 25-jähriges „Betriebsjubiläum“. Verraten Sie uns das Geheimnis dieser treuen Beziehung? ▶ Es hat einfach nie einen Grund zur Untreue gegeben. Antje Kunstmann und ich sind gute Freunde, im Verlag arbeiten tolle Leute, man kann über jedes Detail miteinander reden, geht aufeinander ein, hat Zeit für den anderen, beide Seiten haben immer dazu gelernt und sind immer noch neugierig aufeinander. Wir haben Erfolg, was will man mehr? Wir mögen uns einfach.

Um teilzunehmen, schreiben Sie bitte die richtige Lösung und Ihre komplette Adresse auf eine ausreichend frankierte Postkarte und schicken diese bis zum 14.10.2016 an: Buchhandlung Hugendubel Stichwort: „Axel Hacke“ Postfach, 80604 München Teilnahmebedingungen: Mitmachen kann jeder „büchermensch“, mit Ausnahme der Mitarbeiter der Redaktion, der Unternehmensgruppe H. Hugendubel GmbH & Co. KG und des Kunstmann Verlags. Die Gewinner werden schriftlich benachrichtigt. Die Teilnahme über einen Gewinnspiel-Service ist ausgeschlossen; derartige Einsendungen werden vernichtet. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Axel Hacke & Michael Sowa ★ ist in Braunschweig geboren, wo die Stadtbücherei sein zweites Zuhause war. Lebt seit dem Studium in München. ★ lebt in Berlin, wo er 1945 geboren wurde und an der Hochschule der Künste studierte. ★ bereichert seit gut 25 Jahren mit seiner längst legendären Kolumne das „Süddeutsche Zeitung Magazin“. ★ schuf Bilder für Magazintitel von „Titanic“ bis zu „The New Yorker“ und für Plattencover, z.B. von The Beautiful South. ★ erhielt den unter anderem den JosephRoth-Preis, den Theodor-Wolff-Preis und zwei Mal den Egon-Erwin-KischPreis. ★ hat nebenbei Kinokarriere gemacht: Seine Bilder zieren Wohn- und Schlafzimmer der Titelheldin im Filmerfolg „Die fabelhafte Welt der Amélie“.


INTERVIEW

DORIT RABINYAN gehört zu den interessantesten Stimmen der aktuellen israelischen Literatur. Ihr neuer Roman lässt niemanden unberührt: „Wir sehen uns am Meer“, eine israelisch-palästinensiche Liebesgeschichte, wurde mit dem renommierten Bernstein-Preis ausgezeichnet. Und wie begeistert die Leser in Israel sind, zeigten die Reaktionen in der heftigen politischen Kontroverse um den Roman – jede Menge Solidaritätsbekundungen mit der Autorin, unter anderem von namhaften Schriftstellerkollegen wie Abrahm B. Jehoschua und Amos Oz. Betörende Erzählkunst, die in den Bann zieht: Dorit Rabinyan

Romanen ist die Familie. Welche Bedeutung hat sie für Sie? ▶ Meine Familie bedeutet mir alles. Sie ist die wesentliche Quelle von allem, was ich über menschliche Beziehungen weiß. „Familie“ ist für mich ein Synonym für „Authentizität“. ▶ Um ihren neuen Roman „Wir sehen uns am Meer“ gab es in Israel viel Aufregung. Was war der Auslöser?

New York in einem klirrend kalten Winter, in dem für eine junge Frau aus Israel und einen jungen Mann aus Palästina der Ausnahmezustand beginnt: Liat, Übersetzerin aus Tel Aviv, und Chilmi, Künstler aus Ramallah, verlieben sich Hals über Kopf. Um ihr Gewissen zu besänftigen, beschließt Liat gleich am Anfang, wann endgültig Schluss sein muss – im Frühjahr, wenn sie nach Israel zurückkehrt. Doch was bedeutet Liebe ohne Zukunft für die Gegenwart? Und was, wenn sich Gefühle nicht einfach so abstellen lassen? „Ein präziser und eleganter Liebesroman, aufs Feinste gezeichnet“ (Amos Oz).

Dorit Rabinyan: „Wir sehen uns am Meer“ Kiepenheuer & Witsch, 19,99 € Auch als eBook auf Hugendubel.de erhältlich

▶ Das war ein Bericht der Vorsitzen-

den des Ausschusses beim Erziehungsministerium, der den LiteraturLehrplan für die Höheren Schulen erlässt. Es hieß, mein Roman sei nicht geeignet für die Behandlung im Unterricht. Begründet wurde das mit der Notwendigkeit, die „Identität und das Erbe der Schüler auf jedem Gebiet zu bewahren“, und mit der Überzeugung, dass „intime Beziehungen zwischen Juden und Nichtjuden die getrennten Identitäten gefährden“. ▶ Wie hat sich die öffentliche Auseinandersetzung ausgewirkt? ▶ Mein Buch war vom ersten Tag an ein großer Erfolg. Es stand schon zehn Monate auf der Bestsellerliste der Tageszeitung „Haaretz“, als es zu dem Skandal kam, der dann binnen zwei Monaten eine Verdoppelung der Verkaufszahlen verursachte. Das war wirklich eine verrückte Zeit. Sogar die Israelis, die das Buch schon gelesen hatten, kauften es aus Protest gegen die Entscheidung der Regierung ein zweites Mal. ▶ „Wir sehen uns am Meer“ ist die Geschichte einer Liebe unter besonders komplizierten Bedingungen. Wie würden Sie die Ausgangssituation beschreiben? ▶ Liat und Chilmi lernen einander nur kennen, weil die junge Israelin und der Palästinenser nach New York gekommen sind. New York ist extraterritoriales Gebiet. Es erlaubt ihnen, einander ungehindert und auf Augenhöhe kennenzulernen. Und es erlaubt ihnen, zu zweit ein Universum für sich zu erschaffen, was in ihrer Heimat nie und nimmer möglich wäre. © Sharon Deri

▶ „Ein wichtiger Bezugspunkt in Ihren

▶ Das Erste, was Liat von dem Künstler

Chilmi kennenlernt, ist seine Vorliebe für Blau-Nuancen – und für Motive mit viel Himmel und Meer. Wie kommt es dazu? ▶ Es gibt da einen Satz über das Geschichtenerzählen, den ich gerne zitiere: „Wer Wind sät, wird Sturm ernten.“ Mit der Erwähnung des Meers habe ich den ganzen Roman über die Samenkörner ausgesät, aus denen der Sturmwind am Ende des Buchs erwächst. Die Beziehung, die Chilmi zum Meer hat, zu seiner grenzenlosen Weite – wie eine Ur-Erinnerung, etwas Unbewusstes – das bekommt am Ende entscheidende Bedeutung. ▶ Worin besteht der Hauptkonflikt von Liat? ▶ Liat führt einen inneren Kampf zwischen der starken Bindung an ihre israelische und familiäre Herkunft und ihrer Identität als Individuum. Sich zu entscheiden zwischen ihrer Herkunft und Chilmi, den sie liebt, findet sie so schwer, dass sie Chilmi unbewusst den Tod wünscht. ▶ Ist die tragische Entwicklung bei Liat und Chilmi so unausweichlich wie bei „Romeo und Julia“? ▶ Der Hauptantrieb für den Roman war, dass ich die Geschichte einer unmöglichen Liebe erzählen wollte. So habe ich mir eine Art Laboratorium geschaffen, in dem ich die große Furcht untersuchen konnte, sich – sein Ich – an die Mächte einer romantischen Liebe zu verlieren. Es ging mir um die dunklen Seiten unseres menschlichen Verlangens nach einem Verschmelzen mit einem anderen Menschen, die Macht der Liebe, die uns willenlos dahintreibt, und ihre Fähigkeit, uns zu verschlingen … 8 | büchermenschen

© Sharon Deri

Wer Wind sät ...

• EXKLUSIV-


Sternen funkeln Grammatikrätsel des Lebensglücks ENDLICH ALLES hinter sich zu lassen, ist gar nicht so einfach. Und für den 41-jährigen Englischlehrer Aaron Englund erst recht nicht. Mehr denn je bedauert er, dass das Leben oft keine so klaren Regeln hat wie die Grammatik, die Ordnung und Klarheit in die Welt der Worte bringt. Und so grübelt er, während er seine Habseligkeiten im geliehenen Transporter verstaut. Ob es wirklich richtig ist, Walter zu verlassen, der ahnungslos im gemeinsamen Kingsize-Bett schlummert? Aber hat er nicht in den letzten der insgesamt 23 Beziehungsjahre jede Menge Argumente gesammelt, die für eine Trennung sprechen? 149 Gründe hat er notiert. Und so kommt es, dass Aaron sich bei Nacht davonstiehlt, obwohl er Verlustgefühle ganz genau kennt: Einst sind seine beiden Eltern ohne Vorwarnung aus seinem Leben verschwunden – auch so eine Sache, die er lieber vergessen würde. Aber da kann er noch so sehr Gas geben auf seinem Weg von Albuquerque nach San Francisco – schmerzvolle und schöne Erinnerungen holen ihn immer wieder ein. Und das ist gut so. Aarons weiten Weg zu sich selbst und die unverhoffte Chance zur Versöhnung mit seiner Vergangenheit schildert die preisgekrönte US-Autorin Lori Ostlund mit viel Einfühlungsvermögen und warmherzigen Humor. Eine berührende Geschichte vom Weggehen und Ankommen und von den Herausforderungen des Lebens dazwischen – und ein Aufbruch, der Mut macht! Lori Ostlund: „Das Leben ist ein merkwürdiger Ort“ dtv, 22,- € Auch als eBook auf Hugendubel.de erhältlich

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Sehnsuchtsspuren in Kanada Grégoire Delacourt: „Die vier Jahreszeiten des Sommers“ Atlantik, 18,- € Auch als eBook auf Hugendubel.de erhältlich

Liebe zwischen Ebbe und Flut ALS MEISTER des literarischen Gefühlskinos mit Geist und Seele, psychologischem Einfühlungsvermögen und Poesie hat sich Grégoire Delacourt in die Herzen der Leser geschrieben – und eine Reihe namhafter Auszeichnungen für seine Romane bekommen. Mit dem neuesten übertrifft sich der französische Bestsellerautor nun selbst: Das Seebad Le Touquet an der Atlantikküste wird zum Schicksalsort für Liebende aus vier Generationen – ohne dass die Betroffenen ahnen, wie sehr sich ihre Lebenswege berühren und beeinflussen. Da ist der 15-Jährige, der sich nach dem ersten Kuss verzehrt und beschließt, Schriftsteller zu werden, um die engelsgleiche Victoria mit den wundervollsten Worten zu verzaubern. Da sind überdies eine gelangweilte Hausfrau, die sich ins Abenteuer stürzt, und eine Verlassene, die verzweifelt auf den Richtigen hofft. Und zwei, die sich vor langer Zeit gefunden haben, breiten immer noch gemeinsam ihr Strandtuch aus. Über 80 sind sie inzwischen und lieben einander noch immer wie am ersten Tag. Und sie haben noch etwas Besonderes miteinander vor. Die Ereignisse nehmen ihren Lauf, während am französischen Nationalfeiertag das Feuerwerk den Nachthimmel erstrahlen lässt. Eine Hommage an das Leben, die Liebe und die Sprache der Blumen, die sich am Ende ganz neu erschließt – genau wie die schicksalhaften Verwicklungen. Ein beglückendes Buch mit erzählerischer Eleganz und Raffinesse!

IMMER NÄHER rückt die Diagnose des Neurologen. Wer wohl die anderen Patienten im Wartezimmer sein mögen? Alle haben sie etwas verloren, ob die Liebe oder sich selbst. Ihre Geschichten entführen z.B. in die Weite Kanadas. Da spürt die Botanikerin Daphne ein Geheimnis auf, der Songwriter Marco hält Ausschau nach dem Nordlicht und der zwölfjährige Richard nach Wegen zum Planeten Tschu. Eine Hommage an die rettende Macht der Fantasie – von der Autorin des Weltbestsellers „Der Geschmack von Apfelkernen“. Katharina Hagena: „Das Geräusch des Lichts“ Kiepenheuer & Witsch, 20,- € Auch als eBook auf Hugendubel.de erhältlich

Von Elefanten und Menschen NIEMAND hat eine Erklärung für die Tragödie im Elefantenreservat von New Hampshire und für das spurlose Verschwinden der Naturforscherin Alice Metcalf. Die Polizei hat den Fall längst zu den Akten gelegt, aber Alice’ 13-jährige Tochter Jenna gibt nicht auf. Mit Hilfe der Wahrsagerin Serenity und des Detektivs Virgil stößt sie endlich auf wichtige Hinweise. Eine bewegende Geschichte über untrennbare Schicksale und faszinierende Elefanten-Persönlichkeiten – Jodi Picoults größter Bestseller-Erfolg in den USA!

Jodi Picoult: „Die Spuren meiner Mutter“ C. Bertelsmann, 19,99 € Auch als eBook auf Hugendubel.de erhältlich


Ein Terminkalender • EXKLUSIV-

voll Glück

INTERVIEW

DAS GESICHT kommt Ihnen bekannt vor? Aber den Namen auf dem Cover haben Sie noch nie gehört? Kein Wunder, die Autorin auf dem Foto ist Wiebke Lorenz, die Millionen Leser begeistert – sowohl solo als auch gemeinsam mit ihrer Schwester Frauke unter dem Duonamen Anne Hertz. Und Charlotte Lucas? So hieß ihre Urururgroßmutter väterlicherseits, deren Namen sich Wiebke als Pseudonym für ihren aktuellen Roman entliehen hat. „Dein perfektes Jahr“ beginnt mit einem ganz besonderen Terminkalender. Sein Inhalt: beflügelnde Gedanken und Glanzlichter mitten im Alltag. Inspirationen inklusive. Lassen Sie sich verzaubern!

Charlotte Lucas: „Dein perfektes Jahr“ Lübbe, 16,- € Auch als eBook auf Hugendubel.de erhältlich

Na, das f ängt ja gut an: Am Neujahrsmorgen hat Jonathan nichts Besseres vor, als Beschwerden an Gott und die Welt zu verfassen und einsam seine Laufrunden im Park zu drehen. Alles wie immer also – bis er über einen Fund stolpert. Ein Terminkalender, bunt gefüllt mit persönlichen Plänen, z.B. Frühstück im Bett, Ausflüge, Sterne betrachten – alles jenseits von Jonathans Routine. Aber die Sache lässt ihm keine Ruhe. So beschließt er mit gemischten Gefühlen, den Besitzer aufzuspüren und gleich zur ersten Verabredung zu gehen. Ab da entdeckt er das Leben neu – genau wie die anderen Helden in diesem wunderbaren Roman über geschenktes Glück und die Kostbarkeit jedes Augenblicks.

