harpf 14 0 jahre
Winter 2020/2021 - Jahr 14 / Nr. 22
Für mehr Trinkgenuss
Die Zeitung der F. Harpf & Co.
140 Jahre harpf
Mit Fleiß und Geschick durch die Zeiten › Stammtisch in der„Sonne“ um 1930. Rechts hinten Hausherr Franz Harpf sen. mit Pfeife, sein Sohn Willi vorne sitzend zweiter von links: Der Bäcker erwarb den traditionsreichen Gastbetrieb und stieg in den Weinhandel ein, den seine Söhne Franz jun. und Willi erfolgreich ausbauten.
Die Geschichte des Bier- und Weinhandels harpf in Bruneck liest sich wie eine abenteuerliche Reise durch die Zeitenwende. Trotz zweier Weltkriege und Diktaturen, Weltwirtschaftskrisen und gesellschaftlichen Umbrüchen haben es die findigen und wandlungsfähigen Mitglieder der Familie Harpf stets geschafft sich anzupassen und zu bestehen – und dies schon seit 140 Jahren.
Bruneck erwacht – und mit ihm der erste Harpf In den Dreißigerjahren des 19. Jahrhunderts waren die Wirren und Nachwirkungen der Napoleonischen Zeit in Bruneck endgültig überwunden. Die Stadt blühte auf, sie warf ihr mittelalterliches Kleid allmählich ab. Der Bau der Pustertaler Bahn 1871 katapultierte Bruneck endgültig in die Moderne, der Warenverkehr nahm stark zu und das gewerbliche Gefüge erfuhr große Umwälzungen. Vor allem der Handel profitierte
Der Brunecker Historiker Stefan Lechner hat jüngst ein Buch über die 140-jährige Geschichte des Unternehmens harpf verfasst, das im Buchhandel erhältlich ist. Für diese Ausgabe der „harpf nachrichten“ hat der Autor diesen spannenden historischen Bildband in eine Kurzversion gebracht, die wir hier in fünf Kapiteln veröffentlichen.
zurecht Entwicklungschancen erkannten. Einer von diesen war der Bäckermeister Sebastian Harpf (1854– 1913), der im Jänner 1880 aus dem beengten Klausen nach Bruneck an die Rienz übersiedelte und eine Bäckerei in der Stadtgasse eröffnete.
Er konnte sich gegen die starke Konkurrenz von fünf ansässigen Bäckern behaupten und dies in einer Kleinstadt mit damals lediglich 2.550 Einwohnern. Die Geschäfte entwickelten sich gut. nachhaltig vom Eisenbahnanschluss und der Tourismus verzeichnete bemerkenswerte Zuwachsraten. Bruneck erlebte in der Folge eine wahre Gründerzeit, was sich u. a. am Zuzug von risikofreudigen Unternehmern niederschlug, die hier
Der „Neubäck“ Harpf gewann rasch an Profil und brachte sich auch in die Lokalpolitik ein. Als Vertreter der Christlichsozialen setzte er sich insbesondere für eine angemessene Vertretung des
Mittelstandes in der Stadtregierung ein. Scharfe Auseinandersetzungen mit den dominierenden Liberalen scheute er nicht. In wirtschaftspolitische Angelegenheiten brachte sich Harpf mit Nachdruck ein. Den Bau des Schutzhauses am Kronplatz, der erste Schritt in der Erschließung des Brunecker Skiberges, unterstützte er ebenso wie den Bau der Kleinspurbahn von Bruneck nach Sand in Taufers. Sebastian Harpf starb 1913 als hoch angesehener Mann. Der „Pustertaler Bote“ widmete ihm einen ehrenden Nachruf.
Seine Verdienste: Sebastian Harpf spielte eine tragende politische Rolle. Als Erneuerer und Vertreter des aufstrebenden Mittelstandes stand er für Fortschritt und wirtschaftliche Entwicklung.
Inhalt Bruneck erwacht – und mit ihm der erste Harpf
S. 1
Franz Harpf: Der Bäcker wird Gastwirt und Weinhändler
S. 2
Franz jun. und Willi Harpf: Mit Ausdauer und Entschlossenheit durch die Kriegszeiten S. 3 Günther Harpf: Mit dem Tourismus in neue Sphären
S. 4
Lukas Harpf stellt das Unternehmen neu auf
S. 5
Brunecker Brauereigeschichte 1718-1916
S. 7
Interessante Zahlen über harpf
S. 10
Die Zeitleiste
S. 11
Editorial
S. 16