LOKAL
TENERIFFA GRAN CANARIA FUERTEVENTURA LANZAROTE LA PALMA LA GOMERA EL HIERRO
Teneriffa
E PRESS 22. Februar – 7. März 2018
interview
gran canaria
mode
35
la palma
Dealer-Ring gesprengt
Populismus auf dem Vormarsch
Neue Kleider für den Frühling
San Andrés y Sauces wird erschlossen
Seite 4
Seiten 10-11
Seiten 20-21
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Noch halten zu viele Instanzen die Hände auf oder vertuschen Vetternwirtschaft.
Keine Korruption auf den Kanaren?
Witz des Monats Als der Kanarenpräsident Fernando Clavijo Anfang Februar im Parlament felsenfest behauptete, dass es auf den Kanaren keine Korruption gäbe, konnte er sich der Spötter sicher sein. Und es dauerte auch nicht lange, bis er sich selbst für diesen Spruch entschuldigte. Frei nach dem Motto: Was ich nicht will, dass es ans Licht kommt, ist einfach nicht existent. Doch so funktioniert das eben nicht und schon gar nicht wenn die Fakten einer solchen „FakeNews“ offensichtlich widersprechen. Denn allein die Daten des Generalrats der Justiz, CGPJ, belegen, dass die Kanaren innerhalb Spaniens diejenige autonome Region sind, in der es die meisten offenen Korruptionsvorwürfe gibt. Sie liegt sogar noch vor der Provinz Valencia, wo mehrere Korruptionsfälle verhandelt werden. Unter anderem einer, in den der Schwager des aktuellen Königs Felipe verwickelt ist. Fortsetzung auf Seite 2
Rund 2.000 verurteilte Kinderschänder
Wie schützen wir unsere Kinder? Fakt ist, dass es auf den Kanaren rund 2.000 Personen gibt, die wegen sexuellen Missbrauchs verurteilt sind. Ihre persönlichen Daten, inklusive einer DNA-Probe, sind im Zentralregister für Sexualstraftaten erfasst. Fakt ist auch, dass Gemeinden, Sportverbände oder Kulturvereinigungen, die Personal einstellen, das konstant mit minderjährigen Kindern und Jugendlichen zu tun hat, per Gesetz verpflichtet sind zu überprüfen, ob die Bewerber wegen kinderpornografischer Delikte verurteilt sind. Ein Verurteilter ist verpflichtet, dies umgehend zu melden. So weit, so gut. Doch es gibt Schwachstellen, gegen die der Senator für Teneriffa und Sprecher der PP in La Laguna, Antonio Alarcó, gemeinsam mit dem Koordinator der Bürgerfront gegen Päderastie auf den Kanaren, Abel Román, und dem Präsidenten des FITAPA (tinerfenischer Elternverband von Schülerinnen und Schülern), Eusebio Dorta, vorgehen will. Sie wagen einen Vor-
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Oftmals nehmen Pädophile über soziale Netzwerke, in denen sie sich als Gleichaltrige ausgeben, Kontakt zu möglichen Opfern auf.
stoß, der zum besseren Schutz der Kinder in der kanarischen Gesellschaft beitragen soll. „Stadtverwaltungen wie La Laguna oder die Inselregierungen sollten sich mehr für effektive Maßnahmen zum Schutz der Minderjährigen einsetzen, um zu verhindern, dass sich Päderasten den Kindern und
Jugendlichen nähern können. Leider sind einige Rathäuser nicht sehr kooperativ. Auch die Regelung, wie mit Verurteilten umgegangen wird, muss überprüft werden. Das Hauptproblem ist, dass die Delikte nach vier Jahren gelöscht werden und die Verurteilten bei Bewerbungen
„eine weiße Weste“ vorweisen können. Wir fordern, dass diese Vergehen mit lebenslanger Haft geahndet werden, die solange vollzogen wird, bis garantiert werden kann, dass die vollständige Rehabilititation des Verurteilten gewährleistet und damit die Unversehrtheit unserer Kinder garantiert werden kann“, erklärt Abel Román die Forderung. Auch Eusebio Dorta sieht in der Verjährung der Meldepflicht nach vier Jahren das größte Problem. Senator Alarcó unterstützt diesen Vorstoß vor allem vor dem Hintergrund, dass viele Pädophile Wiederholungstäter sind. Er fordert eine Revision der Urteile alle zwei Jahre. Oftmals begegnen Pädosexuelle ihren potenziellen Opfern an Orten, an denen die Eltern ihre Kinder sicher glauben. Es muss nach der Forderung sichergestellt werden, dass Menschen mit pädophilen Neigungen niemals einen Beruf ausüben können, der mit Kindern und Jugendlichen in Verbindung steht. Fortsetzung auf Seite 2