▶ Ihr neues Buch ist Liebe auf den

ersten Blick dank der rundum gelungenen Gestaltung: Das Cover und als weiterer Blickfang der farbige Schnitt der Seiten stimmen schon vielversprechend auf den Inhalt ein … ▶ Ehre, wem Ehre gebührt: Die Ausstattung des Buches ist zu hundert Prozent vom Lübbe-Team erdacht worden. Ich selbst habe nur mein Bestes gegeben, um auch eine wirklich schöne Geschichte zu schreiben. ▶ Die Romane, die Sie gemeinsam mit Ihrer Schwester Frauke unter dem Pseudonym Anne Hertz verfassen, bezeichnen Sie beide als „Bonbonnieren“. Haben Sie für Ihr neues Buch auch so einen schönen Vergleich? ▶ Hm, mal überlegen ... Vielleicht eine Schatzkiste? ▶ Nach Ihrer Überzeugung ist ein Buch nur dann emotional packend für die Leser, wenn Sie über etwas schreiben, das Ihnen selbst nahegeht. Welche Erfahrungen oder welche Fragen haben Sie denn beim Schreiben Ihres neuen Romans bewegt? ▶ Ich bin vierzig geworden, habe eine Tochter zur Welt gebracht und im letzten Oktober meine Mutter verloren. Das alles waren Ereignisse, die mich verändert haben. Da stellt sich mir die Frage, was im Leben wirklich wichtig ist. Worum geht es? Wo will ich noch hin, was will ich noch erreichen? Was bedeutet für mich Glück? Was ist essenziell – und was ist nur Unsinn, mit dem man seine Zeit verplempert? ▶ Dem Titel zum Trotz: Für Ihren Romanhelden Jonathan N. Grief beginnt das Jahr alles andere als perfekt. Er ärgert sich über alles Mögliche, z.B. über Grammatikfehler in der Zeitung und überquellende Wertstofftonnen … ▶ Tja, genau das ist eben der Unsinn, mit dem wir unsere Zeit verplem-

pern. Ich bin der Meinung, dass jeder von uns Glück und Zufriedenheit nur in sich selbst finden kann, niemals im Außen. ▶ Gleich am NeujahrsmorMagische gen gerät Jonathans geliebte Routine durcheinander, indem er einen ganz besonderen Terminkalender findet. Was ist das Faszinierende daran? Haben Sie schon einmal etwas Ähnliches verschenkt? ▶ Den Kalender umgibt ein Geheimnis: Wem gehört er? Wer hat all die noch kommenden Termine darin vermerkt? Es ist ein bisschen so, als würde man ein fremdes Tagebuch finden und darin stöbern – man tut etwas Verbotenes, was gleichzeitig

„Als würde man

ein fremdes Tagebuch finden …“

ziemlich aufregend ist. Ich selbst habe so etwas noch nicht verschenkt, aber Sie bringen mich da auf eine Idee! ▶ Das N. bei Jonathan N. Grief steht für Nicolò – beziehungsweise Nicolino, wie ihn seine italienische Mutter genannt hat. Wieviel von dem kleinen Jungen von einst steckt noch in dem nun 42-Jährigen und was bewirkt das? ▶ In Jonathan steckt noch eine ganze Menge des kleinen Jungen, wenn auch sehr tief ihn ihm verborgen, verschüt10 | büchermenschen


Bertold Fabricius / pressebild.de

Abenteuer

Momente: Wiebke Lorenz alias Charlotte Lucas

© Tobias Wohlleben

tet. Und das sorgt dafür, dass dieser Teil von ihm sich standhaft weigert, erwachsen zu werden und sein Leben selbst in die Hand zu nehmen. ▶ Wie das komplette Gegenteil von Jonathan wirkt Hannah. Wovon ist sie beseelt? ▶ Hannah glaubt daran, dass man immer nach vorn blicken sollte, ganz egal, welche Hindernisse es dabei zu überwinden gilt. Sie ist der festen Überzeugung, dass das Schicksal uns immer den rechten Weg weisen wird. Ihre Mission? Glück und Freude in die Welt bringen! ▶ Trotz aller Unterschiede: Wollen nicht Jonathan und Hannah letztendlich das Gleiche bewirken, nämlich die Welt ein bisschen besser machen? ▶ Für mich sind beide Idealisten, ja. Nur zeigt es sich bei ihnen auf sehr unterschiedliche Art und Weise. In Jonathans Fall gilt sicher: Gut gemeint ist noch lange nicht gut gemacht. Aber trifft das nicht auf viele Idealisten zu? Letztendlich wird auch Hannah feststellen müssen, dass die Dinge nicht so unkompliziert sind, wie sie bisher immer geglaubt hat. ▶ Hannahs Freund Simon ist Redakteur und „freigestellt“ worden. Eine büchermenschen | 11

Fotografie

Katastrophe? Oder die Chance, die Zeit zu nutzen und endlich seinen Romanplan in die Tat umzusetzen? ▶ Da habe ich wohl ein bisschen bei mir selbst „geklaut“. Ende 2000 habe ich meine Stelle als Redakteurin bei einer Zeitschrift gekündigt – aus Trotz, denn man hatte mir eine Chefin vor die Nase gesetzt, mit der ich nicht klarkam. Seitdem bin ich freie Autorin, was mir anfangs ganz schön Angst machte. Aber mit der Zeit habe ich gemerkt, dass diese neue „Freiheit“ für mich ein Segen ist, denn erst so hatte ich die Möglichkeit, mich voll und ganz aufs Schreiben meiner Romane zu konzentrieren. In meinem Fall war es also eher Chance als Katastrophe. ▶ Sie haben einmal erzählt, dass es zu jedem Ihrer Bücher eine Art Soundtrack gibt und dass Sie sich mit Musik in die passende Stimmung versetzen. Was haben Sie denn beim Schreiben von „Dein perfektes Jahr“ so alles gehört? ▶ Da habe ich in der Endlosschleife ein besonders schönes Meditationsmantra gehört: „Sa Re Sa Sa“ von Guru Shabad Singh Khalsa. Müssen Sie sich mal auf Youtube anhören! Das sorgt binnen weniger Sekunden für absolute innere Ruhe. ▶ Jonathan bekommt die Empfehlung, täglich aufzuschreiben, wofür er dankbar ist. Pflegen Sie dieses Ritual ebenfalls? Welche Glücksmomente haben Ihren Alltag in letzter Zeit verzaubert? ▶ Ich versuche es und bin dabei mal mehr, mal weniger konsequent. Die meisten Glücksmomente beschert mir momentan meine dreijährige Tochter Luzie. Beispiel gefällig? Neulich hielt sie sich ihr Spielzeughandy ans Ohr und forderte meinen Freund und mich, weil wir uns gerade unterhielten, mit ernster Stimme auf: „Ruhe! Ich foniere!“

ISBN 978-3-86910-224-5 · € 26,99

ISBN 978-3-86910-219-1 · € 16,99

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…bringt es auf den Punkt.


Gezeiten des Lebens Von Schönheit und Schrecken WICHTIGE AUSZEICHNUNGEN inklusive Pulitzer-Preis, Nummer 1 auf der Bestsellerliste der „New York Times“, die den Roman zum „Buch des Jahres“ 2015 kürte, nahezu zwei Millionen verkaufte Exemplare: Mit „Alles Licht, das wir nicht sehen“ glückte Anthony Doerr ein Sensationserfolg. Davor hatte er sich bereits einen Namen mit seinem Debütroman gemacht. Höchste Zeit also, die Lektüre von „Winklers Traum vom Wasser“ nachzuholen – großes literarisches Kino und zugleich ein psychologisches Kammerspiel von meisterhafter Einfühlung: Der Hydrologe David Winkler hat seit seiner Kindheit eine Vorliebe für die Schönheit von Eiskristallen und eine besondere Begabung. Manchmal sieht er in sehr deutlichen Visionen bestimmte Ereignisse, bevor sie eintreten, etwa die allererste Begegnung mit Sandy, die später seine Ehefrau wurde. Als er von einer furchtbaren Flut träumt, in der seine kleine Tochter Grace ums Leben kommt, während er sie zu retten versucht, erfasst David die blanke Panik. Hals über Kopf verlässt er seine Heimatstadt Cleveland, Ehefrau und Kind. Ob er dadurch das Unheil abwenden konnte? Ob seine Tochter überlebte, als der Ohio damals tatsächlich über die Ufer trat? Diese Ungewissheiten quälen David – bis er 25 Jahre später aus der Karibik in die USA zurückkehrt, um sich auf die Suche zu machen – nach den Menschen, die er einst verlassen hat, und nach sich selbst. Ein überwältigendes Leseerlebnis! Anthony Doerr: „Winklers Traum vom Wasser“ C.H.Beck, 19,95 € Auch als eBook auf Hugendubel.de erhältlich

Elizabeth Graver: „Die Sommer der Porters“ mareverlag, 22,- € Auch als eBook auf Hugendubel.de erhältlich

Gezeiten des Familienlebens SOMMER AUF ASHAUNT an der Küste von Massachusetts – für die Familie Porter und ihre Angestellten eine Tradition, die tiefe Verbundenheit schafft: miteinander und mit ihrem meerumtosten Zufluchtsort. Als sie 1942 in ihrem Feriendomizil ankommen, sieht es jedoch alles andere als gut aus für Tennisturniere, Muschelessen am Strand und Beetlecar-Wettsegeln. Mitten in der Idylle breitet sich nun ein Militärstützpunkt aus. Soldaten patrouillieren in Jeeps. In Alarmbereitschaft sind auch die Porters – wegen ihrer am Männerangebot stark interessierten Teenager-Töchter Helen und Dossy. Dass die kleine Janie am meisten in Gefahr ist, hat keiner geahnt – nicht einmal Bea, die schottische Nanny mit Gefühlskonflikt: Soll sie bei den Porters als Geborgenheitsspenderin für Janie bleiben, die sie wie ein eigenes Kind liebt? Oder die wahrscheinlich letzte Chance nutzen, selbst eine Familie zu gründen, und sich auf die Romanze mit Sergeant Smitty einlassen? Und wenn er im Krieg fällt? Diese Sorge plagt auch Mrs. und Mr. Porter, deren Sohn Charlie bald mit der Fliegerausbildung fertig ist. Doch allen Erschütterungen zum Trotz: Ashaunt bleibt der Anker der Porters – auch für die nächsten Generationen bis zum Ende des turbulenten Jahrhunderts. Ein vielschichtiges und zeitlos aktuelles Familienepos um unverwechselbare Charaktere und ihre großen Lebensfragen – Sprachkunst von wunderbarer Leichtigkeit.

Extremerfahrungen eines Aussteigers WAS MACHT ES mit einem Menschen, wenn alles zusammenbricht, wofür er bisher gelebt hat? Wenn jeder Anruf, jeder Brief weitere Hiobsbotschaften bringt? Wie kommt man da bloß raus? Das kann kaum einer so glaubwürdig und bewegend schildern wie Wolfgang Ködel. Und wohl kaum jemand hat so drastische Erfahrungen gemacht wie er. Dabei fing alles gut an: Nach dem Maschinenbaustudium bekam er den idealen Job, in dem er seine Leidenschaft zum Ertüfteln neuer Lösungen ausleben konnte. Bald galt er als der Beste. Die Entscheidung, mit einem Kollegen ein eigenes Unternehmen zu gründen, hat er sich wirklich gut überlegt. Mit Leib und Seele war er im Einsatz, oft 100 Arbeitsstunden pro Woche. Innovativste Technik, optimaler Service, alles in Rekordzeit. So gelang die Entwicklung vom Zwei-Mann-Betrieb zum Marktführer. Doch irgendwann begann es zu kriseln. Die Firma schlitterte der Pleite entgegen. Unaufhaltsam, kein Ärmelhochkrempeln half mehr. Wolfgang Ködel verlor sein Unternehmen, sein Haus, Familie und Freunde. Alles kam ihm so ausweglos vor, dass er eine radikale Entscheidung traf: Er zog sich in den Wald zurück, drei Jahre lang. Sein einziger Schutz vor Wind und Wetter war ein Kugelzelt. Eine außergewöhnliche, beeindruckend ehrlich und offen erzählte Geschichte über Erfolg und Niederlagen, Einsamkeit und absolute Freiheit in der Natur, aber auch die Rückkehr in die Zivilisation. Lebenslektionen, die berühren! Wolfgang Ködel, Sabine Eichhorst: „Der Mann im Wald“ Piper, 15,-€ Auch als eBook auf Hugendubel.de erhältlich

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Streifzüge im Astronautenkostüm INTERVIEW

MATTHIAS BRANDT ist als renommierter Theater- und Filmschauspieler bekannt. Seine Jugend verbrachte der Sohn von Rut und Willy Brandt in den 1970er Jahren wohlbehütet in Bonn. In seinem literarischen Debüt wendet er sich dem Kosmos der Kindheit zu. Es gelingt ihm, die Sichtweise und das Lebensgefühl eines Jungen mit bemerkenswerter Leichtigkeit zum Leben zu erwecken, ohne sich vom rein Autobiografischen einengen zu lassen..

▶ Statt eine umfangreiche Autobiogra-

fie zu verfassen, lassen Sie den Kosmos der Kindheit lebendig werden. Was sprach für diese Idee? ▶ Ein autobiographisches Buch hat mich nicht interessiert. Dafür fehlt mir der Drang, endlich mal die Wahrheit erzählen zu wollen. Mir ging es um die kindliche Wahrnehmung, weil sie die Grundlage von allem ist, was man später empfindet und wie man im Leben steht. ▶ „Raumpatrouille“ hat eine besondere Matthias Brandt: „Raumpatrouille“ Kiepenheuer & Witsch, 18,- € Auch als eBook auf Hugendubel.de erhältlich

Auf zur Expedition in einen Kosmos, den Matthias Brandt mit einem besonderen Blick erkundet: die Kindheitswelt. Bevölkert ist sie von den zugleich geheimnisvollen und geliebten Eltern und von einem Hund namenes Gabor, der nie den Falschen beißt. Gastspiele geben der nette Herr Lübke von nebenan und ein gewisser Herr Wehner, der beim Fahrradausflug sicherer im Sattel sitzt als der eigene Vater. Weil der gerade Bundeskanzler ist, gibt es viele Bewacher, von denen manche mit dem Jungen Fußball spielen. Unvergessliche Geschichten über Abenteuer, Einsamkeit und Fantasie ohne Grenzen.

