55 Adriaen van Stalbemt (Antwerpen 1580–1662 Antwerpen) Waldige Landschaft mit Entenjägern, 1620–1630 Öl auf Holz; 42 × 61 cm Provenienz Privatbesitz, Salzburg Kurz-Gutachten Dr. Klaus Ertz, Lingen, den 27. August 2018, liegt bei. EUR 25.000–30.000
Adriaen van Stalbemt wurde 1582 in Antwerpen geboren, verbrachte seine Jugend allerdings in Holland, da seine Familie um 1585 die Heimatstadt aus religiösen Gründen verlassen musste. Nach seiner Rückkehr nach Antwerpen im Jahr 1609, wurde er im folgenden Jahr bereits Meister und acht Jahre später Dekan der Violieren und der St. Lukasgilde. Wenngleich der Maler 1633 zehn Monate in London am Hofe Karls I. nachweisbar ist, blieb Antwerpen zeit seines Lebens sein Hauptbezugspunkt. „Als Landschafts- und Figurenmaler eigenständig und unverwechselbar“ (vgl. Gutachten Dr. Klaus Ertz), veranschaulicht die gegenständliche Komposition mit ihrer weiten Waldlandschaft, in der sich eine Figurengruppe auf die Jagd nach Enten begeben hat, die malerische Qualität der Werke des Antwerpener Künstlers. Von Vorbildern wie Adam Elsheimer (1578–1610), Jan Brueghel d. Ä. (1568–1625) und Paul Bril (um 1554–1626) beeinflusst, zeigt vorliegende Landschaftsszene, wie Dr. Klaus Ertz in beiliegendem Gutachten ausführt, die für Stalbemt typischen Bildelemente, die seine „reifen“ Landschaften nach 1620 auszeichnen: „Anstelle einer Signatur, deren Fehlen bei diesem Maler die Regel und nicht die Ausnahme ist, können sowohl die wolligen Blatt-Zusammenstellungen, die Aststrukturen im Inneren der Bäume als auch die Blicke in den Hintergrund mit dem sich darüber wölbenden meist stark bewölkten Himmel stehen.“ Der Aufbau der Waldlandschaft mit ihren einzelnen Elementen, die Stalbemt geschickt anordnete und durch kleine Wege und Spaziergänger verknüpfte, um so den Blick des Betrachters geschickt in die Weite der Landschaft zu führen, spricht für einen Entstehungszeitraum in den Jahren 1620 bis 1630 (vgl. Gutachten Dr. Klaus Ertz).
ım Kinsky