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Entstehungsgeschichte: als künstlerischer Dialog. Wie kam es dazu? ▶ Ich arbeite seit einigen Jahren eng mit einem Freund, dem Musiker Jens Thomas zusammen und wir wollten jetzt etwas über unsere Kindheit machen. Er hat parallel zur „Raumpatrouille“ sein Album „Memory Boy“ veröffentlicht. Buch und Album sind gleichzeitig entstanden, wir haben uns die Geschichten und Songs während der Entstehung geschickt, mal war zuerst die Geschichte da, die den Song beeinflusste, dann wieder war es andersherum. Im Moment arbeiten wir an einem gemeinsamen Bühnenprogramm, wo Text und Musik sich begegnen. ▶ Was waren die Lieblingsbücher Ihrer Kindheit? ▶ Ich mochte die Lindgren-Bücher sehr gerne, die Bullerbü-Bücher und vor allem Karlsson vom Dach. Und dann natürlich die Puh-der-Bär Bände von A.A. Milne. ▶ Stellenweise wirkt es ein bisschen so, als wäre Astrid Lindgrens Karlsson auch um Ihren Schreibtisch geschwirrt, als Sie Ihr Buch geschrieben haben. Was mögen Sie an ihm? ▶ Naja, das eine ist ein Kinderbuch und das andere ein Buch über ein Kind, das sind schon zwei sehr verschiedene Dinge. Aber Lindgren vermittelte mir als Kind die im Vergleich zum Deutschland der Sechzigerjahre freiheitlichere skandinavische Lebens- und Denkhaltung. Eine Regel ist nicht alleine deswegen richtig, weil sich alle daran halten, lernte ich aus diesen Büchern. Das gefiel mir. ▶ Was hat es mit dem „Ich“ in Ihren Geschichten auf sich? Wie lässt sich dieses „Ich“ festmachen im Spannungsfeld zwischen Erinnerung und lustvollem Fabulieren? ▶ Christopher Isherwood hat mal geschrieben, ich hoffe, ich zitiere das jetzt richtig, das „Ich“ in seinen Geschichten solle den Leser nicht zu der Annahme verleiten, es handele sich um rein autobiographische Erzählungen. Das „Ich“, sagt er, sei „nichts als eine zweckdienliche Bauchrednerpuppe“. Das trifft es. ▶ An Figuren interessiert Sie nicht zuletzt das Scheitern, haben Sie einmal bekundet.

▶ Wir haben ein gestörtes Verhältnis

zum Scheitern. Das hat mit dieser idiotischen Selbstoptimierungskultur zu tun und damit, dass irgendjemand mal behauptet hat, Dinge seien mehr wert, wenn sie gelängen. Was immer das heißen mag. Erzählerisch interessanter finde ich jedenfalls die Dinge, die schiefgehen. ▶ Verstehen Sie Ihr Buch als Liebeserklärung an Ihre Eltern? ▶ Nein. Ich habe aber nichts dagegen, wenn Sie es so lesen möchten. ▶ Zuletzt würden wir Sie gern auf eine wichtige Entdeckung Ihrer Jugend ansprechen: Salingers „Fänger im Roggen“. Was hat er bei Ihnen ausgelöst? ▶ Es gibt für jeden, dem daran etwas liegt, einige künstlerische Schlüsseloder Erweckungserlebnisse. Bei mir war eines davon der „Fänger im Roggen“, der leider seit Jahrzehnten den meisten Englischschülern in schlechtem Unterricht vermiest wird. Ich

© Mathias Bothor/photoselection

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Matthias Brandt: Auf der Bühne wie mit der Feder brillant.

hatte das Glück, es als Vierzehnjähriger unbeeinflusst lesen zu können und den schönsten Moment zu erleben, den Literatur schaffen kann: während des Lesens zu merken, dass ich nicht alleine bin. Dass es den Schriftsteller gibt, der an meiner Statt etwas ausdrücken kann, was ich empfinde wie er oder sie, wofür mir aber die Worte fehlen.


Wie von einem anderen Stern • EXKLUSIV-

INTERVIEW

▶ In „Ich fühle was, was du nicht fühlst“ lassen Sie die Zeit Mitte der 70er Jahre lebendig werden. Was hat Sie damals bewegt? ▶ Ich habe 1975 mit 16 Jahren Abitur gemacht und danach ein Gefühl großer Freiheit empfunden. Ich hatte das Gefühl, alles ist möglich – und gleichzeitig hatte ich keine Ahnung, wohin ich eigentlich wollte. Ich fühlte mich

Amelie Fried: „Ich fühle was, was du nicht fühlst“ Heyne, 16,99 € Auch als eBook auf Hugendubel.de erhältlich

Wie exotische Wesen wirken die 13-jährige India und ihre Familie in der bürgerlichen Kleinstadt-Welt. Hier sind sie Außenseiter, weil sie ständig auffallen: India durch Glanzleistungen in der Schule und ihre Hippie-Eltern durch provokante Kunstaktionen. Dass India mit spöttischem Scharfblick die Lebenslügen der Erwachsenen durchschaut, macht es ihr keineswegs leichter. Verstanden fühlt sie sich nur von ihrem Musiklehrer. Doch er entdeckt neben ihrer außergewöhnlichen Klavierbegabung auch ihr größtes Geheimnis. Bald nimmt ein Drama seinen Lauf … Psychologisch subtil und sehr spannend – ein packendes Leseerlebnis für alle Generationen!

zwischen allen Stühlen: Für die 68er-Bewegung war ich zu jung, ein richtiges Hippiemädchen war ich auch nicht, wie meine Eltern wollte ich auch nicht werden. ▶ Und was macht das Jahr 1975 literarisch interessant für Sie? ▶ Ich wollte die Geschichte eines 13-jährigen Mädchens erzählen, das ungefähr in derselben Zeit Beste Unterhaltung mit Tiefgang: Amelie Fried aufwächst wie ich. Und ich wollte das Lebensihrer Beruhigung Primzahlen auf. Was gefühl der 70er Jahre erzählen, das war für Sie das Erstaunlichste bei Ihren Aufeinanderprallen von neuer Freiheit Recherchen über Menschen wie India? und alter Spießigkeit, aber auch die Lebenslügen der 68er-Generation. ▶ Ich war immer schon fasziniert von Hochbegabungen im Bereich Mathe▶ Als Ihre Romanheldin India 13 wird, matik, vermutlich, weil ich selbst das ist ihr größter Geburtstagswunsch die Gegenteil bin: eine totale Mathe-Null. Änderung ihres Vornamens. Warum ist Dass Menschen Mathematik versteder so schlimm für sie? hen, sogar lieben können, dass sie Lust ▶ In der Zeit damals war schon der empfinden beim Umgang mit Zahlen Name Amelie total exotisch. Ich habe – da stehe ich fassungslos, aber auch meinen Namen gehasst, wollte viel voller Bewunderung und vielleicht lieber Sabine, Susanne oder Monika sogar mit etwas Neid davor. Auch das heißen, wie meine KlassenkamePhänomen der Synästhesien, die oft radinnen. Überlegen Sie mal, wie mit solchen Hochbegabungen einherausgeflippt India da gewirkt haben gehen, finde ich hochinteressant. Die muss! Wenn einen schon der Vornabei India unter anderem beschriebene me zur Außenseiterin macht, ist es Musik-Berührungs-Synästhesie ist schwer dazuzugehören. Und in diesem sehr selten, aber ich habe zwei Frauen Alter ist Dazugehören das Wichtigste gefunden, die sie haben. überhaupt. ▶In Indias Familie herrscht Chaos. ▶ Nicht selten kommt sich India vor wie Was macht für Sie eine gute Elternvon einem anderen Planeten ... Kinder-Beziehung aus? ▶ India ist in vielerlei Hinsicht anders als die Gleichaltrigen um sie herum. ▶ Ich habe sicher – ebenso wie mein Mann – eine Menge Fehler bei der Sie ist ausnehmend intelligent – heute Kindererziehung gemacht. Aber würde man sie wohl hochbegabt eines ist uns in all den Jahren gelunnennen. Sie ist sicher das, was man als gen: Wir haben immer den Kontakt hochsensible Persönlichkeit bezeichzu unseren Kindern behalten, waren net. Sie ist außerdem Synästhetikerin, immer im Gespräch mit ihnen, auch das heißt, bei ihr sind unterschiedin schwierigen und krisenhaften liche Sinneswahrnehmungen miteiPhasen. So konnten wir verhindern, nander verbunden. So spürt sie zum dass eines der Kinder uns entgleitet – Beispiel Musik als Berührungen auf wie es im Buch mit Indias Bruder Che der Haut. geschieht. Aber letztlich muss man ▶ India rechnet die kompliziertesten wohl einfach froh sein, wenn alles gut Aufgaben im Kopf. Sie sieht jede Zahl gegangen ist. in einer speziellen Farbe und sagt zu © Annette Hornischer

OB ALS TV-MODERATORIN oder Bestseller-Autorin, die mit ihren Romanen auch Vorlagen für erfolgreiche Fernsehverfilmungen lieferte: Amelie Fried beweist ein feines Gespür, was Menschen bewegt. Und sie versteht es virtuos, Lesern besondere Lebensgeschichten nahezubringen, indem sie lebendige Romanfiguren mit stimmiger Psychologie erschafft. Ganz großartig ist ihr das auch in ihrem neuen Roman gelungen.

14 | büchermenschen


Traust du dich zu leben? • EXKLUSIV-

INTERVIEW

ZU BEGINN DER 90ER ist Catharina Junk Anfang 20. Ihre Freunde starten in ein aufregendes Leben – als bei ihr die Leukämie mit beiden Füßen die Bremse tritt. Nach ihrer Gesundung studierte sie Deutsche Sprache, Literatur, Psychologie und Volkskunde an der Uni Hamburg. Seit 2008 ist sie selbständige Drehbuchautorin für Film und Fernsehen. Die Idee zu ihrem Debüt trug sie lange mit sich herum - aber erst der freundschaftliche Tritt von David Safier ermutigte sie zum Schreiben. Ein bewegender Glücksfall!

▶ „Ab jetzt ein Leben ohne van Gogh.“

Auch als eBook auf Hugendubel.de erhältlich

▶ Für mich ist gerade das Schöne am Schreiben - egal ob Prosa oder Drehbuch - dass ich mir Figuren, Ereignisse und Orte ausdenken darf. Im Alltag oder bei der Arbeit finde ich alles gut, was von permanenter Selbstbeobachtung wegführt. ▶ Trotz der Leukämie ist Ihr Buch geprägt von mitunter rabenschwarzem Humor. Was macht ihn so wichtig? ▶ Meine Hauptfigur schöpft Kraft aus ihrem Humor. Das ist Ninas Überlebensstrategie. Vor allem in Situationen, in denen sie selbst nichts ausrichten kann oder besonders verletzlich ist. Die eigene Tragik erscheint ihr weniger bedrohlich, wenn sie die darin liegende Komik betrachtet. Galgenhumor, eben. ▶ Ihr Roman ist ein Wechselspiel zwischen der Gegenwart und Rückblenden. Worauf kam es Ihnen an? ▶ Nina verhält sich manchmal etwas merkwürdig. Diese widersprüchlichen Abgrenzungsversuche und ihre Zerrissenheit erklären sich, wenn man sie mittels der Rückblenden begleitet und miterlebt, welchen Weg sie schon gegangen ist. ▶ Am Anfang Ihres Romans wird Nina aus dem Krankenhaus entlassen – gesund. Wie würden Sie die ersten Schritte zurück ins Leben beschreiben? ▶ Zaghaft und stolpernd. Im Grunde weiß Nina gar nicht, was sie jetzt machen soll und das überrascht sie selbst. Es dauert eine Weile, bis sie eine Ahnung davon bekommt, was sie nun möchte und braucht. ▶ Im Wartezimmer beim Internisten trifft Nina auf Sarah. Was ist das Bemerkenswerte an ihr? ▶ Im Gegensatz zu Nina stößt Sarah Menschen nicht von sich weg, sondern rückt näher mit ihnen zusammen. Nina lernt von ihr, dass man Liebe annehmen darf, auch wenn man nicht weiß, wie lange man noch da ist, um sie zu erwidern. © Eva Häberle

Mit diesem ersten Satz dürfte Ihnen Ihre Romanheldin Nina aus dem Herzen sprechen? ▶ Genau wie Nina habe ich mit Anfang zwanzig und derselben Diagnose eine lange Zeit in wechselnden Krankenhauszimmern gelegen und in jedem dieser Räume hing ein Van-GoghKunstdruck an der Wand. Seitdem sind seine Bilder für mich Symbol einer Zeit, in der es mir alles andere als gut ging. Van Gogh kann überhaupt nichts dafür, aber ich hasse Sonnenblumen! ▶ Und was sprach dafür, statt einer Autobiografie einen Roman zu schreiben?

Catharina Junk: „Auf Null“ Kindler, 19,95 €

Catharina Junk büchermenschen | 15 Eine starke Erzählstimme:

Nina zieht eine fette Niete in der biochemischen Lotterie: Leukämie. Nach 12 Monaten Krankenhaus ist alles wie immer und doch nichts wie zuvor. Zaghaft, stolpernd macht sie sich auf den Weg ins Leben. Dabei geht sie weder mit sich noch mit anderen zimperlich um. Um den Schmerz der anderen - bei einem eventuell bösen Ende - zu lindern, hält sie diese mit Absicht auf Abstand. Die Bekanntschaft mit Sarah öffnet ihr die Augen - doch erst die Begegnung mit Erik öffnet auch das Herz. Wäre da nicht die Angst vor dem Aufflammen der verdammten Krankheit ... Nina setzt ihr Glück aufs Spiel - und erkennt gerade rechtzeitig, dass es lohnt zu kämpfen!

▶ Ninas erste Versuche, möglichst normal

zu leben, münden in Pleiten und Pannen. Warum muss alles so schief gehen? ▶ Weil sie die falsche Vorstellung von Normalität hat. Sie möchte so tun, als sei nichts gewesen. Ein nachvollziehbarer Wunsch, aber eben auch völlig an der Realität vorbei. Und dann kommt noch hinzu, dass es kein Buch mit dem Titel „Leben nach dem Krebs für Dummies“ gibt. ▶ Ninas beste Freundin Bahar wirkt wie der Fels in der Brandung. Warum steht die Freundschaft dennoch auf dem Spiel? ▶ Weil Bahar aus lauter Hilflosigkeit in blinden Aktionismus verfällt. Sie setzt alles daran, dass Nina wieder gesund wird und macht ihre Genesung zu einem Projekt. Das Thema Tod wird völlig ausgeklammert. Nina hingegen bräuchte es, dass mal jemand zu ihr sagt: Es ist nicht deine Schuld, wenn du es nicht schaffst. ▶ Die Angst vor der Zukunft vergleicht Nina mit einer Tante, die immer wieder ohne Einladung hereinplatzt. Wie kann man damit leben? ▶ Angst ist ein eher unangenehmes, aber eben auch ein sehr wichtiges Gefühl. Wenn also die doofe Tante Angst - wie es im Roman heißt - sich uneingeladen auf dem Sofa breitmacht und herum unkt, was alles passieren kann und wird, dann darf man sie ruhig mal fest in den Arm nehmen und sagen: „Danke für den Hinweis.“. Vielleicht hält sie die Klappe, wenn sie sich willkommener fühlt.


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INTERVIEW

Mit klarem Blick Joachim Köhler: „Luther! Biographie eines Befreiten“ Evangelische Verlagsanstalt, 22,90 € Auch als eBook auf Hugendubel.de erhältlich

Ikone der Reformation 500 JAHRE REFORMATION: Das große Jubiläum 2017 erinnert an das Schlüsselereignis am 31. Oktober 1517, das die Welt veränderte, und an den Mann, der alles ins Rollen brachte – Martin Luther, der Fragen aufwarf, denen wir uns auch gegenwärtig stellen müssen. Doch wer war der Mensch hinter dem Mythos? Welches Selbstbild und welche Weltsicht hatte er? Welche Beweggründe trieben ihn an? Und was hat er uns heute zu sagen? Das vermittelt Joachim Köhler in seinem grandiosen Lebens- und Zeitbild. Der Autor hat sich durch seine Bücher über polarisierende Persönlichkeiten wie Friedrich Nietzsche und Richard Wagner einen Namen gemacht. Auch im Fall Luther schreibt Köhler mit entschiedener Sympathie, beschönigt aber nichts. Er entlarvt ideologische Deutungsmuster und folgt konsequent den Fakten. Luthers Entwicklung stellt er stimmig in drei Stadien dar: Bedrängnis, Befreiung, Bewahrung – von der Kindheit des Bürgersohns, der eigentlich Jurist hätte werden sollen, bis zu den letzten Dingen vor seinem Tod 1546. Die großen Themen: existenzielle Glaubenserfahrungen und Anfechtungen, Erkenntnisse und Werte, die Bibelübersetzung sowie symbolträchtige Ereignisse wie das Turmerlebnis und der Thesenanschlag 1517 mit seinen fundamentalen Auswirkungen auf Religion, Politik, Kultur und Gesellschaft von weltgeschichtlicher Bedeutung – bahnbrechende Ideen, die das moderne Europa hervorbrachten. Ein Grundlagenwerk!

Amerika endlich verstehen WAS MACHT eine tragfähige Beziehung aus? Was muss sie aushalten? Und was heißt das alles für das Verhältnis zwischen Deutschland und den USA? Diese wichtigen Fragen nimmt Ingo Zamperoni sehr persönlich – und das ist gut so, denn der Fernsehjournalist, mehrjährige USA-Korrespondent und neue Anchorman der ARD-„Tagesthemen“ versteht es hervorragend, die politische Großwetterlage und ihre Hintergründe, das gegenwärtige Geschehen und die Normalbürger-Perspektive zu verbinden. Außerdem ist sein Buch äußerst lebendig geschrieben – und mit sympathischer Selbstironie. Doch der Reihe nach: Als „Little America“ fast vor der eigenen Haustür lag, schien alles ziemlich einfach. Damals, um 1980, staunte Ingo Zamperoni über alles, was er bei den in seiner Geburtsstadt Wiesbaden stationierten Soldaten und deren Familien beobachtete, z.B. Leute, die sich ein Lederei zuwarfen und das Football nannten. Seine Faszination war geweckt. Später vertiefte er seine transatlantischen Beziehungen, etwa beim Amerikanistik-Studium, auf vielen Reisen und bei der Arbeit im ARD-Studio Washington D.C. Die romantische USA-Begeisterung von einst wurde bald durch einen realistisch-nüchternen Blick abgelöst. Zamperonis Buch ist der perfekte Lesestoff für alle, die verstehen wollen, wie Amerika wirklich tickt und warum es für Deutschland der bedeutendste Partner in unserer turbulenten Welt ist – und bleiben muss.

Ingo Zamperoni: „Fremdes Land Amerika“ Ullstein, 20,- € Auch als eBook auf Hugendubel.de erhältlich

ZWEI FRAUEN mit Vergangenheit und gegensätzlichen Interessen, ein geheimer Auftrag: Das ist die Ausgangssituation von Brigitte Glasers großartigem Roman „Bühlerhöhe“, der auf historischen Hintergründen basiert. Die Autorin versteht es virtuos, Weltgeschichte, die Zeitstimmung Anfang der 50er Jahre in Deutschland und persönliche Schicksale zu verbinden – mit raffiniert ausgefeiltem, krimireifem Plot. Spannender kann man Geschichte nicht zum Leben erwecken.

Tout le monde ▶ Die „Bühlerhöhe“ im Schwarzwald ist

eine der feinsten Adressen hierzulande. Was macht das Grand Hotel zur idealen Romankulisse? ▶ In einem Grand Hotel trifft sich tout le monde, da ist alles möglich. Ein wunderbares Setting mit großartigen Vorbildern wie Vicky Baums „Menschen im Hotel“ oder Sorrentinos Film „Ewige Jugend“. ▶ Die dramatischen Ereignisse in ihrem Roman spielen sich Anfang der 1950er Jahre ab. Was ist an dieser Zeit für Sie besonders interessant? ▶ Die frühen 1950er Jahre sind eine Zwischenzeit. Der Krieg ist vorbei, aber noch ist er allgegenwärtig. Das Wirtschaftswunder kündigt sich an, ist aber noch nicht da. ▶ Was hat Ihrer Einschätzung nach das politische und gesellschaftliche Klima damals am meisten geprägt? ▶ Der Blick nach vorne, und damit verbunden das große Verdrängen. Zudem die absurde Haltung vieler Deutschen. Man fühlte sich als Opfer des Krieges und nicht als Verursacher oder Täter. ▶ Sie entwerfen ein großes Panorama und verbinden Weltgeschichte und persönliche Schicksale. Welche Idee stand am Anfang Ihres Romanprojektes? ▶ Ich komme aus der Gegend und habe viele Geschichten von den Höhenhotels und von jüdischen Gästen vor und nach dem Krieg erzählt bekommen, auch von der so genannten Wiedergutmachung. „Oral Histories“ sind aus der Sicht des Erzählers immer wahr. Aber stimmen sie wirklich? Was geschah de facto als „Wiedergutmachung“ des 16 | büchermenschen


Holocaust in den frühen 1950er Jahren? Mit dieser Frage bin ich mitten in der Politik der jungen BRD und des jungen Staates Israel gelandet. ▶ Sie schildern sehr lebendig die Weltbilder, Sorgen und Sehnsüchte ihrer Romanfiguren aus den unterschiedlichsten Milieus. Wie haben Sie sich damit vertraut gemacht? ▶ Erzählungen von Stiefmutter und Tante, die als junge Frauen auf der „Bühlerhöhe“ bzw. dem „Hundseck“ gearbeitet

... wie ein Sechser

im Lotto“

haben, sind sicher die „Ursuppe“, aus der der Roman entstanden ist. Und natürlich habe ich gelesen, gelesen, gelesen. ▶ Im Zentrum stehen zwei ganz unterschiedliche Frauenpersönlichkeiten. Wie würden Sie Rosa Silbermann und Sophie Reisacher charakterisieren? ▶ Rosa ist eine zurückhaltende, nachdenkliche Frau, die sich nicht gerne in den Vordergrund spielt. Ihre Kraft schöpft sie aus dem Glauben, in Israel eine Heimat für die Juden zu schaffen, und auch aus den sozialistischen Ideen, die ihr Leben im Kibbuz prägen, ihrer Vision von einer besseren, gerechteren Welt. Ihr persönliches Glück stellt sie für diese Ziele hintan. Für Sophie dagegen ist die Suche nach persönlichem Glück bestimmend. Um das zu finden, ist ihr jedes Mittel recht. ▶ Rosa bekommt einen geheimen Auftrag – und wird ins kalte Wasser geworbüchermenschen | 17

© Werner Meyer

Grand Hotel

im

fen. Worin liegen die Herausforderung und die Chance? ▶ Auf sich allein gestellt zu sein, macht Rosa am meisten zu schaffen. Seit ihrer Ankunft im Kibbuz ist sie gewohnt, in einer Gemeinschaft zu leben, Entscheidungen gemeinsam zu treffen. Aber wie schon in Palästina wächst sie mit ihren Aufgaben. Sie beißt sich durch den unmöglichen Auftrag, trifft am Ende die richtige Entscheidung. ▶ Rosas Gegenspielerin Sophie Reisacher zieht mit Vorliebe im Hintergrund die Fäden. Worin sehen Sie ihre größten Stärken und Schwächen? ▶ Sophie ist schlau, sie begreift Zusammenhänge, denkt über die Rolle der Frau nach, reflektiert sich selbst. Von allen Frauen des Buches ist sie die modernste. Sie ist aber auch wehleidig, hadert mit ihrem Schicksal, fühlt sich als Opfer und ist dadurch eine typische Vertreterin der Nachkriegszeit. ▶ Im Romangeschehen kommt historischen Persönlichkeiten große Bedeutung zu, vor allem dem Kanzler der jungen Bundesrepublik, Konrad Adenauer. Was war für Sie das Spannnendste und das Erstaunlichste beim Recherchieren? ▶ Auf die Briefbombenattentate zu stoßen, die es im Vorfeld des Bundesentschädigungsgesetztes tatsächlich gegeben hat, war wie ein Sechser im Lotto. Damit hatte ich den entscheidenden Plott-Baustein für meinen Roman gefunden, so bin ich auf das fiktive Attentat gekommen. Sehr spannend war es auch, in die Geschichte des jungen Staates Israel einzutauchen, von der ich

wenig wusste. Das Erstaunlichste war die Geschichte von Herta Isenbart, der Gründerin der „Bühlerhöhe“, die mir zugetragen wurde. ▶ Nach einer aufwühlenden Begegnung fragt sich Rosa, wer oder was schuld ist an all den schrecklichen Entwicklungen: der „verfluchte Lauf der Geschichte“? ▶ Ob wir es wahrhaben wollen oder nicht, wir sind immer Kinder der Zeit, in der wir aufwachsen. Eine deutsche Jüdin in den 1930er Jahren hatte genauso wenig eine Chance, dem „verfluchten Lauf der Geschichte“ zu entgehen, wie eine Syrerin heute. Sicher ist in Friedenszeiten der gesellschaftspolitische Einfluss auf das Einzelschicksal geringer oder weniger spürbar, aber er ist auch da. ▶ Würden Sie sagen, Ihr Roman ist auch eine Geschichte unterschiedlicher Überlebensstrategien? ▶ Allen Figuren gemeinsam ist, dass sie versuchen zu verdrängen. „Wer nicht vergisst, wird wahnsinnig“, sagt Rosa Silbermann.

Brigitte Glaser: „Bühlerhöhe“ List 20,- € Auch als eBook auf Hugendubel.de erhältlich

Schicksalsjahr 1952: Im Grand Hotel „Bühlerhöhe“ herrscht helle Aufregung, denn Kanzler Adenauer hat sich zur Sommerfrische angekündigt. Während alles auf Hochglanz gebracht wird, gilt es hinter den Kulissen, alles Menschenmögliche für die Sicherheit zu tun. Gerüchte besagen, dass ein Attentat auf den Staatsmann geplant ist. Davon wissen nur wenige – darunter die Hausdame Sophie Reisacher und Rosa Silbermann, die im Auftrag des israelischen Geheimdienstes in ihrer alten deutschen Heimat im Einsatz ist. Beide Frauen verfolgen ureigene Pläne – bis zum dramatischen Showdown ... Ein facettenreiches Zeitgemälde mit fein gezeichneten Charakteren!


Alles unter Kontrolle? • EXKLUSIV-

OB BEIM LAUFEN oder Schreiben: Euge Ruge ist bestens im Marathon trainiert. So gab er 2011 sein Romandebüt, das ihm alles abverlangt hatte: „In Zeiten des abnehmenden Lichts“, ein Meisterstück über vier Generationen seiner Familie sowie das Verlöschen der sozialistischen Utopie und der DDR. Ein Jahrhundertwerk, das international gefeiert wurde und dem Autor namhafte Auszeichnungen einbrachte, darunter der Alfred-Döblin-Preis und der Deutsche Buchpreis. Inzwischen hat er nicht nur auf Rügen seine Runden gedreht, sondern an seinem neuen Großprojekt gearbeitet: „Follower“, sprühend vor Einfällen und brillant erzählt.

▶ „In Zeiten des abnehmenden Lichts“

hat am Beispiel von vier Generationen einer Familie die Vergangenheit lebendig werden lassen. Inwiefern ist „Follower“ eine Fortschreibung? ▶ „Follower“ ist eine eigene Geschichte, die keineswegs die Kenntnis der „Zeiten“ voraussetzt. Aber wer das Buch kennt, wird irgendwann bemerken, dass es eine Beziehung gibt zwischen den beiden. In der Hauptsache erzählt „Follower“ die Geschichte von Nio Schulz, der beruflich nach China fliegt, um dort eine neue Geschäftsidee seiner Firma zu verkaufen. Wir erfahren, dass sein Großvater gerade gestorben ist: Alexander Umnitzer aus den „Zeiten“. Es geht also in „Follower“ um den Enkel des Enkels. Aber „Follower“ ist nicht nur ein Ausblick in die Zukunft, sondern auch ein Rückblick in die ferne Vergangenheit. Dieser Rückblick umfasst auch die Generationenfolge der Umnitzers und insofern auch die „Zeiten“, als Teil einer kleinen Weltgeschichte des Zufalls. ▶ Wie würden Sie das Lebensgefühl von Nio Schulz beschreiben? ▶ Vor allem wird sein Lebensgefühl durch die totale Vernetzung bestimmt. Schulz schwimmt in einem Strom von Nachrichten, Bildern, Informationen. „Follower“ ist keine Dystopie in dem

© Joachim Hauser

INTERVIEW

Literarisch in Bestform: Eugen Ruge im Gespräch

Sinne, dass irgendwelche äußeren Katastrophen beschrieben werden, die uns in Zukunft vielleicht erwarten. Sondern vor allem der Versuch, nach innen zu gehen, sich vorzustellen, wie sich die Zukunft von innen anfühlt. ▶ Würden Sie die Welt, in der sich Nio bewegt, als Leistungsgesellschaft bezeichnen? ▶ Von Mark Twain stammt der schöne Satz: „Prognosen sind schwer, besonders für die Zukunft.“ Trotzdem ist ziemlich wahrscheinlich, dass die Welt von morgen noch globalisierter, noch schneller sein wird. Und da Leistung nun mal in Arbeit pro Zeiteinheit gemessen wird, bedeutet Beschleunigung auch immer Erhöhung der Leistung. Das trifft für die Arbeitswelt zu, aber natürlich auch für alles andere: Emotionen, Beziehungen, Sinne. ▶ Die Konsequenz? ▶ Im Zuge der immer höheren Anforderungen wächst auch die Fähigkeit und die Bereitschaft der Menschen zu Selbstoptimierung: psychisch, körperlich, technisch. Das „natürliche“ Leistungspotenzial reicht nicht mehr aus. Nio ist mit seinen Braintunern und seinem Beinahe-Chip schon fast altmodisch. Die nächste Generation macht ganz andere Sachen, Dinge, die auch Schulz Unbehagen verursachen

oder die er sogar ablehnt, obwohl er andererseits auch den Anschluss nicht verlieren will. Ich fand es ganz interessant, mir die Generation der heute Geborenen in dem Moment vorzustellen, wo sie sich alt zu fühlen beginnt. ▶ Wie lässt sich der Zeitgeist in Nios Ära auf den Punkt bringen? ▶ Die bürgerliche Moral des digitalen Zeitalters heißt Political Correctness – und Nio Schulz ist enorm darauf bedacht, sich korrekt zu verhalten. Der Haken dabei: Seine Korrektheit verbietet es ihm, die Welt wahrzunehmen, wie sie ist. Er lebt in einer konsensualen Blindheit. Aber natürlich lässt sich die Realität auf Dauer nicht verleugnen. An dieser Stelle kippt die Komik dann ins Absurde. ▶ In „Follower“ ist ein bestimmter Account der Schlüssel zur Existenz. In Ihrem Buch „Cabo de Gata“ hingegen packte ein Mann mit SchriftstellerAmbitionen sein ganzes Leben in einen Rucksack. Und wie sieht es bei Ihnen aus? ▶ Es ist schön, dass Sie „Cabo de Gata“ ins Spiel bringen, denn die beiden Bücher stehen in Zusammenhang. „Follower“ geht in die digitale Zukunft, „Cabo“ erzählt sozusagen vom letzten analogen Moment. Da schreibt die Hauptfigur, die mir ja nicht unähnlich 18 | büchermenschen


Masken des Bösen ist, noch in kleine, ringgebundene Hefte. Es gibt kein Internet. Inzwischen bin auch ich vernetzt, mein halbes Leben ist auf dem Notebook. Man kann sich da schwer entziehen. Auch ist es zweifellos richtig, dass man mit der digitalen Technik, wie übrigens mit jeder Technik, viel Sinnvolles machen kann. Darum geht es aber nicht. Die Frage ist nicht, was machen wir mit der Technik, sondern: Was macht die Technik mit uns?

Eugen Ruge: „Follower“ Rowohlt, 22,95 € Auch als eBook auf Hugendubel.de erhältlich

2055 in der Welt des Big Data: Künstliches Himmelblau über HTUA-China, einem äußerst attraktiven Markt: Erobern soll ihn Nio Schulz, Associative Assistant, also Vertreter auf Honorarbasis. An den Mann bringen muss er „True Barefood Running“. Und das ist kein Sportschuh oder sonstiges Produkt, sondern ein Versprechen: „kollektive Identität, Zeichen der Zugehörigkeit“, so seine Chefin. Auch sonst steht Nio mit 39 unter Druck, z.B. durch junge Konkurrenz und seine Fernbeziehungsfreundin. Kein Wunder, dass er auf Selbstoptimierung setzt, sich mit Tabletten tunt und eine Art Chip im Kopf hat, der auf Perfektion programmiert ist. Alles unter Kontrolle? Fehlanzeige. Nio verschwindet vom Radar der allgegenwärtigen Überwachung. Was ist geschehen? Und was noch zu erwarten? Ein facettenreiches Psychogramm des Lebens in einer total vernetzten Welt und ein furioses Leseabenteuer!

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Sturz in eigene Abgründe EINE WOHNUNG in der besten Wannsee-Gegend, die Aufnahme in den exklusivsten Yachtclub, ein stilbewusstes Mercedes-Cabrio, Baujahr 1962: Kein Zweifel, der Erfolg von Patrick Junghans kann sich sehen lassen. Seine Freundin Laura ebenfalls. Die beiden sind das perfekte Paar: jung, attraktiv, zielsicher auf Karrierekurs – mit unterschiedlichen Glücksversprechen. Laura macht als Ernährungsexpertin mit ihrer Detox-Philosophie Furore, Patrick erobert mit seinem App-Projekt „Bist du glücklich?“ die Welt. Die Fangemeinde ist süchtig nach immer weiteren Levels – weil die Spieler ihr Leben plötzlich völlig neu sehen und Dinge wagen, die sie sich vorher selbst nicht zugetraut hätten. Zu Herzen genommen hat sich das offenbar auch die Verehrerin, die sich nicht abschütteln lässt, als Patrick und Laura ins Wochenende starten. Offenbar weiß sie etwas über Patrick, das Laura nicht weiß. Dafür macht Laura immer mehr rätselhafte Entdeckungen, etwa einen Koffer voller Medikamente im Auto der hartnäckigen Verfolgerin. Und Blutspuren in dem entlegenen Uckermark-Schlösschen, das sie und Patrick renovieren wollen. So beginnt im Niemandsland ein existenzieller Kampf um die Wahrheit und ums Überleben – ganz nach Patricks App-Spielregeln: ausbrechen, Mauern einreißen, Grenzen überschreiten – und in den eigenen Abgrund blicken. Ein furioser, psychologisch tiefenscharfer Thriller mit perfekt inszenierter Spannung!

Kai Hensel: „Bist du glücklich?“ Hoffmann & Campe, 20,- € Auch als eBook auf Hugendubel.de erhältlich

Thomas Einsingbach: „Bangkok Rhapsody“ mdv, 12,95 € Auch als eBook auf Hugendubel.de erhältlich

Bis aufs Blut WILLIAM ALIAS BILLY LAROUCHE galt einst als bester FBI-Agent. Nun weist ihn zwar ein Firmenschild als Privatdetektiv aus, aber da ist nicht viel dahinter: Billy hat sich selbst aufgegeben – ganz im Gegensatz zu seinem früheren Mentor Jonathan Robson, der es inzwischen zum engsten Berater der US-Justizministerin gebracht hat. Für ihn ist Billy der Einzige, dem er zutraut, einen der übelsten Verbrecher aufzuspüren. Die Tücken: Keiner darf davon erfahren, denn der Folterspezialist und Massenmörder Mazzini hat Unterstützer bis in höchste Kreise. Er versteht sich auf perfekte Tarnungen und die raffiniertesten Fluchtmanöver. Sein angeblicher Aufenthaltsort: die Mega-City Bangkok mit 16 Millionen Einwohnern. Ausgerechnet Thailand, wo Billy bei seinem letzten Einsatz als Auslands-Agent ein Trauma erlitten hat. Aus Verbundenheit mit seinem väterlichen Freund Jonathan nimmt er den Auftrag trotzdem an. Kaum im Moloch zwischen Gebetstempeln, Garküchen und Etablissements für gepflegte Perversionen angekommen, bricht alles über Billy herein: die Geister der Vergangenheit, die offenen Fragen um seinen wie vom Erdboden verschluckten Vater Special Agent Vincent LaRouche und der Kampf mit einem Gegner, hinter dessen Wohltäter-Maske sich höchstwahrscheinlich Mazzini verbirgt. Atemberaubende, atmosphärisch dichte Spannungsliteratur von Thomas Einsingbach, der jahrelang in Bangkok gelebt hat.


emons: immer ein guter krimi

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INTERVIEW

UM SEIN STUDIUM – Jura- und Politikwissenschaften – zu finanzieren, jobbte David Baldacci u.a. als Staubsaugerverkäufer, Security-Guard und Dampfkesselreiniger. Neun Jahre praktizierte er in Washington, D.C. als Anwalt, bevor er im Herbst 1996 mit „Der Präsident“ seinen ersten Bestseller landete. David Baldacci, geboren 1960 in Virginia, ist inzwischen einer der produktivsten Schriftsteller, der nicht nur Thriller am laufenden Band veröffentlicht, sondern auch hochgelobte Romane und Fernsehdrehbücher schreibt.

Tess Gerritsen: „Totenlied“ Limes, 14,99 €

978-3-95451-941-5 · 19,95 EUR

Auch als eBook auf Hugendubel.de erhältlich

Teufelsintervall in e-Moll AUF EINER KONZERTREISE in Venedig erwirbt Julia die handschriftliche Komposition eines alten Walzers im Antiquariat. Zuhause in Massachusetts übt die Geigenvirtuosin und muss bestürzt feststellen, dass ihre dreijährige Tochter auf diese Musik mit erschreckender Gewalt reagiert. Julia beschließt, das Geheimnis hinter den Noten zu erforschen. Zurück in Venedig stößt sie auf zwei Familien, deren Schicksal sich 1943 unauslöschlich, ja tödlich miteinander verwoben hat. Note um Note entlockt Julia der Melodie ihre verstörende Geschichte. 978-3-95451-949-1· 11,90 EUR

Christian von Ditfurth: „Zwei Sekunden“ carl‘s books, 14,99 € Auch als eBook auf Hugendubel.de erhältlich

Im Bann des Terrors

978-3-95451-964-4 · 12,90 EUR

Weitere Bücher aus dem emons: verlag finden Sie unter www.hugendubel.de

AUSNAHMEZUSTAND in Berlin und internationale Alarmstimmung: Beim Staatsbesuch verfehlt eine Bombe nur knapp die Bundeskanzlerin und den russischen Präsidenten. Der Terrorakt bringt die Polizei gewaltig unter Druck. So nimmt die Führungsriege in Kauf, dass der eigenwillige Hauptkommissar Eugen de Bodt – jenseits der offiziellen Taskforce – mit seinen Kollegen Salinger und Yussuf auf eigene Faust ermittelt. Ein furioser Politthriller, rasant und hautnah an der Realität!

▶ Können Sie ganz entspannt im

Restaurant sitzen und ein exquisites Menü genießen? Oder ergeht es Ihnen wie Ihrem Helden Will Robie und Sie sondieren ständig die Umgebung? ▶ Nicht nur in Will Robies Branche ist es von Vorteil zu wissen, wie man im Zweifelsfall den Abgang hinbekommt. Und interessanter als das, was auf dem Teller ist, finde ich es, die Leute um mich herum zu beobachten. So bleibe ich schlank … ▶ Und überdies profitieren Sie als Schriftsteller vom Beobachten, oder? ▶ Auf jeden Fall. Meine größte Stärke ist meine Vorstellungsgabe. In einem anderen Leben komme ich vielleicht mit einer multiplen Persönlichkeit zur Welt. Ich liebe es, mich in die unterschiedlichsten Menschen hineinzuversetzen. ▶ Wenn man über Gehirnchirurgen oder Orchideenzüchter schreibt, kann man einfach Leute mit dieser Spezialisierung fragen. Wenn man aber wie Sie eine Thrillerreihe über einen Auftragskiller schreibt, dürfte das schon etwas komplizierter sein. Wie sind Sie vorgegangen? ▶ Ich frage mich, wie ich die Sache angehen würde. Auf diese Weise bleibt der ganze Ablauf viel klarer. ▶ Will Robie hat einen alles andere als alltäglichen Aufgabenbereich. Was ist für Sie als Autor das Reizvolle an Robies Spezialisierung? ▶ Für einen Schriftsteller ist es eine echte Herausforderung, einen Romanhelden zu erschaffen, der seinen Lebensinhalt als Auftragskiller verdient – und zugleich zu erreichen, dass dieser Held die Sympathie der Leser gewinnt 20 | büchermenschen


© Alexander James

LIZENZ ZUM TÖTEN?

Jurist auf Abwegen: David Baldacci schickt neuen Serienhelden an den Start

und sie auf seiner Seite stehen. Ich schätze solche Herausforderungen sehr … ▶ Will Robie macht seinen Job verdammt gut. Welchen Faktoren und Fähigkeiten verdankt er sein Überleben? ▶ Ein Stück weit ist es Glück, aber er arbeitet wie ein Pilot: Da hat man seine Checklisten und hält sich an die. Aber wenn die Dinge eine katastrophale Wendung nehmen, ist man der Einzige, der nicht in Panik verfällt. So einer ist Will Robie. ▶ Wie lautet die wichtigste Grundregel für Will Robie? ▶ Um diesen Job zu machen, muss man mit einem Hirn geboren sein, das auf spezielle Weise verdrahtet ist. Robies Grundhaltung: Der Job muss getan werden und er hat sich (freiwillig) entschieden, ihn zu tun.

Meine größte Stärke? ... meine

Vorstellungsgabe!“

▶ Wie würden Sie Robies Berufsauf-

fassung beschreiben? Wie gelingt es ihm, das, was er tut, vor sich selbst zu rechtfertigen? ▶ Es macht ihm keineswegs Spaß, Leute umzubringen, aber er ist ein Profi. Allerdings ist Robie auch klar, dass jedes Mal, wenn er abdrückt, auch ein Stück von ihm selbst stirbt. ▶ In den USA gibt es inzwischen vier Bände um Will Robie, Sie haben folglich schon ziemlich viel Zeit mit ihm verbracht. Wie würden Sie seine Entwicklung bis heute beurteilen? ▶ Er ist zunehmend ausgebrannt und büchermenschen | 21

fragt sich, wie seine Zukunft aussieht wenn er denn lang genug lebt! ▶ Worin besteht für Will Robie die größte Herausforderung in „Der Killer“ ? ▶ Er muss damit zurechtkommen, dass es möglicherweise seine eigenen Kollegen in der CIA sind, die gegen ihn arbeiten. Und er kann niemandem trauen. ▶ Was war für Sie das Spannendste bei Ihren Recherchen zu Will Robies Berufsbild? ▶ Die Erfahrung, mit einem Scharfschützengewehr auf Ziele zu schießen, die man mit bloßem Auge nicht sehen kann. Dass man getroffen hat, merkt man erst, wenn man das „Pling“ der Kugel auf der metallenen Zielscheibe hört. ▶ Wie wählen Sie die Settings Ihrer Thriller aus? ▶ Nach der geeigneten Atmosphäre von Orten, die ich kenne. Wie beispielsweise Tanger und Edinburgh. Beide Städte stecken voller Möglichkeiten. Und Edinburghs unterirdische Gewölbe verlangen förmlich nach einem Thriller. ▶ Sie bezeichnen sich selbst als „lifelong Virginian“. Was macht Ihre Verbundenheit zu diesem US-Bundesstaat aus? ▶ Virginia ist das Fleckchen Erde, mit dem ich mich verbunden fühle und wo auch meine familiären Wurzeln liegen. Und ich habe viel für Geschichte übrig - Virginia ist voll davon. ▶ Sie waren mehrere Jahre als Jurist tätig. Welchen Einfluss hat das auf Ihre Tätigkeit als Autor? ▶ Diese Tätigkeit hat mich dazu erzogen, jahrelang an einer Sache zu arbeiten. Dass man an einem Roman

David Baldacci: „Der Killer“ Bastei Lübbe, 10,99 € Auch als eBook auf Hugendubel.de erhältlich

Will Robie, USAmerikaner, 40 Jahre, durchtrainiert, Einzelgänger, den Blick immer im Rückspiegel. Er ist als Auftragskiller für den SAD unterwegs, einer Spezialtruppe der CIA - und seit 12 Jahren zu 100% erfolgreich. Bis er diesen ersten, vielleicht letzten Fehler begeht und den finalen Schuss verweigert. Die Hölle bricht los. Julie, hochbegabte Schülerin, 14 Jahre, aktuell bei einer Pflegefamilie wohnend, besucht ihre Eltern, als auch hier das Verbrechen Einzug hält. Beider Wege kreuzen sich, keiner vertraut dem anderen und doch sind sie auf Gedeih und Verderb aufeinander angewiesen. Der 3. Auftrag! Heikle Mission: Der Präsident höchstpersönlich beauftragt Will Robie und Jessica Reel, die beiden besten Profikiller, Nordkoreas unberechenbaren Führer auszuschalten.

David Baldacci: „Im Auge des Todes“ Lübbe, 19,99 € Auch als eBook auf Hugendubel.de erhältlich

mehrere Jahre schreibt, hat mich also in keiner Weise abgeschreckt. ▶ „Der Killer“ widmen Sie Mitch Hoffman, Ihrem Lektor. Das machen nicht viele Autoren. Was macht Ihre Zusammenarbeit zu etwas Besonderem? ▶ Zwischen uns stimmt die Chemie und wir verstehen uns blind. Mitch versteht es wie kein anderer, mich durch seine Kommentare, Fragen und Vorschläge anzuspornen. ▶ Mit Ihrer Ehefrau Michelle haben Sie eine Stiftung gegründet, die sich für Alphabetisierung einsetzt. Warum liegt Ihnen das besonders am Herzen? ▶ Wir unterstützen überall in den USA Alphabetisierungskampagnen. Unser Beweggrund: Wer nicht lesen kann, kann auch nicht wirklich denken. Um so glücklicher macht mich jeder Einzelne, der zum begeisterten Leser wird. Das verändert nämlich sein ganzes Leben.


english books

&

Moments of Crisis

© Fotolia

The Meaning of Home

Hugendubel recommends: English Bestsellers Summer 2016.

1 Moyes, Jojo

After You ......................... ca. 9,99 €

2 Irving, John

Set against the backdrop of a catastrophic earthquake devastating the Middle East and an Arabic invasion of Israel, in Washington Jacob and Julia Bloch’s three sons watch their parents’ marriage falter and a Jewish family’s home fall apart. In his monumental new novel Jonathan Safran Foer, author of “Everything is Illuminated“ and “Extremely Loud and Incredibly Close“, asks: What is the true meaning of home? What are American Jews’ responsibilities toward Israel?

Jonathan Safran Foer: “Here I Am“ Macmillan, ca. 17.49 €

Remarkable books

Witness to the Plot Ian McEwan: “Nutshell“ Random House, ca. 24.49 €

Trudy, who has betrayed her husband, now is with his uninspired brother Claude. They still live in the marital home, a decayed, but enormously valuable London townhouse. And they have a plan ... But there is a witness to their plot – the inquisitive nine-month-old inhabitant of Trudy’s womb. From Ian McEwan, author of 16 books and winner of the Booker Prize for his novel “Amsterdam“, this is a classic tale of murder and deceit, told from a truly unusual perspective.

Avenue of Mysteries ...... ca. 9,99 €

3 Lee, Harper

Go Set a Watchman ........ ca. 8,49 €

4 Hawkins, Paula

The Girl on the Train ...... ca. 8,49 €

5 Rankin, Ian

Even Dogs in the Wild .... ca. 10,99 €

6 George, Elizabeth

A Banquet of Consequences.................. ca. 8,49 €

7 Bryson, Bill

The Road to Little Dribbling ............. ca. 10,99 €

8 Grisham, John

Rogue Lawyer ................. ca. 8,49 €

9 Sparks, Nicholas

See Me .......................... ca. 10,99 €

10

Cornwell, Patricia Depraved Heart ............... ca. 9,99 €

Nagging Questions Tana French: “The Trespasser“ Hodder & Stoughton, ca. 22.49 € Available as of 22.9.2016

Here is tension on a high level, Tana French’s trademark from her debut: Antoinette Conway, tough and not very affable detective on the Dublin murder squad, finds herself up against a vicious campaign to get rid of her. When she is on a new case, someone from her own squad is trying to push her towards the obvious solution, but there remain nagging questions. Is this just another step in the effort to get rid of her? Or is something far deeper and darker going on?

Loss and Recovery 38-year-old Josie is running from her past: She has lost her dental practice, is sued by a patient and feels guilt-ridden with the death of a boy. So she leaves her old life behind, puts her two young children in a battered RV and embarks on a wild odyssey through the Alaskan wilderness. Dave Eggers’ book is a delirious road trip saga from lost to found, full of surreal adventure, of unexpected encounters – and of apt and insightful observations on modern society.

Dave Eggers: “Heroes of the Frontier“ Alfred A. Knopf, ca. 19.99 €

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Bunte Welt der Sprachen LEICHTER EINSTIEG, NACHHALTIGES LERNEN: Durch diese Stärken überzeugt die neue Wörterbuch-Reihe „Bild für Bild“ von Langenscheidt. Das Besondere: Jeder Band ist ansprechend mit mehr als 2.000 Fotos und fotorealistischen Zeichnungen illustriert, die schnell und einfach zu verstehen sind, für Einprägsamkeit sorgen – und somit für Erfolgserlebnisse. Visuelles Lernen von seiner schönsten Seite, eingebettet in ein perfekt durchdachtes Konzept: Ob Englisch, Französisch, Deutsch als Fremdsprache (DaF) oder Arabisch-Deutsch – attraktive Abbildungen bieten Zugang auf den ersten Blick und stellen sicher, dass die entsprechenden Vokabeln auch wirklich im Gedächtnis bleiben. Vermittelt wird ein sehr umfangreicher Grund- und Aufbauwortschatz, nämlich rund 15.000 Begriffe (bei DaF: 7.500), gängige Redewendungen und Sätze. Klar, wer Wörter aus dem täglichen Leben im Zusammenhang lernt, behält sie auch leichter in Erinnerung. Deshalb sind die Begriffe und Wendungen kompakt aufbereitet und thematisch in zwölf Kapitel gegliedert. Und hier findet sich alles, was man im Urlaub oder bei beruflichen Auslandsaufenthalten braucht: z.B. Läden und Geschäfte inklusive einer bunten Palette an Lebensmitteln, Kommunikation von Internet bis

Postdienstleistungen, Studium und Job, Freizeit und Sport, Zahlen und Maße. Dank der unterhaltsamen und motivierenden Lernmethode wird das Langenscheidt-Motto „Sprachen verbinden“ zur persönlichen Erfahrung: ideal für Anfänger und Fortgeschrittene, Schüler, Studenten oder Auslandsjobber, Flüchtlinge, Asylsuchende und deren Paten. ☛ Über 2.000 Fotos und fotorealistische Zeichnungen

AUCH FÜR ENGLISCH UND SPANISCH

☛ Rund 15.000 Begriffe bei den Ausgaben Englisch, Französisch sowie rund 7.500 Begriffe bei Deutsch als Fremdsprache ☛ Redewendungen und Sätze aus den wichtigsten Lebensbereichen ☛ Sehr umfangreicher und aktueller Grund- und Aufbauwortschatz ☛ Mit Lautschrift zu allen Begriffen ☛ Register zum schnellen Nachschlagen einzelner Wörter ☛ Handliches Buchformat – ideal für unterwegs

„Mit Bildern lernen!“ Ideal für visuelle Lerner und für alle, die beim Vokabellernen auch mal lachen wollen. n

Über 1500 Farbfotos – mit witzigen Bildern schnell, effektiv und unterhaltsam lernen

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Rund 3000 Wörter, Wendungen und Beispielsätze – ausgewählt nach Häufigkeit und Aktualität

n

Mit Lautschrift für die fremdsprachigen Begriffe

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Zweisprachiges Register – die Wörter sind leicht zu finden und nachzuschlagen

n

Handliches Buchformat – ideal auch zum Mitnehmen

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Wörterbuch „Bild für Bild“ erhältlich für Arabisch-Deutsch, Französisch, Englisch und Deutsch als Fremdsprache Langenscheidt, je 9,99 € ch als eBook

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Lebenslust

statt Neurosenfrust

• EXKLUSIV-

FAST JEDEM von uns passiert das: Lieber noch mal schnell umkehren und nachschauen, ob die Kaffeemaschine wirklich ausgeschaltet und die Wohnungstür abgeschlossen ist. Und dann noch mal. Und vielleicht ein drittes Mal. Je öfter man sich dabei ertappt, desto besorgter fragt man sich: Ist das noch normal? Bloß nicht verrückt machen, rät Diana Fey. Sie kennt die fiese Stimme im Kopf nur zu gut, die einen plötzlich zu den seltsamsten Dingen nötigt. Aber sie weiß inzwischen auch, wie man Zwangsstörungen in den Griff bekommt. Ungeschminkt und urkomisch schildert sie ihre Erfahrungen in ihrem neuen Buch.

▶ Um sich auf Interviews und Auf-

tritte rund um Ihre Bulimie-Biografie vorzubereiten, begaben Sie sich unter anderem ins Boxtraining. Wofür oder wogegen war das gut? ▶ Meine Mitmenschen kennen mich als das nette, zurückhaltende Mädchen von nebenan. Mein Schreibstil hingegen ist schonungslos, schwarzhumorig und eben auch schlagfertig. Das wollte ich endlich in die Praxis umsetzen. ▶ Wem und für welche Situationen würden Sie das zur Nachahmung empfehlen? ▶ All jenen, die im Alltag ähnlich ängstlich und zurückhaltend auftreten. Boxen kann ein wundervolles Ventil sein, um schlechten Gefühlen freien Lauf zu lassen. Es ist wesentlich effektiver als das zwanghafte Händewaschen oder das Würgen während meiner Bulimie. Damit habe ich damals meine Gefühle unterdrückt. ▶ Haben Sie Ihre Boxhandschuhe noch griffbereit? ▶ (lacht) Natürlich! ▶ Die meisten Menschen versuchen, ihre Marotten möglichst gut zu verbergen. Sie hingegen haben über Ihre Neurosen-Erfahrungen ein Buch geschrieben. Warum? ▶ Anscheinend habe ich es mir zur Aufgabe gemacht, heimlichen Krankheiten mit offenen Büchern zu begegnen. Hinzu kommt, dass auf Dauer

kein Mensch seine Marotten verbergen kann. Als mein Mann erkannte, dass es meine Angst vor Türgriffen war, die ihn zu meinem „Türöffner“ degradierte, gestand ich mir diese Verrücktheit auch selbst als solche ein und machte eine Therapie. ▶ Gleich zu Beginn Ihres Buches haben Sie als Ich-Erzählerin Diana einen großen Auftritt, der jeder Filmkomödie Ehre machen würde: als Frau am Rand des Nervenzusammenbruchs – im rosa Schlafanzug. Was diese Szene verspricht, hält das ganze Buch. Humor als Rettungsanker? Selbstironie als Lebenselixier? ▶ Ja, so sehe ich es. Humor ist, wenn man trotzdem lacht, auch dann, wenn einem eher zum Weinen zumute ist. ▶ Warum kam Ihnen als Kind der Blick durch die rosarote Brille abhanden? ▶ Als einziges MädZwanglos auf dem Weg zu Gelassenheit und Glück: Diana Fey chen zwischen zwei Brüdern gab es – wenn wiederholen musste, wurde auch mir überhaupt – nur eine „hellblaue Brille". klar, dass sich dringend etwas ändern Das hatte mich bereits geprägt. Hätte muss. Das sah der Zwang genauso und ich damals mehr Selbstbewusstsein nötigte mich fortan auch noch zum und weniger Ängste gehabt, wäre es fünfzigmaligen Beten. ganz sicher anders gekommen. Meine Message an alle Eltern ist daher: Seid ▶ Dianas Mutter ist exzessive Schnäppchenjägerin, der Vater schreinert aufmerksam und stärkt das SelbstSchränke, was das Zeug hält. Nesthäkwertgefühl Eurer Kinder! chen Billy sucht – genau wie Diana – ▶ Mit Einflüsterungen macht nicht nur Trost im Kühlschrank. Was sagt uns das? die Großmutter der Ich-Erzählerin Diana zu schaffen, sondern auch der ▶ Dass wir Menschen wieder lernen müssen, unsere schlechten Gefühle „Kopf-Guru“. Was hat es damit auf sich? zuzulassen statt diese zu verdrängen ▶ Auf diese Weise unterscheide ich oder mit irgendwelchen Maßnahdie Neurosen von meinen wahren Gemen zu betäuben. Kein Kühlschrank danken. Kopf-Guru, mein sogenannter kompensiert Kummer. Kein Einkauf „Zwanager“, ist nicht mehr als eine entschädigt für Enttäuschungen. Nur Ausgeburt meiner Ängste. wenn wir unsere Bedürfnisse ohne ▶ „Besser fünfmal zu viel als einmal Angst ausleben, können wir auch zu zu wenig“: So lautete die Devise, als dem Menschen werden, der wirklich das Händewaschen zum Zwang wurde. in uns steckt. Aber das war erst der Anfang. Wie würden Sie die Entwicklung der Zwangs▶ Am Anfang des Buches kommt sich Diana wie ein „verrückter Versager“ handlungen beschreiben? vor. Welchen SOS-Tipp haben Sie für ▶ Sich stetig steigernd, bis zum Gipfel alle, denen es ähnlich ergeht? des Grotesken. An dem Punkt, als ich beim Lesen jeden Satz fünfzigmal ▶ Sich so anzunehmen, wie man ist. 24 | büchermenschen

© Kitchen Kiss Photography

INTERVIEW


Mit allen Verrücktheiten. Denn niemand da draußen versteht uns besser als wir selbst. Und am Ende sind wir dann gar nicht mehr so verrückt, wie wir immer dachten. ▶ Sie sind aus dem Käfig Ihrer Zwangshandlungen ausgebrochen. Wer oder was hat Ihnen dabei am meisten geholfen? ▶ Ich mir selbst. Das war auch meine Aufgabe: Selbstbewusstsein zu entwickeln, denn nur so braucht es keinen „Zwanager“ mehr, der mich durch ein unechtes, da gefühlstotes Leben führt. ▶ Sie machen nach wie vor Therapien. Warum ist Ihnen das wichtig? ▶ Es ist ein fortlaufendes An-sich-arbeiten. Im Moment gehe ich meine oftmals übertrieben gesunde Ernährung an – auch bekannt als Orthorexie.

Diana Fey: „Wie viel verrückt ist noch normal? ‑ Mein Leben, meine Neurosen und ich“ Herder, 19,99 € Auch als eBook auf Hugendubel.de erhältlich

Humorvoll und unterhaltsam wie eine Filmkomödie, persönlich wie ein Tagebuch, befreiend wie ein Erste-Hilfe-Abend mit der besten Freundin: Unwiderstehliche Situationskomik und psychologischer Tiefgang zeichen die Lebensgeschichte von Diana Fey aus – vom Anfang des Waschzwangs, der bald die Wasserrechnung in die Höhe trieb, bis zur Umwucherung mit blühenden Neurosen. Und von verzweifelten Momenten bis zur Selbstbefreiung von den obsessiven Gedanken. Ein Glücksfall für alle zwanghaften Händewascher, Herdkontrolleure & Co. Und ein Buch, das in keiner literarischen Hausapotheke fehlen darf.

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Der ganz normale Wahnsinn Cornelia und Stephan Schwarz: „Schluss mit Psychospielchen“ dtv premium, 14,90 € Auch als eBook auf Hugendubel.de erhältlich

Miese Spielchen? Ohne mich! DREI KLEINE JUNGS SPIELEN: Es gibt den Räuber, den Gendarm und natürlich das Opfer. Der Anführer der drei gibt die Rollenverteilung vor. Und schon haben wir das klassische Muster eines Psychospielchens, das uns unser Leben lang begleitet. Ob in unserer Kindheit und Jugend oder im ganzen Erwachsenenleben – wir entkommen diesem manipulativen Kleinkrieg nur schwer. Die Folgen zeigen sich nicht nur in unserer Stimmung, sondern leider irgendwann auch in unserem körperlichen Befinden. Cornelia und Stephan Schwarz, beide erfolgreiche, profilierte Coaches und Trainer, haben es sich zur Aufgabe gemacht, diese Mechanismen vorzuführen und wirksame Exit-Strategien aufzuzeigen. Zur Lösung nutzen sie nicht nur die westliche Psychologie, sondern ziehen auch aus dem Buddhismus zahlreiche Ansätze. Eine der wichtigsten buddhistischen Lehren ist die Selbsterkenntnis, ohne die es keinen Anlass zur Veränderung gibt. Und das zweitwichtigste Prinzip: Aufladen und Reinigen des Geistes durch Meditation. Wer also dem Kreislauf der Dramen in seinem Leben entkommen möchte, der findet bei den Autoren nicht nur eine humorvoll aufbereitete Darstellung der diversen Rollen, sondern auch viele Beispiele, die dazu anregen, Psychospielchen zu erkennen und eine eigene Strategie zu entwickeln, aus diesem Kreislauf auszubrechen. Zum Verständnis sollten Sie nur eine Portion Neugier und Ihren gesunden Menschenverstand mitbringen!

Globetrotterin auf Dating-Tour SCHMETTERLINGE IM BAUCH? Fehlanzeige! Aber Liebe light? Kommt nicht in Frage. Wenn Zweisamkeit, dann mit Mister Right – und Megaflash. Doch was braucht es, um sich unsterblich zu verlieben? Yvonne Eisenring geht mit 27 aufs Ganze, kündigt ihren Fernsehjob und reist um die Welt. Ihr Ziel: den Mann kennenlernen, der aufregender ist als ihr Single-Leben. Ob New York, Rom oder Tel Aviv: Überall trifft die Autorin interessante Typen und sammelt spannende Erfahrungen. Ein Dating-Tagebuch am Puls unserer Zeit! Yvonne Eisenring: „Ein Jahr für die Liebe“ Orell Füssli, 14,95 € Druckfrisch ab 23.9.2016 Auch als eBook auf Hugendubel.de erhältlich

Spieglein, Spieglein an der Wand … … W E R I S T D E R TO L L S T E T Y P im Land? Männer mit narzisstischer Neigung bezaubern zunächst mit Selbstbewusstsein und Charme, aber dann bricht bald ihre Selbstverliebtheit durch. Und ihre Sucht nach Bewunderung. Schwer auszuhalten, jedoch nicht hoffnungslos. Der renommierte Psychiater und Therapeut Raphael M. Bonelli macht vertraut mit typischen Symptomen, inneren Fesseln und Wegen zur Befreiung – auf neuester wissenschaftlicher Basis und mit vielen Fallbeispielen. Die Basis für gelingende Beziehungen!

Raphael M. Bonelli: „Männlicher Narzissmus“ Kösel, 19,99 € Auch als eBook auf Hugendubel.de erhältlich


Wwollen I E wir leben? Die Kunst des Älterwerdens „MIT 66 JAHREN, da fängt das Leben an, mit 66 Jahren, da hat man Spaß daran.“ So wunderbar leicht klingt das in einem der Songs, die Udo Jürgens unsterblich machten. Aber wie sieht die Wirklichkeit aus? Wie gelingt es, das Beste aus dem Älterwerden und Altsein zu machen? Wie kann das in unserer sich immer schneller verändernden Gesellschaft klappen, wo zwar erstmals vier Generationen zugleich leben – aber nur äußerst selten als Familie unter einem Dach? Alles, was für eine erfüllte Zeit in den verschiedenen Phasen des Alters wichtig ist, bringt Katharina Ley alltagsnah und anschaulich zur Sprache. Die renommierte Autorin und Psychotherapeutin mit eigener Praxis in Bern zeigt sowohl die Herausforderungen als auch die Vielfalt an Chancen auf, das neue Lebenskapitel aktiv zu gestalten – je früher, desto besser. Das Besondere an ihrem Buch: Katharina Ley macht bewusst, wie bedeutsam soziales Miteinander und Verbundenheit für das Wohlbefinden speziell im Alter sind und aus welcher Fülle an Möglichkeiten man dabei schöpfen kann: ob als Paar oder Single, als Großeltern innerhalb der eigenen Familie oder in Gemeinschaften auf freiwilliger Basis. Anregungen bieten viele authentische Beispiele. Eine Einladung, das Älterwerden neu zu denken, und ein lebenskluges Plädoyer für eine neue Solidarität zwischen den Generationen, die alle Beteiligten bereichert – ein Buch voll Zuversicht!

Katharina Ley: „Anders älter werden“ fischer & gann, 14,99 € Auch als eBook auf Hugendubel.de erhältlich

Ryuho Okawa: „Das Gesetz der Gerechtigkeit“ IRH Press, 14,99 €

Für eine friedvolle Welt WER SORGT SICH nicht angesichts immer neuer Schreckensmeldungen, die uns von den Krisenherden überall auf der Erde und nun auch aus nächster Nähe erreichen? Wer ist nicht erschüttert von den jüngsten Gewaltakten bei uns in Deutschland? Und wer sehnt sich nicht nach Lösungen, die endlich eine friedvollere Welt versprechen? Der Herausforderung, Antworten und Lösungsansätze zu finden, stellt sich Ryuho Okawa. Er ist nicht nur einer der namhaftesten spirituellen Lehrmeister aus Japan und Glücksforscher mit internationalem Renommee, sondern auch Visionär mit genauem Blick auf die Brennpunkte dieser Welt. Ob gnadenloser Terror und Zerstörungen des IS, der andauernde Bürgerkrieg in Syrien, Spannungen zwischen Saudi-Arabien und dem Iran, Russlands Annexion der Krim, Chinas militärische Expansion oder die nuklearen Provokationen Nordkoreas: Ryuho Okawa beleuchtet Problemfelder und deren Ursachen und schöpft bei seiner umfassenden Analyse aus seiner Kenntnis der östlichen und westlichen Welt, die er während seiner früheren Laufbahn in der Finanzbranche, etwa in New York, und bei seinen zahlreichen Vorträgen als inspirierender Denker kennengelernt hat. In Philosophie, Politik und Wirtschaft gleichermaßen bewandert, verknüpft er seine umfassende Analyse mit Impulsen für eine bessere Welt, in der Menschen aus unterschiedlichsten Nationen und Kulturkreisen ein gutes Leben führen können.

Organspende aus spiritueller Sicht JE SCHWERWIEGENDER eine Entscheidung, desto wichtiger ist eine umfassende Informationsbasis – vor allem, wenn es um Leben und Tod geht. In diesem Sinn ist Aufklärung über alle denkbaren Konsequenzen einer Organspende das große Anliegen von Hans Stolp. In seiner niederländischen Heimat wurde der Theologe vor allem als einfühlsamer Ratgeber in Lebensfragen und als Seelsorger für todkranke Kinder bekannt. Tief geprägt von diesen Erfahrungen, beschäftigt sich der Bestsellerautor intensiv mit existenziellen Fragen. So ist der Anspruch seines aktuellen Buchs über Organspende eine „verlässliche Aufklärung, die alle Aspekte beleuchtet“. Dabei verbindet er wissenschaftliche Erkenntnisse mit spirituellen Gesichtspunkten, die er in den meisten Debatten vermisst. Seine Argumentation belegt er mit konkreten Erfahrungen von Menschen, die mit Spenderorganen weiterleben, darunter ein Fall, der in den USA für Aufsehen sorgte: Eine Patientin bekam ein Spendenherz eingepflanzt und wurde danach von rätselhaften Bildsequenzen gequält. Es stellte sich heraus, dass es Szenen aus dem Leben des Herzspenders waren, der einen gewaltsamen Tod erlitten hatte. Sein Mörder konnte dank der Beschreibungen der Herz-Empfängerin gefasst werden. Solche Fälle führten zur Überlegung, dass menschliche Organe eine Prägung enthalten könnten, die bei der Transplantation bestehen bleibt. Eine aufrüttelnde Streitschrift, die für Diskussionsstoff sorgt!

Hans Stolp: „Organspende“ Crotona, 14,95 €

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© Stephan Jockel

Wir können Lebensfreude • EXKLUSIV-

INTERVIEW

JA, GEHT DENN DAS? Gina Schöler sagt „ja“ und hat mit Daniel Clarens für ihre Masterarbeit in Kommunikationsdesign kurzerhand das „Ministerium für Glück und Wohlbefinden“ ins Leben gerufen. Die 29-Jährige regt zur Diskussion an, findet prominente Unterstützung und konnte auch mit zur Regierungsstrategie „Gut leben in Deutschland“ der Bundesregierung beitragen. Gina Schöler ist sicher: Wenn jeder im Kleinen sein Glück lebt, können wir auch im Großen Dinge zum Positiven verändern! Gina Schöler findet Glück in vielen Lebensbereichen: Von der Unternehmensführung über die Philosophie bis zur Stadtentwicklung. Beim Bruttonationalglück kann jeder mitwirken!

▶ Im „World Happiness Report“ belegt

Deutschland mit Rang 16 beim Thema „Glücklichsein“ keinen Spitzenplatz. Was fehlt uns? ▶ Immerhin sind wir schon ganze 10 Plätze aufgestiegen, von Platz 26 auf 16! Und dass noch Luft nach oben ist, ist ja auch gut so. In die Praxis werden das Glück und das gute Leben nicht immer umgesetzt. Allzu oft hindern uns der Alltag oder das Hamsterrad daran, uns ein paar wirklich wichtige Fragen zu stellen. Wir Deutsche können Lebensfreude, wenn wir wollen. Man muss uns nur manchmal ein wenig aus der Reserve locken. ▶ Sie haben ein spezielles„Ministerium“ gegründet. Was steckt dahinter? ▶ Das „Ministerium für Glück und Wohlbefinden“ ist die provokante Metapher einer multimedialen Kampagne, die zum Nachdenken und Handeln anregen möchte. In Form eines interaktiven Kunstprojekts stiftet diese Initiative mit vielen verschiedenen alltagsnahen Aktionen und Angeboten spielerisch dazu an, sich aktiv um das eigene Glück und das der anderen zu kümmern. ▶ „Jeder ist seines Glückes Schmied“, sagt ein altes Sprichwort. Stimmt das? ▶ Laut der Glücksforschung beeinflussen unsere Gene das Lebensglück zu 50 %. 10 % sind durch äußere Umstände geprägt. Verbleiben also noch ganze 40 %, die wir selbst in der Hand haben Das ist ein sehr großer Handlungsspielraum! Glück braucht eine Portion Mut: Es ist auch nicht immer leicht, den ersten Schritt zu gehen. Aber es lohnt sich! büchermenschen | 27

▶ Auf welche Aktionen sind

Sie besonders stolz? ▶ Der Arbeitsalltag einer „Glücksministerin“ ist so bunt und so abwechslungsreich wie das Leben selbst. Besonders stolz bin ich darauf, dass wegen dieses Projekts sogar eine 50-köpfige Delegation aus Thailand nach Deutschland kam. Keine Sorge: Ich habe sie vorher darüber aufgeklärt, dass es (noch) kein „richtiges“ Ministerium ist. ▶ Über welche Reaktionen freuen Sie sich am meisten? ▶ Es sind meist die kleinen Reaktionen und Nachrichten der Bürger, der Fans und Freunde des Projekts, die mich begeistern, berühren und – motivieren! ▶ Sie blicken weit über den eigenen Tellerrand – bis nach Bhutan. In welchen Punkten können wir uns die kleine Bergmonarchie zum Vorbild nehmen? ▶ Was mich an Bhutan von Anfang an begeistert und sehr inspiriert hat, ist die Tatsache, dass dieses kleine Land im Himalaya seine Bewohner ganz offen fragt: Wie geht es euch? Was ist euch wichtig? So messen sie regelmäßig das Bruttonationalglück. Damit ist das Bruttoinlandsprodukt nicht der einzige Indikator des Wohlstands, sondern wird ergänzt durch das Bruttonationalglück. ▶ Wen konnten Sie für ihr Netzwerk gewinnen? ▶ Ich hatte das Glück ;) sehr viele sehr interessante Menschen kennenzulernen wie z.B. Dr. Eckart von Hirschhausen, Prof. Gerald Hüther oder auch Dr. Ha Vinh Tho vom Gross National Happiness Centre Bhutan. Das Ziel ist es, aufzuzeigen, dass das kleine Glück

überall darauf wartet, entdeckt und abgeholt zu werden. Wir können ganz klein anfangen. Im hier und jetzt. ▶ Ihr Buch verspricht 222 Anstiftungen. Was erwartet Leser ganz konkret? ▶ Es sind Mini-Essays des Glücks. Beschrieben werden Begegnungen, Sinneswahrnehmungen, Erfahrungen und Erinnerungen. Die Geschichten sollen dazu ermutigen, das eigene Leben mit allen Facetten wahrzunehmen und das Gute aktiv zu fördern. ▶ Ergänzen Sie doch bitte den folgenden Satz: Schön ist das Leben für mich, wenn … ▶ …ich jeden Tag neue Dinge entdecke, Geschichten erlebe und Begegnungen habe, die mich realisieren lassen, was Glück ist. Gina Schöler: „Das kleine Glück möchte abgeholt werden“ Campus, 17,95 € Auch als eBook auf Hugendubel.de erhältlich

Glück ist lebensverändernd! Glück ist überall! Glück ist eine Reise! 222 Kurzgeschichten zeigen Momente des Glücks auf, die zum Nachahmen und vor allem zur Ergänzung einladen. Vom „Blau machen“, dem „Lunch im Elsass“ bis zum „Da pfeif ich drauf “. Die Glücksministerin fordert zum aktiven Mitmachen auf und empfiehlt: Bruttonationalglück für alle! www.MinisteriumFuerGlueck.de


Neu denken INTERVIEW

WAS IST NÖTIG, um Unternehmen nicht nur zeitgemäß, sondern auch zukunftsfähig zu machen? Wie entsteht Innovationsstärke? Solche Fragen bekommen immer mehr Dringlichkeit angesichts des grundlegenden Wandels in Wirtschaft und Gesellschaft. Höchste Zeit also, umzudenken und Neues zu wagen. Wertvolle Impulse dafür bietet Hermann Arnold (Jahrgang 1975), Mitbegründer, Verwaltungsratspräsident und Ermutiger der Haufe-umantis AG. Die Firma hat er vom Universitätskeller-Start-up zum international erfolgreichen Unternehmen geführt. Dass er sich als „Erforscher innovativer Organisationsformen“ versteht, ist ein echter Gewinn für Leser seines aufwändig gestalteten Buches.

▶ Ihr neues Buch hat den Titel

„Wir sind Chef“. Schlechte Zeiten für Alphatiere und Alleinentscheider? ▶ Wir brauchen mehr Führung in Unternehmen, verteilt auf mehr Schultern. Das heißt in Konsequenz: Jeder muss führen – mit allen Vor- und Nachteilen. Aber es muss auch jeder folgen können. Und es sollte jeder wissen, wann was angebracht ist. Dies verändert das Rollenverständnis von allen Beteiligten. Alphatiere wird es weiter geben – nur werden sie anders führen und entscheiden. Aber auch Alleinentscheidungen werden weiterhin erforderlich sein. Wenn man nicht sehr aufpasst und differenziert auf die Entwicklungen schaut, erzeugt man

Chaos und Ineffizienz.

▶ Was macht ein Unternehmen zukunftsfähig?

▶ Darauf getraue ich mich keine

abschließende Antwort zu geben. Zur Lösung gehört jedenfalls Folgendes: Entfesselung von Unternehmertum im Unternehmen, Übertragung und Übernahme von Verantwortung, Risikobereitschaft und Fehlertoleranz – d.h. auch im Unternehmen innovativ werden. Sich getrauen, Experimente zu machen, die auch scheitern können. ▶ Was ist die Quintessenz der neuen Art von Führung, zu der Sie ermutigen? ▶ Ich ermutige, Menschen mehr zuzutrauen. Mehr, als dies die aktuelle Führungskultur tut. Interessanterweise aber nicht nur die von Vorgesetzten. A„uch Mitarbeiter trauen anderen Mitarbeitern nicht sehr viel zu. Es braucht ein Umdenken aller, nicht nur der „Oberen“. ▶ Sie sprechen von einem immer stärkeren Wandel zur Wissensgesellschaft ... ▶ Es betrifft praktisch alle Bereiche. Wissensarbeiter sind nicht nur Menschen, die in Anzug und Hemd an Schreibtischen sitzen. Im Buch beschreibe ich das Beispiel der „mutigen Reinigungskraft“. Wenn eine Reinigungskraft selbstständig entscheidet, gewisse Bereiche ihres Reinigungsplans weniger gut oder gar nicht zu reinigen, um in andere Bereiche mehr Zeit zu investieren, könnten wir ihr eigentlich Arbeitsverweigerung vorwerfen. Dennoch macht sie einen besseren Job.

Lebt Pioniergeist: Hermann Arnold

Heute muss praktisch jeder entscheiden, in was wir wieviel Zeit und Energie investieren. Und dies beeinflusst signifikant, wie produktiv wir sind. ▶ Ein Schlüsselbegriff in Ihrem Buch ist „Agilität“. Was hat es damit auf sich und warum ist dies so wichtig? ▶ Agilität bedeutet Beweglichkeit. Unternehmen müssen beweglicher werden. Alles wird schneller. Als Kunden erwarten wir Echtzeit. Als Mitarbeiter und Führungskräfte in etablierten Unternehmen sind wir noch nicht darauf vorbereitet, was wir selbst als Kunden erwarten. Es fehlen die passende Organisation, die notwendige Infrastruktur und die Kompetenzen im Sinne von können und dürfen. Wenn wir das in etablierten Unternehmen nicht hinbekommen, dann wird die schöpferische Zerstörung von Schumpeter zuschlagen. Neue Unternehmen, die eine moderne Unterneh© Alle Abbildungen aus "Wir sind Chef" / Jakob Hinrichs

• EXKLUSIV-

© Hermann Arnold

und durchstarten

28 | büchermenschen


mensführung besser im Griff haben, werden etablierte Unternehmen an die Wand spielen und schließlich in den Konkurs treiben. Als Konsumenten haben wir keine Skrupel, bessere Produkte und Dienstleistungen zu kaufen. ▶ Sie schöpfen aus reicher Erfahrung in Führungsfragen und sind selbst ein Paradebeispiel, was den Mut zu Veränderungen anbelangt. Welche Erfahrungen und Überlegungen haben Sie veranlasst, Ihren Chefsessel bei dem Software-Unternehmen Haufe-umantis zu räumen? ▶ Bei meinem Rücktritt war zuerst die Frage, die ich mir jedes Jahr stellte: Bin ich noch der Richtige, das Unternehmen zu führen? Oder werde ich mit meiner eigenen Entwicklung zu einem Flaschenhals? Als ich eines Tages sehen konnte, dass es jemanden bei uns im Unternehmen gibt, der einen passenderen Führungsstil für die nächste Phase hat, habe ich die Führung abgeben. Und weil das bei uns nicht als Befehl von oben ging, haben wir uns alle dazu abgestimmt. Dass ich anschließend über ein Jahr unter meinem Nachfolger arbeitete, war eigentlich

auch etwas zufällig. Aber dabei habe ich eines der wirkungsvollsten Führungs-Kraft-Trainings am eigenen Leib erfahren. ▶ Wie haben Sie die Konsequenzen in Ihrem Arbeitsalltag erlebt? ▶ Es ist spannend, wenn man plötzlich formelle Macht abgibt. Man merkt auf einmal, wieviel der eigenen Macht eigentlich der Rolle zu verdanken ist und nicht der eigenen Genialität oder überzeugenden Persönlichkeit. Das vergisst man recht schnell, wenn man die Karriereleiter nur nach oben klettert. ▶ Und inwiefern hat sich Ihre Entscheidung für das Unternehmen bewährt? ▶ Es ist immer schwer zu urteilen, ob wir als Unternehmen durch diese Entscheidung erfolgreicher sind, als ohne. Was wir sagen können: Wir zählen zu den zehn weltweit führenden Anbietern in unserer Branche – und das mit US-Wettbewerbern, die zehn bis fünfzig mal mehr Geld zur Verfügung haben. Das Feuer unseres Teams spüren unsere Kunden. Genauso wie auch die negativen Konsequenzen von Experimenten in der Unternehmensführung. Aber wenn wir diese nicht machen, wird es uns in zehn Jahren nicht mehr geben. Davon sind wir überzeugt und deshalb gehen wir diesen Weg, gemeinsam mit unseren Kunden.

© Fotolia

Aktuell im Gespräch

Hugendubel empfiehlt. * Theveßen, Elmar

Terror in Deutschland ....... 22,00 €

* Schweizer, Gerhard

Islam verstehen .................... 9,95 €

* Atwan, Abdel Bari

Das digitale Kalifat ............ 16,95 €

* Kizilhan

Die Psychologie des IS ....... 18,99 €

* Münkler, Herfried

Die neuen Deutschen......... 19,95 €

Stress lass nach! Starke Konkurrenz, Preisdruck, ständig steigende Beschleunigung und Komplexität und sich wandelnde Ansprüche der Kunden: Wie soll man da immer allen Erfordernissen gerecht werden und die besten Entscheidungen treffen? Genau bei dieser Herausforderung setzt Hermann Arnold an: Er macht Sackgassen und Chancen bewusst und zeigt alltagsnah, welche Potenziale sich bei der Optimierung des Führungsstils nutzen lassen – mutmachende Motivationen und Lösungen inklusive: Konkrete Handlungsanleitungen, z.B. rund um den Erfolgsfaktor Agilität, und jede Menge Praxisbeispiele werden durch die attraktive Buchgestaltung mit vielen Illustrationen noch anschaulicher. Eine gewinnbringende Lektüre für eine zukunftsorientierte Unternehmenskultur!

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* Helberg, Kristin

Verzerrte Sichtweisen – Syrer bei uns ...................... 24,99 €

* Giovanni, Janine di

Berichte aus Syrien ........... 22,00 €

* König, Johan-Günther

Die spinnen, die Briten ....... 10,00 €

Hermann Arnold: „Wir sind Chef“ Haufe, 24,95 € Auch als eBook auf Hugendubel.de erhältlich

* Zamperoni, Ingo

Fremdes Land Amerika ..... 20,00 €

* Reybrouck, David van

Gegen Wahlen ................... 17,90 €


&

Im Co. pressum IMPRESSUM

Herausgeber: Buchhandlung H. Hugendubel GmbH & Co. KG, Hilblestraße 54, 80636 München Tel.: 089 / 30 75 75 75 Anschrift für Verlag, verantwortlichen Redakteur und Anzeigenverantwortlichen: in medias res Marktkommunikation GmbH, Königstraße 70 · D-90402 Nürnberg, buechermenschen@imr.de, Tel.: 0911/43053-0 · Fax: 0911/43053-44 Verlagsleitung: Elisabeth Zeitler-Boos (verantwortlicher Redakteur) Objektleitung/Anzeigen: Susanne Halfmann (verantwortlich für den Anzeigenteil) Redaktionelle Mitarbeit: Michael Arnold, Karlheinz Bedall, Susanne Halfmann, Gertrud Schlee

Layout: Herbert Grambihler, Andreas Bahn, Joachim Hauser Herstellungsleitung: Jürgen Schmidt Titelbild: Max Lautenschläger büchermenschen ist ein Kundenmagazin und enthält auch von Unternehmen finan­zierte Beiträge. büchermenschen – das Hugendubel-Magazin für Leser – erscheint fünfmal jährlich und wird kostenlos an die Kunden der Buchhandlungen Hugendubel abgegeben. Es gilt die aktuelle Anzeigenpreisliste Nr. 14/2016. büchermenschen 5/2016 erscheint am 10.11.2016. Alle Preisangaben sind ohne Gewähr. Preisirrtum und Liefermöglichkeiten vorbehalten. Falls Sie Wünsche, Anregungen oder Fragen haben, dann sagen wir schon jetzt vielen Dank für einen Leserbrief!

•  DAS LESEN HAT IN BERLIN-STEGLITZ WIEDER EIN ZUHAUSE SEIT DEM 15. SEPTEMBER ist unsere Buchhandlung in modernem Ambiente wieder am traditionellen Standort in der Schlossstraße 110 geöffnet. Die Wiedereröffnung feiern wir mit unseren Kunden ausgiebig: Am Eröffnungstag können Kunden ein Buch aus ihrem eigenen Besitz bei uns spenden. Mit den hoffentlich zahlreichen Buchexemplaren wird der Künstler Jim Avignon dann vor Ort eine Live-Bookart-Installation in Szene setzen. Staunen Sie mit uns, wenn das Kunstwerk entsteht und mit jedem Buch weiter wächst! Die Installation wird bis 7. Oktober in unseren neuen Räumen ausgestellt sein. Doch damit nicht genug: Zusätzlich spendet die Buchhandlung Hugendubel für jedes an diesem Tag von Ihnen abgegebene Buch 5,- € an BILD hilft e.V. „Ein Herz für Kinder“. Auch der Verkaufserlös der Tombola, die vom 15. bis 24. September attraktive Preise bereithält, wird gespendet.

Neueröffnung in der Schlos

sstraße 110

Doch ein Besuch lohnt sich nicht nur zur Eröffnung. Betreten Sie unsere Buchhandlung vollkommen barrierefrei durch den breiten Eingangsbereich und freuen Sie sich auf das, was sich Ihnen hier auf 1.300 qm Fläche eröffnet! Flanieren Sie durch die bekannten Abteilungen, von der Belletristik mit reichlich Unterhaltung zur großzügigen Kinderwelt. Auf dem Weg durch unsere neue Buchhandlung laden immer wieder gemütliche und vor allem bequeme Sitzgelegenheiten zum Verweilen und Lesen ein. Oder besuchen Sie direkt unser Café, das Gäste nicht nur mit leckeren Speisen und wohlschmeckenden Getränken verwöhnt, sondern auch noch ein spektakuläres Highlight aufweist: Wer den Blick nach oben lenkt, entdeckt dort eine außergewöhnliche Glasdeckenpyramide. Die Welt der Bücher in Berlin-Steglitz zeigt sich wieder von ihren schönsten Seiten und vereint beste Auswahl mit bester Beratung. Unser Buchhändler-Team freut sich auf Ihren Besuch! 30 | büchermenschen


Herzlich Willkommen auf unserem Hugendubel Blog! Entdecken Sie unter:

www.hugendubel.de/liebeslesen • aktuelle Lieblingsbücher • fesselnde Interviews • interessante Autoren • tolle Buchtipps • spannende Rezensionen

Liebeslesen.

Unser Buchblog auf Hugendubel.de

büchermenschen | 31


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